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Elektroautos

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Begonnen von Paradox, 03. Mai 2017, 15:19:30

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Scipio 2.0

Zitat von: LaDeesse am 17. Januar 2020, 08:48:28
E-Autos sind cool, der Fahrspaß ist unvergleichlich.
Nur dem Klima nützen sie leider gar nichts - auch nicht auf lange Sicht, wenn ohnehin alle Kraftstoffe CO2-frei hergestellt werden.
Und gar nicht cool finde ich, dass Niedriglöhner über ihre Verbrauchssteuern Elektro-Spaßmobile von Wohlhabenden subventionieren.

Nur zum Verständnis welche Kraftstoffe meinst du?

LaDeesse

Zitat von: Scipio 2.0 am 17. Januar 2020, 22:22:01
Nur zum Verständnis welche Kraftstoffe meinst du?
Synthetische Kraftstoffe. Der große Energieaufwand bei der Herstellung verliert an Bedeutung, sobald Strom aus EE im Überfluss zur Verfügung steht (was aber schon nach den bisherigen, arg optimistischen Plänen nicht vor Mitte des Jahrhunderts der Fall sein wird).
In diesem Kontext ist vor allem Wasserstoff von Interesse: Der setzt bei der Verbrennung kein CO2 frei, erlaubt durch Rückverstromung die Überbrückung langer Dunkelflauten, ermöglicht Sektorkopplung, kann dezentral erzeugt und in Tanks von überall nach überallhin transportiert werden. Und er kann als Kraftstoff für Brennstoffzellenautos dienen. 

Scipio 2.0

Wenn man diesem Blogeintrag glauben darf ist die ZDF-Doku ,,Der wahre Preis der Elektroautos" wohl mit Fehlern behaftet und das E-Auto kommt in der Ökobilanz wohl besser weg als es dort dargestellt wird:

https://edison.media/erklaeren/lithium-aus-lateinamerika-umweltfreundlicher-als-gedacht/24022826.html

celsus

Zitat von: Scipio 2.0 am 29. Mai 2020, 20:11:20
Wenn man diesem Blogeintrag glauben darf ist die ZDF-Doku ,,Der wahre Preis der Elektroautos" wohl mit Fehlern behaftet und das E-Auto kommt in der Ökobilanz wohl besser weg als es dort dargestellt wird:

https://edison.media/erklaeren/lithium-aus-lateinamerika-umweltfreundlicher-als-gedacht/24022826.html

Praktischerweise kann da jeder eine eigene Rechnung aufmachen und recht haben. Welche Faktoren inkludiert man? Wie weit rechnet man die Rohstoffkette durch? Welche Ressourcen bei der Energieversorgung werden einbezogen? Und umgekehrt: Welche Emissionen werden bei Autos, die mit fossilen Brennstoffen fahren, eingerechnet? Nur die Verbrennung des Treibstoffs selsbt oder alle bei der Gewinnung entstandenen Emissionen? Folgekosten von Umweltschäden vielleicht noch?

Unter dem Strich bleibt dem E-Auto zumindest ein deutlich besserer Wirkungsgrad des Antriebs selbst. Wie effizient das Gesamtsystem ist, hängt dann maßgeblich davon ab, wie die Energie bis in die Akkus gelangt und welche Rohstoffe dabei verarbeitet werden.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Scipio 2.0

Damit hast du natürlich recht.

Ich spiele ja immer noch ein bisschen mit dem Gedanken mir so eine Elektrokutsche zuzulegen, deswegen verfolge ich das Thema immer mal wieder. Aber hierzulande fehlt ja allein schon die Ladeinfrastrucktur von daher eher schwierig.   

celsus

Zitat von: Scipio 2.0 am 29. Mai 2020, 22:40:04
Damit hast du natürlich recht.

Ich spiele ja immer noch ein bisschen mit dem Gedanken mir so eine Elektrokutsche zuzulegen, deswegen verfolge ich das Thema immer mal wieder. Aber hierzulande fehlt ja allein schon die Ladeinfrastrucktur von daher eher schwierig.

Welche außergewöhnliche Infrastruktur bräuchtest du denn, um so wie tausende andere Leute ein E-Auto zu fahren?
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Scipio 2.0

Hier in der Stadt gibt es kaum genug Lademöglichkeiten für die E-Autos die schon da sind. Während vielleicht nicht die beste Voraussetzung.

sailor

Welche Stadt ist das denn?

Mir fällt auf, dass gerade in urbanen Gebieten der Trend zu exklusiven Ladeparkplätzen in bester Lage geht. Sowohl in Großstädten wie Hamburg als auch in norddeutschen Mittelstädten... oftmals sind diese Ladeplätze deutlich weniger belegt als "normale" Parkbuchten, die Chancen stehen derzeit gut mit einem E-Mobil in der ersten Reihe parken zu können. Dazu kommen Anreize wie "gratis parken".

Neben den Gesamtkosten für die Herstellung der Akkus halte ich die Stromgestellungskosten für maßgeblich. Hier in Norddeutschland weniger das Problem, da per Windenergie Überschüsse erzeugt werden, die in Autoakkus gut aufgehoben wären... aber sobald es um Ballungsgebiete ohne massive Windradwälder geht wirds... komisch. Dort können große E-Auto-Mengen zu echten Problemen führen, die man in meinen Augen nur mit Energiequellen hoher Energiedichte (aka Kraftwerke, egal ob fossil oder nukular) kurz- und mittelfristig abschwächen kann. Langfristig hilft nur eine komplett neue Massenspeicherinfrastruktur, welche in der Lage ist, die nicht/schwer planbaren Energieerträge aus Solar, Wind, Biomasse und sonstigen aufzunehmen und regelbar abzugeben.

Sauropode

Zitat von: celsus am 29. Mai 2020, 22:58:04
Zitat von: Scipio 2.0 am 29. Mai 2020, 22:40:04
Damit hast du natürlich recht.

Ich spiele ja immer noch ein bisschen mit dem Gedanken mir so eine Elektrokutsche zuzulegen, deswegen verfolge ich das Thema immer mal wieder. Aber hierzulande fehlt ja allein schon die Ladeinfrastrucktur von daher eher schwierig.

Welche außergewöhnliche Infrastruktur bräuchtest du denn, um so wie tausende andere Leute ein E-Auto zu fahren?

Schwer wird es schon, wenn man in einem Mietshaus wohnt und die Parkplätze ohne Ladesäulen sind. Man kann ja das Kabel schlecht aus dem Fenster hängen (habe ich in meinem Viertel aber auch schon gesehen . ;D) Fall man ein Haus mit Garage hat, ist das eher eine Option.

PeterPan

Pah, Elektroauto sowas von gestern. Schleichpanzer/Transporter mit Elektromotor klingt irgendwie cool.

ZitatDie Batterien des Genesis werden bei Bedarf über einen 200-Kilowatt-Sechszylinder-Dieselmotor aufgeladen. Die rein elektrische Reichweite beträgt bei 40 km/h Geschwindigkeit rund 150 Kilometer. Im diesel-elektrischen Antrieb bei 60 km/h sind es rund 600 Kilometer...
https://efahrer.chip.de/news/fuer-lautlose-einsaetze-der-erste-elektro-panzer-der-welt-kommt-aus-deutschland_103179

sailor

Naja, nette Idee, aber insgesamt für einen Radpanzer etwas schwach auf der Brust, was die Motorisierung angeht.  Für die Spährolle ist die Ausdauer wichtig, plus Sprints (zum Ausweichen vor gegnerischen Kräften). Das widerspricht sich. Ausdauer eher langsam und leise, sparsam. Sprint bedeutet schnell viel Energie. Da ist es wichtig, wie lange die 1368 kW zur Verfügung stehen... und wie schnell wieder geladen ist.

Grundsätzlich liebäugelt das Militär gefühlt schon ewig mit elektrischen Antrieben (WK1 https://de.wikipedia.org/wiki/Saint-Chamond_(Panzer), WK 2 Porsche-Tiger Prototyp https://de.wikipedia.org/wiki/Panzerkampfwagen_VI_Tiger#Prototypen), derzeit gibts ne Menge Hybride im Prototypstadium (der FFG-Prototyp ist einer von mehreren), gepusht durch neue Speichermedien.

PeterPan

Ist es nicht eher sogar sowas wie ein dieselektrischer Antrieb dem einfach noch eine Batterie spendiert wurde - ich weiß das Kreuzfahrtschiffe und die Diesel-Züge mit solch sehr großen Motoren unterwegs sind.

Ansonsten kenne ich mich nicht unbedingt mit Motorisierung von Militärtechnik aus. Ich vermute das Ziel ist in eine Art lautlos Modus zu wechseln und ansonsten ist der Dieselgenerator an.

iru

Zitat von: Groucho am 04. Mai 2017, 16:00:12
Zitat von: iru am 04. Mai 2017, 15:42:48
Zitat von: Groucho am 04. Mai 2017, 15:08:17Können ja wetten, wann die Millionen Zulassungen erreicht sind.  :grins2:
:2thumbs: Ok, ich sag mal in sechs Jahren, um was wetten wir? Ich würde roten Wein oder schottischen Whisky bevorzugen.

Ok, ausgemacht. 2023 ist natürlich etwas fern ...

Grundlage wäre das:
http://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Bestand/b_jahresbilanz.html?nn=644526

Und dann müsste man noch klären, was Du mit "Millionen" meinst. Müssten dann ja mindestens 2 sein. Und es geht um reine E-PKW, keine sonstigen Nicht-Verbrenner.
Stand zum 1.1.2017:
45.803.560 PKW, davon 34.022 E-PKW, also 0.07%

es gelten dann die Zahlen vom 1.1.2023

Einverstanden?


Der Vollständigkeit halber: Groucho hat gewonnen, auch, wenn er es nicht mehr erleben durfte. Wir sind jetzt ohne PHEV bei 840.000 E-Autos (Stand Oktober 2022 - https://de.statista.com/statistik/daten/studie/265995/umfrage/anzahl-der-elektroautos-in-deutschland/).

Typee

Offen gesagt verstehe ich nicht, wozu dieses Kriterium nützlich sein soll. Das E-Auto löst kein Problem, es verschiebt es nur. Mit einer Million E-Autos stünde jetzt schon der Strom-Kollaps mindestens vor der Tür.

Das Problem erschöpft sich nicht in fossilen Brennstoffen, es geht um Primärenergie. Da hilft es nicht weiter, wenn man, worüber ich mich immer wieder ärgere, "Erfolgsmeldungen" hinausposaunt, wonach im vergangenen Jahr bereits 43 % des Stromverbrauchs durch Erneuerbare gedeckt waren. Erstens: jaja, wenn man eine geglättete Gerade drüberrechnet, mag das so sein. Wie nah wir den Leistungssenken an der Blackoutgrenze entlang taumeln, drückt die Zahl nicht aus. Aber zweitens: der genannte Anteil am Stromverbrauch beträgt noch nicht einmal 10 % vom Energieverbrauch. Uns fehlen also nicht 50 Prozent, uns fehlen gut 90 %. Das Elektroauto ändert daran gar nichts, es schaufelt nur einen nicht unerheblichen Teil des fossilen Energieaufwands hinüber zum Strombedarf.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

eLender

Zitat von: Typee am 02. Januar 2023, 18:07:44Das E-Auto löst kein Problem, es verschiebt es nur. Mit einer Million E-Autos stünde jetzt schon der Strom-Kollaps mindestens vor der Tür.
Nicht nur der Strom könnte knapp werden. Man muss sowas ja immer auch global hochskalieren, und da werden auch noch ganz andere "Rohstoffe" knapp. Da stecken eine Menge seltener Erden drinne, auch Lithium und Kupfer kann man nicht ersetzen. Wenn man das machen will, dann muss das eine ganz andere Mobilität werden. Ich hatte ja schon mal die einsitzigen Kabinenroller mit 80 km/h erwähnt ::)  SUVs mit 200 Sachen werden nicht machbar sein, außer für die Elons dieser Welt.

Ich habe nichts prinzipiell gegen Elektromobilität, aber sie kann die aktuellen Fahrzeuge nicht 1:1 ersetzen können. Das geht noch mit einer kleinen Flotte, aber die paar Hundert Mio. Karren alleine in Europa wird man weder klimaneutral noch praktisch ersetzen können.
Wollte ich nur mal gesagt haben!