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Hofberichterstattung bei der Süddeutschen

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Begonnen von Belbo, 30. Dezember 2013, 15:30:06

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Belbo

Kann ich mir nicht vorstellen, die Frage wird wohl eher sein nach wievielen Stunden sie seine Rede am 8.8. unterbrechen, und ob die Nebenklage die Gelegenheit benutzt um, zur Abwehr zukünftiger Zivilklagen, Mollath durch gezielte Nachfragen aus der Reserve zu locken.

sweeper

Zitat von: Belbo am 01. August 2014, 11:04:18
Kann ich mir nicht vorstellen, die Frage wird wohl eher sein nach wievielen Stunden sie seine Rede am 8.8. unterbrechen, und ob die Nebenklage die Gelegenheit benutzt um, zur Abwehr zukünftiger Zivilklagen, Mollath durch gezielte Nachfragen aus der Reserve zu locken.
Dein Wort in Gottes Ohr!

http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/oberpfalz-bayern/artikel/mollath-neuer-eklat-gleiche-ursache/1098949/mollath-neuer-eklat-gleiche-ursache.html
ZitatEine ,,Art von Feindseligkeit"
Mollath darf sich nun dazu äußern: ,,Ich habe mit so was nicht gerechnet." Er führt aus, dass seit Monaten von seinen Anwälten verhindert werde, ,,höchst relevante Zeugen" zu laden. Es sei ebenfalls ,,höchst wichtig", ein Privatgutachten einzubringen. "Ich erlebe seit Wochen diese nicht-vorhandene Bereitschaft, in ein sinnvolles Gespräch zu kommen. (...) Dieses Urteil wird im Namen des Volkes über mich gesprochen, nicht über Herrn Strate."...

...Vorausgegangen war dem Streit ein Beweisantrag Mollaths, den er gleich zu Beginn verlesen wollte. Er kündigt an, dass er deswegen bald ,,eine andere Rechtsberatung gebrauchen könnte". Es ist ein mehrseitiger Antrag, in seiner Diktion und dem juristischen Kriterien unterscheidet sich dieser von anderen, die Mollath selbst verfasst hat. Er schreibt an das Landgericht, die Beweisaufnahme nicht abzuschließen, sondern bis zum 8. August zu unterbrechen, damit er mit seiner Verteidigung darüber beraten kann, 27 von ihm verfasste Anträge einzubringen.
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

MountainKing

Es ist tatsächlich vielsagend, dass man GMs Verhalten jetzt mit seinem Aufenthalt in der Psychiatrie erklären will. Die fehlende und eigentlich naheliegende Annahme einer bereits länger bestehenden Krankheit oder Beeinträchtigung ist wohl auch nur durch kognitive Dissonanzen erklärbar.

pelacani

http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-mollath-wahn-und-wahrheit-1.2074629

ZitatEs ist nicht gelungen, dem schwierigen Menschen Mollath unvoreingenommen und vertrauensvoll zu begegnen.
Was immer das genau bedeuten mag. Das ist eine ,,Kritik", die sich nicht erwischen lassen will.

ZitatBei Begutachtungen, die psychiatrische Zwangsmaßnahmen und Unterbringungen im Maßregelvollzug betreffen, sollte der Gutachter dem Betroffenen unvoreingenommen gegenübertreten. Er muss sich auf die Lebensgeschichte des Menschen einlassen, der da vor ihm sitzt. Er muss die subjektiven Erfahrungen und die Erlebniswelt des Betroffenen nachvollziehen können. Er muss für eine gewisse Zeit die Akten beiseiteschieben und nur die Person anschauen - anders gewinnt kein Gutachter das notwendige Vertrauen des Betroffenen. Bei Mollaths Geschichte fällt auf, dass der einzige Psychiater, dem ein Gespräch mit ihm gelang, die zuvor gestellte Diagnose einer "wahnhaften Störung" nicht bestätigt fand.
Altkluges, beckmesserisches Geschwätz. Der letzte Satz, wie man ihn auch drehen und wenden mag (gemeint ist Simmerl, aber was ist mit Pfäfflin? selbst Wörthmüller hat mehrfach ausführlich mit M. gesprochen, und auch Weinberger zählt nicht – womit ich einverstanden wäre) ist schlicht falsch. Vom Olymp herab kritisieren, aber im gleichen Atemzug derartige ,,Flüchtigkeitsfehler" machen:

:facepalm


Belbo

Jedenfalls hat sol1 ein Forum gefunden in dem er sich über uns und unseren "Mollathhass" ausweinen kann  :rofl2

http://www.stilstand.de/unterm-sofa-bei-den-truthern/comment-page-1/

Zitatsol1 sagt:
03. August 2014 um 20:38
Apropos Mollath – ähnlich verrückt wie die Forenbewohner von Wiesaussieht gebärden sich die im Blog und im Forum von Psiram, die sich wie schon vor einem Jahr in ihrem Haß auf Mollath und die Personen, die zu seiner Freilassung beigetragen haben, überschlagen:
http://blog.psiram.com/2014/06/causa-mollath-die-wiederaufnahme/
Das absurde daran ist, daß Psiram sich offiziell dem kritischen Denken verschrieben hat...

MrSpock

Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

sweeper

@Pelacani: 

Zum neuen Text in der Süddeutschen:
Der Autor ist zwar Psychiater, arbeitet aber inzwischen wohl als Medizinethiker. Deshalb muss er so "darüberschweben"

Dumm nur, dass der Dreh-und Angelpunkt seiner Argumentation nicht stimmt, denn er betrachtet das Betreuungsgutachten von Simmerl als das einzige mit Exploration.
Nun hat aber gerade Pfäfflin eine kooperative Exploration geführt und ausgiebig dokumentiert inclusive Wahndiagnose.

Schon befremdlich, dass der Autor sich demnach nicht einmal die Mühe machte, die entscheidenden Gutachten gründlich zu lesen!

Aus meiner Sicht erfüllt der Artikel v.a. eine Funktion:
er soll unauffällig einen Richtungswechsel der SZ in ihrer Darstellung der Causa Mollath einleiten  - weg von den tendenziösen Ritzer/Przybilla - Darstellungen, die für ihr Komplott-Szenario einen völlig gesunden G.M. brauchten.
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pelacani

Zitat von: sweeper am 05. August 2014, 06:39:04
Aus meiner Sicht erfüllt der Artikel v.a. eine Funktion:
er soll unauffällig einen Richtungswechsel der SZ in ihrer Darstellung der Causa Mollath einleiten  - weg von den tendenziösen Ritzer/Przybilla - Darstellungen, die für ihr Komplott-Szenario einen völlig gesunden G.M. brauchten.
Einleuchtend.

Zitat von: Pelacani am 07. Juli 2014, 08:19:07
Interessant wird allenfalls, wann und in welcher Weise es der SZ peinlich zu werden beginnt.

pelacani

Nochmals zu dem Artikel aus der Süddeutschen:
ZitatBei Begutachtungen, die psychiatrische Zwangsmaßnahmen und Unterbringungen im Maßregelvollzug betreffen, sollte der Gutachter dem Betroffenen unvoreingenommen gegenübertreten. Er muss sich auf die Lebensgeschichte des Menschen einlassen, der da vor ihm sitzt. Er muss die subjektiven Erfahrungen und die Erlebniswelt des Betroffenen nachvollziehen können. Er muss für eine gewisse Zeit die Akten beiseiteschieben und nur die Person anschauen - anders gewinnt kein Gutachter das notwendige Vertrauen des Betroffenen.

Vgl hierzu das Strate-Protokoll vom 9. Verhandlungstag:
ZitatRA Dr. Strate: [...] Was hatten Sie eigentlich im Sinn, als Sie ihm angeboten haben, trotzdem ein psychiatrisches Gutachten zu erstellen, in dem die Sache mit der HVB an den Rand gestellt ist?
M. Wörthmüller: Ich habe immer gesagt: hintangestellt. Ich glaube schon, Sie wissen wie eine psychiatrische Exploration abläuft.
(nebenbei: genau das glaube ich nicht),
ZitatSie haben völlig recht, dass es Thema hätte werden müssen. Aber Sie wissen, wie eine Begutachtungssituation abläuft – da ist es manchmal förderlich, Dinge hintanzustellen und den Menschen zu explorieren. Es ist ja wichtig, ein unabhängig vom Delikt bezogenes Erleben zu den Menschen als Ganzes zu erfassen, was ist das für ein Mensch, wie hat er bislang gelebt, was kam dazu, was hat sein Wahrnehmen und Denken geändert. Das ist das Vorgehen: man trennt Tatbezogenes und Nicht-Tatbezogenes. Da muss das zentrale Thema hintangestellt werden und er muss sich – ganz allgemein – also, es wäre notwendig gewesen, eine allgemeinpsychiatrische Exploration durchzuführen, die fängt mit Lebensgeschichte an. Da wäre viel Zeit, der wesentliche Anteil der Zeit, mit andern Dingen zu verbringen gewesen. Und erstmal die Bereitschaft zu finden. Und sich anzuschauen, mit welchem Menschen habe ich es zu tun. Das wäre die Basis gewesen. Das habe ich ihm auch so erklärt. Aber das wollte er nicht. Ich hab mich bemüht, dass ich ihm nahe bringe, dass mich der Mensch interessiert. Aber dass ich schauen will, ob Begutachtung möglich ist.
...
Um eine psychiatrische Begutachtung durchzuführen, muss das Gegenüber bereit sein, sich als Person erfassen zu lassen und nicht nur über Symptome oder sein zentrales Thema zu sprechen. Wenn ich mit jemandem nur über ein Thema spreche, kann ich kein Gutachten erstellen.
...
OStA Dr. Meindl: [...]haben Sie dem Herrn Mollath in Ihrer Klinik klar gemacht, worin Ihr Auftrag besteht? [...]
M. Wörthmüller: Selbstverständlich. [...]
OStA Dr. Meindl: Sie haben bei Ihrer ersten Befragung mitgeteilt, Sie hätten mehrmals mit Herrn Mollath gesprochen.
M. Wörthmüller: Sicherlich an jedem Arbeitstag. Ob am 5. Tag kann ich es nicht sicher sagen. Aber zuvor habe ich ihn jeden Tag aufgesucht

Für die SZ gehört W. zu den vielen Psychiatern, denen ,,kein Gespräch gelang". Was hat er falsch gemacht? Womit hätte er sich die Gnade einer führenden deutschen Tageszeitung verdienen können?

Belbo

Wahrscheinlich arbeitet Herr Mollath gerade eh an seinem Geständnis. :police:

Belbo

Derweil dreht Frau Wolff komplett am Rad......

Herr Nedopil hat sich erlaubt der Modellbautherapie des Herrn Hadertauer eine positive Wirkung auf die psychisch kranken Straftäter zu attestieren, mehr nicht.

http://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Muenchen-Forensik-Experte-haelt-das-Gebaren-der-Haderthauers-nicht-fuer-anstoessig;art155371,2945872

Krimi Gabi mit ihrem Faible für Phantasie und Fiktion macht daraus.....
Zitat
Daß der Automechaniker Mollath an dieser Arbeitsgruppe trotz Bewerbung nicht teilnehmen durfte, weil er die wirtschaftlichen Zusammenhänge schnell herausgefunden hätte – das alles interessiert nicht.
Zitat
Was diese soziologische Funktion der Psychiatrie mit Naturwissenschaft und/oder Medizin zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Bio-Marker für eine der vielen unterschiedlichen Wahn-Definitionen gibt es nicht. Es gibt nur die Privatrealität weltfremder Psychiater, die die Privatrealität von im Leben stehender Individueen nicht erkennen können.

http://gabrielewolff.wordpress.com/2014/07/04/der-fall-gustl-mollath-die-neue-hauptverhandlung/comment-page-3/#comment-40596

$)


sweeper

@Belbo:
Im Wolff-Blog wurde auch wieder munter über Wörthmüllers Aussage spekuliert.

Nachdem Strate ja nur etwas ganz Bestimmtes (was es aber nicht gibt, nämlich Bestrebungen, eigene "Schwarzgelder" in Komplott mit Roggenhofer zu verbergen) aus Wörthmüller herausfragen wollte und Wörthmüller nicht kapiert, warum Strate sich an der Formulierung "Hintanstellen" so festbeißt, kommt nebenbei heraus, dass Strate nur juristische "Akten" kennt und nicht weiß, dass es Kranken-"Akten" auch gibt .

All dieses Aneinander tangential Vorbeireden gibt natürlich jede Menge Stoff für neue Spekulationen. Wörthmüller "winde sich wie ein Aal" usw. Es ist grotesk!

Jede neue Information, jedes Detail wird gierig aufgesaugt in verschwörungsgläubiger Gewissheit, dass hier nun endlich die entscheidenden Puzzleteile gefunden werden könnten, mit denen plötzlich das große Ganze zutage tritt.
Strates Transparenz-Strategie erweist sich als Bumerang:
es werden immer neue Spekulationen und Texte generiert wie ein sich endlos replizierendes Computervirus.
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Terry Pratchett

Belbo

Positiv ausgedrückt; wir dürfen live dabei sein :grins2:

In zehn Jahren führen wir dann mit den Mollethianern die gleichen Debatten wie jetzt mit den 9/11- Spinnern.

Prekär nur für Herrn Mollath.

sweeper

Zitat von: Belbo am 05. August 2014, 07:58:52
Wahrscheinlich arbeitet Herr Mollath gerade eh an seinem Geständnis. :police:
Dazu ist Folgendes festzustellen:
https://twitter.com/lulzplag/status/496345555602530304

Sieht danach aus, als ob Herr Mollath gar keine Schattenanwälte hat, sondern sich seine Erklärung vom 14. Verhandlungstag mit Heidingsfelders Hilfe aus dem Internet zusammengebastelt hat.

Es bleibt also spannend  :grins2:
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Terry Pratchett

Hildegard

Zitat von: sweeper am 05. August 2014, 08:43:11
Es bleibt also spannend  :grins2:
Zieht sich aber ziemlich. Ich würde den Plot extrem straffen:
"Gustl der Film" beginnt mit seiner Entlassung aus der Psychiatrie. Die Vorgeschichte wird in kurzen Rückblenden erzählt, natürlich jeweils in zwei Versionen, wobei Mollath die Szenen, die nicht seiner Sicht entsprechen, aus dem Off kommentiert. Am Ende des zweiten Akts verweigert Strate die Pflichtanwaltschaft und wird aus der Anwaltskammer ausgeschlossen. Daraufhin wendet sich Frau Wolffs Zuneigung ihm zu, die beiden werden ein Paar. Mollath verteidigt sich fortan selbst und wird am Ende zu einem Jahr sozialer Arbeit auf einem Autofriedhof verurteilt. Im Triumphzug tragen ihn seine Unterstützer auf einem Reifen stehend aus dem Gerichtsaal.

Gustl Mollath wird von Jan Josef Liefers gespielt, Strate von einem Maßanzug tragenden Axel Prahl, Gabi Wolff von Evelyn Hamann. Das Drehbuch schreibt Timur Vermes (Autor von "Er ist wieder da").
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