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Studenten wider den Veggie-Wahn

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Begonnen von MrSpock, 12. März 2014, 16:31:01

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Typee

Weil's gerade so schön hier reinpasst:

http://www.fr-online.de/frankfurt/grossdemonstration-tiere-tierschutz--frankfurt-pelzfrei--tierschuetzer-demonstrieren-in-frankfurt,1472798,26836234.html

ZitatIn Frankfurt gebe es zudem drei reine Pelzläden.

...

Einer von ihnen befindet sich in der Schillerstraße. Vor dem Geschäft bleibt der Demo-Zug stehen und proklamiert lautstark ,,Schande, Schande, Mörderbande", die Polizei hat sich bereits davor aufgebaut. Doch auch vor Metzgereien, einer Fast-Food- Kette und Mode- und Ledergeschäften halten die Demonstranten Reden. Vor einem Schuhladen versperren sie Kunden den Weg.

:stirn
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

MrSpock

Das passt wirklich gut rein. Wir sollen nicht nur vorgeschrieben bekommen, uns vegan zu ernähren - jetzt dürfen wir auch keine Schuhe mehr aus Leder tragen. Dann die Abschaffung der Tierversuche....Ich bin nahe dran etwas zu schreiben, was eindeutig gegen die guten Sitten verstösst.  >:(
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

sweeper

Zitat von: MrSpock am 14. April 2014, 08:56:43
...Wir sollen nicht nur vorgeschrieben bekommen, uns vegan zu ernähren - jetzt dürfen wir auch keine Schuhe mehr aus Leder tragen...
Man kann an diesem Beispiel gut erkennen, dass der totalitäre Anspruch das eigentliche Problem darstellt.
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

Belbo

Zitat von: sweeper am 14. April 2014, 09:28:51
Zitat von: MrSpock am 14. April 2014, 08:56:43
...Wir sollen nicht nur vorgeschrieben bekommen, uns vegan zu ernähren - jetzt dürfen wir auch keine Schuhe mehr aus Leder tragen...
Man kann an diesem Beispiel gut erkennen, dass der totalitäre Anspruch das eigentliche Problem darstellt.


.....in Kombination mit einer ideologischen, geglaubten, Grundpraemisse seien es die verallgemeinerten Produktionsmittel, die Ueberlegenheit des eigenen Genpools oder die Menschenähnlichkeit von Tieren.

F. A. Mesmer

...aber aber, meine Herren, die sind nicht alle so. Ihre Gleichmacherei ist unredlich, es handelt sich allenfalls um bedauernswerte Einzelfälle...in Wahrheit und nichts als der Wahrheit neiden Sie der Jugend doch nur ebenselbe und ihren Idealismus *hust*...die sind nicht alle so...

Bedauernswerte Einzelfälle(!) mal nachgeschlagen.

wurst

Zitat von: MrSpock am 14. April 2014, 08:56:43
Dann die Abschaffung der Tierversuche....Ich bin nahe dran etwas zu schreiben, was eindeutig gegen die guten Sitten verstösst.  >:(
Sie versuchen natürlich die Tatsache kleinzuhalten, wie viel Menschenleben durch Tierversuche gerettet wurden. Leben gleichzusetzen ist erstmal in Ordnung. Niemand gibt uns das Recht andere Lebewesen zu töten, ist häufig das Argument. Doch ist das Leben auf der Erde an sich erstmal Zufall und das Recht hat der Mensch erschaffen. Eine Rangordnung ist nötig, da Tiere sich kaum an Rechte halten können. Das blenden Veggies häufig aus. Das man Hunde und Katzen kaum isst, ist nicht dass man ihnen mehr Rechte als Schweine zugesteht, sondern es ist die Präferenz des Menschen. Man richtet sich nach den Wünschen der Menschen.

Was aber irrational bei Fleisch essen und Leder tragen ist, ist dass einige Menschen niemals Tiere töten könnten. Dies trifft besonders auf Frauen zu, die es nicht ertragen können, dass eine Kuh gehäutet wird. Sie sich beim irdischen Gleichsetzen von Lebewesen in die Kuh hineinversetzt. Es ist erstmal sowieso "hart" anzusehen, aber man kann sich dran gewöhnen (z.B. Gerichtsmediziner). Auch ich habe mir Anfangs eingebildet, dass ich einem Tier kein Leid zufügen kann, aber ich musste mir eingestehen, dass ich es kann und mit meinem Konsum tagtäglich sowieso daran beteilig bin. Ich als Veganer dürfte also Fleisch und Lederprodukte meiner Meinung nach eher konsumieren, als Menschen, die Tiere nicht töten könnten. Körperlich Schwache, Behinderte und Kinder bilden eine Ausnahme.
Jetzt wird vielleicht das Argument kommen, dass viele auch keine Smartphones benutzen dürften, weil wir nicht in einer Foxconn-Fabrik arbeiten wollen. Aber wir können es durchaus ertragen, wenn wir es für nötig halten es tun zu müssen. Töten und Knechtschaft sind 2 Paar Schuhe. Das ist der Unterschied zu einem typischen Tierrechtler. Ihm würden die Tränen runterkullern, wenn er ein Tier schlachten müsste.Für alle anderen Menschen, selbst wenn sie Tiere mögen, ist es absolut rational Tierprodukte konsumieren zu dürfen. Legitimer als für Menschen, die es nicht übers Herz bringen ein Schwein zu schlachten. Aber alle Menschen haben die gleichen Rechte. Ich meine nur, dass es bei einigen absolut irrational ist.

EDIT: sry, es muss eine TEXT OF WALL werden
Viele Veganer und Vegetarier wären niemals zu solchen geworden, wenn es die Intensiv-Tierhaltung nicht geben würde. Dem Film Earthlings und der Peta würden ein Haufen Argumente/Vermutungen inklusive Umweltproblemen wegbrechen. Es bliebe beinahe nur noch das Tierleid übrig und es würden die allermeisten Veggies jetzt ganz normal Fleisch essen. Sie würden Tiere töten also durchaus dulden, bilden sich aber jetzt gerade ein, dass sie es nicht könnten. Ich habe die Leute auch gefragt, was denn wäre, wenn alle Veganer wären und Tiere nicht getötet werden dürfen. Wie stellen sie sich das vor mit Tierrechten und Zusammenleben? Sie finden ja nicht mal Kompromislösungen, wie andere Tierhaltung in Ordnung, sondern schließen jede Ausnutzung von Tieren komplett aus.  ??? Auch sage ich, dass man Tiere aus Genussgründen töten darf. Entsetzen...
Aber bei den Reaktionen merkt man, dass es eben Menschen gibt, die es ehrlich meinen, dass sie keine Tiere töten können. Das muss man akzeptieren, aber sie und manch Neu-Veggie projezieren ihre "neue" Erkenntnis (wie Schuppen von den Augen gefallen) auf den Rest der Menschheit, dass die das genauso empfinden würden. Ein Trugschluss.

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Zum Thema Spinner nochmal. Ich habe mir eben dieses Video angeguckt http://www.youtube.com/watch?v=WXyav50TS98
und bin der Auffassung, dass sie bei ihrem Standpunkt bleiben sollten. Totale Spinner sind als solche zu brandmarken.
Spinner sind nötig. Sie fantasieren, suchen nach Erklärungen und die Wissenschaft widerlegt, enthält sich oder aber sie stimmt zu. Zwischen den 1000en mehr oder weniger ausufernden Spinnereien inklusive Verschwörungstheorien, findet sich dann eine Spinnerei, die sich als wahr herausstellt (z.B. Plattentektonik, Watergate). Ich setze aber natürlich nicht totalen gedanklichen Rotz mit Vermutungen/Thesen mit logischer Substanz gleich.

@Mesmer
Ihr Humor ist gesund 
danke für die Mühe inklusive Wiki:)

Belbo

ZitatWas aber irrational bei Fleisch essen und Leder tragen ist, ist dass einige Menschen niemals Tiere töten könnten. Dies trifft besonders auf Frauen zu, die es nicht ertragen können, dass eine Kuh gehäutet wird. Sie sich beim irdischen Gleichsetzen von Lebewesen in die Kuh hineinversetzt.

Bisher hat  noch jede Mutter Tiere geschlachtet, wenn es zum Überleben ihrer Kinder nötig war. Frauen die in Gebieten mit Weidewirtschaft und schlechter Versorgungslage darauf verzichteten, würden  ihre Kinder töten. Und es hat sich auch noch kein Mensch zu Tode gehungert nur um ein Huhn vor dem vorzeitigen Tod zu retten.
Das hat auch nichts mit rational oder irrational zu tun, sondern ist den Umständen und  Gewohnheiten geschuldet.

F. A. Mesmer

@wurst
in deiner textwall schreibst du einiges, gerade so beiläufig, dem ich vehement widersprechen würde. aber dafür fehlt mir die zeit, die ich anders priorisiere.

grundsätzlich:
töten ist nicht schön, keine frage. töten ist aber notwendig. wir essen ja keinen sand. auch planzen töten ist töten. hier deuten sich schon die üblichen kategorienfehler an.

menschen sind auch nur tiere. jede gegenüberstellung von mensch und tier kann man sich getrost sparen. wir sind einfach smarter, effizienter und geschickter in der entwicklung, herstellung und nutzung von werkzeugen, die uns, als spezies, andere spezies unseres planeten dominieren und/oder ausrotten lässt.
jedwede moral oder sonstigen metaüberlegungen gründen im normativen denken und sind daher anspruch, aber eben nicht wirklichkeit.

anders gesagt. die längste zeit über (auch heute) gilt auch innerhalb der spezies mensch das recht des stärkeren und unsere bisherigen versuche diesen automatismus zu zivilisieren sind bereits im umgang mit schwächeren artgenossen/mitmenschen ausgesprochen bescheiden. wie da mehr drin sein soll bei artfremden ist mir ein rätsel.

nachtrag: gut möglich, dass es sogar die menschliche unlust töten zu erleben ist, die uns als spezies offensichtlich dazu antreibt, immer raffiniertere, effizientere, distanztötungswerkzeuge aka waffen zu erfinden, stichwort drohne.

Conina

Zitat von: F. A. Mesmer am 14. April 2014, 11:57:22
und unsere bisherigen versuche diesen automatismus zu zivilisieren sind bereits im umgang mit schwächeren artgenossen/mitmenschen ausgesprochen bescheiden.

Einspruch.

Da hat sich jede Menge getan.

Du solltest mal den Stephen Pinker lesen:
http://en.wikipedia.org/wiki/The_Better_Angels_of_Our_Nature


______________________________________
Edit:
http://drk-cottbus.de/angebote/behindertenhilfe/stationaere-behindertenhilfe/wohnstaette-cottbus.html
vs.:
http://de.wikipedia.org/wiki/Aktion_T4
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

wurst

Zitat von: Belbo am 14. April 2014, 10:47:32
Bisher hat  noch jede Mutter Tiere geschlachtet, wenn es zum Überleben ihrer Kinder nötig war

Recht hast du, aber wann gibt es kein Gemüse/Getreide? In Notsituationen wird aber trotzdem Fleisch gegessen, guter Energielieferant, wohl wahr. Es ist auch eher ein Phänomen unserer westlichen Gesellschaft und einiger Religionen. Wir haben eben vieles im Überfluss, wodurch Veggie sein fast zu einfach ist. In Südostasien habe ich erstens kaum Veggies getroffen und zweitens, keiner war aus den typischen Überzeugungen Veggie, sondern häufig nur aus dem Glauben, dass es gesünder ist (was man den Leuten wegen noch krasseren Lebensmittelskandalen in China kaum verübeln kann). Töten ist dort mit weniger Skrupel behaftet. Geschweige denn dem Tierleid nicht ertragen zu können.
Ändert jetzt aber nix dran, dass es für einige irrational ist, da es sich bei Ihnen

Zitat von: F. A. Mesmer am 14. April 2014, 11:57:22
wie da mehr drin sein soll bei artfremden ist mir ein rätsel.

Mir nicht, es ist Einbildung. Bei manchen sind gewisse Konstrukte aber schon fest eingebrannt. Ich musste mich auch erst daraus retten. Genauso habe ich mich kurz von Infokriegern und Basischer Ernährung einlullen lassen. Es geht super leicht da hineinzugeraten. Der Mensch glaubt gerne. Selbstreflektion und zulassen von anderen rationalen Ansichten sind häufig der letzte Rettungsanker.
Nun manchen kann man helfen, anderen nicht. Diese werden selbst in der Not nicht Tiere töten. Was aber extrem krankhaft ist.
danke für die Mühe inklusive Wiki:)

Robert

ZitatDa hat sich jede Menge getan.

Das aber nur dann, wenn es nichts ums blanke Überleben geht. Sonst: Erst kommt das Fressen, dann die Moral.

Conina

Zitat von: Robert am 14. April 2014, 12:36:08
ZitatDa hat sich jede Menge getan.

Das aber nur dann, wenn es nichts ums blanke Überleben geht. Sonst: Erst kommt das Fressen, dann die Moral.

Klar, aber den Menschen geht es ja so gut wie noch nie in der Geschichte.
Deswegen können wir uns diversen Luxus, wie bspw. Veganismus, auch leisten.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

F. A. Mesmer

Zitat von: Conina am 14. April 2014, 12:46:40
Zitat von: Robert am 14. April 2014, 12:36:08
ZitatDa hat sich jede Menge getan.

Das aber nur dann, wenn es nichts ums blanke Überleben geht. Sonst: Erst kommt das Fressen, dann die Moral.

Klar, aber den Menschen geht es ja so gut wie noch nie in der Geschichte.
Deswegen können wir uns diversen Luxus, wie bspw. Veganismus, auch leisten.

Conina, du hast recht. ich habe überzeichnet, jedenfalls ein bisschen.
Robert zeigt hierfür einen Pfad auf.

Es wäre zu unterscheiden zwischen in D, in Europa und weltweit.
wie wir üblicherweise mit Flüchtlingen um? oder mit Schwulen? oder mir irgendwelchen anderen Randgruppen, von mir aus mit Prostituierten, Sinti und Roma usw.

In Ungarn geht man ausgesprochen geschmeidig mit Roma um.
In "Afrika" scheinen Albinos besonders begehrt zu sein, der umgang mit ihnen ist  zum #)
für weltweit kann man die liste beliebig lang gestalten, für europa ist sie dann auch schon beachtlich...
die Richtung, die ich anvisiere, ist jedenfalls erkennbar  ;)

wurst

Mal komplett Off-Topic.

Man kann von vielen von Ihnen viel Lernen. Selbst wenn manche zunächst als unmenschliches Stück Holz auftreten, ist es mindestens unterbewusst der Drang zu Helfen. Sie könnten aus ihrem Wissen über Scharlatane und ihre Anhänger ja auch ganz einfach Kapital schlagen und Globuli verkaufen oder Irrglauben unbekämpft lassen, aber Sie fühlen sich der Bekämpfung dessen verpflichtet oder hassen Aberglauben einfach. Sie bemühen sich dabei, dass andere sich dem gesicherten Kenntnisstand annähern.
Sie haben in diesem Thread bewiesen, dass sie Geduld beweisen können, wenn sie wollen, von daher lösen sich einige Vorwürfe meinerseits in Luft auf.
danke für die Mühe inklusive Wiki:)

Conina

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.