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Elektroautos

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Begonnen von Paradox, 03. Mai 2017, 15:19:30

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Schwuppdiwupp

Ich vermute, dass diese Analyse  ---> http://www.spiegel.de/auto/fahrkultur/tesla-elektro-lkw-und-roadster-2-die-faulen-traeume-von-elon-musk-a-1131886.html --- die Probleme rund um das Thema "Elektromobiliät" ganz treffend beschreibt.

Leider. ::)
Ach, was weiß denn ich ...

RainerO

Naja, es beschreibt das Problem Tesla recht treffend.
Ich habe voriges Jahr prophezeit, dass Tesla in 3, spätestens 4 Jahren Pleite ist. Musk hat also
noch 3 Jahre Zeit, meine Vorhersage zu widerlegen...  ;D
Bei der Pleite bin ich mir zwar nicht sicher, sicher bin ich mir aber, dass der LKW ein halblustiger Marketinggag ist.
Mit LiIon-Batterien wird das nie was. Nie was wird auch der Massenmarkt des Modell 3. Das war auch der Grund
meiner Vorhersage. Tesla wird es nicht auf die Reihe bekommen, plötzlich 20 Mal so viele Autos zu produzieren.
Innovationstreiber ist er natürlich schon, trotzdem wäre mir persönlich ein Auto mit Wasserstoffzelle wesentlich lieber.
Hätte er darin seine Milliarden investiert, wäre ich vielleicht auch ein Jünger von ihm geworden. ;-)

Schwuppdiwupp

Ich dachte nicht konkret an die Zukunft von Tesla, sondern eher an die allgemeinen Konsequenzen.

ZitatExperten kritisieren schon lange, dass Tesla mit seinen großen Autos mit großen Reichweiten alles andere als neue Wege befahre. Vielmehr ersetze Musk bei seinem Konzept von Elektrofahrzeugen lediglich den Tank durch eine Batterie. Dass das aber nicht unbedingt etwas mit Nachhaltigkeit zu tun hat, legte jüngst eine Studie des schwedischen Umweltministeriums nahe. Wissenschaftler hatten ausgerechnet, dass der bei der Produktion der großen Tesla-Batterie anfallende CO2-Ausstoß mit dem eines Verbrennungsmotors über einen Betriebszeitraum von acht Jahren vergleichbar sei.

Nun kann man Studien bekanntlich drehen und wenden und gerade bei solchen Vergleichen durch Hinzufügen oder Weglassen von einzelnen Faktoren in der Wertschöpfungskette den Ausgang beeinflussen. Aber eines macht die Studie auf jeden Fall deutlich: So einfach, wie wir uns die Elektromobilität wünschen und Musk es uns glauben machen will, ist sie nicht. Die mit dem Elektroantrieb verknüpfte Hoffnung auf eine Besserung für das Klima erfüllt sich, zumindest nach jetzigem Stand der Akkutechnik, nicht automatisch.
Doch diese Erkenntnis scheint bei Musk noch nicht angekommen zu sein. Die von ihm vorgestellte Lkw-Studie mag da, wo sie irgendwann mal in die Realität umgesetzt wird, lokal das Klima verbessern, weil sie keine Abgase in die Luft pustet. Aber die von Musk für den "Semi"-Truck angekündigte Reichweite von rund 800 Kilometern erfordert laut Berechnungen der Carnegie Mellon Universität Batterien in der Größe von 1000 KWh - und einem Gewicht von acht Tonnen. Selbst Laien der Physik und Materialkunde dürfte schwanen, dass das mit Nachhaltigkeit möglicherweise wenig zu tun hat.

Dahinter verbirgt sich meines Erachtens die Erkenntnis, dass wir das bestehene Konzept vom Individualverkehr mit eigenen Autos - wie auch immer angetrieben - langfristig aufgeben müssen.

Das wird auf wenig Gegenliebe treffen. Und dabei sind die wirtschaftlichen Konsequenzen noch nicht einmal von mir berücksichtigt. ::)
Ach, was weiß denn ich ...

Typee

Ich werfe mal eine kühne Prognose ins Gefecht.

1.
Es wird nicht mehr den beherrschenden Primärenergieträger geben, sondern auf allen Verbrauchsfeldern eine weite Diversifizierung. Die blanke Bedürftigkeit wird's regeln, also Kernbrennstoffe, Wasser, Wind, Photovoltaik, Gezeitenkraft, und natürlich auch ein Bodensatz an Kohlenstoff und Kohlenwasserstoffen. Es hat schon seinen guten Grund, weshalb selbst dort, wo der Kraftverkehr heute schon allgemein verbannt ist (nehmen wir Helgoland oder einige ostfriesische Inseln wie Langeoog und Spiekeroog) die Rettungsdienste mit Fahrzeug und Gerät auf Verbrennungsmotoren setzen, und auf einen batteriegetriebenen Rettungshubschrauber möchte ich nie angewiesen sein.

2.
Ebenso wenig wird es das eine beherrschende Speichermedium geben. Angepasst an die jeweiligen lokalen und regionalen Verhältnisse wird genommen, was gerade technisch am besten geht. Schwerkraftspeicher, Überführung in Wasserstoff, elektrostatische Speicher - auch um den Preis von Wirkungsgradverlusten. Unsere Landschaften werden definitiv anders aussehen.

3.
Der Verkehrssektor wird weitestgehend elektrifiziert werden, aber nicht so, wie man sich das gerade vorstellt. Langfristig sehe ich jedenfalls den Fernverkehr, auch auf der Straße, leitungsgebunden fahren, und das Hybridmobil der Zukunft könnte womöglich zwischen Netzstrom für die Ferne und Akkustrom für die Nähe wechseln. Einen batteriegetriebenen Fernlastzug halte ich schlicht für einen Irrweg, übrigens auch aus einem weiteren, damit zusammenhängenden Grund: der Fernfahrer ist ein sterbender Beruf, genauso wie der Lokomotivführer. Eisenbahnzüge und Fernlastwagen fahren in ein paar Jahren autonom, und dafür sind Fahrstromtrassen auf Fernstrecken, die gleich noch die Telemetrie übermitteln, wie geschaffen.

The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Sauropode

Zitat3.
....

Dann wäre die Dichotomie Straße/Schiene sinnlos. Für den Fernlastverkehr würden die schon elektrifizierten Bahnstrecken und der weitere Ausbau derselben ausreichen. Auf der Schiene lässt sich mehr pro Transporteinheit (Zug) bewegen. Die mittleren und kurzen Strecken würden weiterhin straßengebundene Transportsysteme übernehmen.  Dazu braucht es auch intelligente Containersysteme und Übergabestellen zwischen den Systemen.

Leider wird aber derzeit wenig getan, wenigstens die vorhandenen Bahnstrecken zu erhalten und auszubauen.

Typee

Zitat von: Sauropode am 21. November 2017, 10:02:00
Zitat3.
....

Dann wäre die Dichotomie Straße/Schiene sinnlos.

Nicht ganz. Für Güter, die nicht auf Lager gehalten werden können oder sollen, ist die Schiene oft nicht schnell genug. Seit ich gelernt habe, wie heute zum Beispiel Sprudelwasser auf die Ferne ausgeliefert wird, habe ich eine Vorstellung, weshalb man das die Bahn nicht machen lässt.

Und für Spezialtransporte hält die Bahn nicht jeden denkbaren Waggon bereit. Überbreiten zum Beispiel kann man auf der Straße (eskortiert) ganz gut rollen lassen. Auf Schiene ist das hochproblematisch, weil der Begegnungsverkehr dann erliegt; möglicherweise ist nicht einmal der Abstand zu den Leitungsmasten einzuhalten.
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Sauropode

Was ist bei Sprudelwasser denn so kompliziert?

Ok, Spezialtransporte verlangen auch Speziallösungen, keine Frage.

Typee

Sprudel war das Beispiel, das mir als erstes einfiel, weil ich mit den Logistikfragen dort mal zu tun hatte. Sicher gibt es andere Güter, bei denen sich das so ähnlich, wenn auch aus anderen Gründen, darstellt. Also:

Sprudel (wenn's nicht gerade Bonaqua ist), ist ein standortgebundenes Produkt. Man kann ein VW-Werk in Polen oder Tschechien betreiben, aber nicht die, sagen wir, Gerolsteiner-Quelle. Wo immer die Plörre angeboten wird: sie wird im Fernverkehr verteilt.

Weiter: Sprudel ist ein Produkt mit stark schwankendem Lagerbedarf, und niemand ist willens, rund ums Jahr ein Lager zu unterhalten, das den Bedarf in den drei heißesten Sommermonaten abpuffern kann. Damit sind wir nahe am Just-in Time-Prinzip.

JIT hat, wir wie alle wissen, nicht der Eisenbahn, sondern der Autobahn ein Kapazitätsproblem und den Nutzfahrzeugherstellern einen Goldregen beschert. Der Getränkeumschlag von Sprudel ist dafür wie geschaffen. Die Verteilung erfolgt nicht über den freien Speditions- und Frachtverkehr, sondern mit eigenen Fahrzeugflotten, die die Abnehmerstellen direkt anfahren. In Logistikzentren wird man im Regelfall keine Sprudelkisten finden, das wäre viel zu teuer und zu langsam; allenfalls ganz exklusive Produkte oder Importware, die nicht für den ganz großen Durst gedacht ist, geht so einen Gang. Große Verbrauchermärkte, die auch direkt ordern, werden direkt vom Abfüller angesteuert, allenfalls kleine örtliche Märkte werden über den Umweg der Logistikzentren der Marktbetreiber versorgt.

In Summe ergibt das eine Menge an Destinationen mit jeweils relativ kleinen Liefervolumina, die man auf der Straße ganz gut in einer optimiert geplanten "Runde" erledigen kann, auch mit einem einzelnen Großfahrzeug; die Branche gehört übrigens zu den ersten, die den "Gigaliner" dafür einsetzen wollen, und die Softwareentwickler schneiden integrierte Warenwirtschaftsprogramme dafür zurecht: Güterstatistik, Abrechnung, Routenplanung, Routenüberwachung und Navi in einem Paket und online. Keine einzige Kiste ist auf der Strecke außer Kontrolle.

Dieselbe Warenmenge auf einen Eisenbahnwaggon gepackt, wäre ganz anders unterwegs, und sehr wahrscheinlich nicht besser.
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(Neil deGrasse Tyson)

Typee

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alliance1979

Wohl ein sehr schweres Thema. Ich persönlich glaube ja eher an die Brennstoffzelle. Aber natürlich gibt es auch da Probleme.
Letzendlich durchsetzen wird sich die Technologie/die Technologien, die sich in China durchsetzen.

MfG
"Wer nicht gerne denkt, sollte wenigstens von Zeit zu Zeit seine Vorurteile neu gruppieren."

Luther Burbank

Scipio

Zitat von: alliance1979 am 24. Dezember 2017, 01:40:59
Wohl ein sehr schweres Thema. Ich persönlich glaube ja eher an die Brennstoffzelle. Aber natürlich gibt es auch da Probleme.
Letzendlich durchsetzen wird sich die Technologie/die Technologien, die sich in China durchsetzen.

MfG

China dürfte wohl der bestimmende Faktor in Sachen Entwicklung und Fortschritt in den nächsten 100 Jahren sein.

Schwuppdiwupp

Auf den ständig verstopften Straßen in Shanghai und Peking sieht man übrigens überraschend viele Teslas.
Ach, was weiß denn ich ...

LaDeesse

Das war der Grund: "Don't panic!"
"On a call with analysts Musk said production was getting back on track. "If we can send a Roadster to the asteroid belt we can probably solve Model 3 production," he said."
https://www.theguardian.com/technology/2018/feb/07/tesla-quarterly-loss-elon-musk-spacex

LaDeesse

Länderübersicht: Angekündigte Zulassungsfristen für Pkw mit Otto- und Dieselmotor

https://www.zukunft-mobilitaet.net/168604/analyse/uebersicht-zulassungsende-zulassungsstopp-verbrennungsmotor-pkw-laender/

ZitatMeldungen à la "Land xy verbietet die Zulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab dem Jahr 2030 bzw 2040" sind immer wieder in den Medien und mitunter auch in (wissenschaftlichen) Publikationen zu finden. Selbst Deutschland wird ein derartiges Ziel für das Jahr 2030 zugeschrieben. Sucht man jedoch nach Quellen oder gar entsprechender Gesetzgebung folgt schnell die Erkenntnis, dass entsprechende Ankündigungen aus der politischen Sphäre und die daraus folgenden Medienberichte selten belastbar sind.

Belbo

Lt. DLF gibt es inzwischen acht chinesische Grosstädte die Neuzulassungen nur noch verlosen oder versteigern. Chance z.T. 1:350. Für Elektroautos gilt das nicht. E-Zulassungen dieses Jahr vermutlich eine Million in China.