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Amerika du hast es besser

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Begonnen von Peiresc, 13. November 2016, 20:28:34

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Typee

Zitat von: sailor am 02. Juni 2021, 20:49:25
Es funktioniert nicht.

Das politisch-administrative System der USA lässt keine "Machtübernahme" zu, selbst wenn das Weiße Haus/Capitol gestürmt wird. In diesem Fall ist entweder die Kapp-Putsch-Variante plausibel, wo ein Arbeitsstreik der Verwaltung und passiver Widerstand eine Regierung Trump unmöglich macht (mit der Unterversion eines Gegenschlages durch das US-Militär). Oder es kommt zu einer neuen Sezession, da die Bundesstaaten selbstständig sind und tlw. eigene Milizen/National Guards haben. Das Hauptproblem eines Trump-Putsches ist, dass er keinerlei Legitimität hätte, seine Wahlfälschungsleier ist ausgelutscht... er hat es ausser in seiner Blase nie wirklich geschafft, die Legitimität der Wahl Bidens anzugreifen... und mit seinem Kot-Werfen ohne Beweise hat er die Wankelmütigen nicht grade begeistert.

Ich glaube er ist in seiner Blase gefangen, sein Blog, der twitter und co ausschalten sollte ist jetzt off... Der Typ wird kurz vor der Eröffnung des Verfahrens in New York nach Sotschi verschwinden und den Rest seines Lebens im Kaukasus golfen.

Ja, das dürfte stimmen, und zwar aus noch einem weiteren Gund: der Dezentralisierung der Informationsströme.

Die Dummköpfe unter den Putschisten ließen zuerst den Präsidentenpalast stürmen, die Schlauberger bemächtigten sich zuerst zweier anderer Dinge: des Rundfunksenders und der Telegrafenzentrale. Hatte man die, dann konnten die Heinis im Regierungssitz hampeln, wie sie wollten: es hörte sie keiner mehr, und im Radio lief Marschmusik. Das wäre in der hochgradig dezentralen Informationswelt heute nicht mehr möglich, quasi in Echtzeit wäre der nicht folgsame Teil von Bevölkerung, Verwaltung und Militär auf den Beinen, der Zeitvorteil der Putschisten, der auch nur für die allernötigsten Vorkehrungen der umfassenden Repression benötigt wird, von Anfang an dahin. Und unter den Befehlsrängen des Militärs, die so etwas organisieren könnten, haben die anarchischen Chaoten, die einem solchen Aufruf folgen würden, ohnehin keinen Rückhalt.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Konrad Husten

Entwarnung oder Nebelkerze?
Die Frau von Eric meint: Es gäbe, so weit sie wüsste, keine Pläne von Trump, im August im Weißen Haus zu sein.
https://twitter.com/atrupar/status/1400438205229547527 
Propellermütze aufgesetzt, Konfetti-Geschütz geladen!

Bachblüte

Es ist schon irgendwie von Vorteil, wenn kleine Kinder nicht überall scharfe Waffen und Munition finden können.

12-Year-Old Boy and 14-Year-Old Girl Have Shootout With Cops
https://www.youtube.com/watch?v=rbXhNfbOaDo

Peiresc

Der demokratische Senator Joe Manchin wird gegen ein Gesetz stimmen, dass die Rechte der Wähler in den USA schützen soll. Weil, das Gesetz ist ,,too partisan": die Republikaner, die die Wählerrechte auf breiter Front kappen, sind dagegen.

https://www.wvgazettemail.com/opinion/op_ed_commentaries/joe-manchin-why-im-voting-against-the-for-the-people-act/article_c7eb2551-a500-5f77-aa37-2e42d0af870f.html

Es sieht also schlecht aus für das Gesetz, denn ohne Joe Manchin können es die Dems es nicht durchbringen.

Die politische Wahrheit liegt für Joe in der Mitte.
Zitat«Die einen sagen, daß Gott existiert, die andern, daß Gott nicht existiert. Die Wahrheit wird, wie so oft, in der Mitte liegen»
- Matthias Beltz

Walter Shaub hat gerade gemeint: die USA sind nur eine Wahl von der Abschaffung der Demokratie entfernt.

celsus

Verleser: "... soll rechte Wähler schützen"
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Scipio 2.0

ZitatWalter Shaub hat gerade gemeint: die USA sind nur eine Wahl von der Abschaffung der Demokratie entfernt.

Ich versuche mir gerade eine USA als Diktatur vorzustellen, es sieht nicht schön aus....

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Wie kann man eigentlich noch auf eine positive Zukunft offen angesichts des ganzen Elends auf der Welt?

Conina

Ich glaube, Du musst aufpassen, dass Du nicht in so ein politisches rabbit hole abrutschst.
Die gibt´s in rechts und links.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Scipio 2.0

Zitatrabbit hole

Was meinst du damit?

HAL9000


Peiresc

Zitat von: Scipio 2.0 am 07. Juni 2021, 17:06:37
Wie kann man eigentlich noch auf eine positive Zukunft offen angesichts des ganzen Elends auf der Welt?

Wenn man solche Fragen ein bisschen konkreter stellt, dann werden sie leichter beantwortbar.

sailor

Die Frage nach Abschaffung der Demokratie stellt sich meiner Meinung nach für die USA nicht. Denn selbst die rechtesten Rechten werden die Verfassung als solche nicht abschaffen... und selbst die Variante "Trump-Putsch" geht nicht von der Abschaffung aus.

Aufhänger ist in jedem Fall das Wahlrecht. Denn darum kreisen in den USA eigentlich seit Jahrhunderten Diskussionen. Gerrymandering und Rotten Borroughts sind je keinen neuen Begriffe. Oder man schaue sich die Wahlrechtsdiskussionen um die Bürgerrechtsbewegung an. Wichtig ist, dass Wahlrecht Bundesstaatensache ist. Jeder der 50 Staaten hat sein Wahlrecht. Der Bund kann dort nur schwer rein, ein wichtiger Unterschied bspw. zu Deutschland.

Im Grunde sähe das Ergebnis eines rechten Umsturzes in den USA so aus, dass nur noch ausgewählte Gruppen freien Zugang zu Wahlen hätte... da gäbe es etliche Möglichkeiten, wie bspw. ein Zensuswahlrecht, womit Empfänger staatlicher Individualleistungen (Also Arbeitslosengeld, Agrarsubventionen gehen ja an eine Branche und sind daher nicht individuell... muss man wissen^^) ausgeschlossen werden könnten. Ganz ausschliessen können die Rechten die verhassten Minderheiten nicht, auch bei den Wahlkreisen werden sie absehbar mit Tricks nicht mehr weiterkommen, da in den USA der Census alle 10 JAhre durchgeführt wird. Dann werden auch die Sitze verteilt, womit das Repräsentantenhaus absehbar durchgehend demokratisch wird (wenn manvom Trend der urbanen Gebiete zur DemParty ausgeht und dem Anhalten der Abwanderung vom Land in die Städte).

Als Anregung: Census 2010, stärkster Staat California mit 37.253.956 EW, schwächster Wyoming mit 563.626 EW. 2020: CA 39.538.223, WY 576.851. Die "demokratischen" Staaten wachsen schneller...

HAL9000

Zitat von: sailor am 08. Juni 2021, 19:35:42Die "demokratischen" Staaten wachsen schneller...
Darum auch die verzweifelten und hastigen Bemühungen, das Wahlrecht immer weiter einzuschränken.
Solange die Reps am (Gesetzes-)Drücker sind, können sie es noch einige Zeit so treiben. Ich hoffe nur,
dass die Demokratie solange durchhält, bis die GOP von der Demografie überrollt wird.

Scipio 2.0

Was treibt eigentlich diese demographische Verschiebung in den USA?

sailor

Sind sie im Bezug auf den Präsidenten schon. Ein rechter Idiot wie Trump bekommt massig Stimmen und verliert trotzdem...

Das Problem ist die Entkopplung des Senats von der Bevölkerungsentwicklung (ist aber auch der Bundesrat), wobeiim Gegensatz zum BR die Senatoren aus anderen Parteien kommen können als die Bundesstaatsregierung. Ein weiteres Problem ist die Deckelung der Repräsentanten, bereits jetzt sind Stimmen aus Wyoming mehr "wert" als Stimmen aus Californien. Drittens ist die Abgrenzung/"Konkurrenz" zwischen Bund und Staaten viel intensiver als im deutschen System. Der PotUS mag der mächtigste Mann der Welt sein, aber ohne Mehrheit in den Häusern reisst er nix. Siehe Guantanamo oder Obamacare.

Scipio: Der Lebensstandard und die Jobentwicklung. In den Metropolen ist es einfach leichter gute Jobs zu bekommen. Die großen Firmen haben ihre Sitze/Betriebe in den Städten. Die Infrastruktur ist besser, die Schulen, die Party/Kulturszene, Stadtluft macht frei. In den ländlichen Gebieten sind die Schulen und die allgemeine Infrastruktur schlechter, soziale Funktionen werden bspw. von Kirchengemeinden abgedeckt, womit diese wiederrum die Werte bestimmen. Mit anderen Worten, wer was werden will geht weg... Sportstipendium für Athleten, durchschlagen mit Gelegenheitsjobs für andere und im Zweifel nimmt das Militär fast jeden (und damit kommt man auch raus). Dazu kommt die Zuwanderung, die sich immer auf die Küstenstädte konzentriert hat.... und wo sich Geld sammelt, sind in den USA immer Jobs zu finden. Die USA substituieren Sozialleistungen teilweise mit Niedriglohnjobs, Haushalts (und Pflege)Hilfen, Handlanger, Gelegenheitsjobs.... all das ist an die Mittel- und Oberschicht geknüpft (woraus neoliberale Wissenschaftler (jene mit gut dotierten Unijobs und Buchverträgen) die Tickledown Theorie gemacht haben^^). Der Dienstleistungssektor sieht dort anders aus als bei uns... und im ländlichen Bereich gibts den so nicht. In Landwirtschaft und Industrie werden weniger Menschen gebraucht.... und die die da sind sind entweder Spezialisten oder buckeln sich zu Tode (in den USA gibts tausende Arbeitsunfälle von Kindern auf Familienfarmen)... das ist so attraktiv wie Bitterfeld^^