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Begonnen von fenkt, 16. Januar 2012, 21:34:03

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Belbo

Zitat von: Typee am 26. November 2019, 23:55:57
Vielleicht ist die Frage auch nicht ganz uninteressant, in wessen Besitz diese Dinge heute besser aufgehoben sind. Im Stadtschloss oder bei Spitzbuben?

Die Sptzbuben werden da eine bestimmte Meinung favorisieren, wie bei Deinem Geldbeutel und Auto auch.

duester

http://www.skepticalob.com/2019/11/pseudoscience-is-not-a-feminist-statement.html

Jemand hat endlich den Blogbeitrag geschrieben, den wir spätestens nach Rockel-Loenhoff hätten schreiben sollen: Warum verwechseln Frauen Schwurbel permanent mit Feminismus?

Auslöser war ein Blogbeitrag beim Scientific American: https://blogs.scientificamerican.com/observations/doctors-are-not-gods/

Die Autorin beklagt, dass Jen Gunter (die hatten wir auch schon im Forum, weil sie versucht, Frauen davon abzuhalten, sich nur auf Gwyneth Paltrows Empfehlung hin, Dinge in die Vagina zu schieben ...) viel zu wenig Respekt vor "weiblichem, intuitivem Wissen" hätte. Die Art von Wissen, bei dem frau Candida mit Knoblauch (!) behandelt ... . Das Dingen (=der SciAm-Blogbeitrag) ist so übel, dass sich gleich Heerscharen von Schwurblern aufgemacht haben, um den Champagner zu köpfen, weil sie sich so bestätigt gefühlt haben.


celsus

Die Volksverpetzer-Enttarner sind ähnlich kompetent wie die Psiram-Enttarner.

https://www.volksverpetzer.de/schwer-verpetzt/ueber-uns/

ZitatEs ist so absurd, dass Nazis sich alles, was sie an "mir" kritisieren wollen, selbst ausdenken mussten. Und es ist auch sehr "mutig", dass sich die Seitenbetreiber hinter einem anonymen Label verstecken, während sie andere vermeintlich "outen" und ihrer Fangemeinde zum Fraß vorwerfen.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Scipio 2.0

Und wieder bei der Pisa-Studie versagt:

https://www.youtube.com/watch?v=Roq-Ayr_ivY

Die Bildungspolitik in diesem Land ist für die Tonne!

duester


Schwuppdiwupp

Zitat von: Scipio 2.0 am 03. Dezember 2019, 18:45:08
Die Bildungspolitik in diesem Land ist für die Tonne!

Mit Verlaub, aber da ist so formuliert schlichtweg Quatsch.

Ich könnte da jetzt einen längeren Aufsatz drüber schreiben, warum das meine Ansicht ist. Aber da habe ich echt kein Bock zu.

In Ansätzen stimme ich aber mit Dieter Nuhr überein:

---> https://www.youtube.com/watch?v=Rs5lGRlsbK4
Ach, was weiß denn ich ...

sailor

Ich schreib mal was dazu:

Deutschland hat nicht versagt, es liegt trotz aller "Systemfehler" über dem Durchschnitt. Die "Versagensängste" kommen daher, dass das Selbstbild in D zur Bildung extremst ist (Stichwort Bildungsbürgertum), aber im gleichen Moment sehr viel Druck von bestimmten Schichten/Gruppen ausgeübt wird, dieses Selbstbild nur formal zu erfüllen. D hat kein schlechtes Bildungssystem, in etlichen Bereichen gab es Verbesserungen.

ZitatZentral seien ein positives Schulklima mit stabilen Lehrerkollegien ohne viele Wechsel, mit motivierendem Leitungsstil, mit einem Klima des Zusammenhalts, sagte Schleicher. Der OECD-Bildungsdirektor forderte, die Lehrer müssten Zeit bekommen, sich um unterschiedliche Lernbedürfnisse einzelner Schüler und Schülergruppen zu kümmern. Schüler müssten ihre Talente und Schwachstellen auch außerhalb des eigentlichen Unterrichts im Rahmen von Ganztagsangeboten fördern und angehen können.

Klassengröße und technische Ausstattung seien für sich genommen keine Ursachen für bessere Lernbedingungen. "Auch die Anzahl der Computer, der Tablets sagt sehr wenig über das Arbeitsklima aus", sagte Schleicher. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zum Start der Koalitionsverhandlungen vor allem das Ziel einer Digitalisierung der Schulen hervorgehoben.

https://www.zeit.de/news/2018-01/29/benachteiligte-schueler-in-deutschland-holen-deutlich-auf-180128-99-837148

Mein erster Gedanke bei den Spitzenreitern der Studie: Wenig urbanisierte Länder... aber eine kurze Recherche lässt das nicht stehen. D hat ca. 75%, Kanada 82%, Finnland 84 %. Ein wichtiger Faktor ist der sozioökonomische Hintergrund der Eltern und noch mehr das Vorliegen eines Migrationshintergrundes (signifikante Schwächen bei 1. und 2. Generation). Man könnte vieleicht genauere Analysen fordern, in wie fern der Influx von Flüchtlingskindern/-jugendlichen die Statistik verzerrt (weil diese Kinder ja erst wenige Jahre überhaupt deutsch lernen können): 2019 waren 46,4 % aller "Asylbewerber" (die " weil diese Menschen sicher nicht selbst den Antrag stellen) unter 16 Jahren, etwa 70.000 Personen. Bei insgesamt 8 mio Schülern in D wird sich selbst der Einfluss von 2015/16 im niedrigen einstelligen Bereich abspielen. Daher ist eine Betrachtung der sozioökonomischen Lage (welche bei Migranten/Flüchtlingen ebenfalls nicht die Beste ist) wohl zielführender...

Persönlich stößt mir sauer auf, dass gerade diejenigen, die besonders viel Wert auf die Bildung ihrer Kinder legen, die Bildungsghettoisierung vorantreiben. Durch willkürliche Schulwechsel und Druck auf allen Ebenen werden "Brennpunktschulen" durch den "Wegzug" von Mittelstandskindern gschaffen und mit dem Abiturfetisch nicht nur die Abiturleistungen verwässert, sondern Haupt- und Realschulabschluss (und damit große Teile des Berufsausbildungswesens in D) marginalisiert und zerstört. Daran sind zu einem Großteil Eltern schuld.

celsus

Zitat von: sailor am 05. Dezember 2019, 11:57:31Daran sind zu einem Großteil Eltern schuld.

Zum anderen, größeren Teil ist ein Schulsystem mit unterschiedlichen Schulqualitäten schuld. Das ist total überflüssig.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Scipio 2.0

Gut es mag vielleicht nicht alles Schlecht sein, ich war ja auch an gut ausgestatteten Schulen mit engagierten Lehrpersonal.

Zitat von: Schwuppdiwupp am 04. Dezember 2019, 19:27:01

Mit Verlaub, aber da ist so formuliert schlichtweg Quatsch.

Ich könnte da jetzt einen längeren Aufsatz drüber schreiben, warum das meine Ansicht ist. Aber da habe ich echt kein Bock zu.

In Ansätzen stimme ich aber mit Dieter Nuhr überein:

---> https://www.youtube.com/watch?v=Rs5lGRlsbK4

Gut es mag vielleicht nicht alles Schlecht sein, ich war ja auch an gut ausgestatteten Schulen mit engagierten Lehrpersonal. Trotzdem ist ein Abwärtstrennt nicht zu bestreiten.

ZitatDie "Versagensängste" kommen daher, dass das Selbstbild in D zur Bildung extremst ist (Stichwort Bildungsbürgertum), aber im gleichen Moment sehr viel Druck von bestimmten Schichten/Gruppen ausgeübt wird, dieses Selbstbild nur formal zu erfüllen. D hat kein schlechtes Bildungssystem, in etlichen Bereichen gab es Verbesserungen.

Kannst du dieses Selbstbild vielleicht etwas erläutern?

ZitatPersönlich stößt mir sauer auf, dass gerade diejenigen, die besonders viel Wert auf die Bildung ihrer Kinder legen, die Bildungsghettoisierung vorantreiben. Durch willkürliche Schulwechsel und Druck auf allen Ebenen werden "Brennpunktschulen" durch den "Wegzug" von Mittelstandskindern gschaffen und mit dem Abiturfetisch nicht nur die Abiturleistungen verwässert, sondern Haupt- und Realschulabschluss (und damit große Teile des Berufsausbildungswesens in D) marginalisiert und zerstört. Daran sind zu einem Großteil Eltern schuld.

Das ist in der Tat Grütze (wenn ich dass mal so sagen darf). Früher hätte jemand wie ich nie das Abitur bestanden, geschweige denn ein Diplom erhalten. So intelligent wie man mich immer macht bin ich einfach nicht.

Ich hab mir mal die Mühe gemacht mir Aufgaben (Abi wie Uni) von vor 10 - 15 Jahren zu suchen und sie mit dem zu vergleichen was ich in der Schule und Uni hatte. Ich bin mir sicher, dass ich vor 10 Jahren kein Abi gemacht hätte, von einem Diplom ganz zu schweigen.

Dazu kommt noch, das ich nicht wirklich erkennen kann, dass man wirklich einen Plan hat wie man das System verbessern will. Man doktert hier und da mal rum aber wirklich ein Konzept hat keiner. Zumindest kann ich dass nicht sehen.

sailor

@Celsus: Denke ich nicht. Ein zweigliedriges System (praktisch orientiert und theorie-orientiert) macht schon Sinn, vor allem, wenn man die Vorteile des deutschen Berufsausbildungswesens weiter haben will. Und das Schulsystem folgt der Politik und die Politik den Wählern, weshalb wir auch G8/G9 haben oder dieses Kuddelmuddel mit Mischformen von Schulen. Die Abschaffung der Grundschulempfehlung geht auch auf den Druck der Eltern zurück.

Grundsätzlich gibt es ne Menge verbesserungswürdige Details und ganze Themenkomplexe, die zumindest einer wissenschaftlichen Diskussion bedürfen (Benotung, Fächerportfolio, Prüfungsintervalle), aber in der Regel ist es viel zu emotionalisiert.

@Scipio: Vieleicht machst du dir selbst das Leben schwer? Woher weisst du denn, dass du zu "schlecht" für das "gute alte Abitur" und ein Diplom bist? Früher hatten viel weniger Kinder überhaupt die Chance auf Gym und Uni, oftmals konnten sie gar nicht zeigen, was in ihnen steckte, weil sozioökonomische Vorurteile dagegenstanden.

Scipio 2.0

Schon interessant, der saudische Megakonzern Aramco git nach seinem erfolgreichen Börsenstart als wertvollstes Unternehmen der Welt:

https://www.youtube.com/watch?v=QkSChqBpFKI

Bin ich eigentlich der einzige, der ein Problem mit einer derartigen Zusammenballung von Macht und Geld bzw. Einfluss hat?

sailor

Wo ist denn jetzt das Problem? Aramco war immer Gelddruckmaschine für die Saudis, nun sind sie halt an der Börse, um neben dem Ölgeschäft auch Spekulationsgewinne mitnehmen zu können... oder Leuten ohne Gegenleistung in Kohlenwasserstoffen die Kohle (sic) abzuknöpfen.

Geld und Macht gehen immer Hand in Hand, nur nicht immer so offensichtlich. Ich sag nur Huawei oder Facebook, Google und Co. SPD und Volkswagen ist auch so ne Sache, aber das wird sich bald erledigt haben :D Es wird immer die Symbiose von politischer und wirtschaftlicher Macht geben, beide brauchen einanderauch und gerade in Demokratien: Wirtschaft sichert Arbeitsplätze/Wohlstand und damit Wählerstimmen... und Politik schafft die Rahmenbedingungen für Wirtschaft. Das ist jetzt supergrob beschrieben und ohne moralisierende Wertung...

Scipio 2.0

ZitatWo ist denn jetzt das Problem?

Ich sehe dass Problem dort wo die Verquickung von Wirtschaft und Politik demokratische Prinzipien und Verfahren aushebelt- sieh Lobbyismus und Medienbeeinflussung. Ich Sachen Saudi-Arabien scheinen Wirtschaft und Politik das entstehen von Demokratie zu verhindern.

sailor

Lobbyismus und Medien(beeinflussung) sind Teile des demokratischen Prozesses. Ohne Lobbyismus gäbe es entweder weniger neue Gesetze (weil sich Lobbys für neue Regelungen einsetzen) und/oder schlechtere Gesetze (weil Lobbys einen großen Teil der Sachpunkte beisteuern). Leider ist der Begriff "Lobby" negativ belegt, aber jede NGO, die irgendwas vorbringt ist Lobby, jede versch*ssene Change.org-"Petition" ist Lobbyarbeit. Im Grunde sind Parteien nichts anderes als institutionalisierte Lobbyverbände. Was die Medien angeht: Es gibt keine absolute Wahrheit, deswegen muss man sich die "Wahrheit" zusammenpuzzeln. Jede Gruppe mit politischen/wirtschaftlichen Zielen versucht, ihrer Sicht Gewicht und Dominanz zu verleihen. Das ist normal. Bereits durch weglassen von Fakten oder emotionalisierung von Sachverhalten "manipuliert" man, das versuchen alle, auch die Guten. Und die Medien machen das mit, sind Täter/Opfer/Handlanger etc... Die Welt ist grau... oder besser: BUNT :)

Demokratie geht immer vom "Volk" aus, wirtschaftliche Macht kann dies nur verzögern, nicht verhindern. Im Gegenteil, ist die Verknüpfung zu groß, dann fallen beide Säulen, insbesondere bei Personalunionen. SA wird nicht revoltieren, weil Aramco eine AG ist. Im Gegenteil, mit der AG schaffen die Sauds die Illusion einer Demokratisierung ihrer Wirtschaft (1,5% des Gesamtwertes kann "das Volk" gnädigerweise erwerben). In SA wird es keine Demokratie geben, weil das Konzept dort nicht sofort und total wirksam werden kann. Dort ist unter der Tünche der Monarchie eine Stammesgesellschaft versteckt, das ist noch nicht mal ein Nationalstaat. Meine Erwartung bei einem Umsturz: SA wird ein failed state. Da werden Stämme und Warlords gegeneinander kämpfen, die Golfemirate werden versuchen, die Ölfelder zu bekommen und das weitere Ausland wird mitspielen... also ein Somalia in groß und reich...

ZKLP

Zitat von: Scipio 2.0 am 12. Dezember 2019, 17:41:18
Ich sehe dass Problem dort wo die Verquickung von Wirtschaft und Politik demokratische Prinzipien und Verfahren aushebelt- sieh Lobbyismus und Medienbeeinflussung. Ich Sachen Saudi-Arabien scheinen Wirtschaft und Politik das entstehen von Demokratie zu verhindern.

Solltest Du dann nicht den Börsengang begrüßen?  :gruebel Schließlich werden durch den Börsengang des Staatskonzerns Wirtschaft und Politik zumindest ein klein wenig entkoppelt - auch wenn vorerst nur 1,5% des Konzerns an die Börse gebracht wurden.

Ich sehe eher ein Problem darin, dass Saudiarabien trotz immenser Ölexporte bereits heute ein Außenhandelsdefizit hat, und dies ohne realistische Perspektive, in absehbarer Zeit ohne die Ölmilliarden auszukommen - und nun offenbar damit beginnt, durch den Börsengang auch noch die vorhandenen Ölreserven zu Geld zu machen.
Und das bei weiterhin ungebremstem Bevölkerungswachstum.