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Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread

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Begonnen von RPGNo1, 25. Januar 2023, 13:52:20

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Typee

Zitat von: eLender am 09. Dezember 2023, 22:54:59[... und lobe den Club Volantaire, dass die solche Debatten erlauben bzw. ermöglichen.


Club Voltaire ist halt immer ein Hort der alten, klassischen "Linken" gewesen - also von Materialisten. Das ganze zutiefst idealistische Identitäts- und Wokenessgefasel stößt da auf natürliche Skepsis.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 10. Dezember 2023, 09:43:27Chantalle El Helou hingegen fand ich weniger gut.
Die steckt halt selbst im Sumpf und verwendet den üblichen Slang. Das mag nicht wirklich sehr verständlich klingen, ich finde es aber bemerkenswert, dass sie sich aus der Mühle befreien kann. Sie kommt aus dem Sumpf und schafft es, die Mitbewohner zu kritisieren. Das geht nur, wenn man deren Sprache spricht. Ich habe auch gewisse Probleme, das zu verstehen, aber leider wird in den Gefilden so geredet. Deshalb lobe ich Seb auch so, er ist ja auch Füssiker (hat dort, wie auch in Fillosofie promoviert :o ) und redet so, dass man es in eine Formel packen könnte. Will sagen, er übersetzt das in normalverständliche Sprache. Das kann er aber nur, weil er sich im Sumpf sehr gut auskennt.
Zitat von: RPGNo1 am 10. Dezember 2023, 09:43:27Hätte Jörg Finkenberger nicht wenigstes während seiner eigener Ausführungen das Kaugummi aus dem Mund nehmen können?
Hihi, das ist halt so ein nervöser Typ, mag ich aber eigentlich. Auch er redet teilweise in versumpfter Sprache. Aber ich verstehe es halbwegs. Das kann man auch kaum hoch genug schätzen: normalerweise sind das alles Glaubenssätze bzw. Denkschulen, entweder man glaubt das unhinterfragt oder man fliegt raus. Die dort Anwesenden werden sicherlich in den Echokammern als Paria wahrgenommen.



Zitat von: Typee am 10. Dezember 2023, 16:01:39Club Voltaire ist halt immer ein Hort der alten, klassischen "Linken" gewesen - also von Materialisten. Das ganze zutiefst idealistische Identitäts- und Wokenessgefasel stößt da auf natürliche Skepsis.
(nochmal) Hihi, das habe ich auch erst mal verwechselt (und auch falsch geschrieben). Es ist tatsächlich ein "Club Volantaire", aber den anderen Laden in Ebbelwoihausen kenne ich auch (war aber nie drin). Das ist aber auch eine eher linke Veranstaltung, daher zieht das rechte Narrativ da auch nicht. Aber vll. haben die einen gesponserten Kühlschrank von Red Bull o.Ä. Irgend etwas wird man doch wohl finden können...

Apropos: Über deren Webseite findet man auch den zweiten Teil. Unbedingt ansehen, da kommt auch gleich anfangs Amardeo Sarma zu Wort (er war tatsächlich da). Das ist eine Klatsche in die Gesichtsfassade des neuen großen Vorsitzenden. Sarma betont nochmals, wie wichtig eine sachliche, rationale Kritik an solchen (auch gesellschaftlichen) Themen ist, die auch für Skeptiker relevant sind. Pikant: Frankfurz ist das Terrain von Hümmler und andere Hümmleristen (die Damen aus dem Bartotalk residieren dort ebenfalls). Es sollen während der Gesprächspausen schwarz gekleidete Personen aus vorbeifahrenden Autos mit Maschinenpistolen auf Anwesende gefeuert haben. Könnt' ich mir vorstellen 8)

https://club-volantaire.de/

Wollte ich nur mal gesagt haben!

RPGNo1

Zitat*Andrew Sullivan analysiert das Verhör dreier College-Präsidenten durch den Kongress in einem Artikel mit dem Titel "Der Tag, an dem die Kleider der Kaiserin fielen". Sullivan nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um Gay und Harvard geht:

Die Mittelmäßigen haben gelächelt, geflunkert, sich herabgelassen und gemauert. Schauen Sie sie sich genau an. Das sind die Leute, die jetzt unsere Eliten auswählen. Und sie wählen sie aus, so wie sie jedes einzelne Mitglied der Fakultät und jeden Studenten auswählen, indem sie Mitglieder bestimmter "privilegierter" Gruppen aktiv diskriminieren und andere "marginalisierte" Gruppen aggressiv bevorzugen. Sie selbst wurden auf genau dieselbe Weise ernannt, aus vom DEI genehmigten Kandidatenpools. Als Harvard-Dekanin war Claudine Gays oberste Priorität, "mehr Fortschritte bei der Vielfalt zu machen", d. h. die bereits systembedingte Diskriminierung aufgrund von Rasse, Geschlecht und Gender zu verstärken, die diesen Ort ausmacht.

Das ist wahr, aber nicht jeder würde das so sagen. Gay zum Beispiel hat in ihrer langen Karriere als Politikwissenschaftlerin kein einziges Buch und nur elf Arbeiten veröffentlicht. Die meiste Zeit dieser Karriere hat sie jedoch als Verwaltungsangestellte verbracht.

Sullivan:

Dank des jüngsten Urteils des Obersten Gerichtshofs steht die energische Diskriminierung asiatisch-amerikanischer Bewerber für die Zulassung in Harvard nicht mehr in Frage. Aber zahllose andere Kandidaten für die Zulassung haben wenig bis gar keine Chance, unabhängig von ihren Noten oder außerschulischen Aktivitäten, weil sie der falschen Rasse, dem falschen Geschlecht, der falschen sexuellen Orientierung und "Geschlechtsidentität" angehören. Sobald Studenten unter diesem Identitätsrahmen zugelassen werden, wird ihnen dessen Kern gelehrt: dass die "Wahrheit" - oder, in Harvards mittlerweile ironischem Motto, "Veritas" - nicht von Logik oder Vernunft oder von offenen, freien, robusten Debatten und Dialogen abhängt, geschweige denn von der westlichen Zivilisation, sondern von feindlichen und bösen "Machtstrukturen", die in der Identität verwurzelt sind und zuerst abgebaut werden müssen. Erst die Identität, dann die Wahrheit - denn die Wahrheit ist in der Identität verwurzelt und kann nicht außerhalb von ihr existieren.

In den Anhörungen sagte Präsident Gay sogar mit ernster Miene, dass "wir uns der freien Meinungsäußerung verpflichtet fühlen, auch wenn sie anstößig, beleidigend oder hasserfüllt ist". Dies ist die Präsidentin, deren Universität alle Studenten zur Teilnahme an einer Titel IX-Schulung verpflichtet, in der ihnen erklärt wird, dass "Fatphobie" und "Cisheterosexismus" Formen von "Gewalt" sind und dass "die Verwendung der falschen Pronomen" einen "Missbrauch" darstellt. Dies ist dieselbe Präsidentin, die die Absetzung eines Juraprofessors, Ronald Sullivan, veranlasste, nur weil er einen Klienten vertrat, den Schwule und Studenten (zu Recht, aber irrelevant) ablehnten: Harvey Weinstein.

Dies ist dieselbe Präsidentin, die mit ansehen musste, wie eine brillante und beliebte Professorin, Carole Hooven, nach einer öffentlichen Beschämungskampagne durch einen der DEI-Vollstrecker ihres Fachbereichs und einen Mob von Lehrbeauftragten aus ihrem Amt gejagt wurde, weil Hooven es wagte, im Fernsehen zu behaupten, dass das biologische Geschlecht binär ist. Dies ist die Präsidentin einer Universität, an der sich insgesamt 1,46 Prozent der Dozenten als "konservativ" und 82 Prozent als "liberal" oder "sehr liberal" bezeichnen. Dies ist die Präsidenten einer Universität, die laut der Stiftung für individuelle Rechte und Meinungsäußerung in diesem Jahr auf Platz 248 von 248 Hochschulen in Bezug auf die freie Meinungsäußerung rangierte (und Penn auf Platz 247). Harvard ist ein Ort, an dem die freie Meinungsäußerung sterben wird.


Ich werde nichts von alledem bestreiten, auch nicht Sullivans wichtigen Punkt: dass es das Unterdrücker/Opfer-Narrativ ist, das die Hochschulen heutzutage beherrscht, und das selbst dazu geführt hat, dass die Juden, die als ultimative Unterdrücker angesehen werden, die Opfer des Antisemitismus sind, ohne dass Harvard (oder viele andere Hochschulen) versucht hätten, sie zu verteidigen. Juden sollten sich jetzt auf keinen Fall in die Klasse der "Unterdrückten" einordnen lassen, sondern die Dienste des DEI ablehnen, das zu einer bösartigen Kraft im amerikanischen Hochschulwesen geworden ist.

Übersetzt mit DeepL

https://whyevolutionistrue.com/2023/12/11/monday-hili-dialogue-442/

😮 Autsch, das ist harter Tobak seitens Andrew Sullivan.

eLender

Via CNN von einem PoC (ob der auf die Bezeichnung steht, wird der Artikel zwischen den Zeilen beantworten können).

ZitatAmerican universities have been neglecting excellence in order to pursue a variety of agendas — many of them clustered around diversity and inclusion. It started with the best of intentions. Colleges wanted to make sure young people of all backgrounds had access to higher education and felt comfortable on campus. But those good intentions have morphed into a dogmatic ideology and turned these universities into places where the pervasive goals are political and social engineering, not academic merit.
https://edition.cnn.com/2023/12/08/opinions/israel-palestine-antisemitism-american-universities-zakaria/index.html

Sinan nannte diese Art des Aktivismus neulich eine Art Autoimmunerkrankung. An sich ist das Immunsystem ja ne prima Sache, aber nur, solange es nicht überschießt.

ZitatOut of this culture of diversity has grown the collection of ideas and practices that we have all now heard of — safe spaces, trigger warnings, and micro aggressions. As authors Jonathan Haidt and Greg Lukianoff have discussed, many of these colleges have instituted speech codes that make it a violation of university rules to say things that some groups might find offensive. Universities advise students not to speak, act, even dress in ways that might cause offense to minority groups.

Jaja, die Universität, ein Ort des freien Denkens und der Offenheit, ohne politische Einengung. Ups, es fehlt der einleitende Satz: Es war einmal...

Es geht bergab, die wissenschaftliche Leistung ist nicht mehr besser als die einer chinesischen Provinzuni und die Fördermittel sprudeln auch nicht mehr so richtig üppig. Zudem macht man es extremen Kräften unheimlich leicht, das Progressive als dämonisch zu präsentieren.

ZitatAmerica's top colleges are no longer seen as bastions of excellence but as partisan outfits, which means they will keep getting buffeted by these political storms as they emerge. They should abandon this long misadventure into politics, retrain their gaze on their core strengths and rebuild their reputations as centers of research and learning.

Aber es ist nie zu spät, das sinkende Schiff den Kurs noch zu ändern.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Aber man lernt ja an den Uni wenigstens noch, wie die Welt funktioniert und kann dann praktische Vorschläge machen, wie man die Menschheit hinters ins Licht führen kann. Sagt uns ein Prof aus Kalifornien in der taz:

ZitatGenau das bekräftigten auch viele Aktivisten in ihren Redebeiträgen. Die Forderung, die Verbrechen der Hamas zu verdammen, wurde mehrfach als Zumutung zurückgewiesen. Zwei Aktivisten bezeichneten es gar als ,,rassistisch", die Hamas zu kritisieren, eine andere beschimpfte die vereinzelt im Saal anwesenden Resolutionsgegner pauschal als ,,old white supremacists". Die Hamas, so hieß es in mehreren Beiträgen, sei gar nicht terroristisch, sondern der ,,bewaffnete Arm des vereinigten palästinensischen Widerstands".

Solche Statements waren nur der Beginn einer immer freier drehenden Realitätsverleugnung: Der Massenmord auf dem Musikfestival Supernova sei in Wahrheit von der israelischen Armee selbst verübt worden, Vergewaltigungen habe es nicht gegeben. Israel sei ein siedlerkolonialistischer Apartheidstaat, betreibe ethnische Säuberungen und einen Genozid am palästinensischen Volk.

Auf die Spitze trieb es eine Rednerin mit der Aussage, es sei ,,ein Widerspruch, pro Menschheit und pro Israel zu sein". Nichts könnte besser zum Ausdruck bringen, dass Israel im dichotomen Denken vieler Linker als Projektionsfläche fungiert. In einem Weltbild, das die Menschheit in Unterdrücker und Unterdrückte einteilt, ist kein Platz mehr für eine distanzierte Betrachtung.

Wer zweifelt, wird der Kollaboration mit dem Feind verdächtigt, die Anerkennung der Realität auf Hirnwäsche durch ,,zionistische Propaganda" zurückgeführt. Kritik am Liebesobjekt wird als so verletzend empfunden wie ein physischer Angriff. Nur wer sich vorbehaltlos zum Guten bekenne, stehe nicht auf der Seite des Bösen. Und das Gute, das sei natürlich – Palästina.
https://taz.de/Israel-als-Symbol-des-Boesen/!5976692/

Man muss halt die richtigen Büchern von ganz schlauen Leuten lesen und lehren.

ZitatWo die antisemitische Gewalt nicht direkt geleugnet wird, wird sie entweder ignoriert oder gerechtfertigt. ,,Kontextualisierung" lautet der neueste Dreh, von der Philosophin Judith Butler exemplarisch vorgeführt und von ihren Anhängern beflissen nachgeahmt. Zum Kontext gehört ihnen freilich immer nur das, was sich der eigenen Weltanschauung einfügt. Die genozidale Agenda der Hamas? Fehlanzeige. Die exterminatorischen Bestrebungen des iranischen Regimes? Irrelevant. Das Einzige, was zählt, sind ,,Fakten", die Israel verteufeln.

Man muss einfach nur auf die Fakten hören. Das WTC wurde schließlich auch gesprengt, isklar.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Achso, den hatte ich ganz vergessen (für meine Reihe: "Woke" in einem Bildchen kurz erklärt).

Wollte ich nur mal gesagt haben!

Peiresc

Zitat von: eLender am 12. Dezember 2023, 22:07:24
ZitatSolche Statements waren nur der Beginn einer immer freier drehenden Realitätsverleugnung: Der Massenmord auf dem Musikfestival Supernova sei in Wahrheit von der israelischen Armee selbst verübt worden, Vergewaltigungen habe es nicht gegeben. Israel sei ein siedlerkolonialistischer Apartheidstaat, betreibe ethnische Säuberungen und einen Genozid am palästinensischen Volk.

Da kriegt man ein déjà-vu-Gefühl. Das ist haargenau das Gleiche, was die Alex-Jones-Verstrahlten mit den Opfern des Sandy-Hook-Massakers aufgeführt haben.


RPGNo1

Ein SWR-Moderator, der sich selbst als nonbinär einordnet, fühlt sich diskriminiert, weil der Sender eine geschlechtsspezifische Kleidungsordnung einführen möchte

ZitatFür die Moderator:in sind bunte Nägel nämlich nicht nur modisches Statement, sondern ein selbstbestimmter Weg, um den Zuschauer:innen zu signalisieren: ,,Hey, ich bin kein Nachrichtenmoderator. Ich bin eine Nachrichtenmoderator:in." ,,Codes" nennen sich solche visuellen Marker, die die eigene, queere Identität nach Außen vermitteln, indem sie die Abweichung vom üblichen Geschlechterbild im Detail sichtbar machen – zum Beispiel durch Nagellack.

https://taz.de/Dresscode-beim-SWR/!5976179/

Vielleicht ist Janboris Rätz [they/them] nicht bewusst, dass in vielen geschäftlichen und offiziellen Bereichen (besonders in denen, in denen man mit der Öffentlichkeit in Berührung kommt oder repräsentiert) ein Dresscode nicht nur üblich sondern auch vorgeschrieben ist? Und vielleicht sollte sich Janboris Rätz [they/them] bei seiner Arbeit auch mehr auf seine journalistischen denn auf seine aktivistischen Tätigkeiten konzentrieren?

Nur mal so als Denkanstöße.

Maierling

Zitat von: RPGNo1 am 14. Dezember 2023, 17:45:18Ein SWR-Moderator, der sich selbst als nonbinär einordnet, fühlt sich diskriminiert, weil der Sender eine geschlechtsspezifische Kleidungsordnung einführen möchte

ZitatFür die Moderator:in sind bunte Nägel nämlich nicht nur modisches Statement, sondern ein selbstbestimmter Weg, um den Zuschauer:innen zu signalisieren: ,,Hey, ich bin kein Nachrichtenmoderator. Ich bin eine Nachrichtenmoderator:in." ,,Codes" nennen sich solche visuellen Marker, die die eigene, queere Identität nach Außen vermitteln, indem sie die Abweichung vom üblichen Geschlechterbild im Detail sichtbar machen – zum Beispiel durch Nagellack.
Ich sehe gerade wieder ein Video von Alicia Joe an, "Warum Gendersprache scheitern wird". Hier hat sie einen ziemlich auffälligen, neongrünen Nagellack. Jetzt kann ich Alicia Joe endlich richtig einordnen, nämlich das sie eine quere Identität hat. Ich werde mich gleich mal dranmachen, auf allen sozialen Medien zu verbreiten, dass Alicia Joe eine Transfrau sein muss aufgrund der Farbe ihres Nagellacks.

zimtspinne

Zitat von: RPGNo1 am 14. Dezember 2023, 17:45:18Ein SWR-Moderator, der sich selbst als nonbinär einordnet, fühlt sich diskriminiert, weil der Sender eine geschlechtsspezifische Kleidungsordnung einführen möchte

Janboris Rätz [they/them]

Ist das ein Künstlername?

Mich wundert schon, dass einer der ÖRR keine divers-Kategorie aufgestellt hat. Wahrscheinlich war das dann doch zu unbequem. Sie hätten ja erstmal die Genderforschung beauftragen müssen, was divers überhaupt trägt. Dann die Betroffenen fragen. Und zum Schluss noch einen oder zwei Sensitivity-Checker, damit nichts schiefgeht.
Das hätte ich dann auch seinlassen.
Reality is transphobic.

RPGNo1

Ein Interview mit Michael McEachrane, Berichterstatter des Uno-Forums für Menschen afrikanischer Herkunft

Zitat»Wir erleben den Beginn einer großen Dekolonisierungsbewegung«

In afrikanischen und karibischen Staaten wird die Forderung nach Wiedergutmachung für Sklaverei und Kolonialzeit lauter. Muss Europa Milliardensummen für die Verbrechen der Vergangenheit zahlen?

SPIEGEL: Ihr Fokus liegt vor allem auf den Verbrechen europäischer Länder. Aber es gab auch innerafrikanischen und einen arabischen Sklavenhandel. Muss das nicht auch angesprochen werden?

McEachran: Es gibt Stimmen, die sagen: Wenn wir über Wiedergutmachung sprechen, müssen wir auf jeden Fall den arabischen Sklavenhandel einbeziehen, der schon früher begonnen hatte und im Umfang vielleicht sogar noch größer war als der transatlantische Sklavenhandel. Unser Fokus liegt aber auf dem transatlantischen Handel, weil seine strukturellen, globalen Folgen viel größer sind – sowohl in den afrikanischen Staaten, die ausgebeutet wurden, als auch in den karibischen und amerikanischen Staaten, wo die Nachfahren der Sklaven noch immer unter den Folgen der Ungleichheit und Diskriminierung leiden.
https://www.spiegel.de/ausland/wiedergutmachung-fuer-sklaverei-kolonialzeit-erleben-den-beginn-einer-grossen-dekolonisierungsbewegung-a-f8d0395f-cdc3-4eea-b1b5-2b852720a229

:facepalm

ZitatMichael McEachrane has a PhD in Philosophy from Åbo Akademi University in Finland. He is currently a visiting assistant professor of postcolonial studies at the University of Bremen in Germany.
[...]
Dr McEachrane's research at the Institute of Advanced Studies will focus on the concepts of 'colonial legacies' and 'reparatory justice' for such legacies. He will explore why and how it is significant to speak of injustices of racial stratification, domination and exploitation in Europe, its former colonies and international relations as colonial legacies. He will also explore how such legacies legitimately are in need of reparatory justice.
hhttps://www.ucl.ac.uk/institute-of-advanced-studies/people/dr-michael-mceachrane

Aha, daher weht der Wind. Michael McEachrane ist ein Bruder im Geiste Ibram X. Kendis. ::)






RPGNo1

Zitat von: RPGNo1 am 18. Dezember 2023, 14:02:25hhttps://www.ucl.ac.uk/institute-of-advanced-studies/people/dr-michael-mceachrane

Korrektur: https://www.ucl.ac.uk/institute-of-advanced-studies/people/dr-michael-mceachrane

Und eine Ergänzung: Michael McEachrane ist ein aktivistischer Wissenschaftler. Von Objektivität gibt es keine Spur. Das kann nicht gut gehen.

ZitatQ: How has your own experience as a person of African descent shaped and informed your activism in this area?

A: My activism is informed by both a passion for justice, and fairness, and viewing things from that perspective, as well as an embodied point of view as a person of African descent. I was born, grew up, and have spent most of my life in Sweden. My father is from Tobago and my mother is from the Swedish Arctic in the very north of the country. During my childhood, we lived in immigrant-dense public housing projects in Malmö in the south of Sweden. Sweden is very much an ethnoracial nation-state much like any other country in Europe, with its own share of ethnoracial exclusivity, contempt, and alienation. I have certainly experienced my share of that. My father passed on to me a certain fire around racial, colonial, and postcolonial injustices, the memory of our ancestors, and the nurturing strength of African diasporic historical, social, cultural, and intellectual resources. As someone who may be described as a light-skinned person of African descent who has spent most of his life in Sweden, nationalism and other forms of group-based chauvinism or narrow self-interest have never sat well with me. All this has shaped and informed my activism.

https://www.kas.de/de/web/newyork/un-agora-blog/detail/-/content/international-day-for-people-of-african-descent

Maierling

Zitat von: RPGNo1 am 18. Dezember 2023, 14:02:25Ein Interview mit Michael McEachrane, Berichterstatter des Uno-Forums für Menschen afrikanischer Herkunft

Zitat»Wir erleben den Beginn einer großen Dekolonisierungsbewegung«

In afrikanischen und karibischen Staaten wird die Forderung nach Wiedergutmachung für Sklaverei und Kolonialzeit lauter. Muss Europa Milliardensummen für die Verbrechen der Vergangenheit zahlen?

SPIEGEL: Ihr Fokus liegt vor allem auf den Verbrechen europäischer Länder. Aber es gab auch innerafrikanischen und einen arabischen Sklavenhandel. Muss das nicht auch angesprochen werden?

McEachran: Es gibt Stimmen, die sagen: Wenn wir über Wiedergutmachung sprechen, müssen wir auf jeden Fall den arabischen Sklavenhandel einbeziehen, der schon früher begonnen hatte und im Umfang vielleicht sogar noch größer war als der transatlantische Sklavenhandel. Unser Fokus liegt aber auf dem transatlantischen Handel, weil seine strukturellen, globalen Folgen viel größer sind – sowohl in den afrikanischen Staaten, die ausgebeutet wurden, als auch in den karibischen und amerikanischen Staaten, wo die Nachfahren der Sklaven noch immer unter den Folgen der Ungleichheit und Diskriminierung leiden.
https://www.spiegel.de/ausland/wiedergutmachung-fuer-sklaverei-kolonialzeit-erleben-den-beginn-einer-grossen-dekolonisierungsbewegung-a-f8d0395f-cdc3-4eea-b1b5-2b852720a229

Als ich früher mit dem Wohnmobil durch Tunesien gefahren bin, haben wir festgestellt, dass es erstaunlich viele blonde Tunesier gibt. Sie sind damals mit Schiffen bis zur Nordsee gefahren und haben viele blonde Frauen als Sklaven genommen, für die sie viel Geld in den Harems bekommen haben. Ich hielte es für also gerecht, wenn der arabische Bereich uns und den Skandinaviern jetzt viele Milliarden als Entschädigung zukommen ließe.

Nogro

Na da kommt ja auf die Italiener (Nachfolger des Römischen Imperiums) und die Deutschen (Heiliges römisches Reich deutscher Nation) bezüglich der ausgebeuteten Sklaven im alten Rom einiges zu.
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

RPGNo1

Zitat von: Maierling am 20. Dezember 2023, 18:12:05Als ich früher mit dem Wohnmobil durch Tunesien gefahren bin, haben wir festgestellt, dass es erstaunlich viele blonde Tunesier gibt. Sie sind damals mit Schiffen bis zur Nordsee gefahren und haben viele blonde Frauen als Sklaven genommen, für die sie viel Geld in den Harems bekommen haben. Ich hielte es für also gerecht, wenn der arabische Bereich uns und den Skandinaviern jetzt viele Milliarden als Entschädigung zukommen ließe.

Ja, das ist mir auch schon lange bekannt. Ebenso wie die Tatsache, dass die muslimischen Staaten am Mittelmeer und der arabischen Halbinsel sehr viel länger Sklavenjagd und -handel in und Zentralafrika betrieben haben als es die Europäer je taten. Darüber wurde sogar ein Buch geschrieben. Von einem französisch-senegalesischem Anthropologen.

ZitatÜber 17 Millionen Menschen habe Afrika in den letzten dreizehnhundert Jahren an araboislamische Sklavenhändler verloren, und dabei sei die noch weit größere Zahl derer nicht mitgerechnet, die bei der Versklavung ganzer Dörfer umgebracht wurden. Aus wenn ,,sich Horror und Grausamkeit weder differenzieren noch monopolisieren lassen", könne man doch sagen; ,,dass der von den erbarmungslosen arabomuslimischen Räubern betriebene Sklavenhandel und der von ihnen geführte Dschihad weitaus verheerender für Schwarzafrika war als der transatlantische Sklavenhandel."
[...]
Dass sich im ,,Wettstreit der Erinnerungen" afrikanische Stimmen zu Wort melden, ist nicht neu, aber bislang richtete sich deren Kritik an die Adresse Europas, an die Betreiber des transatlantischen Sklavenhandels und der Kolonisierung. Dass der araboislamische Sklavenhandel, den N'Diaye ausdrücklich als Völkermord brandmarkt, bis heute verschleiert blieb, erklärt er mit einem ,,Stockholm-Syndrom afrikanischer Art", mit der wahnhaften Vorstellung von Opfern, die sich mit ihren Überwältigern solidarisch fühlen.

Araber und Schwarzafrikaner sähen sich als Angehörige einer Solidargemeinschaft, die ,,lange unter dem westlichen Kolonialismus leiden mussten". So arrangiere sich ,,diese afroislamische ,schöne Gesellschaft' auf Kosten des Westens. Alles geschieht, als ob die Nachkommen der Opfer Freunde und Verbündete der Henker geworden wären, denen sie zu Dank und Verschwiegenheit verpflichtet sind."

https://www.welt.de/welt_print/kultur/article6982110/Als-muslimische-Sklavenjaeger-Afrika-entvoelkerten.html

Deshalb stört mich die einseitige und scheinheilige Sichtweise von Michael McEachrane. Aber sie passt halt zum aktuellen aktivistischen Zeitgeist in zahlreichen westlichen Forscherkreisen, der Identitätspolitik und Intersektionalismus über alles stellt und keinerlei Differenzierung zulässt. In Deutschland gibt es auch so einen vom "woken" Virus befallen Experten, der in den letzten Jahren immer dann von den Medien interviewt und zitiert wird, wenn es insbesondere um den deutschen Kolonialismus geht: Jürgen Zimmerer