Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Beschwerde über die Moderation

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Endgegner, 23. April 2023, 16:58:36

« vorheriges - nächstes »

Conina

Ich kenne (n=1) jemanden, der das Palliativteam als Zumutung empfunden hat und überhaupt nicht mit denen und deren Therapievorschlägen klarkam. Sie starb ein paar Monate später, weil sie es so wollte.

Eine Bauchinfektion konnte vorher nochmals behandelt werden, weil sie doch nochmal ins KH ging. Das brachte noch ein Weihnachten und ein Silvester mit der Familie.

Es ist nie einfach.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Peiresc

Zitat von: zimtspinne am 12. Mai 2023, 12:23:02Hm. Also ist "Übertherapie" nur ein Mythos und alles hat seine Richtigkeit?

Nein wieso. Es gibt Über- Unter- und Fehlversorgung. Das ist eine stehende Floskel aller Gesundheitspolitiker.

zimtspinne

Zitat von: Peiresc am 12. Mai 2023, 13:28:09Nein wieso. Es gibt Über- Unter- und Fehlversorgung. Das ist eine stehende Floskel aller Gesundheitspolitiker.

und Mediziner teilen diese Ansicht nicht oder haben einen Bias? Ach, als ob es nur einen gäbe. Hunderte gibt es. Da darf der Palliativmediziner auch seine/n haben.
Steht ja jedem frei, das Buch zu zerpflücken.
Reality is transphobic.

zimtspinne

Zitat von: Conina am 12. Mai 2023, 12:39:21Ich kenne (n=1) jemanden, der das Palliativteam als Zumutung empfunden hat und überhaupt nicht mit denen und deren Therapievorschlägen klarkam. Sie starb ein paar Monate später, weil sie es so wollte.

Eine Bauchinfektion konnte vorher nochmals behandelt werden, weil sie doch nochmal ins KH ging. Das brachte noch ein Weihnachten und ein Silvester mit der Familie.

Es ist nie einfach.
Mit sämtlichen Therapievorschlägen oder nur dieser Bauchinfektion?
Therapieentscheidungen sollten partnerschaftlich getroffen werden, was heißt, Patienten aktiv einzubeziehen. Falls sie das noch können. Ansonsten greift die hoffentlich vorhandene PV.

Wurde das Palliativteam nach dem Nicht-Klarkommen denn abbestellt? Und Angehörige übernahmen?

Und sterben, weil "man das so will", hm, da bleibe ich skeptisch.
Man kann den Sterbeprozess bewusst annehmen, aber sicher nicht kontrollieren und steuern, und dann sterben, "wenn man will".

Ich schreib das nur (richtet sich auch nicht als Kritik gegen dich), weil sich das genau nach der subjektiv erzählten Geschichte anhört, die Peiresc etwas weiter oben anhand des Scheidungspaares skizzierte.
Frage alle Beteiligten und du hörst von jedem eine eigene Version, die sich drastisch von anderen Versionen unterscheiden kann.

stimme dir aber zu, dass sowas nie einfach ist und jede zuerst richtig erscheinende Entscheidung sich nachher doch als falsch erweisen kann und umgekehrt und weitere Varianten.
Reality is transphobic.

Peiresc

@ Zimtspinne.
Lass die Nachricht von Conina einfach so stehen, wie sie ist. Punkt.

zimtspinne

so, hab eine Kurzrecherche durchgeführt und es prasselte wohl doch heftigster Protest auf den Buchschreiber nieder.

Hier zusammengefasst.

So intensiv hatte ich mich damit nicht beschäftigt, war eher mal Gesprächsthema im Umfeld bei mir an unterschiedlichen Tischen. Also nicht nur dem Stammtisch.

"Zerpflückt" wurde er schon, allerdings hört sich das für mich nach beleidigter Leberwurst oder gleich einer ganzen Rauchkammer voll davon an. Der böse Nestbeschmutzer, wie konnte er es auch wagen, die Kollegen nicht zu informieren und sich mit ihnen abzusprechen. Was man den Patienten in so einem Buch sagt und was man besser verschweigt.

Falls das Buch dazu beiträgt, dass Palliativpatienten häufiger mal aufmucken, Fragen stellen und insgesamt mehr Klärungsbedarf haben als einfach nur brave Patienten zu sein, dann hat es sich gelohnt.

Auch, dass das verdrängte Thema Sterben mal schön in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist und hoffentlich ein paar Menschen für eigene Vorkehrungen sensibilisiert wurden, ist positiv.

Tja, die Zeiten der Halbgötter in Weiß sind unwiederruflich vorbei. Ob es dem Medizinbetrieb nun gefällt oder nicht. Dass das oftmals unbequem ist, kann ich mir lebhaft vorstellen. (und denk dabei nicht nur an den Endgegner)
Reality is transphobic.

zimtspinne

Zitat von: Peiresc am 12. Mai 2023, 15:27:51@ Zimtspinne.
Lass die Nachricht von Conina einfach so stehen, wie sie ist. Punkt.

Du stellst auch gerne Fragen, wenn du etwas näher wissen möchtest.
Warum sollte ich das nicht dürfen?
Weil es um Sterben und Tod geht?
Conina ist erwachsen und kann selbst entscheiden, ob er Fragen beantworten oder ignoriert.

Genau das thematisiert der Palli-Mediziner übrigens auch.
Für mich ist das normal, über solche Dinge zu sprechen, ich habe viel mit Krebspatienten zu tun, auch welche auf ihrem Weg "begleitet".
Was ihnen am unliebsten ist: wenn herumgedruckst und weggeschaut wird.
Was ihnen am liebsten ist: Wenn Fragen gestellt werden und sich für sie interessiert wird. Blöde Fragen gibt es dabei nicht, sofern auf das Gegenüber eingegangen wird (der eine mag es empathischer, dem anderen ist der rationale Ton ohne großes Mitgefühlsbrimborium lieber und ich bin auf Coninas "Tonfall" in etwa eingegangen, soweit das online möglich ist).

Aber gut, ich bin hier auch schon weg.
Reality is transphobic.

Peiresc

Du hast die zweitbeste Wahl getroffen.

ZitatI may be allowed to say that the perplexed author made the best choice he could in humane prudence; which was to be silent

Pierre Bayle.

Endgegner

Zitat von: Conina am 12. Mai 2023, 08:28:47"Unheilbare Krankheiten"? Zählen dazu eigentlich auch Typ1-Diabetiker im Grundschulalter?

Die kosten ordentlich Geld, bis die dann endlich mit über 70 abnippeln.

Vor dem Insulin hat das nicht mal ein Jahr gedauert.



Typ 1 ist eine chronische Krankheit die sich sehr gut behandeln läßt. Insulin ist billig, außer man lebt in den USA.

Krebs, bis auf wenige Ausnahmen, ist keine chronische Krankheit.

Typee

Zitat von: Endgegner am 12. Mai 2023, 17:32:39
Zitat von: Conina am 12. Mai 2023, 08:28:47"Unheilbare Krankheiten"? Zählen dazu eigentlich auch Typ1-Diabetiker im Grundschulalter?

Die kosten ordentlich Geld, bis die dann endlich mit über 70 abnippeln.

Vor dem Insulin hat das nicht mal ein Jahr gedauert.



Typ 1 ist eine chronische Krankheit die sich sehr gut behandeln läßt. Insulin ist billig, außer man lebt in den USA.

Krebs, bis auf wenige Ausnahmen, ist keine chronische Krankheit.

Ok, wenn Chronizität den Unterschied machen soll (wieso eigentlich?), bleibt das Thema HIV. Ist keine chronische Krankheit. Die Medikation ist auch nicht wirklich billig - nirgends.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Endgegner

Zitat von: Conina am 12. Mai 2023, 12:39:21Es ist nie einfach.

Darum brauchen wir die KI, anstatt menschlicher Ärzte welche unter emotionalen Schwankungen, kognitiven Fehlern und Unwissenheit leiden.

Peiresc

Eine Idee wie von Scott Adams oder Peter Thiel, aber könnte sein, dass nicht mal die so durchgeknallt sind.

HAL9000

Endgegner entwickelt bei mir zunehemend eine ähliche Faszination wie ein Autounfall.
Es ist schrecklich und man sollte nicht hinsehen, aber...

Daggi

Vielleicht selbst so eine Art GPT Test. Hebt eure Zeit für was besseres auf als spam.

Endgegner

Geschätzt sterben in Deutschland pro Jahr 40.000 Menschen aufgrund unerwünschter Ereignisse in der Gesundheitsversorgung. Wenn die KI das auf 10.000 reduzieren könnte, wäre das schon ein großer Erfolg.