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Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread

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Begonnen von RPGNo1, 25. Januar 2023, 13:52:20

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Max P

Adolf Hitler war der zutreffenden Ansicht, er habe die Demokratie mit ihren eigenen Regeln zur Strecke gebracht.

RPGNo1

(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

Juliette

"Die Zukunft war früher auch besser." Karl Valentin

Schwuppdiwupp

Ach, was weiß denn ich ...

RPGNo1

ZitatRevolutionäre Wachsamkeit bedeutete, dass man die Augen nicht senken durfte. Nicht vor dem Genossen, nicht vor dem Freund, nicht vor dem eigenen Spiegelbild. Stalin selbst formulierte es 1936 sinngemäß: ,,Man darf die Partei nicht einschläfern, sondern muss sie im Zustand der Kampfbereitschaft halten." Eine Wachsamkeit, die nie zur Ruhe kam, eine Bereitschaft, die nie in den Frieden mündete. Im Gegenteil: der Frieden war selbst verdächtig, denn wer nicht klagte, schwieg vielleicht schon zu lange. Und wer schwieg, hatte etwas zu verbergen.
[...]
Und heute?

Es wäre billig, die heutige ,,Woke"-Bewegung direkt mit dem Stalinismus zu vergleichen. Nichts an ihren Absichten gleicht dem Gulag. Und doch: Stilistische Verwandtschaften, Echoformen, semantische Rhythmen sind nicht zu übersehen. Auch die Woke-Kultur lebt vom Impuls der Reinheit – nur moralisch statt ideologisch. Auch hier existiert ein ausgeprägtes Sensorium für Abweichung, eine Art moralisches Echolot, das ständig scannt, wer aus der Reihe tanzt. Wer ein falsches Wort sagt, einen unbedachten Tweet absetzt, kann sich schnell im Zentrum eines digitalen Tribunals wiederfinden.

Wo Stalin den ,,Volksfeind" sah, sprechen heutige Aktivisten von ,,toxischen Strukturen". Wo der NKWD mit Akten hantierte, operiert man heute mit Screenshots. Was früher die Parteiversammlung war, ist heute die Kommentarspalte. Der Ton ist anders, das Werkzeug ein anderes – doch das Grundgefühl ist mitunter ähnlich: ein Hang zur totalen Aufmerksamkeit, zur Denunziation als Tugend. Auch hier gilt: Schweigen kann verdächtig sein, Ironie wird misstrauisch beäugt, und Abweichung von der Norm wird nicht selten als Schuld gedeutet, nicht als Chance auf Dialog.

https://onkelmichael.blog/2025/07/17/im-zustand-der-kampfbereitschaft-uber-revolutionare-wachsamkeit-stalinistische-paranoia-und-unsere-gegenwart/
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

Max P

Zitat von: RPGNo1 am 21. Juli 2025, 12:47:15
ZitatEs wäre billig, die heutige ,,Woke"-Bewegung direkt mit dem Stalinismus zu vergleichen. Nichts an ihren Absichten gleicht dem Gulag. Und doch: Stilistische Verwandtschaften, Echoformen, semantische Rhythmen sind nicht zu übersehen. Auch die Woke-Kultur lebt vom Impuls der Reinheit – nur moralisch statt ideologisch. Auch hier existiert ein ausgeprägtes Sensorium für Abweichung, eine Art moralisches Echolot, das ständig scannt, wer aus der Reihe tanzt. Wer ein falsches Wort sagt, einen unbedachten Tweet absetzt, kann sich schnell im Zentrum eines digitalen Tribunals wiederfinden.
Wokismus kann man selbstverständlich nicht (aber dann doch, weil ohne wird meine Aussage zu uninteressant) mit Stalinismus vergleichen.  ::)
Adolf Hitler war der zutreffenden Ansicht, er habe die Demokratie mit ihren eigenen Regeln zur Strecke gebracht.

Eratosthenes

ZitatEs wäre billig, die heutige ,,Woke"-Bewegung direkt mit dem Stalinismus zu vergleichen. Nichts an ihren Absichten gleicht dem Gulag. Und doch: 

:facepalm  Ja es ist billig. Manchem ist es gegeben Texte zu erzeugen, andere sollten lieber dabei bleiben sie zu sortieren. Gibt es eigentich für einen Godwin mit Stalin einen eigenen Namen?
Das kleinere Übel wird auch immer grösser.

RPGNo1

Onkel Michael hat erklärt, wie er den Vergleich meint. Wenn man aber nur einzelne Schlagworte herausgreift, diese angreift und/oder sich sofort getriggert fühlt, dann sind wir nach Grahams Hierarchie der Meinungsverschiedenheiten im unteren Bereich der Pyramide: ad hominem oder Kritik des Sprachstils. ::)

https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Graham
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Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
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Max P

Zitat von: RPGNo1 am 21. Juli 2025, 16:10:09Onkel Michael hat erklärt, wie er den Vergleich meint. Wenn man aber nur einzelne Schlagworte herausgreift, diese angreift und/oder sich sofort getriggert fühlt, dann sind wir nach Grahams Hierarchie der Meinungsverschiedenheiten im unteren Bereich der Pyramide: ad hominem oder Kritik des Sprachstils. ::)
Erst hat er sich von seinem Vergleich vorsorglich distanziert, nur um ihn dann aber eben doch zu ziehen. Was er am Wokismus zu kritisieren hat, ginge auch ganz ohne Stalin (oder wahlweise Hitler, Mao  etc.), aber dann hätte die Kritik wie gesagt viel weniger dramatisch und damit viel weniger interessant geklungen. Die für sich genommenen Aussagen sowohl zum Stalinismus als auch zum Wokismus würde ich sogar weitgehend unterschreiben. Aber inhaltlich notwendig war der Stalinvergleich nicht, er war nur ein - meiner Ansicht nach übertriebenes und wenig angemessenes - Stilmittel. Nichts anderes habe ich anmerken wollen. Mit der Graham-Pyramide hat das nichts zu tun. Onkel Michael darf das selbstverständlich. Ich fühle mich auch weder von ihm noch von Stalin noch vom Wokismus getriggert.
Adolf Hitler war der zutreffenden Ansicht, er habe die Demokratie mit ihren eigenen Regeln zur Strecke gebracht.

Eratosthenes

Achtung das könnte man jetzt für whataboutism halten...... Ich meine mich an Kritiken hier am Volksverpetzter und auch an Frau Annika Brockschmidt zu erinnern in denen sich die Autoren ähnlicher Regionen dieser Pyramide bedient haben.
Das kleinere Übel wird auch immer grösser.

Peiresc

Ich finde den Vergleich nicht so gelungen. Sicher kann man Züge der, ich sage jetzt einfach mal Woke-Ideologie, im Stalinismus wiederfinden, aber auf diese Weise lassen sie sich überall wiederfinden.

Diese Art zu denken war die bis in die frühe Neuzeit allgemein übliche und auch später noch eine gewöhnliche; sie ist einfach ein zentraler Punkt aller Ideologie. An Terror hat es nirgends durchgehend gefehlt. Man könnte schon bei den Propheten des AT allerlei frappierende Ähnlichkeiten entdecken, und man belese sich über Paul IV, Papst von 1555 - 1559, ein klassischer und beispielgebender Fall eines Fanatikers:
ZitatEine kleine Unvorsichtigkeit, ein zweideutiger Ausdruck genügten, um den Verdacht der Häresie zu erregen [...] So kam es zu Anklagen und Prozessen gegen Bischöfe und selbst Kardinäle, die ebenso unbegreiflich wie grundlos sind. Es begann ein wahres Schreckensregiment, das alle in Rom mit Furcht erfüllte.

Ludwig Pastor, Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters, Bd. VI

Peiresc

Zitat von: Eratosthenes am 21. Juli 2025, 18:28:18Achtung das könnte man jetzt für whataboutism halten...... Ich meine mich an Kritiken hier am Volksverpetzter und auch an Frau Annika Brockschmidt zu erinnern in denen sich die Autoren ähnlicher Regionen dieser Pyramide bedient haben.

Tut mir leid, ich habe nicht begriffen, was du sagen wolltest.

Eratosthenes

Zitat von: Peiresc am 22. Juli 2025, 06:38:02
Zitat von: Eratosthenes am 21. Juli 2025, 18:28:18Achtung das könnte man jetzt für whataboutism halten...... Ich meine mich an Kritiken hier am Volksverpetzter und auch an Frau Annika Brockschmidt zu erinnern in denen sich die Autoren ähnlicher Regionen dieser Pyramide bedient haben.

Tut mir leid, ich habe nicht begriffen, was du sagen wolltest.

Ich hätte es als Anspielung auf einen älteren Beitrag von @RPGNO1 kennzeichnen sollen, mein Fehler.
Das kleinere Übel wird auch immer grösser.

Peiresc

Zitat von: Eratosthenes am 22. Juli 2025, 07:25:10Ich hätte es als Anspielung auf einen älteren Beitrag von @RPGNO1 kennzeichnen sollen
Das hatte ich schon vermutet, aber der Verworrenheitsgrad wird von dieser "Erklärung" nicht geringer.

RPGNo1

ZitatQueers for Palestine gelten als eine der absurdesten antisemitischen Gruppen der Gegenwart. Moritz ,,Queers for Palestine ist wie Chicken für Kentucky Fried Chicken" ist der gängigste, allerdings auch treffendste Witz, der über die antisemitische Gruppe kursiert, die immer wieder für Schlagzeilen, Videos und Bilder sorgt, die jeden Betrachter mit einem halbwegs funktionierenden Gehirn sprachlos werden lassen: grell geschminkte dicke Männer in Netzstrümpfen, die sich unter ,,Free Palestine"-Rufen ihr Kleid vom Leib reißen, ein Mann in Strapsen auf hohen Hacken mit Kufya, dem palästinensischen Hasslappen, um den Hals oder eine Problemponyträgerin, die stolz das Schild ,,Queer As In Free Palestine" hochhält. Sie alle eint, dass die Hamas sie im besten Fall in Gaza im Knast verschwinden lassen würde. Läuft es nicht so gut, würden sie einfach von einem Dach geworfen. Und im Westjordanland, wo die angeblich moderate Fatah regiert, sähe es nicht viel besser aus.

Moritz Pieczewski-Freimuth vom Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam in Frankfurt hat sich in einem 42 Seiten langen Arbeitspapier, das kostenlos als PDF heruntergeladen werden kann, mit den ideologischen Hintergründen dieser Szene beschäftigt, die spätestens nach den Massakern der Hamas und ihrer Verbündeten in Israel am 7. Oktober 2023 für viel Aufmerksamkeit sorgten und in fast allen westlichen Großstädten und Universitäten fester Bestandteil antisemitischer Aufmärsche und Ausschreitungen sind.

https://www.ruhrbarone.de/queers-for-palestine-bunter-antisemitismus/248908/

(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.