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Brustamputation als Brustkrebsvorsorge?

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Begonnen von The Doctrix, 14. Mai 2013, 19:21:44

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Würdest Du Dich in derselben Situation wie A. Jolie auch für die Amputation der Brüste und die Entfernung der Eierstöcke entscheiden, oder würdest Du eher versuchen, einen eventuellen Krebs durch intensive Beobachtung früh zu erkennen?

Ja, ich würde mich operieren lassen.
18 (78.3%)
Nein, ich würde auf die Vorsorge vertrauen.
5 (21.7%)

Stimmen insgesamt: 23

Umfrage geschlossen: 22. Mai 2013, 14:18:36

The Doctrix

Mannmannmann...   ääähh:  Fraufraufrau! Wie kommt man nur auf solche Ideen?

http://www.spiegel.de/panorama/leute/angst-vor-krebs-angelina-jolie-hat-sich-brueste-amputieren-lassen-a-899630.html

Ja klar, man amputiere einfach beide Brüste, um keinen Brustkrebs zu bekommen. Was kommt als nächstes? Hodenamputationen (vulgo: Kastration), um nicht an Hodenkrebs zu erkranken? Einseitige Nephrektomie um das Nierenkrebsrisiko zu halbieren? Lobotomie als Prophylaxe gegen Hirntumore? (Wobei ich mich frage, ob Frau Jolie nicht vielleicht auch schon auf diesen Trichter gekommen ist.)

Dabei stellt sich die grosse Frage: wieviel kann man von einem Menschen eigentlich prophylaktisch wegschnibbeln, bevor die ganze Mühe letztlich für die Katz ist?

$) $) $)


P.S. und Edit:
Hurra, immerhin ein Medizinthema für meinen 3k-Kommentar!
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

Bloedmann

Öhm. Wenn ich erblich bedingt ein Risiko von 87% besitze, an vergleichbarer Krebsart zu erkranken, hätte ich mir auch beide Eier abschneiden lassen.

http://www.spiegel.de/panorama/leute/angelina-jolie-laesst-sich-wegen-krebsrisiko-brueste-entfernen-a-899748.html

Angelina Jolie ist gewiß keine einfache Persönlichkeit die man(n) einfach gern haben muß, aber für diese Aktion und den Gang an die Öffentlichkeit zolle ich ihr meinen höchsten Respekt.
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

Hildegard

Ja, so ungewöhnlich ist das nicht, zumindest in USA. Ich habe aber auch hier schon Diskussionen darüber gehört.
Gewundert hat mich nur die Aussage eines "Experten" dazu heute im Radio, der meinte, um das Risiko abschätzen  zu können, müsste man erstmal einen erkrankten Verwandten haben. Nach diesem BRCA 1 und 2 kann man doch immer gucken? Es ist doch eher umgekerht, dass man überhaupt erst auf die Idee kommt, wenn schon viele weibliche Vorfahren an Brustkrebs gestorben sind.
[url="http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com"]http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com[/url]

Conina

Na ja, wenn man ins Blaue rein screent, kommt wieder das Problem mit den falsch positiven Testergebnissen.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

hostelhostel

Ich dachte ich wäre der einzige, der das für völlig bescheuert hält.

Ich würde mir niemals etwas amputieren lassen, nur weil ein gewissen Risiko besteht, wie weit soll das den gehen?

Selbst wenn ein hohes Risiko besteht, so etwas kann man doch regelmäßig überprüfen lassen, ganz davon abgesehen wird solch ein OP sicherlich auch Risiken haben, welche auch nicht unerheblich (wenn nicht sogar größer) sind.

Also von mir bekommt sie da sicherlich keinen Respekt gezollt.

Conina

Ich habe meine Weisheitszähne ziehen lassen, weil die in absehbarer Zeit Ärger hätten machen können.

Man lässt sich Leberflecken entfernen, bevor sie entarten.

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Elfenstaub

In diesem Forum hätte ich auf etwas differenziertere Beiträge zu dem Thema gehofft. Der Vergleich zwischen Hoden- und Brustkrebs ist allein schon unpassend, weil die Prognose eine vollkommen andere ist. Brustgewebe erfüllt im Körper nur eine Funktion und die kann man, wenn nötig, sehr gut ersetzen. Dann bleibt nur noch die Ästhetik als Grund und ob es 'bescheuert' ist weiter als Projektionsfläche für Fantasien anderer Menschen zu dienen und dafür über 80% Risiko zu tragen an Brustkrebs zu erkranken stelle ich gerne zur Diskussion.
2-3 Elfen, luftgetrocknet, mit dem Mörser zerstoßen bis die Konsistenz von Puderzucker erreicht ist: Elfenstaub!

Giftig wie Aspartam, süß wie Dihydroxymonoxid und nicht überdosierbar.

Dolph

Würde auch eher sagen, dass das bei bestimmten Ausprägungen genetischer Ausstattung eine absolute Standard-OP ist, übrigens auch in Deutschland!

Was mich hingegen nervt ist, dass die Tagesschau(!) sich dazu befleißigt, mich über die Brust-OP von Frau Jolie zu "informieren". Ich werde genötigt, GEZ-Gebühren für eine "Grundversorgung" mit wichtigen Informationen zu erhalten und bekomme DAS dafür???

Robert

Elfenstaub, ich gebe Dir Recht. Bei einem sehr hohen Erkrankungsrisiko bei genetischer Veranlagung sowie der ständigen Sorge und Angst davor und der Tatsache, dass es beim Screenig falsch positive Ergebnisse geben kann sowie man erst therapeutisch eingreift, wenn man schon Krebs hat, mit allen daraus folgenden Konsequenzen (im Extremfall Tod) stehen dem mit einer vorbeugenden OP gute Gründe entgegen: OP-Risiko allgemein, Entbehrlichkeit der Brust als Organ, drastische Verminderung des Krebsrisikos um 70%. Die Abwägung würde bei mir eindeutig pro ausfallen.

misfit

Die Vergleiche, die hier angeführt werden sind dieses Forums absolut unwürdig. Es geht hier nicht um irgend eine Pseudomedizin oder um eine überkandidelte Hysterikerin.

In D wird zuerst einmal die Familiengeschichte analysiert und dann ggfs ein Gentest durchgeführt. Und auch dass erst nach eingehender Beratung, was man mit dem Ergebnis eigentlich macht.

Es geht hier nicht darum, sich jedes Organ entfernen zu lassen, das ev. Krebs bekommen könnte. Es geht darum, Gewebe entfernen zu lassen, dessen Funktion entbehrlich ist und das ein fast 90% Krebsrisiko hat. Dazu handelt es sich bei der fraglichen Krebsart um eine sehr aggressive Form. Wenn Frauen 5 Jahre nach der Diagnose noch leben, wird das schon als Erfolg gefeiert.

Und wenn wir schon das Beispiel Hoden hatten. Bei bestimmten sogenannten Krebs Vorstufen wird u. U. sehr wohl zu einer Entfernung der oder des Hodens geraten, obwohl das Risiko "echten" Krebs zu bekommen niedriger ist, als bei Frauen mit genetisch veranlagtem Brustkrebs und die Krebsart als solches viel bessere Überlebenschancen läßt. Eine Frau nach der sicher nicht einfachen Entscheidung auf so albere Art zu kritisieren, finde ich unter aller Kanone.

Vorsicht:
" Was macht es schon, wenn meine Frau irgendwann an Krebs krepiert, hauptsache ich hatte so lange wie möglich meinen Spass mit den Glocken".
Dieser Eindruck entsteht hier unter Umständen!

misfit

Zitat von: hostelhostel am 14. Mai 2013, 22:45:23
Ich dachte ich wäre der einzige, der das für völlig bescheuert hält.

Ich würde mir niemals etwas amputieren lassen, nur weil ein gewissen Risiko besteht, wie weit soll das den gehen?

Selbst wenn ein hohes Risiko besteht, so etwas kann man doch regelmäßig überprüfen lassen, ganz davon abgesehen wird solch ein OP sicherlich auch Risiken haben, welche auch nicht unerheblich (wenn nicht sogar größer) sind.

Also von mir bekommt sie da sicherlich keinen Respekt gezollt.

Klar kann man sich mit der Erkenntnis der genetischen Veranlagung auch regelmäßig untersuchen lassen. Machen auch viele. Aber: Das vermindert nicht das Krebsrisiko. Das bleibt bei fast 90%. Du bemerkst den Krebs nur vielleicht etwas früher und hast bessere Behandlungsmöglichkeiten. Mit der Entfernung des Gewebes verringert man hingegen das Krebsrisiko ganz imens. Die Entscheidung ist sicher nicht leicht. Jeder, der sich so einer Frage stellen muss und die eine oder andere die Entscheidung fällt, hat dafür meinen Respekt.

The Doctrix

Zitat von: misfit am 15. Mai 2013, 07:38:19
" Was macht es schon, wenn meine Frau irgendwann an Krebs krepiert, hauptsache ich hatte so lange wie möglich meinen Spass mit den Glocken".
Dieser Eindruck entsteht hier unter Umständen!

Wodurch denn bitte?
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

misfit

Hätten wir diese Diskussion, wenn sich die Jollie ein Muttermal oder einen Darmzotten oder einen Weisheitszahn hätte entfernen lassen?

bayle

@The Doctor, misfit:
Also ich fand den Eingangspost auch nassforsch und unüberlegt, aber mehr muss man da, denke ich, nicht hineininterpretieren.

Feuer einstellen, bitte!

misfit

@Bayle: Du gönnst uns auch gar nichts, nicht mal ein wärmendes Feuer an diesem frischen Morgen.