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Brexit

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Begonnen von MrSpock, 24. Juni 2016, 09:46:14

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Scipio

Zitat von: Groucho am 24. Juni 2016, 15:55:34
Zitat von: Typee am 24. Juni 2016, 15:49:38
Falls jemanden interessiert, woher meine Vorbehalte gegenüber Volksabstimmungen rühren:

http://www.welt.de/vermischtes/article156522935/Briten-googeln-ploetzlich-was-der-Brexit-bedeutet.html

Das sind auch meine Bedenken, aber: So etwas muss wachsen, siehe Schweiz. Ab und an alle Jahrzehnte solche Referenden reinknallen, das funktioniert so nicht.

Was mir zusätzlich dazu auch noch zu denken gibt ist, dass wir Menschen doch recht von Emotionen getriebene Wesen sind. Meiner Meinung nach generiert dies in Verbindung mit einer direkten Demokratie ein nicht unerhebliches Schadenspotential für diejenigen, die von der Entscheidung betroffen sind.

Abgesehen davon bedarf es in der EU so einiges an Reformen (wie hier bereits angemerkt wurde) aber so weit wie es notwendig wäre wird wohl keiner gehen wollen.

Ich bin jedenfalls gespannt, was die nächsten Jahre bringen werden....

eLender

Zitat von: Peiresc am 24. Juni 2016, 20:11:46
@Yadgar

wenn Du nicht gleich wieder mit Atombombe drohst, dann darfst Du bleiben.  :police:

;)

Yadexit later.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Yadgar

Hi(gh)!

Zitat von: eLender am 24. Juni 2016, 21:34:18
Yadexit later.

Yexit! Und zwar geradewegs Richtung Afghanistan, dem ich mich dann als 35. Provinz ("Yadgaristan") anschließen werde... den mittleren Teil des Bergischen Landes nehme ich natürlich mit!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
ENTEIGNET SPRINGER!

Dunkelzahn

Ich bin ehrlich gesagt nicht unzufrieden mit dem Ergebnis der Wahl. Die Begründung ist simpel: Was wäre beim alternativen Ausgang gewesen?

Eine knappe Mehrheit für Remain wäre auch ein sehr mühsames Ergebnis gewesen. Für Cameron und vermutlich einige andere wäre die Rechnung aufgegangen. Man hätte gegenüber der EU mit "Es war sehr knapp, ihr müsst uns Zugeständnisse machen" auftreten können und hätte parallel intern "Ihr, das Volk, habt für den Verbleib gestimmt" argumentieren können. UK wäre in der EU geblieben, aber ein schaler Nebengeschmack wäre geblieben. Meiner Meinung nach wäre der Stillstand "total" gewesen, da in verschieden Richtungen gezerrt worden wäre.

Hätte ich auch nicht sehr prickelnd empfunden.

Das jetzige Ergebnis ist irgendwie klarer und eindeutiger, wobei die tatsächlichen Auswirkungen für mich nicht absehbar sind. Das wird einiges an Kopfzerbrechen verursachen. Veränderung und Verbesserung benötigt IMHO oft einen Paukenschlag, ein einschneidendes Ereignis, eine Katastrophe als Auslöser. Sonst dümpelt alles weiter wie gehabt. Manch schiebt Entscheidungen hinaus und einigt sich auf faule Kompromisse. Nicht das ich jetzt was konkret nennen könnte, ist mehr eine generelle Einsicht, die ich aus Erfahrung habe und einfach für die EU als Projekt auch annehme.

Die EU und die beteiligten Länder werden meiner Meinung nach eine Richtungsentscheidung treffen müssen. Ich vermute, es werden durch den Austritt von UK mehr Veränderungen ausgelöst als durch einen Verbleib. Jetzt ist der Aufschrei groß, aber ich denke mal, dass man alles auf die Reihe bekommt. Es wird vielen Menschen sehr viel Arbeit machen, aber im Endeffekt wird man Verträge abschließen, die den Status Quo möglichst erhalten.

Mal sehen. Abwarten und grauslichen Tee trinken.

Sauropode

Vielleicht kommt es nicht so weit. Die Entscheidung über den Austritt kann nur das britische Parlament treffen. Das Referendum ist rechtlich nicht bindend.

Außerdem: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Referendum_über_den_Verbleib_des_Vereinigten_Königreichs_in_der_Europäischen_Union#Online-Petition

Typee

Nach dem Brexit der Bregret: http://www.spiegel.de/politik/ausland/nach-brexit-kommt-bregret-briten-bereuen-eu-austritt-a-1099778.html

Das ist natürlich Unsinn, man kann nicht so lange abstimmen, bis einem das Ergebnis passt.

Schwer zu glauben, dass sich niemand klargemacht hat, wie labil das UK tatsächlich ist und was die Bombe Brexit darin anrichten könnte. In Schottland gibt es nicht einen einzigen Wahlkreis, der mehrheitlich für den Ausstieg gestimmt hätte. In den zwei größten Städten liegen die Mehrheiten bei zwei Dritteln bzw. drei Vierteln. Das nächste Unabhängigkeitsreferendum wäre erfolgreich. Und dessen Betreiber meinen es ernst damit, sich wegen eines Machtgeplänkels bei den englischen Tories nicht aus der Gemeinschaft kegeln zu lassen.

Noch schlimmer ist die Lage in Nordirland. Dort verläuft eine Votumsgrenze entlang der Konfessionsgrenze. Alle nordöstlichen, mehrheitlich von Protestanten bewohnten Kreise waren für den Brexit, alle südwestlichen, mehrheitlich von Katholiken bewohnten Kreise dagegen, und deren politisches Organ Sinn Fein thematisiert die Annäherung an die Republik, die sowieso der große Kriegsgewinnler des UK-Desasters sein wird.

Das UK befindet sich in einer Staatskrise, und es könnte sein, dass die EU so zu zwei neuen Außengrenzen kommt: eine diagonal durch Ulster - die andere entlang des Hadrianswalls.

@ Sauropode:
In der Haut britischer Unterhausabgeordneter möchte ich jetzt nicht stecken. Egal, was sie aus dem Votum machen: sie können sich schon einmal überlegen, was sie nachher so treiben. Abgeordnete(r) bleiben erscheint nicht aussichtsreich.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

eLender

Glyphosat ist schuld :po:

ZitatDas Wall Street Journal hat am Beispiel von Glyphosat illustriert, wie Entscheidungsprozesse in Brüssel nicht ablaufen sollten: Die Mitgliedsstaaten schieben den Schwarzen Peter an die Kommission weiter und die verliert zusehends an Zutrauen in der Bevölkerung. Damit mag man kurzfristig (bis zur nächsten Bundestagswahl) weiterkommen, fährt langfristig das Projekt Europa aber vor die Wand.
https://schillipaeppa.net/2016/06/25/brexit-und-glyphosat/
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Dunkelzahn

Glaube nicht, dass sich das Parlament einfach so über das Referendum hinwegsetzt. Und ein zweites durchzuführen wird auch nicht so leicht werden.

Aber natürlich, jetzt hat es plötzlich keiner mehr eilig. Cameron schiebt es auf den Nachfolger, d.h. wohl der Antrag wird frühestens nächstes Jahr eingebracht. Inzwischen macht Schottland ein Referendum, eventuell auch Nordirland und dann gibt es noch die lustige Idee, London für unabhängig zu erklären.
https://en.wikipedia.org/wiki/London_secessionism

Jetzt geht es jedenfalls mal rund. Am Ende denke ich, dass sich irgendeine vernünftige Lösung finden lassen wird. Aber ich bin da vielleicht zu sehr Zweckoptimist.

Dunkelzahn

Zitat von: eLender am 25. Juni 2016, 17:27:08
Glyphosat ist schuld :po:

ZitatDas Wall Street Journal hat am Beispiel von Glyphosat illustriert, wie Entscheidungsprozesse in Brüssel nicht ablaufen sollten: Die Mitgliedsstaaten schieben den Schwarzen Peter an die Kommission weiter und die verliert zusehends an Zutrauen in der Bevölkerung. Damit mag man kurzfristig (bis zur nächsten Bundestagswahl) weiterkommen, fährt langfristig das Projekt Europa aber vor die Wand.
https://schillipaeppa.net/2016/06/25/brexit-und-glyphosat/

Ich finde den Text jetzt nicht so verkehrt. Und der Autor hat schon recht. Das Herumgezicke um Glyphosat ist schon sehr nervig. So sollte es nicht laufen.

Scipio

Zitat von: Dunkelzahn am 25. Juni 2016, 18:00:52
Zitat von: eLender am 25. Juni 2016, 17:27:08
Glyphosat ist schuld :po:

ZitatDas Wall Street Journal hat am Beispiel von Glyphosat illustriert, wie Entscheidungsprozesse in Brüssel nicht ablaufen sollten: Die Mitgliedsstaaten schieben den Schwarzen Peter an die Kommission weiter und die verliert zusehends an Zutrauen in der Bevölkerung. Damit mag man kurzfristig (bis zur nächsten Bundestagswahl) weiterkommen, fährt langfristig das Projekt Europa aber vor die Wand.
https://schillipaeppa.net/2016/06/25/brexit-und-glyphosat/

Ich finde den Text jetzt nicht so verkehrt. Und der Autor hat schon recht. Das Herumgezicke um Glyphosat ist schon sehr nervig. So sollte es nicht laufen.

Bei manchen Bevölkerungsgruppen steht jede Art von chemischer Pflanzenbehandlung in der Kritik ist GIFT!!!!   :dagegen: :protest: :protest: :protest:

Edit: Wenn das UK tatsächlich auseinandergeht ist die Queen dann eigentlich arbeitslos?

eLender

Zitat von: Dunkelzahn am 25. Juni 2016, 18:00:52
Ich finde den Text jetzt nicht so verkehrt. Und der Autor hat schon recht. Das Herumgezicke um Glyphosat ist schon sehr nervig. So sollte es nicht laufen.

Finde den Artikel von Susanne Günther auch gut. Er illustriert - an einem Thema, das uns ja auch beschäftigt - dass es auch Gründe gibt, nicht an der Veranstaltung EU teilzunehmen.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

celsus

Zitat von: Scipio am 25. Juni 2016, 18:08:38
Edit: Wenn das UK tatsächlich auseinandergeht ist die Queen dann eigentlich arbeitslos?

Die zieht dann in Margots Haus in Chile.

(Davon abgesehen hat das Königreich schon viele heftigere Probleme überstanden.)
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

kosh

Nur so nebenbei:
Wenn meine Mutter von meinem Bruder und mir mal wieder entnervt war, sagte Sie :
"Ihr Nigel!"

Sauropode

Zitat von: kosh am 25. Juni 2016, 19:01:20
Nur so nebenbei:
Wenn meine Mutter von meinem Bruder und mir mal wieder entnervt war, sagte Sie :
"Ihr Nigel!"

Was heißt das?

Groucho

Jedenfalls, man sollte in GB jetzt auf kleinere Erdbewegungen achten. Ein Shakespeare muss sich da gerade im Grab umdrehen bei der Vorlage.