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Neues zu Mollath

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Begonnen von Typee, 06. August 2013, 11:26:07

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Tyko

Danke für den Link! Ich werde etwas brauchen, um mich da einzulesen.  :kaffee

Die Story kann auch funktionieren, wenn der Zuschauer es nicht weiß, wer Recht hat. Die einfache Lösung ist es, beide Schilderungen zu zeigen. Und der Kern der Geschichte lehnt sich an "Einer flog übers Kuckucksnest" an. Diese Story funktioniert, auch als Film. So würde da ein Ghostwriter herangehen. Den Rosenkrieg lässt man besser heraus, weil er nicht das Thema ist und weil du völlig richtig liegst, dass da Persönlichkeitsrechte verletzt würden. Der Rosenkrieg ist nur der Stein, der die Story ins Rollen bringt.

Doch Strate sieht das realistisch. Momentan ist nicht die Zeit für einen Buchdeal. Erst einmal muss der neue Prozess gewonnen werden.

sweeper

@Tyko:

Bleiben wir mal beim Buch - auch wenn das slightly offtopic hier ist.

Das Problem, was ich dabei sehe, ist: was gibt es noch Neues?
Ein Buch wurde doch schon geschrieben. Es verkauft sich vermutlich noch ganz gut, so lange irgendwelche Blogger (wie Garcia und Wolff) die Diskussion irgendwie am Köcheln halten.
Aber es passiert ja nichts Neues mehr.

Alle Dokumente sind online; der UA sagt (zumindest die offizielle Version): es gibt keine Verschwörung.
Es wird ein paar Talkshows geben, die sich die verbliebenen Neugierigen noch anschauen werden.
Wer mehr wissen will, informiert sich im Netz (z.B. indem er die docs bei Strate liest)

Wenn nicht noch ein großer Knüller kommt - und der wird ja ständig angekündigt ... - dann wird bald jeder angeödet sein.
Wenn es tatsächlich zu einer WA mit den Zeugen Dolmany, Wörthmüller, Frau Maske, Herr Reichel etc kommt, dann wird dies erstens zäh, zweitens auch wieder von allen Medien durchgekaut werden und drittens als Bettvorleger landen - außer Strate präsentiert der staunenden Öffentlichkeit den versprochenen großen Knüller.

Der Fall ist eigentlich jetzt schon ausgelutscht. Hier bei Psiram sowieso - das ist jetzt der x-te Faden zum Thema, und den gibt es praktisch nur, weil ab und zu mal wieder einer aufschlägt und nachfragt.
Für Psiram ist die Causa nur wegen der Trittbrettfahrer (Antipsychiatrie) und der Verschwörungstheoretiker interessant.
Diese Ideen lassen sich schön an den Kommentaren bei Wolff und Opa (und manchmal bei Beck) verfolgen.

Und daraus könnte man in der Tat ein nettes Drehbuch schreiben:

Strate, Krimi-Gabi, ein Ex-IM vom Opa-Blog und ein mysteriöser "Oliver Garcia" treffen sich gemeinsam mit ein, zwei Journalisten - sagen wir mal - in der Patriotischen Gesellschaft Hamburg (beliebter Antipsychiatrie-Treffpunkt...) und vereinbaren einen Deal, wie sie mittels einer gefinkelten Kampagne mit mehreren gezielt angesetzten Hebeln die öffentliche Unzufriedenheit schüren können. Jeder verfolgt dabei seine eigene politische Agenda - offiziell wollen aber alle nur möglichst viel Geld und Publicity  ach nee: Freiheit für xy! Vielleicht werkelt der eine oder andere Scientologe noch mit - Ausgangsort soll ja Hamburg sein.
Benötigt wird ein Bauernopfer - Mollath - dessen Story sich halbwegs plausibel vermarkten lässt und der genügend querulatorische Energie mitbringt, um sich auf das Spiel einzulassen.
Ein verrückter Anarchist mischt auch noch mit - Sobottka oder "Garcia" schicken von einer Anwaltskanzlei aus (im Umfeld von O.G. gibt es die offenbar reichlich) einen gefälschten Bescheid an das BKH, dass Mollath sofort freizulassen sei: nur um noch etwas mehr Dampf in die Geschichte zu pumpen.
Leider fliegt der Deal auf - damit entfällt ein wichtiges szenisches Element, nämlich die Verfolgungsjagd...

Nina Hagen kommt natürlich auch szenenwirksam vor, und ein paar Aktivisten der Irrenoffensive.
Herr und Frau Sponsel dürfen ihre schönen selbstbemalten T-Shirts tragen.
Alles in allem ein buntes Szenario mit exotischen Charakteren (Strate dient als Kontrapunkt...)

Die Geschichte wird allerdings ein melancholisches Ende nehmen, denn der Graf von Monte Gustl ... na, wir wissen schon...
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With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

Belbo

Yepp Gustl Mollath bleibt im weiteren Verlauf die grosse Unbekannte, das Wolffsrudel und die anderen Selbstbestätiger haben ihn jetzt solange gepampert, dass es hochspannend wird was passiert, wenn sich mit der Zeit das Interesse verflüchtigt und einige Dinge wieder nicht so laufen wie er sich das vorstellt, mal sehen ob sich dann noch ein Helfer findet der ihm psychologisch da raus hilft. Es sei ihm gewünscht.

sweeper

@Belbo:
Zitat...dass es hochspannend wird was passiert, wenn sich mit der Zeit das Interesse verflüchtigt und einige Dinge wieder nicht so laufen wie er sich das vorstellt...

Ich fürchte, es läuft darauf raus, dass das Thema "Befreiung der Geknechteten" verlagert wird - vielleicht zu PETA.
Passt zum biologisch-dynamischen Essen (wenn auch wohl nicht zur Kernseife) - am besten vegetarisch.
Mit Tierbefreiung (auch die KZ-Metapher passt) kennt sich Nina ja schon aus - und sie möchte doch so gern ein neuer Martin Luther King werden...  ::)

Ich weiß - das war jetzt nicht meine netteste Bemerkung - aber Tyko hat mein Vorschlag für eine Bonnie & Clyde- Burleske (Garcia und Krimi-Gabi in den Hauptrollen - "GaGa" ) offenbar auch nicht gefallen. Es wird auch schwer, Strate da ansprechend zu positionieren - vielleicht so eine Art Doppelagent mit Pokerface...
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sweeper

Das wäre auch eine überzeugende Ausgangsbasis für eine Verfilmung:

http://www.plan9ausdemweltall.blogspot.de/2013/08/chef-von-human-rights-watch-bricht.html
ZitatDie garantiert schlechteste Satire aller Zeiten
Freitag, 16. August 2013
Chef von Human Rights Watch bricht wegen Freilassung von Gustl Mollath Urlaub ab

Aufatmen bei Menschenrechtsorganisationen weltweit: Gustl Mollath ist frei. Die ARD berichtete in einem Brennpunkt unmittelbar nach der Tagesschau über das Ereignis. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer empfing Mollath noch am Tag seiner Entlassung mit militärischen Ehren und bot ihm einen Lehrstuhl für Psychotherapie an der Universität München an.

Hintergrund: Wie alle Psychiatriepatienten war auch Mollath vor sieben Jahren "vollkommen zu Unrecht" in die geschlossene Abteilung einer Klinik in Bayreuth eingewiesen worden. Doch Mollath hatte Glück: Ein Gericht revidierte den Beschluss nach nur sieben Jahren.

Unmittelbar nach seiner Entlassung gab Mollath der Illustrierten Stern ein großes Exklusiv-Interview. Es folgte ein TV-Auftritt bei Reinhold Beckmann. Auch die New York Times hat schon angerufen.

Als nächstes will Mollath jedoch zunächst ein Buch schreiben und einen Kinofilm drehen. Geplant ist außerdem eine Reise zum Papst, zu Nelson Mandela und zum Dalai Lama. Die UNO hat wegen einer Rede vor dem Sicherheitsrat angefragt.
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Tyko

Unterhaltsamer Faden, den du mir da genannt hast  :prosit

Das ist dein Beitrag daraus, der das große Interesse der Verlage und Filmproduzenten vielleicht erklärt.

http://forum.psiram.com/index.php?topic=10168.480
Zitat
ZitatZitat von: Robert am 10. Juli 2013, 13:28:31
Mir stellt sich die Frage, ob Menschen wie Mollath grandiose Fähigkeiten im Manipulieren anderer (z.B. der Journalisten) haben und es u.A. deshalb Mollathdiskussion gibt?
Mir kommt es eher so vor, als ob sehr viele in Mollath einen Identifikations-"Ankerpunkt" suchen/ finden. (Blöder Begriff - ich finde grad keinen besseren)
Wenn man ein einzelnes Schriftstück von ihm liest (und meist wird ja in Blogs auf Einzelbeispiele verwiesen), dann ist ja vieles im Bereich dessen, was jeder an schlechten Tagen auch schon mal gedacht oder zu Papier gebracht hat/ haben könnte.

Man braucht ja nur die Beispiele zu nehmen, die Sponsel analysiert fehlinterpretiert hat.
Das war bei Sponsel schließlich auch keine böse Absicht.

Aber in der Summe und Masse zeigt sich die querulatorische Persönlichkeit. Fakten und Begebenheiten in seinem Umfeld wurden mit einer bestimmten "Tönung" wahrgenommen und uminterpretiert.
Auch das kennen wir hier im Forum ja gut - da hat fast jeder mal einen kleinen Einbruch.
Aber Mollath konnte sich offenbar von seinen Fehleinschätzungen nicht mehr distanzieren - lt. Gutachten bis heute nicht. (Erschwert wird das natürlich durch den monotonen Stationsablauf ohne korrigierenden Kontakt zum Real Life)

In die Enge getrieben wie damals (auch finanziell und durch das Zerbrechen seiner Ehe) hatte er wohl aggressive Durchbrüche.

An Mollath  oder an dem, was über ihn berichtet wird, kann jeder ein Stückchen von sich selbst erkennen - incl der Sehnsucht nach einer gerechteren Welt, der Angst vor einer drohenden Altersdemenz und der Hilflosigkeit gegenüber Behörden und Finanzkrisen.

Ich denke, Mollath selbst ist nicht bewusst manipulativ - aber er induziert über eine Art solidarische Identifikation verzerrte Wahrnehmungen bei anderen - auch und gerade, weil er aufrichtig das vertritt, was er glaubt - ohne Einsicht in die verdrehten Anteile darin.

Das wirkt auch auf sie. Ob sich dann ihre Wette auf ein erfolgreiches Buch oder einen erfolgreichen Film auszahlt, muss sich erst zeigen. So ein Biopic kann aber hervorragend laufen. Deshalb das Gedrängel.

sweeper

nanana... hier im Forum triffst du auf eine Ansammlung forensischer Psychiater, die beschränkt durch Standesdünkel und angstvolles Kreisen um ihre Pfründe keinerlei eigene Gedanken fassen können - so wurde es uns gelegentlich gespiegelt  :grins

Wenn dann plötzlich jemand Blumen streut statt Häme, macht ihn das a priori verdächtig.  ;)

edit: Nicht der temporär wahnhafte Zustand ist das wirklich "Krankhafte" - sondern der dauerhafte Verlust der Fähigkeit zum  Perspektivenwechsel.
Siehe dazu auch
http://www.karl-hans-janke.de/?s=biografie

http://www.3sat.de/programm/?showid=C52524AB07A91A21

Dieser Mann war harmlos in seinem dauerhaften genialen Wahn - aber er verwahrloste im Alter von ca 40 Jahren, nachdem seine Mutter gestorben war. Offenbar konnte er nicht gut allein leben - die Klinik scheint eine Art geschützter Ort gewesen zu sein, wo er mit dem Nötigsten versorgt wurde und man ihn ansonsten zeichnen und "erfinden" ließ.

Wenn nicht die üblichen angstbesetzten Klischees verfilmt werden, sondern die vielschichtigen Facetten psychischer Störungen incl. des Liebenswerten - dann Glück auf dazu!
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Tyko

Den Fall Mollath verfolge ich seit Dezember und die passenden Blogs kenne ich auch - ist wie eine Daily Soap. Ich lese da bei bestimmten Leuten nie weiter, wenn ich ihren Namen sehe. Dass ich jetzt zu einigen von denen hier die Hintergründe erfahre, lässt mich dann doch staunen. Opablog textet zu Nano-Thermit?  :ohnmacht:

http://opablog.twoday.net/topics/911/

Ob das richtig ist, sich aus alter Esowatch-Lektüre hier bei Psiram anzumelden? Das sind meine Bedenken gewesen. Doch der alte Faden ist schon ein Gewinn, der das Bild abrundet, wenn man andere Blogs zu dem Thema kennt. Hier dann mein Beitrag, verfasst vor deiner Antwort, mit noch einem Fund (von Belbo als Ergänzung zu deinem Beitrag).

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Gerade gesehen, aktuelle Sendung, Moma zur Zwangseinweigung. Solche Beiträge würden im Zuge einer Buchveröffentlichung oder eines Filmstarts vermehrt auftauchen und die passende Werbung darstellen.

http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/reportagen/moma-Reporter-Zwangseinweisung-in-die-Psychiatrie-100.html

Ich glaube, die Verleger und Produzenten liegen bei Mollath richtig. Die Gustl-Story hat das, was andere Fälle nicht haben. In dem alten Faden ist auch darauf hingewiesen worden, dass er einfach sympathisch aussieht.

http://forum.psiram.com/index.php?topic=10168.480
ZitatWas ich wirklich glaube dass bei ihm so eine Art Flippereffekt (der lächelnde "Fisch") eingesetzt hat der die Identifikationnoch verstärkt hat . Es fängt schon beim nett vertraulichen "Gustl" an und geht über die nette Optik weiter, aber dafür kann er ja eigentlich nichts. Das ist jetzt eine Vermutung aber ich glaube das der Hype nicht so strak ausgefallen wäre wenn er Carsten Schulz heissen würde und so aussehen s.u. . Kern vieler VTs ist ja dass sie auf etwas beruhen dass dem eigenen Augenschein wiederspricht (...sostürzt kein Hochhaus ein, wer so nett aussieht schlägt doch seine Frau nicht)....

@ sweeper, ganz konkret noch mal, nachdem ich den alten Faden genau gelesen habe. Die VT, die Strate meint, in petto zu haben, kennst du oder ist sie dir nicht aufgefallen? Einen Hinweis darauf habe ich nicht entdecken können. Ich versuch mal sein Statement wiederzufinden.

sweeper

Also, Strates VT "kenne" ich nicht im Detail - aber so weit ich weiß, hat es trotz aller blumigen Ankündigungen niemals echte Beweise für die behaupteten Verflechtungen gegeben.
Meiner Meinung nach - und da bin ich hier nicht der einzige, der so denkt - wären zu viele unterschiedliche Manipulationen von zu vielen Menschen nötig, um einen behaupteten riesigen Coup zu vertuschen.
Und ich kann mir nicht vorstellen - sollte Frau Maske beteiligt gewesen sein - dass sie dann so dumm war, das direkt vor der Nase ihres kontrollzwang-geplagten Mannes vom häuslichen Fax aus abzuwickeln.
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Tyko

Ich habe gerade versucht seine Andeutung wiederzufinden. Bisher ohne Erfolg. Er hat vor einiger Zeit in irgendeinem Kommentar geschrieben, dass es da einen Hintergrund geben könnte. Es gab 2004 gerade den Diehl-Steuerskandal, der geräuschvoll beigelegt werden konnte.

http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/nuernberg/neue-strafanzeige-gegen-finanzamts-chef-1.551870

Da die HVB 2005 nach Italien verkauft werden sollte, konnte die CSU keinen weiteren Steuerskandal gebrauchen, schon gar nicht bei der HVB. Und da hat es von Strate die Andeutung gegeben, dass es da Hintermänner für die Mollath-Prozess geben könnte. Mehr hat Strate nicht geschrieben.

Ich ergänze mal meine Überlegungen für eine runde VT, die sich aus einigen Blogeinträgen speist.

Zu der Zeit hatte ich gerade im Opablog die Verbindung zwischen M, H und O mitbekommen, ohne jetzt sicher sein zu können, ob die auch stimmen. Richter O hat einen Sohn H, der mit mit M befreundet ist. H betreibt eine Manangement-Beratung, die sich vollständig auf den Öffentlichen Dienst spezialisiert hat. M wird im November 2003 Generalsekretär. Im Dezember 2003 erstattet Mollath dann Anzeige. M trifft sich zu einem vertraulichen Gespräch mit O. Schnell ist geklärt, dass M ein Spinner ist. O erfährt auch, dass die HVB eine systemische Bank ist und noch keiner weiß, dass sie eine Bad Bank ist, die das gesamte Weltbankensystem in den Abgrund reißen könnte. Der bayerische Staat muss diese Bank still und nachhaltig entschärfen, sie soll verkauft werden. Richter O könne da helfen. Seinem Sohn H würden viele schöne Aufträge aus den passenden Rathäusern winken. Richter O versteht sofort, dass er nicht nein sagen kann, weil diese Aufträge dann auch nicht mehr kommen könnten. Wegen des Staatsnotstandes ist er aber schnell überzeugt. Im Februar 2004 telefoniert Richter O mit dem Finanzamt. Ende 2004 wird die Geschäftsordnung seines Gerichts für 2006 geändert. Ein Richterkollege hat im Sommer 2005 "Pech" mit einem Mitarbeiter, der sich weigert Schreibmaschine zu schreiben. Das Mollath-Gutachten bleibt liegen und wird erst Ende Dezember 2005 weitergeleitet. Im Januar 2006 bekommt Os Kammer dann den Fall Mollath vorgelegt.

Diese VT benötigt keine große Verschwörungsrunde, weil es außer der Führungsriege nur den Richter gibt. Ob da Mollaths Frau noch mithineingehört ist möglich, aber nicht nötig. Irgendwelche Gutachter sind als Mitwisser nicht nötig.

Beweisbarkeit? Schwierig. Hat Mollath noch Belege? Seine Aussage vor dem UA hat mich stutzen lassen. Würde ein solcher Charakter wie Mollath nicht eher sämtliche Dokumente in seinem Besitz kopiert haben und sie an einem sicheren Ort verstecken? Die Hinweise auf Unterlagen bei Ziegler und Klarsfeld habe ich als halbe Wahrheiten gewertet. Mollath lügt nicht, er hat unterlagen, nur wird man bei den beiden Adressen nichts finden. Kann man sich Mollath vorstellen, dass er sich Ende Februar 2006 freiwillig zur Polizei begibt, um in die Forensik eingeliefert zu werden, ohne vorher seine wichtigen Unterlagen gesichert zu haben? Ich habe damit Schwierigkeiten. Stutzig geworden bin ich gestern auch, als ich von Strate gelesen habe, dass er 60 % seiner Arbeitszeit für den Mollath-Fall aufwenden würde. Das hat mich überrascht. Ich hätte den Aufwand deutlich niedriger eingeschätzt, auch wenn seine Schriftsachen sehr gut ausgearbeitet sind. Mein erster Gedanke ist gewesen, arbeitet sich Strate gerade durch Akten, von deren Existenz keiner etwas weiß? Er hat ja einige Erfahrung mit Wirtschaftsstrafsachen.

sweeper

@Tyko:

Ehrlich gesagt habe ich keine Lust, das zum x-ten Mal wieder durchzudiskutieren.
Was ich persönlich mir noch am ehesten vorstellen könnte ist, dass einfach alle Beteiligten keinen Nerv mehr hatten auf die endlose Queruliererei, die Hunderte Anschreiben, die mehrfachen Anwaltswechsel (die es gegeben haben muss, wenn man aufmerksam liest - die Strate aber wohlweislich verschweigt). Deswegen hat Brixner geschrien  - weil Mollath wohl nicht zu stoppen war, sobald er das Wort hatte, und dabei meistens am Thema vorbei redete, sodass man einfach nicht weiterkam.

Man muss sich immer vor Augen führen, dass das ursprüngliche Verfahren sich "nur" um die gefährliche Körperverletzung drehte.
Dass Mollath dies mit seinen angeblichen "Ermittlungen" durcheinanderbringt bzw diesen "Wahn" wohl psychodynamisch benötigte, um sich seinen gewalttätigen Ausrastern nicht stellen zu müssen, das wird jetzt immer wieder vergessen. Hier kam  - in der ersten Verhandlung - der Gutachter Lippert ins Spiel, und den hatte Mollath auch schon immer wieder versetzt und sich vor den ausgemachten Terminen gedrückt.
Er wäre in dieser ersten Verhandlung mit einer Bewährungsstrafe und/oder einer Geldstrafe davon gekommen, wenn er einfach zugegeben hätte, dass ihm das mit seiner Frau leider passiert ist. Dann hätte ihn niemand "abschieben" oder "mundtot" machen können.

Psiram hat zweimal zum Thema gebloggt - vielleicht findest du in den endlosen Kommentaren noch Hinweise:

http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-verschworung-oder-wahn/

http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-ein-zwischenstand/

Vielleicht wird dir dann auch klarer, warum hier mittlerweile fast jeder genervt reagiert...
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bayle

Zitat von: Tyko am 30. August 2013, 19:20:35
O erfährt auch, dass die HVB eine systemische Bank ist und noch keiner weiß, dass sie eine Bad Bank ist, die das gesamte Weltbankensystem in den Abgrund reißen könnte. Der bayerische Staat muss diese Bank still und nachhaltig entschärfen.

Cool, die internationale Finanzwelt lässt sich mit ein paar zehntausend in die Schweiz gebrachten EUR aushebeln und in den Abgrund treiben. Mehr! Mehr!

Aber ansonsten finde ich Dein Szenario zu wenig visionär. Dass Stoiber die Bank geschützt hat, hat ja schon Herr M. persönlich aufgedeckt. Das ist doch ein alter Hut. Da muss doch noch mehr drin sein!

Belbo

Immer gefährlich wenn einen die Verschwörungstheoretiker soweit haben, dass man selber anfängt zu spekulieren....... Obacht Tyko!   :umarm:

sweeper

ZitatStutzig geworden bin ich gestern auch, als ich von Strate gelesen habe, dass er 60 % seiner Arbeitszeit für den Mollath-Fall aufwenden würde. Das hat mich überrascht. Ich hätte den Aufwand deutlich niedriger eingeschätzt, auch wenn seine Schriftsachen sehr gut ausgearbeitet sind. Mein erster Gedanke ist gewesen, arbeitet sich Strate gerade durch Akten, von deren Existenz keiner etwas weiß?

Das wäre ein interessanter Impuls für ein Drehbuch:
ein Querulantenwahn, der Kreise zieht!

Jeder Protagonist versucht mit seiner gesamten fachlichen Expertise, dem unheimlichen Querulantensog einen Widerstand entgegenzusetzen.
Aber irgendwie erwischt dieser verdammte Wahn immer einen schwachen Punkt  - und schwuppdiwupp! - tanzt man mit im wahnhaften Reigen.  :angel:

So entwickelt Strate eine VT als Reaktion auf die überbordenden Aktenordner, mit denen er sich auseinander setzen muss, um seinem Mandanten gerecht zu werden. Er schreibt und schreibt und veröffentlicht Dokumente und Erklärungen...

Ein Journalist sichtet Berge von Blogkommentaren, um sich dem Phänomen anzunähern, und findet sich plötzlich verstrickt in VTs, deren Realitätsgehalt er nicht mehr nüchtern prüfen kann. Er spekuliert und diskutiert und sammelt Meinungen und Schriftstücke...

Blogger versuchen verzweifelt, ihren Rat suchenden Kommentatoren zum Fall Mollath Rede und Antwort zu stehen - die Masse des Geschriebenen wächst weiter und weiter...

Jeder, der sich neu einklinkt, muss ALLES bisher Geschriebene gelesen haben, sonst darf und kann er nicht mitreden... und wenn man einmal drinhängt in diesem querulatorischen Totentanz, dann gibt es kein Entrinnen mehr... endlos drehen sich die Argumente im Kreis... ohne Erkenntniszuwachs...  :crazy
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Terry Pratchett

Tyko

@ bayle, das ist Strates Gedankengang gewesen. Und er zielt darauf ab, dass die Steuerfahnder bei einer Durchsuchung der HVB Unruhe erzeugt hätten.

@ sweeper, wenns dich nervt, dann mach doch einfach mal Pause, werde ich auch tun. Ich habe bei euch noch ein paar Erklärungen gefunden, warum ich die Gustl-Story als unterhaltsam eingestuft habe. Für die nächsten Wochen erwartet ich aber nichts Neues. Auf die Entscheidung des BVerfG bin ich wieder gespannt.

@ belbo, wir sind hier über Buch und Film zu diesen Überlegungen gekommen. Momentan geistern bei euch verschiedene VTs herum, die aber zu vertrackt sind und zu wenig Thrill bieten. Und wenn ich das von Anfang an als Daily Soap gesehen habe, ...  :Popcorn: