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SPD fordert, Homöopathie als Kassenleistung zu verbieten

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Begonnen von cohen, 10. Juli 2010, 16:35:37

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WikiSysop

Zitat von: Roadrunner am 12. Juli 2010, 18:54:12
Die Linke:


ZitatPRESSEMITTEILUNG // 12. Juli 2010

Streichungen sind einfallslos und inhuman

,,Homöopathie generell aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zu streichen, ist nicht zielführend. Wir müssen die gesundheitliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger weiterentwickeln. Dazu sind auch ganzheitliche Ansätze zu verfolgen", kommentiert Martina Bunge den Vorschlag des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, den Kassen die Finanzierung von Homöopathie zu verbieten. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:
http://www.martina-bunge.de/PM/File/2010-07-12%20Streichungen%20sind%20einfallslos.pdf


Das übliche populistische Getue.


pünktchen

ok, also heute im block der bekloppten:

grüne 68
linke 76
fdp 93
csu 45
summe 282

und im lager der vernunft:

cdu 194
spd 146
summe 340

aber vermutlich ist die finanzierung der quacksalbermafia eine gewissensfrage, bei der fraktionszwang unzumutbar ist.

Zitat von: cohen am 12. Juli 2010, 19:26:43Wer heult hat recht.

rofl!


Roadrunner

Noch so ein dämlicher Kommentar:

http://www.ndrinfo.de/programm/sendungen/kommentar460.html

ZitatKommentare | 12.07.2010 17:08 Uhr
Als ob wir keine anderen Sorgen haben

Ein Kommentar von Regina König, NDR Info

Kann es ein schöneres Sommerlochthema geben? Hetzen wir einfach die Gegner und Befürworter alternativer Heilmethoden aufeinander, bis es so richtig weh tut. Wir haben ja auch keine anderen Sorgen in diesem Land. Homöopathie - das haben viele probiert und jeder hat dazu eine Meinung. Die Gegner kämpfen mit harten Bandagen und starken Worten: Hokuspokus sei das, eine Irrlehre, reine Scharlatanerie. Homöopathie sei unwissenschaftlich, nutzlos und vor allem teuer. Und deshalb müsse die Erstattung aus dem Katalog der gesetzlichen Krankenkassen herausgenommen werden. Das kann man machen, retten wird es die kranken Kassen allerdings nicht - auch wenn noch so laut getönt wird. Immerhin fehlen im nächsten Jahr elf Milliarden Euro.

Wie hart die Bandagen der Alternaivenlobby ist wird nicht erwähnt. Mit was für teils miessen Machenschaften der Schrott unters Volk gebracht wird. Esoterik ist privatsache uns soll auch privat bezahlt werden.

ZitatDie Realität sieht so aus: Der Umsatz mit homöopathischen Arzneimitteln liegt weltweit bei geschätzten zwei Milliarden Euro. Das ist nicht einmal ein Prozent des gesamten Arzneimittelmarktes. Wer in Deutschland privat versichert ist, erhält die Kosten für Akupunktur und Globuli meistens von seiner Kasse zurück. Kassenpatienten müssen einen besonderen Tarif, eine Zusatzversicherung oder eine sogenannte integrierte Versorgung wählen - all das kostet extra - um Geld wieder zu bekommen.
Diese Wahltarife sollen nun auf den Prüfstand, manch einer möchte die Zahlung homöopathischer Leistungen durch Krankenkassen ganz verbieten lassen. Plötzlich spielen Wahlfreiheit und Wettbewerb überhaupt keine Rolle mehr. Und bitte nicht vergessen: Wir reden über ein paar Tausend Mitglieder gesetzlicher Krankenkassen, die extra höhere Beiträge zahlen, um einen Teil ihrer Ausgaben für homöopathische Arzneien und Behandlungen erstattet zu bekommen.

http://www.tk-online.de/tk/leistungen-a-z/h/homoeopathie/39806
da steht nix von zusätzlichen Kosten für die homöopathische Behandlung. Die ist bei der TK Standard!

wenn man keine Ahnung hat.....


ZitatDie irrwitzige und vollkommen überflüssige Debatte um das Pro und Contra der Homöopathie auf Kassenkosten zeigt zweierlei:

Erstens: Wenn es wirklich ums Sparen geht, sollten die Gesundheitspolitiker der Parteien, die sich jetzt so echauffieren, dorthin schauen, wo tatsächlich in gigantischem Ausmaß verschwendet wird: Abrechnungsbetrug, unkontrollierte Präventionsleistungen, Doppelbehandlungen, unausgelastete Großgeräte, goldene Handschläge für Vorstandschefs. Und jedes Jahr werfen die Deutschen von ihren Kassen bezahlte Medikamente im Wert von von rund 3,4 Milliarden Euro in den Müll. All das, soviel ist sicher, ist mit homöopathischen Mitteln nicht in den Griff zu kriegen.

jawohl sinnlose homöopathische Doppelbehandlungen wären auch ein Anfang.
Aber ich frag mich warum sollen die Missstände im Gesundheitsbereich den Misstand einer gemeinschaftsfinanzierten magischen Behandlungsmethode rechtfertigen?
Demnächst kommen dann noch die Exorzisten und Geistheiler und wollen von der Gemeinschaft bezahlt werden.

ZitatZweitens: Auch wenn Nadeln im Ohr, Bachblüten und Magnet-Resonanztherapie keinen wissenschaftlich nachweisbaren Effekt haben sollten, so geht es doch offenbar vielen Menschen danach besser. Und sei es nur deshalb, weil ihnen der Heilpraktiker oder Homöopath zugehört hat, weil sie Zuwendung bekommen, weil sie sich ernst genommen fühlen. Vielleicht sollten die Schulmediziner darüber nachdenken anstatt wie verrückt auf die Homöopathie einzuschlagen und teure Studien zu finanzieren, um deren Unwirksamkeit zu beweisen. Und: Die überwiegende Zahl der Homöopathie-Patienten trägt die Kosten selbst.

Stand: 12.07.2010 17:08 Uhr

Au weia. JA! im Gesundheitssystem ist der Wurm drin, und das muss geändert werden. Aber man braucht dazu keine gemeinschaftsfinanzierte Magie.


Roadrunner

Ein sehr schönes Interview von Prof. Edzard Ernst im Spiegel.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,706257,00.html


ZitatSPIEGEL ONLINE: Das Verschweigen negativer Ergebnisse wird aber auch der Pharmaindustrie vorgeworfen.

Ernst: Ja, aber dort geht es vor allem um finanzielle Interessen. Die Homöopathen hingegen befinden sich mitten in einem Glaubenskrieg. Da steckt noch viel mehr Wucht dahinter als hinter den Interessen des Geldbeutels.

ZitatErnst: Mit Fortschritt meine ich das, was sich in den Köpfen der Menschen befindet, nicht die medizinischen Forschungsergebnisse. Es geht um die Indoktrinierung der Bevölkerung. Wenn wir glauben, dass das Schütteln von Hochpotenzen uns heilt, wenn wir an die mystischen Kräfte und diesen ganzen Käse glauben, wenn die Menschen beginnen, wissenschaftliches Denken abzulehnen und der medizinische Aberglaube zurückkehrt, dann kappen wir unsere besten Traditionen, dann sind wir auf dem Weg zurück ins Mittelalter.


Roadrunner

http://www.tagesspiegel.de/politik/mediziner-halten-homoeopathie-fuer-eine-wichtige-hilfe/1883756.html
Zitat
Vom Rotstift bedroht Mediziner halten Homöopathie für eine wichtige Hilfe

Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, hat sich gegen die Forderung gewandt, homöopathische Behandlungen nicht mehr von den Kassen zu erstatten.


Berlin - ,,Die Wirkung von homöopathischen Mitteln ist zwar nicht naturwissenschaftlich belegbar, trotzdem ist die Homöopathie ein wichtiger Zweig in der Ausbildung von Ärzten geworden", sagte Hoppe dem Tagesspiegel. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hatte verlangt, dass Homöopathie nicht länger Kassenleistung bleibt, da es keinen klaren Nutzennachweis gebe. Patienten sollten die Naturheilverfahren aus eigener Tasche bezahlen.

: Hoppe setzt dagegen auf die Kombination von Naturheilkunde und Schulmedizin,,Besonders in der Behandlung von Befindlichkeitsstörungen wie Reiseübelkeit oder Wetterfühligkeit werden mit Globuli Erfolge erzielt." Auch in der Vorsorge sei die 200 Jahre alte Homöopathie ein wichtiger Helfer. Zu ihrer Philosophie gehöre das lange, ausführliche Gespräch zwischen Arzt und Patient. ,,Die Patienten fühlen sich aufgehoben und sicher", sagte Hoppe, ,,das erleichtert die Diagnose und den Heilungsprozess." ......


Der Artikel zeigt dass Hoppe scheinbar keine Ahnung hat was sich hinter der Homöopathie wirklich verbirgt. Die Homöopathenlobby hat das geschickt eingefädelt. Man hat sich als sanfte Therapie angebiedert, jede Menge Fortbildungen für Ärzte mitorganisiert und nun sitzt man fest im Boot. Dass beides nicht zusammen kombiniert werden kann, da die Krankheitskonzepte das nicht zulassen ist den Verantwortlichen vermutlich gar nicht aufgefallen, dabei hat Hahnemann es sogar in seinem Organon §52 ausdrücklich verboten.

Und als Begründung zu bringen, dass die Homöopathie ja bei Befindlichkeitsstörungen wie Reiseübelkeit oder Wetterfühligkeit Erfolge vorzuweisen könne ist mehr als armseelig. Das soll eine über einstündige Anamnese rechtfertigen? Zudem wer geht wegen sowas zum Arzt?


Sputlipuk

Zitat von: Roadrunner am 15. Juli 2010, 16:37:22
http://www.tagesspiegel.de/politik/mediziner-halten-homoeopathie-fuer-eine-wichtige-hilfe/1883756.html
ZitatAuch in der Vorsorge sei die 200 Jahre alte Homöopathie ein wichtiger Helfer. Zu ihrer Philosophie gehöre das lange, ausführliche Gespräch zwischen Arzt und Patient. ,,Die Patienten fühlen sich aufgehoben und sicher", sagte Hoppe, ,,das erleichtert die Diagnose und den Heilungsprozess." ......

Und was ist mit denen, die sich schlichtweg nur verarscht fühlen, weil sie den Budenzauber durchschauen? Man kann doch ein Gesundheitswesen nicht darauf aufbauen, dass die Menschen weiterhin in einer selbstverschuldeten Unmündigkeit  verharren und sich für die wissenschaftlichen Hintergründe einer Therapie nicht interessieren. 

Roadrunner

Zitat von: Sputlipuk am 15. Juli 2010, 16:56:09

Und was ist mit denen, die sich schlichtweg nur verarscht fühlen, weil sie den Budenzauber durchschauen? Man kann doch ein Gesundheitswesen nicht darauf aufbauen, dass die Menschen weiterhin in einer selbstverschuldeten Unmündigkeit  verharren und sich für die wissenschaftlichen Hintergründe einer Therapie nicht interessieren. 

Das ist ne reine Zahlensache. Solange die aufgeklärten Durchblicker in der Minderheit sind und es den Hirnwäschern der Homöopathenlobby weiter gelingt ihren Hokuspokus zu vermarkten wird kaum was geschehen.

Die Ärztevertretungen sind mittlerweile sehr stark mit dem Hokuspokus verbandelt dass sie ihn natürlich unterstützen müssen. Die mutigen Politiker werden momentan zurückgepfiffen und "in die Schranken" verwiesen. Ich bin gespannt ob einige Medien den Mut haben werden weiter die Homöopathie zu kritisieren. Ist ja eigentlich auch deren Aufgabe, immerhin haben einige gemerkt was da für ein Bullshit sich da in der Bevölkerung festgesetzt hat.  Es sollte meiner Meinung nach weniger mit den Kosten argumentiert werden, sondern dass wir es hier mit antiaufklärerischen Tendenzen zu tun haben, die unserer Gesellschaft auf Dauer nicht gut tun werden. Wenn man den Unsinn akzeptiert, was kommt dann als nächstes? Geistheilen? Magie? Wann gibts dann wieder Prozesse wegen "Bösem Blick" oder "Verhexungen" OK, das kann sich heute keiner Vorstellen, aber was schon mal war kann auch wieder kommen....





40_Fieber

Zitat von: Roadrunner am 15. Juli 2010, 16:37:22
Der Artikel zeigt dass Hoppe scheinbar keine Ahnung hat was sich hinter der Homöopathie wirklich verbirgt.

Hoppe weiß das... da muß es sich um einen Morbus Alzheimer handeln.

Dem gehts ums Geld, das er den Ärzten nicht abzwacken will. Ärztekammern sind mafiös.
http://kidmed*info/

Roadrunner

Diese Anbiederung an den teuren und nutzlosen magischen Alternativschrott wird sich noch bitter rächen. Das wird ein ganz großes Glaubwürdigkeitsproblem werden...



Roadrunner

http://www.tagesspiegel.de/politik/ein-professor-kuegelchen-und-die-spd-/1884492.html

ZitatAllerdings ist die gefürchtete Diskussion durch Lauterbachs unabgesprochenen Vorstoß längst im Gange. Die Abgeordneten erhalten E-Mails und empörte Anrufe von Homöopathieanhängern, Müttern, Medizinern. ,,Wir haben jetzt eine ganz schräge Debatte im Land", klagt Carola Reimann (SPD), die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses. ,,Statt sich mit den wirklichen Problemen zu beschäftigen, diskutieren alle über Globuli." Und statt sich über die Zumutungen durch Schwarz-Gelb zu erregen, ärgern sich die Bürger nun über eine SPD, die ihnen offenbar auch etwas wegnehmen will.

genau, man will den Bürger nicht verärgern und mit Placebos kennt man sich ja auch in der Politik bestens aus.  >:(

Zudem in jeder Stunde die der Bürger beim Homöopathen verbringt kann er sich schon nicht über dämliche Politik aufregen....

pünktchen

Zitat von: Elke Ferner"Wir werden keine Diskussion beginnen, die bei den Menschen die Angst auslöst, ihre umfassende medizinische Versorgung könnte gefährdet sein."

homöopathie ist also "medizinische versorgung" - was für eine dummplunze.

soisses