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Krise in der Ukraine

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Begonnen von RPGNo1, 18. Februar 2022, 18:04:53

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Max P


sailor

@Scipio: Menschen mit geringen Einkommen bestellen sich keine Handwerker in die Sozialwohnung. Ich hab beruflich als Auftragsgeber mit Handwerkenden zu tun, was da seit 3 Jahren abgeht ist echt eklig: Preisüberschreitungen um 25% werden die Regel, plus Preisgleitklauseln wegen Materialkosten... arbeitsmoral am Hintern, man erscheint nicht zu Terminen, nimmt an Baubesprechungen nicht teil, macht nicht das, was im Leistungsverzeichnis steht, schickt irgendwelche armen Typen aus Osteuropa, die kein Deutsch sprechen und klagt hinterher, wenn man aufgrund von Minderleistung nicht zahlt. Nein, solche Typen scheren sich einen Dreck um "arme Leute", die haben angst, dass ihre derzeitige Marktmachtposition aufgrund der INflation und dem Ende des Baubooms zusammenbricht und sie wie vor 10 Jahren wieder Bettelbriefe ala "Bitte nehmen Sie uns in Ihre Firmenliste für Vergaben auf!" schreiben müssen.

eLender

Zitat von: sailor am 20. August 2022, 12:24:16Menschen mit geringen Einkommen bestellen sich keine Handwerker in die Sozialwohnung
Word! Die machen so viel sie können selbst oder "fragen" jemanden. Wer sich Handwerker leisten kann (abgesehen von den Fällen, wo man gar nicht anders kann), den dürfte die aktuellen Preissteigerungen höchstens wegen der Sorge bzgl. des Swimmingpoolausbaus treffen.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Max P

Nazis, überall Nazis! Deswegen gibt es auch einen "internationalen Antifaschistenkongress" in Russland. https://www.rnd.de/politik/moskaus-verteidigungsminister-nennt-moeglichen-eu-einreisestopp-fuer-russen-nazi-politik-34E37NOOMFZDPHHJJAVNKAAAMI.html

P.S.: Ich weiß nicht wie das Einreiseverbot für Russen im Einzelnen gehandhabt wird, fände es aber fatal, wenn davon auch Regimekritiker und Deserteure betroffen wären.

sailor

@Max: Zwei unterschiedliche Kategorien. Bei den Visen gehts um Tourismus- oder Geschäftsreisen. Dissidenten und Verfolgte können Asyl beantragen. Derzeit geht die Diskussion dahin, dass man einfach keine Touristenvisen mehr vergibt. Die Finnen haben das gemacht.

Schoigu zeigt mal wieder fabelhaft, dass der Terminus "Nazi/nazistisch" in russland gar nichts mit Nationalsozialismus zu tun hat... sondern einfach jeden meint, der nicht für russland ist. Lachhaft ist auch, dass die russische führung überhaupt keine einheitliche Linie bzgl. der ukrainischen Kultur und Nation hat: Mal gibt es beides einfach gar nicht, jetzt definieren die kreml-idioten sie wieder als "russophob", bringen selbst 2015 ins Spiel, wo sie selbst als russen den Konflikt mit der Ukraine auf dem Rücken des Donbas und der Krim begonnen! haben. Die kreml-ideologie ist keine durchdachte Sache, sie ist reines buzzwordbingo von Mafiatypen.

Scipio 2.0

Mich treibt seit einiger Zeit eine Frage um, die ich mir allerdings nur schwer selber beantworten kann.

Setzen wir mal den Fall, die Ukraine bzw. die UA schafft es die RA komplett aus dem ukrainischen Staatsgebiet (inkl. Krim und Donbass) zu vertreiben. Das wäre aus russischer Sicht das schlechtest mögliche Ergebnis dieses Konflikts. Welche Folgen hätte dieses Szenario in Russland? Wäre in so einem Fall zum Beispiel damit zurechnen, dass Putin gestürzt  wird oder sitzt der Mann so fest im Sattel, das ihm keiner etwas kann?

eLender

ZitatMitte Februar sei Filatjews Einheit dann zu einer Militärübung auf einen Schießplatz im Süden der Krim geschickt worden. Die Fallschirmjäger lebten dabei laut Filatjew zu vierzig in einem Zelt. Einige hätten keinen Schlafsack, keinen Tarnanzug, keine Rüstung oder keinen Helm gehabt. Es habe keine Duschen gegeben, also hätten sich die Männer im kalten Meer gewaschen. "Infolgedessen wurden die Krankenhäuser bereits im Februar überfüllt, und dann kam sogar ein Befehl, dass Krankenhauseinweisungen verboten sind", heißt es in Filatjews Bericht. Auf dem Schießplatz habe der Mann zum ersten Mal sein Maschinengewehr bekommen, dieses sei jedoch verrostet und nach wenigen Schüssen defekt gewesen.
https://www.n-tv.de/politik/Russischer-Soldat-schildert-Chaos-in-Putins-Armee-article23536598.html

Zitat von: Scipio 2.0 am 20. August 2022, 19:45:41Wäre in so einem Fall zum Beispiel damit zurechnen, dass Putin gestürzt  wird oder sitzt der Mann so fest im Sattel, das ihm keiner etwas kann?
Das wird kein Mensch seriös beantworten können. Vll. implodiert der ganze Apparat einfach, weil er von der Realität eingeholt wird (die uns der russische Soldat schildert). Was dann kommt, who knows...
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Max P

Zitat von: Scipio 2.0 am 20. August 2022, 19:45:41Setzen wir mal den Fall, die Ukraine bzw. die UA schafft es die RA komplett aus dem ukrainischen Staatsgebiet (inkl. Krim und Donbass) zu vertreiben. Das wäre aus russischer Sicht das schlechtest mögliche Ergebnis dieses Konflikts. Welche Folgen hätte dieses Szenario in Russland? Wäre in so einem Fall zum Beispiel damit zurechnen, dass Putin gestürzt  wird oder sitzt der Mann so fest im Sattel, das ihm keiner etwas kann?
Ich fürchte, das Regime hängt nicht allein an der Person Pootin. Gerät diese in Wegfall werden sich schon Nachfolger finden. Vielleicht sogar noch schlimmere als Pootin. Insofern halte ich Spekulationen über mögliche Palastrevolten für wenig sinnvoll. Das ganze politische Gangstersystem in Russland ist krank, ebenso dieser nationalchauvinistische Großmachtwahn.

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Zitat von: sailor am 13. August 2022, 12:28:38Die Krimbrücke wird noch lange nicht fallen, jetzt wäre es kaputtmachen um des Kaputtmachens willen... nein, die Ukrainer denken nach, wie auch bei den Dnipro-Brücken. Jetzt haben sie dort ein paar tausend russen nebst schweren Material von der Versorgung abgeschnitten, werden sie aushungern und in ein paar Tagen/Wochen (?) zur Flucht bringen (zu fuss kann man ja noch über die Brücken) oder einsammeln. Wenn man vor der Krim steht wird man ebenfalls warten, bis russland dort massiv Personal und Material reinstopft... und gleichzeitig alle Pro-russen fliehen. DANN macht man die Hintertür dicht, zündet vorn an und freut sich auf die Dinge die da kommen....
Der Gedanke wird aber bereits ventiliert:



Max P

Alexander Dugins Tochter getötet:
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/dugin-moskau-101.html

Hier ein Interview mit ihr vom Mai dieses Jahres auf einer Seite russischer "Eurasionisten":
https://www.geopolitika.ru/en/article/darya-platonova-war-ukraine-clash-globalist-and-eurasian-civilizations

P.S.:
Ukraine habe nichts damit zu tun (Mychajlo Podoljak, ukr. Präsidentenberater)  "Podoljak meinte, dass Russland seine im Moment noch im Verborgenen organisierte Mobilmachung für den Krieg gegen die Ukraine in eine echte verwandeln wolle. Dafür brauche es einen Funken."
https://web.de/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/ukraine-krieg-live-ticker-putin-vertraute-stirbt-autoexplosion-ukraine-bezieht-stellung-37206448

sailor

Das System Kreml ist ein Buch mit Sieben Siegeln, ich denke, dass noch nicht mal Insider wissen, was dort los ist. Wir Aussenstehende wissen nicht, wer dort mit wem warum verbandelt ist. Ich lese grade das Buch von Belton: Putins Netz. Der Titel ist in meinen Augen eher weniger aussagekräftig, aber egal... da geht es bisher darum, wie putin dahin gekommen ist, wo er ist und das ist eine Aneinanderreihung von Verbrechen... arbeitsteiligen Verbrechen diverser Gruppen, die mit unterschiedlichen Zielen zusammgearbeitet haben. Der KGB hat schon zu Sowjetzeiten die jetzigen Oligarchen "gezüchtet", weil man Geld brauchte, was der Sowjetstaat nicht hatte (oder die KPdSU nicht geben wollte). Mit dem Zusammenbruch brauchte man Geld, um die Netzwerke zu erhalten. Da haben sich die Oligarchen aber Jelzin zugewandt und den russischen Staat geplündert, ohne den Silowiki was abzugeben... also haben die Ex-KGBler neue Verbündete gesucht und in der OK gefunden. Da Moskau fest in der Hand Jelzins und der Oligarchen war, hat man sich auf St. Petersburg konzentriert... was ein "Glücksfall" war, weil man mit der dortigen Aussenhandelsinfrastruktur schmuggeln konnte. putin hatte dort während seiner Zeit als stv. Bürgermeister ne Menge Fäden in der Hand bspw. im Programm "Rohstoffe für Lebensmittel" oder auch bei Exporterlaubnissen für Rohstoffe wie Aluminium, Kupfer, Öl und Seltene Erden. Die haben sogar zusammen gehaust: Wiki zur Osero-Kooperative

putin ist da nur eine Galionsfigur, im Hintergrund werden sich bei seinem Abtritt neue Allianzen bilden, weil niemand wirklich will, dass eine Interessengruppe den Krieg beginnt. Es wird Opfer geben, aber letztendlich soll das aus Sicht der Beteiligten etwa so ablaufen wie ein Mafiakrieg, an dessen Ende eine neue Balance steht. Fragt sich nur, ob die russische Mehrheit das mitmacht...


Schwuppdiwupp

Ach, was weiß denn ich ...

Max P

Na ja, die Szenarien dieses Navys sind schon arg katastrophenfilmlastig. 

sailor

Ich frage mich immer, wo die Presse ihre "Eggsberddn" findet... ich weiss, Vad und Precht sind definitiv auf wish bestellt^^ Und ich kriege jedesmal einen Lachkrampf, wenn ich "Nato-Offizier" lese... warum? Weil "Nato-Offiziere" in erster Linie Offiziere ihrer Nation sind, die zu einer Nato-Einrichtung (Stab, Centre of Excellence oder auch AWACS) abgeordnet sind oder im Rahmen eines Nato-Austauschprogrammes woanders dienen. Explizite "Nato-Offiziere" gibt es nicht.

Die Szenarien finde ich jetzt nicht so berauschend, insbesondere das Happyend macht mir "Sorgen". Wie sollte der Westen so ein Land "zurechtrücken", wenn er bereits an Afghanistan scheitert? Mit den heutigen Imas ist da kein Blumentopf zu gewinnen und mit unserer deutschen Politik auch nicht. Das WurstKäase-Szenario ist auch dämlich, russland schafft es schon jetzt nicht, seine Wirtschaft so aufzustellen, dass man autark ein Rüstungsprogramm stemmen könnte... kein Vergleich mit den 5-Jahresplänen Stalins oder dem Industrieprogramm der Nazis... und dazu müsste russland seine Bevölkerung und die gesellschaftliche Motivation umbauen, was mir derzeit illusorisch erscheint.

Andererseits kann ich auch kein besseres Szenario liefern... eher so: die Ukraine treibt die russen zurück auf alte Grenzen, beim Betreten der Krim gibts ne Art Putsch oder putin hat n Schlaganfall oder beides... eine neue Riege tritt an, verweigert jede Art der Verantwortung und jede Art der Auslieferung. Die Grenze wird eine Grabenlinie, die Sanktionen bleiben in Kraft, in russland wird sich um die letzten Brosamen gebalgt. Die russische Armee verliert jede Offensivfähigkeit, erste "Teilrepubliken" spalten sich ab was zu Auseinandersetzungen mit den Milizen des Inneren und entsprechenden Massakern führt. Die Unterstützung für Transnistrien, Abchasien und Tschetschenien fällt weg, dort wirds ungemütlich. Die Chinesen schauen, was sie im Fernen Osten kriegen können, hier könnte es nochmal richtig krachen. Gegen die Nato wird nur geflucht, eine Auseinandersetzung dort wird vermieden. die RF zerfällt in kleinere Länder, welche sich zu regionalen Bündnissen zusammenschließen....

RPGNo1

Zitat von: sailor am 21. August 2022, 20:02:28Ich frage mich immer, wo die Presse ihre "Eggsberddn" findet...

Der Autor Schurter schreibt doch so ungefähr: Er hat ein bisschen bei Twitter rumgesucht, sich von der Vita des Herrn Navys beeindrucken lassen (argumentum ad auctoritatem), dessen Text durch ein Übersetzungsprogramm gejagt und dann veröffentlicht.

Man sollte also lieber fragen, wo die Nachrichtenportale denn ihre "Journalisten" finden.  :D

Zitat von: sailor am 21. August 2022, 20:02:28Gegen die Nato wird nur geflucht, eine Auseinandersetzung dort wird vermieden. die RF zerfällt in kleinere Länder, welche sich zu regionalen Bündnissen zusammenschließen....
Die Auflösung des kolonialen russischen Reichs: Das ist genau das Szenario, welches Kamil Galeev als einzige Lösung für die Beendigung des Krieges und zur Verhinderung eines zukünftigen sieht..

https://threadreaderapp.com/thread/1560267247981334535.html