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Beschwerde über die Moderation

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Begonnen von Endgegner, 23. April 2023, 16:58:36

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Typee

Zitat von: Peiresc am 10. Mai 2023, 20:02:11Nur der Vollständigkeit halber: natürlich sind die Themen wichtig. Aber sie sind es seit Jahrzehnten, und sie werden es bleiben.

Und vor Allem: sie werden als Themen wahrgenommen, diskutiert und kommen am Ende auch irgendwie in der Praxis an. Das war der Hintergrund meiner etwas kryptischen Frage an Endie, ob ihm bei der Sentenz "es steht sogar im Ärzteblatt" nicht etwas auffalle. Genau das ist nämlich die Stelle, an der in der Windelweichenwunderwelt der Klippschulmedizin das große Schweigen ausbricht. Auf ein Buch wie Ben Goldacres "Bad Pharma" kann manfrau dort ad calendas graecas warten.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

eLender

Zitat von: Typee am 10. Mai 2023, 20:19:28
Zitat von: Peiresc am 10. Mai 2023, 20:02:11Nur der Vollständigkeit halber: natürlich sind die Themen wichtig. Aber sie sind es seit Jahrzehnten, und sie werden es bleiben.
Und vor Allem: sie werden als Themen wahrgenommen, diskutiert und kommen am Ende auch irgendwie in der Praxis an.

Das hatte ich auch schon mal festgestellt und Endi unter die Nase gehalten. Es wird daran gearbeitet und man stellt sich der Kritik, nur eben nicht immer in dem Ausmaß und der Geschwindigkeit, wie man sich das vll. gerne vorstellt.

Anders ist das bei der Parawelt. Da gibt es keine intrinsische Kritik, das wird niemals hinterfragt und gilt als unveränderlich. Kritik kommt immer von außen und wird abgeblockt. Und dann kommt so ein Endi daher und will sich beschweren, dass wir unser Wiki nicht mit den bereits im kritischen Prozess stehenden Zeugs fluten. Er sieht den Unterschied nicht und setzt das alles gleich. Immer diese Gleichsetzerei >:(
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Endgegner

Zitat von: Peiresc am 10. Mai 2023, 20:02:11Jeder, der versucht, einen Ratsuchenden in Zahlen zu ertränken, wird diesen im Galopp verlieren; man benötigt die Rückkopplung nach jedem Halbsatz. Und wenn man alles richtig gemacht hat, dann wird der vernünftige Patient rückfragen: ,,und was raten Sie mir?"

Das mag bei manchen Patienten stimmen. Bei solchen die alle Entscheidungen dem Arzt überlassen.
Bei anderen wiederum nicht. Die nehmen Ratschläge eventuell als paternalistischen Zwang wahr.

Im übrigen haben auch Ärzte ein Problem damit, ihren Patienten schlechte Nachrichten zu übringen. Das ist eine rein menschliche Eigenschaft, die man schwer jemanden vorwerfen kann. Trotzdem werden damit vielleicht unbegründete Hoffnungen genährt.
Tut man Patienten damit einen gefallen? Ich glaube nicht...
Aber es gibt eine ganze Industrie die von Hype und sinnlosen Hoffnungen lebt, ohne das sich wirklich substantiell was ändert.

Peiresc

Zitat von: Endgegner am 12. Mai 2023, 06:28:46Das mag bei manchen Patienten stimmen.
Es stimmt bei allen, auch wenn sie das als paternalistischen Zwang wahrnehmen. Und ganz zum Schluss: Ärzte sind keine Überväter/-mütter, sondern Menschen wie Du und ich, mit allen ihren Macken und Tücken (der eine hat mehr davon, der andere weniger).

Endgegner

Zitat von: Peiresc am 12. Mai 2023, 06:30:48
Zitat von: Endgegner am 12. Mai 2023, 06:28:46Das mag bei manchen Patienten stimmen.
Es stimmt bei allen, auch wenn sie das als paternalistischen Zwang wahrnehmen. Und ganz zum Schluss: Ärzte sind keine Überväter/-mütter, sondern Menschen wie Du und ich, mit allen ihren Macken und Tücken (der eine hat mehr davon, der andere weniger).

Schon klar, aber wenn dadurch die Behandlung leidet, sei es durch kognitive Fehler der Ärzteschaft, oder durch eine Konzentration auf unrealistische Hoffnungen, dann stimmt was nicht ... und es wird nichts besser, wenn man die trostlose Situation nicht offen anspricht.

Eine Statistik: 40% des gesamten Medicare Budgets der USA, werden in den letzen 6 Monaten von Patienten mit unheilbaren Krankheiten ausgegeben. Wie kann das sein, dass so viele Ressourcen verschwendet werden, für Menschen die realistisch gesehen keine Chance haben zu überleben? Das liegt nicht nur an Patienten, die unrealistische Hoffnungen haben, es liegt auch an der Ärzteschaft die diese Hoffnung unberichtigterweise nähren.

Wäre das nicht ein Thema für Psiram, eine Seite die sich mit den Machenschaften von Scharlatanen auseinandersetzt die Menschen falsche Hoffnungen machen?

Peiresc

Zitat von: Endgegner am 12. Mai 2023, 07:41:04Eine Statistik: 40% des gesamten Medicare Budgets der USA, werden in den letzen 6 Monaten von Patienten mit unheilbaren Krankheiten ausgegeben. Wie kann das sein, dass so viele Ressourcen verschwendet werden, für Menschen die realistisch gesehen keine Chance haben zu überleben?

Die Alternative ist zurück zur Natur. Bei manchen indigenen Völkern sind die Alten allein in den Wald gegangen, wenn sie fühlten, ihr Ende ist nahe, damit die wertvollen Ressourcen nicht an sie verschwendet würden. Meinst Du das?

Endgegner

Zitat von: Peiresc am 12. Mai 2023, 08:06:13
Zitat von: Endgegner am 12. Mai 2023, 07:41:04Eine Statistik: 40% des gesamten Medicare Budgets der USA, werden in den letzen 6 Monaten von Patienten mit unheilbaren Krankheiten ausgegeben. Wie kann das sein, dass so viele Ressourcen verschwendet werden, für Menschen die realistisch gesehen keine Chance haben zu überleben?

Die Alternative ist zurück zur Natur. Bei manchen indigenen Völkern sind die Alten allein in den Wald gegangen, wenn sie fühlten, ihr Ende ist nahe, damit die wertvollen Ressourcen nicht an sie verschwendet würden. Meinst Du das?

Die Medizin, seit Hippokrates, hat sich damit beschäftigt den Leidenden und Sterbenden eher seelisch beizustehen, weil man sie nicht heilen konnte.
Der Fortsatz dieser Praxis besteht heute noch, wird aber heute fortgesetzt damit, dass man Menschen mit nutzlosen Medikamenten in den Wald schickt.

Conina

"Unheilbare Krankheiten"? Zählen dazu eigentlich auch Typ1-Diabetiker im Grundschulalter?

Die kosten ordentlich Geld, bis die dann endlich mit über 70 abnippeln.

Vor dem Insulin hat das nicht mal ein Jahr gedauert.

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Typee

Zitat von: Conina am 12. Mai 2023, 08:28:47"Unheilbare Krankheiten"? Zählen dazu eigentlich auch Typ1-Diabetiker im Grundschulalter?

Die kosten ordentlich Geld, bis die dann endlich mit über 70 abnippeln.

Vor dem Insulin hat das nicht mal ein Jahr gedauert.

Von HIV mal ganz zu schweigen.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Scipio 2.0

Zitat von: Typee am 12. Mai 2023, 11:08:53
Zitat von: Conina am 12. Mai 2023, 08:28:47"Unheilbare Krankheiten"? Zählen dazu eigentlich auch Typ1-Diabetiker im Grundschulalter?

Die kosten ordentlich Geld, bis die dann endlich mit über 70 abnippeln.

Vor dem Insulin hat das nicht mal ein Jahr gedauert.

Von HIV mal ganz zu schweigen.


Und Bluthochdruck.

zimtspinne

Zitat von: Peiresc am 12. Mai 2023, 08:06:13Die Alternative ist zurück zur Natur. Bei manchen indigenen Völkern sind die Alten allein in den Wald gegangen, wenn sie fühlten, ihr Ende ist nahe, damit die wertvollen Ressourcen nicht an sie verschwendet würden. Meinst Du das?

Das mag unmenschlich nach heutigen Maßstäben klingen, kann damals aber durchaus über Leben oder Tod der Nachkommen entschieden haben.

Ich plädiere ja schon dafür, die Palliativversorgung und speziell dort auch den SAPV massiv zu fördern und auszubauen.

Dann erledigen sich manche Übertherapien (man könnte das fast auch Übersterben oder Überleiden nennen; jedenfalls Leidensverlängerung statt Lebensverlängerung) ganz von selbst.

Hätten nur mehr Menschen auf den letzten Metern ihres Lebens den Mut fürs Hospiz. Habe dort noch nie niemals jemanden erlebt, der es bereut hätte. Aber viele, die bei ihrer Entscheidung dann nicht mehr verlegbar waren (ist manchmal schwierig mit manchen Einrichtungen) oder nicht mehr transportfähig. Oder sie haben dann nur noch ein paar Stunden oder Tage übrig und eigentlich war das auch alles viel zu stressig in diesem Zustand. Früher wäre besser gewesen.

Oh, das Fass wollte ich jetzt eigentlich gar nicht aufmachen.
Reality is transphobic.

zimtspinne

Kollektives Missverständnis.

Ging dem Endie um die letzten Monate eines Patienten bei unheilbaren Krankheiten.

Nachtrag
aber immerhin habe ich noch einen Buchtipp zum Thema - hier ist auch eine Rezension mit umfangreichen Inhaltsangaben (daher nicht Amazon ;))

https://www.socialnet.de/rezensionen/21403.php

Falls es jetzt Gemosere gibt, "der ist eh rechts und propagiert Euthanasie" - der Herr Thöns erhielt auch den Deutschen Schmerzpreis 2020.


Reality is transphobic.

zimtspinne

Zitat von: Scipio 2.0 am 12. Mai 2023, 11:13:12
Zitat von: Typee am 12. Mai 2023, 11:08:53
Zitat von: Conina am 12. Mai 2023, 08:28:47"Unheilbare Krankheiten"? Zählen dazu eigentlich auch Typ1-Diabetiker im Grundschulalter?

Die kosten ordentlich Geld, bis die dann endlich mit über 70 abnippeln.

Vor dem Insulin hat das nicht mal ein Jahr gedauert.

Von HIV mal ganz zu schweigen.


Und Bluthochdruck.
Hehe, das war aber schon High End Humor, ganz nach meinem Geschmack @ Scipio  8)
Reality is transphobic.

Peiresc

Zitat von: Peiresc am 14. April 2020, 04:37:13Selten ist ein Bias so offensichtlich. Er ist eben Palliativmediziner. Deshalb glaubt er: "hat ja doch alles keinen Zweck".

zimtspinne

Hm. Also ist "Übertherapie" nur ein Mythos und alles hat seine Richtigkeit?

Reality is transphobic.