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Begonnen von fenkt, 16. Januar 2012, 21:34:03

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duester

https://www.deutschlandfunk.de/minderjaehrige-homosexuelle-gesundheitsminister-will.1766.de

Finde ich irgendwie auf Jens-Spahn-typische Art und Weise zum K***en.

Konversionstherapien: ultimative Sch***, weg damit. Hat natürlich 'ne wichtige Signalwirkung, wenn der Staat klarmacht, dass er so etwas nicht erlaubt.

Aaaber: Gibt es auch nur einen einzigen Menschen, der davon etwas hat? Die Jugendlichen, die sich im Konflikt mit ihrer sexuellen Identität befinden, leben in einem homophoben Umfeld, das ihnen permanent vermittelt, Homosexualität sei eine Krankheit. Wäre es nicht sinnvoller, zusätzlich da anzusetzen und für diese Jugendlichen Anlaufstellen zu schaffen?

Stattdessen gibt es 5 Mio. € für die bereits beantwortete Frage, ob erwachsene Frauen, die sich nach einer eingehenden Beratung für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, danach mit psychischen Folgen zu kämpfen haben (Spoiler: Ja, haben die). Bei dem Gedanken, dass dieser aufmerksamkeitsdefizitäre Populist Kanzler werden könnte, wird mir ganz anders.

sailor

Ähm, das Verbot von und der Werbung für Konversions"therapien" ist Bundessache, die Jugendarbeit vor Ort nicht. Da kann der Bund nicht einfach "Beratungsstellen" aus der Taufe heben, da ist der Förderalismus vor. Was Spahni machen könnte ist Förderprogramme ausschreiben, woran sich Länder und nachgeordnete Stellen beteiligen/profitieren können. Zwei verschiedene Sachverhalte. Darüber hinaus ist Jugendarbeit in der Regel bei Kultus angedockt und wie stark dort das Silodenken ist hat der Digitalpakt für Schulen gezeigt.

Spahn wird so schnell nicht Kanzler, da kommt eher Habeck dran... und die Grünen Esoteriker im Gesundheitsressort? Na gute Nacht. Dann lieber Spahn dort.

duester

1.) Ändert ja nichts daran, dass Spahn mit den 5 Mio. € die Möglichkeiten ausloten könnte, die der Bund im Rahmen der Jugendarbeit hat. Und ist ja nun nicht so, als würde Spahn sich um irgendwelche Kompetenzen oder Hoheiten irgendwie scheren. Gegenüber der Selbstverwaltung in der GKV war er immer schnell mit der Androhung der Ersatzvornahme zur Hand (z.B. Lipödeme), wenn es seinen Zwecken dient, und hat so das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaftlichkeit im Gesundheitswesen skrupellos geschwächt.

2.) Nein. Spahn ist der schlechteste Gesundheitsminister, den wir je hatten: populistisch, inkompetent, autoritär, inkonsequent, willkürlich, frauenfeindlich, vor allem durch eigene Interessen geleitet. Da geht es gar nicht um die einzelnen Initiativen, die man bewerten kann, wie man will, sondern um den Politikstil. Seine "Lösungsansätze" für die Probleme im Gesundheitswesen (Pflegenotstand, Impfpflicht) rangieren irgendwo zwischen naiv und doof und mit dieser ständigen Befassung mit Klein-Klein bleibt der Kanzlerkandidat zwar in der Presse, ignoriert aber den erheblichen Handlungsbedarf im Gesundheitswesen. Sogar Leute wie Josef Hecken vom G-BA, ebenfalls CDU-Mitglied und mit Spahn persönlich bekannt, fassen sich nur noch an den Kopf. Von seinem fröhlichen Zündeln am rechten Rand der CDU mal ganz abgesehen.

Habeck versucht in der Homöopathie-Sache ein Zerbrechen der Grünen in Lager zu verhindern, hat aber schon deutlich gemacht, dass er Wissenschaft respektiert. Kann man falsch finden, disqualifiziert ihn aber nicht unbedingt für eine Position, in der es darum geht, einen Ausgleich zwischen wiederstreitenden Interesen herzustellen, wenn man keine weitere Polarisierung der Gesellschaft will.

sailor

5 mio bundesweit verpuffen einfach, ohne das man was merkt^^ "Möglichkeiten ausloten" muss man als Bundesministerium nicht, da weiss man, welche Einsätze man bieten muss, um überhaupt merkbar vor Ort aufzutreten. Lässt sich übrigens auch für interessierte Laien gut ausrechnen. Ne halbwegs interessante ÖD-Stelle kostet jährlich brutto mit allem ca. 70k €. Damit werden um die 1200 Arbeitsstunden verrichtet. Im Sekundarbereich 1 gibts ca 4 mio Schülerinnen und Schüler. Bei einer halben Stunde Beratung bräuchte man 1666 Berater/innen, die nix anderes machen.  Kostet für ein Jahr 116 mio Euro. Und das ist milchmädchenstyle.... Der Bund hätte ne Menge Möglichkeiten, Jugendarbeit im Bereich Sexualität zu fördern, da gibts sehr viele nichtstaatliche Akteure, die sich um Fördermittel bewerben können. Direkt in die Jugendpflege gehen oder gar an Schulen ist dagegen problematisch und das weiss jedes (Bundes-)Ministerium auch. Gleiches gilt für Landesmittel... Stichwort Konnexitätsprinzip.

Hmm, Spahn klingt da für mich wie jeder zweite konservative C-Parteigenosse. Und inkompetente Minister gabs auch anderswo häufiger... Verkehr fällt mir ganz spontan ein. Demokratische Politik ist selten visionär, ganzheitlich und vorwärtsgewandt, vor allem dann nicht, wenn man "den kleinen Mann" beeindrucken will. Das ist der Politikstil der letzten Jahre (wobei es auch sein kann, dass diese Auswüchse derzeit mehr auffallen, früher(tm) gabs das genauso). Dazu kommt, dass Bundespolitik nur ganz große/grobe Stellschrauben hat, der Bund kann bspw. keine Pflegestellen zaubern und jede Gehaltsaufbesserung des existierenden Personals erhöht die Kosten für Kassen und Patienten/Angehörige. Da ist Spahn genauso gehemmt wie jeder andere Minister auch... nur wollen die Politiker/innen auf Bundesebene immer häufiger "schnelle" Lösungen präsentieren, die sie gar nicht realisieren können/dürfen. Also kommt "Murks" bei rum, was aber auch der völlig falschen Erwartungshaltung der Wähler geschuldet ist.

Edit: Gegen Habeck habe ich gar nix... nur gegen die Grünesoteriker. Dass sich Herr Habeck bemüht ist toll, aber kann er sich auch durchsetzen, wenn es um die Postenverteilung geht? Schliesslich wurde bei den Grünen so mancher "Kompromiss" geschlossen, in dem man gar nicht über das kritische Thema offen gesprochen hat. Und schaut man sich die grün wählende Demografie an, dann gibt es da erhebliche Druckpotentiale ggü der Partei, die ein grüner Kanzler/eine grüne Kanzlerin nicht ignorieren kann.

Scipio 2.0

Ich halte diesen Beitrag von Manglaubtesnicht durchaus für wichtig, was die angesprochenen Inhalte angeht. Insbesondere derteil mit dem Politreligionen am Beispiel von extinction rebellion:

https://www.youtube.com/watch?v=O2yXjJZs-B8

Emotionen und Radikalität zur Durchsetzung politischer Ziele zu benutzen halte ich für grundsätzlich problematisch, da sich solche Bewegungen die sich dass zu nutze machen nach gewisser Zeit verselbstständigen und sich immer weiter radikalisieren.


sailor

https://www.riffreporter.de/unverkaeuflich/leichenschau-todesursache/

Dr. Schlendrian und der Tod

Woran die Menschen sterben, weiß niemand genau. Der Totenschein ist regelmäßig falsch. Durchgerutschte Misshandlungen und sogar Morde sind nicht ungewöhnlich. Dennoch ist die Todesursachenstatistik einer der wichtigsten Maßstäbe der Gesundheitspolitik. Milliardenbeträge werden an den luftigen Zahlen ausgerichtet.

Da könnte man deutlich mehr Quackos auf die Schliche kommen...

Neben dem Artikel finde ich die Rubrik "Unverkäuflich" hochinteressant :)

eLender

Wollte ich nur mal gesagt haben!

celsus

Immer mehr Stimmen werden laut, die Homöopathie an ihren eigenen Ansprüchen zu messen:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/107630/Junge-Liberale-wollen-ein-Ende-der-Sonderbehandlung-von-Homoeopathie

Kommentare sind wieder lustig. Die bösen Wissenschaftsdogmatiker und so ...
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Scipio 2.0


https://www.mdr.de/sachsen/dresden/dresden-radebeul/kunstraub-kunstsammlungen-dresden-100.html

ZitatSoko "Epaulette" ermittelt nach Kunstraub im Grünen Gewölbe
Nach dem Einbruch im Grünen Gewölbe in Dresden laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. Eine zehnköpfige Sonderkommission wurde eingesetzt. Der Schaden ist enorm.

Klinkt für mich derzeit so, als wären die Sicherheitsmaßnahmen nicht ausreichend gewesen, bzw. geschlammt worden.

Bin ich eigentlich ein herzloses Arschloch, wenn mir nicht gleich das Herz blutet wegen des Raubs?

Belbo


Scipio 2.0

Zitat von: Belbo am 25. November 2019, 19:49:44
Ja, irgendwie schon.  :grins2:

Dann stimmt mit mir vielleicht was nicht?

Scipio 2.0

Ergänzung:

Ich finde es natürlich grundsätzlich Sch... dass die Juwelen gestohlen worden sind. Warum sollte ich es auch gut finden wenn Sachen geklaut werden?

Aber deswegen schreibe ich trotzdem keine Kommentare unter Videos und Onlinezeitungen wie "Mir blutet das Herz wenn ich daran denke dass..."

Belbo

Zitat von: Scipio 2.0 am 26. November 2019, 20:14:30
Ergänzung:

Ich finde es natürlich grundsätzlich Sch... dass die Juwelen gestohlen worden sind. Warum sollte ich es auch gut finden wenn Sachen geklaut werden?

Aber deswegen schreibe ich trotzdem keine Kommentare unter Videos und Onlinezeitungen wie "Mir blutet das Herz wenn ich daran denke dass..."

Es muss ja nicht immer in die Extreme abdriften, zwischen "geht mir total am Arsch vorbei" und "Hilfe ich muss sterben" gibt es ja noch einen Haufen Zwischentöne. Wie, fast, immer, die Dosis machts.

Ähnlich wie bei Gebäuden vielleicht.

ZitatAlexander Pope made the Genius Loci an important principle in garden and landscape design with the following lines from Epistle IV, to Richard Boyle, Earl of Burlington:

Consult the genius of the place in all;
That tells the waters to rise, or fall;
Or helps th' ambitious hill the heav'ns to scale,
Or scoops in circling theatres the vale;
Calls in the country, catches opening glades,
Joins willing woods, and varies shades from shades,
Now breaks, or now directs, th' intending lines;
Paints as you plant, and, as you work, designs.

Pope's verse laid the foundation for one of the most widely agreed principles of landscape architecture. This is the principle that landscape designs should always be adapted to the context in which they are located.

A priori, archetype, and genius loci are the primary principals of Neo-Rationalism or New Rationalism. Pioneered by the Italian architect Aldo Rossi, Neo-Rationalism developed in the light of a re-evaluation of the work of Giuseppe Terragni, and gained momentum through the work of Giorgio Grassi. Characterized by elemental vernacular forms and an adaptation to the existing environment, the Neo-Rationalist style has adherents beyond architecture in the greater world of art.

In the context of modern architectural theory, genius loci has profound implications for place-making, falling within the philosophical branch of "phenomenology". This field of architectural discourse is explored most notably by the theorist Christian Norberg-Schulz in his book, Genius Loci: Towards a Phenomenology of Architecture.

Keiner braucht Notre Dame........, würde aber vielen fehlen.



Typee

Vielleicht ist die Frage auch nicht ganz uninteressant, in wessen Besitz diese Dinge heute besser aufgehoben sind. Im Stadtschloss oder bei Spitzbuben?
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)