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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: Typee am 06. August 2013, 11:26:07

Titel: Neues zu Mollath
Beitrag von: Typee am 06. August 2013, 11:26:07
http://www.faz.net/aktuell/politik/eilmeldung-mollath-kommt-frei-12399200.html

Dann wollen wir mal sehen...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Groucho am 06. August 2013, 11:36:38
Zitat von: Typee am 06. August 2013, 11:26:07
http://www.faz.net/aktuell/politik/eilmeldung-mollath-kommt-frei-12399200.html

Dann wollen wir mal sehen...

Das wird wohl einige in tiefe Verzweiflung stürzen lassen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. August 2013, 11:51:49
Zitat von: Groucho am 06. August 2013, 11:36:38

Das wird wohl einige in tiefe Verzweiflung stürzen lassen.

Ich hab das hier (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg145578#msg145578) kommentiert.
Man beachte:
Zitat
...Mit der Anordnung der Wiederaufnahme des Verfahrens ist die Rechtskraft des Urteils aus dem Jahr 2006 entfallen und damit auch die Grundlage der Vollstreckung. Infolgedessen war der Untergebrachte unverzüglich zu entlassen.

Im Rahmen der erneuerten Hauptverhandlung wird nunmehr eine andere Kammer des Landgerichts Regensburg neu über die damaligen Anklagevorwürfe zu entscheiden haben. Sollten sich diese bestätigen, wäre auch zu prüfen, ob die seinerzeit angenommene Gefährlichkeit aufgrund einer psychischen Erkrankung tatsächlich besteht. ...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. August 2013, 12:32:59
Zitathttp://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/gustl_mollath_ab_15_uhr_ein_freier_mann_175482

Bayreuth. Nach Angaben des Bezirkskrankenhauses Bayreuth wird damit gerechnet, dass Gustl Mollath (56) gegen 15 Uhr die Psychiatrie verlassen wird. Noch wartet er auf seinen Hamburger Anwalt Gerhard Strate (63). Mit diesem wolle er abklären, wie es weitergeht. ...

...Mollaths Ex-Frau Petra M. (53) sagte dem Kurier: ,,Damit konnte man rechnen. Alles Weitere ergibt sich, aber es ist schön für ihn."..

Klingt nicht wie eine demnächst Enttarnung fürchtende Giftschlange.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. August 2013, 13:22:33
Die WELT hat einen ganz brauchbaren Artikel:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article118736469/Mollath-kommt-frei-Fall-wird-wieder-aufgenommen.html

Zitat...Die Verhandlung gegen Mollath war damals der vorläufige Höhepunkt eines jahrelangen Rosenkriegs. Dabei war Molath, wie er selbst einräumte, auch gewalttätig geworden. Zur Verhandlung brachte er allerdings auch eine 106-seitige Verteidigungsschrift mit. Über weite Strecken wirkt sie wie ein wirres Konvolut.

Auf einigen Seiten beschrieb Mollath aber auch angebliche Geldverschiebungen und Schwarzgeldgeschäfte seiner Frau, die damals bei der Hypovereinsbank Nürnberg arbeitete. Ein interner Revisionsbericht bestätigte später einige dieser Aktivitäten...

Wohlgemerkt: damals bei der ersten Verhandlung ging es "nur" um Körperverletzung. Was soll in dem Zusammenhang wohl eine 106-seitige "Verteidigungsschrift"?

Am meisten bin ich gespannt darauf, ob Mollath im neuen Verfahren die Körperverletzung nun zugibt oder nicht.
Vermutlich wird dann ja nicht nur Markus Reichel als Zeuge aussagen, sondern auch Petra M.s damalige Psychiaterin, Frau Dr. Kracht. Und natürlich RA Dolmany:

ZitatNach dem neuen Urteil des Richters Bernhard Wankel ist jetzt rechtlich der Zustand von 2006 wiederhergestellt – bevor gegen Mollath ein Strafverfahren in Nürnberg eröffnet wurde. Damit sind auch die Gutachten über den Geisteszustand Mollaths hinfällig.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Typee am 06. August 2013, 13:29:17
Bevor es in den Schaumkronen untergeht:

Mollath wird, wenn die angeklagten und im wesentlichen nicht einmal bestrittenen Taten durch das Gericht festgestellt werden, keineswegs folgenlos da herauskommen. Wenn die Schuldunfähigkeit im Wiederaufnahmeverfahren nicht festgestellt wird, dann ist er zwar kein Kranker mehr - aber ein Straftäter.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 06. August 2013, 13:30:07
Gerade wo es anfing langweilig zu werden, wirds wieder spannend. :grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. August 2013, 13:36:26
@Typee:

"Schaumkronen" ist gut!  ;)
Hier wird von einigen an nichts gespart, was Theatralik und Bühnenmaschinerie angeht:
Zitat
besorgter Bürger sagte am 6. August 2013 um 13:19 :

Welch eine Freude ! Ich schließe mich den Glückwünschen an Gustl Mollath und den Danksagungen an alle, die ihm geholfen haben gerne an.

Dennoch ist dies kein Grund,, die Sache ad acta zu legen. Genau genommen tritt der Skandal jetzt lediglich aus dem Dunkel der Vertuschungsphase in die Morgenröte der Aufklärung.

Insofern ist jetzt auch zwar das Burgtor der Festung des Bösen eingenommen, die letzte Bastion, der Burgfried aber noch lange nicht. Das wird erst dann der Fall sein, wenn Mollath voll rehablitiert und die wahren Straftäter in einem fairen Prozess ihr gerechtes Urteil erhalten haben und dies rechtskräftig ist.

Und nach dieser jetzt erst beginnenden Aufklärungsphase wird dann die Aufarbeitungsphase zu folgen haben: Gewaltige Aufräumarbeiten bei den Arbeitsgrundlagen der Juristen (Justizverfassung, Justizorganisation, Juristenausbildung und Gesetzesänderungen) werden nötig sein, wenn es uns allen ernst bleiben soll mit dem Rechtsstaat.

Ich wollte es hier nicht so deutlich schreiben, aber Dr. Wankel war als herausragender Jurist und Persönlichkeit doch ein kleines Licht der Hoffnung. Das es jetzt dann doch auf einmal so dermassen schnell geht, mag natürlich damit zusammen hängen, dass nach der Stellungnahme des Generalbundesanwalts Runge zu den Verfassungsbeschwerden klar war, dass die Verfassungsbeschwerden Erfolg haben würden. Die Entscheidung des OLG Nürnberg erledigt damit die Verfassungsbeschwerden, es muss aus Karlsruhe also nicht mehr verkündet werden, wie massiv und fortdauernd über Jahre die Grundrechte von Mollath mit Füssen getreten wurden.

Ein schaler Beigeschmack bleibt natürlich dadurch zurück, dass schon wegen der "unechten Urkunde" die Wiederaufnahme des Strafverfahrens anzuordnen war und somit in diesem Verfahren keine OLG-Feststellungen mehr zu den Rechtsbeugungen und anderen Wiederaufnahmegründen erfolgen.

Es mag immerhin genügen, dass die Beschwerden von Dr. Strate und der StA Regensburg anscheinend ohne nähere Begründung bereits erfolgreich waren und das offenbar das OLG auch die Besorgnis der Befangenheit des Berichterstatters der 7. Strafkammer am LG Regensburg mit Dr. Strate teilte und das wieder aufgenommene Strafverfahren an eine andere Regensburger Strafkammer verwies. Das ist eigentlich die größte denkbare Ohrfeige für die 7. Strafkammer in Regensburg. Alles andere als ein Freispruch für Mollath wäre bei der bekannten Faktenlage jetzt eine Sensation.

Der Rest ist Sache des Klage- bzw. Ermittlungserzwingungsverfahrens. Dort wird es zu einer erneuten Nagelprobe kommen, ob es nur einzelne Justizkriminelle gibt, oder der Rechtsstaat bereits von innen heraus beseitigt wurde.

Meine Güte, da hat einer zu viel "Lord of the Rings" geguggt...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Typee am 06. August 2013, 13:45:39
@ sweeper:

ZitatAlles andere als ein Freispruch für Mollath wäre bei der bekannten Faktenlage jetzt eine Sensation.

Das ist die Variante, die am unwahrscheinlichsten ist. Das wird ein böses Erwachen, so oder so.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: celsus am 06. August 2013, 14:20:55
Zitat von: sweeper am 06. August 2013, 13:22:33

Wohlgemerkt: damals bei der ersten Verhandlung ging es "nur" um Körperverletzung. Was soll in dem Zusammenhang wohl eine 106-seitige "Verteidigungsschrift"?

Erinnert mich an eine Gerichtsverhandlung, bei der ich mal als Zuschauer war und die Beteiligten persönlich gut kannte.
Der 40-jährige Sohn hat seinen Vater (75) angezeigt, weil der auf dem Gelände seines aufgelösten Gewerbebetriebes ein paar Spanplatten verbrannt hat. Er hat es sogar erreicht, dass ein Umwelt-Polizist sich die Sache vor Ort angeschaut hat.
Sollte eigentlich schnell erledigt sein, entweder Einstellung wegen Geringfügigkeit oder kleine Geldbuße.
Der Kläger kam mit einem Wäschekorb(!) voller Aktenordner in den Gerichtssaal, wo er als Zeuge geladen war. Er fing an, die Familien- und Firmengeschichte ab 1972 aufzurollen, Verschwörungen zu behaupten, in die nahezu alle großen Konzerne Deutschlands verwickelt seien, sein Vater sei der Drahtzieher der ganzen Bande usw ...
Der Alte hat kaum etwas mitbekommen, weil er fast taub ist. Er saß da nur und hat gewartet, bis jemand laut genug redet, dass er es versteht.
Das tat der Richter nach etwa 10 Minuten mit den Worten "Die Klage wird abgewiesen! Es scheint hier ein ganz anderes Problem vorzuliegen."
Dieser Sohn läuft übrigens immer noch frei rum und hat diverse andere Leute mit der gleichen Masche vor Gericht gezerrt. Eigenlich jeden, mit dem er im Ort jemals zu tun gehabt hat.
Da hätten sich manche Leute gewünscht, dass ein Gutachter mal auf Zurechnungsfähigkeit überprüft.

(So weit die Anekdote zum Nachmittag ;) )
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 06. August 2013, 14:38:32
Zitat von: Typee am 06. August 2013, 13:29:17
Bevor es in den Schaumkronen untergeht:

Mollath wird, wenn die angeklagten und im wesentlichen nicht einmal bestrittenen Taten durch das Gericht festgestellt werden, keineswegs folgenlos da herauskommen. Wenn die Schuldunfähigkeit im Wiederaufnahmeverfahren nicht festgestellt wird, dann ist er zwar kein Kranker mehr - aber ein Straftäter.

Wie sieht es denn bei den Tatbeständen mit Verjährungsfristen aus?
Kann da etwas anderes als ein Freispruch durch Mangel an Beweisen herauskommen?
Wer möchte da freiwillig die staatsanwaltschaft vetreten, und wer ein unbeeinflusstes neues Gutachten erstellen?
Wird die "Öffentlichkeit" (Nina Hagen) zugelassen?
...und vorallem wer kümmer sich jetzt um Herrn Mollath?
Fragen über Fragen.


Schon erstaunlich wie verzweifelt die Staatsanwaltschaft Wiederaufnahmegründe gesucht hat, der Auslöser ist doch jetzt tatsächlich das Attest.

ZitatEin entscheidender Punkt in den Wiederaufnahmeanträgen war ein ärztliches Attest, mit dem Mollaths inzwischen von ihm geschiedene Frau Misshandlungen durch ihren Mann nachweisen wollte. Das Attest stammte jedoch nicht von der Ärztin, deren Name auf Briefkopf und Stempel zu lesen war, sondern von einem ebenfalls approbierten Arzt, der "i.V." (in Vertretung) unterschrieben hatte. Im Gegensatz zum Landgericht Regensburg hält das OLG Nürnberg diese Urkunde im juristischen Sinne für "unecht". Damit liegt nach Paragraf 359 Nr. 1 der Strafprozessordnung (StPO) ein zulässiger Wiederaufnahmegrund vor, so das OLG (die Mitteilung des Gerichts lesen Sie hier).

Staatsanwaltschaft und Mollaths Verteidiger hatten in ihren Wiederaufnahmeanträgen noch weitere Punkte angeführt. Doch da bereits der Wiederaufnahmegrund der "unechten Urkunde" gegriffen habe, "kam es auf andere in den Wiederaufnahmeanträgen genannte Gesichtspunkte nicht mehr an", heißt es in der Mitteilung des OLG Nürnberg.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-mollath-gericht-ordnet-wiederaufnahme-des-verfahrens-an-a-915058.html
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. August 2013, 14:57:45
http://www.der-postillon.com/2013/08/gustl-mollath-weigert-sich-psychiatrie.html
Zitat
..."Den ganzen Tag schon freue ich mich auf heute Abend, weil es da - wie an jedem ersten Dienstag im Monat - Gulasch gibt, und jetzt so etwas", beschwerte sich Mollath bitterlich. "Das ist eine Farce! Wenn die mich hier rausholen wollen, dann nur mit Gewalt."
Mollaths Leibgericht: Gulasch
Den Umstand, dass er nach 2555 Tagen ausgerechnet heute die Psychiatrie verlassen soll, wertet Mollath als weiteren Beweis, dass die bayerische Justiz ihn einfach nur fertig machen will...

Wer von hier war das nun wieder??  8)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. August 2013, 15:04:21
@Belbo:
Wegen Unterkunft:

Zitathttp://www.spiegel.de/panorama/justiz/gustl-mollath-olg-nuernberg-ordnet-freilassung-an-a-915096.html

...Nun muss Mollaths Aufenthalt in Freiheit organisiert werden. "Voraussichtlich wird Gustl Mollath bei einem Freund wohnen, der ihm auch während der Haft stets zur Seite stand", sagt der Münchner Jurist Wilhelm Schlötterer. Mollaths Vertrauter und kräftigster Unterstützer erfuhr erst durch den Anruf von Journalisten von der Freilassung. "Die Wiederaufnahme ist zu begrüßen", sagte Schlötterer. "Wenn er nur frei gekommen wäre, weil ein Sachverständiger meint, die Unterbringung sei nicht mehr verhältnismäßig, dann hätte er wohl keinen Anspruch auf Entschädigung."
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: The Doctrix am 06. August 2013, 15:10:19
Zitat von: sweeper am 06. August 2013, 14:57:45
http://www.der-postillon.com/2013/08/gustl-mollath-weigert-sich-psychiatrie.html
Zitat
..."Den ganzen Tag schon freue ich mich auf heute Abend, weil es da - wie an jedem ersten Dienstag im Monat - Gulasch gibt, und jetzt so etwas", beschwerte sich Mollath bitterlich. "Das ist eine Farce! Wenn die mich hier rausholen wollen, dann nur mit Gewalt."
Mollaths Leibgericht: Gulasch
Den Umstand, dass er nach 2555 Tagen ausgerechnet heute die Psychiatrie verlassen soll, wertet Mollath als weiteren Beweis, dass die bayerische Justiz ihn einfach nur fertig machen will...

Wer von hier war das nun wieder??  8)

Nicht lachen, bitte: genau so einen Patienten habe ich tatsächlich mal in der Psychiatrie erlebt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Groucho am 06. August 2013, 15:13:37
Zitat von: Belbo am 06. August 2013, 14:38:32
Schon erstaunlich wie verzweifelt die Staatsanwaltschaft Wiederaufnahmegründe gesucht hat, der Auslöser ist doch jetzt tatsächlich das Attest.

Nuja, die Staatsanwaltschaft ist weisungsgebunden. Und die CSU macht Wahlkampf. Und Seehofer hört schon immer auf die Stimme des Volkes. Ich glaub, da braucht man keine große VT.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 06. August 2013, 15:19:23
Zitat von: Groucho am 06. August 2013, 15:13:37
Zitat von: Belbo am 06. August 2013, 14:38:32
Schon erstaunlich wie verzweifelt die Staatsanwaltschaft Wiederaufnahmegründe gesucht hat, der Auslöser ist doch jetzt tatsächlich das Attest.

Nuja, die Staatsanwaltschaft ist weisungsgebunden. Und die CSU macht Wahlkampf. Und Seehofer hört schon immer auf die Stimme des Volkes. Ich glaub, da braucht man keine große VT.

Man muss wohl kein Hellseher sein, um zu wissen dass ein Wiederaufnahmeverfahren und ein Freispruch nicht das Ende der Geschichte sein werden......
ZitatJetzt will Mollaths Freundeskreis eine Klage auf Entschädigung vorbereiten, die eingereicht wird, sollte das Gericht im neuen Verfahren zu einem anderen Urteil kommen. "Mit den üblichen 25 Euro pro Tag Haft ist das nicht getan", sagte Schlötterer. "Außerdem müssen die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Der Fall Mollath ist kein Justizirrtum, sondern ein Verbrechen der schweren Freiheitsberaubung."

....es geht halt wie lange schon nicht um Das Wohlbefinden von Herrn Mollath sondern ums Prinzip, und eine Verschwörungstheorie ohne Verschwörung ist prinzipiell für den Querulanten unerträglich..., hoffentlich hat  Mollath sich soweit im Griff dass er wenn er jetzt durch die Talkshows der Republik gereicht wird nicht selber schadet.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 06. August 2013, 15:32:03
Sooo...ich hatte jetzt  nochmal die Zeit mir Gedanken zu machen.
Und mittlerweile denke ich, dass es gar nicht mehr spannend wird, sondern sich die Sache mehr oder weniger erledigt hat.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Frau Ex-Mollath gar keine Lust hat, das ganze nochmal durchzukauen. Sie hat schon mehrmals durchblicken lassen, dass sie die Sache eigentlich hinter sich lassen will und nun ein "neues Leben" führt. Sie kann sich auch sicher sein, dass Mollath sie in Ruhe lässt. Mollath steht ja jetzt als öffentlich Person praktisch ständig unter Beobachtung.
Viele werden ihr zwar nachsagen sie mache das, weil sie ihre"Machenschaften" nicht aufdecken lassen will, aber letztendlich hat sie doch nichts mehr zu verlieren, wurde sie von vielen doch längst vorverurteilt.
Letztendlich wird Mollath wohl als "Whistleblower" in die Geschichte eingehen, der einer Intrige zum Opfer viel. Mehr Aufklärung wird es nicht geben.
Alle Beteiligten sind irgendwie Verlierer.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. August 2013, 15:36:47
@P.G. ; @Belbo:

Vielleicht wird es höchstens insofern noch spannend: Wiederaufnahme bedeutet doch (entgegen den verstiegenen Erwartungen der Mollath-Fangemeinde), dass in diesem Verfahren lediglich der alte Vorwurf der Körperverletzung (plus ggfs Sachbeschädigung) wieder aufgerollt wird, oder?

Dann wäre Mollath natürlich gut beraten, wenn er nicht wieder mit seiner alten 106 Seiten langen Verteidigungsschrift und dem Schwarzgeldskandal anfängt.
Da geht es doch nur darum: hat er seine damalige Frau gefährlich verletzt  oder nicht?
m.a. W.: stimmen die im fraglichen Attest von Markus Reichel gemachten Angaben mit einem von der P.M. behaupteten damaligen Vorfall überein oder nicht?

Diese ganze Story von Mollath, es sei zu Streitereien wegen angeblicher Schwarzgeldgeschichten gekommen, ist doch für den eigentlichen Vorfall höchstens peripher (im Sinne von behauptetem Tatmotiv) von Bedeutung.
Selbst wenn P.M. ohne Ende Schwarzgelder verschoben hätte, rechtfertigt dies doch keine brutalen körperlichen Attacken des G.M.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 06. August 2013, 15:45:39
Zitat von: P.G. am 06. August 2013, 15:32:03
Sooo...ich hatte jetzt  nochmal die Zeit mir Gedanken zu machen.
Und mittlerweile denke ich, dass es gar nicht mehr spannend wird, sondern sich die Sache mehr oder weniger erledigt hat.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Frau Ex-Mollath gar keine Lust hat, das ganze nochmal durchzukauen. Sie hat schon mehrmals durchblicken lassen, dass sie die Sache eigentlich hinter sich lassen will und nun ein "neues Leben" führt. Sie kann sich auch sicher sein, dass Mollath sie in Ruhe lässt. Mollath steht ja jetzt als öffentlich Person praktisch ständig unter Beobachtung.
Viele werden ihr zwar nachsagen sie mache das, weil sie ihre"Machenschaften" nicht aufdecken lassen will, aber letztendlich hat sie doch nichts mehr zu verlieren, wurde sie von vielen doch längst vorverurteilt.
Letztendlich wird Mollath wohl als "Whistleblower" in die Geschichte eingehen, der einer Intrige zum Opfer viel. Mehr Aufklärung wird es nicht geben.
Alle Beteiligten sind irgendwie Verlierer.

In den entsprechenden Foren wird schon mal vorauseilend immunisiert, verquere Logik, wenn Herr Mollath Straftaten begehen sollte dann natürlich nur weil er so lange in der Psychatrie sass.

https://news.piratenpartei.de/newreply.php?tid=298379&replyto=1826973

ZitatIch frage mich, wie hoch die Wahrschienlichkeit für so etwas allgemein ist, wenn man jahrelang zu unrecht weggesperrt wurde. Welcher Hass kann sich da wohl über die Jahre aufstauen? Ich könnte mir vorstellen, das soetwas aus dem Weggesperrten in Tendenz vielleicht sogar erst das macht, was man ihm ursprünglich fälschlich vorwarf. "Lass ihn nur lange genug drin, und er wird das werden, für was wir ihn eingesperrt haben" , sich selbst bestätigende Diagnose oder so.

Der gute Gustl hat jetzt also Narrenfreiheit  ;)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 06. August 2013, 15:46:05
Zitat von: sweeper am 06. August 2013, 15:36:47
@P.G. ; @Belbo:

Vielleicht wird es höchstens insofern noch spannend: Wiederaufnahme bedeutet doch (entgegen den verstiegenen Erwartungen der Mollath-Fangemeinde), dass in diesem Verfahren lediglich der alte Vorwurf der Körperverletzung (plus ggfs Sachbeschädigung) wieder aufgerollt wird, oder?
Richtig, und das hat sie auch nur angezeigt, weil sie von Mollath gestalkt wurde. Sie hat dafür aber jetzt gar keinen Grund mehr. Sie kann ihre Anschuldigungen fallen lassen und hat dann ihre Ruhe.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 06. August 2013, 15:47:55
Zitat von: P.G. am 06. August 2013, 15:46:05
Zitat von: sweeper am 06. August 2013, 15:36:47
@P.G. ; @Belbo:

Vielleicht wird es höchstens insofern noch spannend: Wiederaufnahme bedeutet doch (entgegen den verstiegenen Erwartungen der Mollath-Fangemeinde), dass in diesem Verfahren lediglich der alte Vorwurf der Körperverletzung (plus ggfs Sachbeschädigung) wieder aufgerollt wird, oder?
Richtig, und das hat sie auch nur angezeigt, weil sie von Mollath gestalkt wurde. Sie hat dafür aber jetzt gar keinen Grund mehr. Sie kann ihre Anschuldigungen fallen lassen und hat dann ihre Ruhe.

Ob das mit dem "fallen lassen" so einfach ist weiss ich nicht, zumal ja die Unterstützerszene schon Schdensersatz- und Strafprozesse gegen die Verantwortlichen versprochen hat.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. August 2013, 15:50:06
@Belbo:
Zitat
Ob das mit dem "fallen lassen" so einfach ist weiss ich nicht, zumal ja die Unterstützerszene schon Schdensersatz- und Strafprozesse gegen die Verantwortlichen versprochen hat.

Das wäre dann ein neues Verfahren.
Strate hat ja wohl gegen Dr. Leipziger und einen der Richter (Eberl?) Strafanzeige wegen Freiheitsberaubung gestellt.
Wurde zwar abgelehnt, geht aber in die nächste Instanz, so weit ich das verstanden habe.

Von daher wäre zu fragen, ob nicht in Abwesenheit der P.M. über die Sache mit der unechten Urkunde verhandelt werden könnte - weil hier ja ein wesentlicher Angriffspunkt auf das Verfahren aus Sicht der Mollath-Fraktion liegt.

Dafür bräuchte es die Zeugenaussage von Markus Reichel, die der Frau Dr. Krach (die ärztliche Stellungnahme für Frau P.M.) und vermutlich den Schwager/Bruder der P.M.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Conina am 06. August 2013, 16:07:03
Überschrift des Tages:


Gustl Mollath weigert sich, Psychiatrie "ausgerechnet am Gulaschtag" zu verlassen


http://www.der-postillon.com/2013/08/gustl-mollath-weigert-sich-psychiatrie.html

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 06. August 2013, 16:10:01
Zitat von: sweeper am 06. August 2013, 15:50:06
@Belbo:
Zitat
Ob das mit dem "fallen lassen" so einfach ist weiss ich nicht, zumal ja die Unterstützerszene schon Schdensersatz- und Strafprozesse gegen die Verantwortlichen versprochen hat.

Das wäre dann ein neues Verfahren.
Strate hat ja wohl gegen Dr. Leipziger und einen der Richter (Eberl?) Strafanzeige wegen Freiheitsberaubung gestellt.
Wurde zwar abgelehnt, geht aber in die nächste Instanz, so weit ich das verstanden habe.

Von daher wäre zu fragen, ob nicht in Abwesenheit der P.M. über die Sache mit der unechten Urkunde verhandelt werden könnte - weil hier ja ein wesentlicher Angriffspunkt auf das Verfahren aus Sicht der Mollath-Fraktion liegt.

Dafür bräuchte es die Zeugenaussage von Markus Reichel, die der Frau Dr. Krach (die ärztliche Stellungnahme für Frau P.M.) und vermutlich den Schwager/Bruder der P.M.

Es geht ja um die Wiederaufnahme des Gesamtverfahrens, kann mir nicht vorstellen, dass man das nun nur Anhand des Attestes abhandelt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 06. August 2013, 16:21:20
Wer die Befreiung live miterleben möchte....
http://bambuser.com/v/3792387
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. August 2013, 16:25:36
@Belbo:

Der schlimme Otto Lapp weiß aber, dass Mollath zum Hintereingang rauskommt:

Zitat06.08.2013 15:40 Uhr
Gustl Mollath noch immer nicht aus der Psychiatrie raus

Von Otto Lapp

BAYREUTH. Gustl Mollath hat die Bayreuther Psychiatrie noch immer nicht verlassen. Zwei Unterstützer helfen ihm beim Packen. Sie verladen allerdings nicht am Haupteingangsbereich der Forensik, sondern im hinteren Bereich, der nicht einsehbar ist. Die Klinikleitung hat nach unbestätigten Angaben eine Frist bis 17 Uhr gesetzt, bis alles eingepackt sein soll...

Hab ich frisch von Frau Gabriele...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Homeboy am 06. August 2013, 16:36:25
so, nun ist es nach 17 uhr. wahrscheinlich ist er nun raus, aber wozu?
nach so einer langen zeit vollpension wird er sich umschauen müssen so ohne frau - ist er dann überhaupt noch überlebensfähig?

:rofl
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. August 2013, 16:49:38
Um 19 Uhr gibt es - für die ganz Neugierigen - eine Sondersendung des BR:

http://www.br.de/nachrichten/mittelfranken/mollath-entlassung-wiederaufnahme-100.html

Da wird RA Strate auch vertreten sein.
Unten auf der Seite heißt es in einem kleinen Absatz:
Zitat
Keine Stellungnahme von Ex-Frau

Mollaths Verteidiger Gerhard Strate äußerte sich erleichtert. Derzeit werde organisiert, wo sein Mandant unterkommen könne, sagte Strate dem Bayerischen Rundfunk. Unterdessen will sich Mollaths Ex-Frau nicht zur Freilassung äußern. Die Angelegenheit werde derzeit so hysterisch und fernab jeglicher realistischer Einschätzung behandelt, dass es keine Stellungnahme gebe, sagte ihr heutiger Ehemann auf BR-Anfrage.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. August 2013, 18:52:06
Zur Sendung im BR:

die fand ich interessant und recht ausgewogen.

Auffällig war aus meiner Sicht, dass Strate in der Anmoderation irgendwie unfokussiert und leicht unsicher wirkte, als er gefragt wurde, ob er mit Mollath Telefonkontakt habe und wie es diesem gehe.
Einen mit allem Recht  über den Teilerfolg glücklichen Verteidiger habe ich mir deutlich anders vorgestellt.

Und auch Prantl ließ am Anfang eine kleine Bemerkung fallen, dass es nicht sicher sei, wie Mollath aus dem neuen Verfahren hervorgehen wird.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 06. August 2013, 18:56:35
Zitat von: Belbo am 06. August 2013, 15:47:55
Zitat von: P.G. am 06. August 2013, 15:46:05
Zitat von: sweeper am 06. August 2013, 15:36:47
@P.G. ; @Belbo:

Vielleicht wird es höchstens insofern noch spannend: Wiederaufnahme bedeutet doch (entgegen den verstiegenen Erwartungen der Mollath-Fangemeinde), dass in diesem Verfahren lediglich der alte Vorwurf der Körperverletzung (plus ggfs Sachbeschädigung) wieder aufgerollt wird, oder?
Richtig, und das hat sie auch nur angezeigt, weil sie von Mollath gestalkt wurde. Sie hat dafür aber jetzt gar keinen Grund mehr. Sie kann ihre Anschuldigungen fallen lassen und hat dann ihre Ruhe.

Ob das mit dem "fallen lassen" so einfach ist weiss ich nicht, zumal ja die Unterstützerszene schon Schdensersatz- und Strafprozesse gegen die Verantwortlichen versprochen hat.
Da müsste man ihr schon mehr nachweisen können.
Kann oder will sie zum Prozess aber einfach nicht mehr beitragen, hat sich die Sache einfach erledigt. Und auch sonst wird sich wohl kaum noch jemand der anderen Beteiligten (Stichwort Stalking und Reifenstechen) nach so viel Jahren mit dem Mob anlegen wollen. Dass die Anzeigen gegen Richter und Psychiater irgendeine Chance haben, glaube ich auch kaum.
Das wird jetzt einfach versanden, da verwette ich meinen Arsch drauf.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 07. August 2013, 10:35:41
Es gibt von Alexander Dill übrigens einen lesenswerten und vielschichtigen Bericht (http://www.heise.de/tp/artikel/39/39646/1.html?zanpid=1800087527731221504) über seinen Besuch in der FP Bayreuth bzw bei Gustl Mollath Ende Juli 2013. Dill hat ihn erst jetzt veröffentlicht.

Erstaunlicher Weise sind die Reaktionen in den Kommentaren fast durchgängig negativ  - trotz des m.E. gelungenen Versuchs, u.a. die strukturellen Verstrickungen/ systemimmanenten Zwänge  zu schildern und das übliche Schema von Gut-Böse oder Täter-Opfer zu durchbrechen. ("Alle sind verletzt")

Wieso halten Menschen so schwer aus, dass die Welt eben nicht schwarz-weiß ist?
Die Fokussierung mancher Psychiatriekritiker auf die Episode "Die Stimme meines Gewissens sagt mir: Ich bin ein anständiger Mensch" (im Bericht A.Dills nicht angesprochen) ist m.E. besonders typisch:

Es wird einfach nicht ertragen, dass auch dem "anständigen Menschen" schwere Fehler unterlaufen können - etwa pazifistisch eingestellt zu sein (wie Mollath) und dennoch im Affekt die eigene Frau brutal zu schlagen.

Weil dieser Widerspruch nicht ausgehalten wird, muss er abgespalten werden:

so will Mollath offenbar diese schwere impulsive Entgleisung nicht wahrhaben und schreibt stattdessen 106 Seiten "Verteidigungsschrift", in der sein Leiden an der ungerechten Welt zum Ausdruck kommt

so wird in der öffentlichen Rezeption Mollath als "nur gut" dargestellt und seine Exfrau sowie alle, die es wagen, das "nur gut" in Frage zu stellen, zu "nur böse, intrigant, unterdrückerisch..." erklärt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: celsus am 07. August 2013, 12:04:16
Und was macht eigentlich ...

... Frau Ex-Mollath?

http://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2013/08/07/mollaths-ex-petra-ist-heute-geistheilerin/

ZitatQuantum Entrainment
Theta Healing
Bio-Energetik
Wohnungs-, Haus- und Schlafplatz-Optimierung
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 07. August 2013, 12:09:40
Lesenswert mag er sein, dieser Bericht
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39646/1.html?zanpid=1800087527731221504
, aber er bedarf des kritischen Lesers.
ZitatAber Mollath verblüfft mich mit der Frage: "Und, was ist eine extreme Nebenwirkung von Haldol?" - "Wahnvorstellungen?" "Ja, genau."
Später recherchiere ich und finde tatsächlich für Haldol (R) unter den "häufig" auftretenden Nebenwirkungen: "Psychotische Störungen (wie Wahnvorstellungen, ungewöhnliches Misstrauen, Halluzinationen)." Es sind solche zutreffenden Ungeheuerlichkeiten, die von Mollath sachlich, fast trocken vorgebracht werden, die den Fall Mollath nicht auslösten, aber zu einem öffentlichen Fall machten.
Es kommt zwar vor, dass sich Ziel-Syndrom und Nebenwirkung überschneiden (so z. B. bei Antidepressiva des Wirkprinzips SSRI, die auch gegen Angstsyndrome eingesetzt werden), aber für Antipsychotika ist das in dieser gedrängten Darstellung doch überraschend. In der Fachinformation kommt das Wort ,,Halluzination" genau einmal vor, hier:
ZitatDas klinische Wirkprofil ist charakterisiert durch antipsychotische Wirkungen (Reduktion von Wahn, Halluzinationen, Ich- und Denkstörungen, Dämpfung psychomotorischer und katatoner Erregung, affektiver Gespanntheit sowie manischer Verstimmung und Antriebssteigerung).
Es geht hier aber um die Indikation, nicht um die Nebenwirkungen. Die Rote Liste hat als Nebenwirkungen aufgeführt:
Zitat,,... psychot. Stör.,... " [ohne Häufigkeitsangabe]
und, bei den Gruppen-Nebenwirkungen:
Zitatk Delirante Syndrome (bes. in Kombination mit anticholinerg wirksamen Substanzen)
[ebenfalls ohne Häufigkeitsangabe]
So formuliert ist das sicher nicht falsch, denn ein delirantes Syndrom (Unruhe mit Bewusstseinstrübung) kann Endstrecke aller Vergiftungen sein. Nun würde mich doch mal interessieren, wo Herr Dill nachgelesen hat.

Noch ein paar Nebenaspekte:

ZitatEs gibt Staaten und Weltmächte, deren Namen wir hier nicht nennen möchten, die nach dieser Definition als kollektiv paranoid bezeichnet werden müssen, indem sie ihre Gewaltakte immer und ausschließlich als Reaktion auf die vermeintliche Gewalt gegen sie deuten und begründen. Sie entziehen sich jedoch der Justiz und damit der möglichen Behandlung in der Forensischen Psychiatrie. Stattdessen besitzen sie Vetorecht im Weltsicherheitsrat.
In der Tat, vielschichtig. Aber ich mag dieser Psychiatrisierung der Weltpolitik nicht so recht folgen.

ZitatDabei stellen die Weltanschauungen, insbesondere unsere beiden Konfessionen, immer weniger Hilfe bereit. Auch hier ist Mollath zur Stelle: "Die CSU heißt eigentlich Christlich Soziale Union. Aber wissen Sie, was hier an Karfreitag los ist?" Ich weiß es natürlich nicht und bin schon wieder gespannt auf eine überraschende und weiterbildende Antwort. "An Karfreitag wurde hier ein Wettbewerb ausgeschrieben. Billard. Dart. Kicker. Das ist doch der höchste christliche Feiertag. Als ersten Preis gab es eine Packung Drehtabak. Und Süßigkeiten."

Ich schweige. Es ist mir so peinlich, das hören zu müssen. In einem Land mit fast 48 Millionen Kirchenmitgliedern. Auf dem Klinikgelände gibt es eine Kirche. Mollath hat sich 2010 vor ihr filmen lassen. Die Psychiatrie versteht sich aus ihrer Geschichte naturwissenschaftlich-biologisch-medizinischen Fortschritts als eigene, aufgeklärte Form der Seelsorge. Sie ist in einem pathologischen Sinne chronisch atheistisch, pathologisch in der Zwanghaftigkeit, in der sie Religion ablehnt. Nur ein Patient außer ihm, erzählt Mollath, habe den Wettbewerb an Karfreitag abgelehnt. Mollath: "Kennen Sie das Bild 'Der Schrei' von Edvard Munch?" - "Ja". - "So sah er aus."
Auch hier bin ich wohl nicht sensibel genug, den Skandal als solchen zu wahrzunehmen. Der nächste Absatz ist der folgende:
ZitatEr sieht sich jeden Sonntag im Fernsehen den Gottesdienst an. Wie nur wenige Bilder der Kunstgeschichte wird "Der Schrei" von Munch seit Jahrzehnten als Ausdruck seelischer Nöte in die Ikonographie der Therapien mit einbezogen. Dieses Jahr erschien ein Buch von Frank Wilbrandt mit dem Titel "Edvard Munch - Das gemalte Wort", indem Wilbrandt Munch durch die Lehre Rudolf Steiners interpretiert. Es gibt kaum eine Waldorfschule, in der nicht die Werke Munchs im Sekretariat, im Lehrerzimmer und im Kunstunterricht präsent sind. Es sind der Argumentation entzogene Assoziationsketten, die Bilder, Formen und Musik als alternative Ausdrucksformen seelischer Zustände würdigen. In der Anthroposophie überwiegt die Praxis. Das ist ein Erfolgsgeheimnis der Waldorf-Schulen. Auch Wilbrandt betreibt eine sozialtherapeutische Lebensgemeinschaft auf Gut Adolphshof bei Lehrte in Niedersachsen. Das Gut ist auch ein erfolgreicher Demeter-Fachbetrieb.
:crazy
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Groucho am 07. August 2013, 12:44:38
Zitat von: celsus am 07. August 2013, 12:04:16
Und was macht eigentlich ...

... Frau Ex-Mollath?

http://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2013/08/07/mollaths-ex-petra-ist-heute-geistheilerin/

ZitatQuantum Entrainment
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Hammwer dann jetzt doch ne folie a deux?  :angel:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 07. August 2013, 13:11:54
...ist ja jetzt nicht direkt eine Neuigkeit.

http://forum.psiram.com/index.php?topic=10168.msg119359#msg119359

:grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 07. August 2013, 13:21:50
ZitatHammwer dann jetzt doch ne folie a deux?  :angel:

Was heißt hier "doch"? - Es müsste, wenn überhaupt, eher heißen "auch" , aber selbst das wäre Spekulation.
Der Werdegang der P.M. ist jedoch sicher nicht unbeeinflusst durch ihre eigene Geschichte mit G.M.

Aber für den ursprünglichen Auslöser des Strafprozesses, nämlich Verdacht auf durch den damaligen Ehemann G.M. an ihr begangene gefährliche Körperverletzung, spielt eine folie a deux keine Rolle - es sei denn, man legte zusätzlich eine ausgeprägt masochistische Disposition der P.M. zugrunde und setzt ihr Einverständnis voraus, verprügelt zu werden.



edit: Auch wenn es verständlich ist, dass hier bei Psiram über P.M.s Geistheilerei gewitzelt wird, gibt es doch immer Dummköpfe, die daraus noch etwas konstruieren wollen - siehe ein aktueller Kommentar im Beck-Blog:

Zitat#23
Gast   07.08.2013

Bisher wurden nie die Fragen zu dem plötzlich aufgetauchten zweiten Attest geklärt, die ich mir stelle:

1. Wo wurde das Attest wirklich gelagert? (Nachprüfbar, gemäß Frau Merk)

2. Ist das Attest tatsächlich so alt, wie es dem Datum nach sein müsste?

3. Wer hat ein Interesse daran, dass durch das zweite Attest die WA zunächst verhindert wurde?

Es besteht für Herrn Mollath ein erhebliches Risiko in einem neuen Verfahren plötzlich mit "neuen" Beweisen und Zeugenaussagen gegen seine Person konfrontiert zu werden. Der Fantasie sind sicherlich keine Grenzen gesetzt.

Das dubiose zweite Attest sollte den Anwälten eine Warnung sein. Frau Mollath und ihr Umfeld haben vermutlich sehr viel zu verlieren.

Ich darf in diesem Sinne die Frage in den Raum stellen, ob ihr Geistheilerstudio nicht nur die Funktion einer Geldwasche- Maschine hat.

Wer kann schon nachweisen, wie viele Geister sie geheilt hat und welche "Spenden" sie dafür erhält.

Der Tod ihres Erblassers begründet die Vermutung; Frau EX-Mollath kann nicht nur den Geist heilen ;-)
http://blog.beck.de/2013/08/07/gustl-mollath-frei-zur-entscheidung-des-olg-n-rnberg-und-zu-einigen-offenen-fragen#comment-53986
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: gesine2 am 07. August 2013, 18:31:49
Heute beim um die Lindenburg (https://de.wikipedia.org/wiki/Uniklinik_K%C3%B6ln) eiern zufällig gesehen: Die an die Psychiatrie grenzende (na ja, fast..) Straße wurde per Schildüberklebung zur Gustl-Mollath-Straße umgetauft.

Hätt ja gern ein Photo gemacht, doch puttegangt (https://forum.psiram.com/index.php?topic=8987.msg145754#msg145754).
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: gelegentlich am 07. August 2013, 22:53:16
@Sweeper
Da bin ich wieder, nachdem ich einen Moment Zeit hatte. Ihren Mega-Thread habe ich mir angesehen. Und was soll ich sagen - ich traf auch gleich auf die richtige Stelle.
http://forum.psiram.com/index.php?PHPSESSID=tcae3jvudg8ptg2qu0ip5vjpg2&topic=10168.660


ZitatForum Member
Sweeper 
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Re: Der Fall Mollath
« Antwort #662 am: 13. Juli 2013, 19:59:46 »
Hihi - wie der Zufall es will:
tatsächlich eine nichtssagende, aber die Gemeinde beschwörende Aussage von RA Strate:

Zitat
Gerhard Strate sagte am 12. Juli 2013 um 23:23 :

Ich lese wieder mit. Keine Sorge: die Vorlage des neuen Attests wird für die Gegenseite ein Schuss in den Ofen! Keine Sorge!

Das hat er dir also geschrieben, Segeln?
Steckt ja enorm viel an Fakten in diesem gehaltvollen "Gedicht" (Post)   :rofl2

Das wird ja einen Showdown geben...
ER selbst, der Meister, hälts in Händen:  "Nolite timere!- Nolite timere!"

Ok, am Boden Liegende sollte man nicht treten. Aber ich will Sie doch nur wach machen!
Zutreffender hat wohl kaum Jemand die Zukunft vorher gesehen. Nur: es waren nicht Sie, Sweeper! Es war "der Andere". Und es war wirklich dieses Attest.

Die Frage nach dem gesunden Menschenverstand und seinem Träger stellt sich jetzt nicht mehr:

ZitatAllmählich sind die Hobbyjuristen und Möchtegern-Fernpsychiater da drüben von jedem gesunden Menschenverstand verlassen und leben in einer Märchenwelt.

Zitatsweeper
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Re: Gabriele Wolff zum Korpsgeist der Psychiater
« Antwort #319 am: 07. August 2013, 23:34:27

Und damit ist dann wohl Ruhe im Karton.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 01:51:44
Lieber "gelegentlich",

Ich hatte  Geistvolleres von Ihnen erwartet - schade.
In dieser sehr unproduktiven Auseinandersetzung mit segeln141 ging es immer um  dieselben Dinge. Von dem Auftauchen des "neuen alten" Attests hatte ich ihm erzählt. Er vertrat, nachdem er über lange Strecken nicht kapiert hatte, dass es sich um die vermisste erste Version handelte, die Auffassung, dies spiele für die WA keine Rolle - und er war von dieser Überzeugung nicht abzubringen.

Ich habe keine Lust, die fruchtlosen rabulistischen Gefechte aus diesem ( genau aus dem Grund der Fruchtlosigkeit) geschlossenen Faden in Variation 348 mit Ihnen wieder aufzunehmen.
Um ehrlich zu sein: Sie enttäuschen mich, dass Ihnen nichts Geistreicheres eingefallen ist.

Ich habe mehrfach deutlich gemacht, dass ich hoffe, es kommt zu einer WA.
Dabei finde ich klug, dass ausdrücklich auf das Attest als WA-Grund  abgehoben wird - weil eine Zeugenbefragung von Markus Reichel ( und hoffentlich Herrn Dolmany und anderen Zeugen, die wir nur vom Hörensagen kennen) endlich Klarheit geben wird, ob Gustl Mollath die vorgeworfene gefährliche Körperverletzung und potenzielle Gefährdung anderer zu Recht angelastet wird,

Keine Ahnung, warum Sie meinen, mir gegenüber Kampfsprech anwenden zu müssen ("Am Boden Liegende.."). Finden Sie das nicht selbst ein bisschen albern?
Ich würde Sie jedenfalls gern weiter als Erwachsenen ansprechen - oder auf eine " Diskussion " mit Ihnen verzichten.


Aber vielleicht erklärt sich Ihre unerwartete Geistlosigkeit auch damit, dass Sie mit T.F. nicht nur e-Mail-Adressen getauscht haben, sondern neuerdings auch Ihren Forenzugang mit ihm teilen. Das "endlich Ruhe im Karton"  ( "Basta! - Finito!" ) passt jedenfalls - in Kombi mit der alten Gebetsmühle - besser zu Segeln 141 als zu Ihnen, lieber gelegentlich.

Sollte sich dieser Verdacht durch weiteres Rekurrieren auf segelns alte Kamellen erhärten, gelegentlich, werde ich das Gespräch sofort beenden.

MfG, sweeper
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Robert am 08. August 2013, 07:06:53
ZitatAber vielleicht erklärt sich Ihre unerwartete Geistlosigkeit auch damit, dass Sie mit T.F. nicht nur e-Mail-Adressen getauscht haben, sondern neuerdings auch Ihren Forenzugang mit ihm teilen. Das "endlich Ruhe im Karton"  ( "Basta! - Finito!" ) passt jedenfalls - in Kombi mit der alten Gebetsmühle - besser zu Segeln 141 als zu Ihnen, lieber gelegentlich.

Sollte sich dieser Verdacht durch weiteres Rekurrieren auf segelns alte Kamellen erhärten, gelegentlich, werde ich das Gespräch sofort beenden.

Und nicht nur das, es ist auch ein Grund für die Sperrung beider User. Die Admins sollten da mal genauer hinschauen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 09:27:03
Im Wolff-Blog wird über diesen Artikel aufgeheult:
http://www.freitag.de/autoren/danielm2601/mollath-taugt-nicht-zum-helden/@@view#1375946624686639
ZitatMollath taugt nicht zum Helden

Justizskandal
Gustl Mollath ist ein Opfer bayerischer Gnadenlosigkeit der Gerichte. Ein Vorbild à la Snowden ist er nicht. Die militanten Mollath-Anhänger sollten zur Vernunft kommen ...

Während der eine [Snowden; Anm. von mir] bei wachem Verstand alles riskiert, sein Leben in Gefahr gebracht und der Welt ein offenes Geheimnis aufgedeckt hat, ist der andere ein wirrer Mensch, der nachweislich seiner Frau Gewalt angetan hat und dann jedoch in einen Justizskandal als Opfer hineingeraten ist.

Soweit bekannt hat Gustl Mollath versucht durch eine echte oder vorgetäuschte Störung der Geistetätigkeit vor Gericht zu erreichen, für schuldunfähig erklärt zu werden. Er war 2003 wegen gefährlicher Körperverletzung gegen seine damalige Ehefrau vor dem Amtsgericht Nürnberg angeklagt worden. Er habe seiner ihr gedroht, schließlich Gewalt angetan und bei Gelegenheit über ihre illegalen Praktiken bei ihrem Arbeitgeber, der HypoVereinsbank, erfahren...

Dazu kommentiert beim FREITAG jemand:
Zitat
Bille 08.08.2013 | 09:23

"Soweit bekannt hat Gustl Mollath versucht durch eine echte oder vorgetäuschte Störung der Geistetätigkeit vor Gericht zu erreichen, für schuldunfähig erklärt zu werden."


OmG, was für eine erbämliche Behauptung

Seine Ex besorgt sich schon vor der Verhandlung eine Stellungsnahme, dass Mollath wahnsinnig ist, ohne dass die Ärztin Mollath überhaupt gesehen hat, Mollath verweigert jede Begutachtung, weil er sich NICHT als krank bezeichnet.....aber er wollte selber in die Forensik?

Gehen jetzt die Schmutzkampagnen los?
Wer hier etwas erbärmlich behauptet, ist Bille, indem sie den Sachverhalt mit dem Attest der Dr. Krach für Frau Petra M. falsch wiedergibt.

Ich kann mir übrigens auch nicht vorstellen, dass Mollath damals etwas vorgetäuscht hat.
Allerdings kann ich mir wiederum gut vorstellen, dass ihm, der eigentlich hohe Ideale vertrat und vertritt, die Erinnerung an eigene gewalttätige Ausraster seiner Frau gegenüber so unerträglich war, dass er sie vollständig abgespalten/verdrängt hat und die Größen-und Opferfantasien ("Nürnberger Prozesse") psychodynamisch benötigte, um sich innerlich im Gleichgewicht zu halten.
Das ist jetzt aber "Küchen-Tiefenpsychologie" und wirklich nur eine Vermutung  - ohne den Menschen G.M. zu kennen und  in seiner Entwicklung und Geschichte würdigen zu können.


edit: direkt unter "Bille" kommentiert Freund "gelegentlich" - das ist eher der Stil, den wir hier von ihm kennen.
Nicht jenes (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145774#msg145774) seichte Gebrabbel.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 08. August 2013, 09:48:46
Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 09:27:03
Im Wolff-Blog wird über diesen Artikel aufgeheult:
http://www.freitag.de/autoren/danielm2601/mollath-taugt-nicht-zum-helden/@@view#1375946624686639
ZitatMollath taugt nicht zum Helden

Justizskandal
Gustl Mollath ist ein Opfer bayerischer Gnadenlosigkeit der Gerichte. Ein Vorbild à la Snowden ist er nicht. Die militanten Mollath-Anhänger sollten zur Vernunft kommen ...

Während der eine [Snowden; Anm. von mir] bei wachem Verstand alles riskiert, sein Leben in Gefahr gebracht und der Welt ein offenes Geheimnis aufgedeckt hat, ist der andere ein wirrer Mensch, der nachweislich seiner Frau Gewalt angetan hat und dann jedoch in einen Justizskandal als Opfer hineingeraten ist.

Soweit bekannt hat Gustl Mollath versucht durch eine echte oder vorgetäuschte Störung der Geistetätigkeit vor Gericht zu erreichen, für schuldunfähig erklärt zu werden. Er war 2003 wegen gefährlicher Körperverletzung gegen seine damalige Ehefrau vor dem Amtsgericht Nürnberg angeklagt worden. Er habe seiner ihr gedroht, schließlich Gewalt angetan und bei Gelegenheit über ihre illegalen Praktiken bei ihrem Arbeitgeber, der HypoVereinsbank, erfahren...

Dazu kommentiert beim FREITAG jemand:
Zitat
Bille 08.08.2013 | 09:23

"Soweit bekannt hat Gustl Mollath versucht durch eine echte oder vorgetäuschte Störung der Geistetätigkeit vor Gericht zu erreichen, für schuldunfähig erklärt zu werden."


OmG, was für eine erbämliche Behauptung

Seine Ex besorgt sich schon vor der Verhandlung eine Stellungsnahme, dass Mollath wahnsinnig ist, ohne dass die Ärztin Mollath überhaupt gesehen hat, Mollath verweigert jede Begutachtung, weil er sich NICHT als krank bezeichnet.....aber er wollte selber in die Forensik?

Gehen jetzt die Schmutzkampagnen los?
Wer hier etwas erbärmlich behauptet, ist Bille, indem sie den Sachverhalt mit dem Attest der Dr. Krach für Frau Petra M. falsch wiedergibt.

Ich kann mir übrigens auch nicht vorstellen, dass Mollath damals etwas vorgetäuscht hat.
Allerdings kann ich mir wiederum gut vorstellen, dass ihm, der eigentlich hohe Ideale vertrat und vertritt, die Erinnerung an eigene gewalttätige Ausraster seiner Frau gegenüber so unerträglich war, dass er sie vollständig abgespalten/verdrängt hat und die Größen-und Opferfantasien ("Nürnberger Prozesse") psychodynamisch benötigte, um sich innerlich im Gleichgewicht zu halten.
Das ist jetzt aber "Küchen-Tiefenpsychologie" und wirklich nur eine Vermutung  - ohne den Menschen G.M. zu kennen und  in seiner Entwicklung und Geschichte würdigen zu können.


edit: direkt unter "Bille" kommentiert Freund "gelegentlich" - das ist eher der Stil, den wir hier von ihm kennen.
Nicht jenes (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145774#msg145774) seichte Gebrabbel.


Aus langjähriger Erfahrung mit 911truthern kann ich nur abraten selbst zu versuchen irgendwelche Verschwörungen zu entwickeln, bei den Fakten bleiben und wenn man was nicht weiss das auch zugeben.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 09:59:27
@Belbo:
Zitat
Aus langjähriger Erfahrung mit 911truthern kann ich nur abraten selbst zu versuchen irgendwelche Verschwörungen zu entwickeln, bei den Fakten bleiben und wenn man was nicht weiss das auch zugeben.
Zustimmung.

Auffällig ist für mich, wie die Wolff-Blog-Protagonisten sofort in den Kommentarspalten von Artikeln auftauchen, die nicht auf ihrer Heldenepos-Linie mitposaunen, und versuchen,  ungefällige Aussagen oder gar Autoren zu neutralisieren.
Gleichzeitig schwadroniert "gelegentlich" von "Medienoffensiven der Psychiaterkaste" (damit meint er Psiram)  :stirn

Ich finde den Freitag-Artikel auch unausgegoren - allerdings gefällt mir der Kern ganz gut:

Zitat..Zugegeben, wir leben in aufgewühlten Zeiten. Der Rechtsstaat, ja die westlichen Werte überhaupt stehen seit den Enthüllungen um Edward Snowden zur Disposition. Dieser Tage werden alle zu Helden, die vermeintlich gegen das herrschende System rebellieren. Dennoch sollten Gustl Mollath und ebenjener Edward Snowden nicht in einem Atemzug genannt werden. Nicht überall, wo ein Individuum gegen Institutionen aufbegehrt sollte das Label "Held" etikettiert werden.
Während der eine bei wachem Verstand alles riskiert, sein Leben in Gefahr gebracht und der Welt ein offenes Geheimnis aufgedeckt hat, ist der andere ein wirrer Mensch...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: gelegentlich am 08. August 2013, 10:04:42
@Robert
ZitatUnd nicht nur das, es ist auch ein Grund für die Sperrung beider User. Die Admins sollten da mal genauer hinschauen.
Da rief er "Heimat!" ... ;-)
Sie sind ein guter Deutscher. So war es auch als "Zettels Raum" seine Debatte zur Kampagne gegen Frau Ypsilanti versenkt hat. Die Frage, die Sie sich stellen müssen, ist eine andere. Eine schwierige, eine, für die offenbar Ihre Mittel nicht reichen.

@Sweeper
Es gibt im Leben den Fall, ich habe ihn auch schon erlebt, dass  eine hochnäsig formulierte öffentliche Aussage spektakulär öffentlich scheitert. Dann ist man für einen Moment bis auf die Knochen blamiert. Egal wie wütend Einen das macht - die Zuschauer wollen sehen dass man dann auch noch über sich selbst lachen kann. Kann man das nicht... Sie auf jenen Punkt gestupst zu haben, wo Sie mit Donnerkrachen gescheitert sind, war etwas gehässig, aber eben auch geistreich. Müßten eh die Mitleser entscheiden.

Die Sache selber ist eh klar: es kommt nur auf das im Verfahren tatsächlich benutzte Dokument an. Und das war unecht. Wir dürfen unseren Verstand behalten. Herr Nerlich, der den wirklichen Willen von Frau Merk unterstützen wollte, hat sich mit dieser irreversibel lächerlich gemacht. 

ZitatIch habe mehrfach deutlich gemacht, dass ich hoffe, es kommt zu einer WA.
Dann sind wir Beide zufrieden. Ich bin es, weil damit ein Justizskandal in einer wesentlichen Folge aufgehoben wird: das Wegsperren von G. Mollath. Dass es wirklich zu einem neuen Prozess kommt halte ich nicht für ausgemacht:
http://blog.beck.de/2013/08/07/gustl-mollath-frei-zur-entscheidung-des-olg-n-rnberg-und-zu-einigen-offenen-fragen, #10

Ein Prozess hat ja auch nicht das Ziel das Publikum über das Vorgefallene zu unterrichten. Wie "es wirklich war" werden wir heute wohl nicht mehr ergründen können. Mollath ist heute sicher auch ein anderer Mensch. Ob ich mit dem befreundet sein wollte weiß ich nicht. Der hat so etwas ehern Pietistisches. Und paßt damit zu seiner Geistheilerin. Wobei ich (Hörensagen von Bekannten) eher glaube dass dies, wie "Wellness" zumeist auch, eine zeitgeistige Abzockermethode ist.

ZitatEs gibt von Alexander Dill übrigens einen lesenswerten und vielschichtigen Bericht über seinen Besuch in der FP Bayreuth bzw bei Gustl Mollath Ende Juli 2013. Dill hat ihn erst jetzt veröffentlicht.
Erstaunlicher Weise sind die Reaktionen in den Kommentaren fast durchgängig negativ
So kritisch sind die Reaktionen dort auch nicht:
http://www.heise.de/tp/foren/S-Re-Wie-schade-begriffsstutzig/forum-262352/msg-23922498/read/
"aufdiedauer" bin ich selbst. Dieser Beitrag ist ganz grün gestellt und es gibt viele Äußerungen mit ähnlichem Tenor.

Und jetzt eine Meta-Diskussion. Ich bin in Ihren Blog reingestolpert, kam dazu wie die Jungfrau zum Kind. Also auch ohne vorgefaßte Meinung, mit überhaupt keiner Meinung. Ich habe weder mit Psychiatrie noch mit Antipsychiatrie zu  tun.
Aber ich habe schnell verstanden warum dieser Blog irrelevant geblieben ist. Lebhafte, vitale plurale Diskussion wurden halt bei Krimi-Gabi und bei Prof. Müller geführt, nicht hier. Nach meinem Eindruck entstand hier gar keine bereichernde Debatte. Grund: mit immer den gleichen, ziemlich durchsichtigen rhetorischen Mitteln stellen einige Stammautoren oder meinetwegen Mitarbeiter ihre eigene Attitüde aus. Nach meinem Eindruck nicht mal gekonnt, in vielen Fällen sehr pennälerhaft. Man soll nie nie sagen. Ich vermute aber nicht dass sich das groß ändern wird.
Ob Sie über den Vorschlag von @Robert nachdenken möchten weiß ich nicht. An Beiträge von dem kann ich mich nicht... gibt es welche?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: gelegentlich am 08. August 2013, 10:13:28
@Sweeper

ZitatIch finde den Freitag-Artikel auch unausgegoren - allerdings gefällt mir der Kern ganz gut:

Eine menschlich schäbigere Shitstorm-Provokation als diese gab es in der ganzen Debatte noch nicht. Der Bengel sagt zur Sache ja überhaupt nichts. Und will geklickt werden. Dass Sie diesen Aspekt nicht kommentieren sagt uns was?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 10:16:49
@gelegentlich:
Zitat
@Sweeper
Es gibt im Leben den Fall, ich habe ihn auch schon erlebt, dass  eine hochnäsig formulierte öffentliche Aussage spektakulär öffentlich scheitert. Dann ist man für einen Moment bis auf die Knochen blamiert. Egal wie wütend Einen das macht - die Zuschauer wollen sehen dass man dann auch noch über sich selbst lachen kann. Kann man das nicht... Sie auf jenen Punkt gestupst zu haben, wo Sie mit Donnerkrachen gescheitert sind, war etwas gehässig, aber eben auch geistreich. Müßten eh die Mitleser entscheiden.
Ich finde immer noch nicht den Sinn Ihrer Rede.

Aber zumindest erkenne ich Sie jetzt wieder.
Sie versuchen tapfer die Blamage auszubügeln, die Ihnen segeln141 zugefügt hat nachdem Sie ihm leichtsinniger Weise Ihre Zugangsdaten verraten haben - ein schwerer Verstoß gegen die Forenregeln.

Tun Sie uns allen den Gefallen, nicht weiter die Rechthabereien von segeln 141 breitzutreten! Der arme Mensch leidet selbst unter querulatorischen Anfällen und ist deshalb hier kläglich aufgelaufen, obwohl wir viel Geduld mit ihm aufgebracht haben.

Ihre Antwort auf mein Posting an anderer Stelle (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg145564#msg145564) - die Sie mir bei Gelegenheit versprochen hatten - sind Sie leider weiterhin schuldig geblieben.
Ich erinnere an die Kernaussage:

der Fall Mollath ist aufgrund mehrerer langer und ausgelutschter  Threads im Blog als auch im Forum für Psiram-Stammforisten inzwischen mehr als langweilig. Das ganze Thema interessiert hier nur im Blick auf die Ausbreitung von Verschwörungstheorien, und dazu eignen sich der Wolff-Blog in Verbindung mit dem Opa-Blog sowie teilweise der Beck-Blog ganz ausgezeichnet.
Außerdem ist es interessant zu beobachten - für mich jedenfalls - wie Wolff-Foristen die Kommentarspalten aller mollathkritischen online-Artikel okkupieren und mit verbissener Rhetorik andere Meinungen ersticken wollen.

Dass ausgerechnet Sie dann von "journalistischen Entlastungsangriffen der Psychiaterkaste" bei Krimi-Gabi schwadronieren, ist ein amüsantes Detail am Rande.

Zitatgelegentlich sagte am 8. August 2013 um 10:14 :

Nein, es wird nicht mal gelogen. Es werden längst bekannte politische und publizistische Mechanismen benutzt um als Trittbrettfahrer Klickzahlen zu erreichen, die einer Randfigur in Berlin einen irgendwie gearteten geldwerten Vorteil bringen.
Ich war stets gegen Berlin als neue Hauptstadt und weiß jetzt noch besser warum. Mit dem Fall Mollath hat das ebensowenig zu tun wie die diversen journalistischen Entlastunsangriffe der Psychiaterkaste. Und klar: es geht immer zuerst um "den Menschen Mollath".


Kommt jetzt noch irgendwann was Substanzielles von Ihnen?
Falls nicht, können Sie sich ebenso gut hier wieder abmelden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: gelegentlich am 08. August 2013, 10:52:17
@Sweeper

Zitat"Tun Sie uns allen den Gefallen, nicht weiter die Rechthabereien von segeln 141 breitzutreten! Der arme Mensch leidet selbst unter querulatorischen Anfällen und ist deshalb hier kläglich aufgelaufen, obwohl wir viel Geduld mit ihm aufgebracht haben."

Tja, was ich Ihnen und Ihren Mitstreitern sagen wollte haben Sie offenbar nicht verstanden. Sicher nur weil ich mich nicht geschickt genug ausgedrückt habe. Es kann gar nicht anders sein. - Verstehen Sie denn den Witz gar nicht? Die Attitüde, Andere ungefragt als vermeintliche Patienten zu behandeln, nimmt Ihnen Niemand ab. "Querulatorische Anfälle"? Wollen Sie mit @bayle ins Wasser gehen: das Leben hat keinen Sinn mehr für mich weil ich nur zu wenige Stilmittel immer aufs  Neue betonen kann...?

ZitatEs gab auch schon parallel zu den offensichtlichen Spindoctoring-Initiativen von Strate, Garcia und Wolff und unabhängig von Ritzer und Przybilla Diskussionen im Web über den Fall Mollath.

Ja, es steht Ihnen ja zu Strate, Garcia und Wolff als Spindoctors zu bezeichnen. Begreifen Sie aber bitte dass Sie für irgendeinen Leser dann und nur dann glaubwürdig sind, wenn Sie ganz offen darlegen dass Sie genau das Gleiche vorhaben, weil sie dafür diese oder jene, genauer zu bezeichnenden Gründe haben. Fehlt das
- blättert man weiter
- oder amüsiert sich mit Gegenprovokationen, weil tumbe Arroganz keine andere Antwort verdient
Und das geht offenbar nicht nur mir so. Schwer genauer zu fassen, weil Sie einfach keine Diskussion hinkriegen und daher sonst kaum Jemand sich äußert.

Ok, Sie waren für eine Wiederaufnahme, persönlich. Aber machen wir uns nichts vor: es gab nach den Anfangserfolgen der Gustl-for-help-Iniative ganz massive publizistische Gegenwehr gegen eine Wiederaufnahme, a la "das sind eh Spinner/Verschwörungstheoretiker..." usw.usf. Ob es Ihnen schmeckt oder nicht: Ihr Blog wurde als deren Teil wahrgenommen. Vielleicht nur, weil Sie stets versucht haben die Reputation der Akteure diese Gegenoffensive hochzuschreiben. Das haben Sie nicht geschafft, sind irrelevant geblieben.
Dann verspotten Sie höhnisch segeln41 mit jenem Zitat von Strate und stellen ihn als hohlen Propheten hin mit seinem Zuruf, das Beharren auf diesem Attest sei ein Schuss in den Ofen, das würde man bald sehen.
Und dann, wenige Tage später, ist es ausgerechnet dieses unechte Attest welches Ihr Fiasko, die maximal mögliche Niederlage (siehe oben: der WA-Gegner), hervorbringt.
Können Sie immer noch kein Lachen versuchen?

Der Rest ist mir egal. Ich habe Anderes zu tun. Final ist zu sagen: der Fall Mollath hat Jene bestärkt die nie glauben wollten dass das Alles "von alleine", als Verkettung unglücklicher Umstände, passierte. Mögen Sie die nun Verschwörungstheoretiker nennen oder nicht. Da ich damals weder Wortmüller noch Andere illegal überwacht habe können weder ich noch Andere zur Zeit einen Beweis dafür auf den Tisch legen. Das ist mittlerweile aber längst nicht mehr nötig. Wer sich alle Details, die veröffentlich sind, ansieht kann gar nicht mehr zu einem anderen Schluss kommen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 11:02:31
ZitatWer sich alle Details, die veröffentlich sind, ansieht kann gar nicht mehr zu einem anderen Schluss kommen.

Ja, das ist das Mollathisten-Credo, welches Sie hier monoton vorbeten.

Und sehen Sie: das dürfen Sie gern glauben.
Die Wiederaufnahme wird hoffentlich zeigen, ob Sie mit Ihrem Glaubensbekenntnis irgendwo in der Realität verortbar bleiben.

Außerdem werden wir ja erleben, ob und wie Mollath mit der neuen Situation zurecht kommt - vor allem, falls am Ende doch nicht die ersehnte vollständige Rehabilitierung für ihn herausschaut. (Und ob er seine jetzigen Anwälte dann immer noch gut leiden kann...)
Ich wünsche ihm jedenfalls, dass er endlich ein normales Leben führen kann.

Und Petra M. wünsche ich das auch - für sie galt und gilt nämlich auch die so gern beschworene Unschuldsvermutung.

Und selbst wenn hier Herr Ackermann oder Herr Nonnenmacher persönlich von Gustl Mollath verprügelt worden wären: am angelasteten Delikt der gefährlichen Körperverletzung würde es nichts ändern.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 08. August 2013, 11:11:14
ZitatWer sich alle Details, die veröffentlich sind, ansieht kann gar nicht mehr zu einem anderen Schluss kommen.

....oder wie der 911-Truther von Welt auch gerne argumentiert.

...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein...es muss eine Sprengung sein.....

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 11:32:05
Der Tzschäpe-Gutachter Sass zur Notwendigkeit einer Zusammenarbeit von Juristen und Forensikern für eine Reform des Maßregelvollzugs:

http://m.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.interview-zum-fall-mollath-es-ist-sinnvoll-die-regeln-zu-modifizieren.a87c8d39-b5f8-4628-9f31-70125828e80c.html
Zitat
...Ich halte es für sinnvoll, über die Regeln, nach denen Maßregelvollzug angeordnet und dann überprüft wird, noch einmal nachzudenken und sie vielleicht auch zu modifizieren. Und als Psychiater ist es mir wichtig, dass dies keine reine Juristenarbeit ist. Es erfordert einen interdisziplinären Dialog. Das hat, so weit ich das übersehe, bisher leider nicht stattgefunden. Wegen der heiklen Situation in diesem Einzelfall wurde aus politischen Gründen ein Änderungsbedarf postuliert. Ein geordneter Dialog mit der forensisch-psychiatrischen Fachgesellschaft fand aber leider nicht statt. [siehe dazu die Stellungnahme der DGPPN (http://www.dgppn.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/article/149/massregelvol.html); Anm. von mir]

Wie stellt sich der Ist-Zustand bei Zwangseinweisungen dar?


Wenn die Gefahr besteht, dass ein psychisch kranker Straftäter auf Grund seiner psychischen Störung auch weiter Straftaten begeht, kann er in ein forensisches Krankenhaus eingewiesen werden, so wie es bei Herrn Mollath der Fall war. Dieses Grundprinzip ist in Ordnung.

Was soll man dann ändern?

Es geht zum Beispiel um die Prüfung, welche Straftaten als gefährlich angesehen werden. Das ist nichts, was der Psychiater entscheidet, das muss die Gesellschaft beurteilen. Ist ein Verhalten, das vielleicht lästig ist, ein Querulieren, ein zureichender Grund, jemanden unterzubringen? Aus meiner persönlichen Sicht sicher nicht. Aber es kann Ausmaße annehmen, die für die Allgemeinheit schwer erträglich sind oder sich über verbale Attacken hinaus steigern. Dann kann man das diskutieren. Es geht also um die Klärung, welche Straftaten überhaupt dazu geeignet sind, die Frage der Unterbringung aufzuwerfen. Wenn jemand untergebracht ist, dann stellt sich die Frage, wie oft er begutachtet wird, ob intern oder extern. Und ganz wichtig: Es geht um eine Therapie. Neben dem Sicherungsinteresse der Allgemeinheit darf man das Behandlungsinteresse nicht vergessen...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: gelegentlich am 08. August 2013, 11:40:29
@Sweeper
ZitatJa, das ist das Mollathisten-Credo, welches Sie hier monoton vorbeten.
Ist das so schwer? Ihre Anklage, die andere Seite würde nur glauben, wird nur dann glaubwürdig, wenn Sie den Eindruck erwecken könnten genau das nicht zu tun. Sie tun es aber. Sogar ein Kläffer wie Martienssen hat für Sie einen richtigen Kern. Urteilsvermögen?

Es gibt doch die schöne Regel Occams Razor. Legt man die hier an staunt man nur noch:
- warum konspiriert ein Leipziger mit einem Richter und dann später mit der Polizei, obwohl er, falls es rauskommt, seine Reputation vernichtet? Occams Razor: der Gutachter findet einige Dinge, die ein bißchen querulatorisch sein mögen, ein wenig "neben der Kapp", aber nichts Gefährdendes. Nicht schuldfähig, was sonst? Setzt seine Unterschrift drunter und fertig. Kein eigenes Risiko, weniger Arbeit.
- warum lebt eine Frau nach diesem vermeintlich lebensgefährlichen Angriff noch ein halbes Jahr mit diesem Irren zusammen? Occams Razor: klemmt. Dafür gibt es keinen Grund.
- warum handelt ein erfahrener Richter illegal (Anruf bei der Steuer, führt den Prozess trotz eigener Befangenheit)?
Occams Razor: klemmt wieder. Der hätte sich diesen Ärger locker sparen können.

Einer, der näher dran ist als Sie und ich, der user Melursus:
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/2301476/#2302162
ZitatJa, ich denke schon, daß dies die Motivation des Kläffers war.
Ich bin geographisch etwas näher an der Sache und kenne sogar den Pflichtverteidiger und ein paar mehr genannter Personen. Herr Mollath ist kein Held aus dem Märchen. Aber er zeigt Züge des Heldentums. Er hat sich nicht brechen lassen, nicht kaufen lassen. Wie er so mit Palme und wilder Zitrone aus der Anstalt kommt, erinnert er mich an Sam Gamdschie (Samwise Gamgee). Frodo spricht mit Sam über Heldengeschichten. Für die Helden allgemein fühlt es sich wohl so an, wie für Sam und Frodo.

Sie können nachsehen: "Herr Mollath ist kein Held aus dem Märchen" war stets auch meine Vermutung. Und paßt zu dem, was ich vor Ort hörte.

Wer Kritikfähigkeit schätzt und der Rationalität huldigen will wird sich von Ihnen und Ihrem Blog abwenden müssen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 08. August 2013, 11:50:03
Es wird doch nicht besser wenn Sie hier Dinge als Fakten präsentieren, die sich nur desshalb stabilisiert haben weil sie in den entsrechendenden Furorforen dauernd wiederholt wurden. Gutes Beispiel ist die sogenannte Befangenheit, was sagt den Ihr Messer zu der These dass der Richter nachdem er einen Mann erkannt hat den er 23 Jahre vorher mal trainiert hat, scherzhaft, zum Schöffen meint "oje jetzt muss ich mich wohl als befangen erklären".....
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 11:51:17
@gelegentlich:
Gut, dass Sie Ockhams Razor ins Spiel bringen.
Dann überlegen Sie mal, wieviele Annahmen ins Spiel gebracht werden müssen, um Ihre Verschwörungshypothese zu stützen:

es müssen praktisch alle am Komplott mitgewirkt haben; angefangen bei der Annahme, dass Frau Petra nicht Opfer einer ehelichen Gewalttat war, sondern eiskalte Täterin ist, die von Anfang an planvoll intrigiert und alle um den Finger gewickelt hat. Eine verwegene Annahme, die leider auch Herr Strate massiv vertritt.
Zitat- warum lebt eine Frau nach diesem vermeintlich lebensgefährlichen Angriff noch ein halbes Jahr mit diesem Irren zusammen? Occams Razor: klemmt. Dafür gibt es keinen Grund.
Zur ehelichen Gewalt:
es ist leider "normal", dass Gewalt in Beziehungen über einen langen Zeitraum ertragen wird (ebenso z.B. das Zusammenleben mit einem Alkoholiker; oder das nicht Preisgeben von pädokriminellen Tätern).

Das hat u.a. auch damit zu tun, dass der Partner immer noch hofft, es handele sich um einmalige Ausrutscher oder alles würde besser, wenn eine stressreiche Lebenssituation sich ändert.

Auch ist es eben nicht so, dass impulskontroll-gestörte Gewalttäter nur "böse" und gewalttätig sind.
Das Fatale ist eben oft die Mischung aus Sensibilität, Temperament und Impulskontrollstörung.
Und es ist - auch wenn es Ihnen schwer fällt, das zu verstehen - eben auch den ursprünglich guten Erfahrungen in einer Partnerschaft geschuldet, dass sich ein misshandelter Partner solidarisch fühlt und sich nicht einfach trennen kann.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: gelegentlich am 08. August 2013, 12:24:48
@Belbo

ZitatEs wird doch nicht besser wenn Sie hier Dinge als Fakten präsentieren, die sich nur desshalb stabilisiert haben weil sie in den entsrechendenden Furorforen dauernd wiederholt wurden. Gutes Beispiel ist die sogenannte Befangenheit, was sagt den Ihr Messer zu der These dass der Richter nachdem er einen Mann erkannt hat den er 23 Jahre vorher mal trainiert hat, scherzhaft, zum Schöffen meint "oje jetzt muss ich mich wohl als befangen erklären".....
Es wird ganz schlecht weil Sie sich nicht informieren. Sie zitieren nicht falsch, aber Sie lassen das Wesentliche der Aussage von Herrn Westenrieder weg. Die muss ich hier nicht wiederholen. Sie zeigt aber glasklar dass der Richter befangen war und das auch wußte. Und dieser Zeuge kann damit kaum zurück. Dann wäre es eine uneidliche Falschaussage vor dem UA gewesen. Er hat aber verlauten lassen dass er es auch beeiden würde. Und die Richterin Heinemann ist noch nicht vernommen worden - lediglich eine schriftliche Aussage (zu der man deshalb keine Rückfragen stellen kann).

Zitates müssen praktisch alle am Komplott mitgewirkt haben; angefangen bei der Annahme, dass Frau Petra nicht Opfer einer ehelichen Gewalt war, sondern eiskalte Täterin ist, die von Anfang an planvoll intrigiert und alle um den Finger gewickelt hat. Eine verwegene Annahme, die leider auch Herr Strate massiv vertritt.

Nicht doch: Occams Razor. Ob die sich ab und zu verprügelt haben, Beide, weiß ich nicht. Es gibt auch Stimmen die bezweifeln dass das "Ursprungsattest" echt ist und dass mit Hilfe der Sprechstundenhilfe da irgendwie was gedreht wurde. Noch hat Herr Reichel nicht unter Eid ausgesagt. Ob dieses Attest fachlich für diesen Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung reicht wissen wir Alle nicht. Einige Medizine sagen: nein, reicht nicht.

Ein Komplott kriegt man durch gute Vernetzung und planvoll gesetzte Small Talks sanft, nachdrücklich, auf die Dauer, auch hin. Wenn es gut gemacht wird müssen wichtige Beteiligte hinterher gar nicht mehr genau wissen welche Rolle sie da gespielt haben. Ich vermute z.B. dass ein Brixner gar nicht mehr weiß seit wann genau er der Meinung war Mollath sei wahnhaft - und wer es ihm gesteckt hat. Die angeblich den Wahn beweisende lange Textzusammenstellung hat er ja gar nicht gelesen, wie er sagte. Also?
In vielen halbgebildeten Akademikerkreisen reicht zur Zeit die Andeutung "Verschwörungstheorie?", spöttisches Lächeln, um eine Sache zu erledigen ohne sich mit ihr auseinander zu setzen. Der Angesprochene weiß dann dass er "sozial vermintes" Gelände betreten würde. So funktioniert z.B. Selbstzensur bei Journalisten.

Ja, auf der Basis des Veröffentlichten und vom Hörensagen halte ich Frau Maske für eine Intrigantin.

Und wenn ein "pietistisch" gepolter Mensch wie Mollath in eine autobiographische Krise gerät, wie das wohl der Fall war, und als dummer "kleiner Mann", der er wohl war, Angst vor dem Gesetz kriegt bei so viel Illegalem (das ja nicht mehr bestritten wird) kann schon sein dass er für seine Umgebung schwer erträglich gewesen ist, damals.

Ich halte also nicht für ausgemacht dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren wieder aufnehmen wird. Der Gewaltvorwurf ist wackelig, der Wahn vom Tisch - und wegen der Reifen müßte man mit einem so hohen Risiko von Kollateralschäden ermitteln (u.U. Verfahren gegen die Polizeibeamten?)  dass ich mir das nicht recht vorstellen kann.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 12:42:02
@gelegentlich:
Zitat
Nicht doch: Occams Razor. Ob die sich ab und zu verprügelt haben, Beide, weiß ich nicht. Es gibt auch Stimmen die bezweifeln dass das "Ursprungsattest" echt ist und dass mit Hilfe der Sprechstundenhilfe da irgendwie was gedreht wurde. Noch hat Herr Reichel nicht unter Eid ausgesagt. Ob dieses Attest fachlich für diesen Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung reicht wissen wir Alle nicht. Einige Medizine sagen: nein, reicht nicht.

Ich sags noch mal (wie an anderer Stelle):
Wenn man zum Zweck eines Komplotts ein wasserdichtes ärztliches  Attest hätte haben wollen, dann haben sich die Beteiligten verdammt dämlich angestellt mit dieser unechten Urkunde.
Wahrscheinlich ist aber - nach ärztlicher Alltagserfahrung -:

die Frau wurde schwer verprügelt und konnte sich so nicht in die Bank und zum Kundenkontakt wagen.
Sie brauchte daher als erstes eine Krankschreibung, weil die sichtbaren Läsionen eben nicht in zwei Tagen abgeheilt sind.
Der Praxisassistent dokumentierte den Befund so gut (und so naiv) es ihm möglich war. Vielleicht gab es in der Praxis keine geeignete Kamera. Es fehlen im Attest einige Details, mit denen man die Lokalisation der Läsionen an den Extremitäten noch genauer beschreiben könnte: "proximal vs distal" und "ventral vs dorsal".

Dennoch sind in dem Attest genügend Informationen enthalten:

nicht zuletzt der Biss am Ellenbogen mit Zahnabdrücken - muss übrigens an dieser Stelle gerade nicht merkbar stark  bluten, meine ich (im Unterschied zu Lorenz-Löblein, die behauptet "wo eine Narbe ist, muss Blut gewesen sein" ):
es dürfte ausreichen, zwischen den Zähnen die Haut heftig und anhaltend zusammenzuquetschen - ist ja nur Bindegewebe und Knochen drunter.

Ein Biss an dieser Stelle, in Kombi mit einer Läsion an der Stirn, am Beckenkamm (?)  und den beschriebenen handtellergroßen Läsionen an Armen und Beinen (vermutlich dorsal - denn vorn am Unterschenkel ist das kantige Schienbein) deuten womöglich sogar darauf hin, dass die Frau bäuchlings zu Boden gegangen ist und der mutmaßliche Täter auf ihren (Ober-oder) Unterschenkeln kniete, während sie versuchte, ihn mit dem Ellenbogen abzuwehren.

Aber das ist jetzt wirklich nur der Versuch einer Interpretation...
Zitat
Und wenn ein "pietistisch" gepolter Mensch wie Mollath in eine autobiographische Krise gerät, wie das wohl der Fall war, und als dummer "kleiner Mann", der er wohl war, Angst vor dem Gesetz kriegt bei so viel Illegalem (das ja nicht mehr bestritten wird) kann schon sein dass er für seine Umgebung schwer erträglich gewesen ist, damals.
Nun, über eine pietistische Grundeinstellung weiß ich nichts.
Allerdings wäre dann um so verständlicher, dass er sich der Realität einer schweren gewaltsamen Tätlichkeit an seiner Frau erst recht nicht stellen kann - da bräche ja eine Welt für ihn zusammen - und den Vorfall komplett verdrängen muss, was zu einer weiteren psychischen Destabilisierung geführt haben könnte.
Klar, dass man dann die "Stimme des Gewissens" braucht, die einem bezeugt, man sei (trotzdem eigentlich) ein anständiger Mensch.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Homeboy am 08. August 2013, 13:11:50
jedenfalls hat G. Mollath, entgegen einigen Ansichten, keinesfalls einen Sieg errungen.

Weil, nach diesem ganzen jahrelangen Schwachsinn, verbunden mit diversen Verlusten in Geld, usw. kann man kaum von einem Sieg oder Gewinn sprechen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 13:14:28
Zitat von: Homeboy am 08. August 2013, 13:11:50
jedenfalls hat G. Mollath, entgegen einigen Ansichten, keinesfalls einen Sieg errungen.

Weil, nach diesem ganzen jahrelangen Schwachsinn, verbunden mit diversen Verlusten in Geld, usw. kann man kaum von einem Sieg oder Gewinn sprechen.

Es geht ja seinen Anhängern - wie ihm selbst - um eine vollständige Rehabilitierung.
Wer diese Anwaltskosten wohl aufbringen will??
Oder denken diese Menschen, dass RA Strate das alles weiterhin pro bono bestreiten wird?
Einige träumen schon von Privatklage...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: gelegentlich am 08. August 2013, 13:25:10
@Sweeper:

ZitatWenn man zum Zweck eines Komplotts ein wasserdichtes ärztliches  Attest hätte haben wollen, dann haben sich die Beteiligten verdammt dämlich angestellt mit dieser unechten Urkunde.
Ok, im Sinne von Occams Razor sind das aber alles Zusatzdeutungen. Nicht, dass ich denen widersprechen möchte. Könnte so sein. Es kann auch sein dass die bloß nicht wissen konnten, sich nicht vorstellen konnten, was in der Zukunft passiert. Vielleicht hat sie auch gehofft eine Drohung mit diesem Papier würde ausreichen um ihn zum Einlenken zu bewegen. Aber dann, schwups, ging es doch zu Gericht. Vermuten kann man viel.

Es kann übrigens auch sein dass sich Beide gewalttätig zueinander verhalten haben. Wir wissen es nicht.

@Homeboy
Der Nickname reizt einfach:
Zitatjedenfalls hat G. Mollath, entgegen einigen Ansichten, keinesfalls einen Sieg errungen.
In der Tiermedizin gibt es für delikate Situationen, bei denen nur Spanner zuschauen, den Begriff der Duldungsstarre. Wer nach dem bisherigen Verlauf dieses Konflikts nicht von einem Sieg spricht hat vielleicht eine Art Wahrnehmungsstarre?

@Sweeper

ZitatWer diese Anwaltskosten wohl aufbringen will??

Einfach. Crowd funding. Es gibt eine Menge Leute, die den Verursachern dieses Skandals die Pest an den Hals wünschen. Ich hätte nicht das geringste Problem ein wenig Geld dafür aufzuwenden. Bereits gesagt hatte ich ja, dass man stets auch sein Erkenntnisinteresse auf den Tisch legen sollte. ;-)
Den Fall verstehe ich eben auch als Gruppenhervorbringung einer verrotteten lokalen "Elite". Daher, vielleicht überwiegend daher, kommt auch die erstaunlich hohe öffentliche Resonanz des Falles.
Die übrigens auch kein Problem damit hatte eine fleißige, ehrenwert arbeitende Steuerfahnderin zu deckeln, weil ihre Bosse und der Herr Diehl im gleichen Rotary Club waren. 60 Millionen Steuerschuld, also von "unserem" Geld, muss uns die Befindlichkeit dieser Honoratioren schon wert sein. Finden Sie nicht auch?

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 13:33:22
@gelegentlich:
ZitatDen Fall verstehe ich eben auch als Gruppenhervorbringung einer verrotteten lokalen "Elite". Daher, vielleicht überwiegend daher, kommt auch die erstaunlich hohe öffentliche Resonanz des Falles.
Die übrigens auch kein Problem damit hatte eine fleißige, ehrenwert arbeitende Steuerfahnderin zu deckeln, weil ihre Bosse und der Herr Diehl im gleichen Rotary Club waren. 60 Millionen Steuerschuld, also von "unserem" Geld, muss uns die Befindlichkeit dieser Honoratioren schon wert sein. Finden Sie nicht auch?

Mit dem Konzept des Crowdfunding habe ich kein Problem  :grins

Ich wurde als Studi mal zur Kasse gebeten, weil ich meine Unterschrift auf eine Liste der Fachschaft zum Boykott einer Labormedizinklausur bei Prof. S. gesetzt hatte. Es kam zum Rechtsstreit, die Studenten verloren, und jeder musste ca 100 DM blechen. Das war damals ein Haufen Geld für eine Klausur, die wir leider trotzdem schreiben mussten... 
                                                                    :rofl2

Aber man lernt natürlich ungeheuer aus solchen Erfahrungen!
Und wenns ums Geld geht, zeigt sich schnell, wie viele hochmotivierte Unterstützer tatsächlich übrig bleiben - also ob die Crowd wirklich eine Crowd ist oder nur ein Furz ...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 08. August 2013, 13:38:54
Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 13:14:28
Es geht ja seinen Anhängern - wie ihm selbst - um eine vollständige Rehabilitierung.
Wer diese Anwaltskosten wohl aufbringen will??
Oder denken diese Menschen, dass RA Strate das alles weiterhin pro bono bestreiten wird?
Einige träumen schon von Privatklage...

Bessere Werbung für seine Kanzlei gibts doch gar nicht. Der kann sicherlich direkt noch ein paar Anwälte anstellen. Da kann er sich sicherlich leisten auch nichts zu berechnen (zumindest solange es diese  Publicity bringt).
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 13:41:49
Zitat von: P.G. am 08. August 2013, 13:38:54


Bessere Werbung für seine Kanzlei gibts doch gar nicht. Der kann sicherlich direkt noch ein paar Anwälte anstellen. Da kann er sich sicherlich leisten auch nichts zu berechnen (zumindest solange es diese  Publicity bringt).

Und weiter geht das pro bono - Spektakel:
Zitat
Gerhard Strate sagte am 8. August 2013 um 14:35 :

Lieber Herr Stegmann,

das Klagerzwingungsgesuch ist fast fertig und wird nächste Woche fristgerecht eingereicht. Sowohl dieser Antrag als auch die beiden vorausgegangenen Entscheidungen des Leitenden Oberstaatsanwalts in Augsburg und des Generalstaatsanwalts in München werden dann auch – wie gehabt – ins Netz gestellt.

Die Eule der Minerva fliegt ruhiger und schneller als bayerische Krähen.

Ich hol schon mal Popcorn  :Popcorn:

Die Eule der Minerva ist natürlich Anmaßung - es könnte sich um eine Art "Fliegenden Holländer" handeln..
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 08. August 2013, 13:43:03
@gelegentlich

Während O. Garcia billig in Apotheose macht und den Heuss-Brief zur Pflichtlektüre im Deutschunterricht erklären möchte,
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-14.html#msg100850
greifst Du zur Autapotheose, dem einzig angemessenen Umgang mit Dir selbst.
Zitat von: gelegentlich am 08. August 2013, 10:04:42
Sie auf jenen Punkt gestupst zu haben, wo Sie mit Donnerkrachen gescheitert sind, war etwas gehässig, aber eben auch geistreich.
Du stehst so turmhoch über uns allen, dass man kaum wagt, den Blick zu Dir zu heben, geschweige denn Dir zu widersprechen. Aus dem Staub, in den uns Dein Joycescher Bewusstseinsstrom geworfen hat, und in dem wir uns alle vor Dir winden, aber doch noch ein paar Bemerkungen.

Zitat von: gelegentlich am 08. August 2013, 11:40:29
Es gibt doch die schöne Regel Occams Razor. Legt man die hier an staunt man nur noch:
- warum konspiriert ein Leipziger mit einem Richter und dann später mit der Polizei
Anders als Eure Halbgöttlichkeit kann ich nicht den gesamten vieltausendwortigen und in mehreren Konvoluten auf vielen Servern verlinkten Text freihändig zitieren und bitte deshalb um nähere Auskunft, wo ich das nachlesen kann.

Zitat- warum handelt ein erfahrener Richter illegal (Anruf bei der Steuer, führt den Prozess trotz eigener Befangenheit)?
Occams Razor: klemmt wieder. Der hätte sich diesen Ärger locker sparen können.
Das ist einfach nur Quark, sofern man bei Ockhams Rasiermesser bleibt.
vgl. hier:
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-15.html#msg100851

Zitat von: gelegentlich am 08. August 2013, 11:40:29
Einer, der näher dran ist als Sie und ich, der user Melursus:
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/2301476/#2302162
Zitat... Herr Mollath ist kein Held aus dem Märchen. Aber er zeigt Züge des Heldentums. Er hat sich nicht brechen lassen, nicht kaufen lassen. Wie er so mit Palme und wilder Zitrone aus der Anstalt kommt, erinnert er mich an Sam Gamdschie (Samwise Gamgee). Frodo spricht mit Sam über Heldengeschichten. Für die Helden allgemein fühlt es sich wohl so an, wie für Sam und Frodo.
...
Wer Kritikfähigkeit schätzt und der Rationalität huldigen will wird sich von Ihnen und Ihrem Blog abwenden müssen.
Wie jetzt: Der Herr der Ringe ist gar kein Märchen? Das nennt man dann ,,Kritikfähigkeit und Rationalität"?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 13:45:18
Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 13:14:28
Zitat von: Homeboy am 08. August 2013, 13:11:50
jedenfalls hat G. Mollath, entgegen einigen Ansichten, keinesfalls einen Sieg errungen.

Weil, nach diesem ganzen jahrelangen Schwachsinn, verbunden mit diversen Verlusten in Geld, usw. kann man kaum von einem Sieg oder Gewinn sprechen.

Es geht ja seinen Anhängern - wie ihm selbst - um eine vollständige Rehabilitierung.
Wer diese Anwaltskosten wohl aufbringen will??
Oder denken diese Menschen, dass RA Strate das alles weiterhin pro bono bestreiten wird?
Einige träumen schon von Privatklage...

Natürlich macht er das weiterhin pro bono, und er schrieb ja, daß am Ende eine vollständige Rehabilitierung stehen werde. Strate hat ja auch was davon, neben dem Bewußtsein, einem Menschen aus einer aussichtslosen Lage gerettet zu haben (was ein Wert an sich ist), auch Riesenwerbung für sich. Dieser Fall hat Geschichte geschrieben und wird es in der Zukunft weiterhin. Es wird ja sogar schon von "Mollathgesetzen" gesprochen.

Gruß, Nachterpel
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 13:45:53
@bayle:

Nun pump ihn bitte nicht wieder unnötig auf - ich habe ihn gerade auf ein erträgliches Maß geschrumpft!

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 13:47:38
ZitatNatürlich macht er das weiterhin pro bono, und er schrieb ja, daß am Ende eine vollständige Rehabilitierung stehen werde. Strate hat ja auch was davon, neben dem Bewußtsein, einem Menschen aus einer aussichtslosen Lage gerettet zu haben (was ein Wert an sich ist), auch Riesenwerbung für sich. Dieser Fall hat Geschichte geschrieben und wird es in der Zukunft weiterhin. Es wird ja sogar schon von "Mollathgesetzen" gesprochen.

Gruß, Nachterpel

Na, warten wirs in Ruhe ab.
Unterschätz mal nicht die bayerische Mentalität ("Mir san mir"), die im Zweifelsfall ungeahnte Solidaritäten heraufbeschwören kann - insbesondere gegenüber einem provokanten hanseatischen Fischkopp.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 08. August 2013, 13:51:29
Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 13:45:53
Nun pump ihn bitte nicht wieder unnötig auf - ich habe ihn gerade auf ein erträgliches Maß geschrumpft!
Ich wäre da sowieso nicht optimistisch gewesen. Reich' ihm einen kleinen Finger, und er wird mit Triumphgeheul versuchen, ihn Dir abzubeißen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: gelegentlich am 08. August 2013, 14:04:08
So, meine Herren!
Alles hat auch sein Ende, nur die Wurst hat zwei. Um mich selbst zu quälen werde ich die Frage nach Ihrem Lebensalter nicht stellen. Sie soll eine offene Wunde bleiben.
Herr Martienssen, der mit dem guten Kern, hat seine Güllekanone abstellen müssen, um nicht von Querschlägern selber getroffen zu werden.
Da Sie bei Ihren Talenten bleiben möchten werden Sie wohl weiter - unter sich diskutieren müssen.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 08. August 2013, 14:09:45
Komisch, irgendwie stelle ich mir gelegentlich mit Schnurrbart und Schmisse vor.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 14:10:01
Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 11:51:17
@gelegentlich:
Gut, dass Sie Ockhams Razor ins Spiel bringen.
Dann überlegen Sie mal, wieviele Annahmen ins Spiel gebracht werden müssen, um Ihre Verschwörungshypothese zu stützen:

es müssen praktisch alle am Komplott mitgewirkt haben; angefangen bei der Annahme, dass Frau Petra nicht Opfer einer ehelichen Gewalttat war, sondern eiskalte Täterin ist, die von Anfang an planvoll intrigiert und alle um den Finger gewickelt hat. Eine verwegene Annahme, die leider auch Herr Strate massiv vertritt.
Zitat- warum lebt eine Frau nach diesem vermeintlich lebensgefährlichen Angriff noch ein halbes Jahr mit diesem Irren zusammen? Occams Razor: klemmt. Dafür gibt es keinen Grund.
Zur ehelichen Gewalt:
es ist leider "normal", dass Gewalt in Beziehungen über einen langen Zeitraum ertragen wird (ebenso z.B. das Zusammenleben mit einem Alkoholiker; oder das nicht Preisgeben von pädokriminellen Tätern).

Das hat u.a. auch damit zu tun, dass der Partner immer noch hofft, es handele sich um einmalige Ausrutscher oder alles würde besser, wenn eine stressreiche Lebenssituation sich ändert.

Auch ist es eben nicht so, dass impulskontroll-gestörte Gewalttäter nur "böse" und gewalttätig sind.
Das Fatale ist eben oft die Mischung aus Sensibilität, Temperament und Impulskontrollstörung.
Und es ist - auch wenn es Ihnen schwer fällt, das zu verstehen - eben auch den ursprünglich guten Erfahrungen in einer Partnerschaft geschuldet, dass sich ein misshandelter Partner solidarisch fühlt und sich nicht einfach trennen kann.

Nun ja, das mit der ehelichen Gewalt mag ja stimmen, aber das hätte keine siebeneinhalb Jahre Zwangspsychiatrie wegen Gemeingefährlichkeit gerechtfertigt.

Und es hat sich ja seit Auftauchen des internen Revisionsberichtes gezeigt, daß Frau Maske auch mal lügt, z.B. im internen Revisionsbericht, oder vor Gericht, wie hier dokumentiert:

Sie erzählte eine Geschichte im Nordayerischem Kurier, daß sie noch ca. 20 Kisten mit Habseligkeiten von Gustl Mollath eingelagert hätte, und bei der Durchsicht fand sie ein Buch "Wie man aus dem Gefängnis ausbricht", wo das alte Attest mit dem erkennbaren "i.V." Vermerk an der Unterschrift drinliegen würde.

2008 klagte Gustl seine Ex um Auskunft auf seine verbliebene Habe. Sie erklärte 2008 vor Gericht, daß sie nichts mehr hätte. Das war also eine Lüge.

http://strate.net/de/dokumentation/Mollath-LG-Regensburg-2013-07-14.pdf ab Seite 5

Kennst Du einen Sachverhalt, in der Gustl der Lüge überführt wurde?

Wen hältst Du für glaubwürdiger?

Gruß, Nachterpel
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 14:10:47
Zitat von: gelegentlich am 08. August 2013, 14:04:08
So, meine Herren!
Alles hat auch sein Ende, nur die Wurst hat zwei. Um mich selbst zu quälen werde ich die Frage nach Ihrem Lebensalter nicht stellen. Sie soll eine offene Wunde bleiben.
Herr Martienssen, der mit dem guten Kern, hat seine Güllekanone abstellen müssen, um nicht von Querschlägern selber getroffen zu werden.
Da Sie bei Ihren Talenten bleiben möchten werden Sie wohl weiter - unter sich diskutieren müssen.

Na, das ist aber schaaade....   :ironie:

Aber das "Gute im Schlechten":
dann wird ja X.X. Ihren Account auch nicht mehr missbrauchen können...

[Zuordnung gelöscht/g]
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 14:15:11
@ErpelderNacht:

Hallo erst mal  ;)
Zitat
Nun ja, das mit der ehelichen Gewalt mag ja stimmen, aber das hätte keine siebeneinhalb Jahre Zwangspsychiatrie wegen Gemeingefährlichkeit gerechtfertigt.

Genau. Es ging ursprünglich nur um den Vorwurf der Körperverletzung.
Dennoch hatte Mollath da schon seine "Verteidigungschrift" ("Was mich prägte") ausgearbeitet - wenn ich es recht erinnere - bzw verweigerte in der ersten Verhandlung jede Aussage zu dem Vorfall und vertiefte sich stattdessen in Bücher über die Nürnberger Prozesse.

Das trieb seinen Anwalt Dolmany vermutlich zur Verzweiflung; denn Mollath wollte nicht auf ihn hören:
"Nun geben Sie es doch zu! "
Zitathttp://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/nz-news/wer-ist-gustl-mollath-wirklich-1.2576199

...,,Ich habe Herrn Mollath erst im Prozess kennengelernt. Er hatte bis zur Hauptverhandlung keinen Kontakt zu mir gesucht, sich aber auch keinen anderen Pflichtverteidiger ausgewählt, was er hätte tun können", schildert der Anwalt. Er erinnert sich noch genau, wie er dann seinem Mandanten erstmals im Sitzungssaal begegnete. Der sei schick gekleidet gewesen mit einem edlen Sakko, aus dessen Brusttasche eine Zahnbürste herausgeschaut habe. Auf Dolmánys Frage, was dies zu bedeuten habe, habe Mollath geantwortet: ,,Ich komme ja sowieso ins Gefängnis." Er, der Anwalt, habe ihm dann erklärt, dass er im Falle eines Geständnisses mit Bewährung rechnen könne. Doch von Mollath sei keine Reaktion gekommen. In der Verhandlung habe der Angeklagte vor sich auf dem Tisch plötzlich Bücher und Broschüren über die Nürnberger Prozesse ausgebreitet und während der Anklageverlesung demonstrativ darin geblättert. ,,Da nahm das Schicksal seinen Lauf", meint Dolmány. ,,Er hätte ja sagen können: Ich war's nicht, die Anklage ist falsch." Doch Mollath habe sich nicht geäußert...

Damals hätte Mollath eine Geldstrafe bekommen oder/und eine Bewährungsstrafe.
Das ist ja das Irre. Das ganze Theater ging erst danach los, weil er sich in dieser ersten Verhandlung so inadäquat verhalten hatte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 14:15:23
Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 13:47:38
ZitatNatürlich macht er das weiterhin pro bono, und er schrieb ja, daß am Ende eine vollständige Rehabilitierung stehen werde. Strate hat ja auch was davon, neben dem Bewußtsein, einem Menschen aus einer aussichtslosen Lage gerettet zu haben (was ein Wert an sich ist), auch Riesenwerbung für sich. Dieser Fall hat Geschichte geschrieben und wird es in der Zukunft weiterhin. Es wird ja sogar schon von "Mollathgesetzen" gesprochen.

Gruß, Nachterpel

Na, warten wirs in Ruhe ab.
Unterschätz mal nicht die bayerische Mentalität ("Mir san mir"), die im Zweifelsfall ungeahnte Solidaritäten heraufbeschwören kann - insbesondere gegenüber einem provokanten hanseatischen Fischkopp.

Bisher hat sich der Fischkopp ganz gut geschlagen ;-)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 14:18:29

ZitatBisher hat sich der Fischkopp ganz gut geschlagen ;-)

Das mit den "bayrischen Krähen" wird man kollektiv nicht so mögen...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 08. August 2013, 14:31:18
@ErpelderNacht,

Ich habe Dich als jemanden in Erinnerung, der zwar völlig schief gewickelt ist (musste mal sein :teufel), aber doch auch als jemanden, der wenigstens nicht zu Diffamierungen des Diskussionspartners neigt. Willkommen also!

Zitat von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 14:10:01
Kennst Du einen Sachverhalt, in der Gustl der Lüge überführt wurde?
Noch zusätzlich zu dem Umgang mit der Habe Mollaths, wie immer er abgelaufen ist: Klar, dass eine Geistheilerin hier nun nicht gerade einen Vertrauensvorschuss bekommt. Aber, so scheint mir: Deine Frage macht nur unter der Voraussetzung Sinn, dass Mollath zu allen Zeiten gesund war; d. h. dass es nur ein she-says-he-says-Fall gewesen ist.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Homeboy am 08. August 2013, 14:38:16
Zitat von: gelegentlich am 08. August 2013, 13:25:10

Es kann übrigens auch sein dass sich Beide gewalttätig zueinander verhalten haben. Wir wissen es nicht.
wenn wir es nicht wissen, warum dann überhaupt spekulieren? Dummschwätzer!

Zitat von: gelegentlich am 08. August 2013, 13:25:10
@Homeboy
Der Nickname reizt einfach:
Zitatjedenfalls hat G. Mollath, entgegen einigen Ansichten, keinesfalls einen Sieg errungen.
In der Tiermedizin gibt es für delikate Situationen, bei denen nur Spanner zuschauen, den Begriff der Duldungsstarre. Wer nach dem bisherigen Verlauf dieses Konflikts nicht von einem Sieg spricht hat vielleicht eine Art Wahrnehmungsstarre?

Handelt es sich etwa um eine Anleihe aus der Tierwelt, die unzulässigerweise auf Menschen übertragen wird? Diskutieren wir jetzt gleich über Parasiten, Schmarotzer sowie Alpha- und Omega-Männchen?
Du laberst!

Sieger/Gewinner sehen anders aus.
1. haben seit den 1930ern kein Oberlippenbärtchen - das sieht nämlich SCHEISSE aus.

2.  wenn einer bei der Weltumseglung halbtot und halbwahnsinnig aus dem Wasser gezogen wurde, dann wird man den auch nicht Held nennen, sondern Überlebender. Außerdem wird man den Schwachmat nennen oder ähnliches, sich für dummdreist in dummdreiste Gefahr begeben zu haben aus SCHWACHSINN (Egomanie, unnatürliches und übertriebenes Unrechtsbewusstsein, etc. - kurzum: G.M. ist ein Depp - und die M ist auch ein Depp, und die Ministerin M ist auch ein Depp und der Dr. L ist auch ein Depp. Es sind so viele DEPP) !!!!!!^11^1ELf

3. Wer diverse Schriftgrößen und -modi innerhalb eines Textes oder Textabschnittes benutzt, wie ich es ironisierenderweise in Punkt 1 und 2 gemacht habe, der ist entweder ein ausgemachter Idiot (ich meine das im altertümlich humanmedizinischen Sinne) und/oder ihm fehlt jedwedes Gefühl für Verhältnismässigkeit und Ästhetik. Was wohl schlimmer ist, mag ich hier nicht erörtern.

Zitat von: gelegentlich am 08. August 2013, 14:04:08
So, meine Herren!
Alles hat auch sein Ende, nur die Wurst hat zwei. Um mich selbst zu quälen werde ich die Frage nach Ihrem Lebensalter nicht stellen. Sie soll eine offene Wunde bleiben.
Herr Martienssen, der mit dem guten Kern, hat seine Güllekanone abstellen müssen, um nicht von Querschlägern selber getroffen zu werden.
Da Sie bei Ihren Talenten bleiben möchten werden Sie wohl weiter - unter sich diskutieren müssen.



so viele Unterstellungen. Bist du ein krankhafter Sexist? Nicht jede Person, die sich in einem Internetforum für Verbraucherschutz äußert, ist auch gleich ein Herr, geschweige denn ein Mann. Kennst du überhaupt die Bedeutung der Wörter, die du benutzt?

Lebensalter? Bist du besoffen, alt, überheblich oder alles drei auf einmal?
Diverse Leute hier sind nicht nur älter als du, sondern auch noch sexuell aktiver.

Weisheit kommt mit dem Alter, aber gelegentlich kommt das Alter auch allein.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Groucho am 08. August 2013, 14:44:01
Ich bitte um Mäßigung. Ist zwar hier nicht Zettels Raum, es darf deftiger zugehen, aber reine Beleidigungsbeiträge sind auch nicht erwünscht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 14:57:31
@Groucho:

Verstehst du, warum "gelegentlich" sich wiederholt bitterlich über das primitive Niveau von Psiram beschwert, ständig mit Abflug droht und immer noch als Mitglied registriert ist?

ZitatSo, meine Herren!
Alles hat auch sein Ende, nur die Wurst hat zwei...
Da Sie bei Ihren Talenten bleiben möchten werden Sie wohl weiter - unter sich diskutieren müssen.

Lassen die Admins den nicht zum Auschecken an seinen account, oder was geht da ab?  :angel:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 08. August 2013, 15:05:18
Sach' ich ja: morbide Faszination. Vielleicht hat es was mit Schwebfliege und Abtritt zu tun, oder mit Motte und Licht?
:gruebel
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 15:07:34
Von mir aus darf er noch bleiben - wenn er nicht wieder T.F. mit seinen Zugangsdaten schreiben lässt  :grins

Das war jetzt eins von meinen fieseren double-binds...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 08. August 2013, 15:09:58
Da ja irgendwo mal der Begriff "Mollath-Gesetz" o.ä. gefallen ist: Man darf da nicht vergessen, dass die Maßregelvollzugsgesetze Ländersache sind.
Nichtsdestotrotz würde es Bayern mal ganz gut tun, diese, wie auch das PsychKG zu überarbeiten. Sind diese doch als im besonderen Maße nicht mehr zeitgemäß, auch unter Psychiatern und Psychologen, bekannt. Einige Forderungen, wie z.B. verpflichtende externe Begutachtungen zur Fortsetzung des Freiheitsentzuges, sind in anderen Ländern längst umgesetzt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Homeboy am 08. August 2013, 15:12:54
Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 14:57:31
@Groucho:

Verstehst du, warum "gelegentlich" sich wiederholt bitterlich über das primitive Niveau von Psiram beschwert, ständig mit Abflug droht und immer noch als Mitglied registriert ist?

ZitatSo, meine Herren!
Alles hat auch sein Ende, nur die Wurst hat zwei...
Da Sie bei Ihren Talenten bleiben möchten werden Sie wohl weiter - unter sich diskutieren müssen.

Lassen die Admins den nicht zum Auschecken an seinen account, oder was geht da ab?  :angel:

Fürs Protokoll möchte ich anmerken, dass mein Beitrag kaum als beleidigend intepretiert werden kann. Weil ich aber bereits die Erfahrung gemacht habe, dass etliche Personen - natürlich nicht die Stammuser hier - zu grundlegenden Kulturtechniken nur einen sehr bescheidenen Zugang gefunden haben und diese mitnichten beherrschen, hier kurz zur Sache:

ZitatDumschwätzer
für einen der spekuliert empfinde ich subjektiv freundlicher als Spekulant - jedenfalls seit einigen Jahren ist das wohl mehrheitsfähig.

ZitatDu laberst!
ist eine Feststellung.

ZitatPunkt 1.
ist rein Meinungsäußerung zu subjektivem, gleichwohl ebenfalls mehrheitsfähigem, ästhetischen Empfinden.

ZitatPunkt 2.
wirkt nur so krass wegen der typisch-mollath'schen Schreibgewohnheiten, doch sind beleidigende Wirkungen sind unbeabsichtigt und beruhen einzig und allein auf der Lesart des Publikums.

ZitatDepp
ist in Bayern keine Beleidigung per se. Da ich mich hier über bayrische Prozessbeteiligte in Bayern äußere ist das hinzunehmen:
Zitat von: http://de.wikipedia.org/wiki/Depp
Depp

Depp (süddeutsch) steht für:

    umgangssprachlich einen einfältigen Menschen, vergleichbar mit Trottel oder Idiot. Der Ausdruck ist praktisch nur für Männer gebräuchlich.

Idiot - habe ich bereits erläutert.

Diverses zu Lebensalter, usw.: ich stelle Fragen, denn die vorangegangenen Äußerungen sind abwegig.
Ansonsten Dummgeschwätz, denn ich habe auch eine Vermutung geäußert - schließlich kann ich das unmöglich wissen.
Zum Schluss ein altbekannter Spruch - wahre Aussagen können nicht beleidigend sein.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Typee am 08. August 2013, 15:16:57
Zitat von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 14:10:01

Kennst Du einen Sachverhalt, in der Gustl der Lüge überführt wurde?


Gruß, Nachterpel

Na ja, die Behauptung, er habe Berge von Unterlagen an Beate Klarsfeld geschickt, die aber davon so gar nichts bemerkt hat.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: gelegentlich am 08. August 2013, 15:18:41
Dass ich Herrn xxx meine Zugangsdaten gegeben hätte ist dummes Zeug resp. in Ihren Worten: Verschwörungstheorie.

Wie genau schließt man den Account? Falls ein Admin mitliest: bitte tun Sie das für mich. Ist besser so.


[Klarname gelöscht /g]
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 15:19:53
Zitat von: gelegentlich am 08. August 2013, 15:18:41
Dass ich Herrn xxxxx meine Zugangsdaten gegeben hätte ist dummes Zeug resp. in Ihren Worten: Verschwörungstheorie.

Dann haben Sie ihn jedenfalls gut imitiert - Glückwunsch!

Da sich jetzt ein XXX gerade angemeldet hat, werde ich noch ein Weilchen in mich hinein verschwörungstheoretisieren...

[edit: Keine Klarnamen hier /g]
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Typee am 08. August 2013, 15:21:57
Zitat von: P.G. am 08. August 2013, 15:09:58
Da ja irgendwo mal der Begriff "Mollath-Gesetz" o.ä. gefallen ist: Man darf da nicht vergessen, dass die Maßregelvollzugsgesetze Ländersache sind.
Nichtsdestotrotz würde es Bayern mal ganz gut tun, diese, wie auch das PsychKG zu überarbeiten. Sind diese doch als im besonderen Maße nicht mehr zeitgemäß, auch unter Psychiatern und Psychologen, bekannt. Einige Forderungen, wie z.B. verpflichtende externe Begutachtungen zur Fortsetzung des Freiheitsentzuges, sind in anderen Ländern längst umgesetzt.

Das Recht der Maßregeln der Sicherung und Besserung ist auch ganz ohne Gustl Mollath eine Riesenbaustelle. Dazu gehört beispielsweise auch die Sicherungsverwahrung, in der zur Zeit etwa 500 Personen sitzen, und mit der die Justiz bis hinauf zum EGMR kürzlich befasst war.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Homeboy am 08. August 2013, 15:23:10
Zitat von: gelegentlich am 08. August 2013, 15:18:41
Dass ich Herrn XXX meine Zugangsdaten gegeben hätte ist dummes Zeug resp. in Ihren Worten: Verschwörungstheorie.

Wie genau schließt man den Account? Falls ein Admin mitliest: bitte tun Sie das für mich. Ist besser so.

Wie wäre es mit etwas Haltung, resp. Rückgrat im Sinne von eigenverantwortlichem Handeln?

[Klarname gelöscht/g]
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: gelegentlich am 08. August 2013, 15:38:23

ZitatWie wäre es mit etwas Haltung, resp. Rückgrat im Sinne von eigenverantwortlichem Handeln?

Ich bekomme den Admin nicht dran. Rückgrat? Eigenverantwortliches Handeln? Umnachtung? Brr, weg hier...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 15:39:43
Zitat von: gelegentlich am 08. August 2013, 15:38:23

ZitatWie wäre es mit etwas Haltung, resp. Rückgrat im Sinne von eigenverantwortlichem Handeln?

Ich bekomme den Admin nicht dran...

Einfach xxxx per e-mail fragen (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg145602#msg145602), wie er es geschafft hat, sich abzumelden 

                                                :stricken

[Zuordnung gelöscht /g]
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: gelegentlich am 08. August 2013, 15:46:11
Nein, abfaulen lassen ist einfach angemessener. Effizienzgebot!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Groucho am 08. August 2013, 16:06:49
Zitat von: gelegentlich am 08. August 2013, 15:46:11
Nein, abfaulen lassen ist einfach angemessener. Effizienzgebot!

ist doch wirklich einfach:
Profil -> Benutzerkonto -> Aktionen -> Konto löschen
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 16:08:41
Zitat von: Groucho am 08. August 2013, 16:06:49
Zitat von: gelegentlich am 08. August 2013, 15:46:11
Nein, abfaulen lassen ist einfach angemessener. Effizienzgebot!

ist doch wirklich einfach:
Profil -> Benutzerkonto -> Aktionen -> Konto löschen

@Groucho: Spielverderber!!

:Sandkasten2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Groucho am 08. August 2013, 16:12:42
Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 16:08:41
Zitat von: Groucho am 08. August 2013, 16:06:49
Zitat von: gelegentlich am 08. August 2013, 15:46:11
Nein, abfaulen lassen ist einfach angemessener. Effizienzgebot!

ist doch wirklich einfach:
Profil -> Benutzerkonto -> Aktionen -> Konto löschen

@Groucho: Spielverderber!!

:Sandkasten2:

Warum? Ich helfe gerne, wenn ich helfen kann!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 08. August 2013, 16:59:02

Zitat
ZitatEs wird doch nicht besser wenn Sie hier Dinge als Fakten präsentieren, die sich nur desshalb stabilisiert haben weil sie in den entsrechendenden Furorforen dauernd wiederholt wurden. Gutes Beispiel ist die sogenannte Befangenheit, was sagt den Ihr Messer zu der These dass der Richter nachdem er einen Mann erkannt hat den er 23 Jahre vorher mal trainiert hat, scherzhaft, zum Schöffen meint "oje jetzt muss ich mich wohl als befangen erklären".....
Es wird ganz schlecht weil Sie sich nicht informieren. Sie zitieren nicht falsch, aber Sie lassen das Wesentliche der Aussage von Herrn Westenrieder weg. Die muss ich hier nicht wiederholen. Sie zeigt aber glasklar dass der Richter befangen war und das auch wußte. Und dieser Zeuge kann damit kaum zurück. Dann wäre es eine uneidliche Falschaussage vor dem UA gewesen. Er hat aber verlauten lassen dass er es auch beeiden würde. Und die Richterin Heinemann ist noch nicht vernommen worden - lediglich eine schriftliche Aussage (zu der man deshalb keine Rückfragen stellen kann).

Wessen Rasiermesser ist nun schärfer?

Zitat.....es müssen praktisch alle am Komplott mitgewirkt haben; angefangen bei der Annahme, dass Frau Petra nicht Opfer einer ehelichen Gewalt war, sondern eiskalte Täterin ist, die von Anfang an planvoll intrigiert und alle um den Finger gewickelt hat. Eine verwegene Annahme, die leider auch Herr Strate massiv vertritt.

Rasiermesser? ....wohl eher nicht.

ZitatNicht doch: Occams Razor. Ob die sich ab und zu verprügelt haben, Beide, weiß ich nicht. Es gibt auch Stimmen die bezweifeln dass das "Ursprungsattest" echt ist und dass mit Hilfe der Sprechstundenhilfe da irgendwie was gedreht wurde. Noch hat Herr Reichel nicht unter Eid ausgesagt. Ob dieses Attest fachlich für diesen Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung reicht wissen wir Alle nicht. Einige Medizine sagen: nein, reicht nicht.

Hat ja auch niemand behauptet, die blutergüsse sind erstmal diagnostizierte Blutergüsse und dass die nicht die Praxisinhaberin sondern ihr stellvertreter diagnostiziert hat ist eigentlich egal, Frau Merk zu Liebe ist da jetzt ein falsches Dokument draus geworden.

ZitatEin Komplott kriegt man durch gute Vernetzung und planvoll gesetzte Small Talks sanft, nachdrücklich, auf die Dauer, auch hin.

So wie Herr Mollath seine Freilassung meinen Sie......?

ZitatWenn es gut gemacht wird müssen wichtige Beteiligte hinterher gar nicht mehr genau wissen welche Rolle sie da gespielt haben. Ich vermute z.B. dass ein Brixner gar nicht mehr weiß seit wann genau er der Meinung war Mollath sei wahnhaft - und wer es ihm gesteckt hat. Die angeblich den Wahn beweisende lange Textzusammenstellung hat er ja gar nicht gelesen, wie er sagte. Also?

....und wieder wildes Vermuten.

ZitatIn vielen halbgebildeten Akademikerkreisen reicht zur Zeit die Andeutung "Verschwörungstheorie?", spöttisches Lächeln, um eine Sache zu erledigen ohne sich mit ihr auseinander zu setzen. Der Angesprochene weiß dann dass er "sozial vermintes" Gelände betreten würde. So funktioniert z.B. Selbstzensur bei Journalisten.

...klar auch bei vollgebildeten Akademikerkreisen sind Verschwörungstheorien abseits der Faktenlage eher unbeliebt.

Zitat
Ja, auf der Basis des Veröffentlichten und vom Hörensagen halte ich Frau Maske für eine Intrigantin.

Yepp, dafür aber umso selbstsicherer.

ZitatUnd wenn ein "pietistisch" gepolter Mensch wie Mollath in eine autobiographische Krise gerät, wie das wohl der Fall war, und als dummer "kleiner Mann", der er wohl war, Angst vor dem Gesetz kriegt bei so viel Illegalem (das ja nicht mehr bestritten wird) kann schon sein dass er für seine Umgebung schwer erträglich gewesen ist, damals.

Vermuten Sie mal so?
Zitatwie das wohl der Fall war

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 17:21:55
Zitat von: Typee am 08. August 2013, 15:16:57
Zitat von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 14:10:01

Kennst Du einen Sachverhalt, in der Gustl der Lüge überführt wurde?


Gruß, Nachterpel

Na ja, die Behauptung, er habe Berge von Unterlagen an Beate Klarsfeld geschickt, die aber davon so gar nichts bemerkt hat.

Das hatte Mollath nie behauptet. Er sagte, er hätte Unterlagen irgendeinem Schweizer und Serge Klarsfeld, dem Gatten von Beate Klarsfeld, deponiert. Ein Reporter vom NK, ein Otto Lapp, hatte dann die Beate Klarsfeld angerufen, die natürich von nix wußte, was ja auch kein Wunder ist.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 08. August 2013, 17:44:35
[geeditet]
Hier steht nichts von Serge Klarsfeld:
ZitatAm Dienstag vergangener Woche trat er als Zeuge im Untersuchungsausschuss des Landtages auf. Dort sagte er: Er habe weiteres belastendes Material nach Frankreich und in die Schweiz geschafft, weil er Deutschland nicht für ausreichend sicher gehalten habe. Er nannte auch eine Adresse: das Büro der französischen Journalistin und Nazijägerin Beate Klarsfeld in Paris.

Gustl Mollath behauptet, zu Unrecht seit sieben Jahren in der Psychiatrie zu sitzen. Ein Komplott habe ihn dort hingebracht, auch deshalb, weil er Schwarzgeldgeschäfte seiner Frau bei der HypoVereinsbank angezeigt habe. Am Dienstag vergangener Woche trat er als Zeuge im Untersuchungsausschuss des Landtages auf. Dort sagte er: Er habe weiteres belastendes Material nach Frankreich und in die Schweiz geschafft, weil er Deutschland nicht für ausreichend sicher gehalten habe. Er nannte auch eine Adresse: das Büro der französischen Journalistin und Nazijägerin Beate Klarsfeld in Paris.

,,Es gibt keinen Koffer oder Beweismaterial", sagte die 74-Jährige dem Kurier. ,,Aber etwas Anderes." Mollath hatte ihr seit 1998 öfter geschrieben. Die Briefe waren auf gelbem Papier, weswegen sie sich erinnerte. ,,Alle per Einschreiben." Noch heute hat sie diese in einem Ordner abgelegt. Mollath hatte Klarsfeld 1998 für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen. Immer wieder schrieb er im Laufe der nächsten Jahre ihr und anderen Politikern, darunter dem damaligen Bundesaußenminister Joschka Fischer, Bundespräsidenten Roman Herzog oder der Grünen-Politikerin Amelie Bundenbach.

Das einzige Thema der Korrespondenz sei das Bundesverdienstkreuz gewesen. Das Bundespräsidialamt und das Auswärtige Amt hätten ,,brav geantwortet" und auch Klarsfeld die Antworten geschickt. Aber Beweismittel für Schwarzgeldaffären? ,,Es hätte mich gewundert", sagt Klarsfeld, wenn so etwas gekommen wäre. Der Brief-Kontakt mit Mollath sei 2002 auch abgebrochen.
http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/mollath_keine_beweise_paris_162170

Weder im Minderheitenbericht noch im Abschlussbericht kommen die Worte ,,Paris" oder ,,Klarsfeld" vor. Hast Du noch andere Quellen?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 18:06:32
Unser "gelegentlich" ist ein Verschwörungstheoretiker ersten Ranges.
Der wittert überall Zitierkartelle, Trittbrettfahrer und geheime Seilschaften, nur weil immer mehr einzelne Blogger sich dem politisch korrekten Mollathisten-Credo nicht anschließen wollen.
Hier in einer Diskussion im Wolff-Blog über Mackenthun (über den ja - glaubt man "gelegentlich" - im Wolff-Blog niemals diskutiert wird...) :

Zitathttps://gabrielewolff.wordpress.com/2013/07/26/der-fall-mollath-die-letzte-bastion/#comment-20205

gelegentlich sagte am 8. August 2013 um 18:44 :

Heute ist offenbar Trittbrettfahrer-Tag. Man darf nicht vergessen dass es eine Sache weniger Euro ist solch eine Webseite ins Netz zu stellen, allemal billiger als Anzeigen in den Printmedien, um das zu beschaffen, was hier offenbar gewünscht wird: Aufmerksamkeit und dann Aufträge. Und es geht relativ schnell und leicht, synergistisch wirkende Unterstützung im Sinne eines Zitier- und Verlinkungskartells zu bekommen. Es gibt doch genügend Leute mit ähnlicher Interessenlage und den gleichen Relevanzproblemen.
Das mit der privaten Rente ist offenbar doch keine so gute Idee gewesen. Immer öfter immer verzweifeltere arme Seelen – in aller Öffentlichkeit!
Jetzt darf man wohl nicht mal mehr bloggen ohne in den Geruch von unlauterer Werbung zu geraten.
Komisch nur, dass Frau Wolff als Autorin und Herrn Strate (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145815#msg145815) das nicht vorgeworfen wird - zumindest nicht von den Mollath-Fans.

"gelegentlich" hat anscheinend echt einen an der Waffel!
Wenn ich noch an das dumme Geschwätz von "Geschäftsmodell Forensische Psychiatrie" im Blog denke  :stirn

Mackenthun ist natürlich den Hardcore- Mollathisten ein Dorn im Auge mit solchen Statements:

Zitathttp://geraldmackenthun.de/mollath/kommentar/

Der Fall Gustl Mollath
Kommentar zur öffentlichen Diskussion um den Fall Mollath

Auch ich wurde inzwischen Opfer von hochaggressiven Beleidigungen und Belästigungen der Mollath-Unterstützer. Das geht so weit, dass damit gedroht wird, mich in meiner beruflichen Existenz zu vernichten. Ihre Vorgehensweise folgt einem Schema:

1.) Andersdenkende haben prinzipiell keine Ahnung. Sie haben die vielfältigen Beweise für Mollaths Unschuld nicht zur Kenntnis genommen. Wenn sie dies getan hätten, läge seine Unschuld klar zutage. Andersdenkende können also nicht selbst denken, sie sind unfähig oder unwillens oder beides, die klar zutage liegende Wahrheit anzuerkennen.

2.) Andersdenkende können, ja müssen ,,gekauft" sein – von wem, wird nicht ganz klar. Von der Justiz? Von Ministerin Merk? Von der CSU? Sie müssen gekauft worden sein, anders kann man sich die Ignoranz der Andersdenkenden nicht erklären. Es sei denn, sie sind grundsätzlich böswillig oder dumm (siehe 1.).

3.) Die berufliche Expertise der Andersdenkenden wird in Zweifel gezogen beziehungsweise grundsätzlich in Abrede gestellt. Psychiater werden als ,,Psychiater" tituliert, als ob sie möglicherweise keine wären und ihr Diplom in der Lotterie gewonnen hätten (wie Gert Postel). Es wird zum Beispiel rundheraus bestritten, dass ich ein Psychologe bin. Einer, der mich erst beleidigte und sich dann im Internet schlau machte, musste zugeben, dass ich doch Psychotherapeut bin. Aber natürlich bin ich nicht nur dumm (siehe 1.) und gekauft (siehe 2.), sondern zudem noch eine Gefahr für meine Patienten (siehe 1.), "falls Sie überhaupt welche haben".

4.) Die Reaktionen der Mollath-Fans gleiten (neben 1.-3.) meist sofort und unmittelbar ab in persönliche Beleidigungen und Unterstellungen. Ihre Angst lässt sie so handeln. Psychiatrie und Psychologie sprechen von Projektionen (eigene Fehler und Unzulänglichkeiten werden dem Anderen zugeschoben und unterstellt). Eine Projektion ist ein seelischer Mechanismen zur Abwehr von seelisch Unerträglichem (aus der Sicht der Projizierenden). Mollath-Fans halten es für eine unerträgliche Vorstellung, dass Mollath eventuell zu Recht in der Psychiatrie einsitzt, dass es eventuell nur marginale oder gar keine ,,Schwarzgeldschiebereien" gab, dass die Mollaths in einem unerfreulichen Ehekrieg verstrickt waren, den die Öffentlichkeit aber grundsätzlich nichts angeht, dass die vier psychiatrischen Gutachten im Großen und Ganzen Mollaths psychischen Zustand korrekt abbildeten und dass Ministerin Merk zu keinem Zeitpunkt Anlass hatte, in den Fall einzugreifen, was ihr im Übrigen auch verboten war und ist...

...

7.) Gemeinsames Merkmal der unter Gruppenzwang Stehenden ist die partielle Unfähigkeit, sich in das Gegenüber oder den Anderen hineinzuversetzen, seine Intentionen und Überlegungen zumindest ansatzweise nachzuvollziehen und ihm das Recht auf eigene Überlegungen und Meinungen zuzugestehen. Die Mollath-Fans streiten dem Andersdenkendem dieses Recht grundsätzlich ab (siehe 1. und 2.)...

Passt sehr genau zu dem Eindruck, den "gelegentlich" hier hinterlässt - inclusive seiner Kommentare bei dem FREITAG-Blogger (http://www.freitag.de/autoren/danielm2601/mollath-taugt-nicht-zum-helden/@@view)



Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 18:23:53
Zitat von: bayle am 08. August 2013, 17:44:35
[geeditet]
Hier steht nichts von Serge Klarsfeld:
ZitatAm Dienstag vergangener Woche trat er als Zeuge im Untersuchungsausschuss des Landtages auf. Dort sagte er: Er habe weiteres belastendes Material nach Frankreich und in die Schweiz geschafft, weil er Deutschland nicht für ausreichend sicher gehalten habe. Er nannte auch eine Adresse: das Büro der französischen Journalistin und Nazijägerin Beate Klarsfeld in Paris.

Gustl Mollath behauptet, zu Unrecht seit sieben Jahren in der Psychiatrie zu sitzen. Ein Komplott habe ihn dort hingebracht, auch deshalb, weil er Schwarzgeldgeschäfte seiner Frau bei der HypoVereinsbank angezeigt habe. Am Dienstag vergangener Woche trat er als Zeuge im Untersuchungsausschuss des Landtages auf. Dort sagte er: Er habe weiteres belastendes Material nach Frankreich und in die Schweiz geschafft, weil er Deutschland nicht für ausreichend sicher gehalten habe. Er nannte auch eine Adresse: das Büro der französischen Journalistin und Nazijägerin Beate Klarsfeld in Paris.

,,Es gibt keinen Koffer oder Beweismaterial", sagte die 74-Jährige dem Kurier. ,,Aber etwas Anderes." Mollath hatte ihr seit 1998 öfter geschrieben. Die Briefe waren auf gelbem Papier, weswegen sie sich erinnerte. ,,Alle per Einschreiben." Noch heute hat sie diese in einem Ordner abgelegt. Mollath hatte Klarsfeld 1998 für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen. Immer wieder schrieb er im Laufe der nächsten Jahre ihr und anderen Politikern, darunter dem damaligen Bundesaußenminister Joschka Fischer, Bundespräsidenten Roman Herzog oder der Grünen-Politikerin Amelie Bundenbach.

Das einzige Thema der Korrespondenz sei das Bundesverdienstkreuz gewesen. Das Bundespräsidialamt und das Auswärtige Amt hätten ,,brav geantwortet" und auch Klarsfeld die Antworten geschickt. Aber Beweismittel für Schwarzgeldaffären? ,,Es hätte mich gewundert", sagt Klarsfeld, wenn so etwas gekommen wäre. Der Brief-Kontakt mit Mollath sei 2002 auch abgebrochen.
http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/mollath_keine_beweise_paris_162170

Weder im Minderheitenbericht noch im Abschlussbericht kommen die Worte ,,Paris" oder ,,Klarsfeld" vor. Hast Du noch andere Quellen?


http://waz.m.derwesten.de/dw/panorama/ist-mollath-irrtuemlich-in-der-psychiatrie-id8059509.html?service=mobile

Ob denn ein Gespräch mit der Steuerfahndung, der Staatsanwaltschaft und weiteren Behörden über seinen Schwarzgeldverdacht geführt worden sei, wollten Abgeordnete wissen: "Nie." Ob er denn noch Beweismaterial in Händen habe? Mollath: "Man rechnet mit allem. Deshalb habe ich Unterlagen an Serge Klarsfeld (Ehemann von Beate Klarsfeld und Anwalt in Frankreich) und an Jean Ziegler (Schweizer Autor) gegeben."
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 18:32:07
@ErpelderNacht:

Für wie realistisch und "wahr" hältst du Mollaths Behauptungen, er habe seine Frau von illegalen Geschäftspraktiken abhalten wollen, aber über sein Faxgerät seien immer noch massenweise belastende Unterlagen gekommen (oder so ähnlich) ?

Ich meine: wenn man nicht will, dass einem der Ehemann auf die Schliche kommt, dann sucht man sich doch andere Wege für die geschäftliche Kommunikation mit den Kunden, oder?

Und kannst du dir eine Situation vorstellen, in der P.M. "ganz normale" i.e. legale Kundenkontakte hatte und ihr Mann diesen auch hinterherspioniert hat - inclusive die Kunden in ihrem privaten Umfeld aufzusuchen (worauf die "Wörthmüller-Episode" hindeutet)?

Was bedeutet es für einen Bankmitarbeiter, wenn der Ehepartner anfängt, die Kunden zu belästigen?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 08. August 2013, 18:38:18
@ErpelderNacht
Für mich ist jetzt nicht klar, wer exakter ist: Lapp oder Preuß (wo Deine Präferenzen sind, brauchst Du jetzt nicht zu sagen). Immerhin hat Lapp nachgefragt; Frau Klarsfeld hatte früher Kontakt mit Mollath, und ich habe keinen Hinweis auf getrennte Büros von Serge und Beate K. gefunden. Es mag ein Restrisiko bleiben, dass Lapp nicht alle Möglichkeiten abgeklopft hat, aber ich halte es für nicht groß. Auf jeden Fall nicht so groß, dass ich hier sagen würde: "kein Wunder".
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 08. August 2013, 18:40:10
Das Ehepaar Klarsfeld gibt es nur im Doppelpack. Jean Ziegler hat mittlerweile auch irgendeinem Journalisten erzählt, er wüsste von nichts. Quelle hab ich gerade keine.
Ob Mollath hier aber bewusst die Unwahrheit sagt, ist ja nochmal eine andere Frage.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 08. August 2013, 19:03:10
ZitatMollaths-Anwalt Gerhard Strate kündigte für den Fall eines Freispruchs im Wiederaufnahmeverfahren einen Schadenersatzprozess gegen den bayerischen Staat an. Das werde wahrscheinlich ein sehr kurzes Verfahren werden und zugleich mit der Rehabilitierung Mollaths verbunden sein, sagte der Hamburger Anwalt am Mittwoch im Bayerischen Rundfunk. Das sei aber im Moment eher nebensächlich. Auf keinen Fall werde sich Molath psychiatrisch begutachten lassen. ,,Es gibt keinen Hinweis, dass er unter einem Wahn gelitten hat", sagte Strate.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/nach-der-entlassung-aus-der-psychiatrie-mollath-will-weiter-kaempfen-1.1741520
Hier kannste echt was lernen. Drei Fachleute, ein Haufen von jedem einsehbarer Dokumente und einige journalistische Recherchen können nicht mal den kleinsten "Hinweis" bieten, wo ein Laie (bzw. ein Profi auf anderem Gebiet) das Sagen hat.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 19:07:30
@bayle:
Ich kann mich täuschen, aber mein Gefühl sagt mir, dass Strate noch richtig auflaufen könnte.
Der nimmt den Mund einfach zu voll in aller Öffentlichkeit...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 19:20:04
Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 18:32:07
@ErpelderNacht:

Für wie realistisch und "wahr" hältst du Mollaths Behauptungen, er habe seine Frau von illegalen Geschäftspraktiken abhalten wollen, aber über sein Faxgerät seien immer noch massenweise belastende Unterlagen gekommen (oder so ähnlich) ?

Ich meine: wenn man nicht will, dass einem der Ehemann auf die Schliche kommt, dann sucht man sich doch andere Wege für die geschäftliche Kommunikation mit den Kunden, oder?


Ich habe keine Ahnung. Aber wie hätte seine Frau das ihren Kunden erklären sollen, ohne daß die sich von ihr abwenden?

Zitat


Und kannst du dir eine Situation vorstellen, in der P.M. "ganz normale" i.e. legale Kundenkontakte hatte und ihr Mann diesen auch hinterherspioniert hat - inclusive die Kunden in ihrem privaten Umfeld aufzusuchen (worauf die "Wörthmüller-Episode" hindeutet)?


Die Wörthmüller-Episode war tatsächlich nicht zufällig. Er vermutete tatsächlich einen Nachbarn und Duzfreund Wörthmüllers, einen Herrn Roggenhöfer, als Teil der Schwarzgeldverschiebungen, was sich glaub ich auch als wahr herausstellte.

Das war sogar einer der Wiederaufnahmegründe der Staatsanwaltschaft in ihrem Wiederaufnahmeantrag!

http://strate.net/de/dokumentation/Mollath-Wiederaufnahmeantrag-StA-Regensburg-2013-03-18.pdf

Siehe Aussage Roggenhöfer ab Seite 91, und speziell auf Seite 93:
Zitat
Abschließend erklärte der Zeuge ungefragt:

"Aus heutiger Sicht der Dinge und den mir auch aus den Medien bekannten Informationen kann ich mir schon erklären, warum auch ich und Herr Wörthmüller in den Augen des Herrn Mollaths sich gegen ihn verschworen haben. Mein Geschäftspartner Dirsch war Kollege von Mollaths Frau in der Hypo Vereinsbank. Ich gründete mit ihm (Dirsch) eine Firma auf dem Finanzsektor. Herr Wörthmüller ist mein unmittelbarer Nachbar. Wenn Herr Mollath jetzt auf Herrn Wörthmüller als Gutachter trifft, ist es aus meiner Sicht denkbar, dass er Herrn Wörthmüller und mich mit seiner Frau damals in Verbindung brachte."

Die Aussagen Wörthmüller stehen gleich dahinter, da hab ich jetzt aber keine Lust, das abzutippen.

Und auf Seite 97 werden die Aussagen Wörthmüllers und Roggenhofers als neue Tatsachen für die Wiederaufnahme aufgeführt.

Die Wörthmüller-Episode ist als Beweis eines Wahns ungeeignet, von der Staatsanwaltschaft und den Zeugenaussagen quasi widerlegt.

Gruß, Nachterpel
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 19:31:11
@ErpelderNacht:

Mit "Wörthmüller-Episode" meine ich hier v.a. den Anfang derselben:

da hatte sich Mollath nämlich (auch wieder) auf den Weg gemacht, um Wörthmüllers Nachbarn Roggenhofer  (den er nicht persönlich kannte) in dessen privatem Umfeld aufzusuchen wegen der vermuteten bzw gewähnten Verflechtungen.
Er traf dann Wörthmüller, den er ebenfalls nicht kannte, und erzählte ihm gleich (einem bis dato Fremden!), was er - G.M. - von Roggenhofer wisse und weshalb er jetzt hier sei.

Für mich ist das - völlig egal, was Roggenhofer auf dem "Kerbholz" haben mag - eine klare Form von Stalking, verbunden mit einer Distanzlosigkeit (dem fremden Wörthmüller gegenüber) und ohne Rücksicht darauf, was denn Wörthmüller überhaupt angeht, was sein Nachbar macht (abgesehen von der Tatsache, dass unklar bleibt, was Mollath da genau rausgefunden haben will).

Aus meiner Sicht sind solche Verhaltensweisen ganz klar Stalking - mit u.U. desaströsen Folgen für die Beteiligten, über die irgendwelche nachteiligen und unbewiesenen Gerüchte von G.M. in die Welt gesetzt wurden.

Vor diesem Hintergrund muss man auch das vom Zahnarzt Braun behauptete (!) Telefonat der P.M. sehen:
die kann durchaus in völliger Verzweiflung gesagt haben:

"Ich habe gute (Kunden-)Beziehungen (die ich mir von meinem stalkenden Mann nicht kaputt machen lasse)"* etc.

Warum ich die Aussage von Braun ansonsten für einen Fake halte, habe ich an anderer Stelle (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg145761#msg145761) erklärt.

*das konnten übrigens auch ganz reguläre, legale  Kundenbeziehungen sein
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 19:58:06
@sweeper:

Ich kann dir nicht folgen. Du schreibst ja selber, daß Roggenhöfer und Mollath sich nicht kennen und nie Kontakt miteinander hatten.

Und die Aussage von Wörthmüller über die Begegnung beschreibt eben nicht, daß Mollath ihn wegen Schwarzgeldvorwürfen vollgeblubbert hätte. Nein, Roggenhöfer blubberte Wörthmüller über diese Schwarzgeldvorwürfe voll! Das kannst Du alles auf Seite 93 nachlesen.

Stalking sieht anders aus.

Ich verstehe deine Argumentation nicht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 08. August 2013, 20:03:05
Zitat von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 19:20:04
... einen Herrn Roggenhöfer, als Teil der Schwarzgeldverschiebungen, was sich glaub ich auch als wahr herausstellte.
Ich wäre mit solchen Äußerungen sehr sehr vorsichtig, das könnte ohne weiteres üble Nachrede sein. Im Revisionsbericht der HypoVereinsbank sind die Namen geschwärzt, und er bezieht sich natürlich nur auf die Bankmitarbeiter. Selbst wenn die Staatsanwaltschaft gegen Herrn R. ermitteln würde, würde das überhaupt noch nichts beweisen. Zu Ermittlungen kann man kommen wie die Jungfer zum Kind, vor allem wenn jetzt alles aufgescheucht ist.

Das LG Regensburg nimmt ausführlich zu der Sache Wörthmüller Stellung (S. 76-87):
ZitatInsgesamt belegen die Aussagen der Zeugen Dr. W und R nicht, dass die Einbeziehung des Dr. W in den vom Untergebrachten behaupteten Schwarzgeldskandal aus vernünftiger Sicht gerechtfertigt, logisch oder nachvollziehbar – oder auch nur nicht abwegig – wäre. [S. 85]
http://www.justiz.bayern.de/imperia/md/content/stmj_internet/gerichte/landgerichte/regensburg/bwam240713_10_geschw_rzt.pdf
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 20:04:47
@ErpelderNacht:

Dann lies noch mal, was Wörthmüller darüber aussagt, wie es zu der ersten Begegnung mit Mollath kam, bevor dieser dann zur Begutachtung in seine Klinik geschickt wurde - und warum er sich für befangen erklärt hat.

In Kurzform bei Garcia:
Zitat
http://blog.delegibus.com/2013/04/07/der-fall-mollath-ein-mehrpersonenstuck-teil-5/
...Wörthmüller war da, als Mollath den Nachbarn und Duzfreund Wörthmüllers aufsuchen wollte (dieser Nachbar hatte mit dem engsten Kollegen der Ex-Frau ein Finanzberatungsunternehmen gegründet, nachdem dieser Kollege zusammen mit der Ex-Frau und weiteren Personen aufgrund einer Anzeige Mollaths bei der HypoVereinsbank seine Anstellung verloren hatte)...

Es gibt aber eine ausführliche Stellungnahme Wörtmüllers zu der Episode - wenn ich sie finde, reiche ich sie nach.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 20:08:57
Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 20:04:47
@ErpelderNacht:

Dann lies noch mal, was Wörthmüller darüber aussagt, wie es zu der ersten Begegnung mit Mollath kam, bevor dieser dann zur Begutachtung in seine Klinik geschickt wurde - und warum er sich für befangen erklärt hat.

Das habe ich getan. Und ich finde das von dir beschriebene Vollblubbern Worthmüllers wegen Schwarzgeldvorwürfen durch Mollath nicht.

Kannst Du mir die Stelle nennen? Seitenzahl reicht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 20:13:41
Siehe oben.
Muss in einem der Strate-Dokumente sein - oder im Wiederaufnahmeantrag der Staatsanwaltschaft.

Hier ist es:

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-StVK-2013-04-12.pdf

ab. S. 13:
Zitat
,,Bei der unmittelbaren Einlieferung des Herrn Mollaths in meine Klinik war ich nach meiner Erinnerung nicht zugegen, wurde darüber aber zeitnah informiert. Als ich Herrn Mollath dann aufsuchte war ich erschrocken, weil ich in ihm den ,Besucher', dem ich kurzer Zeit vorher auf meinem Grundstück gegenüberstand, wiedererkannte. Mir war sofort bewusst, dass es sich um die Person handelt, über die ich mit Herrn Roggenhofer gesprochen habe. Da ich mich gegenüber Herrn Roggenhofer auch zu dem aus meiner Sicht auffälligen Geisteszustand des ,Besuchers' – wie ich ihn eingeschätzt habe – geäußert habe, beschäftigte mich sofort die Frage, ob ich unbefangen den Gutachtensauftrag erfüllen kann...
Allerdings war meine Erinnerung ungenau:
Mollath hatte Roggenhofer zwar privat (!) aufgesucht/aufsuchen wollen und war dazu auf Wörthmüllers Grundstück rumgeirrt (was diesen zu Mutmaßungen über seinen inneren Zustand veranlasste) - über die vermuteten Schwarzgeldgeschichten Roggenhofers hat Mollath dem  Wörthmüller aber wohl erst in der Klinik erzählt - und dabei unerwähnt gelassen, dass er auch Wörtmüller als Nachbarn Roggenhofers verdächtigte:
Zitat
... Um abzuklären, ob ich dem Gutachtensauftrag Folge leisten kann, habe ich mich mehrmals mit Herrn Mollath unterhalten. Bei diesen Gesprächen äußerte Herr Mollath sich überhaupt nicht zu den ihm zur Last gelegten Taten, insbesondere nicht zu den ihm vorgeworfenen Körperverletzungsdelikten zu Lasten seiner Ehefrau. Herr Mollath äußerte mir gegenüber, dass er eine Begutachtung grundsätzlich ablehne, weil er sie nicht für notwendig hält. Auch äußerte er Bedenken speziell bzgl. meiner Person als Gutachter. Er begründete dies damit, dass ich ja der Nachbar von Herrn Roggenhofer bin. Herr Mollath sagte, dieser Herr Roggenhofer gehörte zu den Kreisen, die genau mit den Schwarzgeldverschiebungen zu tun haben, gegen die er (Mollath) Vorwürfe erhebe, die keiner hören will. Mir selbst ge- genüber hat er in unseren Gesprächen keine Vorwürfe dahingehend erhoben, dass auch ich an illegalen Bankgeschäften beteiligt bin...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Dr. Gold am 08. August 2013, 20:29:59
N'Abend erstmal in die Runde.  :grins2:

Habe mich jetzt auch registriert. Bei solch' kühnen Einlassungen (an denen es hier weiß Gott nicht mangelt) siegt die Sko­po­phi­lie über das Kopfschütteln.

Wo steht nochmal das Popcorn?

Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 19:07:30
Der nimmt den Mund einfach zu voll in aller Öffentlichkeit...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 08. August 2013, 20:32:25
Nun das Kontrastprogramm zu Strate:
Zitat
Henning Saß gehört zu den renommiertesten Gerichtspsychiatern der Republik, seit mehr als 30 Jahren ist er als forensischer Gutachter mit ähnlichen, oft spektakulären Fällen betraut. "Ohne die öffentliche Diskussion wäre Gustl Mollath zu diesem Zeitpunkt nicht freigekommen, das Licht der Öffentlichkeit hat ein Wiederaufrollen des Falls bewirkt", konstatiert Saß.

Die Debatte sei allerdings ohne "die nötige Differenzierung" geführt worden, kritisiert Saß. Psychiatrische Aspekte seien in verwirrender Weise mit rechtlichen vermengt worden. Man hätte die juristischen Fragen "Sind die Taten passiert, und inwieweit sind sie gefährlich?" von den psychiatrischen Fragen "Liegt eine psychiatrische Erkrankung vor, und inwieweit geht von dem Patienten eine Gefahr für sich oder für die Allgemeinheit aus?" trennen müssen.
...
Gerichtspsychiater Saß räumt ein, dass der rechtliche Verfahrensgang im Fall Mollath "einigermaßen vertrackt" gewesen sei. "Dass die bisherigen Begutachtungen fehlerhaft waren, wurde indes nirgends gezeigt", betont er und warnt davor, dass der Einzelfall Mollath nun verallgemeinert werde. Dies schüre Ängste in der Bevölkerung - und verunsichere gleichzeitig psychisch Kranke. "Die Psychiatrie und ihre Patienten werden als gefährlich und böse stigmatisiert, das kann nicht Sinn und Zweck der Debatte sein."
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/gustl-mollath-gutachter-und-juristen-kritisieren-umgang-a-915494.html
[Hervorhebung durch mich]
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 20:34:17
Zitat von: bayle am 08. August 2013, 20:03:05
Zitat von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 19:20:04
... einen Herrn Roggenhöfer, als Teil der Schwarzgeldverschiebungen, was sich glaub ich auch als wahr herausstellte.
Ich wäre mit solchen Äußerungen sehr sehr vorsichtig, das könnte ohne weiteres üble Nachrede sein. Im Revisionsbericht der HypoVereinsbank sind die Namen geschwärzt, und er bezieht sich natürlich nur auf die Bankmitarbeiter. Selbst wenn die Staatsanwaltschaft gegen Herrn R. ermitteln würde, würde das überhaupt noch nichts beweisen. Zu Ermittlungen kann man kommen wie die Jungfer zum Kind, vor allem wenn jetzt alles aufgescheucht ist.

Magst Recht haben. Ich ziehe meine Aussage zurück.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 08. August 2013, 20:37:53
Zitat von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 20:34:17
Magst Recht haben. Ich ziehe meine Aussage zurück.
Unter solchen Umständen wäre ich ja beinahe fast bereit, es auch mal selber zuzugeben, wenn ich mich jemals irre.  ;)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 20:42:42
Zitat von: Dr. Gold am 08. August 2013, 20:29:59
N'Abend erstmal in die Runde.  :grins2:

Habe mich jetzt auch registriert. Bei solch' kühnen Einlassungen (an denen es hier weiß Gott nicht mangelt) siegt die Sko­po­phi­lie über das Kopfschütteln.

Wo steht nochmal das Popcorn?

Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 19:07:30
Der nimmt den Mund einfach zu voll in aller Öffentlichkeit...

N'Abend.
Ich mach aber jetzt erst mal Feierabend für heute.
Vielleicht findet sich ja sonst jemand als Gesprächspartner.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 20:44:54
Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 20:13:41
Siehe oben.
Muss in einem der Strate-Dokumente sein - oder im Wiederaufnahmeantrag der Staatsanwaltschaft.

Der ganze Komplex Wörthmüller ist ab Seite 89 im Wiederaufnahmeantrag der Staatsanwaltschaft beschrieben.

Ich finde keine Stelle, in der Worthmüller aussagt, bei der ersten Begegnung hätte Mollath ihm von den Schwarzgeldverschiebungen erzählt. Das war Roggenhöfer.

Erst in der Klinik redeten Mollath und Wörthmüller über den Schwarzgeldkomplex.

Das sind die Ergebnisse der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und ein Wiederaufnahmegrund bezüglich "Wahnausweitung auf unbeteiligte Dritte"
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Dr. Gold am 08. August 2013, 20:47:20
Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 20:42:42
N'Abend.
Ich mach aber jetzt erst mal Feierabend für heute.
Vielleicht findet sich ja sonst jemand als Gesprächspartner.

Es war ja auch ein langer Tag für Sie. Seit neun Stunden hart am Thema. Das kann schlauchen.  :grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 20:48:51
@ErpelderNacht:

Ja, ich habe das versehentlich in der Erinnerung zusammengezogen und korrigiert (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145888#msg145888)
Was bleibt, ist aber dennoch das Stalking aufs Privatgrundstück.
Die entsprechende Story wurde dann in der Klinik nachgeliefert.
Das ändert m.E. am Kern meiner Aussage nichts.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 20:49:53
Zitat von: Dr. Gold am 08. August 2013, 20:47:20
Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 20:42:42
N'Abend.
Ich mach aber jetzt erst mal Feierabend für heute.
Vielleicht findet sich ja sonst jemand als Gesprächspartner.

Es war ja auch ein langer Tag für Sie. Seit neun Stunden hart am Thema. Das kann schlauchen.  :grins2:

Ja, aber die Psychopharmaka-Mafia zahlt ganz gut  :teufel
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 08. August 2013, 21:03:09
Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 20:48:51
@ErpelderNacht:

Ja, ich habe das versehentlich in der Erinnerung zusammengezogen und korrigiert (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145888#msg145888)
Was bleibt, ist aber dennoch das Stalking aufs Privatgrundstück.
Die entsprechende Story wurde dann in der Klinik nachgeliefert.
Das ändert m.E. am Kern meiner Aussage nichts.

Das verstehe ich nicht.

Ich hab mal auf Wikipedia geschaut:
Zitathttp://de.wikipedia.org/wiki/Stalking
Stalking ist das willentliche und wiederholte (beharrliche) Verfolgen oder Belästigen einer Person, deren physische oder psychische Unversehrtheit dadurch unmittelbar, mittelbar oder langfristig bedroht und geschädigt werden kann.

Anzahl persönliche Begegnungen Roggenhöfer-Mollath: Null.

Wie kommst Du da auf Stalking?
Woran machst Du das fest?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 08. August 2013, 21:05:30
Zitat
Wie kommst Du da auf Stalking?
Woran machst Du das fest?
Mollath hat sich auf den Weg zu seinem - Roggenhofers  - Privatgrundstück gemacht, hat sich in der Hausnummer geirrt und ist versehentlich vor Wörthmüllers Haustür gelandet. Steht doch alles da:
Zitat
Als ich Herrn Mollath dann aufsuchte war ich erschrocken, weil ich in ihm den ,Besucher', dem ich kurzer Zeit vorher auf meinem Grundstück gegenüberstand, wiedererkannte.

ZitatSeite 16
Bernhard Roggenhofer als dessen Vorstandspartner erweckte offensichtlich Herrn Mollaths Interesse. Jedenfalls machte sich Herr Mollath auf die Suche nach ihm und eruierte seine Privatadresse, um ihn aufzusuchen. Bei dieser Suche traf Herr Mollath dann auf den Herrn Dr. Worthmüller, einen unmittelbaren Nachbarn von Herrn Roggenhofer. Mit diesem unterhielt er sich kurz. Dieser wies ihm dann den Weg zum gegenüberliegenden Anwesen des Herrn Roggenhofer in der Norastraße in Nürnberg.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 08. August 2013, 21:10:23
Zitat von: Dr. Gold am 08. August 2013, 20:29:59
N'Abend erstmal in die Runde.  :grins2:

Habe mich jetzt auch registriert. Bei solch' kühnen Einlassungen (an denen es hier weiß Gott nicht mangelt) siegt die Sko­po­phi­lie über das Kopfschütteln.

Wo steht nochmal das Popcorn?
Selber Guten Abend. Aber breitbeinig in den Sessel fläzen is nich. Erzähl' uns was, was wir noch nicht wissen:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=10168.0
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.0
http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-verschworung-oder-wahn/
(nebst Kommentaren)
http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-ein-zwischenstand/
(auch nebst Kommentaren, die aber schon ein bisschen eintönig sind)
Und mit denen hier muss auch gerechnet werden:
http://zettelsraum.blogspot.de/2013/07/anmerkungen-zum-fall-gustl-mollath.html
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath.html

Ich hoffe, Du bist wenigstens noch ein bisschen abgelenkt, ich geh nämlich jetzt auch schlafen.  Das ,,Sie" verstößt übrigens gegen die Forums-Netikette (leg' ich jetzt einfach mal fest).
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 09. August 2013, 06:50:35
Zitat von: sweeper am 08. August 2013, 21:05:30
Zitat
Wie kommst Du da auf Stalking?
Woran machst Du das fest?
Mollath hat sich auf den Weg zu seinem - Roggenhofers  - Privatgrundstück gemacht, hat sich in der Hausnummer geirrt und ist versehentlich vor Wörthmüllers Haustür gelandet. Steht doch alles da:
Zitat
Als ich Herrn Mollath dann aufsuchte war ich erschrocken, weil ich in ihm den ,Besucher', dem ich kurzer Zeit vorher auf meinem Grundstück gegenüberstand, wiedererkannte.

ZitatSeite 16
Bernhard Roggenhofer als dessen Vorstandspartner erweckte offensichtlich Herrn Mollaths Interesse. Jedenfalls machte sich Herr Mollath auf die Suche nach ihm und eruierte seine Privatadresse, um ihn aufzusuchen. Bei dieser Suche traf Herr Mollath dann auf den Herrn Dr. Worthmüller, einen unmittelbaren Nachbarn von Herrn Roggenhofer. Mit diesem unterhielt er sich kurz. Dieser wies ihm dann den Weg zum gegenüberliegenden Anwesen des Herrn Roggenhofer in der Norastraße in Nürnberg.

Noch einmal die Definition von Stalking:
ZitatStalking ist das willentliche und wiederholte (beharrliche) Verfolgen oder Belästigen einer Person, deren physische oder psychische Unversehrtheit dadurch unmittelbar, mittelbar oder langfristig bedroht und geschädigt werden kann.

Roggenhöfer und Mollath haben sich niemals in ihrem Leben getroffen.

Die beiden kennen sich nicht.

Aus der Tatsache, daß Mollath das Haus Roggenhöfers suchte, kann man kein Stalking schließen.
Es fehlt alles, was die Definition Stalking rechtfertigen würde, das geht rein logisch nicht.

Ich finde in dieser Episode nichts, was Mollath in irgendeiner Weise belastet.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 09. August 2013, 07:01:42
Es scheint am Begriff "Stalking" zu liegen, dass wir nicht auf einen Nenner kommen.
Also anders formuliert:

Du scheinst es ganz normal zu finden, dass Gustl Mollath damals einen ihm persönlich völlig unbekannten Menschen - Herrn Roggenhofer - auf seinem Privatgrundstück aufsucht, um ihn wegen mutmaßlicher Schwarzgeldvorwürfe ( die wiederum Mollath in Eigeninitiative ermittelt haben will) zur Rede zu stellen.

Du würdest es dann vielleicht auch ganz normal finden, wenn dir vor deiner eigenen Wohnungstür jemand begegnet und dich zur Rede stellen will, weil er in eigener Recherche herausgefunden haben will, dass du - sagen wir mal spaßeshalber - einer pädokriminellen Bande  angehörst.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 09. August 2013, 07:25:48
Zitat von: ErpelderNacht am 09. August 2013, 06:50:35
Ich finde in dieser Episode nichts, was Mollath in irgendeiner Weise belastet.
Ich finde ohnehin, dass der Ausdruck ,,belastet" hier die Realität nicht gut beschreibt. Das ist die gleiche Frage wie die, ob Mollath bei seiner ,,Dokumentensicherung bei Klarsfeld" ,,bewusst gelogen" hat.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: The Doctrix am 09. August 2013, 07:27:08
Zitat von: bayle am 08. August 2013, 21:10:23
(leg' ich jetzt einfach mal fest)

Weder hast Du das festgelegt, noch hattest Du jemals das Recht dazu.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 09. August 2013, 07:40:31
Zitat von: sweeper am 09. August 2013, 07:01:42
Es scheint am Begriff "Stalking" zu liegen, dass wir nicht auf einen Nenner kommen.
Also anders formuliert:

Du scheinst es ganz normal zu finden, dass Gustl Mollath damals einen ihm persönlich völlig unbekannten Menschen - Herrn Roggenhofer - auf seinem Privatgrundstück aufsucht, um ihn wegen mutmaßlicher Schwarzgeldvorwürfe ( die wiederum Mollath in Eigeninitiative ermittelt haben will) zur Rede zu stellen.

Du würdest es dann vielleicht auch ganz normal finden, wenn dir vor deiner eigenen Wohnungstür jemand begegnet und dich zur Rede stellen will, weil er in eigener Recherche herausgefunden haben will, dass du - sagen wir mal spaßeshalber - einer pädoktiminellen Bande  angehörst.

Fakt ist:
Mollath hat Roggenhofer nicht auf seinem Grundstück aufgesucht.
Eine solche Episode gibt es nicht.

Mollath und Roggenhöfer kennen sich nicht.
Sie haben sich niemals in ihrem Leben getroffen.

Alles weitere ist Spekulation ohne irgendwelche Bedeutung.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 09. August 2013, 07:43:53
ZitatMollath hat Roggenhofer nicht auf seinem Grundstück aufgesucht.
Eine solche Episode gibt es nicht.

Du kannst offenbar nicht verstehend lesen.
Er hat das Privatgrundstück gezielt aufgesucht, um ihn zu treffen und hat dabei stattdessen Wörthmüller, den Nachbarn getroffen (den er auch nicht kannte, den er aber gefragt hat, wo das Haus von Roggenhofer ist).
Zitat
Seite 16
Bernhard Roggenhofer als dessen Vorstandspartner erweckte offensichtlich Herrn Mollaths Interesse. Jedenfalls machte sich Herr Mollath auf die Suche nach ihm und eruierte seine Privatadresse, um ihn aufzusuchen. Bei dieser Suche traf Herr Mollath dann auf den Herrn Dr. Worthmüller, einen unmittelbaren Nachbarn von Herrn Roggenhofer.

Und das allein ist schon Stalking, denn der Roggenhofer ging ihn nichts an, weder geschäftlich noch privat.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 09. August 2013, 08:06:07
Zitat von: sweeper am 09. August 2013, 07:43:53
ZitatMollath hat Roggenhofer nicht auf seinem Grundstück aufgesucht.
Eine solche Episode gibt es nicht.

Du kannst offenbar nicht verstehend lesen.
Er hat das Privatgrundstück gezielt aufgesucht, um ihn zu treffen und hat dabei stattdessen Wörthmüller, den Nachbarn getroffen (den er auch nicht kannte, den er aber gefragt hat, wo das Haus von Roggenhofer ist).
Zitat
Seite 16
Bernhard Roggenhofer als dessen Vorstandspartner erweckte offensichtlich Herrn Mollaths Interesse. Jedenfalls machte sich Herr Mollath auf die Suche nach ihm und eruierte seine Privatadresse, um ihn aufzusuchen. Bei dieser Suche traf Herr Mollath dann auf den Herrn Dr. Worthmüller, einen unmittelbaren Nachbarn von Herrn Roggenhofer.

Und das allein ist schon Stalking, denn der Roggenhofer ging ihn nichts an, weder geschäftlich noch privat.

Von welcher Seite 16 sprichst Du? In welchem Dokument befindet sich diese Seite 16?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 09. August 2013, 08:11:54
ZitatVon welcher Seite 16 sprichst Du? In welchem Dokument befindet sich diese Seite 16?

Das Dokument habe ich schon weiter oben verlinkt.
Nämlich hier (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145888#msg145888).

Also dieses hier:

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-StVK-2013-04-12.pdf
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 09. August 2013, 08:12:25
Zitat von: The Doctor am 09. August 2013, 07:27:08
Zitat von: bayle am 08. August 2013, 21:10:23
(leg' ich jetzt einfach mal fest)

Weder hast Du das festgelegt, noch hattest Du jemals das Recht dazu.
:taetschel:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 09. August 2013, 08:20:40
Zitat von: sweeper am 09. August 2013, 07:43:53
ZitatMollath hat Roggenhofer nicht auf seinem Grundstück aufgesucht.
Eine solche Episode gibt es nicht.

Du kannst offenbar nicht verstehend lesen.
Er hat das Privatgrundstück gezielt aufgesucht, um ihn zu treffen und hat dabei stattdessen Wörthmüller, den Nachbarn getroffen (den er auch nicht kannte, den er aber gefragt hat, wo das Haus von Roggenhofer ist).
Zitat
Seite 16
Bernhard Roggenhofer als dessen Vorstandspartner erweckte offensichtlich Herrn Mollaths Interesse. Jedenfalls machte sich Herr Mollath auf die Suche nach ihm und eruierte seine Privatadresse, um ihn aufzusuchen. Bei dieser Suche traf Herr Mollath dann auf den Herrn Dr. Worthmüller, einen unmittelbaren Nachbarn von Herrn Roggenhofer.

Und das allein ist schon Stalking, denn der Roggenhofer ging ihn nichts an, weder geschäftlich noch privat.

Hab die Seite gefunden, in Strates WA.

Daraus den Vorwurf des Stalkings abzuleiten, ist abwegig. Das ist eine Wertung, die durch die belegbaren Fakten nicht begründbar ist.

Und da zitiere ich doch glatt mal den Bayle aus einer Antwort an mich:
ZitatIch wäre mit solchen Äußerungen sehr sehr vorsichtig, das könnte ohne weiteres üble Nachrede sein.

Wir reden hier nicht über Pseudowissenschaften, irrationale Überzeugungssysteme oder Alternative Medizin, sondern über einen konkreten Kriminalfall.

Da müssen die Worte richtig sein.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 09. August 2013, 08:26:01
@ErpelderNacht:

Ich wiederhole mich, indem ich auf meinen Beitrag hier (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145948#msg145948) verweise.
Du hast die Fragen nicht beantwortet, die ich dir darin gestellt habe.
Zur besseren Lesbarkeit wiederhole ich sie im Volltext:

ZitatDu scheinst es ganz normal zu finden, dass Gustl Mollath damals einen ihm persönlich völlig unbekannten Menschen - Herrn Roggenhofer - auf seinem Privatgrundstück aufsucht, um ihn wegen mutmaßlicher Schwarzgeldvorwürfe ( die wiederum Mollath in Eigeninitiative ermittelt haben will) zur Rede zu stellen.

Du würdest es dann vielleicht auch ganz normal finden, wenn dir vor deiner eigenen Wohnungstür jemand begegnet und dich zur Rede stellen will, weil er in eigener Recherche herausgefunden haben will, dass du - sagen wir mal spaßeshalber - einer pädokriminellen Bande  angehörst.

Würdest du es also ganz normal finden,  wenn dir vor deiner eigenen Wohnungstür jemand begegnet und dich zur Rede stellen will, weil er in eigener Recherche herausgefunden haben will, dass du - sagen wir mal spaßeshalber - einer pädokriminellen Bande  angehörst?

Oder wo fängt bei dir Stalking an?
Zitat
Daraus den Vorwurf des Stalkings abzuleiten, ist abwegig.

Es werden übrigens mehrere solcher Vorfälle in den offiziellen Dokumenten berichtet - ich habe aber keine Lust, die jetzt neu rauszusuchen.
Sie befinden sich im alten geschlossenen Mollath-Faden hier und/oder in der Blog-Diskussion.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Typee am 09. August 2013, 09:08:56
Zitat von: sweeper am 09. August 2013, 08:26:01
@ErpelderNacht:

Ich wiederhole mich, indem ich auf meinen Beitrag hier (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145948#msg145948) verweise.
Du hast die Fragen nicht beantwortet, die ich dir darin gestellt habe.
Zur besseren Lesbarkeit wiederhole ich sie im Volltext:

ZitatDu scheinst es ganz normal zu finden, dass Gustl Mollath damals einen ihm persönlich völlig unbekannten Menschen - Herrn Roggenhofer - auf seinem Privatgrundstück aufsucht, um ihn wegen mutmaßlicher Schwarzgeldvorwürfe ( die wiederum Mollath in Eigeninitiative ermittelt haben will) zur Rede zu stellen.

Du würdest es dann vielleicht auch ganz normal finden, wenn dir vor deiner eigenen Wohnungstür jemand begegnet und dich zur Rede stellen will, weil er in eigener Recherche herausgefunden haben will, dass du - sagen wir mal spaßeshalber - einer pädokriminellen Bande  angehörst.

Würdest du es also ganz normal finden,  wenn dir vor deiner eigenen Wohnungstür jemand begegnet und dich zur Rede stellen will, weil er in eigener Recherche herausgefunden haben will, dass du - sagen wir mal spaßeshalber - einer pädokriminellen Bande  angehörst?

Oder wo fängt bei dir Stalking an?
Zitat
Daraus den Vorwurf des Stalkings abzuleiten, ist abwegig.

Es werden übrigens mehrere solcher Vorfälle in den offiziellen Dokumenten berichtet - ich habe aber keine Lust, die jetzt neu rauszusuchen.
Sie befinden sich im alten geschlossenen Mollath-Faden hier und/oder in der Blog-Diskussion.

Ob man das jetzt als Stalking in "technischen Sinne" bezeichnen will oder nicht - das ist ein ganz fruchtloser Streit um Begriffe. Unabhängig davon: wenn vor meiner Haustür so jemand aufkreuzte, hielte ich ihn für verwirrten Gemütes.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 09. August 2013, 09:19:51
Also als Stalking würde ich den alleinigen "Besuch" bei Roggenhofer auch nicht bezeichnen. Im Kontext betrachtet, mit ähnlichen Vorfällen im Umfeld von Petra M.,  muss man dieses Verhalten aber schon als sehr auffällig bezeichnen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 09. August 2013, 09:28:16
Zitat von: P.G. am 09. August 2013, 09:19:51
Also als Stalking würde ich den alleinigen "Besuch" bei Roggenhofer auch nicht bezeichnen. Im Kontext betrachtet, mit ähnlichen Vorfällen im Umfeld von Petra M.,  muss man dieses Verhalten aber schon als sehr auffällig bezeichnen.

Für mich stellt sich die Frage nach dem Motiv dieses offensichtlich geplanten Besuches.
Die Aktion setzt doch voraus, den privaten Wohnsitz (nicht die Geschäftsräume) eines "der Schwarzgeldverschiebung Verdächtigten" zu ermitteln und sich gezielt auf den Weg zu machen, um - was dort zu tun?? - Roggenhofer zur Rede zu stellen?

Steht nicht das Privatgrundstück/Haus/Wohnung unter dem Schutz der Privatsphäre?
- m.a. Worten: dort darf sich nicht jeder einfach Zutritt verschaffen, dem es in den Sinn kommt, den Eigentümer mit irgendwelchen unbelegten Beschuldigungen zu behelligen, oder?  (Stichwort: Hausfriedensbruch, versuchte Nötigung etc)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 09. August 2013, 09:46:56
Zu diesem Punkt
Zitat von: bayle am 09. August 2013, 07:25:48
Zitat von: ErpelderNacht am 09. August 2013, 06:50:35
Ich finde in dieser Episode nichts, was Mollath in irgendeiner Weise belastet.
Ich finde ohnehin, dass der Ausdruck ,,belastet" hier die Realität nicht gut beschreibt. Das ist die gleiche Frage wie die, ob Mollath bei seiner ,,Dokumentensicherung bei Klarsfeld" ,,bewusst gelogen" hat.
möchte ich noch eine Spur ausführlicher werden.

Ein Wahnkranker ist durchaus in der Lage, Dir ein Sammelsurium von irrelevanten Zeitungsausrissen, vermischt mit Fetzen von unausgefüllten Formularvordrucken, anklagend entgegenzuhalten als Beweis dafür, dass er benachteiligt und verfolgt wird (Querulantenwahn). Andere präsentieren Dir eine Schachtel mit abgekratzten Hautschuppen, vermischt mit Hausstaub, die den Parasitenbefall beweisen (Dermatozoenwahn).

Mit der Hypothese, dass Herr M. wahnkrank war (oder vielleicht: ist), wäre es also gut vereinbar, wenn er irgendwelche Schriftstücke, deren Bedeutung sich nur ihm selber erschlossen hat, an das Büro Klarsfeld geschickt hat, und dass man das dort nicht als ,,Enthüllung" registriert hat. Insofern wäre der Begriff ,,Lüge" nicht treffend.  Könnte übrigens sein, dass der ,,Duraplex-Ordner", der von Sponsel wohlweislich nicht faksimiliert worden ist, von ähnlicher Qualität gewesen ist. Wenn Richter B. so etwas nur überflogen und nicht gelesen hat, dann lässt sich daraus kein Strick für ihn drehen. 
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 09. August 2013, 09:52:35
ZitatKönnte übrigens sein, dass der ,,Duraplex-Ordner", der von Sponsel wohlweislich nicht faksimiliert worden ist, von ähnlicher Qualität gewesen ist. Wenn Richter B. so etwas nur überflogen und nicht gelesen hat, dann lässt sich daraus kein Strick für ihn drehen. 

Zumal sich mir bis heute nicht erschließt, was diese 106 xy Seiten Autobiografie mit dem angeklagten Delikt der gefährlichen Körperverletzung zu tun haben sollen. Da geht es doch nur um die Frage:

"Haben Sie es getan, ja oder nein?"

und nicht:   "Wie war Ihr Werdegang, dass Sie nur so und nicht anders konnten?"
oder gar noch :    "Schon klar - der Pazifismus hat Sie geprägt. Es blieb Ihnen auch wirklich nichts anderes übrig als Ihre Frau mit gewalttätigen Mitteln von ihrem schiefen Weg abzuhalten!"
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 09. August 2013, 10:06:56
Unser Mitforist "gelegentlich" wird allmählich auf dem mühsamen Weg der Erfahrung klug.

Es gibt einen völlig abgedrehten Blogpost im Opablog - ein neues übles Netzwerk neben den Rotariern wurde nämlich soeben enttarnt:
http://opablog.net/2013/08/09/vernetzt-in-nurnberg/#comment-5802

(Der Autor Klaus G. Stölzel schreibt auch am tendenziösen Nürnberg-Wiki (http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Benutzer:Klaus_G._St%C3%B6lzel) mit)

Zitatgelegentlich schreibt:   
9. August 2013 um 09:34   

Hier hat Sie der Verstand verlassen. Das muss man leider so sagen.
Sie lsiten auf welche Menschen in welcher Gruppe sich befinden. Ja und? Was soll das belegen? Und in diesem Fall ist es ja grotesk: Dr. Wankel hat doch gerade das Urteil gesprochen dass Mollath frei ließ. Wollen Sie uns auffordern nach Blutergüssen in seinem Gesicht zu suchen? Herrührend von den Schlägen, die ihm die Mitverschwörer wegen seines devianten Verhaltens verpaßt haben?

Ja, so sind sie eben, die Verschwörungstheoretiker im Opa-Blog und parallel bei Krimi-Gabi: grotesk.
Hier bei Psiram weiß man das schon etwas länger...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 09. August 2013, 18:09:11
Zitat von: bayle am 09. August 2013, 09:46:56
Zu diesem Punkt
Zitat von: bayle am 09. August 2013, 07:25:48
Zitat von: ErpelderNacht am 09. August 2013, 06:50:35
Ich finde in dieser Episode nichts, was Mollath in irgendeiner Weise belastet.
Ich finde ohnehin, dass der Ausdruck ,,belastet" hier die Realität nicht gut beschreibt. Das ist die gleiche Frage wie die, ob Mollath bei seiner ,,Dokumentensicherung bei Klarsfeld" ,,bewusst gelogen" hat.
möchte ich noch eine Spur ausführlicher werden.

Ein Wahnkranker ist durchaus in der Lage, Dir ein Sammelsurium von irrelevanten Zeitungsausrissen, vermischt mit Fetzen von unausgefüllten Formularvordrucken, anklagend entgegenzuhalten als Beweis dafür, dass er benachteiligt und verfolgt wird (Querulantenwahn). Andere präsentieren Dir eine Schachtel mit abgekratzten Hautschuppen, vermischt mit Hausstaub, die den Parasitenbefall beweisen (Dermatozoenwahn).

Mit der Hypothese, dass Herr M. wahnkrank war (oder vielleicht: ist), wäre es also gut vereinbar, wenn er irgendwelche Schriftstücke, deren Bedeutung sich nur ihm selber erschlossen hat, an das Büro Klarsfeld geschickt hat, und dass man das dort nicht als ,,Enthüllung" registriert hat. Insofern wäre der Begriff ,,Lüge" nicht treffend.  Könnte übrigens sein, dass der ,,Duraplex-Ordner", der von Sponsel wohlweislich nicht faksimiliert worden ist, von ähnlicher Qualität gewesen ist. Wenn Richter B. so etwas nur überflogen und nicht gelesen hat, dann lässt sich daraus kein Strick für ihn drehen.

Das sind alles Mutmaßungen. Eine Wahnkrankheit Mollaths ist nicht bewiesen. All die bisherigen belastenden Gutachten durch Leipziger, Pfäffling und Kröber sind mit der Anordnung des Wiederaufnahmeverfahrens hinfällig.

Und jetzt eine Wahnkrankheit von vor sieben bis zehn Jahren diagnostizieren, geht nicht. Das ist nicht möglich.

Und das stört mich am Diskussionsstil von @sweeper. Sweeper stellt diese Sachen als Fakten dar, nicht als Meinung.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 09. August 2013, 18:23:08
ZitatUnd das stört mich am Diskussionsstil von @sweeper. Sweeper stellt diese Sachen als Fakten dar, nicht als Meinung.
1. Strate stellt letztlich auch als Fakten dar, dass Petra M. gelogen haben muss, oder täusche ich mich da?
2. Wo genau spreche ich von Fakten?

Für den von mir dargestellten Besuch Mollaths bei Roggenhofer z.B. gibt es keine Motivation, außer dass Mollath sich aktiv in Dinge einmischte, die ihn nun mal nichts angingen. Ein aktives Aufsuchen von Menschen in deren privatem Umfeld, weil man sie in Verbindung mit unbelegten Vorwürfen bringt, ist für mich kein harmloser Besuch mehr. Dieses Verhalten hat Mollath offenbar öfter an den Tag gelegt; das geht aus mehreren Unterlagen hervor.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 09. August 2013, 18:32:51
Zitat von: ErpelderNacht am 09. August 2013, 18:09:11
Das sind alles Mutmaßungen. Eine Wahnkrankheit Mollaths ist nicht bewiesen. All die bisherigen belastenden Gutachten durch Leipziger, Pfäffling und Kröber sind mit der Anordnung des Wiederaufnahmeverfahrens hinfällig.
Das ist jetzt eine Frage von sehr theoretischer Natur, aber: was wäre denn ein Beweis für eine Wahnkrankheit Mollaths?

Inwiefern sind die Gutachten ,,belastend"? Sie werden irrelevant, aber sie sind nicht ,,widerlegt", wenn keine Straftaten passiert sein sollten – oder wenn niemand mehr Interesse daran hat, mutmaßliche Straftaten von vor 7-10 Jahren erneut zu verfolgen (zumindest, was die Diagnosen angeht, und die Diskussion um die Anlasstaten sollten wir jetzt nicht wieder aufwärmen).
Das mit den Mutmaßungen gilt dann aber offenbar auch für sämtliche anderen Annahmen für die Zeit von vor 7-10 Jahren, z. B. für eine ,,Rechtsbeugung", genauso für eine psychische Gesundheit.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Conina am 10. August 2013, 10:34:06
Ich finde die Mollathdiskussionen ekelhaft und kenne mich in Psychiatrie und Rechtskunde sowieso nicht aus. Ich werde also an der Diskussion nicht teilnehmen, habe aber über Twitter einen interessanten Link gefunden:
http://www.infranken.de/regional/bayreuth/Richterverein-zu-Fall-Mollath-Politik-hat-sich-zu-sehr-eingemischt;art213,497628?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter

ZitatDas Landgericht Regensburg hat nach einer mehrmonatigen Aktenprüfung keinen Grund für eine Wiederaufnahme des Verfahrens gesehen. Das OLG Nürnberg kippte die Entscheidung nur zwei Wochen später. Hat der politische Druck das OLG Nürnberg doch beeinflusst?
Walter Groß:Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Das wäre den Richtern, so wie ich sie kenne, völlig wesensfremd. Inhaltlich wollen wir uns als Berufsverband zum Fall Gustl M. allerdings nicht äußern. Denn dann würden wir ja genau das tun, was wir anderen auch vorwerfen - nämlich ohne Aktenkenntnis und aus der Ferne gerichtliche Entscheidungen bewerten. Dies ist auch nicht unsere Aufgabe.

Anders gefragt: Mischt sich die Politik zu viel in die Justiz ein?

Walter Groß:Ich würde mir eine sachlichere Diskussion wünschen. Im Abschlussbericht der Minderheit zum Untersuchungsausschuss Mollath ist beispielsweise von naiven und ahnungslosen Staatsanwältinnen die Rede. Das ist nicht der Stil, mit dem Abgeordnete als Vertreter der Legislative auf der einen Seite mit Vertretern der Justiz auf der anderen Seite umgehen sollten. Die Staatsregierung, die Exekutive, trifft unter anderem Beförderungsentscheidungen bei den Gerichten und vergibt dort auch die Spitzenämter. Das macht erst recht deutlich, wie wichtig es wäre, dass sich Ministerpräsident und Justizministerin bei Einzelfällen mit einer Bewertung zurückhalten - um auch nur den Anschein zu vermeiden, es solle in der Sache Einfluss genommen werden. Das Gewaltenteilungsprinzip ist eine der wichtigsten Lehren aus der jüngeren Geschichte Deutschlands und sollte deshalb außer Frage stehen und beachtet werden.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 10. August 2013, 10:51:25
@Conina:

Das ist wirklich eine sehr bedachte Stellungnahme, die mir aus der Seele spricht.
Zitat
Im Namen des Volkes bedeutet nicht, dass statt Recht und Gesetz Volkes Meinung Maßstab für eine Entscheidung sein darf. Allerdings ist dieser fatale Eindruck gerade im Fall Gustl M. entstanden. Daran hat sicherlich auch die Politik ihren Anteil: Wenn von einem Ministerpräsidenten kolportiert wird, er sei verärgert, weil er auf die Justiz keinen Einfluss habe. Oder wenn ein Kandidat, der Ministerpräsident werden will, zu einer Gerichts-Entscheidung sagt, sie würde das Rechtsempfinden der Bürger zu tiefst verletzten - ja, was halten dann diese Politiker von der Gewaltenteilung?

Mittlerweile könnte man meinen, die Kampfparole in manchen Blogs (Wolff; Opablog (http://opablog.net/2013/08/08/feststellungen-und-schlusfolgerungen-zum-mollathskandal-die-demokratische-opposition-i/); ...) lautet : "Wir sind das Volk! - Wir sind Gustl!"
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: gesine2 am 10. August 2013, 11:29:38
<OT>
"zu tiefst" da war ich ja ganz schön geschockt. Dachte schon, dies gruselig wirkende Konstrukt wäre jetzt die offizielle Schreibweise. Ist es glücklicherweise nicht (http://www.duden.de/rechtschreibung/zutiefst).
</OT>
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 10. August 2013, 11:46:46
@gesine:

<OT> Die Rächzschreibung spielt für die Verteidigung im Fall Mollath aber schon eine bedeutende Rolle. RA Strate hat es sich nicht nehmen lassen, alle falschen Sie und Ihr - Schreibweisen im unechten Attest sowie im Schreiben von Frau P.M. an ihre Scheidungsanwältin für die Wiederaufnahme zu markieren:

http://strate.net/de/dokumentation/Mollath-LG-Regensburg-2013-06-20.pdf

Leider vergaß er, dasselbe bei Gustls eigenen Schriftsätzen zu tun (S.2, 7 und 9):

http://www.gustl-for-help.de/download/2002-Mollath-Briefverkehr-Bank.pdf

oder die einschlägigen Kommentarspalten der Gustl-Artikel (http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/gustl_mollath_seine_ex_frau_petra_m_hat_fast_alle_seine_unterlagen_176306)  zu prüfen:
Zitat
Kirsch    09.08.2013 - 11:03 Uhr
      
Ne durfte er nicht, aber Persönlichkeitsrechte gibt es nicht für Entmündigte ...
Aber interessanter ist eigentlich die Frage, warum hat Fr. Maske eigentlich diese Dokumente unberechtigterweise? Wurde Sie kurzerhand ohne Betreuungsbeschluss zum selbtsernannten Betreuer mit Besitzrecht - sozusagen aus sozialen Engagement? Wahrscheinlich, auch deswegen hat Sie wohl damals Mollaths Eleternhaus in Begleitungen betreten betreten und entsprechend entsorgt und durchsucht? Ist das nicht Aufgabe eines gerichtlich bestellten Betreuers und unterliegt dies nicht der Überwachung der Gerichte und der Darlegung von sog. Rechenschaftsberichten? Oder wurde sie kurzerhand zum ehrenamtlichen Betreuer bestellt, so vollkommen befangenheitslos ... . Aber o.k., wir haben ja keine Ahnung als Laien

Jedenfalls scheint die Petra M. (nimmt man die ubiquitär falsche Rächzschreibung zum Maßstab) allgegenwärtig zu sein, Herr RA Strate - und die wahren Mollathisten wissen schon, worauf sie achten müssen:

Zitat
Robbe    09.08.2013 - 11:16 Uhr
      
Fakt ist dass Frau Maske dass Attest gefaelscht und selbst geschrieben hat zu erkennen an den typischen Rechtschreibfehlern!!!sie ihn ihm groß geschrieben obwohl keine Anrede gemeint ist in dem Attest und den anderen Schreiben an ihre Anwältin und in der Anzeige an die Polizei gegen Mollath!!!Und falsche Zeichensetungen wie Komma etc!!!Deutsch Note 6 Frau Maske

                                                                   :Popcorn:
                                                                   </OT>
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 14. August 2013, 23:14:58
Alexander Dill (der Prof. Kröber interviewt hat - Telepolis) hat heute bei Sascha Pommrenke (http://www.humana-conditio.de/?p=341) im Blog einen Kommentar hinterlassen:
Zitathttp://www.humana-conditio.de/?p=341#comment-2177

Alexander Dill
14. August 2013 at 21:28

Danke für die Synopse Bild/NK. Orchestriert wurde in der Sache nichts, da es keine Partitur und keinen Komponisten gab. Vielmehr haben sich verschiedene Solisten an dem Thema erprobt. Das Hauptmotiv war und ist "Justizskandal", was aber nicht unbedingt das Wesentliche am Fall Mollath sein muss.
Für Dummheit und kollektive Übernahme von Vorurteilen braucht es übrigens in der Regel keine Verschwörung.
Ich wollte mir mein eigenes Bild machen und habe deshalb nicht nur Kröber und Leipziger gesprochen, sondern auch Gustl Mollath am 31.7. selbst in Bayreuth besucht und mit ihm eineinhalb Stunden verbracht.
Dass mein Bericht über diesen Besuch nur relativ wenig wahrgenommen wurde, zeigt, dass sich selbst kreierende und stützende Nachrichten für das Publikum weitaus interessanter sind – zumindest, wenn sie das jeweils herrschende Vorurteil stützen.
So ging es auch bei Wulff. Am Ende blieben 719 Euro Vorteilsnahme als einzig anklagewürdiges Delikt übrig. Das Publikum glaubt noch immer, Wulff sei korrupt gewesen und würde mich und jeden lynchen, wenn ich dessen m.E. erwiesene Unschuld verteidigen würde.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 14. August 2013, 23:17:02
Aktuell Interviews bei ZAPP:

Strate:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/strate127.html

Beate Lakotta:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/lakotta103.html

Uwe Ritzer:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/ritzer103.html
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: mossmann am 15. August 2013, 09:20:38
taugt der Fall Mollath jetzt schon, Wulff und Guttenberg zu rehabilitieren ? ;-) wow ...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 15. August 2013, 17:34:53
Vor kurzem machte ein gefälschter Entlassungsbescheid im Fall Mollath Schlagzeilen.
Die Spur führt in eine Wiesbadener Anwaltskanzlei:

http://www.wiesbadener-tagblatt.de/region/wiesbaden/meldungen/13355653.htm
Zitat
Eine Wiesbadener Anwaltskanzlei ist im Fall Gustl Mollath in den Mittelpunkt von Ermittlungen gerückt – ermittelt wird wegen des Verdachts der Gefangenenbefreiung, der Amtsanmaßung und der Urkundenfälschung. Nach Informationen dieser Zeitung wurde der gefälschte Gerichtsbeschluss, mit dem die Entlassung Mollaths aus der Psychiatrie in Bayreuth erreicht werden sollte, am 14. Juni aus der Wiesbadener Kanzlei gefaxt. Das steht zweifelsfrei fest. Im Zuge der Ermittlungen hatte es auch eine Durchsuchung bei dem Anwalt gegeben. ...

... Eine Rückfrage beim Gericht stoppte die ,,unverzügliche" Entlassung. Briefkopf, Siegel und Unterschrift der zuständigen Richterin – alles hatte echt gewirkt. Als seltsam empfunden wurde unter anderem der Umstand, dass der ,,Beschluss" um 22.20 Uhr gefaxt worden war. Aus der Wiesbadener Kanzlei wurde um 22.43 Uhr ein zweites Fax verschickt, der ,,Gerichtsbeschluss" ging noch an die Nachrichtenagentur dpa.

Nach Informationen dieser Zeitung schließt sich der Anwalt als Urheber der Fälschung aus. Es soll das Werk eines ihm persönlich vertrauten Mandanten sein. Der Mandant, vom Schicksal Mollaths emotional aufgewühlt, soll spätabends bei einem Beratungsgespräch gefragt haben, ob er das Faxgerät nutzen dürfe. Er wolle im Fall Mollath Leserbriefe faxen. Da müssten Zeichen gesetzt werden, so die Begründung. Der Anwalt will die Leserbriefe gesehen und das Faxen gestattet haben. Mit Bekanntwerden der Fälschung, die für großes mediales Aufsehen sorgte, will ihm der Verdacht gekommen sein, dass die Spur in seine Kanzlei führen könne, weil die Leserbriefe ohne sein Wissen vielleicht gegen den ,,Gerichtsbeschluss" ausgetauscht worden sein könnten.

Faxkennung manipuliert

Unbemerkt müsse der Mandant die Faxkennung so manipuliert haben, dass als Absender die Nummer des Landgerichts Regensburg angezeigt war...

Ein Thriller jagt den nächsten im Fall Mollath - das gibt bestimmt mal einen Mehrteiler fürs ZDF, falls es mit der Cloak & Dagger-Version, dem "Grafen von Monte Gustl", doch nichts werden sollte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: 71hAhmed am 15. August 2013, 19:10:58
Zitat von: sweeper am 15. August 2013, 17:34:53
Ein Thriller jagt den nächsten im Fall Mollath - das gibt bestimmt mal einen Mehrteiler fürs ZDF, falls es mit der Cloak & Dagger-Version, dem "Grafen von Monte Gustl", doch nichts werden sollte.
Was hindert denn, den Stoff mehrfach unter verschiedenen künstlerischen Aspekten zu verfilmen? Fürs Kino die "cloak & dagger" Version, die ARD macht einen oder mehrere "Tatort"-Folgen draus;das ZDF arbeitet das ganze in einer mehrteiligen Doku auf und RTLII verwurstet dann die Reste im beliebten Scripted-Reality Format.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: The Doctrix am 15. August 2013, 19:23:03
@ Ahmed:

Nicht zu vergessen das Psychiatrie-Special von "Ich bin ein Star, holt mich hier raus!" bei RTL.

Für die ZDF-Doku sollte man ganz dringend Guido Knopp verpflichten - der macht dann Sequels wie "Mollaths Helfer", "Mollaths Anwälte", "Mollaths Fans", "Mollaths Ärzte", "Mollaths Therapeuten", "Mollaths Pfleger", "Mollaths Mitpatienten", "Mollaths Richter" und natürlich "Mollath - eine Bilanz". Das wird ein echter Dauerbrenner.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 15. August 2013, 19:29:40
ZitatWas hindert denn, den Stoff mehrfach unter verschiedenen künstlerischen Aspekten zu verfilmen?
@71hAhmed: gute Idee!

Hab mir heute mal ausnahmsweise den STERN gegönnt - da ist ja ein erstes Exklusivinterview mit Herrn Mollath drin.
Am bezeichnendsten sind die kleinen, in italics gesetzten Kommentare der beiden Journalisten - sehr feinfühlig beobachtet und prägnant zusammengefasst.
Zum Beispiel:

Oft "man", seltener "ich": Sprachlich spaltet sich Gustl Mollath ab von seiner Geschichte, alles nicht seins, alles nicht er, sondern "Herr Mollath" und "die frühere Frau". Die Mauer der Psychiatrie ist weg, aber die Mauer zwischen sich und dem, was er erlebte, steht.

Dieses Phänomen der "Unerreichbarkeit", der "gläsernen Wand" zwischen Patient und Gegenüber ist auch so etwas Typisches - das haben die beiden Interviewer intuitiv (?) erfasst und beschrieben.


Mal was anderes:
kann einer der Jura-Affinen bei Psiram mal rauskriegen, was dieser Oliver Garcia tatsächlich von Beruf ist?
Ich dachte ja bislang (und so wird er in den Kommentaren auch manchmal bezeichnet), er sei Rechtsanwalt.

Zufällig bin ich über das Impressum von "dejure" gestolpert. Dort steht aber nichts von "Rechtsanwalt" Oliver Garcia:
Zitathttp://dejure.org/impressum.html

Impressum
Herausgeber/Anbieter:
dejure.org Rechtsinformationssysteme GmbH
vertreten durch die Geschäftsführer
Oliver García und Rechtsanwalt Dr. Alfons Schulze-Hagen
Harrlachweg 4
68163 Mannheim
kontakt@dejure.org
Tel. 0621 / 120 32 - 13
In seinem Blog "delegibus" heißt es:
Zitathttp://blog.delegibus.com/
Ritter des Rechts
Oliver García | Thomas Fuchs

Impressum
Rechtsanwalt Dr. Thomas Fuchs,
Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht,
Harrlachweg 4, D-68163 Mannheim, +49-(0)621-72739717, +49-(0)174-8818968, tfuchs@lexetius.com

Den O.Garcia kann man mit Fug und Recht als den eigentlichen Spin-Doctor in der Affäre Mollath bezeichnen.
Ich habe mich schon immer gewundert, dass er - für einen juristisch ausgebildeten Menschen bemerkenswert - ohne jede Zurückhaltung ad hominems gegen B. Lakotta, Dr. Leipziger und andere kübelt.
Ein richtiger Fritzschna ist das ...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 15. August 2013, 21:21:50
In ca 30 Min bei Beckmann:

http://www.daserste.de/unterhaltung/talk/beckmann/sendung/beckmann-15082013-der-fall-gustl-mollath100.html

Drüben auf dem Wolff-Blog verkündete RA Strate, dass Mollath sich bei Beckmann gut geschlagen habe.
Diese beruhigenden Worte waren allerdings nötig, denn das STERN-Interview hat wohl doch einige Befürchtungen unter den bislang euphorischen Unterstützern geweckt:

Zitathttps://gabrielewolff.wordpress.com/2013/07/26/der-fall-mollath-die-letzte-bastion/comment-page-6/#comment-21765

Robert Stegmann sagte am 15. August 2013 um 20:26 :

Ich habe die Print Ausgabe des Stern bereits gestern Abend in den Händen gehabt.
Was hier heraus zu lesen war, war eine unheimliche, aber verständliche Wut des Herrn Mollath auf den "Rechtsstaat" und insbesondere auf die Psychiatrie.
Darunter litten auch die beiden Journalisten, die Herrn Mollath interviewen durften.

Er hat sich zwar am nächsten Tag telefonisch für sein Verhalten entschuldigt, aber er war einfach noch zu sehr mit dem Quasi Rausschmiss beschäftigt, dem ihm das OLG Nürnberg beschert hat.

Ich hoffe sehr, dass er heute Abend besser rüber kommt, als bei dem Stern Interview. Da wurde er sogar mir teilweise unheimlich. Und ich gehöre bestimmt nicht ins Lakotta-Lager.

Nicht deswegen, weil er bestätigt hat, dass es zu Handgreiflichkeiten seiner Frau gegenüber gekommen ist. Das hat er schon früher ausgesagt und auch im Stern noch einmal wiederholt. Er hat sich der Angriffe seiner Frau zur Wehr gesetzt.

Das war wie gesagt mein rein subjektiver Eindruck und für mich verständlich, da ich seine Geschichte ja so ziemlich zu kennen glaube.

Er bräuchte meiner Meinung nach eine Therapie. Verständlich, dass er darauf momenten Verzichtet nach seinen Erfahrungen mit Psychologie und Psychiatrie. Aber er muss das Trauma das er erlebt hat jemandem erzählen können, der Ahnung davon hat, was Seelenschmerzen bedeuten und der ihm hilft, das Trauma zu verarbeiten.

Gute Freunde hin oder her. Aber irgendwann sind diese guten Freunde überfordert, wenn er sich nicht an eine Fachkraft wendet.


Robert Stegmann

Ja eben...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 15. August 2013, 21:59:20
Ein (Voll-)Jurist ist jemand, der die Befähigung zu einem Richteramt hat.
Ein Rechtsanwalt ist jemand, der den Beruf des Rechtsanwaltes ausübt.

Jeder Rechtsanwalt ist Jurist, aber nicht jeder Jurist ist Rechtsanwalt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Volljurist (http://de.wikipedia.org/wiki/Volljurist)
http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsanwalt#Zulassung (http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsanwalt#Zulassung)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 15. August 2013, 22:15:22
Zitat von: ErpelderNacht am 15. August 2013, 21:59:20
Ein (Voll-)Jurist ist jemand, der die Befähigung zu einem Richteramt hat.
Ein Rechtsanwalt ist jemand, der den Beruf des Rechtsanwaltes ausübt.

Jeder Rechtsanwalt ist Jurist, aber nicht jeder Jurist ist Rechtsanwalt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Volljurist (http://de.wikipedia.org/wiki/Volljurist)
http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsanwalt#Zulassung (http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsanwalt#Zulassung)



.... Wie bei Guttenberg sozusagen....... Das was der Wurstwarenfachverkäufer für den Chirurgen ist der Jurist für den Richter?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 15. August 2013, 22:53:28
Zitat von: ErpelderNacht am 15. August 2013, 21:59:20
Ein (Voll-)Jurist ist jemand, der die Befähigung zu einem Richteramt hat.
Ein Rechtsanwalt ist jemand, der den Beruf des Rechtsanwaltes ausübt.

Jeder Rechtsanwalt ist Jurist, aber nicht jeder Jurist ist Rechtsanwalt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Volljurist (http://de.wikipedia.org/wiki/Volljurist)
http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsanwalt#Zulassung (http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsanwalt#Zulassung)

Und was ist O.Garcia?
Wenn er Rechtsanwalt wäre, stünde das - wie bei seinem Partner - wohl Impressum.
Gibt es irgendwo ein CV?
Ist er bei irgendeiner Kammer gemeldet?
Was ist seine Qualifikation?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Groucho am 15. August 2013, 23:04:24
Beckmann angeschaut. Im wahrsten Sinne des Wortes, ohne Ton. Nur auf Mimik und Gestik geachtet. War sehr spannend. Meine Eindrücke hier zu schildern, spare ich mir aber, wäre zu subjektiv.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 15. August 2013, 23:28:27
Strate hat fälschlich behauptet (und er weiß es besser...), Mollath habe bei einem Termin (!) an Dolmanys Kanzleitür geschlagen. Dabei kam Mollath (so Dolmanys Aussage) unangemeldet und ganz spontan an einem Freitagabend (hatte sich vorher nie blicken lassen) zur Kanzlei und bestand darauf, justamente vorgelassen zu werden anstatt sich einen telefonischen Termin geben zu lassen.

In der Zwischeninfo der Regie über die Gutachter wurde wieder (!) die ausdrücklich für Frau P.M. erstellte ärztliche Stellungnahme von Frau Dr. Krach als erstes "falsches" Ferngutachten über Mollath verkauft, welches die Sache angeblich ins Rollen brachte.
Leider kann ich zu solchen Falschdarstellungen nur noch "Vorsatz!" kommentieren.


Dolmany wurde wieder als reiner Belastungszeuge dargestellt und die Version "Mollath war unverteidigt" eifrig weitergestrickt - ohne darauf einzugehen, dass es andere Anwälte (z.B. Ophoff) gab und warum einer kurzfristig das Handtuch warf.

Wenn ich die Sendung ohne Ton geschaut hätte, dann hätte ich die Psychoanalytikerin (als solche wurde sie nicht vorgestellt) wohl eher zu Astro-TV verortet.  Ich fand die sehr unangenehm. Von der würde ich mich nicht begutachten lassen...
(Sie selbst gab zu, sie würde sich bestimmt nicht begutachten lassen, meinte aber, ihr hätte noch kein Patient ein explorierendes Gespräch verweigert. Sie ist psychoanalytische Supervisorin - wird sie selbst noch regelmäßig supervidiert? Es würde ihr gut tun!  :gruebel)

Ritzer fand ich irgendwie sympathisch. Er machte nichts aus sich und wirkte im Guten emotional engagiert auf mich.

Beckmann versuchte immer wieder tapfer, Mollath einzugrenzen und zu konkreten Ich-Aussagen zu bringen - was  ständig misslang.

Es wurde m.E. das "Hölzerne" deutlich, dieses geradezu autistisch anmutende Sich Ergehen auf einer Pseudo-Sachebene.
Konkretes Nachfragen (Angebote auf Station? -  der "normale" Alltag?) umschiffte er immer wieder mittels Relativierungen ("Das kommt ganz darauf an..." - und das war dann der Auftakt zu einer weitschweifigen Abhandlung, mit der er immer weiter vom Konkreten/Persönlichen wegdriftete). Zeichen für (angemessene) Emotionalität fehlten fast komplett - bis auf ganz wenige mimische Andeutungen.

Ich habe es nicht bis zum Ende ertragen.

Die Gutachterin lehnte sich mit der Behauptung aus dem Fenster, die meisten psychiatrische Gutachter würden ihre Haupteinkünfte aus ihrer Gutachtertätigkeit beziehen (im Gegensatz zu ihr selbst) und deshalb in einer Abhängigkeitsbeziehung zu den Gerichten stehen.

Selbst wenn es so etwas durchaus geben mag, trifft das nun gerade auf die im Fall Mollath involvierten Gutachter nicht zu - von daher war mir die Aussage an dieser Stelle zu suggestiv, auch wenn damit ein System-Problem angedeutet wurde.

Objektiv Neues (Fakten, Erkenntnisse) gab es für mich persönlich nicht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Groucho am 15. August 2013, 23:38:41
Zitat von: sweeper am 15. August 2013, 23:28:27
Wenn ich die Sendung ohne Ton geschaut hätte, dann hätte ich die Psychoanalytikerin (als solche wurde sie nicht vorgestellt) wohl eher zu Astro-TV verortet.  Ich fand die sehr unangenehm. Von der würde ich mich nicht begutachten lassen...

Gleicher Gedanke.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: 40_Fieber am 15. August 2013, 23:54:27
Zitat von: Groucho am 15. August 2013, 23:38:41
Zitat von: sweeper am 15. August 2013, 23:28:27
Wenn ich die Sendung ohne Ton geschaut hätte, dann hätte ich die Psychoanalytikerin (als solche wurde sie nicht vorgestellt) wohl eher zu Astro-TV verortet.  Ich fand die sehr unangenehm. Von der würde ich mich nicht begutachten lassen...

Gleicher Gedanke.

Und? Die Psychiatrien sind voll mit diesen Leuten in D... wobei die noch gemäßigt war.

Was glaubt Ihr eigentlich, was da herumhüpft, im Laberfach?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 15. August 2013, 23:58:50
ZitatUnd? Die Psychiatrien sind voll mit diesen Leuten in D... wobei die noch gemäßigt war.
Was glaubt Ihr eigentlich, was da herumhüpft, im Laberfach?

Keine Ahnung, wen du so kennst - ich kenne viele andere - Kollegen - , sympathische & engagierte.
Diese Frau ist zwar Psychiaterin, v.a. aber Psychoanalytikerin, und wenn du hochscrollst *, dann findest du zwei Spiegel-Artikel, was und wie sie so gutachtet.
Für Kidmed ist auch ein Fall dabei...


* edit: sorry, war im anderen Faden:

http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg146681#msg146681

und besonders

http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg146710#msg146710
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: 40_Fieber am 16. August 2013, 00:08:10
Zitat von: sweeper am 15. August 2013, 23:58:50

Keine Ahnung, wen du so kennst

Das Pack einer Großstadt und meine Verwandtschaft reicht mir völlig.

Ich habe NUR Grauen erlebt. Niemand war engagiert. Alle kalt wie ein Freudsches Sofa.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. August 2013, 00:10:03
@40_Fieber:

Ich habe die beiden erwähnten Artikel jetzt im anderen Faden gefunden und sie oben in meinen Beitrag hinein editiert...

Es tut mir wirklich sehr leid, dass du so schlechte Erfahrungen gemacht hast und wünsche dir, dass das irgendwann mal durch gute Erfahrungen "korrigiert" werden kann (wenn man so etwas überhaupt in Worte fassen kann)

Gute Nacht.  :grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: 40_Fieber am 16. August 2013, 00:15:24
Zitat von: sweeper am 16. August 2013, 00:10:03
@40_Fieber:

Ich habe die beiden erwähnten Artikel jetzt im anderen Faden gefunden und sie oben in meinen Beitrag hinein editiert...

Alles gut, Aber vor lauter Psychiatriebegeisterung sollten wir nicht vergessen uns mal um Psychoanalytiker zu kümmern. Den Missstand muss man auch mal ehrlich benennen. Wie viele von diesen Halbaffen sind klinische Psychiater? Ich alleine kenne eine Menge!

Das ist ein Alptraum in D.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: 40_Fieber am 16. August 2013, 00:20:09
Zitat von: sweeper am 16. August 2013, 00:10:03
Es tut mir wirklich sehr leid, dass du so schlechte Erfahrungen gemacht hast und wünsche dir, dass das irgendwann mal durch gute Erfahrungen "korrigiert" werden kann (wenn man so etwas überhaupt in Worte fassen kann)


Zwei Leichen sind nicht korrigierbar. Ich halte die Psychiatrie für ein absurdes Blümchenfach, das vier Arten von Medikamenten zu Verfügung hat: Tranquilizer, Antidepressiva, Neuroleptika, Amphetamine.... das wars dann auch schon. Ziemlich billige Sache. Und dann wird durchprobiert was wirkt...

Das Fach mach ich, wenn ich die Innere nicht mehr kapiere. Im Gegensatz zur Inneren kann man sich wenigsten immer herausreden, wenn der Patient den Löffel abgibt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. August 2013, 00:28:39
Zitat
Das Fach mach ich, wenn ich die Innere nicht mehr kapiere.

Ach nö - dann mach lieber Innere und (nach der neuen WBO) Psychosomatik  ;)

Ich habe den Eindruck (in meinem Umfeld), dass bei den jüngeren Psychiatern die Psychoanalyse eher von historischem Interesse ist.

Wenn du einen virtuellen Psychoanalytiker-Punchingball brauchst - hier wäre einer:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11762.0
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: The Doctrix am 16. August 2013, 09:09:29
Zitat von: sweeper am 16. August 2013, 00:28:39
Ich habe den Eindruck (in meinem Umfeld), dass bei den jüngeren Psychiatern die Psychoanalyse eher von historischem Interesse ist.

Kann ich nicht bestätigen. Wir haben hier in 20km Umkreis rund 30 Psychotherapeuten (davon 1/3 Ärzte). Davon etwa die Hälfte unter 45. Und von denen wiederum ist rund die Hälfte analytisch ausgerichtet.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. August 2013, 09:11:11
Zitatvon denen wiederum ist rund die Hälfte analytisch ausgerichtet.
Klassisch psychoanalytisch oder tiefenpsychologisch?

edit:

Zitatrund 30 Psychotherapeuten (davon 1/3 Ärzte).
Macht 10 Ärzte. Ist bei dir Psychiater = Psychotherapeut?
ZitatDavon etwa die Hälfte unter 45.
also 5
ZitatUnd von denen wiederum ist rund die Hälfte analytisch ausgerichtet.
Also rund 2,5

Scherz beiseite:

Man kann laut WBO (ich beziehe mich momentan auf "Psychotherapie und Psychosomatik" und ausdrücklich nicht auf "Psychiatrie" wegen deines Rechenbeispiels)  zwischen den Richtungen "verhaltenstherapeutisch" und "tiefenpsychologisch" wählen.
Für "tiefenpsychologisch" spricht, dass die Anzahl der abrechenbaren Therapiestunden flexibler ist und dass man methodisch nicht so festgelegt ist wie bei VT.

Aber das ist jetzt alles hochgradig OT und hat mit dem Mollath-Thema nix zu tun.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. August 2013, 10:50:32
Es gibt bei FOCUS einen Artikel, der sich der "Beckmann"-Sendung kritisch würdigend widmet:

http://www.focus.de/kultur/kino_tv/focus-fernsehclub/tv-kolumne-beckmann-fall-mollath-ein-weisses-hemd-fuer-den-helden_aid_1067432.html

Die Autorin, bislang stellvertretende Chefredakteurin, wurde - das wusste man im Wolff-Blog übrigens schon - mit sofortiger Wirkung "freigestellt":
Zitat
https://gabrielewolff.wordpress.com/2013/07/26/der-fall-mollath-die-letzte-bastion/comment-page-6/#comment-21848

brainbox sagte am 16. August 2013 um 11:04 :

Das dürfte einer der letzten Artikel von Frau Pawlak gewesen sein. Da kann frau dann noch mal so richtig austeilen. Frau Pawlak ist mit sofortiger Wirkung freigestellt worden.
http://www.dwdl.de/nachrichten/42108/sofort_freigestellt_focusvize_carin_pawlak_geht/

Geht das allmählich in Scientologie-ähnliche Einschüchterungskampagnen über, oder wieso wissen einige im Krimi-Gabi-Blog von der Personalie schon, obwohl der kritisierte Artikel heute erst erschien?
Zitat"Atmosphärische Störungen"?
Sofort freigestellt: "Focus"-Vize Carin Pawlak geht
von Alexander Krei
14.08.2013 - 09:38 Uhr

...Wie der Burda-Verlag nun gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" bestätigte, wird die stellvertretende Chefredakteurin Carin Pawlak den "Focus" verlassen - "im gegenseitigen Einvernehmen", wie es offiziell heißt. Laut "SZ" ist jedoch von "atmosphärischen Störungen" zwischen ihr und Quoos die Rede...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. August 2013, 10:59:56
Ich kopiere ausnahmsweise den FOCUS-Text vollständig ins Forum - für den Fall, dass er offline geht:
Zitat
Einigkeit und Recht. Und jetzt auch Freiheit für Gustl Mollath. Bei ,,Beckmann" darf sich der ,,Spinner und Querulant" darstellen. Und hat ausschließlich Verteidiger an seiner Seite.

Von FOCUS-Redakteurin Carin Pawlak


Normalerweise ist die Welt schön geordnet. Nehmen wir nur mal das Thema Essen: Da gibt es keine Tellerbreite Platz zwischen Tiermördern und Graslutschern. Zwei Wahrheiten, jede wird wahlweise mit Messer oder Obstlöffelchen verteidigt. Im Fall von Gustl Mollath scheint es indes nur eine Wahrheit zu geben: Dieser Mann saß zu Unrecht sieben Jahre in der geschlossenen Psychiatrie. Dazu gibt es flächendeckende Einigkeit, Skepsis gegenüber dem Recht in Deutschland. Und zunächst mal Freiheit für Gustl Mollath, der als ,,Spinner" und ,,Querulant" bezeichnet wurde. Dem ein ,,paranoides Gedankensystem" unterstellt wird.

Einzigartig: Bayern und Sizilien

Bei ,,Beckmann" durfte sich der Mann der Öffentlichkeit präsentieren, der sich zu Unrecht weggesperrt fühlte. Wechselnde Unterkünfte böten ihm jetzt seine Unterstützer. Sein bester Freund habe ihm Hemd und Unterhose gegeben, als Mollath nun überraschend aus der Psychiatrie entlassen wurde. ,,Einzigartig in der deutschen Justizgeschichte" sei dieser Fall Mollath, sagt Moderator Reinhold Beckmann. ,,Besondere Regeln" gelten in Bayern, sagt Psychiaterin Hanna Ziegert. Sehr vorsichtig wagt sie den Vergleich zwischen Bayern und Sizilien. Was sie meint: So genau nehme man es offensichtlich nicht mit den Gesetzen.

Mollath hat bei ,,Beckmann" die Möglichkeit, sich als Held mit weißem Hemd zu zeigen. Alle Gutachter hätten ihre Berichte geschrieben, ohne ihn je persönlich untersucht zu haben. Was er wegredet: Nie hat er einer Begutachtung zugestimmt. Man habe ihn vielmehr, so sagt er in gestelzten Worten, ,,über die perfideste Klinge springen lassen".

All das, was Beckmann nicht wissen will

Reinhold Beckmann mag wissen, wie das Leben in der Psychiatrie ist. Er möchte genau verstehen, wie ein psychiatrisches Gutachten erstellt wird. Er will nachvollziehen, wie Mollath all das Unrecht ausgehalten habe. Was Beckmann leider nicht genau wissen will: Hat Gustl Mollath zahlreiche Autoreifen auf so perfide Art angestochen, dass für die Geschädigten eine extreme Gefahr bestand? Hat er seine Ex-Frau misshandelt und der Freiheit beraubt, wie diese das behauptet? Und wie es ein Gericht befunden hat?

Befangener Richter, buntes Schlauchboot

Klar ist inzwischen, dass die Anschuldigungen gegen Mollaths Ex-Frau im Kern richtig sind. Sie soll als Bankangestellte der HypoVereinsbank – zusammen mit Kollegen – Kunden geholfen haben, illegal Geld in die Schweiz zu bringen. Schon vor zehn Jahren hat Gustl Mollath dieses Vergehen angezeigt. Nur, dass sich lange niemand dafür interessierte. ,,Gravierende Mängel" hat Mollaths jetziger Anwalt Gerhard Strate ausgemacht. ,,Faktisch unverteidigt" sei sein Mandant damals gewesen. Dazu: ein befangener Richter, untätige Staatsanwälte. Dass Mollath umgekehrt ,,bizarr" auf seine Umwelt gewirkt hat? Auch das wird schnell vom Studio-Tisch gewischt. Kein Wort davon, dass er mal in einem bunten Gummiboot an einem Bahnhof protestierte. Immer wieder auffällig wurde. Gemeingefährlich? Vielleicht nicht. Vielleicht doch.

Wutbürger und Wahnbürger

Wir nehmen als Zuschauer mit: Der Paragraf 63, der als ,,Gummiparagraf" gilt, kann vermeintlich ungefährliche Menschen über viele Jahre in eine forensische Psychiatrie bringen. Wir grübeln: Wo hört Wutbürger auf und wann fängt Wahnbürger an?

Ach so, Wahlkampf
Mollath mäandert sich mit Fertigsatz-Antworten durch die Sendung. Am Ende bedankt er sich per Handschlag bei Reinhold Beckmann. Das war gut so: Denn ,,Beckmann" hat ihm einen Abend geboten, der nicht allzu sehr gestört wurde durch journalistische Ansprüche.

Ach so, eines noch: In Bayern ist Wahlkampf. Nicht, dass jetzt jemand auf die Idee käme, die Entlassung Mollaths und das geplante Wiederaufnahmeverfahren in seiner Sache habe irgendetwas mit dem Termin am 15. September zu tun.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. August 2013, 11:13:06
Der "American Viewer" - im Wolff-Blog ebenfalls unter "LaLa-Dreck-und Schmähpropaganda" (oder so ähnlich) gelistet -:

http://americanviewer.wordpress.com/2013/08/15/mollath-bei-beckmann/
Zitat...Dieser Satz der ARD-Spin-Doktoren ist auch gut:

    Zwar war Mollath 2006 vom Vorwurf freigesprochen worden, seine Ehefrau misshandelt und die Autoreifen von Widersachern zerstochen zu haben, doch wegen vermeintlicher Wahnvorstellungen und Gemeingefährlichkeit schickte das Gericht den heute 56-Jährigen in die Psychiatrie.

Ähnliche Sätze las ich in den letzten Tagen öfter in deuschen Medien. Die Feststellung der Schuldunfähigkeit aufgrund von Wahnsinn, ist nach dieser Lesart die Feststellung, dass die Taten nie begangen wurden. Wieder was gelernt.

...

Wahnideen beruhen immer auf dem Input-Output-System. Auch ein Wahngehirn kann nur das zum Wahn machen, was von der Umwelt an Input eingegeben wird. In anderen Worten: Wenn Mollaths Wahn weiter akut ist, wird er früher oder später anfangen seinen neuen Freunden zu misstrauen, weil diese nun aktuell den größten Input leisten.

Schon in den ersten Prozessen hat Mollath nicht nur den Richtern, sondern sogar seinen eigenen Verteidigern Verschwörungen vorgeworfen. Es wäre keine Überraschung, wenn irgendwann seine neuen Freunde und sein neuer Verteidiger nicht mehr das Vertrauen von Mollath genießen. Vielleicht konnten sie Mollath bei Beckmann noch wie gewünscht steuern – schmerztolerante Leser können die Sendung gerne angucken und dann berichten – aber früher oder später ist es nicht unwahrscheinlich, dass Mollath anfängt, die ersten "Verschwörungen" seiner Freunde zu entdecken.

Was Mollath letztendlich heilen kann, sind drei Dinge: Alterung, Medikamente und Krankheitseinsicht. Medikamente lehnt Mollath ab, Krankheitseinsicht hat er nicht, es bleibt also nur der Faktor Zeit. Wahngedanken nehmen im Alter oft ab. Die 7 Jahre in der Psychiatrie waren eine lange Zeit, vielleicht ist sein Zustand schon relativ stabil. Die aufgezeichnete Ausstrahlung bei Beckmann würde ich für diese Beurteilung aber nicht unbedingt als Maßstab nehmen. Besser wäre ein Live-Sendung oder am besten gleich ein Medium, das nicht für seine Schnittorgien bekannt ist.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Groucho am 16. August 2013, 11:33:41
"Genial" waren übrigens auch die Einblendungen zu den Personen: Bei Mollath hieß es immer "saß 7 Jahre unschuldig in der Psychiatrie". Ganz selbstverständlich. Irre.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. August 2013, 11:44:34
Die Opa-Blogger betrachten die Beckmann-Sendung auf ihre Weise mit schief geneigtem Haupte:

http://opablog.net/2013/08/16/am-grosen-herz-der-medien/
ZitatWer es zum Blödmaschinenoberfuzzi gebracht hat, kümmert sich nicht um Banalitäten. Der stellt im entscheidenden Moment die entscheidenden Fragen, z. B.: "Herr Mollath, was werden Sie jetzt beruflich machen?" ("Her Mollath, was haben Sie heute gekocht?")
N.B. : Diese Fragestrategie Beckmanns fand ich sogar ziemlich klug - zielte sie doch offensichtlich darauf ab, Herrn Mollath einige authentische Sätze abzuringen statt der bekannten, fast papageienhaft abgespulten Versatzstücke.

Dass G. Mollath sich durchgängig auf diese persönlichen "Kleinigkeiten", die einer Talkshow normaler Weise die Würze und den Charme verleihen, überhaupt nicht einlassen konnte, sondern gerade mal einen vereinzelten skurrilen "Witz" (in der Jugendabteilung fühlte er sich ausnahmsweise "richtig") machte - das war ja das Befremdliche an diesem Auftritt".
ZitatUnser Gerd beweist, daß er nicht nur ein begnadeter Strafverteidiger ist, sondern auch uns' Hamburger Sonnyboy. Mollath glaubt noch an einen großen Gerechtigkeitskampf im Wiederaufnahmeverfahren. Gerhard weiß schon, daß die klugen bayerischen Richter die ganze Chose auf ein Minimum eindampfen werden... und nicht zu vergessen die kluge bayrische Justizministerin, Chapeau!

Ja, das war eine brisante Situation, dass Mollath meinte, ihm würde in der WA endlich Gerechtigkeit zuteil und dass Strate ihm diese Pille halbwegs medientauglich verzuckern musste...
Ebenfalls dieses naive "Zu einer erneuten Begutachtung wird es auf keinen Fall kommen!"  von Strate, als Mollath sein Statement abgab, er würde sich einem "wirklich wissenschaftlichen" Gutachter stellen, unter der Bedingung, dass alles videodokumentiert wird und ihm - Mollath - die Dokumentation anschließend uneingeschränkt zur Verfügung steht (da ist die Unerfüllbarkeitsklausel schon eingebaut, denn bei einer Video-Ton-Aufzeichnung geht es schließlich auch um Rechte des Gutachters.)

Und richtig zufrieden ist Opa mit "seinem Gustl" zum Schluss dann auch nicht:
ZitatUnser Gustl ist am Ende doch für eine Neuigkeit gut: Emigrieren wird er nicht! Er ist zwar stinksauer oder so ähnlich auf den Rechtsstaat aber stolz darauf, deutsch zu sein. Donnerwetter, ich hatte ihn bisher in Papua verortet.

Opa, das war jetzt aber nicht nett von dir...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. August 2013, 12:17:28
Nachtrag zur Meldung (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg146932#msg146932) über die FOCUS-Redakteurin:

die stand schon am 14.08. im Netz, scheint also nichts mit dem aktuellen Artikel über die Beckmann-Sendung zu tun zu haben:
Zitathttp://www.horizont.net/aktuell/medien/pages/protected/Focus--Joerg-Quoos-baut-um--Stellvertreterin-Carin-Pawlak-verlaesst-das-Magazin_116154.html
...Der neue "Focus"-Chefredakteur Jörg Quoos hat derzeit viel zu tun - vor allem die sinkenden Verkaufszahlen des Nachrichtenmagazins dürften für so manche Sorgenfalten sorgen...
...Pawlak, die den Posten erst vor knapp zwei Jahren, damals noch unter Uli Baur, übernahm, ist demnach ab sofort freigestellt, auch wenn ihr Vertrag noch bis zum Jahresende läuft...
...Personell soll die Belegschaft außerdem um zehn bis 15 Mitarbeiter verkleinert werden. Ziel ist es offenbar, zur Personalstärke von 2011 zurückzukommen, schreibt die "SZ".

M.a.W.:

Da haben Krimi-Gabis Kommentatoren in Krimi-Manier eine Koinzidenz in eine mögliche Kausalität umgedeutet.
Zitatbrainbox sagte am 16. August 2013 um 11:04 :

Das dürfte einer der letzten Artikel von Frau Pawlak gewesen sein. Da kann frau dann noch mal so richtig austeilen. Frau Pawlak ist mit sofortiger Wirkung freigestellt worden.
Syndromtypisch eben.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 16. August 2013, 14:53:13
Zitat von: sweeper am 15. August 2013, 23:28:27
Strate hat fälschlich behauptet (und er weiß es besser...), Mollath habe bei einem Termin (!) an Dolmanys Kanzleitür geschlagen. Dabei kam Mollath (so Dolmanys Aussage) unangemeldet und ganz spontan an einem Freitagabend (hatte sich vorher nie blicken lassen) zur Kanzlei und bestand darauf, justamente vorgelassen zu werden anstatt sich einen telefonischen Termin geben zu lassen.

In der Zwischeninfo der Regie über die Gutachter wurde wieder (!) die ausdrücklich für Frau P.M. erstellte ärztliche Stellungnahme von Frau Dr. Krach als erstes "falsches" Ferngutachten über Mollath verkauft, welches die Sache angeblich ins Rollen brachte.
Leider kann ich zu solchen Falschdarstellungen nur noch "Vorsatz!" kommentieren.

Dolmany wurde wieder als reiner Belastungszeuge dargestellt und die Version "Mollath war unverteidigt" eifrig weitergestrickt - ohne darauf einzugehen, dass es andere Anwälte (z.B. Ophoff) gab und warum einer kurzfristig das Handtuch warf.

Mannomann, da bist Du ja beim Ophoff vielleicht bei einer großen Sache auf der Spur. Vielleicht kannst Du noch ein bißchen mehr recherchieren.

Ruf doch einfach mal den Ophoff an, vielleicht plaudert er aus dem Nähkästchen, warum er so plötzlich das Mandat niederlegte.

Seine Kontaktdaten findest Du hier:

http://www.anwalt.de/ophoff (http://www.anwalt.de/ophoff)

Gruß, EdN
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. August 2013, 15:07:36
@ErpelderNacht:

Vor allem wäre spannend zu hören, was der RA Ophoff (war es der Vater?) zu diesem Zitat sagt, welches Gustl Mollath ihm in den Mund legt:

http://opablog.net/2013/03/18/gustl-und-diehl-1/
Zitat
Daß er auch Personen aus dem Umfeld Diehl zu den Schwarzgeldschiebern zählte, ist sicher (trotz aller Namensschwärzungen in den Hauptdokumenten). Jederzeit nachlesbar ist z. B. in Mollaths Schreiben an Amtsgerichtspräsident Nerlich und Richter Eberl vom 23.9.2004 eine Passage, in der Familie Diehl erwähnt wird: "Als er  Rechtsanwalt Ophoff hörte der Rüstungs – Familien Diehl clan spielt in meinem Fall eine Rolle sagte er kreidebleich : ,,Die schrecken ja auch vor Mord nicht zurück", sprang auf und wollte gehen . Bei einem späteren Gespräch in der Kanzlei (...) meinte Rechtsanwalt Ophoff: ,,seien Sie doch froh  als ich sie besuchte , hätten Sie doch auch blödgespritzt sein können" (Quelle hier (http://www.gustl-for-help.de/download/2003-2005-Mollath-Dokumente.pdf), scrollen).

Vermutlich wird man sich die Frage nach dem Grund der plötzlichen Mandatsniederlegung aus dem Schriftwechsel Mollaths herleiten können...


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: The Doctrix am 19. August 2013, 08:36:02
Zitat von: sweeper am 16. August 2013, 09:11:11
Zitatvon denen wiederum ist rund die Hälfte analytisch ausgerichtet.
Klassisch psychoanalytisch oder tiefenpsychologisch?

Ich meinte damit schon klassisch analytisch; tiefenpsychologisch ist für mich etwas anderes.


Zitat
Ist bei dir Psychiater = Psychotherapeut?

Nur, wenn er auch therapeutisch tätig ist.

Zitat
Also rund 2,5

Ich bezog das auf die Gesamtzahl der Therapeuten, nicht nur auf die Ärzte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 19. August 2013, 09:03:53
Ich muss gestehen, dass ich mir die Unterlagen bisher nicht angesehen hatte, nach Durchsicht stellt sich die Frage wie man Herrn Mollath nicht für verwirrt halten konnte.

http://www.gustl-for-help.de/download/2003-2005-Mollath-Dokumente.pdf

ZitatWenn Historiker immer öfter behaupten, bei der Deutschen Justiz wurde nach der Nazi Zeit, nie aufgeräumt, so muß ich das mitlerweile glauben.

Mal gespannt wie Herr Garcia aus solchen Entgleisungen wieder  bauernschlaue Intelligenzleistungen macht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 19. August 2013, 09:07:34
@Doc:
Nur kurz:

An den WBOs hat sich in D doch einiges geändert - ich weiß nicht, wei lange du schon in der Schweiz bist.

Wenn du dich in deinem Beispiel auf die Gesamtzahl der Therapeuten in deinem Umkreis bezogen hast, macht deine Entgegnung keinen Sinn; denn ich bezog mich oben (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg146896#msg146896) ausdrücklich auf Fachärzte für Psychiatrie ("Psychiater")

Du könntest, falls dich das interessiert, einfach die WBOs vergleichen: "Psychiatrie" vs "Psychosomatik & Psychotherapie".

Ich vermute, dass es vereinzelt noch Ärzte geben mag, die nebenberuflich Zeit und Geld für eine sehr langwierige und kostspielige psychoanalytische Ausbildung investieren - siehe Dunja Voos (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11762.msg146792#msg146792)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 19. August 2013, 09:13:27
Sehr schön auch die Chronologie auf der Seite.

http://www.gustl-for-help.de/chronos.html

Zitat2001 Er ermahnt sowohl sie, wie auch die Banker in Deutschland und in der Schweiz ca. ein Jahr lang, diese illegalen Praktiken einzustellen. Ohne Erfolg.

Datum des verlinkten Schreibens: 12.08.2002



Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 19. August 2013, 09:39:30
Gerhard Strate scheint spezialisiert auf öffentlichkeitswirksame Aktionen bei delikaten Fällen zu sein:

http://www.zeit.de/1996/24/glosseml.txt.19960607.xml/komplettansicht
Zitat
Der Prozeß um Monika Weimar: "Stern" und "Spiegel" helfen mit

Große Story, großes Geld
7. Juni 1996  14:00 Uhr

So fängt es meistens an: "Bei einem kleinen Italiener. Wir hatten uns zum Essen getroffen. Er sagte, daß er finanziell nicht mehr weiterwisse. Da haben wir gesagt: gut." Wer spricht hier? Wer war wann mit wem bei einem kleinen Italiener? Winter 1993. Zwei Männer in Hamburg. Sie sprachen über Geld. Es ging um eine Frau. Stern -Ressortchef Thomas Osterkorn mit dem Rechtsanwalt und Revisionsexperten Gerhard Strate. Sie sprachen über Monika Böttcher, geschiedene Weimar. Vergangenen Mittwoch begann vor dem Landgericht Gießen erneut der Prozeß gegen diese Frau. Das Wiederaufnahmeverfahren...

...Dann geschah Unerwartetes: Das Oberlandesgericht Frankfurt hob am 4. Dezember 1995 das erste Urteil auf. Strate hatte es geschafft. Monika Weimar, ein Justizirrtum? Alle berichteten über die Sensation. Bild am Sonntag, Spiegel und der NDR brachten sogar Gespräche mit der Entlassenen, die der stern doch für sich beanspruchte. Das Verlagshaus Gruner+Jahr nannte Gerhard Strate einen "Nachrichtenhändler" und verklagte ihn vor dem Hamburger Landgericht. Der Rechtsanwalt wehrte sich am 21. Dezember 1995 im NDR-Magazin "Panorama": "Der stern will ernsthaft mir und Frau Weimar verbieten, über diesen Fall zu sprechen bis zum Erscheinen des nächsten sterns am Donnerstag kommender Woche! In welcher Welt leben wir denn eigentlich?"...

...Sollte sich hier das Ende des Scheckbuch-Journalismus ankündigen, wissen wir für exklusive Geldgeber einen Ausweg: Sponsoring von Wiederaufnahmeverfahren. Es geht ja nicht ohne Geld. So könnte am Ende, etwa unter einem dezenten Transparent, das Landgericht Gießen verkünden: Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil, mit freundlicher Unterstützung von . . .

Überraschung?

So ähnlich habe ich mir Strates Agieren in der Causa Mollath schon vorgestellt. - Widerlich.

https://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Erklaerung%20der%20Verteidigung-2013-08-12.pdf
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 19. August 2013, 09:57:27
Und Krimi-Gabi fungiert mit ihrem Blog als eine Art Erklärbär, damit auch der Dümmste versteht, worin die angebliche inhaltliche Essenz von Strates Hunderten von ins Netz gestellte Dokumentenseiten besteht.

Ohne diesen "freundlichen zweckfreien Service" würde sich wohl niemand antun, sich durch all diese Schriftstücke zu quälen.
Strate zitiert die Quellen selektiv und interpretiert einseitig  im Sinne der Verteidigung (so weit, so gut) und ausdrücklich vorverurteilend gegen Frau M. (was er nicht müsste...), Frau Wolff erklärt und interpretiert Strate und belehrt die ehrfürchtige Anhängerschaft, welche Journalisten im Sinne Strates - also "richtig" -  berichten und welche "bäh!" sind:
ZitatHeinrich Wefing von der ZEIT, die sich seit Sabine Rückerts Artikel ,,Ein Kranker wird Held" von Dezember 2012 falsch positioniert hatte, demonstriert seine juristische Unkenntnis und versteigt sich zu solchen Bemerkungen:

...
http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/08/18/der-fall-mollath-etappensieg-und-raumgewinn/

Perfekte Verdummungsvervielfältigungsstrategie, als "Aufklärung" getarnt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 19. August 2013, 10:36:17
Zitat von: sweeper am 19. August 2013, 09:57:27
Strate zitiert die Quellen selektiv und interpretiert einseitig  im Sinne der Verteidigung (so weit, so gut) und ausdrücklich vorverurteilend gegen Frau M. (was er nicht müsste...),
Ich verstehe das so, dass er im Hinblick auf die Wiederaufnahme langfristig schon mal die Glaubwürdigkeit der Zeugin beschädigen will.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 19. August 2013, 10:37:27
Zitat von: bayle am 19. August 2013, 10:36:17
Zitat von: sweeper am 19. August 2013, 09:57:27
Strate zitiert die Quellen selektiv und interpretiert einseitig  im Sinne der Verteidigung (so weit, so gut) und ausdrücklich vorverurteilend gegen Frau M. (was er nicht müsste...),
Ich verstehe das so, dass er im Hinblick auf die Wiederaufnahme langfristig schon mal die Glaubwürdigkeit der Zeugin beschädigen will.
Ja.
Und das wird schon mal auf allen Kanälen gestreut. Widerlich.

Erschüttert hat mich aber - egal wie man den damaligen Fall beurteilen mag - dass er sich in der Vergangenheit schon einmal ganz massiv der Presseschiene bedient hat:

http://www.zeit.de/1996/24/glosseml.txt.19960607.xml/komplettansicht

So wird auch verständlich, dass die bayerischen Gerichte ihn im Zweifelsfall auflaufen ließen.

Die plötzliche Freilassung Mollaths könnte sich für Strate als Pyrrhussieg erweisen - falls es nämlich dazu kommt, dass Mollath wieder vor Gericht aussagen muss, z.B. in Sachen HVB.

Im Grunde hofft Strate inständig, dass alle künftig den Ball flach halten werden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 19. August 2013, 10:58:51
War es nicht ICI WENNS (selig) Wahlspruch, den starte sich erklärtermassen bei der Verteidigung seiner Mandanten zu nutze macht?
Zitat......stifte Verwirrung.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 19. August 2013, 11:05:51
ZitatDie plötzliche Freilassung Mollaths könnte sich für Strate als Pyrrhussieg erweisen - falls es nämlich dazu kommt, dass Mollath wieder vor Gericht aussagen muss, z.B. in Sachen HVB.

Im Grunde hofft Strate inständig, dass alle künftig den Ball flach halten werden.



Mal schauen ob sich Herr Strate noch an diesen seinen Fall erinnert  :police:

ZitatWas war das kniffeligste juristische Problem, mit dem Sie zu tun hatten?
Die zweimalige und erfolgreiche Verfassungsbeschwerde für einen fränkischen Bauern, der seiner Bäuerin mit einem gefrorenen Stück Fleisch aus der Tiefkühltruhe auf den Hinterkopf geschlagen haben soll. Die starrsinnige Verweigerung eines Wiederaufnahmeverfahrens durch die Würzburger Justiz musste als Verstoß gegen das verfassungsrechtliche Willkürverbot präsentiert werden. Das Bundesverfassungsgericht entschied, dass auch in einem Wiederaufnahmeverfahren das Prinzip der Wahrheitsermittlung gilt. Das ist vorher noch nie so gesagt worden, obwohl es eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist. Bis dahin war die Einstellung der Gerichte in Wiederaufnahmeverfahren, dass es im Zweifel gegen den Verurteilten geht.

http://www.karrierefuehrer.de/prominente/interview-gerhard-strate.html
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 19. August 2013, 11:12:17
Zitat von: Belbo am 19. August 2013, 10:58:51
War es nicht ICI WENNS (selig) Wahlspruch, den starte sich erklärtermassen bei der Verteidigung seiner Mandanten zu nutze macht?
Zitat......stifte Verwirrung.
:grins2:
http://de.wikipedia.org/wiki/Chewbacca-Verteidigung
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 19. August 2013, 11:17:02
Zitat von: P.G. am 19. August 2013, 11:12:17
Zitat von: Belbo am 19. August 2013, 10:58:51
War es nicht ICI WENNS (selig) Wahlspruch, den starte sich erklärtermassen bei der Verteidigung seiner Mandanten zu nutze macht?
Zitat......stifte Verwirrung.
:grins2:
http://de.wikipedia.org/wiki/Chewbacca-Verteidigung

...interessanter link, zumal ich seit geraumer Zeit in diesem Fall den Eindruck habe, dass das allgemeine Rechtsempfinden immer mehr durch amerikanische Anwaltsserien geprägt wird. Berechtigter Zweifel und so......
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 19. August 2013, 20:07:01
Nicht Mollath - aber einige vergleichbare Elemente:

http://www.focus.de/panorama/welt/tid-33006/geiselnahme-in-ingolstadt-im-live-ticker-bewaffneter-stalker-nimmt-geiseln-buergermeister-aber-wieder-frei_aid_1075348.html

Zitat...19.08 Uhr: Der Geiselnehmer in Ingolstadt ist erst Ende Juli wegen Stalkings, Beleidigung und Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Dies sagte der leitende Oberstaatsanwalt Helmut Walter. Laut einem Gutachter sei nicht zu erwarten gewesen, dass er eine schwerwiegende Straftat begehen würde. Der 24-Jährige wollte mit der Geiselnahme erreichen, dass Oberbürgermeister Alfred Lehmann einen Brief schreibt, in dem stehen sollte, dass das Gerichtsurteil ungerecht sei...

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/krankheitenstoerungen/psychogramm-eines-zurueckgewiesenen-versagers-dass-stalker-zu-gewalt-greifen-ist-haeufig_aid_1075951.html


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 19. August 2013, 23:56:58
Mollath bei Beckmann - eine Analyse:

http://meedia.de/fernsehen/mollath-bei-beckmann-die-vertane-chance/2013/08/16.html
Zitat...Die Komplexität des Falles Mollath verleitet dazu, sich Experten ins Studio zu holen.

Deren Ausführungen waren interessant, sie lenkten aber vom Eigentlichen ab: von der Person Mollath. Der saß brav und fränkelnd neben Beckmann und sagte "Ich glaube, dass ich hier einen vernünftigen Eindruck mache." Beckmann kniff die Augen zu, legte überdramatische Pausen ein und modulierte seine Stimme hoch und runter, als würde er für einen Gastauftritt bei "Switch Reloaded" üben.
...

"Sind Sie so ein bisschen angekommen in der Normalität?", fragte Beckmann zu Beginn. Und weiter: "Das Urteil hat Sie überrascht?" "Wo sind Sie im Moment zuhause?" "Auf welcher Grundlage wurde dieses Gutachten erstellt?" "Können Sie nachvollziehen, dass Ihr Verhalten auf die andere Seite auch bizarr gewirkt hat?"

Beckmann stellte die richtigen Fragen, Mollath wich aus, wenn es ans Eingemachte ging. Beckmann fragte nach, Mollath wich wieder aus. Beckmann schwenkte rüber zur Gutachterin oder zum Reporter. Besser wäre gewesen, der Fokus wäre auf Mollath geblieben. Weniger Gäste wären mehr gewesen. Dann wäre aus der soliden, interessanten "Beckmann"-Sendung womöglich eine herausragende geworden.

Der Fall werfe viele Fragen auf, sagte Beckmann zu Beginn. Über einige wolle er sprechen, einige werde man nicht klären können. Die wesentlichste Frage - "Wer ist Gustl Mollath?" - hat diese "Beckmann"-Sendung nicht beantwortet. Vielleicht kann man sie auch gar nicht beantworten. Reinhold Beckmann hat es aber noch nicht einmal versucht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. August 2013, 10:13:48
Zitat von: sweeper am 19. August 2013, 20:07:01
Nicht Mollath - aber einige vergleichbare Elemente:

http://www.focus.de/panorama/welt/tid-33006/geiselnahme-in-ingolstadt-im-live-ticker-bewaffneter-stalker-nimmt-geiseln-buergermeister-aber-wieder-frei_aid_1075348.html

Zitat...19.08 Uhr: Der Geiselnehmer in Ingolstadt ist erst Ende Juli wegen Stalkings, Beleidigung und Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Dies sagte der leitende Oberstaatsanwalt Helmut Walter. Laut einem Gutachter sei nicht zu erwarten gewesen, dass er eine schwerwiegende Straftat begehen würde. Der 24-Jährige wollte mit der Geiselnahme erreichen, dass Oberbürgermeister Alfred Lehmann einen Brief schreibt, in dem stehen sollte, dass das Gerichtsurteil ungerecht sei...

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/krankheitenstoerungen/psychogramm-eines-zurueckgewiesenen-versagers-dass-stalker-zu-gewalt-greifen-ist-haeufig_aid_1075951.html

Die Süddeutsche Zeitung betrachtet den Fall - mit Referenz auf Gustl Mollath:
Zitathttp://www.sueddeutsche.de/bayern/mutmasslicher-geiselnehmer-von-ingolstadt-dann-zerstoere-ich-dein-leben-1.1749796
... Ein Zwangseinweisung in die Psychiatrie war rechtlich offenbar schwierig, zumal Stalking als Delikt eng umgrenzt ist: Der Anklagte lauerte seinem Opfer aber nicht auf, sondern belästigte es vor allem mit Mails und SMS. Ein weiterer Psychiater kam zu dem Schluss: "Man kann nicht von einem erheblichen Delikt des Stalking ausgehen." Eine forensische Nachsorge sei jedoch unbedingt nötig.

Ein Prozessbeteiligter erinnerte im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung an den Fall Gustl Mollath: Auch im Fall des Stalkers habe man sich die Frage gestellt, wie lange der Staat einen Menschen gegen seinen Willen in die Psychiatrie einsperren dürfe. In Ingolstadt fiel die Abwägung zugunsten des Täters aus - wie sich nun herausstellt, war es womöglich ein großer Irrtum.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 20. August 2013, 10:27:46
Bin mal gespannt, wie Frau Wolff da die Unvergleichbarkeit der beiden Fälle konstruiert. Tippe  mal auf den falschen Schotten.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. August 2013, 10:47:54
Zitat von: Belbo am 20. August 2013, 10:27:46
Bin mal gespannt, wie Frau Wolff da die Unvergleichbarkeit der beiden Fälle konstruiert. tippe mal auf den falschen Schotten.

Das Thema taucht gerade im Wolff-Blog auf.

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/08/18/der-fall-mollath-etappensieg-und-raumgewinn/comment-page-1/#comment-22309
martindeeg sagte am 20. August 2013 um 09:42 :

Dieser Populismus ist unerträglich!

http://www.mainpost.de/ueberregional/politik/brennpunkte/geiselnahme_ingolstadt_2013.artikel/Nach-Geiselnahme-Ruf-nach-haerteren-Stalking-Strafen;art112,7634195

"Unerträglicher Populismus!"  - LOL!

ZitatMerk forderte nun politische Konsequenzen: Das jetzige Gesetz greife erst, wenn das Opfer durch die Tat schwerwiegend in seiner Lebensgestaltung beeinträchtigt worden sei. Es komme jedoch nicht darauf an, «wie stark ein Opfer seelisch belastet wird - dabei aber Stärke zeigt und sich einfach nicht unterkriegen lässt», kritisierte Merk. «Es muss reichen, dass die Attacken eines Stalkers geeignet sind, die Lebensführung des Opfers schwerwiegend zu beeinträchtigen.»

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 20. August 2013, 10:58:15
Zitatgabrielewolff
sagte am 20. August 2013 um 11:54 :
Hier die beiden Gerichtsreportagen aus dem Donaukurier, die deutlich machen:
1. Mit dem Fall Mollath ist der Ingolstädter Fall nicht zu vergleichen.

Der Frosch hat "douze Points"
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. August 2013, 11:01:10
Zitat von: Belbo am 20. August 2013, 10:58:15
Zitatgabrielewolff
sagte am 20. August 2013 um 11:54 :
Hier die beiden Gerichtsreportagen aus dem Donaukurier, die deutlich machen:
1. Mit dem Fall Mollath ist der Ingolstädter Fall nicht zu vergleichen.

Der Frosch hat "douze Points"

Immer wieder schön, dass sie das so ohne den Versuch einer Begründung einfach rotzfrech behauptet.

Quasi Ferngutachten  :rofl2
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 20. August 2013, 11:04:42
Zitat von: sweeper am 20. August 2013, 11:01:10
Zitat von: Belbo am 20. August 2013, 10:58:15
Zitatgabrielewolff
sagte am 20. August 2013 um 11:54 :
Hier die beiden Gerichtsreportagen aus dem Donaukurier, die deutlich machen:
1. Mit dem Fall Mollath ist der Ingolstädter Fall nicht zu vergleichen.

Der Frosch hat "douze Points"

Immer wieder schön, dass sie das so ohne den Versuch einer Begründung einfach rotzfrech behauptet.

Quasi Ferngutachten  :rofl2


Ich bin Alter Wolff, Hugh ich habe gesprochen...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: MathiK am 20. August 2013, 13:55:06
Hallo,

ich bin schon eine ganze Weile mehr oder weniger regelmäßiger Besucher eurer Seite und eures Forums, aber die "Causa Mollath" hat mich nun endlich mal zur Anmeldung bewogen. Es ist heutzutage echt schwer, Diskussionen über den Fall abseits der Fanbase zu finden. Wie ihr wisst, wird man dort gerne direkt niedergebügelt, wenn man leiseste Zweifel daran äußert, dass Mollath unschuldiges Opfer seiner Ex und der Finanzwelt/Justiz/Politik/Medizin ist.

Was mich besonders umtreibt an der Geschichte, ist, als wie sehr die Öffentlichkeit und die Presse "gleichgeschaltet" empfinde, wenn es um Herrn Mollath geht. Das macht mir ehrlich gesagt große Sorgen, zumal ich auch im nicht-vom-Fach-Teil meines privaten Umfelds gegen eine ähnlich feste Mauer renne in der Diskussion. Leute, die üblicherweise absolut nicht zu Verschwörungstheorien neigen, sondern die im Gegenteil eher zum nüchternen Typ Mensch zählen, steigt die Zornesröte ins Gesicht und sie fangen an sich über die bösen Psychiater/Juristen/Politiker und nicht zuletzt Journalisten (der größte Hohn, denn der Mainstream ist ja sowas von pro Gustl) zu echauffieren, dass mir Angst und bange wird. Eine weitere Sorge ist mir der Umgang der Politik mit dem Thema und ich hoffe, es ist "nur" dem Wahlkampf geschuldet, dass nun sogar von ganz oben quasi die Unabhängigkeit der Justiz wenn nicht in Frage gestellt, dann doch mit erhobenem Zeigefinger und gerunzelter Stirn förmlich abgekanzelt wird.

Schön, dass es euch gibt. Das klingt popokriecherisch, ich weiß. ;-) Ich meine es aber von Herzen ehrlich, denn ich habe bisher keine Diskussionsplattform gefunden, in der Contra-Meinungen nicht niedergewalzt werden und in der man nicht sofort persönlich angegangen wird, wenn man äußert, dass man eine etwas andere Sicht der Dinge hat.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. August 2013, 14:07:50
Hallo und willkommen, MathiK!  :grins2:

Für mich/uns ist es auch ein Faszinosum, was sich an diesem Fall alles auskristallisiert.
Allerdings überwiegt bei mir z.Zt. der Eindruck, dass die betroffenen Politiker und Richter in Bayern meist relativ professionell und v.a. deeskalierend reagieren - was die Unterstellungen und damit die Wut offenbar noch zusätzlich anheizt.

Hier ein Blogbeitrag eines Nürnberger Strafverteidigers, den ich vergleichsweise nüchtern und differenziert finde  - obwohl auch der Autor momentan davon auszugehen scheint, dass die "Glaubwürdigkeit der Zeugin P.M. schwer beschädigt" sei:

http://www.tobiasrudolph.de/aktuelles55.html?site=Der%20Fall%20Gustl%20Mollath%20-%20Justizskandal%20oder%20Gerichtsalltag?
Zitat
... Ich hatte im März 2013 in einem Interview im Bayerischen Rundfunk die These aufgestellt, dass die Fehler in dem Verfahren, die nun bekannt werden, eine unglückliche Anhäufung von alltäglicher Überheblichkeit und Nachlässigkeit darstellen. Es bedarf keiner Verschwörung oder Korruption, um zu einer verheerenden Fehlentscheidung zu kommen.

Manch einer mag die Vorstellung beruhigend finden, dass bei der Einweisung des Herrn Mollath in die Psychiatrie der Teufel persönlich am Werk war – während sonst bei Gericht nur Engel wirken.

Ich glaube aber, es ist viel schlimmer: Alle Beteiligten sind nur Menschen. Sie machen jeden Tag Fehler.

Die Frage ist nicht, ob es vereinzelt voreingenommene oder sogar korrupte Richter (Staatsanwälte, Verteidiger, Gutachter usw.) geben kann.

Die Frage ist, was getan werden kann, um sicherzustellen, dass Fehlentscheidungen vermieden und erforderlichenfalls auch korrigiert werden können.

Zeugen, die sich irren, oder allerhand Motive zur Falschaussage haben, wird es immer geben. Es ist die Herausforderung des Strafprozesses, dies zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren.

Meine These: Das gegenwärtige Justizsystem ist eher darauf angelegt, Fehlentscheidungen zu vertuschen und zu leugnen, anstatt sie zu erkennen und zu korrigieren...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Groucho am 20. August 2013, 14:17:40
Hallo MathiK, willkommen!

Zitat von: MathiK am 20. August 2013, 13:55:06
Was mich besonders umtreibt an der Geschichte, ist, als wie sehr die Öffentlichkeit und die Presse "gleichgeschaltet" empfinde, wenn es um Herrn Mollath geht. Das macht mir ehrlich gesagt große Sorgen, zumal ich auch im nicht-vom-Fach-Teil meines privaten Umfelds gegen eine ähnlich feste Mauer renne in der Diskussion. Leute, die üblicherweise absolut nicht zu Verschwörungstheorien neigen, sondern die im Gegenteil eher zum nüchternen Typ Mensch zählen, steigt die Zornesröte ins Gesicht und sie fangen an sich über die bösen Psychiater/Juristen/Politiker und nicht zuletzt Journalisten (der größte Hohn, denn der Mainstream ist ja sowas von pro Gustl) zu echauffieren, dass mir Angst und bange wird.

Ja. Das spannende an dem Fall ist weniger Mollath selbst, sondern die Mechanismen dieses "Massenwahns" (oder wie auch immer man das benennen mag). Das Konglomerat aus Psychiatrie, Justiz, Politik und Banken ist offenbar dermaßen wirkmächtig und einer unmittelbar einleuchtenden Evidenz, dass auch bei sonst eher rational geprägten Menschen eine direkte Leitung zum Stammhirn geschaltet wird ;)

Ich gebe zu, mir ist das anfangs auch passiert, was mir eigentlich peinlich ist.

Zitat
Eine weitere Sorge ist mir der Umgang der Politik mit dem Thema und ich hoffe, es ist "nur" dem Wahlkampf geschuldet, dass nun sogar von ganz oben quasi die Unabhängigkeit der Justiz wenn nicht in Frage gestellt, dann doch mit erhobenem Zeigefinger und gerunzelter Stirn förmlich abgekanzelt wird.

Wahlkampf. Die CSU ist schon immer opportunistisch bis zum Abwinken, sobald eine Stimmung kippt, wird die Meinung gewechselt.

Zitat
Schön, dass es euch gibt. Das klingt popokriecherisch, ich weiß. ;-) Ich meine es aber von Herzen ehrlich, denn ich habe bisher keine Diskussionsplattform gefunden, in der Contra-Meinungen nicht niedergewalzt werden und in der man nicht sofort persönlich angegangen wird, wenn man äußert, dass man eine etwas andere Sicht der Dinge hat.

Ach, keine Bange, Lob wird immer gerne genommen. Und ansonsten versuchen wir hier, einen kühlen Kopf in der Sache zu bewahren.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 20. August 2013, 17:09:06
Die Süddeutsche tickt jetzt komplatt aus in dem Jugendmagazin Jetzt eine CarolineThongsan:

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/576254/-1/Gustl-Mollath-ein-sonderbarer-Fall-oder-doch-ein-Musterbeispiel

ZitatWem also die geschichtlichen Fakten bis dato vorenthalten wurden oder wer sich mit dieser Thematik noch nicht bzw. nur unzureichend beschäftigt hat, sollte dringend das neuerschienene E-Book (Leseprobe) oder E-Pub Made in Auschwitz. Psychiatrie: Der unsichtbare Krieg 2013 aufmerksam lesen. In diesem Buch wird nicht nur mittels eindeutiger Fakten aufgezeigt, dass die Psychiatrie ein gut organisiertes, verbrecherisches Monstrum ist, es enthält auch eine Vielzahl von Informationen sowie Quellangaben, die alle Mitdenkenden, welche die Psychiatrie bis jetzt als Wissenschaft anerkannten, erschüttern lässt. Hinter der Maske der Heilung werden heute Menschen mit Nerven lähmenden Substanzen auf ein motorisches Niveau herabreduziert und in ,,REHA-Arbeit" für 1,53 €/h als willenlose Arbeitskräfte eingesetzt. Oftmals bis zum Ende ihres Lebens, weil sie aufgrund der hohen Mortalitätsrate von Neuroleptika, die 26-34 Jahre beträgt, meist noch vor Erreichen des Rentenalters sterben.

Die Dame hat zur Psychatrie noch mehr so tolle Gedanken:
http://www.readers-edition.de/autor/caroline-thongsan/

ZitatWegbereiter der Entmenschlichung
Venusfliegenfalle Psychiatrie
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. August 2013, 19:14:53
@Belbo:
Das kann man vielleicht stoppen, indem man die Redaktion der Süddeutschen darauf hinweist.
Ich hab das mal erfolgreich bei Reader's Edition gemacht - bei einem unserer "Kunden", der in seinen Beiträgen ständig Produktwerbung versteckte.

Diese Caroline schreibt ja u.a. auch beim Honigmann und im Maria Lourdes Blog.
Ganz interessant, wie durchsichtig sie manipuliert:

http://www.readers-edition.de/2013/05/26/venusfliegenfalle-psychiatrie/#comments

Es geht schon los mit einer Falschaussage, die sie der DGPPN in den Mund legt:
ZitatZuvorderst und allererst handelt es sich um ein Faktum, dass die Fallzahlen der psychiatrischen Erkrankungen kontinuierlich steigen. Laut Aussage der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN) gehören in Deutschland inzwischen 42,6 % der Bürger in psychiatrische Behandlung.
Tatsächlich ist es wohl so (Quelle müsste ich suchen), dass bei ca 40% der Bevölkerung im Laufe des Lebens mal eine behandlungsbedürftige psychische Störung diagnostiziert wird - obwohl die Autorin in den Kommentaren behauptet, dass ihre Aussagen alle mit entsprechenden Links bequellt sind, bleibt sie gerade bei der Referenz auf die DGPPN einen aktiven Quellenlink schuldig.
Aktuell finde ich z.B. diese Stellungnahme der DGPPN zur Notwendigkeit einer wirksamen Prävention psychischer Störungen:
Zitathttp://www.dgppn.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/article/307/praevention.html
...Grundpositionen der DGPPN

1. Psychische Gesundheit muss wichtiges Ziel einer Präventionsstrategie sein

Psychische Störungen sind häufig und folgenschwer. Aktuelle Zahlen zur Verbreitung psychischer Störungen bei erwachsenen Menschen zwischen 18 und 79 Jahren in Deutschland im Rahmen des Gesundheitsmonitorings des Robert Koch-Institutes (RKI) zeigen, dass nahezu jede vierte männliche und jede dritte weibliche erwachsene Person im Erhebungsjahr zumindest zeitweilig unter voll ausgeprägten psychischen Störungen gelitten hat. Am häufigsten sind Angststörungen (16.2%) und Störungen in Zusammenhang mit einem Alkoholmissbrauch (11.2%), gefolgt von depressiven Störungen (8.2%) (Kurth B.M. 2012, Wittchen H.U. & Jakobi F. 2012). ..
Glaubt man der Autorin Caroline Thongsan, lauern die Psychiater geradezu darauf, Menschen in ihre Fänge zu kriegen und mit "Nervengiften unmündig zu machen" oder ähnlichen Horror zu verüben.

Was sie zur Tavor-Webung in den 60er Jahren schreibt, stimmt aber leider. Es wurden ästhetisch ansprechende Schwarz-Weißfotos in großen Zeitschriften geschaltet, und es kam wegen der völlig unkritischen Verschreibung (nicht zuletzt durch inkompetente Hausärzte!) zu massiven und schwer heilbaren Abhängigkeitserkrankungen.

Dann hebt C.T. auf das neue DSM V ab - obwohl es bei uns offiziell nicht gilt, sondern ICD 10 maßgeblich ist (das wäre ein gesondertes Thema, sprengt hier den Rahmen - Scientology fährt eine DSM V Kampagne...):
ZitatMit dem neuen DSM 5 und der aktuellen Gesetzeslage ist JEDER betroffen.
Mangelnde Glaubensbekennung gegenüber Betroffenen: Was Menschen vor einer Einweisung erlebten, spielt in der biologisch/psychologischen Sichtweise der Psychiatrie keine Rolle. Denn die schriftlichen Vorgaben des "Diagnosemanuals" sind weder offen für andere Ansichten, noch für Erlebnisse außerhalb der fünf Sinne, die wissenschaftlich nicht nachweisbar sind, weil eben auch die Wissenschaft ihre Grenzen hat. Wobei selbst diese der Menschheit mit dem RQM (Raum-Quanten- Medium)[7] immer noch ein Quäntchen mehr Freiheit zugesteht, als es die Psychiatrie tut. Außerdem Propaganda in den Massenmedien und die Anzahl von Menschen die wissentlich oder unwissentlich in den Betrug involviert sind.
Der Hinweis auf "RQM"  ist nun - anders als der zur DGPPN - ausdrücklich bequellt.
Dort findet man dann:
http://ventomobilee.wordpress.com/2013/05/26/raum-quanten-medium/?preview=true&preview_id=207&preview_nonce=88ca8ce618

::)  :o
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. August 2013, 22:29:44
http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article119111454/Ich-lasse-mich-nicht-vertreiben.html
Zitat..."Werden Sie sich für das neue Verfahren psychiatrisch untersuchen lassen?", will Beckmann wissen. Mollaths Antwort zeigt, wie schwierig er es den Psychiatern, Psychologen und Richtern machte: "Mit Sicherheit, wenn überhaupt, muss ich mir sicher sein können, dass da jemand auch tatsächlich auf wissenschaftlicher Grundlage objektiv und wahrheitsgemäß tätig wird. Dass er sich keinen Beeinflussungen von außen beugt und die Wahrheit feststellt." Mollaths Wahrheit.

Zudem stellt er Bedingungen: Eine Person seines Vertrauens solle mit dabei sein, und die Gespräche mit dem Gutachter sollten in Wort und Bild festgehalten werden, "die mir dann uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Damit ich auch Ihnen zeigen kann, wie ich mich in einer solchen Situation verhalten habe", sagt Mollath. Verteidiger Strate indes glaubt, er müsse sich gar nicht mehr begutachten lassen. "Das ist meine Einschätzung, wie die bayerische Justiz mit dem Fall umgehen wird."

Zum Schluss der Sendung bleibt die Frage im Raum, was es mit einem Menschen macht, der wirklich in den Fallstricken einer Psychose steckt: Ist der Medienrummel dann nicht sogar ein Verstärker? Der Studiogast wirkt, als würde er ihn gelassen zur Kenntnis nehmen, gleichzeitig aber kräftig austeilen und für seine Wahrheit kämpfen. Beckmanns Talk war dabei nur die erste Runde. Interview um Interview wird folgen.

Am Ende werden es wieder Richter sein, die in Regensburg wohl Ende des Jahres prüfen müssen: War all dies nur ein Hirngespinst, was Gustl Mollath damals in langen Pamphleten an Steuerbehörden, Richter und Staatsanwälte schickte?

Guter, nachdenklicher Artikel - aber klar, dass Frau Wolff und Co ihn blöd finden:

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/08/18/der-fall-mollath-etappensieg-und-raumgewinn/comment-page-1/#comment-22399
...Wieder mal so kenntnisfreie "Journalisten", die TV geguckt haben, und bei Springer schreiben dürfen...
Diese Schreiberlinge (Hamburg) sollten eine Informations-Sonderration von Strate (Hamburg) zugesandt bekommen.

Alles Geisterfahrer, genau!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 22. August 2013, 10:54:27
Im ,,Dossier" von DIE ZEIT (Nr. 35/2013, S. 11-13) ist ein Interview von S. Rückert und H. Wefing mit Gerhard Strate erschienen; es ist scheinbar nicht online. Ich greife mal ein paar Passagen heraus.

ZitatZEIT: Sie haben vorwiegend argumentiert, der Prozess gegen Mollath müsse wieder aufgenommen werden, weil die Richter das Recht gebeugt hatten, eine erhebliche Straftat.
Strate: Nicht allein, aber das war der Hauptteil.
ZEIT: Sie führen zehn Punkte an, der wichtigste ist, dass Herr Mollath während des gesamten Verfahrens unverteidigt gewesen sei ...
Strate: Das ist der wichtigste  Grund, mit Abstand, ja ... Es gab noch ein, zwei weitere Gründe, die ich für zentral halte. Ganz schlimm finde ich, dass sich das Gericht geweigert hat, Mollaths Beschwerden überhaupt zu prüfen.
Die dahinter steckende These ist natürlich: die Rechtsbeugung ist darauf zurückzuführen, dass da ein aufrechter Antikorruptionskämpfer zum Schweigen gebracht werden sollte. Aber das ist eine blanke Spekulation. Ich setze mal eine andere Spekulation zur Erklärung der ,,Rechtsbeugung" entgegen.

Herrn M.'s erste Kontakte mit der Justiz hatten alle Beteiligten restlos davon überzeugt, dass er ein Spinner ist (Verhalten in der ersten Verhandlung, wirre Briefe, auch seine Ignorierung des allerersten Gutachters). Frau M. hat sich mit ihrem Vorgehen gegen ihn so lange zurückgehalten, wie er ihr persönlich nicht an den Karren gefahren ist. Dann allerdings hat sie die Register gezogen, durchaus auch ungezielt (z. B. die Suche nach der Waffe). Was das Reichel-Attest angeht: sie ist nicht gefragt worden, von wem dieses Attest ist, aber sie hätte auch keinen Grund gehabt, es zu verheimlichen.

Richter B. wusste: der Mann ist verrückt. Es kam ihm deshalb nicht auf Sorgfalt in der Verhandlungsführung an; so erklärt sich die Reihe der Schlampigkeiten. Und er wollte den Fall vom Tisch haben, deshalb hat er z.B. die Entlastungsanträge des Pflichtverteidigers ignoriert. Hätte er zugestimmt, hätte zunächst wieder ein neuer Verteidiger gefunden werden müssen, ohne jeden Anhalt dafür, dass es mit diesem dann besser gegangen wäre (wie später auch bei den forensisch-psychiatrischen Gutachten). Nebenbei: in der BR-Sondersendung zur Freilassung Mollaths am 06.08.13 ist in einem Nebensatz davon die Rede, dass der Anruf Brixners bei der Steuerfahndung ein Rückruf gewesen ist.

ZitatZEIT: ... Sind Sie stolz auf Ihre Medien-Strategie?
Strate: Ich weiß nicht, welche Strategie Sie da erkennen.
ZEIT: Es gibt keine?
Strate: Es gibt keine. Bei einer Sondersendung des Bayerischen Rundfunks muss ich natürlich  erscheinen. Wer  sich durchsetzen will, muss mit in der Runde sitzen. Da darf man sich nicht dazuschalten lassen; das wäre eine Katastrophe.
Frau Lakotta war zugeschaltet. Dafür sind drei Erklärungen möglich. 1) sie ist kein Medien-Profi, 2) sie wurde vom Sender rausgehalten, 3) sie wollte sich nicht durchsetzen.

Die ZEIT moniert, dass in der gesamten Sondersendung unwidersprochen suggeriert worden sei, Mollath sei nicht psychiatrisch untersucht worden, was falsch ist (s. Pfäfflin):
ZitatStrate: Ich habe ausdrücklich in der Sendung gesagt, dass diese Information falsch ist ... Offenbar ist das herausgeschnitten worden.
Aha. War wohl nicht so wichtig.

ZitatZEIT: Bei Beckmann trat auch eine Psychiaterin auf, die erklärte, der Erkenntnisgewinn eines Sachverständigen, der nicht mit dem Probanden gesprochen hat, sei mit dem eines Gynäkologen zu vergleichen, der seiner Patientin aus mehreren Metern Entfernung in die Vagina blicke. Was soll das? Sollen gestörte Straftäter ihre Unterbringung künftig dadurch verhindern können, dass sie bei der Begutachtung nichts sagen? Ist das im Sinne der Allgemeinheit?
Strate: Das ist natürlich nicht im Sinne der Allgemeinheit. Es wäre auch nicht richtig. ... Es ist Nonsens, die Abschaffung der Fernbegutachtung zu fordern.
Schön, das alles mal aus berufenem Mund zu hören. Wird Strate nun im Wolff-Blog grandios auseinander genommen werden?

ZitatZEIT: Halten Sie Herrn Mollath für psychisch gesund?
Strate: Also, ich habe wirklich Verrückte kennengelernt, davon gibt es sehr viele in dieser Gesellschaft. Die Idiotendichte ist groß. Mollath würde ich nicht dazu zählen. Ich halte ihn für eine skurrile, knorrige Persönlichkeit mit Angewohnheiten, die nicht jeder hat.

Das ist von einer entlarvenden Offenheit: Verrückte, Idioten, alles eins. Für ihn gibt es keine Differenzierungen, sondern nur zwei Schachteln: ,,gesund" und ,,Idioten". Dann natürlich ist Herr M. auf jeden Fall gesund, denn er bringt ja fehlerfreie Sätze zustande, ist adrett gekleidet und sabbert nicht. Im Weiteren findet Strate für jede ,,Skurrilität", wie er es nennt, eine normalpsychologische (besser: küchenpsychologische) Erklärung, und wo er keine findet, streitet er einfach ab:
ZitatZEIT: »Ich trete aus dem Rechtsstaat aus«,dieser Mollath-Satz steht im Gerichtsprotokoll.
Strate: Auch das hat er nicht gesagt, es steht aber tatsächlich im Protokoll.
Weil: Herr Mollath hat ihm gesagt: ,,Das habe ich nicht gesagt", und es gibt natürlich überhaupt keinen Grund, die nachträglichen Verkündigungen des Herrn Mollath zu bezweifeln. Der hat ein fotografisches Gedächtnis für seine Äußerungen, das hundertmal verlässlicher ist als jedes beschmierte Papier, und sei es auch ein Gerichtsprotokoll.

Im weiteren gibt er noch einige – insbesondere im Licht seiner ,,Verrückten-Aussage", s. o. – anmaßenden Kommentare über die psychiatrischen Gutachter ab. Schließlich:

ZitatZEIT: Wie beurteilen Sie Mollaths Aussichten in der neuen Hauptverhandlung? Wird er freigesprochen werden?
Strate: Das kann ich nicht sicher sagen. Ich erwarte allerdings, dass in einem rechtsstaatlichen Verfahren von dem alten Urteil nichts übrig bleibt. Es wird letztlich Aussage gegen Aussage stehen, und das Gericht wird auch die Motive von Aussagen sorgfältig prüfen.
Hier hätte ich mir gewünscht, dass die ZEIT abschließend noch einmal nach dem Nachweis der ,,Rechtsbeugung" gefragt hätte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 22. August 2013, 11:04:20
http://tv-orange.de/2013/08/gustl-mollath-bei-der-tagung-richter-und-ihre-denker-in-giessen/

So jetzt dann die erste Tagung bei der Herr Mollath auftritt und seinen alten "Gutachter" Weinbergerer wieder trifft, mal gespannt wie lange das gut geht.

ZitatProgramm

15.00 Begrüßung

15.15 Dr. med. Friedrich Weinberger:

Forensische Gutachten im Straf-, Betreuungs- und Familienrecht

Zu Strate:
ZitatEs wird letztlich Aussage gegen Aussage stehen, und das Gericht wird auch die Motive von Aussagen sorgfältig prüfen.

Bedenklich nur wenn man als Verteidiger die Medien dahingehend benutzt um eben genau diese Personen öffentlich zu diskreditieren, etwas anderes ist ja die Klageerzwingung gegen Richter und Gutachter auch nicht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 22. August 2013, 11:32:57
ZitatZEIT: Bei Beckmann trat auch eine Psychiaterin auf, die erklärte, der Erkenntnisgewinn eines Sachverständigen, der nicht mit dem Probanden gesprochen hat, sei mit dem eines Gynäkologen zu vergleichen, der seiner Patientin aus mehreren Metern Entfernung in die Vagina blicke. Was soll das? Sollen gestörte Straftäter ihre Unterbringung künftig dadurch verhindern können, dass sie bei der Begutachtung nichts sagen? Ist das im Sinne der Allgemeinheit?
Strate: Das ist natürlich nicht im Sinne der Allgemeinheit. Es wäre auch nicht richtig. ... Es ist Nonsens, die Abschaffung der Fernbegutachtung zu fordern.

Wie geil ist das denn? Für einige Mollath-Anhänger muss eine Welt zusammenbrechen. VERRÄTER!!!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Hildegard am 22. August 2013, 12:10:01
Keine Sorge, ich will nichts zu Mollath sagen. Nur auf einen hübschen aktuellen Gegenpol in der öffentlichen Wahrnehmung hinweisen.
Am Montag war ja diese Geiselname in Ingolstadt, und nun wird diskutiert, ob man die nicht durch Unterbringung hätte verhindern können.

Zitat
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann stellte im Bayerischen Rundfunk klar: Die Gerichte dürften keine "falschen Hemmungen" haben. Sie müssten zwar besondere Sorgfalt bei der Begutachtung psychisch gestörter Täter walten lassen. Aber: "Dass im Fall Mollath vielleicht jemand zu Unrecht in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde, darf jetzt nicht zu einem Pendelschlag ins andere Extrem führen."

http://www.br.de/nachrichten/oberbayern/geiselnahme-ingolstadt-rathaus-100.html
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 23. August 2013, 08:12:56
Strate hat mittlerweile auf seiner Homepage alles veröffentlicht. Jedes Gutachten. Viel Spaß beim lesen.
Ich versuche meine Zeit zwar anders zu verschwenden, aber das Weinberger Gutachten musste ich doch mal überfliegen. Das ist der Hammer. Das ist so krass. :o
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 23. August 2013, 08:29:56
Da kann man jetzt nur raten, ich denke mal dass Strate die "Drecksarbeit" jetzt den "cherrypickern" und "shitstormern" überlässt, die genüsslich jeden einzelnen Satz zerpflücken und in einem Meer von Spekulationen und Wortverdrehungen ersticken werden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 23. August 2013, 08:50:47
Leider fehlt mir momentan auch die Zeit, mir die Texte genauer anzusehen.

Allerdings befürchte ich, dass Strates Aktionen einen Kollateralschaden erzeugt haben:
wer ist denn künftig so blöd und wird noch Forensiker?

Mittelfristig kommt dann das dabei heraus, was die Scientologen schon seit Hubbard proklamieren:
wer mit seinem Leben nicht zurecht kommt und seinen Platz in der Gesellschaft nicht findet, der wird (scientologisch) therapiert oder eben eingesperrt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 23. August 2013, 08:57:22
Spannend fände ich ja noch diese Unterlagen, ob sich Herr Strate  traut die auch zu veröffentlichen (aus dem Pfaefflingutachten), zumal er in seinem Gutachten schreibt:
Zitat
7. Beurteilung
Bei der Begutachtung werden die Kenntnis der Aktenlage (vgl. oben Abschn. 1). der von Herrn Mollath bei der Untersuchung gemachten Angaben (Abschn.2) [.....] etc. vorrausgesetzt.

Ob man es redlich von RA Strate finden soll dass Gutachten ohne Teile dieser Unterlagen zu veröffentlichen sei dahingestellt.

Zitat1.6
Weitere Unterlagen im Vollstreckungsheft Die Vollstreckungshefte enthalten darüber hinausgehend zahlreiche kürzere und meist umfangreichere handschriftliche Eingaben von Herrn M., mehrfach mit Anlagen eigener früherer Schriftsätze aus den Jahren 2002ff an diverse Adressaten und begleitet von Kopien von Schriftstücken, die ihm als Belege dienen für seine Aufforderungen, Missständen im Bankgewerbe abzuhelfen bzw. Anzeigen wegen solcher Missstände zu begründen. Diese Dokumente werden hier nicht referiert, sondern als bekannt vorausgesetzt. Außerdem findet sich ein umfangreicher anwaltlicher Schriftverkehr im Vollstreckungsheft mit wechselnden Anwälten und Hinweisen darauf, dass es wiederholt zu tief greifenden Meinungsverschiedenheiten zwischen Herrn M. und seinem jeweiligen Anwalt bzw. seiner jeweiligen Anwältin gekommen war.

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Gutachten-Pfaefflin-2011-02-12.pdf
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 23. August 2013, 10:33:01
@Belbo:
ZitatAußerdem findet sich ein umfangreicher anwaltlicher Schriftverkehr im Vollstreckungsheft mit wechselnden Anwälten und Hinweisen darauf, dass es wiederholt zu tief greifenden Meinungsverschiedenheiten zwischen Herrn M. und seinem jeweiligen Anwalt bzw. seiner jeweiligen Anwältin gekommen war.

Das ist ja schon länger meine Vermutung:
G.M. hatte mehrere Anwälte verschlissen, es kam immer wieder zu Terminverzögerungen, und man wollte endlich mit dem Verfahren zu einem Abschluss kommen.
Deshalb wurde Dolmany nicht entpflichtet.

All das verschweigt Strate wider besseren Wissens.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 23. August 2013, 16:53:50
Zitat von: Belbo am 23. August 2013, 08:57:22
Spannend fände ich ja noch diese Unterlagen, ob sich Herr Strate  traut die auch zu veröffentlichen (aus dem Pfaefflingutachten), zumal er in seinem Gutachten schreibt:
Zitat
7. Beurteilung
Bei der Begutachtung werden die Kenntnis der Aktenlage (vgl. oben Abschn. 1). der von Herrn Mollath bei der Untersuchung gemachten Angaben (Abschn.2) [.....] etc. vorrausgesetzt.

Ob man es redlich von RA Strate finden soll dass Gutachten ohne Teile dieser Unterlagen zu veröffentlichen sei dahingestellt.

Frag ihn doch nach den Unterlagen. Der GW-Blog, wo Strate verkehrt, ist nur einen Klick entfernt. :angel:
Zitat
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 23. August 2013, 17:11:58
Zitat von: sweeper am 23. August 2013, 10:33:01
@Belbo:
ZitatAußerdem findet sich ein umfangreicher anwaltlicher Schriftverkehr im Vollstreckungsheft mit wechselnden Anwälten und Hinweisen darauf, dass es wiederholt zu tief greifenden Meinungsverschiedenheiten zwischen Herrn M. und seinem jeweiligen Anwalt bzw. seiner jeweiligen Anwältin gekommen war.

Das ist ja schon länger meine Vermutung:
G.M. hatte mehrere Anwälte verschlissen, es kam immer wieder zu Terminverzögerungen, und man wollte endlich mit dem Verfahren zu einem Abschluss kommen.
Deshalb wurde Dolmany nicht entpflichtet.

All das verschweigt Strate wider besseren Wissens.

Bei allem Respekt: Das ist gequirrlter Blödsinn.

Dohlmany war sein erster Pflichtverteidiger, der ihn aber nicht verteidigte, sondern in der verhängnisvollen Verhandlung im August 2006  sogar als Zeuge gegen ihn auftrat.

Danach war er untergebracht und versuchte verzweifelt, Hilfe zu bekommen. Wenn seine neueren Pflichtverteidiger ebensolche Granaten waren wie der Erste und seinen Fall nur verwalteten, er war ja eh nur ein geisteskranker Wahnsinniger, der Blödsinn erzählte, war er zu Recht unzufrieden.


Mit seinen letzten  Verteidigern, Strate, Kleine-Cosack und Frau Lorenz-Löblein hat er offensichtlich gut zusammengearbeitet, jetzt ist er draußen.  :laugh:

Das zeugt nicht grad von Wahn.  :laugh:

Frau Lorenz-Löblein hatte ihn anscheinend als Erste Pflichtverteidigerin in der Zeit, als er eingesperrt war, ernst genommen. Kleine-Cosack wurde meines Wissens nach von seinem Freund Edward Braun bezahlt. (ohne Gewähr)

Gruß, EdN
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 23. August 2013, 17:17:52
@ErpelderNacht:
Rührend die Versuche, Psiramistas zu Kommentaren im Wolff-Blog zu bewegen.  ;)
Du glaubst wohl selbst nicht, dass Strate darauf eine ehrliche Antwort gibt, oder?

Der taktiert, was das Zeug hält und hat selbst schon so viele unbelegte Unterstellungen und Beschuldigungen in Richtung Gutachter in die Welt gesetzt, dass er sich nicht erlauben kann, auf Rückfragen von Kommentatoren eine aufrichtige Antwort zu geben.

Er wird schon noch offiziell zur Verantwortung gezogen werden für seine unlauteren Praktiken, wenn er selbst im neuen Verfahren Seite an Seite neben Herrn Mollath steht.
Bis dahin kann man abwarten und Tee trinken und die durchsichtigen Manöver protokollieren und kommentieren: siehe z.B. den Vorwurf, Mollath sei unverteidigt gewesen - obwohl er sich lt Zitat oben mehrfach mit Verteidigern überworfen hat.

Warum sollten hochkarätige kritische Psiramistas dem Krimi-Blog zu mehr Klicks verhelfen, indem sie drüben für qualifizierte Kommentare sorgen?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 23. August 2013, 17:26:22
@EdN:

Du liest wohl nicht genau:

ZitatAußerdem findet sich ein umfangreicher anwaltlicher Schriftverkehr im Vollstreckungsheft mit wechselnden Anwälten und Hinweisen darauf, dass es wiederholt zu tief greifenden Meinungsverschiedenheiten zwischen Herrn M. und seinem jeweiligen Anwalt bzw. seiner jeweiligen Anwältin gekommen war.
Sagte Belbo schon:
Wäre sachdienlich, wenn Strate diesen Schriftwechsel mit verschiedenen Anwälten auch online stellen würde.
Dass Mollath jetzt frei ist, sagt Null aus über den Verlauf eines neuen Verfahrens und Mollaths unrealistische Erwartungen hinsichtlich einer Totalrehabilitation.
Das weiß auch Strate.
Der wird sich rechtzeitig vom Acker machen und Lorenz- Löblein die Suppe auslöffeln lassen.
So viel Popcorn kann man gar nicht rösten wie wir Zuschauer dann verbrauchen werden...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: The Doctrix am 23. August 2013, 18:14:31
Zitat von: sweeper am 23. August 2013, 17:17:52
Warum sollten hochkarätige kritische Psiramistas dem Krimi-Blog zu mehr Klicks verhelfen, indem sie drüben für qualifizierte Kommentare sorgen?

Sorry, aber dieses Elite-Denken kotzt mich gerade so richtig an. Widerwärtig!       #)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 23. August 2013, 18:32:41
Zitat von: The Doctor am 23. August 2013, 18:14:31
Zitat von: sweeper am 23. August 2013, 17:17:52
Warum sollten hochkarätige kritische Psiramistas dem Krimi-Blog zu mehr Klicks verhelfen, indem sie drüben für qualifizierte Kommentare sorgen?

Sorry, aber dieses Elite-Denken kotzt mich gerade so richtig an. Widerwärtig!       #)

Es hindert dich keiner, im Wolff-Blog zu kommentieren, oder?
Und wenn du hier zur Sache beitragen willst, auch nicht.
Einen Thread "TheDoctor vs sweeper"  wird es aber hier nicht geben.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: The Doctrix am 23. August 2013, 18:39:02
Zitat von: sweeper am 23. August 2013, 18:32:41
Zitat von: The Doctor am 23. August 2013, 18:14:31
Zitat von: sweeper am 23. August 2013, 17:17:52
Warum sollten hochkarätige kritische Psiramistas dem Krimi-Blog zu mehr Klicks verhelfen, indem sie drüben für qualifizierte Kommentare sorgen?

Sorry, aber dieses Elite-Denken kotzt mich gerade so richtig an. Widerwärtig!       #)

Es hindert dich keiner, im Wolff-Blog zu kommentieren, oder?

Stimmt zwar, ist aber ein Strohmann.

Anyway habe ich aber auch weder Zeit noch Lust dazu.

Zitat
Und wenn du hier zur Sache beitragen willst, auch nicht.

Das wurde mir schon anderweitig verleidet.

Zitat
Einen Thread "TheDoctor vs sweeper"  wird es aber hier nicht geben.

Ist auch besser so. Und schon wieder ein Strohmann.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: segeln141 am 23. August 2013, 18:41:34
Deswegen habe ich mich angemeldet:

Zitat von: sweeper am 23. August 2013, 17:17:52

Warum sollten hochkarätige kritische Psiramistas dem Krimi-Blog zu mehr Klicks verhelfen, indem sie drüben für qualifizierte Kommentare sorgen?

Deswegen melde ich mich wieder ab:

Zitat von: sweeper am 23. August 2013, 17:17:52

Warum sollten hochkarätige kritische Psiramistas dem Krimi-Blog zu mehr Klicks verhelfen, indem sie drüben für qualifizierte Kommentare sorgen?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 23. August 2013, 18:43:19
Deinen "Strohmann" kannst du dir sparen - was soll der bitte im Zusammenhang mit einer reinen Ich- Botschaft?
Ich weise dich in aller Form darauf hin, dass es in diesem Faden keine ad personam Diskussion von meiner Seite geben wird. Falls du oder dein wieder angemeldeter Freund es trotzdem darauf anlegt, werde ich die Moderation einschalten.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: The Doctrix am 23. August 2013, 19:05:30
Zitat von: sweeper am 23. August 2013, 18:43:19
Falls du oder dein wieder angemeldeter Freund es trotzdem darauf anlegt, werde ich die Moderation einschalten.

Ich zittere bereits vor Angst!      :rofl2

Du darfst das ruhig ernstnehmen, The Doctor. - P.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 23. August 2013, 19:51:20
Mein Ritt durch die Gutachten, Teil 1.

Ich zitiere nur mal ein paar bisher unbekannte oder wenig beachtete Details aus dem Leipziger-Gutachten:

ZitatIn einem Schreiben vom .22.02.2003 (BI. 51) an das Amtsgericht Nürnberg, in dem der Angeklagte Bezug auf die Durchsuchung seiner Wohnung am 19.02.2003 nimmt und 7 Fragen formuliert, stellte er unter 6. die Frage:
"Muss ich davon ausgehen, dass meine zur Verfügungstellung meines Faxgerätes, für ordentliche Jugendliche, im Zusammenhang steht? Siehe Anlage.
Diese vier Blätter gingen an alle wichtigen Medienhäuser und Organisationen Europas, haben letztlich die größten Friedensdemonstrationen der Welt ausgelöst."
[S. 4/5]
Kühl. Mit 4 Blatt eines gefaxten Schreibens hat Herr M. die größten Friedensdemonstrationen der Welt ausgelöst. Jeder Friedenskämpfer könnte das, wenn er nur engagiert genug ist. Neeiin, das ist doch völlig erklärlich und überhaupt kein Hinweis auf Größenideen.

ZitatIn seinem Schreiben an das Landgericht und Amtsgericht Nürnberg vom 03.11.2003 (.BL 97) formuliert der Angeklagte u.a.: "Ich bitte jeden Angeschriebenen um Hilfe und Unterstützung.
Sehen Sie sich bitte meine Verteidigung vom 24.09.03, die ich Richter Huber am 25.09.03 übergab, an. Ich habe mich ein Leben lang für eine ordentliche Welt eingesetzt. Alle 7 Sekunden verhungert ein Kind. Da ist was mir widerfährt gar nichts. Aber bei solchen Zuständen gibt es keine Hoffnung für die Kinder der Welt.
Es ist eine unsägliche Schande, was hier los ist".
[S. 6]
Alle 7 Sekunden verhungert ein Kind. Eine völlig rationale Erklärung für eine gefährliche Körperverletzung der Ehefrau.

Was berichtet diese?

ZitatSeine Anzeige wegen Schwarzgeld komme vielleicht daher, weil die Zeugin in einer Bank gearbeitet hätte und Kunden in der Schweiz betreut hätte. Sie glaube, es hätte kein Jahr gegeben, seit sie ihn kenne. in dem sie keinen Rechtsstreit geführt hätten. Er hätte kartonweise Schriftverkehr mit allen möglichen Organisationen.
Bei ihrem Mann seien immer die Rollos unten im ganzen Haus. Es seien sogar die Rollos in bewohnten Wohnräumen unten. Er hätte gesagt, dass es wegen der schädlichen Sonnenstrahlen sei. Er stecke sich auch öfters eine Plastiktüte über den Kopf und hätte diese unten zugehalten und hätte nicht mehr leben wollen.
Diese ,,Skurrilitäten" des ,,knorrigen" Herrn M hat Strate in seinem ZEIT-Interview nicht kommentiert. Aber musste er ja nicht, hat ja die Frau M. alles frei erfunden.

Gerechtigkeit oder Tod (Frei nach Strate: ,,hat er nie gesagt"):
ZitatDa selbst der Bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber die Schwarzgeldverschieber seiner HypoVereinsbank unterstützt, greife er zum letzten Mittel, das durch Grundgesetz geboten sei: Artikel 20 ( 4) Widerstand.
Er werde sich allen Anordnungen dieses unsozialen Unrechtsstaates widersetzen!
Er nehme bewusst in Kauf, dafür sein Leben im Gefängnis oder in einer anderen "Anstalt" verbringen zu müssen.
Auch Stoiber? Auch Stoiber! Fehlt noch der Dr. Kohl - wer weiß.

ZitatIn einem weiteren Schreiben an den Präsidenten des Amtsgerichts Nürnberg, datiert vom 05.08.2004 mit der Überschrift Strafanzeigen bzw. Strafanträge gemäß Strafprozessordnung § 158 (Bl. 224 ff) führt der Angeklagte u.a. aus, dass er die Verbindung von Dr. Wörthmüller zu den Schwarzgeldverschieberkreisen aufgedeckt hätte und nachweisen [sic] könne.
[S. 9/10]
Man lese noch einmal nach, wie sich dieser Vorgang im Wiederaufnahme-Antrag der Staatsanwaltschaft darstellt. Beschämend. Für die Staatsanwaltschaft. Nicht für das LG Regensburg.

Das Folgende wissen wir schon andeutungsweise, von Frau Lakotta:
ZitatSeine Anzeige wegen Schwarzgeld komme vielleicht daher, weil die Zeugin in einer Bank gearbeitet hätte und Kunden in der Schweiz betreut hätte. Sie glaube, es hätte kein Jahr gegeben, seit sie ihn kenne. in dem sie keinen Rechtsstreit geführt hätten. Er hätte kartonweise Schriftverkehr mit allen möglichen Organisationen.
[S. 7]
Aber wir wissen noch nicht, was er selbst dazu zu sagen hat (der berühmte Duraplus-Ordner):
ZitatVon Anfang 1993 bis Ende 1998 hätte er prozessieren müssen, bis er ,,Recht" bekam. Über eine Viertelmillion DM an Aufwand sei gebunden gewesen, kein neues Geschäft machbar . ,,Wahnsinn von diesem ,,Anschlag des Rechtsstaates" habe ich mich nie mehr erholt"
[S. 11]

Noch ein paar kleine Details:
ZitatDer zuständige Stationsarzt dokumentiert unter dem Datum des 21.02.2005: ... Auch die Nahrungsaufnahme werde bisher abgelehnt. Allerdings trinke der Angeklagte in ausreichendem Maße Wasser. Er laufe barfuss auf der Station umher, weigere sich, Schuhe anzuziehen.
[S. 16]
Barfußlaufen für den Weltfrieden. Aber hier fehlt die Presse. Oder nüchtern, wie im Gutachten selbst: ,,Deutlich bizarre Verhaltensmuster mit demonstrativer Komponente."

ZitatDer Angeklagte forderte weiter sehr haftend und fixiert Kernseife und hätte sich nicht darauf eingelassen, einen anderen Hygieneartikel zur K6rperreinigung zu nutzen. Auch konfrontiert damit, dass sich die Mitpatienten über ihn •beschweren würden, da er unangenehm ,.rieche .. , hätte der Angeklagte erklärt. ihm sei das egal. Nur er könne sagen, wann er das Baden brauche und kein anderer. Man solle ihm seine Ruhe lassen und er lasse sich•nicht vergiften.
Unter dem Datum des 19.02. ist vermerkt, dass der Angeklagte noch keinen Zugang zum Pflegepersonal hätte. Er laufe häufig den Gang auf und ab. Nach Ansprache gebe er nur kurze Antwort und gehe weiter. Die Mitpatienten würden sich über ihn beschweren und mit ihm jeden Kontakt meiden, weil er nach deren Angaben ,,bestialisch stinke".
...
Am 23.02. hätte der Angeklagte lautstark zu Schreien begonnen, nachdem zwei Mitpatienten seines Zimmers wegen des von ihm ausgehenden unangenehmen Geruchs darauf bestanden hatten, das Zimmer zu lüften. Der Angeklagte hätte den Mitarbeitern vorgeworfen, Menschenrechte zu verletzen. Keiner würde sich um seine Bedürfnisse kümmern.
[S. 18]
Auch da hat er große Vorbilder im Friedenskampf. Die Kreuzfahrer haben sich auch nicht gewaschen, zum höheren Ruhme Gottes. Es kann doch nicht sein, dass dieses Verhalten Ausdruck einer psychischen Erkrankung ist, nein.

etc. pp.

Die Strategie von Strate ist: das Gutachten ist unter gesetzeswidrigem Zwang zustande gekommen, also muss es verworfen werden. Das, was sich nicht aus der Verhaltensbeobachtung ergibt, fällt unter ,,Knorrigkeit" oder ist einfach erfunden, denn der Herr Mollath hat gesagt, so war es nicht. Ganz einfach. Mit den Einzelheiten muss man sich dann nicht auseinandersetzen, die stören nur.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 23. August 2013, 21:41:58
Mein Ritt durch die Gutachten, Teil 2. Diesmal: das Gutachten Kröber.

ZitatBeschädigt wurden ... am 14.01.2005 der PKW des Gerichtsvollziehers Hösel, der die Aufgabe gehabt hatte, Zwangsvollstreckungen im Auftrag von Frau Mollath bei Herrn Mollath durchzuführen. Anlässlich dieser Pfändung führte Herr Mollath mit dem Gerichtsvollzieher ein 4-stündiges Gespräch, erzählte ihm von seinem Leben, seiner Scheidung und dem angeblichen Schwarzgeldverschiebungsskandal, in den seine Ehefrau verwickelt sei. Auch von der terroristischen Bedrohung durch Bin Laden war die Rede, dessen Vorgehen und Verhalten Herr Mollath als berechtigt ansah.
[S. 7]
Da ist er mit seinen Ansichten ja in guter Gesellschaft, nur dass Schäuble ihn vielleicht nicht weggesperrt, aber doch ihm wenigstens das Handy weggenommen hätte.
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:schaeuble-will-handyverbot-fuer-terror-sympathisanten/222998.html

Noch ein wenig Duraplus:
ZitatEinbezogen wurde auch der Kampf gegen eine von ihm als "Familien-tötungs?-Konzern Diehl" bezeichnete Firma aus Nürnberg, die nicht nur Streubomben baue, sondern Minen, Raketen, "Microwellenwaffen" usw. und die im Bau verbotener Waffen und bei einer Steuerhinterziehung von 60 Millionen DM von den Seilschaften von Politikern, Staatsanwälten, Richtern und Finanzamtsbossen unterstützt werde. All dies wird in ständig wechselnder Schriftgröße gedanklich kaum geordnet über 7 Seiten ausgebreitet.
[S. 17]
Microwellenwaffen. Soso.
Im weiteren auch ausführliche Kritik des Simmerl-Gutachtens.

Na gut, Kröber ist zwar vielleicht selber nicht illegal zu seinem Ferngutachten gekommen, aber er hat ja aus dem illegalen Gutachten von Leipziger abgeschrieben - also ab in die Tonne. Ach so, Bin Laden? - Kann ja mal passieren, im gerechten Zorn auf die Vertuscher. Die Mikrowellen-Waffen? Äh ... Aber Simmerl ...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 23. August 2013, 22:05:21
Zitat von: ErpelderNacht am 23. August 2013, 16:53:50
Zitat von: Belbo am 23. August 2013, 08:57:22
Spannend fände ich ja noch diese Unterlagen, ob sich Herr Strate  traut die auch zu veröffentlichen (aus dem Pfaefflingutachten), zumal er in seinem Gutachten schreibt:
Zitat
7. Beurteilung
Bei der Begutachtung werden die Kenntnis der Aktenlage (vgl. oben Abschn. 1). der von Herrn Mollath bei der Untersuchung gemachten Angaben (Abschn.2) [.....] etc. vorrausgesetzt.

Ob man es redlich von RA Strate finden soll dass Gutachten ohne Teile dieser Unterlagen zu veröffentlichen sei dahingestellt.

Frag ihn doch nach den Unterlagen. Der GW-Blog, wo Strate verkehrt, ist nur einen Klick entfernt. :angel:
Zitat



Der Wolffblog ist mir zu unübersichtlich.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 08:52:08
Hier so ein so eine Sache im Gutachten von Dr. Leipziger, die in das Urteil von 2006 eingeflossen war:

Zitat
http://strate.net/de/dokumentation/Mollath-Gutachten-Leipziger-2005-07-25.pdf  (http://strate.net/de/dokumentation/Mollath-Gutachten-Leipziger-2005-07-25.pdf)Seite 26:
"Eindrucksvoll kann am Beispiel des Dr. Wörthmüller ausgeführt werden, dass der Angeklagte hier weitere Personen, die sich mit ihm befasen (müssen), in dieses Wahnsystem einbezieht, wobei in gerade klassischer Weise der Angeklagte eine für ihn logische Erklärung bietet, dass Dr. Wörthmüller ihm angeboten hätte, ein Gefälligkeitsgutachten zu schreiben, wenn der Angeklagte die Verwicklung Dr. Wörthmüllers in den Schwarzgeldskandal nicht offenbare."

Und im Urteil:
Zitat
http://www.gustl-for-help.de/download/2006-08-08-Mollath-Urteil-Landgericht.pdf  (http://www.gustl-for-help.de/download/2006-08-08-Mollath-Urteil-Landgericht.pdf)Seite 22:
"Eindrucksvoll könne am Beispiel des Dr. Wörthmüller ausgeführt werden, dass der Angeklagte hier weitere Personen, die sich mir ihm befassen müssten, in dieses Wahnsystem einbeziehe, wobei in geraddezu klassischer Weeise der Angeklagte eine für ihn logische Erklärung biete, dass Dr. Wörthmüller ihm angeboten habe, ein Gefälligkeitsgutacchten zu schreiben, wenn der Angeklagte die Verwicklung des Dr. Wörthmüller in den Schwarzgeldskandal nicht offenbare."

Die Zeugenaussagen Wörthmüllers und Roggenhöfers, die Mollaths Angaben bestätigtenj, hatten wir schon mal durchgenommen, unter anderem in diesem Pfad:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.90 (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.90)

Und wie war das? Ein Gutachter hat die Angaben des Gerichtes als wahr einzustufen?
Wenn das stimmen würde, ein paar Fragen an euch:

War das Leipziger-Gutachten vor oder nach dem Urteil des Landgerichtes?
Wie kam die Wörthmüller-Episode in das Gutachten?
Wie kam die Wörthmüller-Episode in das Urteil?
Wußte Dr. Leipziger, daß Wörthmüller sich für befangen erklärte?
Auf welcher Grundlage hatte das Landgericht 2006 festgestellt, daß die Angaben Mollaths über die Wörthmüller-Episode unwahr wären?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 24. August 2013, 09:08:48
Zitat von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 08:52:08
War das Leipziger-Gutachten vor oder nach dem Urteil des Landgerichtes?
Wenn das Urteil aus dem Gutachten zitiert, was wird wohl zeitlich vorangegangen sein? Sollte es tatsächlich so sein, dass erst das Urteil und dann das Gutachten (auf welchem das Urteil beruht) geschrieben worden ist? Interessante Theorie, völlig neue Gesichtspunkte. Hat das schon mal jemand so formuliert, oder ist das das Resultat Deiner eigenen Durchdringung des Falls?
Wenn ersteres, dann Link bitte, wenn letzteres, dann mehr Details bitte!
:rofl2
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 09:33:19
Zitat von: bayle am 24. August 2013, 09:08:48
Zitat von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 08:52:08
War das Leipziger-Gutachten vor oder nach dem Urteil des Landgerichtes?
Wenn das Urteil aus dem Gutachten zitiert, was wird wohl zeitlich vorangegangen sein? Sollte es tatsächlich so sein, dass erst das Urteil und dann das Gutachten (auf welchem das Urteil beruht) geschrieben worden ist? Interessante Theorie, völlig neue Gesichtspunkte. Hat das schon mal jemand so formuliert, oder ist das das Resultat Deiner eigenen Durchdringung des Falls?
Wenn ersteres, dann Link bitte, wenn letzteres, dann mehr Details bitte!
:rofl2

Du hast recht, Brixner hatte aus dem Gutachten zitiert.

Meine Fragen zielen auf etwas Anderes.

Hier behauptete sweeper:
Zitat
[url]http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg147153#msg147153[/url
Mit dem internen Revisionsbericht hat nun die Forensik nichts zu tun.
Die sind eben - was leider keiner wahr haben will - an die Weisung eines Gerichts gebunden und können nicht einfach eigenmächtig bewerten und beschließen, dass mit Auftauchen des Berichts G.M. plötzlich entlastet ist.

Also: War Leipziger für sein Gutachten 2005 an eine Weisung des Gerichtes gebunden, die Beschreibung Mollaths der Wörthmüller-Episode als unwahr einzustufen? War Leipziger bekannt, daß Wörthmüller sich für befangen erklärte, und wenn ja, hätte er die Wörthmüller-Episode in seinem Gutachten erwähnt?

Wie kam diese vernichtende Episode in das Gutachten und wie hätte Mollath das erfolgreich richtigstellen können außer in der Weise, wie er es getan hatte?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 24. August 2013, 09:56:44
Zitat von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 09:33:19
Wie kam diese vernichtende Episode in das Gutachten und wie hätte Mollath das erfolgreich richtigstellen können außer in der Weise, wie er es getan hatte?
Die Episode ist kennzeichnend, aber nicht vernichtend. Sie ist ein Detail unter Dutzenden, die eine ernsthafte psychische Erkrankung belegen. Was Herr M. hätte tun können, um sie ,,erfolgreich richtig zu stellen", hängt von der a-Priori-Wahrscheinlichkeit ab, dass ein Gutachter (das ist schon der zweite Gutachter übrigens, nach Lippert) nun tatsächlich in einen ,,Schwarzgeldskandal" verwickelt sein wird, der – ausgerechnet – den Probanden betrifft. Die Geschichte mit dem ,,Gefälligkeitsgutachten" ist doch völlig unglaubwürdig. Wenn Dr. W. wirklich ... ach was.

Wenn Du da weiter spekulieren willst, ich mach mal kurz mit: Das mindeste wäre gewesen, er hätte Konto-Auszüge über riesige Geldbewegungen von W. vorgelegt, am besten ein unterschriebenes Schuldeingeständnis. Alles andere ist Kokolores, in dieser Konstellation. Aber nun ist gut mit Dr. W.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 10:10:40
Zitat von: bayle am 24. August 2013, 09:56:44
Zitat von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 09:33:19
Wie kam diese vernichtende Episode in das Gutachten und wie hätte Mollath das erfolgreich richtigstellen können außer in der Weise, wie er es getan hatte?
Die Episode ist kennzeichnend, aber nicht vernichtend. Sie ist ein Detail unter Dutzenden, die eine ernsthafte psychische Erkrankung belegen. Was Herr M. hätte tun können, um sie ,,erfolgreich richtig zu stellen", hängt von der a-Priori-Wahrscheinlichkeit ab, dass ein Gutachter (das ist schon der zweite Gutachter übrigens, nach Lippert) nun tatsächlich in einen ,,Schwarzgeldskandal" verwickelt sein wird, der – ausgerechnet – den Probanden betrifft. Die Geschichte mit dem ,,Gefälligkeitsgutachten" ist doch völlig unglaubwürdig. Wenn Dr. W. wirklich ... ach was.

Wenn Du da weiter spekulieren willst, ich mach mal kurz mit: Das mindeste wäre gewesen, er hätte Konto-Auszüge über riesige Geldbewegungen von W. vorgelegt, am besten ein unterschriebenes Schuldeingeständnis. Alles andere ist Kokolores, in dieser Konstellation. Aber nun ist gut mit Dr. W.

Es ist bewiesen, daß die Folgerungen Mollaths, Wörthmüller wäre Teil in einem Schwarzgeldskandal, auf tatsächlichen Grundlagen beruhten. Das hatte Wörthmüller selbst gesagt und sich für befangen erklärt.

Das ist Fakt. Ein Fakt, den Leipziger wissen mußte. Oder glaubst Du, daß er nicht wußte, warum und wie er zu dem Gutachtenauftrag kam?

Und trotzdem nahm er diese Unwahrheit in sein Gutachten auf, und Brixner schrieb es in sein Urteil hinein.

Und so wird eine Unwahrheit gerichtsfest.

Wie hätte sich Mollath dagegen wehren können? Jeder, der das Urteil mit dieser Episode ohne Hintergrundwissen liest, wird denken, oh Gott, der ist ja hochgradig verrückt, von dem halte ich mich fern.

Wie kann man ein Gutachten mit so einem groben Fehler für voll nehmen?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 24. August 2013, 10:14:59
Zitat von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 10:10:40
Es ist bewiesen, daß die Folgerungen Mollaths, Wörthmüller wäre Teil in einem Schwarzgeldskandal, auf tatsächlichen Grundlagen beruhten. Das hatte Wörthmüller selbst gesagt und sich für befangen erklärt.
Nein, das hat W. natürlich nicht gesagt. Er hat in etwa gesagt, kein Wunder, dass ein Paranoider auf die Idee kommt, ich wäre da verwickelt, wo ich doch mit einem Bankangestellten (oder so, ich hab das nicht mehr genau im Kopf) bekannt bin.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 24. August 2013, 10:19:47
Ist ja auch irgendwie tragisch, dass M. bei seiner Schnüffelei in Sachen Roggenhofer zufällig ausgerechnet dem Mann begegnet, der Tage später sein Gutachter wird.

Um ehrlich zu sein: ich denke, nach Prüfung einiger Briefe von Mollath ( Inhalt war ein vermisster Rasierapparat), dass Wörthmüller tatsächlich Mitleid mit Mollath hatte. Aus diesem Grund hat er sich wohl nicht sofort für befangen erklärt (weil Roggenhofer sich wohl abfällig über M.s Geisteszustand geäußert hat, was mit Wörthmüllers  Eindruck bei der Zufallsbegegnung übereinstimmte) - in der Hoffnung, mit Mollath wenigstens über die Gewalttätigkeit  an der P.M. sprechen zu können. Er hat ihm ja später einen sehr freundlichen Brief geschrieben wegen des vermissten Rasierapparats - auch ein Gürtel sei noch aufgetaucht.

Mollath fehlte damals leider jede kritische Distanz bzw die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel.
Hätte er sich damals Wörthmüller nicht aus wahnhaftem Misstrauen verweigert, dann hätte womöglich alles einen anderen Verlauf genommen. Stattdessen interpretierte er die Geste Wörthmüllers  wahnhaft als "Deal".

ZitatEs ist bewiesen, daß die Folgerungen Mollaths, Wörthmüller wäre Teil in einem Schwarzgeldskandal, auf tatsächlichen Grundlagen beruhten. Das hatte Wörthmüller selbst gesagt und sich für befangen erklärt.
Wo wurde bewiesen, dass diese Verdächtigungen eine reale Grundlage haben? Bitte Quellenlink.
Wie oben ausgeführt, erklärte sich Wörthmüller nur deshalb befangen, weil er Mollath zuvor auf seinem Privatgrundstück in leicht verwirrtem Zustand angetroffen hatte und im nachbarschaftlichen Gespräch mit Roggenhofer dieser ihm wohl bestätigte, dass Mollath in einschlägigen Kreisen als gaga gelte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 24. August 2013, 10:23:29
Zitat von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 10:10:40
Zitat von: bayle am 24. August 2013, 09:56:44
Zitat von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 09:33:19
Wie kam diese vernichtende Episode in das Gutachten und wie hätte Mollath das erfolgreich richtigstellen können außer in der Weise, wie er es getan hatte?
Die Episode ist kennzeichnend, aber nicht vernichtend. Sie ist ein Detail unter Dutzenden, die eine ernsthafte psychische Erkrankung belegen. Was Herr M. hätte tun können, um sie ,,erfolgreich richtig zu stellen", hängt von der a-Priori-Wahrscheinlichkeit ab, dass ein Gutachter (das ist schon der zweite Gutachter übrigens, nach Lippert) nun tatsächlich in einen ,,Schwarzgeldskandal" verwickelt sein wird, der – ausgerechnet – den Probanden betrifft. Die Geschichte mit dem ,,Gefälligkeitsgutachten" ist doch völlig unglaubwürdig. Wenn Dr. W. wirklich ... ach was.

Wenn Du da weiter spekulieren willst, ich mach mal kurz mit: Das mindeste wäre gewesen, er hätte Konto-Auszüge über riesige Geldbewegungen von W. vorgelegt, am besten ein unterschriebenes Schuldeingeständnis. Alles andere ist Kokolores, in dieser Konstellation. Aber nun ist gut mit Dr. W.

Es ist bewiesen, daß die Folgerungen Mollaths, Wörthmüller wäre Teil in einem Schwarzgeldskandal, auf tatsächlichen Grundlagen beruhten. Das hatte Wörthmüller selbst gesagt und sich für befangen erklärt.

Das ist Fakt. Ein Fakt, den Leipziger wissen mußte. Oder glaubst Du, daß er nicht wußte, warum und wie er zu dem Gutachtenauftrag kam?

Und trotzdem nahm er diese Unwahrheit in sein Gutachten auf, und Brixner schrieb es in sein Urteil hinein.

Und so wird eine Unwahrheit gerichtsfest.

Wie hätte sich Mollath dagegen wehren können? Jeder, der das Urteil mit dieser Episode ohne Hintergrundwissen liest, wird denken, oh Gott, der ist ja hochgradig verrückt, von dem halte ich mich fern.

Wie kann man ein Gutachten mit so einem groben Fehler für voll nehmen?


w hat sich nicht für befangen erklärt weil er an den Schwarzgeldgeschäften beteiligt war wo stünde denn das?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 24. August 2013, 10:52:41
Mein Ritt durch die Gutachten, Teil 3. Pfäfflin.

ZitatDa der Verlauf in den jährlichen Stellungnahmen nach § 67 StGB zusammengefasst ist, werden hier stichwortartig nur Details genannt, die sich auf die jüngste, dort noch nicht dargestellte Entwicklung beziehen ... Besuchskommission (10.11.2009). Herr M. sei gegenüber Mitpatienten beleidigend gewesen. Weiter heißt es, er gebe täglich 4-5 Anträge ab.
[S. 5] [...]
Das umfangreichste Kapitel der Krankengeschichte ist Kap. 4 mit der Bezeichnung "Sonstige Anträge". Es enthält sehr viele Schriftstücke, in denen Herr M. detailliert zu Situationen Stellung nimmt, die er mir im direkten Gespräch geschildert hat, weshalb hier kein ausführliches Referat erfolgt. Im zweiten Leitzordner der Krankengeschichte finden sich ebenfalls viele Anträge sowie Anwaltsschriftwechsel,  z. B. ein Antrag von Herrn M. vom Juni 2010, der Chefarzt möge unterbinden, dass Mitpatienten beim Hofgang Nazi-Sprüche von sich geben, eine Beschwerde, dass ihm Gottesdienstbesuch verweigert werde, sowie diverse Dienstaufsichtsbeschwerden und schließlich ein Schreiben vom 13.05.2010 von Richter i. R. Heindl an Ministerpräsident Seehofer mit der Beschwerde, dass Herrn M. der Besuch der Hl. Messe verweigert werde. [S. 6/7]
Auch wenn er vielleicht nicht über die gesamten 7 Jahre täglich 4-5 Anträge abgegeben hat: es wird wohl die willigste Justiz in der Bearbeitung nicht folgen können. Überhaupt, die Besuchskommission als Handlanger der Verbringung ist bisher noch gar nicht in den Fokus geraten.
Leider geht aus dem Gutachten nicht hervor, ob Herr M. für die Unterbindung der Nazi-Sprüche des Mitpatienten eine Zwangsbehandlung mit Neuroleptika für gerechtfertigt halten würde.
Der Richter i. R. Heindl ist uns schon begegnet. Das ist der, der von Herrn Sponsel und Frau Wolff übelst verleumdet wurde.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=10168.msg143429#msg143429
http://apokalypse20xy.wordpress.com/2013/04/16/richter-i-r-rudolf-heindl-an-unterstutzerkreis-05-04-2013-z-k-dr-rudolf-sponsel-osta-a-d-gabriele-wolff-opablog-reiner-hofmann-schwabach-die-linke-schwabachgustl-mollath/
In Bayern wurde dem Patienten der Besuch der Hl. Messe verweigert? Wirklich?

ZitatBevor ich ihn jedoch über seine Rechte in einer Begutachtungssituation aufklären konnte, thematisierte er, dass er an der vorausgegangenen Begutachtung durch Prof. Kröber nicht aktiv mitgewirkt hatte. Er begründete dies damit, dass er zuvor Einblick in seine Krankenakte nehmen wollte, um dort evtl. falsch dargestellte Dinge richtigzustellen. Er war auf Prof. Kröber als Gutachter gekommen, weil er in der Zeitschrift Strafverteidiger einen Aufsatz von ihm aus dem Jahr 1999 gelesen hatte, ...
[S. 7/8]
Also schon Kröber war ein Wunsch-Gutachter von Mollath!

Aus der Exploration.
Ach, da ist sie ja, die Besuchskommission:
ZitatNiemand übt eine Kontrollfunktion aus, auch nicht die Besuchskommission, alles wird abgenickt
Herr Strate, übernehmen Sie!

Zitat"Das sind U-Haft-Bedingungen. Mir sind sogar Stift und Papier verweigert worden."
Die Anträge sind dann wahrscheinlich alles Diktate.

ZitatAuf Frage: Diese Art der Handarbeit machte er jeden Vormittag auf seiner Zelle. "Ich bin keine Laborratte, lehne diese niedere Nazi-Ideologie ab, deshalb werde ich terrorisiert mit den schlechtesten Haltungsbedingungen und als Wahnsinniger diskreditiert."
Alle, durch die Bank, Nazis. Beweis: einfache, eintönige Handarbeit.

Zitat"Meine Frau sagte, ich hätte mich danach verändert. Aber ich war halt kritisch." Er bringt verschiedene Beispiele seiner Kritik und sagt, dass er diese kritische Haltung in der Rudolf-Steiner-Schule gelernt hatte.
Kritik meint hier offenbar nicht Kritik im Sinne von Kritikfähigkeit allgemein, sondern Kapitalismus-Kritik, wie sie von Steiner-Sympathisanten verstanden wird.

ZitatAus Presseberichten war zu erfahren, dass die Firma Diehl im Saarland auch Streubomben baute. Da sagte ich zu meiner Frau: "Jetzt ist Schluss mit dem illegalen Geschäft..."
Was seine Frau mit dem Streubomben-Geschäft der Firma Diehl zu tun gehabt hat, das herauszufinden bleibt dankbare Aufgabe für die Mitstreiter des Wolff-Blogs. Da kann man sich noch richtig Lorbeeren verdienen. Scheuen Sie keine Google-Klicks und kein Gehirnschmalz! Gerne auch Youtube-Videoclips.

ZitatIch frage Herrn M., ob er darauf hinaus will zu sagen, seine Frau sei eine Betrügerin. "Es ist Betrug." Ich frage ihn, ob er, da er ja damals mit seiner Frau zusammenlebte, nicht auch von diesem Betrug gelebt hat? "In der Situation fühlte ich mich nicht wohl. Auch fand ich es nicht richtig, dass man den Leuten 60 Prozent abnimmt. Die haben ein Steuersystem etabliert, wo man 60 Prozent abführt. Dann gibt es Schlupflöcher und manche können sich auf Null herunterregulieren. Sie werden noch sehen, wir kriegen noch bürgerkriegsähnliche Zustände. In der Dritten Welt ist das schon so ... "
Diese Frage, die sich jeder stellt, der sich mit den Details befasst, ist dann offenbar peinlich.

ZitatIm Jahr davor war sie schon einmal eine Woche weg gewesen. Danach hatten wir wieder ganz normal zusammengelebt.
Was der Anlass war, das sagt er nicht. Es scheint sich hier um eine indirekte Bestätigung der Aussage von Petra M zu handeln, dass sie wegen der tätlichen Auseinandersetzungen schon einmal ausgezogen war (s. Leipziger-GA).
Gleich noch einmal:
Zitat"Oft bin ich nachts schweißgebadet aufgewacht bei diesen Geschäften, denn man muss in Minuten entscheiden." Auf die Frage, ob er nicht auch profitiert hat von den Geschäften seiner Frau, sagt er, er habe ihr bei diesen Geschäften geholfen.
Wir müssen natürlich davon ausgehen, dass Herr M. alle Gewinne den hungernden Kindern in Afrika gestiftet hat, denn sein Haus ist zwangsversteigert worden. War ja schmutziges Geld.

Zitat"Ich hatte dann einen Gesprächstermin mit zwei Direktoren und diese auch um Hilfe ersucht. Die waren nicht überrascht. Der Grundzusammenhang war ja bekannt. Die wollten aber in dem Gespräch nur prüfen, welche konkreten Beweise ich in der Hand habe, um zu klären, ob sie sich Sorgen machen müssen oder nicht. Menschlich haben die keine Reaktion gezeigt. So offen und ehrlich wie ich zu denen war, waren sie mir gegenüber nicht. Mein Großvater, mein Vater, meine Mutter und ich waren alle Kunden der Hypobank. Aber so etwas zählt heute nicht mehr. Ich war sehr enttäuscht. Mir hätte es genügt, wenn die gesagt hätten, ,gut, wir halten Ihre Frau an'.
Spannend. Jede Art von Reaktion, die sich tatsächlich auf illegale Geschäfte bezogen hat (was hätten denn die ,,Direktoren" tun sollen, außer ihn nach Beweisen zu fragen?), war ihm gleichgültig oder enttäuschte ihn gar. Es ging ihm um seine Frau. Alles andere ist Garnierung, nachträgliche ,,Rationalisierung", Unterfütterung, Selbstrechtfertigung, wahnhaft ausgebaut.

ZitatHausdurchsuchung ...Von morgens bis abends haben sie alles durchsucht, Haus, Garage, alles. Ich habe mich gefragt, wieso das alles, ich dachte, das ist wegen meines Engagements für das Schülerbündnis gegen den Irakkrieg.
Alles klar, Herr Dr. Strate. Skurril bis knorrig, aber nicht krank. Nein, das nicht. Was ist denn das für ein Schülerbündnis?

Zitat"Dann kam im Frühjahr oder Sommer ein Strafbefehl zwischen 300 und 1000 Euro, das weiß ich nicht mehr genau, weil ich angeblich ein Jahr vorher meine Frau schwer misshandelt hatte. Ich fiel aus allen Wolken. Wenn ich das bezahle, dachte ich, dann bestätige ich, dass es stimmt. Ich habe über Rechtsanwalt Müller Akteneinsicht beantragt.
Der Anwalt muss ihm gesagt haben, dass damit die Sache erledigt gewesen wäre. Da hat die Bankenmafia kühl vorausgesehen, dass der aufrechte Herr M. sich weiter reinreiten wird.

ZitatEs ist Unsinn, dass ich Bin Ladens Vorgehen richtig gefunden hätte, das ist absoluter Quark.
Dann wäre das ja geklärt. Wir wissen ja nun schon: die Akten lügen, generell.

ZitatIch hielt noch vor der Lorenzkirche eine Rede, ging dann zu den Polizeibeamten dort und wollte, dass die mich unter Zeugen festnehmen. Das haben die überhaupt nicht verstanden.
Unter uns: wer sollte es ihnen verdenken.

Und auch die Kernseife kommt noch einmal vor. War die blanke Schikane, wie alles im Leben des Herrn M.:
Zitat... berichtet er weitere Situationen aus seiner Unterbringung, in denen er sich schikaniert gefühlt hatte, z. B. als er während des Aufenthalts im BKH Bayreuth anlässlich der Begutachtung durch Dr. Leipziger um Kernseife gebeten hatte, von einem Pfleger als Waschmittel aber "eine Tube" bekommen hatte "mit einem Mittel für eine Spülmaschine".

Aus den Fremdschilderungen.

ZitatManchmal sei er sehr angespannt, provoziere Konflikte mit Mitpatienten, nehme manches allzu wörtlich, z. B. habe ein Mitpatient zu ihm in provozierender Weise gesagt, ,du kannst mich am Hintern kratzen', und Herr M. habe dies dann tatsächlich gemacht.
Die konkretistische Auslegung von Metaphern und Sprichworten kann bei Normintelligenten durchaus ein Hinweis auf psychische Erkrankung sein. Der Erfahrene wird so etwas aufmerksam registrieren, ohne nun gleich eine Diagnose daraus abzuleiten. (wird im Befund, S. 35, auch an einem anderen Beispiel erläutert)

ZitatAnträge auf Beurlaubung z. B. für seinen Geburtstag stelle er gar nicht selbst, sondern diese kämen von außen, man müsse ihn geradezu auffordern, einen Lockerungsantrag zu stellen. Dann beantrage er Lockerungen mit Fesselung. Man müsse ihn regelrecht anschieben. Gelegentlich vertue er sich bei den Begründungen für seine Anträge in der Weise, dass die Begründungen gar nicht auf das Ziel des Antrags bezogen sind. Auch vertue er sich bei seinen Anträgen häufig mit der Datierung bestimmter Ereignisse.
Folter! Misshandlung! Schreckliche Dinge passieren! Wenn es nicht spontan zum Märtyrer reicht, dann muss man ein bisschen nachhelfen.

ZitatDr. Zappe verwies darauf, dass Herr M. sehr viele Anträge schreibe, auch Anträge auf richterliche Entscheidung, manchmal auch ganz nutzlose Anträge, dass er gelegentlich queruliere und vorwurfsvoll, z. T. auch ausfällig werde, so dass man gar nicht dazu komme, seine Gefährlichkeit zu beurteilen. Herr M. verlange von Dr. Zappe, dass dieser die Machenschaften der Hypobank aufkläre.
Klar. Wenn es den wahnsinnigsten, größten Schwarzgeldskandal aufzudecken gilt, dann müssen alle ran, auch Psychiater in einer Klinik. Sonst machen sie sich zu Handlangern der Bankenmafia. (kommt auch noch mal vor in der Beurteilung)

Zwischenergebnis

Die Gutachten Leipziger, Kröber und Pfäfflin sind – was die innere Konsistenz, die Wissenschaftlichkeit und die Unvoreingenommenheit angeht – vor Vorwürfen in Schutz zu nehmen. Sie sind überzeugend. Jedem, der da Zweifel hat, sei die vollständige Lektüre empfohlen. Sie ist über weite Strecken auch für den Laien ohne vorprogrammierte Missverständnisse möglich.

Strate stützt sich in seiner Verteidigungsstrategie auf einen Dunning-Kruger-Effekt. Da kann man immer mit viel Beifall rechnen.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 24. August 2013, 11:06:35
@bayle:
Vielen Dank für den Überblick!
Da ich z.Zt. auf das iPhone angewiesen bin, kann ich den Kram nicht selbst lesen - werde es aber nachholen.
Man kriegt bei dem Wenigen, was du zitierst, schon Kopfschmerzen, wenn man das extrapoliert auf all die Anträge und Eingaben, die Mollath geschrieben haben muss.

Von Herrn Strate als Mollaths gewissenhaftem Verteidiger kann man mit Fug und Recht erwarten, dass er jedes einzelne dieser zig Schriftstücke prüft...  8)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 24. August 2013, 11:25:49
@bayle:
ZitatAuch wenn er vielleicht nicht über die gesamten 7 Jahre täglich 4-5 Anträge abgegeben hat: es wird wohl die willigste Justiz in der Bearbeitung nicht folgen können. Überhaupt, die Besuchskommission als Handlanger der Verbringung ist bisher noch gar nicht in den Fokus geraten.
Dochdoch, zur Rolle der Aufsichtsbehörden hat Frau Wolff sich schon ihre Gedanken gemacht - und auch sonst ist sie um Ratschläge nicht verlegen:
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/08/18/der-fall-mollath-etappensieg-und-raumgewinn/comment-page-1/#comment-22805

gabrielewolff zu 23. August 2013 um 22:29
Es würde bereits ausreichen, ihm die Nebentätigkeitsgenehmigung zur Gutachtenerstellung zu entziehen.

Das ist der Bereich, in der der größte Schaden angerichtet werden kann. Die Folge einer solchen Maßnahme durch die Dienst- bzw. Fachaufsicht wäre zudem, daß seine Untergebenen den Mut zum Widerspruch entwickeln würden. Davon ist ja zur Zeit nichts zu bemerken. Sein stellvertretender Oberarzt und die leitende Oberärztin agieren ja wie seine Klone in Fortsetzung der Selbstverteidigung des Chefs (für sein Eingangsgutachten und gegen die Strafanzeige). Das wird sich ändern, sobald die Vorgesetzten von Dr. Leipziger ihn fachlich zurechtsstutzen. Seine publizistischen Verteidigungen im Nordbayerischen Kurier und im FOCUS sind ebenfalls nicht geeignet, zur Imageverbesserung beizutragen. Gegen das Gewicht der öffentlichen Auftritte des "allgemeingefährlichen" Gustl Mollath kommen diese verzweifelten Rechtfertigungsversuche mit dem Gestus des am Reden verhinderten Geheimnisträgers nicht an.
Es gibt keine Geheimnisse mehr. Die intellektuellen Offenbarungseide sind jetzt frei zugänglich – übrigens auch für die Fachaufsicht im Sozialministerium.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 24. August 2013, 11:43:10
ZitatEs würde bereits ausreichen, ihm die Nebentätigkeitsgenehmigung zur Gutachtenerstellung zu entziehen.

sweeper, das ist noch etwas anderes. Aber es sei Dir verziehen ;), denn auch Frau Wolff hat das falsch verstanden. Die ,,Nebentätigkeitsgenehmigung" erteilt der Arbeitgeber, nicht die Aufsichtsbehörde, und sie bezieht sich allein auf den Umstand, dass der Betreffende (prinzipiell außerhalb, faktisch aber überwiegend innerhalb) der Arbeitszeit, die er dem Arbeitgeber widmet, zusätzlich Geld verdient; hier: mit Gutachten. Das ist eher noch weniger bindend für seine Unterstellten, als wenn das Bestandteil seines arbeitsvertraglich festgelegten Aufgabenbereiches wäre.

Die Besuchskommission hat damit nichts zu tun.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 24. August 2013, 11:49:19
@bayle:
Ja, stimmt!
Irrtum liegt wohl daran, dass ich hier nur im Kleinstformat jeweils ein Fenster lesen kann...
Und ich gebe zu, den Wolff-Dummfug gern zur Veranschaulichung verlinkt zu haben:
alles willfährige Klone und Marionetten in Leipzigers Umfeld, die sich nicht trauen, wider den Stachel zu löcken..

Zur Wörthmüller-Story -  da hat maßgeblich der Spin-Doctor Oliver García Anteil an der Erschaffung des geglaubten "Mysterium":

http://blog.delegibus.com/2013/04/07/der-fall-mollath-ein-mehrpersonenstuck-teil-5/
Zitat...Daß Wörthmüller, dem Leiter der psychiatrischen Forensik des Bezirkskrankenhauses Erlangen, im Fall Mollath etwas Mysteriöses anhaftet, klang bereits an, als die Süddeutsche Zeitung am 29. November 2012 mit Bezug auf ihn titelte: "Der dritte Mann". Ja, Wörthmüller war immer irgendwie da, wennn gerade etwas Wichtiges im Fall Mollath passierte: ...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 24. August 2013, 14:12:16
Und wenn ich da so querlese, bei O. Garcia:
ZitatIm Fall Mollath wird in der öffentlichen Diskussion öfters von einem Strafbefehl gesprochen und davon, daß Mollath die langen Jahre in der Psychiatrie erspart geblieben wären, hätte er diesen nicht angefochten. Bei dieser Annahme dürfte es sich allerdings um eine Verwechslung handeln.
Jetzt wissen wir es: diese "Verwechslung", sofern es eine gewesen ist (was ich nicht für sehr wahrscheinlich halte), ginge auf niemanden anders als den Herrn M. selbst mit seinem fotografischen Gedächtnis für alle jemals gemachten Äußerungen zurück. Zu diesem Gedächtnis übrigens, einer Grundvoraussetzung der Strate-Argumentation, vgl. ebenso das Pfäfflin-GA: häufig die Daten oder Begründungen für seine Anträge durcheinandergebracht.

Wir können also sehen, was sich mit einem Wissensmonopol alles so anstellen lässt, Herr Garcia.
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-13.html#msg100761
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 25. August 2013, 08:50:53
Mein Ritt durch die Gutachten, Teil 4. Simmerl und Weinberger.

Eine ausführliche Kritik des Simmerl-Gutachtens findet sich bei Pfäfflin. Simmerl standen ganz offenbar wesentliche Teile der Akten nicht zur Verfügung, und seine Fragestellung war eine andere. Es wäre vermessen, ihn über Pfäfflin hinaus kommentieren zu wollen.

Zum ,,Gutachten" Weinberger

Das Schriftstück hat die äußere Form eines Gutachtens, aber es ist alles andere als das. Weinberger war nicht der Objektivität, sondern seiner vorgefassten Überzeugung verpflichtet. Auch für den, der Weinbergers intellektuelle Vorgeschichte nicht kennt und keine Zeile von ihm außerhalb dieses ,,Gutachtens" gelesen hat, wird das offensichtlich. Eigentlich lohnt es sich nicht, im Einzelnen darauf einzugehen. Aber es ist der noch am ehesten infrage kommende ,,Fachtext" des FMM (Free Mollath Movement), dessen Versatzstücke uns sicher noch hunderte Male begegnen werden.

ZitatZur sich zuspitzenden und nunmehr aktuellen Situation
Auch hierbei halte ich mich an die Angaben des Untergebrachten.
Er hat natürlich die Angaben des Untergebrachten aufmerksam zu registrieren, aber er hat sie nicht 1:1 gläubig hinzunehmen, sondern ggf. zu hinterfragen und v. a. zu bewerten.

Die Merkwürdigkeiten beginnen schon auf der Seite 2:
ZitatAus den Akten
Vom Schicksal Gustl Mollaths hörte ich erstmals im Frühjahr 2010 durch einen seiner Leidensgenossen. Dieser hatte gegen eine fehlerhafte "Psychiatrisierung" im Februar 2010 beim OLG München obsiegt. Zu seinem Erfolg hatte ich gutachtlich beitragen können. ...
Was, das hat er aus den Akten, die er auf Seite 1 (,,Das Gutachten stützt sich auf ...") erwähnt? Was, ein Selbstlob gehört in ein Gutachten?

ZitatStichwortartig seien erst einmal die Daten von Mollaths Zwangsinternierungen zusammengefaßt:
Eine präjudizierende, ungewöhnliche, wertende Wortwahl.

ZitatPetra M. war es, die auch den Verdacht auf eine bei ihrem Mann vorliegende psychische Störung anzeigte. Eine von ihr konsultierte Ärztin der o.g. Erlanger Klinik habe ihn am 18.9.2003 geäußert und gar auf eine mögliche Gemeingefährlichkeit aufmerksam gemacht. Mit seiner Begutachtung wandelte Dr. Leipziger vom BKH Bayreuth 2005 diesen Verdacht in eine entsprechende Diagnose.
,,anzeigte" – ein unangemessener Terminus, wenn jemand zu einem Arzt geht und über seinen Partner berichtet, sei es auch in hoher Sorge um sich selbst; soll offenbar ,,denunzierte" suggerieren; ,,gar" ist die Steigerung davon. Statt ,,Gemeingefährlichkeit" steht im O-Text des Attests nur ,,Fremdgefährlichkeit": das ist ja wohl völlig angemessen, wenn die Frau berichtet, geschlagen worden zu sein. ,,wandelte" bedeutet: Leipziger ist auf dem Weg in den Abgrund der Rechtsbeugung weiter vorangeschritten.

ZitatDas Urteil fügt noch gravierende Psychopathologica an, die im Gutachten selbst gar nicht stehen. "Vor allem ... die sein Handeln kommentierenden Stimmen" sind eher eine Erfindung des Gerichts, wobei es etwas einschränkend zwar bemerkt "so sie mit Sicherheit angenommen werden können" (S. 23 des Urteils). "Mit Sicherheit" konstatierte sie Dr. Leipziger jedoch gar nicht.
Herr Lehrer ich weiß was, in der Küche brennt Licht, ich hab's aber schon ausgemacht. Ein Skandal, der keiner ist. Schon der nächste Satz (und Absatz) beginnt mit:
ZitatAuf weitere Inkonsistenzen des Urteils verweist aus juristischer Sicht die erwähnte Übersicht von Dr. Schlötterer.
Das also war der Nachweis der ersten Inkonsistenz (die ,,Übersicht von Dr Schlötterer" ist für den Adressaten wie für den späteren Leser des Gutachtens übrigens ein Phantom; wenn er sie verwertet, hätte er sie ausführlicher zitieren müssen, und wenn nicht, dann muss er sie weglassen).

Etc. pp., so könnte man durch jeden Satz gehen. Ich greife wieder unsystematisch heraus:
ZitatDer Gutachter Prof. Pfäfflin führt wiederholend dafür weitere Mollath "belastende" Angaben Leipzigers ins Feld, etwa die "vielfältigen Auffälligkeiten" und "deutlich bizarren Verhaltensmuster mit demonstrativer Komponente", von denen er freilich nicht sagt, worin sie bestanden, nämlich in Mollaths "naturköstlichen" Einschränkungen in Bezug auf Nahrung und Körperpflege. Wären diese ein Hinweis auf eine Geistesstörung, könnten die Reformhäuser im Land schließen.
Das ist schon eine regelrechte Fälschung. Im Pfäfflin-GA wird klar gesagt, worin die demonstrative Bizarrerie bestand, und Weinberger schiebt hier seine eigene Interpretation unter, die durch nichts im Text des GA belegt ist.

ZitatWas Leipziger anführt, fällt insbesondere unter den Bedingungen einer als Unrecht empfundenen Zwangsunterbringung keineswegs aus dem Rahmen des Normalen.
Siehe meinen Ritt durch die Gutachten, Teil 1.

Aber die Krönung des Ganzen ist dann wohl dieser Passus:
ZitatDie von Leipziger auch erwogenen, dabei ebenso unhaltbare "organisch wahnhafte schizophreniforme Störung" sah Pfäfflin dem Vorgutachter damit nach, daß "Herr M die Mitarbeit für die dafür notwendige apparative Untersuchung verweigerte". Dabei war diese differentialdiagnostische Annahme a priori abwegig, da das Kernsymptom einer hirnorganischen Störung, die Bewußtseinseintrübung, nie bestand, zumindest nie angeführt wurde.
Die Bewusstseinstrübung ist Kernsymptom einer akuten hirnorganischen Störung, und selbst da wäre sie nicht obligat (sog. luzide Durchgangssyndrome). Bei chronischen hirnorganischen Störungen, wie z. B. bei Alzheimer-Demenz, kommt sie nur in akuten Exazerbationen oder bei hinzutretenden Ursachen vor (Delir).

Das ist jetzt nicht übertrieben: in einer Facharztprüfung würde die Atmosphäre sehr, sehr eisig werden, wenn man da solche Sachen vom Stapel lassen würde.

Auch der Laie hat Möglichkeiten, die Qualität des Gutachtens von Pfäfflin mit dem Pamphlet von Weinberger ins Verhältnis zu setzen. Man vergleiche einmal die oberlehrerhafte Abkanzelung von Leipziger und Pfäfflin, die sich Weinberger leisten zu können glaubt, mit der sachlichen Kritik, die Pfäfflin an Simmerl übt. Auch versuche man einmal, sich den Menschen Gustl M. vorzustellen – welcher Text ist da hilfreicher: Pfäfflin oder Weinberger?

Oh, hatte ich ganz vergessen: alle besprochenen Texte sind hier zu finden:
https://www.strate.net/de/dokumentation/index.html
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 25. August 2013, 09:04:24
Wolfgang Schmidtbauer ("Die hilflosen Helfer") zu den vielfältigen Psychodynamiken, die nach seiner Einschätzung im Fall Mollath am Werk waren und sind:

http://www.neues-deutschland.de/m/artikel/831143.wahn-und-wahnwitz.html

Zitat...Indem die Ehefrau Gewalttätigkeiten hinnimmt und ihre eigene emotionale Abhängigkeit pseudosouverän als »Mitleid« auslegt, versagt sie in ihrer Aufgabe, die Beziehung vor destruktiven Übergriffen zu schützen. In solchen Ehen entwickelt sich eine Partnerschaft außerhalb der Legalität. Die Partner sind zunächst überzeugt, dass sie einander im Dienste der Liebe »alles« verzeihen müssen, auch Verhalten, über das nach einem empfindlicheren Rechts- und Realitätssinn nur ein Gericht entscheiden sollte...

Ist ja nicht verkehrt - im Nachhinein hat sich die P.M. ähnliches vermutlich auch schon selbst gesagt.

Hier wäre Schmidtbauer die Lektüre seines Kollegen Jürg Willi anzuraten, der über neurotisches Zusammenspiel in Paarbeziehungen - "Kollusion" - Lesenswertes veröffentlicht hat. ("Die Zweierbeziehung")
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 25. August 2013, 09:29:32
ZitatDie Geschichte des Falls Gustl Mollath beginnt als eine schicksalhafte Liebesgeschichte.
Genau genommen: ein Null-Satz. Soll bedeutungsschwangere Stimmung erzeugen.

ZitatWer sich mit Persönlichkeitsstörungen ein wenig auskennt, wird sich nicht wundern, dass Mollath ein scharfsinniger Beobachter und gnadenloser Aufklärer jedes Unrechts ist, das ihm angetan wurde. Seine Lebensgeschichte spricht dafür, dass er an einer Störung des Selbstgefühls im Sinn einer dauernden Adoleszenz leidet und jenen Zustand schwer herstellen kann, den man »erwachsen« nennt.
Da fällste glatt aufn Rücken, bei so viel Durchblick.

ZitatDie weitere Dynamik kann ich mir in dieser Form in keinem anderen europäischen Land vorstellen. Nirgendwo sonst werden Liebeskämpfe mit so grausamem Ernst bis zum Letzten ausgetragen. Zuerst »gewinnt« die Ehefrau. Sie zieht die Justiz auf ihre Seite. Ihr Mann verfolgt sie mit einem Wahnsystem! Der von dem »uneinsichtigen« Liebeskranken genervte Richter verweigert ihm eine angemessene Verteidigung und lässt ihn zwangsweise in eine geschlossene psychiatrische Abteilung verfrachten. Dort soll er »begutachtet« werden.
Wirklich, er sollte ,,begutachtet" und nicht begutachtet werden? Hättense bloß mal den Herrn Schmidbauer rangelassen, dann wäre die ganze Chose nich passiert!

ZitatWie Michael Kohlhaas ist auch Gustl Mollath eine deutsche Geschichte. Sie beginnt mit der grandiosen Erwartung, in einer Liebesbeziehung eine Bewegung zu zweit, eine eigene Sekte, ein soziales Gebilde zu finden, das omnipotent über dem Gesetz steht und alle Zweifel am des eigenen Selbstgefühl beseitigt. Im Scheitern dieses Glaubens wächst die Überzeugung, nun auch persönlich über dem Gesetz zu stehen und daraus das Recht abzuleiten, notfalls durch Gewalt die Bösewichte daran zu hindern, in ihren kriminellen Bewegungen fortzufahren.

Deutsch ist nicht nur diese Bereitschaft zum totalen Krieg, sondern auch die Art, wie die Geschichte über sie in den Medien erzählt wird. 1945 wurde in Monatsschnelle aus einem Volk von Tätern ein Volk von Opfern. ...
Ihm ist der Unterschied zwischen Wahn und Persönlichkeitsstörung ein völliges Fremdwort.

Sein Fazit ist:
ZitatZwischen den Medienszenarien »Wegsperren und zwar für immer« und »Unschuldige zu Geisteskranken gemacht!« suchen fehlbare Experten ihren Weg; durch Lärm und Druck werden ihre Urteile nicht brauchbarer. Mollaths Geschichte ist alles andere als ein Beweis dafür, dass Personen »einfach so« für unzurechnungsfähig erklärt und weggesperrt werden. Wer nur ein wenig Informationen über die Hintergründe gewonnen hat, wird ein tragisches Geschehen wahrnehmen, in dem die Persönlichkeitsproblematik des Verurteilten und die mangelnde Professionalität der Experten unheilvolle Wechselwirkungen entfalteten. Das Resultat war erbärmlich.
Tiefenpsychologisches Geschwätz.

edit: ich gebe zu, ich wäre nicht so scharf, wenn ich nicht gerade eben die ganzen Gutachten gelesen hätte. Das hier ist das Kontrastprogramm.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 25. August 2013, 09:45:21
Na, sei mal etwas gnädiger mit Herrn Schmidbauer!
Er schreibt immerhin auch Absätze wie diesen hier (etwas weniger pompös hätte allerdings die gleiche Wirkung getan):
Zitat...Deutsch ist nicht nur diese Bereitschaft zum totalen Krieg, sondern auch die Art, wie die Geschichte über sie in den Medien erzählt wird. 1945 wurde in Monatsschnelle aus einem Volk von Tätern ein Volk von Opfern. Ähnlich ist in den Berichten aus dem Beteiligten an einer Schlammschlacht der weiße Ritter geworden, der den Bankendrachen bekämpfte und dafür jahrelang unschuldig eingesperrt wurde. Mollath stilisiert sich bis in seine Metaphorik hinein (»wie in Deutschlands dunkelsten Zeiten«) als Opfer von Richtern und Ärzten. Sein Fall beweise, wie rasch Unschuldige von Psychiatern weggesperrt werden. Wer Volkes Zorn in Leserbriefen zur Kenntnis nimmt, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es ein zentrales Bedürfnis der deutschen Bevölkerung ist, sich mit Opfern zu identifizieren...

In vielen Passagen sagt Schmidbauer inhaltlich nichts anderes als Mackenthun - nur weniger scharfkantig und weniger angriffig.
Seine Analyse baut den gläubigen Mollath-Anhängern eine Brücke zu einer differenzierteren Betrachtungsweise, indem das Ideal des unschuldig verfolgten Gerechtigkeitssuchenden demontiert wird.
Dieses Ansinnen verdient Unterstützung.

Die Mollathisten werden sich schon an dem Michael-Kohlhaas-Vergleich hinreichend hochziehen - den hatte Pfäfflin ja wohl auch gebraucht, was ihm extrem übel angekreidet wurde.

Und hier kann ich ungeteilt zustimmen:
ZitatZwischen den Medienszenarien »Wegsperren und zwar für immer« und »Unschuldige zu Geisteskranken gemacht!« suchen fehlbare Experten ihren Weg; durch Lärm und Druck werden ihre Urteile nicht brauchbarer. Mollaths Geschichte ist alles andere als ein Beweis dafür, dass Personen »einfach so« für unzurechnungsfähig erklärt und weggesperrt werden.

Wer die Gutachten dann in Gänze liest, mag sich ein fundierteres Urteil darüber erlauben, ob Schmidbauers Vorwurf mangelnder Professionalität wirklich zutrifft:
ZitatWer nur ein wenig Informationen über die Hintergründe gewonnen hat, wird ein tragisches Geschehen wahrnehmen, in dem die Persönlichkeitsproblematik des Verurteilten und die mangelnde Professionalität der Experten unheilvolle Wechselwirkungen entfalteten. Das Resultat war erbärmlich.

Dass sich hier zusätzlich eine negative Interaktionsdynamik hochgeschaukelt hat, will ich gar nicht ausschließen
- zumal leider auch Mitpatienten betroffen waren und vermutlich die therapeutische Arbeit auf Station massiv darunter gelitten hat.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 25. August 2013, 10:12:43
'tschuldigung, sweeper, ich bin noch nicht ganz fertig mit Schmidbauer. Ich zitiere mal aus der Anhörung:

ZitatFrage des Verteidigers:
Haben Sie sich im Hinblick auf die Primärpersönlichkeit des Untergebrachten mit diesem austauschen oder eigene Wahrnehmungen machen können?
Antwort des Sachverständigen [Pfäfflin]:
Ich habe Herrn Mollath bei der Exploration so erlebt, wie er damals war. Zu seinem Lebenslauf habe ich nur sehr wenige Fragen stellen können, weil sich seine Äußerungen sehr zwanghaft um die Frage der Geldgeschäfte seiner Ehefrau und nur darum gedreht haben.
https://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-LG-Bayreuth-Protokoll-2011-05-09.pdf

Schmidbauer ist also sehr viel genialer mit seiner Intuition aus der Ferne, als es der poplige, ,,erbärmliche", Psychiater mit seinen Fragen im direkten Kontakt je hätte sein können. Alles Stümper, außer S.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 25. August 2013, 10:21:31
@bayle:
Klar, jeder will hier ein bisschen expertiger als der andere rüberkommen - auch Schmidbauer ...  ;)
Er nennt übrigens nicht die Psychiater "erbärmlich", sondern das Endergebnis dieses langwierigen Interaktionsprozesses - er stellt also berechtigt die Frage nach der Verhältnismäßigkeit

Nachtrag:

Im Wolff-Blog geht das Gejammere über Schmidbauer schon los.
Was den Mollath-und Wolff-Jüngern entgeht:

Schmidbauer ist neben Mackenthun nun der zweite tiefenpsychologisch( wenn nicht gar psychoanalytisch) ausgebildete Psychologe, der sich einer Wahndiagnose im Fall Mollath öffentlich anschließt, wenn er den Schwerpunkt auch etwas anders setzt.

Es sollte den Mollathisten zu denken geben, dass zwei Berufsgruppen, die für ihre in der Vergangenheit eher kontroverse Sichtweise auf psychische Störungen bekannt sind, im Fall Mollath mit einer Stimme sprechen.

Die von Schmidbauer erwähnte Episode bei Beckmann mit dem gequälten Scherz ist mir übrigens auch besonders aufgefallen:
Zitat...Er ist immer auf der Suche nach seinem Ort in der Gesellschaft, hat viele Fähigkeiten, aber zu wenig inneren Halt, um in eine normale berufliche Laufbahn zu finden. Diese Dynamik wurde in dem einzigen Scherz deutlich, den Mollath während der Talkshow bei Beckmann (15. August 2013) versuchte. Während er sonst entrechtet und gequält worden sei und stets die Zwangsmedikation fürchtete, habe er sich auf der so genannten Jugendstation in der Vollzugsanstalt Straubing wohler gefühlt, weil er dorthin am besten passe. Als er die Verwirrung des Talkmasters bemerkte, setzte Mollath mit gequältem Lächeln hinzu: »weil ich mich selbst jung fühle ... das ist ein Scherz!«
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 25. August 2013, 11:01:09
Mollath schmiedet konstruktive Zukunftspläne  -  und stellt sich gleich wieder selbst ein Bein:

http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/oberpfalz-bayern/artikel/mollath-hofft-auf-stelle-als-restaurator/953853/mollath-hofft-auf-stelle-als-restaurator.html

Zitat...Derzeit habe allerdings sein Wiederaufnahmeverfahren Priorität. ,,Bei einem Job müsste ich vollen Einsatz bringen." Nach acht Stunden Arbeit in einer Autowerkstatt könne er nicht noch abends drei Stunden Prozessakten studieren. ,,Im Moment lebe ich nur in gewissem Grad frei, es ist ein Leben auf Abruf. Solange mein Wiederaufnahmeverfahren nicht abgeschlossen ist, lebe ich als Vogelfreier", beschreibt Mollath seine Lage...

Wenn er mal diese Prozessiererei den Verteidigern überlassen würde und sich konstruktiven praktischen Schritten zu einem eigenständig erwirtschafteten Lebensunterhalt entsprechend seinen Neigungen zuwenden würde / könnte ... anstatt sich selbst unnötig drei Stunden Prozessaktenstudium täglich aufzuerlegen...

Da stehen doch die Prioritäten auf dem Kopf.
So wird das wohl nichts mit dem beruflichen Wiedereinstieg.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Homeboy am 25. August 2013, 16:58:31
naja, ich glaube sweeper, da fehlts dir an Empathie.

nach einigen Jahren Geschlossene, in der man, mehr oder minder, standhaft jedwede Kooperation verweigert, weil man sich dort zu unrecht wähnt wird doch wohl zu einer gewissen Fokussierung/Verbissenheit/Graf-von-Monte-Christo-Symptomatik führen - wenn ich das mal so kulturwissenschaftlich küchenanalytisch formulieren darf.

Insofern verwundert es mich, dass er überhaupt das Wort Autowerkstatt in Verbindung mit seiner Person und einer potenziellen zukünftigen Tätigkeit überhaupt erwähnt. Mehr wäre vielleicht zuviel verlangt.

Ich gebe ihm mindestens 4 bis 6 Monate, bevor seine Berufstätigkeit überhaupt ein öffentliches Thema wird. Gefolgt von Crowdsourcing damit der Freiheitskämpfer und Märtyrer wider alle Tyrannei eine würdige Existenz und Residenz erhält.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 25. August 2013, 17:11:49
Vielleicht sollten wir nicht den gleichen Fehler wie Wolff und Konsorten machen und uns an Hand unserer Phantasie ein Bild des Falles basteln um dem dann die Realität unterzuordnen.........
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 25. August 2013, 17:15:24
Rede des "geisteskranken Irren" Gustl Mollath auf der Tagung der GAG am 24.08.2013

Gießener Akademische Gesellschaft

Die Richter und ihre Denker
Strukturen in der Justiz und im Gutachterwesen

https://www.youtube.com/watch?v=MwLbl0gA9uw (https://www.youtube.com/watch?v=MwLbl0gA9uw)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 25. August 2013, 17:43:46
Zitat von: ErpelderNacht am 25. August 2013, 17:15:24
Rede des "geisteskranken Irren" Gustl Mollath auf der Tagung der GAG am 24.08.2013

Gießener Akademische Gesellschaft

Die Richter und ihre Denker
Strukturen in der Justiz und im Gutachterwesen

https://www.youtube.com/watch?v=MwLbl0gA9uw (https://www.youtube.com/watch?v=MwLbl0gA9uw)


Strohmann ........ Was soll das?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 25. August 2013, 19:22:12
Zitat von: ErpelderNacht am 25. August 2013, 17:15:24
Rede des "geisteskranken Irren" Gustl Mollath

Tröste Dich, EdN, Du bist in guter Gesellschaft:
Zitat von: bayle am 22. August 2013, 10:54:27
Das ist von einer entlarvenden Offenheit: Verrückte, Idioten, alles eins. Für ihn gibt es keine Differenzierungen, sondern nur zwei Schachteln: ,,gesund" und ,,Idioten". Dann natürlich ist Herr M. auf jeden Fall gesund, denn er bringt ja fehlerfreie Sätze zustande, ist adrett gekleidet und sabbert nicht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Homeboy am 25. August 2013, 19:49:48
Zitat von: bayle am 25. August 2013, 19:22:12
Zitat von: ErpelderNacht am 25. August 2013, 17:15:24
Rede des "geisteskranken Irren" Gustl Mollath

Tröste Dich, EdN, Du bist in guter Gesellschaft:
Zitat von: bayle am 22. August 2013, 10:54:27
Das ist von einer entlarvenden Offenheit: Verrückte, Idioten, alles eins. Für ihn gibt es keine Differenzierungen, sondern nur zwei Schachteln: ,,gesund" und ,,Idioten". Dann natürlich ist Herr M. auf jeden Fall gesund, denn er bringt ja fehlerfreie Sätze zustande, ist adrett gekleidet und sabbert nicht.

Thilo S. kriegt das schlaganfallbedingt nicht hin, wäre also in der anderen Kategorie...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 25. August 2013, 19:58:50
@Homeboy
[Ironie off] Diese Art von Scherzen, wenn es ein Scherz war, wird hier nicht goutiert.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Homeboy am 25. August 2013, 20:23:38
habe ich kein Problem mit.
Der Scherz ging goutierte die Ausgefeiltheit dichotomer Generalkategorien und ihren überragenden Wert.
Thilo S. musste herhalten, weil ich ihn nicht mag.

Edit: und weil ich einen Artikel über seine erfolgreiche Klage gelesen habe, heute früh.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 26. August 2013, 06:39:35
Zitat von: ErpelderNacht am 25. August 2013, 17:15:24
Rede des "geisteskranken Irren" Gustl Mollath auf der Tagung der GAG am 24.08.2013

Gießener Akademische Gesellschaft

Die Richter und ihre Denker
Strukturen in der Justiz und im Gutachterwesen

https://www.youtube.com/watch?v=MwLbl0gA9uw (https://www.youtube.com/watch?v=MwLbl0gA9uw)

Es ist für Laien einfach schwer nachvollziehbar, dass Menschen mit seelischen Störungen und/ oder Psychosen dennoch sehr intelligent sein können und auch entsprechend rüberkommen.

Schau dir zum Beispiel den hier mal an:

http://www.karl-hans-janke.de/

http://mobil.stern.de/kultur/kunst/karl-hans-janke-der-mann-der-zuviel-wusste-591626.html?mobil=1

Zitat...Heimlich hatte Janke Kontakt zu Firmen und Behörden aufgenommen, an anerkannte Wissenschaftler und Institute geschrieben, seine Pläne verschickt und dem Patentamt Entwurf um Entwurf vorgelegt. Und meist hatte es seine Zeit gedauert, bis die Adressaten bemerkten, dass keine einzige Idee jenes bemerkenswerten Menschen realisierbar war. Die Genauigkeit der Konstruktionszeichnungen schien das Werk eines echten Experten zu sein. Eines Physikers oder Ingenieurs. Jedenfalls nicht das eines kranken Visionärs...

...Es blieb das Schicksal des Karl Hans Janke, mit seiner Umwelt nur über seine Zeichnungen und Weltraumideen kommunizieren zu können. Zeit seines Lebens fühlte er sich kerngesund - und unverstanden. In einem Manuskript zu einem wahrscheinlich 1970 gehaltenen Diavortrag bat er seine Zuhörer: "Wenn Sie jemals an Raumfahrt denken, dann bitte behalten Sie mich und meine toten Eltern in guter Erinnerung! Ich war der erste unseres Volkes, der alles hierfür fertig stellte. Und sagt dann recht schön DANKE, das hast Du uns geschenkt, Karl Hans Janke."

Jedenfalls haben - wie sich nun herausstellt - Uwe Ritzer und sein Kollege den Titel ihres Mollath-Buches mit Bedacht in Anklang an den STERN-Artikel über Janke gewählt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: MrSpock am 26. August 2013, 11:14:53
Zitat von: sweeper am 26. August 2013, 06:39:35

Es ist für Laien einfach schwer nachvollziehbar, dass Menschen mit seelischen Störungen und/ oder Psychosen dennoch sehr intelligent sein können und auch entsprechend rüberkommen.


Genau das Gleiche dachte ich beim Lesen von Homeboy´s "Scherz" und dessen "Rechtfertigung" auch.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 26. August 2013, 15:52:26
Zitat von: ErpelderNacht am 25. August 2013, 17:15:24
Rede des "geisteskranken Irren" Gustl Mollath auf der Tagung der GAG am 24.08.2013

Gießener Akademische Gesellschaft

Die Richter und ihre Denker
Strukturen in der Justiz und im Gutachterwesen

https://www.youtube.com/watch?v=MwLbl0gA9uw (https://www.youtube.com/watch?v=MwLbl0gA9uw)
Unterstellen wir, aus experimentellen Gründen, einfach mal die psychische Gesundheit von Herrn M und schauen uns den 15 min. langen Vortrag an:
Zitatdunkelste Zeiten ... unsäglich ... hintergangen ... missachtet ... keinerlei Kontrolle letztlich ... kann nicht sein ... beharrlich unbeugsam ... sogenannte Ärzte ... unglaublich ... unheimlich viel zu erzählen ... Postel ... diese Branche ... da war mir klar, es geht unter Umständen um mehr als um Leben und Tod ... Scharlatane ... ordentlich hinter die Kulissen schauen ... einfach verräumt ... häufig Fehldiagnosen ... noch nie eine psychische Störung ... das allerwichtigste: Sie sprechen von den Kindern [niemand hat von Kindern gesprochen – b.] ... was ich da erlebt hab ... misshandelt ... missbraucht ... Hexenkreislauf ... aufgedunsen zu optischen Monstern ... unsäglich ... wenn der Gutachter zu gewissen Punkten Kriminalität in sich hat ...
Mit einem Wort: schrecklich, das Ganze.

Er wird nur von ein oder zwei Fragen unterbrochen. Es wäre mit Sicherheit zuviel verlangt, von ihm vernünftige Reformvorschläge zu erwarten, aber: In diesen gesamten 15 Minuten bringt Herr M nicht einmal eine einzige auch nur entfernt nachprüfbare Schilderung eines konkreten Missstandes vor.
Stellen wir uns nun Herrn Dr. L. vor, so wie er uns vom FMM suggeriert wird: er würde sich ins Fäustchen lachen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 26. August 2013, 16:10:26
Im Wolff-Blog habe ich dazu noch folgende Anmerkung aufgeschnappt:
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/08/18/der-fall-mollath-etappensieg-und-raumgewinn/comment-page-2/#comment-23054
Apollon sagte am 25. August 2013 um 23:59 :

Auf der GAG-Tagung spricht Gustl Mollath ab 5:50 von einer Frau Dr. Kracht aus dem BKH Bayreuth, die empfohlen hätte, er müsse auf seinen Geisteszustand hin untersucht werden.

In dem Mollath-Wiederaufnahmeantrag-2013-02-19.pdf, von Dr.Strate, ist von einer Frau Dr. Kracht aus dem BKH Erlangen die Rede.
Auf Seite 7:
" Die Ärztin, eine als Fachärztin der Institutsambulanz der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums am Europakanal Erlangen tätige Frau Dr. Krach, hatte zwar Herrn Mollath zuvor nie gesehen, sah sich aber in der Lage, folgendes zu diagnostizieren:"

Was bitte ist nun richtig? Ich bitte um Aufklärung!

M.a. W. : Gustl Mollath weiß nicht mal, dass Frau Dr. Krach die Ärztin von P.M. gewesen ist...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 26. August 2013, 16:22:28
Zitat von: sweeper am 26. August 2013, 16:10:26
Im Wolff-Blog habe ich dazu noch folgende Anmerkung aufgeschnappt:
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/08/18/der-fall-mollath-etappensieg-und-raumgewinn/comment-page-2/#comment-23054
Apollon sagte am 25. August 2013 um 23:59 :

Auf der GAG-Tagung spricht Gustl Mollath ab 5:50 von einer Frau Dr. Kracht aus dem BKH Bayreuth, die empfohlen hätte, er müsse auf seinen Geisteszustand hin untersucht werden.

In dem Mollath-Wiederaufnahmeantrag-2013-02-19.pdf, von Dr.Strate, ist von einer Frau Dr. Kracht aus dem BKH Erlangen die Rede.
Auf Seite 7:
" Die Ärztin, eine als Fachärztin der Institutsambulanz der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums am Europakanal Erlangen tätige Frau Dr. Krach, hatte zwar Herrn Mollath zuvor nie gesehen, sah sich aber in der Lage, folgendes zu diagnostizieren:"

Was bitte ist nun richtig? Ich bitte um Aufklärung!

M.a. W. : Gustl Mollath weiß nicht mal, dass Frau Dr. Krach die Ärztin von P.M. gewesen ist...

Na komm jetzt wollen wir aber nicht kniefieseliger sein als die Wortverdreher auf der Verschwörungsseite  :grins
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 26. August 2013, 17:09:46
ZitatNa komm jetzt wollen wir aber nicht kniefieseliger sein als die Wortverdreher auf der Verschwörungsseite  :grins

Nee, das liegt mir auch nicht wirklich.
Trotzdem fand ich es beachtlich - hat er doch die vergangenen Jahre praktisch nur mit diesem einen Thema zugebracht... im Gegensatz zu uns.
In Bayreuth sitzen doch Herr Leipziger und Herr Zappe.  :gruebel

Und wenn er schon diese Basics durcheinanderschmeißt - wie präzise werden dann die anderen Angaben sein?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 26. August 2013, 17:25:46
Zitat von: sweeper am 26. August 2013, 17:09:46
ZitatNa komm jetzt wollen wir aber nicht kniefieseliger sein als die Wortverdreher auf der Verschwörungsseite  :grins

Nee, das liegt mir auch nicht wirklich.
Trotzdem fand ich es beachtlich - hat er doch die vergangenen Jahre praktisch nur mit diesem einen Thema zugebracht... im Gegensatz zu uns.
In Bayreuth sitzen doch Herr Leipziger und Herr Zappe.  :gruebel

Und wenn er schon diese Basics durcheinanderschmeißt - wie präzise werden dann die anderen Angaben sein?

Ist schon klar, klingt halt nur komisch wenn man solche Gedankengänge dann nicht zulässt wenn sich irgend ein Aktenbote beim Datum verschrieben hat..... wenn er schon diese Basics durcheinanderschmeißt, ich denke du weisst was ich meine so unter uns Qualitätsforisten  :grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 26. August 2013, 18:01:40
@Belbo:
Reden wir grad aneinander vorbei?
Nicht jener Forist hat den zitierten Irrtum begangen, sondern er macht zu Recht auf einen Irrtum aufmerksam, der Mollath selbst in seinem Vortrag unterlaufen ist.
Diese Verwechslung finde ich sehr ungewöhnlich - zumal es sich bei der Dr. Krach um eine Ärztin seiner Ex-Frau handelt, die ihm nie begegnet ist, deren Namen er lediglich aus der bei Gericht vorgelegten ärztlichen Stellungnahme kennt.

Allerdings vertritt RA Strate in der Tat in seiner Erklärung die Auffassung, dass diese Stellungnahme der Dr. Krach (die übrigens keine Diagnose enthält, sondern eine Empfehlung zur Abklärung) letztlich "die böse Tat" war, durch die (aus Sicht der VTler) der Mechanismus in Gang gesetzt wurde, der Mollath schließlich nach Bayreuth zu Leipziger brachte.

Für mich klingt das so, als ob in Mollaths Wahrnehmung diese beiden Ereignisse (und Personen bzw Orte) zu einer "falschen" Erinnerung synthetisiert werden.
Zumal er sonst recht genau alle Umstände und beteiligten Personen protokolliert, denen er vorwirft, sich ihm gegenüber falsch verhalten zu haben.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 26. August 2013, 18:18:26
Ich mag das gar nicht so hoch hängen, Okhammässig würde,ich sagen er hat sich einfach versprochen......  :grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 26. August 2013, 18:24:37
Zitat von: sweeper am 26. August 2013, 18:01:40
Zumal er sonst recht genau alle Umstände und beteiligten Personen protokolliert
Woher weißt Du das?
ZitatGelegentlich vertue er sich bei den Begründungen für seine Anträge in der Weise, dass die Begründungen gar nicht auf das Ziel des Antrags bezogen sind. Auch vertue er sich bei seinen Anträgen häufig mit der Datierung bestimmter Ereignisse.
[Pfäfflin-GA]
Mich würde das nachdenklich stimmen bei einem Mann, dessen Haupttätigkeit darin bestand, Anträge zu schreiben.
Passt auch nicht zu den 15 GAG-Minuten.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 26. August 2013, 18:27:38
Zitat von: Belbo am 26. August 2013, 18:18:26
Ich mag das gar nicht so hoch hängen, Okhammässig würde,ich sagen er hat sich einfach versprochen......  :grins2:

Ja. Das kann man klar so sehen. Hab mir die Stelle (bei 5:50) eben noch mal angeschaut - ob es vllt eine seltsame Satzstellung war. Nein. Er wählt die Dr. Krach als Auftakt für alles weitere. Im Bezirkskrankenhaus Bayreuth gibt es aber nur Leipziger und Zappe; diese beiden kennt Mollath ziemlich gut.

Die Dr. Krach ist ihm - schwuppdiwupp - von Erlangen nach Bayreuth handlich in die Szene gesprungen.
So ähnlich wie der Dr. Wörthmüller in der Roggenhofer-Geschichte ... behaupte ich mal frech...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 26. August 2013, 18:29:18
@bayle:
ZitatWoher weißt Du das?

Aus den Gustl-for-Help - Briefen und aktuell aus der mehr als 300 Seiten langen Betreuungsakte...  :crazy

Jaja: "genau protokollieren" meine ich mit einer gewissen Empathie für G.M. - akribisch, aber eben mit Irrtümern behaftet ...
ZitatGelegentlich vertue er sich bei den Begründungen für seine Anträge in der Weise, dass die Begründungen gar nicht auf das Ziel des Antrags bezogen sind. Auch vertue er sich bei seinen Anträgen häufig mit der Datierung bestimmter Ereignisse.
[Pfäfflin-GA]

Eben drum ....
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 26. August 2013, 18:42:11
Folter durch Schlafentzug mittels Kontrollgängen.

ZitatÄrztliche Stellungnahmen 2008-2012, S. 13
hier: Brief vom 19.04.12:

Von ihm bemängelte, ihn vermeintlich gängelnde und schikanierende Stationsabläufe wie z.B. der Inneren Sicherheit der Klinik dienende nächtliche Kontrollen durch Mitarbeiter können Herrn Mollath in Ihrer Notwendigkeit, teils zu seinem eigenen Schutz, nicht als solche vermittelt werden. Es kann keine Verständigung darüber konstruktiv erfolgen, wie diese Maßnahmen geräusch- und somit störungsarm für Ihn umzusetzen sind. Hinsichtlich der hier beispielhaft angeführten generell im psychiatrischen Krankenhaus und auch insbesondere in geschlossenen forensisch-psychiatrischen Stationen gebotenen nächtlichen Zimmerkontrollen kann das Verhalten des Herrn M. konkret dargestellt werden.
Herr Mollath konstruiert die Situation in seinem Zimmer durch bewusstes Offenlassen von Schrank- und Zimmertüren, Aufstellen von Stühlen als Hindernis für die kontrollierenden Mitarbeiter gewollt so, dass eine gewisse Geräuschentwicklung bei der Umsetzung der Maßnahme nicht vermeidbar ist, um dies wiederum als Anlass zu nehmen, sich über die Unterbringungsbedingungen zu beschweren. Der Versuch diesbezüglich Problembewusstsein bei Ihm zu erzeugen, scheitert an phrasenhaft vorgetragenen paranoisch ausgestalteten Denkeinstellungen, "die Klinik" sehe Ihre Aufgabe darin, ihn zu provozieren.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 26. August 2013, 20:40:05
Zitat von: bayle am 26. August 2013, 15:52:26
Zitat von: ErpelderNacht am 25. August 2013, 17:15:24
Rede des "geisteskranken Irren" Gustl Mollath auf der Tagung der GAG am 24.08.2013

Gießener Akademische Gesellschaft

Die Richter und ihre Denker
Strukturen in der Justiz und im Gutachterwesen

https://www.youtube.com/watch?v=MwLbl0gA9uw (https://www.youtube.com/watch?v=MwLbl0gA9uw)
Unterstellen wir, aus experimentellen Gründen, einfach mal die psychische Gesundheit von Herrn M und schauen uns den 15 min. langen Vortrag an:
Zitatdunkelste Zeiten ... unsäglich ... hintergangen ... missachtet ... keinerlei Kontrolle letztlich ... kann nicht sein ... beharrlich unbeugsam ... sogenannte Ärzte ... unglaublich ... unheimlich viel zu erzählen ... Postel ... diese Branche ... da war mir klar, es geht unter Umständen um mehr als um Leben und Tod ... Scharlatane ... ordentlich hinter die Kulissen schauen ... einfach verräumt ... häufig Fehldiagnosen ... noch nie eine psychische Störung ... das allerwichtigste: Sie sprechen von den Kindern [niemand hat von Kindern gesprochen – b.] ... was ich da erlebt hab ... misshandelt ... missbraucht ... Hexenkreislauf ... aufgedunsen zu optischen Monstern ... unsäglich ... wenn der Gutachter zu gewissen Punkten Kriminalität in sich hat ...
Mit einem Wort: schrecklich, das Ganze.

Er wird nur von ein oder zwei Fragen unterbrochen. Es wäre mit Sicherheit zuviel verlangt, von ihm vernünftige Reformvorschläge zu erwarten, aber: In diesen gesamten 15 Minuten bringt Herr M nicht einmal eine einzige auch nur entfernt nachprüfbare Schilderung eines konkreten Missstandes vor.
Stellen wir uns nun Herrn Dr. L. vor, so wie er uns vom FMM suggeriert wird: er würde sich ins Fäustchen lachen.

Nun ja, die Gesamtsituation - die Fehleinweisung - war ein einziger Mißstand.
Als Unschuldiger einfach so im Irrenhaus verräumt zu werden mit der Perspektive, dort bis zum Lebensende eingesperrt zu sein, ist Horror.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 26. August 2013, 20:46:58
Neues von Oliver Garcia - Er nimmt die Gutachten von Leipziger, Kröber und Pfäfflin juristisch auseinander:

Fall Mollath - der Schleier ist gelüftet
http://blog.delegibus.com/2013/08/26/fall-mollath-der-schleier-ist-gelueftet/ (http://blog.delegibus.com/2013/08/26/fall-mollath-der-schleier-ist-gelueftet/)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 26. August 2013, 21:05:10
Zitat von: ErpelderNacht am 26. August 2013, 20:40:05
Zitat von: bayle am 26. August 2013, 15:52:26
Zitat von: ErpelderNacht am 25. August 2013, 17:15:24
Rede des "geisteskranken Irren" Gustl Mollath auf der Tagung der GAG am 24.08.2013

Gießener Akademische Gesellschaft

Die Richter und ihre Denker
Strukturen in der Justiz und im Gutachterwesen

https://www.youtube.com/watch?v=MwLbl0gA9uw (https://www.youtube.com/watch?v=MwLbl0gA9uw)
Unterstellen wir, aus experimentellen Gründen, einfach mal die psychische Gesundheit von Herrn M und schauen uns den 15 min. langen Vortrag an:
Zitatdunkelste Zeiten ... unsäglich ... hintergangen ... missachtet ... keinerlei Kontrolle letztlich ... kann nicht sein ... beharrlich unbeugsam ... sogenannte Ärzte ... unglaublich ... unheimlich viel zu erzählen ... Postel ... diese Branche ... da war mir klar, es geht unter Umständen um mehr als um Leben und Tod ... Scharlatane ... ordentlich hinter die Kulissen schauen ... einfach verräumt ... häufig Fehldiagnosen ... noch nie eine psychische Störung ... das allerwichtigste: Sie sprechen von den Kindern [niemand hat von Kindern gesprochen – b.] ... was ich da erlebt hab ... misshandelt ... missbraucht ... Hexenkreislauf ... aufgedunsen zu optischen Monstern ... unsäglich ... wenn der Gutachter zu gewissen Punkten Kriminalität in sich hat ...
Mit einem Wort: schrecklich, das Ganze.

Er wird nur von ein oder zwei Fragen unterbrochen. Es wäre mit Sicherheit zuviel verlangt, von ihm vernünftige Reformvorschläge zu erwarten, aber: In diesen gesamten 15 Minuten bringt Herr M nicht einmal eine einzige auch nur entfernt nachprüfbare Schilderung eines konkreten Missstandes vor.
Stellen wir uns nun Herrn Dr. L. vor, so wie er uns vom FMM suggeriert wird: er würde sich ins Fäustchen lachen.

Nun ja, die Gesamtsituation - die Fehleinweisung - war ein einziger Mißstand.
Als Unschuldiger einfach so im Irrenhaus verräumt zu werden mit der Perspektive, dort bis zum Lebensende eingesperrt zu sein, ist Horror.


Warum sollte es ein Fehler sein einen frauenwürgenden Reifenstecher einzuweisen?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 26. August 2013, 21:16:33
Zitat von: ErpelderNacht am 26. August 2013, 20:46:58
Neues von Oliver Garcia - Er nimmt die Gutachten von Leipziger, Kröber und Pfäfflin juristisch auseinander:

Fall Mollath - der Schleier ist gelüftet
http://blog.delegibus.com/2013/08/26/fall-mollath-der-schleier-ist-gelueftet/ (http://blog.delegibus.com/2013/08/26/fall-mollath-der-schleier-ist-gelueftet/)



wie peinlich........
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 26. August 2013, 21:18:19
Zitat von: ErpelderNacht am 26. August 2013, 20:46:58
Fall Mollath - der Schleier ist gelüftet
http://blog.delegibus.com/2013/08/26/fall-mollath-der-schleier-ist-gelueftet/ (http://blog.delegibus.com/2013/08/26/fall-mollath-der-schleier-ist-gelueftet/)
Ich hab's überflogen. Es ist keine Art von Gutachten-Darstellung denkbar, die Herrn García jemals überzeugen würde (außer derjenigen Weinbergers). Ich kann nur jedem empfehlen, auch die Gutachten selber zu lesen, statt sich auf ihn zu verlassen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 26. August 2013, 21:27:42
Zitat von: bayle am 26. August 2013, 21:18:19
Zitat von: ErpelderNacht am 26. August 2013, 20:46:58
Fall Mollath - der Schleier ist gelüftet
http://blog.delegibus.com/2013/08/26/fall-mollath-der-schleier-ist-gelueftet/ (http://blog.delegibus.com/2013/08/26/fall-mollath-der-schleier-ist-gelueftet/)
Ich hab's überflogen. Es ist keine Art von Gutachten-Darstellung denkbar, die Herrn García jemals überzeugen würde (außer derjenigen Weinbergers). Ich kann nur jedem empfehlen, auch die Gutachten selber zu lesen, statt sich auf ihn zu verlassen.


man mag gar nicht daran denken was García aus den Fotos einer Darmspiegelung von Herrn Mollath herauslesen würde.....
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 26. August 2013, 22:42:48
@Belbo:
Zitatman mag gar nicht daran denken was García aus den Fotos einer Darmspiegelung von Herrn Mollath herauslesen würde.....
Über welche juristische Qualifikation verfügt Oliver García noch mal?
Wo kann man das nachlesen?

Er ist jedenfalls der Schöpfer des "Wörthmüller-Mysteriums".
Siehe weiter oben.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 27. August 2013, 07:01:50
Zitat von: ErpelderNacht am 26. August 2013, 20:40:05
Nun ja, die Gesamtsituation - die Fehleinweisung - war ein einziger Mißstand.
Das klingt jetzt ein bisschen trotzig.

ZitatAls Unschuldiger einfach so im Irrenhaus verräumt zu werden mit der Perspektive, dort bis zum Lebensende eingesperrt zu sein, ist Horror.
Als Gutachter wie als Psychiatrie-Reformer wärst Du jetzt überqualifiziert, mit Deiner 1:1-Übernahme der Mollath-Version bis in die Sprachregelung hinein:
ZitatAnfang August 2011 zog Herr Mollath mit der Station FP 6 um in ein neues Gebäude der Forensischen Klinik. Dieser ihm und den Mitpatienten länger angekündigte Umstand mit entsprechender aufwendiger logistischer Vorbereitung wurde von ihm dergestalt blockiert, sich zu weigern, aktiv bei der Auswahl der auf der neuen Station benötigten und vertretbaren persönlichen Habe mitzuwirken, so dass das Packen letztlich durch Mitglieder des Pflegeteams übernommen werden musste. Nach dem Umzug war Herr Mollath über Wochen nicht bereit, die in seinem Zimmer befindlichen verschlossenen Kartons zu öffnen, sondern forderte schriftlich die Herausgabe ihm ,,entzogener" Unterlagen, Schreibsachen usw., wobei dieses Verhalten nur deshalb exemplarisch aufgeführt werden soll, da es grundsätzlich die krankheitsüberformten dysfunktionalen Problemlösestrategien des Patienten verdeutlicht und aufzeigt, wie der Patient mit seinem provozierenden Verhaltensweisen letztlich soziale Situationen konstelliert und konstruiert, die dann neuerliche MögIichkeiten bieten, sich vermeintlich entmündigt und schikaniert durch die Unterbringungssituation zu erleben. Noch während das Umzugs brachte er eine Art Plakat an einem der Straße zugewandten Fenster an - mit dem Inhalt, dass er hier "gefoltert" werde, was Zeugnis über sein aufmerksamkeitsheischendes, sicher auch provozierendes Verhalten ablegt.
https://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Aerztliche-Stellungnahmen-2008-2012.pdf
[S. 11]
Wie gesagt, wenn es nicht zum Märtyrer reicht, muss man ein bisschen nachhelfen.

edit: Und da war er schon einige Jahre in der Psychiatrie; genug Zeit also für jeden Gesunden, dass der erste Zorn verraucht wäre und er sich auf ein für ihn selbst akzeptables Ausmaß an Kompromissen im täglichen Leben hätte einstellen können, ohne damit "die Rechtmäßigkeit seines Urteils anzuerkennen".
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. August 2013, 09:04:04
@ErpelderNacht:

Zum Thema "Fehleinweisung" lohnt es, die Betreuungsakte zu studieren - ist allerdings etwas verwirrend wegen der vielen handschriftlichen Eingaben.

http://strate.net/de/dokumentation/Mollath-Betreuungsakte-Bayreuth.pdf

Mir fiel u.a. auf, dass G.M. selbst zwei mögliche Betreuer vorschlug (S.38), von denen der genannte Anwalt selbst ablehnte und der vorgeschlagene Arzt aus Sicht des Gerichts nicht in Frage kam. (S.63)
Eine Bekannte ("Spanierin"), die Mitteilung über das unverschlossene Haus erstattete, wurde gefragt, ob sie die Betreuung des G.M. in dieser Angelegenheit übernehmen wolle, was sie aber ablehnte. (Seitenzahl muss ich noch neu aufsuchen)

G.M. scheint sich während seiner ersten Zeit in Bayreuth intensiv mit den juristischen Grundlagen zum Maßregelvollzug auseinandergesetzt zu haben; jedenfalls zitiert er an mehreren Stellen seiner 16-seitigen handschriftlichen Eingabe vom 07.04.2006 Absätze aus Volckart,1999, Kommentar zum Maßregelgesetz
In diesem Zusammenhang fällt auf S. 29 (handschriftliche Eingabe  S.6) ein mit >> .... << hervorgehobener Hinweis auf die KVPM (http://www.psiram.com/ge/index.php/KVPM) auf. Dabei geht aus dem Zshg hervor, dass Mollath diesen Hinweis im Kommentar von Volckart gefunden haben will. Mollath schreibt:
"Auf S. 63 verweist der Jurist Volckart sogar auf KVPM..."

Zu Volckart: http://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Volckart

Außerdem erwähnt Mollath einen RA Bossi (http://www.bossi-ziegert.de/content/prof-dr-ulrich-ziegert) als Anwalt seines Vertrauens (S.37) und Prof.Dr. Ulrich Ziegert, Dipl.Psych.(S.31) - zu Bossi gab es aber wohl bis dato keinen Kontakt. Für den 24.04. wird ein möglicher Gesprächstermin mit RA Bossi angekündigt (S.39). Den vorgesehenen Betreuer RA Gebeßler  - bzw alle nicht von Mollath selbst vorgeschlagenen Betreuer! - lehnt er von Anfang an ab (S.38 unten) und RA Gebeßler gibt im Verlauf letztlich sein Betreuungsmandat zurück mit der Begründung, Mollath sei "unbetreubar". Anscheinend hat Mollath Gebeßler auch angezeigt.

Als Gutachter werden auf S. 30 die Namen Dr. Leipziger, Dr. Zappe und Dr. Holzinger (Stationsarzt?) angeführt - letzterer war mir im Zusammenhang mit dem Leipziger-Gutachten bisher nicht geläufig.

Auffällig ist für mich, dass Mollath offenbar schon damals seinen eigenen Fall exemplarisch verstanden wissen will, um generell gegen von ihm empfundene Willkür und machtmissbrauch in der Psychiatrie/Maßregelvollzug vorzugehen.
Auf S.67 formuliert er in einer weiteren Eingabe (Straubing,14.06.2006):
ZitatDiese selbsternannten "Götter in Weiß" werden es in den nächsten Jahren und Jahrzehnten nicht leicht haben, denn es darf keinen "rechtsfreien Raum" geben! Auch in dieser "Branche" werden die Uhren richtig gestellt werden, und nicht nur die von RA Bossi so bezeichneten "Götter in Schwarz" werden sich an eine Kontrolle ihrer Macht gewöhnen müssen. Die Öffentlichkeit wird dafür sorgen, dass jeder für seine Taten gerade stehen muss. Besonders für die Untaten, die die Anklage Verbrechen gegen die Menschlichkeit erfordern.
Diese Formulierungen unterscheiden sich in nichts von denen, die aus dem Mund der Mollathisten - tutti quanti - stereotyp wiederholt werden. Auf mich wirkt das wie eine Kampagne, deren Keim damals in Mollath als leicht beeinflußbarem Opfer gelegt wurde und zu deren Anführer und Märtyrer er - seiner verschobenen Realitätswahrnehmung geschuldet - sich in seiner Verstiegenheit selbst hochstilisiert.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 27. August 2013, 09:54:09
Zu Garcia: Es sind Juristen selbst, die gesetzlich vorschrieben, dass Juristen letztendlich die nötige Sachkenntnis fehlt um psychiatrische Gutachten zu beurteilen (oder auch zu erstellen). Will ein Jurist ein Gutachten ernshaft hinterfragen, braucht er ein weiteres Gutachten. Garcia beurteilt hier ein psychiatrisches Gutachten aus juristischer Sicht. Das ist an einigen Stellen richtig komisch. Unfreiwillig.
Im übrigen sind psychiatrische Gutachten immer sprachlich so zu gestalten, dass es Juristen (Laien) möglich ist diese zu verstehen. Das ist tatsächlich eine der wenigen Forderungen an psychiatrische Gutachten. Das kommt nicht von ungefähr.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 27. August 2013, 10:38:11
Pfäfflin schreibt: Das Gutachten stützt sich auf [....] die Durchsicht der Krankenakte, die Durchsicht der hergereichten drei Bände Vollstreckungshefte der StA Nürnberg-Fürth [....].........

....ist das jetzt bei herrn Strate, tatsächlich alles komplett online?

Zitathttp://www.gesetzesguide.de/stvollstro.html#stvollstro15

§ 15 StVollstrO Vollstreckungsheft
(1) Die zur Einleitung der Strafvollstreckung erforderlichen Akten soll die Vollstreckungsbehörde erst aus der Hand geben, wenn sie die erforderlichen Vollstreckungsanordnungen in die Wege geleitet hat. Die Durchführung eines Rechtsmittelverfahrens darf nicht verzögert werden.
(2) Ist damit zu rechnen, dass die Akten während der Vollstreckung anderweitig benötigt werden, oder handelt es sich um Strafsachen größeren Umfangs, so ist ein Vollstreckungsheft anzulegen. Bei Strafsachen mit mehreren Verurteilten ist für jede verurteilte Person ein besonderes Vollstreckungsheft erforderlich.

Inwieweit wurde denn der, bis zur Verurteilung/ Einweisung  vorhandene, Schriftverkehr Herrn Mollaths mit Behörden und Institutionen zur Beurteilung seines Geisteszustandes herangezogen? Frau Mollath z.B. sprach ja wohl von mindestens einem Prozess pro Jahr.

Und wo sind denn die Zeugenaussagen dokumentiert auf die sich Frau Lakotta bezog (Handzeichen von Harald Schmid, zurechtgefeilter Schraubenzieher, stalking auf Terrassen und an Fenstern)?

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 27. August 2013, 10:59:10
Zitat von: Belbo am 27. August 2013, 10:38:11
Pfäfflin schreibt: Das Gutachten stützt sich auf [....] die Durchsicht der Krankenakte, die Durchsicht der hergereichten drei Bände Vollstreckungshefte der StA Nürnberg-Fürth [....].........

....ist das jetzt bei herrn Strate, tatsächlich alles komplett online?
Man muss  und darf unterstellen, dass Pfäfflin die für die Beantwortung der Gutachtenfragen relevanten Details aus den Akten herausgezogen und bewertet hat. Er ist ja schließlich nicht Herr Garcia, der von der ,,Wörthmüller-Episode" ausschließlich die blumige Staatsanwaltschaftsvariante zur Kenntnis nimmt und die Kommentierung/Richtigstellung durch das LG Regensburg ignoriert. Die Akten wären nur für diejenigen wichtig, die eine erneute Begutachtung wollen (das, so scheint mir, will aber nicht einmal Herr Garcia, der ist sich selbst in seiner Qualifikation genug).
Ich sehe also Herrn Strate hier mal nicht in der Pflicht, auch noch den Staub von diesen Akten zu pusten.

ZitatUnd wo sind denn die Zeugenaussagen dokumentiert auf die sich Frau Lakotta bezog (Handzeichen von Harald Schmid, zurechtgefeilter Schraubenzieher, stalking auf Terrassen und an Fenstern)?
Das muss in gar keiner Akte stehen, das ist ein Recherche-Ergebnis von Frau Lakotta.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 27. August 2013, 11:02:52
Zitat von: bayle am 27. August 2013, 10:59:10
Zitat von: Belbo am 27. August 2013, 10:38:11
Pfäfflin schreibt: Das Gutachten stützt sich auf [....] die Durchsicht der Krankenakte, die Durchsicht der hergereichten drei Bände Vollstreckungshefte der StA Nürnberg-Fürth [....].........

....ist das jetzt bei herrn Strate, tatsächlich alles komplett online?
Man muss  und darf unterstellen, dass Pfäfflin die für die Beantwortung der Gutachtenfragen relevanten Details aus den Akten herausgezogen und bewertet hat. Er ist ja schließlich nicht Herr Garcia, der von der ,,Wörthmüller-Episode" ausschließlich die blumige Staatsanwaltschaftsvariante zur Kenntnis nimmt und die Kommentierung/Richtigstellung durch das LG Regensburg ignoriert. Die Akten wären nur für diejenigen wichtig, die eine erneute Begutachtung wollen (das, so scheint mir, will aber nicht einmal Herr Garcia, der ist sich selbst in seiner Qualifikation genug).
Ich sehe also Herrn Strate hier mal nicht in der Pflicht, auch noch den Staub von diesen Akten zu pusten.

ZitatUnd wo sind denn die Zeugenaussagen dokumentiert auf die sich Frau Lakotta bezog (Handzeichen von Harald Schmid, zurechtgefeilter Schraubenzieher, stalking auf Terrassen und an Fenstern)?
Das muss in gar keiner Akte stehen, das ist ein Recherche-Ergebnis von Frau Lakotta.


Vielleicht bin ich ja einfach zu misstrauisch, es wäre halt interessant zu wissen welche Dokumente, Aussagen etc, damals zu dem Freispruch und der Einweisung geführt haben Herr Mollath scheint ja in Justizkreisen kein unbeschriebenes Blatt gewesen zu sein....
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. August 2013, 11:47:18
@Belbo:
Zitates wäre halt interessant zu wissen welche Dokumente, Aussagen etc, damals zu dem Freispruch und der Einweisung geführt haben Herr Mollath scheint ja in Justizkreisen kein unbeschriebenes Blatt gewesen zu sein.
Nähere Informationen ergeben sich aus einem Brief der P.M. an ihre Anwältin in diesem Strate-pdf - ab S.14

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-LG-Regensburg-2013-06-20.pdf
Zitat
...Bei der ersten Verhandlung zu diesem Thema im Herbst 2003 wurde kein Urteil gefällt, da mein Mann auf die Fragen des Richters und des Staatsanwaltes nicht einging, sondern ähnlich wie bei unseren Scheidungsverhandlungen immer nur in langen Monologen von der Schweiz oder davon, dass er höhere Stellen einschalten werde, faselte.
Im Rahmen meiner Befragung durch das Gericht habe ich dem Richter ein psychologisches Kurzgutachten von Frau Dr. Krach ausgehändigt, dass aufgrund der wirren Briefe meines Mannes erstellt wurde.
Das Gericht vertagte daraufhin eine Entscheidung und forderte von meinem Mann, dass er sich einer psychologischen Untersuchung bei einem Amtsarzt unterzieht.
Mein Mann hat - wie immer - auf Zeit gespielt und alle Termine verzögert bzw. nicht wahrgenommen. Das Gericht setzte daher erst am 22.4.04 - nach 2-maliger Verschiebung - eine neue Verhandlung an, bei der ein bestellter Psychologe anwesend war um im Laufe der Verhandlung ein Gutachten zu erstellen.
Im Rahmen der Verhandlung wurde ich vom Richter und von meinem Mann als Zeugin zu einzelnen Punkten befragt.

Aufgrund der wiederum nicht themenbezogenen und wirren Alussagen meines Mannes während der dreistündigen Verhandlung bei der mein Mann unter anderem den Staatsanwalt verbal angriff, wurde vom Gericht die Einweisung meines Mannes in eine Klinik angeordnet, um innerhalb von bis zu sechs Wochen ein ausführliches psychiatrisches Gutachten erstellen zu lassen.
Der anwesende Psychologe, hat im Laufe der Verhandlung u.a. auch festgestellt, dass mein Mann nicht nur gegen mich,
sondern auch gegen andere Personen zu Aggressionen neigt.

Zu Ihrer weiteren Information möchte ich Ihnen auch mitteilen, dass die Scheidungsanwältin meines Exmannes Ihr Mandat wahrscheinlich niedergelegt hat. Frau Nachtweh hatte ihre freie Zeit bei Gericht genutzt, um zeitweise die Verhandlung gegen H. Mollath im Saal zu verfolgen. In einer Verhandlungspause nahm Sie Kontakt mit Ihrem
Mandanten auf, um Ihn zu fragen warum er sich in seiner Scheidungssache so lange nicht gemeldet hat.
Das Gespräch konnte von anderen Zeugen mitgehört werden. Hierauf kam es zur Trennung.
Es rundet das Bild über die Strategie meines Mannes ab. Ich bin verzweifelt. Wahrscheinlich benötigt er jetzt einen neuen "Verteidiger" und beantragt wiederum Aufschub bei der Scheidung...
 

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. August 2013, 11:52:32
Zitat von: P.G. am 27. August 2013, 09:54:09
Zu Garcia: Es sind Juristen selbst, die gesetzlich vorschrieben, dass Juristen letztendlich die nötige Sachkenntnis fehlt um psychiatrische Gutachten zu beurteilen (oder auch zu erstellen). Will ein Jurist ein Gutachten ernshaft hinterfragen, braucht er ein weiteres Gutachten. Garcia beurteilt hier ein psychiatrisches Gutachten aus juristischer Sicht. Das ist an einigen Stellen richtig komisch. Unfreiwillig.
Im übrigen sind psychiatrische Gutachten immer sprachlich so zu gestalten, dass es Juristen (Laien) möglich ist diese zu verstehen. Das ist tatsächlich eine der wenigen Forderungen an psychiatrische Gutachten. Das kommt nicht von ungefähr.

Nur leider verstehen die Mollath-Anhänger das falsch:

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/08/18/der-fall-mollath-etappensieg-und-raumgewinn/#comment-23204

wikileaks sagte am 27. August 2013 um 12:03 :

@ Rudolf Sponsel:

Der Hinweis auf Ihre eigene Analyse berührt einen Punkt, den ich hier jetzt so lange gebetsmühlenartig wiederhole, bis er aufgegriffen wird: Zehn verschiedene, brilliante, in Einzelarbeit generierte Analysen sind nicht ein zehntel so wirksam und nachhaltig wie eine kollaborative Aufarbeitung. Die technische Anfangshürde ist sicher hoch, aber was haben wir jetzt? Noch eine brilliante Ausarbeitung, die droht in ihrer Wirkung zu verpuffen. Ich will die tolle Leistung von Herrn Garcia überhaupt nicht schmälern, im Gegenteil: ich wünsche mir maximale Wirkung.

Gibt es keinen Technik-Geek, der hier mitliest, den man mit den unermüdlichen Mollath-Unterstützern und Psychiatrie-Kritikern zusammenbringen kann?

Herr Strate hat mit seiner Transparenz-Offensive doch absolut den Nerv getroffen und Herr Garcia bringt es auf den Punkt: die Gutachten sind für psychiatrische Laien geschrieben, also können sich auch Laien hinsetzen und sie analysieren. Wir sind gar nicht auf die breite Mitwikung der Zunft der Psychiater angewiesen.

                            :grins
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Groucho am 27. August 2013, 12:35:30
Im SpON-Forum gehts ab:
http://forum.spiegel.de/f22/fall-gustl-mollath-anwalt-stellt-psychiatrische-gutachten-ins-netz-99037.html (http://forum.spiegel.de/f22/fall-gustl-mollath-anwalt-stellt-psychiatrische-gutachten-ins-netz-99037.html)

bis hin zur Unterstellung stalinistischer Zustände. Irre.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: mossmann am 27. August 2013, 12:44:21
Zitat von: bayle am 27. August 2013, 07:01:50

edit: Und da war er schon einige Jahre in der Psychiatrie; genug Zeit also für jeden Gesunden, dass der erste Zorn verraucht wäre und er sich auf ein für ihn selbst akzeptables Ausmaß an Kompromissen im täglichen Leben hätte einstellen können, ohne damit "die Rechtmäßigkeit seines Urteils anzuerkennen".

Erschreckend, wie zynisch hier zum Teil analysiert wird.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 27. August 2013, 12:49:20
Zitat von: mossmann am 27. August 2013, 12:44:21
Zitat von: bayle am 27. August 2013, 07:01:50

edit: Und da war er schon einige Jahre in der Psychiatrie; genug Zeit also für jeden Gesunden, dass der erste Zorn verraucht wäre und er sich auf ein für ihn selbst akzeptables Ausmaß an Kompromissen im täglichen Leben hätte einstellen können, ohne damit "die Rechtmäßigkeit seines Urteils anzuerkennen".

Erschreckend, wie zynisch hier zum Teil analysiert wird.

Verstehe nicht was daran zynisch sein soll, selbst bei vollkommener Unschuld also einem echten Fehlurteil, sollte doch irgendwann der punkt erreicht sein an dem ich mit meiner Umwelt wieder interagiere, vielleicht sogar die möglichkeit nutze mich zu erklären, es ist kein sehr rationales Verhalten selbst wenn ich komplett im recht bin quasi bis zum Lebensende die beleidigte Leberwurst zu spielen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: mossmann am 27. August 2013, 12:51:26
Zitat von: The Doctor am 23. August 2013, 18:14:31
Zitat von: sweeper am 23. August 2013, 17:17:52
Warum sollten hochkarätige kritische Psiramistas dem Krimi-Blog zu mehr Klicks verhelfen, indem sie drüben für qualifizierte Kommentare sorgen?

Sorry, aber dieses Elite-Denken kotzt mich gerade so richtig an. Widerwärtig!       #)

es hat schon seinen Grund, warum das Topic zu einem Schulterklopf-Dialog der G.M.-Experten geschrumpft ist ;-)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. August 2013, 12:54:56
@mossmann:
Zitates hat schon seinen Grund,
Der Grund ist offensichtlich:

außer ein paar Hanseln hier hat keiner Lust, sich mit den Original-docs auseinanderzusetzen, geschweige denn sie hier beispielhaft zu zitieren.
Es gibt aber immer wieder ein paar Schlaumeier, die hier nur reinschauen, um eine dumme Bemerkung loszuwerden.
Dazu gehörte der Doctor, und du machst es ihm nach.

Und wenn du mal länger die Beiträge im Wolff-Blog verfolgen würdest, dann verstehst du meine Bemerkung über deren zweifelhafte Qualität auch.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: MrSpock am 27. August 2013, 12:56:55
Zitat von: sweeper am 27. August 2013, 12:54:56
Es gibt aber immer wieder ein paar Schlaumeier, die hier nur reinschauen, um eine dumme Bemerkung loszuwerden.
Dazu gehörte der Doctor, und du machst es ihm nach.


Faszinierend!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: mossmann am 27. August 2013, 12:57:34
Zitat von: Belbo am 27. August 2013, 12:49:20
Zitat von: mossmann am 27. August 2013, 12:44:21
Zitat von: bayle am 27. August 2013, 07:01:50

edit: Und da war er schon einige Jahre in der Psychiatrie; genug Zeit also für jeden Gesunden, dass der erste Zorn verraucht wäre und er sich auf ein für ihn selbst akzeptables Ausmaß an Kompromissen im täglichen Leben hätte einstellen können, ohne damit "die Rechtmäßigkeit seines Urteils anzuerkennen".

Erschreckend, wie zynisch hier zum Teil analysiert wird.

Verstehe nicht was daran zynisch sein soll, selbst bei vollkommener Unschuld also einem echten Fehlurteil, sollte doch irgendwann der punkt erreicht sein an dem ich mit meiner Umwelt wieder interagiere, vielleicht sogar die möglichkeit nutze mich zu erklären, es ist kein sehr rationales Verhalten selbst wenn ich komplett im recht bin quasi bis zum Lebensende die beleidigte Leberwurst zu spielen.

Ich denke, du kennst dich aus mit Psychologie? Dann solltest du es besser wissen. Der Satz: "Und da war er schon einige Jahre in der Psychiatrie; genug Zeit also für jeden Gesunden, dass der erste Zorn verraucht wäre" ist einfach zynisch.  Zudem ist es ganz schön selbstherrlich und idiotisch, beurteilen zu wollen, wie sich "Gesunde" in Ausnahmesituation "normalerweise" zu verhalten haben ...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. August 2013, 12:57:41
Zitat von: MrSpock am 27. August 2013, 12:56:55
Zitat von: sweeper am 27. August 2013, 12:54:56
Es gibt aber immer wieder ein paar Schlaumeier, die hier nur reinschauen, um eine dumme Bemerkung loszuwerden.
Dazu gehörte der Doctor, und du machst es ihm nach.


Faszinierend!

Aber unlogisch.   8)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: MrSpock am 27. August 2013, 13:00:35
Zitat von: sweeper am 27. August 2013, 12:57:41
Zitat von: MrSpock am 27. August 2013, 12:56:55
Zitat von: sweeper am 27. August 2013, 12:54:56
Es gibt aber immer wieder ein paar Schlaumeier, die hier nur reinschauen, um eine dumme Bemerkung loszuwerden.
Dazu gehörte der Doctor, und du machst es ihm nach.


Faszinierend!

Wo steht geschrieben, dass die Menschen logisch sind?

Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Star_Trek_IV:_Zur%C3%BCck_in_die_Gegenwart
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: mossmann am 27. August 2013, 13:02:02
Zitat von: sweeper am 27. August 2013, 12:54:56
@mossmann:
Zitates hat schon seinen Grund,
Der Grund ist offensichtlich:

außer ein paar Hanseln hier hat keiner Lust, sich mit den Original-docs auseinanderzusetzen, geschweige denn sie hier beispielhaft zu zitieren.


Vielleicht hat auch keiner Lust auf Euren Stil in dieser Sache.

Mich nerven alleine schon so Dinger wie "Mollathisten", "Mollath-Anhänger" etc ... ist mir zu viel Ideologie ...

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. August 2013, 13:02:13
@mossmann:
Zitat
Zudem ist es ganz schön selbstherrlich und idiotisch, beurteilen zu wollen, wie sich "Gesunde" in Ausnahmesituation "normalerweise" zu verhalten haben ...

Natürlich wäre es sehr interessant zu erfahren, wie die anderen Patienten (die im Gegensatz zu Mollath "Kranken") mit der geschilderten Umzugssituation umgegangen sind.
Aber vielleicht haben die ihre Umzugskisten nur deshalb brav aus-und eingepackt, weil sie unter schweren Neuroleptika standen und daher wie willenlose Zombies reagierten?


ZitatMich nerven alleine schon so Dinger wie "Mollathisten", "Mollath-Anhänger" etc ... ist mir zu viel Ideologie ...

Das zeigt mir, dass du dich mit diesen Menschen bzw ihren Blog-Kommentaren noch nicht wirklich beschäftigt hast.

edit:
Deren Haltung gegenüber den psychiatrischen Gutachten kommt hier exemplarisch zum Ausdruck:
Zitat
xxx  sagte am 27. August 2013 um 11:29 :
Hallo sol1,
es gibt immer noch Zeitgenossen, die die Gutachten als in sich konsistent und wissenschaftlich bezeichnen.
Deren Selbstverständnis beschreiben sie so(Du weißt, wen ich meine):

    Warum sollten hochkarätige kritische Psiramistas dem Krimi-Blog[den Blog hier von G. Wolff ] zu mehr Klicks verhelfen, indem sie drüben für qualifizierte Kommentare sorgen?


Hierher trauen sich diese kritischen Hochkaräter mit ihren qualifizierten Kommentaren nicht. Feiglinge hoch3

Da bleibt nur resigniertes Kopfschütteln.
Denn es ist offensichtlich, dass die Mollathisten (sic!) in ihrer ideologischen Verblendung unbeirrt davon ausgehen, dass mehrere Gutachter sich geirrt haben oder zumindest fahrlässig, wenn nicht sogar böswillig gehandelt haben, indem sie sich mit "Fehlgutachten" zu Handlangern einer behaupteten mafiösen Justiz in Bayern machten.

Und dann jammern die uns hier aus zahlreichen Blog-und Forenkommentaren sattsam bekannten Protagonisten noch öffentlich rum, dass man auf dieser "Basis" nicht mit ihnen reden will ...  :heul:





Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 27. August 2013, 13:05:54
Zitat

Ich denke, du kennst dich aus mit Psychologie? Dann solltest du es besser wissen. Der Satz: "Und da war er schon einige Jahre in der Psychiatrie; genug Zeit also für jeden Gesunden, dass der erste Zorn verraucht wäre" ist einfach zynisch.  Zudem ist es ganz schön selbstherrlich und idiotisch, beurteilen zu wollen, wie sich "Gesunde" in Ausnahmesituation "normalerweise" zu verhalten haben ...

Ich finde das eher empathisch als zynisch, man versucht sich in die Situation des Insassen hineinzuversetzen und dann auf das eigen Verhalten zu schliessen, m.E. hätten viele der Mollathunterstützer ein gutes Werk getan wenn sie Herrn Mollath in diese Richtung beeinflusst hätten, sie haben ihn aber lieber auf ihre Antipsychatrierosinante gesetzt damit er weiter gegen Windmühlen anreiten kann. Ich kenne mich nur am Rande mit Psychologie aus....
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 27. August 2013, 13:08:12
Zitat von: mossmann am 27. August 2013, 13:02:02
Zitat von: sweeper am 27. August 2013, 12:54:56
@mossmann:
Zitates hat schon seinen Grund,
Der Grund ist offensichtlich:

außer ein paar Hanseln hier hat keiner Lust, sich mit den Original-docs auseinanderzusetzen, geschweige denn sie hier beispielhaft zu zitieren.


Vielleicht hat auch keiner Lust auf Euren Stil in dieser Sache.

Mich nerven alleine schon so Dinger wie "Mollathisten", "Mollath-Anhänger" etc ... ist mir zu viel Ideologie ...


....das verhält sich ähnlich wie mit den Truthern, es beschreibt zwar den Menschen nur oberflächlich, seine Aktionen innerhalb der entsprechenden Szene aber recht eindeutig.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 27. August 2013, 13:09:44
@Mossmann
Wenn Du mit Inhalten kommst, bin ich gerne bereit, mich mit Dir auseinanderzusetzen. Ansonsten werde ich Deinen speichelsprühenden Posts aus dem Wege gehen.

edit: Dich scheint eine Art Hassliebe mit Psiram zu verbinden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 27. August 2013, 13:18:07
Zitat von: sweeper am 27. August 2013, 11:52:32
Zitat von: P.G. am 27. August 2013, 09:54:09
Zu Garcia: Es sind Juristen selbst, die gesetzlich vorschrieben, dass Juristen letztendlich die nötige Sachkenntnis fehlt um psychiatrische Gutachten zu beurteilen (oder auch zu erstellen). Will ein Jurist ein Gutachten ernshaft hinterfragen, braucht er ein weiteres Gutachten. Garcia beurteilt hier ein psychiatrisches Gutachten aus juristischer Sicht. Das ist an einigen Stellen richtig komisch. Unfreiwillig.
Im übrigen sind psychiatrische Gutachten immer sprachlich so zu gestalten, dass es Juristen (Laien) möglich ist diese zu verstehen. Das ist tatsächlich eine der wenigen Forderungen an psychiatrische Gutachten. Das kommt nicht von ungefähr.

Nur leider verstehen die Mollath-Anhänger das falsch:

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/08/18/der-fall-mollath-etappensieg-und-raumgewinn/#comment-23204

wikileaks sagte am 27. August 2013 um 12:03 :

@ Rudolf Sponsel:

Der Hinweis auf Ihre eigene Analyse berührt einen Punkt, den ich hier jetzt so lange gebetsmühlenartig wiederhole, bis er aufgegriffen wird: Zehn verschiedene, brilliante, in Einzelarbeit generierte Analysen sind nicht ein zehntel so wirksam und nachhaltig wie eine kollaborative Aufarbeitung. Die technische Anfangshürde ist sicher hoch, aber was haben wir jetzt? Noch eine brilliante Ausarbeitung, die droht in ihrer Wirkung zu verpuffen. Ich will die tolle Leistung von Herrn Garcia überhaupt nicht schmälern, im Gegenteil: ich wünsche mir maximale Wirkung.

Gibt es keinen Technik-Geek, der hier mitliest, den man mit den unermüdlichen Mollath-Unterstützern und Psychiatrie-Kritikern zusammenbringen kann?

Herr Strate hat mit seiner Transparenz-Offensive doch absolut den Nerv getroffen und Herr Garcia bringt es auf den Punkt: die Gutachten sind für psychiatrische Laien geschrieben, also können sich auch Laien hinsetzen und sie analysieren. Wir sind gar nicht auf die breite Mitwikung der Zunft der Psychiater angewiesen.

                            :grins
Ich hätte jetzt gedacht das ist ironisch gemeint.
Mir langt es übrigens schon den Garcia Text zu überfliegen. Dann habe ich schon genug erfahren. Wie ihr euch noch irgendwelche Kommentare in den Blogs geben könnt, ist mir schleierhaft. Ist das so eine Art Katastrophentourismus? Ganz zu schweigen davon, dass ich auch die anderen Blogbeiträge gar nicht mehr ernst nehmen kann. Ich habe längst eine Art Gleichgültigkeit entwickelt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. August 2013, 13:29:53
ZitatWie ihr euch noch irgendwelche Kommentare in den Blogs geben könnt, ist mir schleierhaft. Ist das so eine Art Katastrophentourismus?

Ich habe vor, über die Induktion von Wahnthemen in Internetforen zu promovieren ....  :angel:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. August 2013, 14:55:23
Ergänzung zum KVPM- Punkt in http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148293#msg148293

Weinberger hat Mollath daraufhin ebenfalls befragt und gibt dazu an:
Zitathttp://www.psychiatrie-und-ethik.de/rundbriefe/RB1.11.pdf

...Mollath zählt weitere Unterstützer auf, darunter solche, die ihn seit der Schulzeit kennen, großenteils wohl etablierte Damen und Herren, u.a. Mitglieder der CSU.
Mit Herrn Dörner, Altenpfleger in Nürnberg, habe er seit gemeinsamen Demonstrationen gegen den Irak-Krieg im Jahr
2003 Kontakt.

Auf spezielle Nachfrage: Vor seiner Festnahme habe er einmal auf der Straße Leute von der KVPM / Scientology gesprochen. Ihm sei ihr Info-Material als dick aufgetragen erschienen. Er sei skeptisch geblieben.
Mit Prof. P. habe er darüber gar nicht gesprochen. Wie er in seinem Gutachten darüber schreiben konnte, verstehe er nicht.
Einen Schriftsatz von Frau Halmi von IAAPA (43) habe er vor zwei Jahren von Herrn Dörner bekommen. Ihre Darstellung entspreche seiner eigenen Erfahrung. Anfang 2011 habe er Herrn Schuster vom Bundesverband Psychiatrieerfahrener angeschrieben, aber keine Antwort bekommen.


(43):Eine weitere psychiatrischen Übergriffen wehrende Organisation mit leider antipsychiatrischer Tendenz.

Das klingt so, als ob Prof. Pfäfflin in seinem Gutachten etwas zu KVPM angemerkt hat - vermutlich  ausgehend von der oben zitierten Bemerkung.
Kannst du das bestätigen, bayle?

Die Dörners sind jedenfalls zentrale Figuren bei "Gustl-for Help":
http://www.gustl-for-help.de/support.html

Zu IAAPA:
http://www.iaapa.de/zwang2_dt/halmi.htm

Zu den ideologischen Hintergründen und Verflechtungen von Antipsychiatrie und Scientology:
http://www.lichtblick-newsletter.de/so.pdf
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. August 2013, 16:07:06
Ob Nina Hagen als Informationsquelle taugt?
Auf ihrer Facebookseite  https://www.facebook.com/NinaHagen/posts/10151578209851523
erwähnt sie ihre Kontakte zu einem Herrn Fritz Schuster von den Psychiatrieerfahrenen:
ZitatLiebe Freunde , Geschwister und Menschenrechts-Aktivisten , unser Fritz Schuster vom Landesverband Psychiatrie-Erfahrener in NRW , seit so vielen Jahren kümmert er sich um viele viele Einzelfälle im Psychiatrie-System . Er hat mir sehr geholfen , mit Verbesserungs-Vorschlägen für meine Gesprächsführung , mit einigen wichtigen Richtigstellungen und Gedanken zu den ersten Telefongesprächen mit Sema , Ilona & Christina , ich bin sehr dankbar , dass der Fritz mir hilft , dass ich die Sache besser machen kann, ich freue mich sehr über seine Impulse , so kann ich meine Arbeit verbessern ...

Aber noch interessanter ist dieser Hinweis:
Zitatz.B. schreibt Fritz noch:
" Semas Einweisungsgutachterin war Frau Ziegert. Bei ihr handelt es sich um die Gattin des Psychologen und Rechtsanwalts aus der Kanzlei Rolf Bossi in München. Frau Ziegert hatte einst in einer beim Landgericht München anhängigen Strafsache ein Gutachten erstellt, was den Erwartungen des vorsitzenden Richter nicht entsprach. Frau Ziegert hatte vordem bereits über 300 derartiger Gutachten zur Zufriedenheit der jeweiligen Auftraggeber erstellt. Hier jedenfalls kam es zur Skandal, der Richter warf sie aus dem Verfahren und bestellte sich anderwärts ein seinem Zweck entsprechendes Gutachten. Frau Ziegert versuchte sich danach als Gegengutachterin, bekam im Gericht aber Hausverbot. Danach habe ich diese Angelegenheit aus den Augen verloren, weil für mich der Beweis der Korruption dieser Begutachtungen erwiesen schien. Bei gerichtlich bestellten "Wunschgutachten" handelt es sich folglich um Verbrechen in Tätergemeinschaft mit den Gerichten. "

Also die Gutachterin Hanna Ziegert (Psychiaterin und Psychoanalytikerin), die Mollath in der Beckmann-Sendung gegenüber saß, ist die Ehefrau des Prof. Ulrich Ziegert, zu dem bzw dessen Kanzlei Bossi  Mollath schon in seinem Anschreiben 2006 (siehe oben) Kontakt suchte.


Und weiter - O-Ton Nina Hagen:
ZitatDa möchte ich unsern lieben Fritz gerne versuchen zu beruhigen , denn den § 63 möchte doch auch ICH abschaffen , dafür setze ich mich doch ein , und ich bin doch auch nicht grössenwahnsinnig , sondern lediglich , wie unser Dr. Martin Luther King jr. sagt : " I HAVE A DREAM " !
oder wie John Lennon sagt : " YOU MAY SAY THAT I'M A DREAMER , BUT I'M NOT THE ONLY ONE "

...

In Liebe und Solidarität mit allen unseren entrechten Geschwistern , gefangen im Psychiatrie-System :

Eure Schirmfrau Nina Hagen : 

Das ist ihre Mission.


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 27. August 2013, 16:22:10
ZitatDas ist ihre Mission.

.....keine Sorge nicht lange.

http://www.dieterwunderlich.de/Nina-Hagen.htm

.
2000.... fastet für PETA
30. Oktober 2007....behauptet Außerirdische würden Menschen entführen
9. Oktober 2008.... Rückflug vom Ashram
16. August 2009.... lässt sich taufen.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. August 2013, 17:00:38
Thomas Stadler versucht sich auch an den Gutachten:
Zitat...Man muss kein Arzt oder Psychiater sein, um erkennen zu können, dass die tatsächlichen Feststellungen Leipzigers, so wie sie in dem Gutachen dargestellt werden, den Schluss auf ein paranoides Gedankensystem, eine krankhafte seelische Störung, eine Schuldunfähigkeit im Tatzeitpunkt und eine fortbestehende Gefährlichkeit für die Allgemeinheit, nicht zulassen...
http://www.internet-law.de/2013/08/mollath-ein-opfer-der-psychiatrie.html
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. August 2013, 17:07:56
Erste anwaltliche Reaktionen auf Strates Gutachten-Veröffentlichung:

ZitatGerhard Strate sagte am 27. August 2013 um 17:55 :

Lieber civiseuropeensis,

wegen der Gutachten arbeitet der Server bei der STRATO AG im Moment am Rande seiner Leistungsfähigkeit. Mein IT-Mann ist zuversichtlich, dass das Problem bald behoben ist. Dennoch wäre ich dankbar, wenn Sie mir Vorschläge alternativen Vorgehens direkt an meine Emailadresse schicken könnten.
Der erste Professor hat sich übrigens wegen angeblicher Verletzung seiner Urheberrechte schon bei mir gemeldet (über seine Anwälte). Jetzt beginnen für mich wieder die schlaflosen Nächte bei dem angstvollen Gedanken an die klugen Anwaltskollegen!

Wer weiß, wie lange die Gutachten und die Betreuungsakte noch online sind.

Daher empfielt Frau Wolff:
Zitat
gabrielewolff sagte am 27. August 2013 um 18:07 :

Ich habe mir alle Dokumente heruntergeladen – da geht es dann ganz schnell mit dem Aufrufen und Blättern, und auch das Kopieren von Zitaten klappt besser.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 27. August 2013, 17:46:37
Zitat von: sweeper am 27. August 2013, 17:00:38
Thomas Stadler versucht sich auch an den Gutachten:
Zitat...Man muss kein Arzt oder Psychiater sein, um erkennen zu können, dass die tatsächlichen Feststellungen Leipzigers, so wie sie in dem Gutachen dargestellt werden, den Schluss auf ein paranoides Gedankensystem, eine krankhafte seelische Störung, eine Schuldunfähigkeit im Tatzeitpunkt und eine fortbestehende Gefährlichkeit für die Allgemeinheit, nicht zulassen...
http://www.internet-law.de/2013/08/mollath-ein-opfer-der-psychiatrie.html
Falsch. Richtig ist: man darf kein Psychiater sein, wenn man dem Gedankengang von Herrn Stadler folgen will ...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. August 2013, 17:59:35
Mackenthun (http://geraldmackenthun.de/mollath/) nimmt derweil das Strate-Interview in der ZEIT aufs Korn:

ZitatNach der Freilassung: Strate und Mollath geben Interviews

Die Journalisten Sabine Rückert und Heinrich Wefing interviewten Mollaths Rechtsvertreter Gerhard Strate. Das ausführliche Gespräch erschien am 22. August 2013 als ,,Dossier" in der Zeit (S. 11-13). Strate wirkt im Interview recht kleinlaut: Keine Verschwörung, kein Skandal – einige handwerkliche Unzulänglichkeiten und formale Fehler. Sein Mandant ist angeblich ein missverstandenes fränkisches Original und Unikum, das aktuell keine neue Frau sucht und deshalb ungefährlich ist.

Strate blieb ausgesprochen faktenarm, dafür war er mit unbewiesenen Unterstellungen und Behauptungen umso freigiebiger. Teilweise verlor er sich in Rabulistik: Wenn ein Gericht keine Rechtsbeugung feststellt, dann heiße das ja nicht, dass es keine gebe. Immerhin wandte er sich dagegen, dass ein psychisch kranker Straftäter seine Entlassung allein dadurch erzwingen könne, indem er sich dem Gespräch und der Begutachtung durch gerichtlich bestellte Sachverständige verweigere. ,,Es ist Nonsens, die Abschaffung der Fernbegutachtung zu fordern." Das richtet sich gegen den lautstarken Mollath-Unterstützerkreis, der immer wieder darauf rumreitet, dass mit Mollath nicht gesprochen worden sei – und dabei das Gutachten von Prof. Friedemann Pfäfflin zu erwähnen vergisst. Wenige Minuten später behauptet er, dass das Bundesverfassungsgericht die Fernbeobachtung 2001 für verfassungswidrig erklärt hat (was falsch ist).

Rückert und Wefing kommen auf den "unseriösen Eindruck" zu sprechen, den Mollath-Unterstützer auf sie machen. "Gegen die Gerichtsreporterin des Spiegel [Beate Lakotta] (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-101368199.html) findet im Internet eine regelrechte Rufmordkampagne statt. Einer der beteiligten Sachverständigen hat sich geweigert, sich weiter mit Mollath zu beschäftigen, weil er von Mollath-Anhängern in übelster Weise beschimpft wird, und der Chefarzt der Forensischen Psychiatrie in Bayreuth soll zeitweise unter Polizeischutz gestanden haben." Strate spricht von "durchgeknallten Trittbrettfahrern", die ihr eigenes Spielchen treiben. "Das kommt immer wieder vor, ist immer wieder zu bedauern". Strate bleibt im Ungefähren; so richtig entgegengetreten ist er dem nicht, vielmehr hatte er sich bei allen Unterstützern bedankt. Und er trug dazu bei, dass Mollath zu einem Helden, einem unschuldig Verfolgten, einer Ikone wurde.

Das Interview ist unergiebig. Strate zieht sich auf den Standpunkt zurück, dass Aussage gegen Aussage steht. Hat Mollath die ihn festnehmenden Polizisten als Nazis bezeichnet? Kann sein. Haben Pfäfflin und Kröber Mollath als wahnkrank diagnostiziert? Spielt keine Rolle. Die Rufmordkampagne im Internet? Bedauerlich. Mollaths wirre Konvolute? Kennt er nicht. Warum trennte sich Mollath immer wieder von seinen Anwälten? Weiß er nicht und interessiert ihn nicht. Ist Gustl Mollath krank? Mollath hat nur ein etwas starkes Mitteilungsbedürfnis. ,,Ich trete aus dem Rechtsstaat aus!" Hat Mollath nie gesagt. Es ist also eine große Verschwörung, alle haben sich geirrt oder lügen, nur Mollath hat Recht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 27. August 2013, 19:05:50
Zitat von: bayle am 27. August 2013, 07:01:50
Zitat von: ErpelderNacht am 26. August 2013, 20:40:05
Nun ja, die Gesamtsituation - die Fehleinweisung - war ein einziger Mißstand.
Das klingt jetzt ein bisschen trotzig.

ZitatAls Unschuldiger einfach so im Irrenhaus verräumt zu werden mit der Perspektive, dort bis zum Lebensende eingesperrt zu sein, ist Horror.
Als Gutachter wie als Psychiatrie-Reformer wärst Du jetzt überqualifiziert, mit Deiner 1:1-Übernahme der Mollath-Version bis in die Sprachregelung hinein:
ZitatAnfang August 2011 zog Herr Mollath mit der Station FP 6 um in ein neues Gebäude der Forensischen Klinik. Dieser ihm und den Mitpatienten länger angekündigte Umstand mit entsprechender aufwendiger logistischer Vorbereitung wurde von ihm dergestalt blockiert, sich zu weigern, aktiv bei der Auswahl der auf der neuen Station benötigten und vertretbaren persönlichen Habe mitzuwirken, so dass das Packen letztlich durch Mitglieder des Pflegeteams übernommen werden musste. Nach dem Umzug war Herr Mollath über Wochen nicht bereit, die in seinem Zimmer befindlichen verschlossenen Kartons zu öffnen, sondern forderte schriftlich die Herausgabe ihm ,,entzogener" Unterlagen, Schreibsachen usw., wobei dieses Verhalten nur deshalb exemplarisch aufgeführt werden soll, da es grundsätzlich die krankheitsüberformten dysfunktionalen Problemlösestrategien des Patienten verdeutlicht und aufzeigt, wie der Patient mit seinem provozierenden Verhaltensweisen letztlich soziale Situationen konstelliert und konstruiert, die dann neuerliche MögIichkeiten bieten, sich vermeintlich entmündigt und schikaniert durch die Unterbringungssituation zu erleben. Noch während das Umzugs brachte er eine Art Plakat an einem der Straße zugewandten Fenster an - mit dem Inhalt, dass er hier "gefoltert" werde, was Zeugnis über sein aufmerksamkeitsheischendes, sicher auch provozierendes Verhalten ablegt.
https://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Aerztliche-Stellungnahmen-2008-2012.pdf
[S. 11]
Wie gesagt, wenn es nicht zum Märtyrer reicht, muss man ein bisschen nachhelfen.

edit: Und da war er schon einige Jahre in der Psychiatrie; genug Zeit also für jeden Gesunden, dass der erste Zorn verraucht wäre und er sich auf ein für ihn selbst akzeptables Ausmaß an Kompromissen im täglichen Leben hätte einstellen können, ohne damit "die Rechtmäßigkeit seines Urteils anzuerkennen".

Es geht einzig und allein um die Tatsache, ob er die ihm vorgeworfenen Taten begangen hatte und ob die Voraussetzungen für eine Einweisung nach §63 vorlagen oder nicht.

Die Zweifel, daß er die Taten beging, sind so groß geworden, daß er freigelassen wurde.

Ob er geistig krank war oder ist, spielt keine Rolle mehr.

Daß ihr - sweeper, bayle und bebo - so auf die jetzt als unbewiesen geltende Wahnkrankheit herumkaut, ist faszinierend.

Bei allem Respekt: Das riecht nach Realitätsverweigerung.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 27. August 2013, 19:15:15
...apropos Realitätsverweigerung, er wurde frei gelassen, weil zwei Buchstaben zu klein geschrieben waren , aus keinem anderen Grund.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. August 2013, 19:16:27
@ErpelderNacht:
ZitatDie Zweifel, daß er die Taten beging, sind so groß geworden, daß er freigelassen wurde.

Wie bitte?
Wie lautete noch mal die Begründung?

ZitatOb er geistig krank war oder ist, spielt keine Rolle mehr.
Du meinst, das spielt für die WA keine Rolle?

ZitatDaß ihr - sweeper, bayle und bebo - so auf die jetzt als unbewiesen geltende Wahnkrankheit herumkaut, ist faszinierend.
Die psychiatrischen Gutachter sind sich aber über die Diagnose recht einig - wie du den Gutachten entnehmen kannst.
Um welche "Beweise" geht es also deiner Meinung nach, wenn du von einer als "unbewiesen geltenden Wahnkrankheit" sprichst?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 27. August 2013, 19:47:40
Zitat von: ErpelderNacht am 27. August 2013, 19:05:50
Daß ihr - sweeper, bayle und bebo - so auf die jetzt als unbewiesen geltende Wahnkrankheit herumkaut, ist faszinierend.

Bei allem Respekt: Das riecht nach Realitätsverweigerung.
Bisher hast Du ja wenigstens noch gelegentlich (oh, ich merke gerade, ein kompromittiertes Wort) versucht, konkrete Einwände zu machen, aber da scheint Dir inzwischen das Pulver ausgegangen zu sein. Schade.
Ich hatte anfangs gesagt, dass Du zwar völlig schief gewickelt bist :teufel, aber doch wenigstens nicht zur Diffamierung Deiner Diskussionspartner neigst. Offenbar ist Deine Geduld mit uns jetzt aber am Ende.

War durchaus anregend mit Dir. Tschüss.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 27. August 2013, 21:00:05
Zitat von: bayle am 24. August 2013, 10:52:41
Zwischenergebnis

Die Gutachten Leipziger, Kröber und Pfäfflin sind – was die innere Konsistenz, die Wissenschaftlichkeit und die Unvoreingenommenheit angeht – vor Vorwürfen in Schutz zu nehmen. Sie sind überzeugend. Jedem, der da Zweifel hat, sei die vollständige Lektüre empfohlen. Sie ist über weite Strecken auch für den Laien ohne vorprogrammierte Missverständnisse möglich.

Aufforderung angenommen. Ich habe die Gutachten gelesen. Es sind meine ersten derartigen Gutachten. Ich bin überrascht, wie sie geschrieben sind. Vor allem in dem entscheidenden Punkt finde ich sie nichtssagend. Gefahrenprognose? Pfäfflin kommt in seinem schriftlichen Gutachten zu dem Schluss, dass Mollath umgehend freizulassen wäre, weil er nicht mehr gefährlich genug ist. In seinem mündlichen Gutachten erhöht er die Gefährlichkeitsprognose aber ohne Begründung. Du hast bestimmt die Stellungnahme des Generalbundesanwalts gelesen? Nimmst du Pfäfflins Gutachten auch vor dessen Kritik in Schutz?

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. August 2013, 21:28:33
@Tyko:
ZitatVor allem in dem entscheidenden Punkt finde ich sie nichtssagend.
Kannst du das bitte anhand von entsprechenden Zitaten verdeutlichen?
Was ist deiner Meinung nach der "entscheidende Punkt", und warum sind sie "nichtssagend" ?

z.B. Leipziger-Gutachten, S.30:

Zitat...Die weitere Prognose beim Angeklagten wird dadurch bestimmt sein, ob für die bei ihm vorliegende paranoide Erkrankung eine organische Ursache gefunden werden kann, deren Ursache als solche behandelbar ist, mit der Folge, dass durch diese Behandlung auch die Wahnerkrankung des Angeklagten eine nachhaltige Besserung erfahren könnte. Gegebenenfalls wäre auch hier eine unterstützendet eher symptomatisch zu sehende neuroleptische Behandlung des Angeklagten angezeigt.

Für die beiden anderen Differentialdiagnosen, die Diagnose der wahnhaften Störung und der paranoiden Schizophrenie, wäre beim Angeklagten eine neuroleptische Behandlung unter stationären Bedingungen und im Weiteren eine psychotherapeutische Behandlung unerlässlich, um das Zustandsbild des Angeklagten positiv beeinflussen zu können.
Erst durch eine stationäre psychiatrische Behandlung wäre frühestens nach etlichen Monaten mit einer deutlichen Besserung des Zustandsbildes des Angeklagten bei positivem Behandlungsverlauf zu rechnen.

Die vorstehend getroffene sachverständige Bewertung der vom Gericht gestellten Fragen an den Gutachter muss als vorläufig insofern angesehen werden, als durch weitere Erkenntnisse, die sich im Falle einer besseren Kooperationsbereitschaft des Angeklagten ergeben könnten, hinsichtlich differentialdiagnostischer Zuordnung und Prognose weitere Konkretisierungen ergeben könnten, die unter Einbeziehung der Erkenntnisse aus der Beweisaufnahme einer evtl. Hauptverhandlung der abschließenden Bewertung im Gutachten einer Hauptverhandlung zu berücksichtigen wären.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 27. August 2013, 21:59:48
Zitat von: Tyko am 27. August 2013, 21:00:05
Es sind meine ersten derartigen Gutachten. Ich bin überrascht, wie sie geschrieben sind.
Das ist dann auch nicht wirklich verwunderlich.

ZitatPfäfflin kommt in seinem schriftlichen Gutachten zu dem Schluss, dass Mollath umgehend freizulassen wäre, weil er nicht mehr gefährlich genug ist.
Das habe ich so nicht gelesen, könntest Du da noch einmal den Wortlaut anführen?

ZitatDu hast bestimmt die Stellungnahme des Generalbundesanwalts gelesen?
Nein.

ZitatNimmst du Pfäfflins Gutachten auch vor dessen Kritik in Schutz?
Würdest Du, der Einfachheit halber, auch diese Kritik hier wörtlich zitieren?

Bis morgen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. August 2013, 23:16:10
@Tyko, @bayle:

Hier die Stellungnahme des GBA:

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Stellungnahme-GBA-2013-07-24.pdf

ZitatNimmst du Pfäfflins Gutachten auch vor dessen Kritik in Schutz?

Der GBA kritisiert ausdrücklich nicht den Gutachter Pfäfflin, sondern das OLG Bamberg - beispielhaft hier (S.22 ff) :
Zitat...
d)
Darüber hinaus setzt sich das Oberlandesgericht nicht mit den von dem Sachverständigen in seinem schriftlichen Gutachten aufgezeigten zahlreichen Gesichtspunkten auseinander, die gegen eine aktuelle erhebliche Gefährlichkeit des
Beschwerdeführers, sondern vielmehr für eine zwischenzeitliche Verminderung des von ihm ausgehenden Risikos sprechen (keine Äußerung von Rachegedanken gegenüber seiner früheren Ehefrau oder anderen Personen; Bedürfnis nach Wahrheit und Gerechtigkeit als Hauptanliegen; das Erheben zahlloser schriftlicher Klagen, Anklagen, Eingaben und
Anträgen als in begrenztem Maße konstruktiver Kompensationsmechanismus für die Abarbeitung heftiger affektiver Erregungen; deutlich unauffälligeres und angepassteres Verhalten im Stationsalltag als während der Zeit seiner ersten
Unterbringung; kein Missbrauch von Lockerungen).
Weiter heißt es im schriftlichen Gutachten des Sachverständigen, anhaltende wahnhafte Störungen könnten zwar, müssten aber nicht in erneute rechtswidrige gefährliche Handlungen münden. Empirisch abgesicherte Daten zu entsprechenden Rückfallhäufigkeiten lägen nicht vor. Ergänzend hätte auch berücksichtigt werden können, dass sich der
Beschwerdeführer zum Zeitpunkt der Begutachtung bereits fünf Jahre im Maßregelvollzug befunden und einem Sachverständigen gegenüber erstmals ausführlich Angaben gemacht hat...

Siehe dazu auch S.24!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 28. August 2013, 00:05:48
Der GBA schreibt sachlich und formaljuristisch. Allein maßgeblich ist das Gericht. Der Gutachter leistet nur Hilfe bei der Entscheidungsfindung. Doch auf Seite 21 beginnt Range die Grundlage des Beschlusses - das schriftliche und das mündliche Gutachten Pfäfflins - abzuklopfen und das ist die Kritik von ihm, die ich meine. Es gibt, glaube ich, seit 2004 vom Bundesverfassungsgericht die fünfstufige Skala für die Gefährlichkeitsprognose, an die sich Gutachter halten sollen. Und die ist für mich Erstleser in den Gutachten, die alle nach 2004 entstanden sind, der Anker gewesen, nach dem ich gesucht habe, aber eben vergeblich, das habe ich mit nichtssagend gemeint.

1) die eingeschränkte Möglichkeit
2) die bloße Möglichkeit
3) die gehobene Wahrscheinlichkeit
4) die hohe Wahrscheinlichkeit
5) die sehr hohe Wahrscheinlichkeit

und da ist Pfäfflin im schriftlichen Gutachten auf der zweitniedrigsten Stufe geblieben, was ich auch angesichts seiner Exploration für passend erachtet habe bei der Lektüre seines Gutachtens. Richtig aggressiv wird Mollath von Pfäfflin nicht beschrieben. Wenn Pfäfflin in der Anhörung 2011 dabei geblieben wäre, hätte das Gericht Mollath in die Freiheit entlassen. Da er aber in der mündlichen Verhandlung um drei Stufen in der Gefährlichkeitsprognose nach oben gegangen ist, ist Mollath in der Forensik geblieben. Da aber Pfäfflin das nicht begründet hat, hätten die Richter unbedingt nachfragen müssen. Und dieses Versäumnis der Richter ist einer der Ansatzpunkte von Kleine-Cosack.

Die Wissenschaftlichkeit der Gutachten möchte ich erst einmal ausblenden. Wichtig ist für so ein Gutachten, dass es den juristischen Ansprüchen genügt. Und ein Gutachter, der sein Handwerk versteht, hält sich an die Vorgaben der Rechtssprechung. Und das hat Pfäfflin nicht gemacht. Wenns den Richtern egal ist, dürften sie in der Regel damit durchkommen. In diesem Fall könnte das anders laufen. Da von diesem Anwalt Mollaths nur wenig zu hören ist, (er ist aber auch ein renommierter Anwalt), setze ich einen Link zu einem Radiointerview, bei 2:40 spricht er zu seinem Fall und bei 7:00 geht es um die Aussichten.

http://detektor.fm/politik/gustl-mollath-ist-frei-vorerst/
(Einfach Download starten.)

Kleine-Cosack wertet die Stellungnahme des GBA als Fingerzeig, dass das Bundesverfassungsgericht seiner bisherigen Rechtssprechung treu bleibt und er hegt sogar die Hoffnung, dass es die Unterbringung von Mollath von Anfang an für rechtswidrig erklärt. Ich bin gespannt, wie das BVerfG entscheiden wird. Ich tippe auf eine erneute Rüge für ein bayerisches Gericht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 28. August 2013, 06:15:52
Zitat von: Tyko am 27. August 2013, 21:00:05
Ich bin überrascht
Ich auch. Ich finde gar keinen Krakeel  ;)

Ich bin nicht hinreichend kompetent, die Qualität Deiner Ausführungen einzuschätzen, aber zumindest überzeugt die Diktion. Ich schränke also den Generalisierungsgrad meines Zwischenergebnisses vorerst wie folgt ein:

Die Gutachten Leipziger, Kröber und Pfäfflin sind – was die innere Konsistenz, die Wissenschaftlichkeit und die Unvoreingenommenheit angeht – vor globalen Vorwürfen in Schutz zu nehmen. Sie sind überzeugend, was die Befundwürdigung und die Diagnosestellung angeht. (Allerdings habe ich keine Ahnung, wie die Tragfähigkeit der Gefährlichkeitsprognose einzuschätzen ist). Jedem, der da Zweifel hat, sei die vollständige Lektüre empfohlen. Sie  Die Lektüre ist über weite Strecken auch für den Laien ohne vorprogrammierte Missverständnisse möglich.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 28. August 2013, 07:18:04
@Tyko:
ZitatEs gibt, glaube ich, seit 2004 vom Bundesverfassungsgericht die fünfstufige Skala für die Gefährlichkeitsprognose, an die sich Gutachter halten sollen.....da ist Pfäfflin im schriftlichen Gutachten auf der zweitniedrigsten Stufe geblieben, was ich auch angesichts seiner Exploration für passend erachtet habe bei der Lektüre seines Gutachtens.

Könntest du mir darin zustimmen, dass es in diesem Fall besonders schwierig ist, eine einigermaßen valide Gefährlichkeitsprognose zu erstellen? - Diese setzt m.E. zumindest eine beobachtbare Entwicklung, einen  - besten Falls günstigen - Verlauf unter Therapie voraus. Wünschenswert wäre (die Einsicht in das begangene Unrecht lasse ich mal außen vor - bei einer persistierenden wahnhaften Realitätsverkennung leider nicht erwartbar; auf diesen Punkt zielt letztlich der Passus, in dem Pfäfflin Mollath das Gutachter-Dilemma erklärt: S.2 ) eine erkennbare Fähigkeit zum Perspektivenwechsel (konkret etwa hinsichtlich seines Verhaltens auf Station - wenn schon nicht in Hinsicht auf sein allgemeines Misstrauen), ein Zugang zu den eigenen Gefühlen und eine Auseinandersetzung mit den eigenen Konfliktlösestrategien. Auch wenn Pfäfflin diese Essentials in seinem Gutachten nicht expressis verbis benennt, so zielt seine Gesprächsführung letztlich auf diese Punkte.

Pfäfflin legt sich m.E. im schriftlichen Gutachten eben nicht auf eine Gefährlichkeitsstufe fest, sondern präsentiert unterschiedliche Aspekte und Szenarien einer schwer einschätzbaren Situation: "Einerseits ...  andererseits". Dabei ist es ihm ein Anliegen, möglichst viele prognostisch günstige Aspekte zu nennen - bei einer prognostisch eher ziemlich ungünstigen Ausgangslage: Fehlendes Unrechtsbewusstsein (hinsichtlich der Anlasstaten) und langjährige Totalverweigerung.
Sogar hier ist er noch konziliant und macht  - darauf bezieht sich der GBA ausdrücklich - konkrete Vorschläge für den weiteren Umgang mit dem Untergebrachten, um ihm Brücken aus der Verweigerungshaltung zu bauen.

Damit wir uns ein Bild von der Anhörung machen können:
http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-LG-Bayreuth-Protokoll-2011-05-09.pdf

S.11 zum scheinbaren Widerspruch zwischen schriftlichem und mündlichem Gutachten:
Zitat...Ich habe da vielleicht eine etwas zu weiche Formulierung gewählt.
Wenn man berücksichtigt, dass die Anlasstaten losgelöst von der sonstigen Persönlichkeit des Untergebrachten begangen wurden und dass andererseits eine therapeutische Bearbeitung dieser Taten bislang gar nicht stattgefunden hat, halte ich die Wahrscheinlichkeit vergleichbarerTaten für sehr hoch.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 28. August 2013, 08:23:55
Nachtrag:

ZitatDie Wissenschaftlichkeit der Gutachten möchte ich erst einmal ausblenden. Wichtig ist für so ein Gutachten, dass es den juristischen Ansprüchen genügt. Und ein Gutachter, der sein Handwerk versteht, hält sich an die Vorgaben der Rechtssprechung. Und das hat Pfäfflin nicht gemacht.

Bezieht sich das auf die schon erörterte scheinbare  Diskrepanz der Gefährlichkeitsprognose?
Oder in welchen Aspekten hat sich Pfäfflin deiner Meinung nach nicht an die Vorgaben der Rechtsprechung gehalten?

In der mündlichen Anhörung wird am Ende (S.12) eine Stellungnahme des BKH Bayreuth (statt auf den 16.04 irrtümlich auf 20.04. datiert) erwähnt, zu der sich Herr Mollath äußern soll:

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-BKH-2013-04-16.pdf

Er erklärt, er halte diese Stellungnahme für "falsch" und weiter (S.13 unten): "Eines weiteren Anhörungstermins zu dieser Stellungnahme ... bedarf es nicht".
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 28. August 2013, 11:34:38
Zitat von: sweeper am 28. August 2013, 08:23:55
Bezieht sich das auf die schon erörterte scheinbare  Diskrepanz der Gefährlichkeitsprognose?

Ja.

Zitat von: sweeper am 26. August 2013, 22:42:48
@Belbo:
Zitatman mag gar nicht daran denken was García aus den Fotos einer Darmspiegelung von Herrn Mollath herauslesen würde.....
Über welche juristische Qualifikation verfügt Oliver García noch mal?
Wo kann man das nachlesen?

Im Impressum von dejure.org

http://dejure.org/impressum.html

findet sich die Auffälligkeit, dass er kein Rechtsanwalt ist. Dazu brauchte es das zweite Staatsexamen. Gleichzeitig fällt aber bei seinen Beiträgen auf, dass er auf hohem Niveau juristisch argumentiert. Er hat irgendwo auch mal klargestellt, dass er kein Rechtsanwalt ist. Er hat vielleicht nur das erste Staatsexamen. Wenn man dann weder Anwalt noch Richter werden will, dann kann man auch anders planen.

Oder man fällt beim zweiten Staatsexamen mehrmals durch  ;D

Überraschenderweise wäre es denkbar, dass ein Jurist, der kein Volljurist ist, doch als Richter in Frage käme.

http://www.gesetze-im-internet.de/drig/__7.html

Gibt auch den hier ohne zweites Staatsexamen

http://de.wikipedia.org/wiki/Markus_S%C3%B6der
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 28. August 2013, 11:40:46
Es stört mich bei Herrn García die Qualität und Unlogik seiner Textwände, weniger die Art seiner Qualifikation .
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 28. August 2013, 11:56:16
Zitat von: Belbo am 28. August 2013, 11:40:46
Es stört mich bei Herrn García die Qualität und Unlogik seiner Textwände, weniger die Art seiner Qualifikation .

Du bist ja auch nett  :angel:

Ich war - ehrlich gesagt - verblüfft, als Urheber von so viel Spin-Doctoring und Legendenbildung ("Wörthmüller-Mysterium") eine Person anzutreffen, deren fachlicher und persönlicher Hintergrund (und damit die Motivationslage) völlig im Dunkeln bleibt.

Könnte theoretisch auch eine Art Künstlername sein - oder gibt es irgendwo eine Vita?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 28. August 2013, 13:39:58
 :grins2:
....er taucht im Umfeld einer Anwaltskanzlei für Baurecht in Mannheim auf einer der Teilhaber dort ist Mitgeaschäftsführer des blogs.. Mehr weiß ich auch nicht....
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 28. August 2013, 14:36:26
ZitatAnwaltskanzlei für Baurecht in Mannheim

Warum setzt er sich dann nicht lieber mit Pfusch am Bau und korrupten Sachverständigen in dieser Branche auseinander? - Dann müsste er sich nicht so einen Müll über die forensischen Gutachten aus den Fingern saugen.


Vielleicht ist es dann dieser Garcia? - Käme wenigstens entfernt hin...
http://www.remax.de/oliver_nunez

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 28. August 2013, 15:24:50
Der Verteidiger bei der Anhörung zum Pfäfflin-Gutachten scheint übrigens dieser Herr gewesen zu sein:

http://www.ziegler-marburg.de/index.php?id=14

Über ihn wird auch Anekdotisches berichtet (ohne Gewähr...):
Zitathttp://bloegi.wordpress.com/2008/12/06/taszis-verurteilt-drziegler-zu-gefangnis/

...Dr.Ziegler ist als Rechtsanwalt in Marburg ziemlich bekannt. Er hat sich mehrmals mit Behörden angelegt. Die einheimischen Blättchen berichten. Es kommt zu Skandalen. Bei der Nummer 50jähriger Geiselnehmer randaliert in seiner Zelle hat Ziegler immerhin öffentlich erklärt, Theo K. (der "Geiselnehmer") hätte nicht zur Einnahme von Psycho-Medikamenten gezwungen werden dürfen. Später hat Ziegler bei der Verteidigung eines Mandanten, der Buße für Falschparken zahlen sollte, entdeckt, dass die Frau des damaligen Oberbürgermeisters Möller (CDU) genauso falsch geparkt hat, und nach Akteneinsicht angezweifelt, ob diese Frau Buße gezahlt hat.

Ich selbst meide Ziegler, weil er im Pinkel-Prozess den TSV-1888-Banjo verteidigt hat. Im Gegensatz zu den Richtern Laudi, Filmer und dem Oberamtsanwalt Hormel werfe ich Ziegler aber nicht vor, dass er log. Darf ein Verteidiger, der weiß, dass sein Mandant bestimmte Taten getan hat, das Gegenteil behaupten? Nein. Er darf aber noch bewerten, dass sein Mandant aus anderen Gründen nicht strafwürdig sei. Genau das hat Ziegler im Pinkel-Prozess getan. Er war selbst wohl am meisten verblüfft, als Filmer Pinkel-Banjo freisprach.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 29. August 2013, 10:12:15
Strate und Kleine-Cosack haben Garcías fachliche Unterstützung angenommen. Ich werde mir das mal durchlesen.

http://strate.net/de/dokumentation/Molath-Erklaerung-der-Verteidigung-2013-07-09.pdf
Zitat3. Strafvollstreckungsverfahren
Gegen den Beschluss der Strafvollstreckungskammer vom 10.6.2013 haben wir inzwischen
die Beschwerde begründet. Der Schriftsatz vom heutigen Tage wird parallel ins Netz gestellt.
Ich danke Oliver García, der wesentliche Teile der Beschwerdebegründung ausgearbeitet hat.
Auch hat er bei der Ausarbeitung des von Rechtsanwalt Kleine-Cosack am 15. Mai 2013
beim Bundesverfassungsgericht eingereichten ergänzenden Schriftsatzes ganz wesentliche
Zuarbeit geleistet. Die schon etwas angestaubt gewesene Verfassungsbeschwerde aus dem
Januar 2012 hat hierdurch neue Frische und Schwungkraft bekommen, was sich an der
Mitteilung des RiBVerfG Müller vom 11.6.2013 über die Zustellung an das Bayerische
Staatsministerium der Justiz und an den Generalbundesanwalt zeigt. Danke!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 29. August 2013, 10:16:25
ZitatIch werde mir das mal durchlesen.
Ja, berichte mal zusammenfassend.

Und hilf uns auf die Sprünge mit Oliver Garcia  ;)
Ich bin überzeugt davon, dass das ein Künstlername ist - unter dem er vieles ungestraft veröffentlichen kann, was ihm unter Realnamen juristisch angelastet werden könnte.

Allerdings schätze ich seinen Hintergrund so ein, dass er sowohl auf dem juristischen als auch auf dem Medien-Sektor eine gewisse Expertise mitbringt.

Und es wäre nicht das erste Mal, dass jemand mit Hilfe bekannter Namen bzw Zitation durch selbige seinen "wissenschaftlichen" Ruf begründet - alte Hochstapler-Taktik.

Thomas Stadler bezeichnet ihn ja ebenfalls als "Kollegen".
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Typee am 29. August 2013, 10:35:36
"Oliver Garcia" muss nicht unbedingt Rechtsanwalt sein, es gibt eine Menge akademisch ausgebildete Juristen, die nicht Rechtsanwälte sind und auch noch nicht einmal die "Befähigung zum Richteramt" haben. Wenn ich jetzt lese, dass Strate sich bei ihm für die Formulierung einer Beschwerdebegründung bedankt, dann denke ich automatisch an einen wissenschaftlichen Assistenten an einem Lehrstuhl für Strafrecht, der "nur" das erste Staatsexamen durchlaufen hat und eine akademische Laufbahn anstrebt. Die werden schon mal als Gutachter für juristische Fragen herangezogen, die dem Praktiker zu fieselig sind, etwa wegen umfänglicher Rechtsprechungs- und Literaturrecherchen. Deren Ausarbeitungen landen dann als Textbausteine in den Schriftsätzen. Das könnte also passen.

Andere Variante: ein altgedienter Strafverteidiger a.D., Richter oder StA a.D., der mit solchen Gegenständen besonders vertraut war und sich seine Pension aufbessert.

Spekulation so oder so, da würde ich vorläufig keine weiteren Gedanken drauf verschwenden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 29. August 2013, 10:39:40
Jedenfalls ist er ein begnadeter Jongleur, von dem man keine Silbe, keinen Halbsatz ungeprüft übernehmen darf, egal wie eingängig der formuliert ist.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 29. August 2013, 10:39:57
Zitateinen wissenschaftlichen Assistenten an einem Lehrstuhl für Strafrecht,
Auch der müsste irgendwo in einem MA-Verzeichnis eines Lehrstuhls auftauchen.
Zitat
Andere Variante: ein altgedienter Strafverteidiger a.D., Richter oder StA a.D., der mit solchen Gegenständen besonders vertraut war und sich seine Pension aufbessert.
Dafür ist der Name zu jugendlich-trendy (http://www.residentadvisor.net/dj/olivergarcia) ... also in dem Fall Künstlername eines Opas?

Ich neige ja auch manchmal zu blühender Fantasie   ;D - aber wenn ich mir das Impressum von "Delegibus" und "Dejure" anschaue, kann man schon auf bestimmte Ideen kommen - alle anderen Namen dort sind nämlich schön per Link weiter verifizierbar.
Nur dieser eine nicht.

Aber beweist mir bitte schnell, dass ich mich irre ... sonst wird es zur fixen Idee!  :grins
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 29. August 2013, 10:40:33
Zitat von: bayle am 29. August 2013, 10:39:40
Jedenfalls ist er ein begnadeter Jongleur, von dem man keine Silbe, keinen Halbsatz ungeprüft übernehmen darf, egal wie eingängig der formuliert ist.

Eine Art Juristen- Fritzschna.  :grins

Er war derjenige, der Lakotta am schärfsten angriff:
http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelblog/fall-gustl-mollath-beate-lakotta-ueber-die-zweifel-an-der-opferrolle-a-873836.html

Und hier der Künstler selbst mit einer Art kritischer Presseschau:
http://blog.delegibus.com/2012/12/14/fall-mollath-wenn-die-welle-des-journalismus-bricht/
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 29. August 2013, 10:58:03
Ich glaube nicht, dass es ein Künstlername ist. García ist in Barcelona geboren.

http://peoplecheck.de/handelsregister/BW-HRB_703488-52453

Ich halte es für gut möglich, dass er nur das erste Staatsexamen hat. Ich kenne Juristen, die keine Volljuristen geworden sind, weil sie gewusst haben, dass sie nicht als Anwalt arbeiten wollen. Nach dem ersten Staatsexamen kann man als Jurist etliche Berufe anstreben. Der Söder hat da als Beispiel ein Volontariat folgen lassen, weil er den journalistischen Weg einschlagen wollte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 29. August 2013, 11:02:19
@Tyko:

Vielen Dank für den Tip!
Garcia war ja zeitweise recht aktiv im Zettel-Forum; seine Argumentationsstrategie ist rhetorisch gewandt und mit subtilen ad-hominems gewürzt - aalglatt.
Das ist kein "Kleiner", sondern einer, der seinen Job versteht.

Geburtsort Barcelona - vielleicht dieser?

Zitathttp://www.xing.com/profile/Oliver_GarciaAleman
Ich biete
    Leadership, development, training, recruitment, interviews, competency based interviews, sales, business management, processes and policies, organization.

Aber der spricht kein Deutsch  :(
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 29. August 2013, 11:31:17
Hier könnte eine Spur sein:

http://iprserv.jura.uni-leipzig.de/pipermail/ipr-aktuell/2002-March/000011.html

ZitatOliver Garcia ipr-aktuell@iprserv.jura.uni-leipzig.de
Thu, 28 Mar 2002 14:33:28 +0100

...Bei dejure.org (http://dejure.org) gibt es - aus dem IPR-Bereich - die EuGVVO,
das EuGVÜ, die InsVfVO und das EGBGB. Die Besonderheit dort ist, das die
Gesetzestexte mit zahlreichen Querverweisen und Rechtsprechungshinweise
versehen sind.

Gruß,
Oliver García

https://iprserv.jura.uni-leipzig.de/mailman/listinfo/ipr-aktuell

Das scheint eine Austausch- Plattform zu sein, zu der sich praktisch jeder anmelden kann.

Aber das oben ist von 2002.
Nix unter "ehemalige Mitarbeiter": http://uni-leipzig.de/~iprserv/ehem-mitarbeiter.shtml
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 29. August 2013, 13:10:41
Jetzt ist das ZEIT-Interview von letzter Woche mit Gerhard Strate online:

http://www.zeit.de/2013/35/gerhard-strate-gustl-mollath

Das hat ja Herr Mackenthun (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148358#msg148358) schon in seinem Blog unter die Lupe genommen.
(Quelle:  http://geraldmackenthun.de/mollath/)

Aus dem Interview:
ZitatZEIT: Die Medien geißeln gerade empört die rigide Unterbringung im Maßregelvollzug. Dabei ist das Wirken der Medien selbst maßgeblich für die Missstände bei der Unterbringung psychisch gestörter Straftäter. Bis heute werden Sachverständige, die ihren Patienten etwas zutrauen und sie in die Freiheit entlassen, öffentlich gekreuzigt und beruflich ruiniert, wenn der Entlassene wieder was anstellt. Die Medien beklagen also einen Zustand, den sie selbst heraufbeschworen haben. Wie passt das zusammen?

Strate: Das passt nicht zusammen, da haben Sie völlig recht. Es gibt zahlreiche Fälle, in denen den Psychiatern kein Vorwurf zu machen ist. Deren Handwerkszeug ist begrenzt. Entscheidend sind die verantwortlichen Juristen bei den Gerichten und natürlich auch die Rechtsanwälte. Was mit Mollath passiert ist, war nicht allein die Schuld der beteiligten Psychiater und Justizjuristen, sein Verhängnis waren auch seine Anwälte.

Na, gut, dass das mal aus berufenem Munde gesagt wurde...

Diese Passage ist auch nett:
ZitatZEIT: Das klingt jetzt sehr reaktiv. Arbeiten Sie nicht auch von sich aus ziemlich aktiv mit den Medien?

Strate: Ich habe in den 33 Jahren meiner Existenz als Verteidiger, von zwei, drei Ausnahmen abgesehen, keinen Journalisten von mir aus angerufen.

ZEIT: Na, Ihre Saat ist jedenfalls aufgegangen. Wir haben natürlich auch die Talkrunde BR extra gesehen kurz nach Mollaths Entlassung aus der Psychiatrie. Das war so harmonisch, wir dachten, da singen jetzt alle gleich im Chor: "Der Rechtsstaat hat gesiegt." Sind Sie stolz auf Ihre Medienstrategie?

Irgendwo wurde Strate mal - in einem spektakulären zurückliegenden Fall - als "Nachrichtenhändler" (http://www.zeit.de/1996/24/glosseml.txt.19960607.xml) bezeichnet.
Genau - das war dieser Fall:
ZitatZEIT: Auch im Fall der Monika Weimar haben Sie 1995 eine viel bejubelte Wiederaufnahme erwirkt. Nach dem anschließenden Freispruch aber wurde die Frau erneut verurteilt, wieder zu lebenslanger Freiheitsstrafe wegen Mordes an ihren beiden kleinen Töchtern. Dabei haben Sie öffentlich gesagt: Meine Mandantin ist unschuldig. Macht Sie das nicht nachdenklich?

Strate: Das war wieder ein Fehlurteil.

ZEIT: Zwei Fehlurteile bei ein und derselben Person?

Strate: Der Vorsitzende Richter des Schwurgerichts in Frankfurt war ein kluger Mann. Aber die Beweisaufnahme war darauf angelegt, meine Mandantin ein zweites Mal zu überführen. Insofern habe ich schon Gründe, weiterhin von einem Fehlurteil zu sprechen. Aber ich will nicht darauf beharren. Wir sind erfolglos in Revision gegangen, und dann war auch Schluss. Ich kann nicht lebenslang der Monika-Weimar-Anwalt bleiben.

Und das war auch der STERN:
Zitat
ZEIT: Und was passiert, wenn Gustl Mollath – wieder? – eine Straftat begeht? Immerhin haben Sie einem Mann mit Gefährlichkeitsprognose in die Freiheit verholfen. Denken Sie an den Fall des Psychiatriepatienten Sabasch, der 2002 auch auf öffentlichen Druck der Zeitschrift stern aus dem Maßregelvollzug geholt wurde. Da gab es ähnlichen Freilassungsjubel, ein ganzer Pulk von Journalisten erwartete den Entlassenen vor der forensischen Klinik. Drei Monate später vergewaltigte er eine junge Frau stundenlang.

Da kommt doch einiges auf dem Konto der Strate- und STERN-Medienarbeit zusammen, mannmannmann!

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 29. August 2013, 13:36:33
....meine Zauberkugel sagt, dass er innerhalb Jahresfrist auch nicht mehr Herrn Mollaths Anwalt sein wird......
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 29. August 2013, 13:39:58
Zitat von: Belbo am 29. August 2013, 13:36:33
....meine Zauberkugel sagt, dass er innerhalb Jahresfrist auch nicht mehr Herrn Mollaths Anwalt sein wird......

Das denke ich auch - nämlich dann, wenn die neue Verhandlung ansteht, mit der er keinen Blumentopf gewinnen wird.
Das wird dann wohl Frau Lorenz-Löblein auslöffeln müssen.

Strate hofft ja ganz dringlich, dass Petra M. sich nicht vor Gericht traut:
Zitat
Strate: Das kann ich nicht sicher sagen. Ich erwarte allerdings, dass in einem rechtsstaatlichen Verfahren von dem alten Urteil nichts übrig bleibt. Es wird letztlich Aussage gegen Aussage stehen, und das Gericht wird auch die Motive von Aussagen sorgfältig prüfen.

ZEIT: Frau Mollath dürfte in der erneuerten Hauptverhandlung bei ihrer belastenden Aussage bleiben, die Frage ist nur, ob sie sich trauen wird, vor Gericht aufzutreten, wenn da schon der Gustl-Fanclub sitzt. Freuen Sie sich darüber?

Strate: Ach was! Ich würde mir verbitten, dass ein tobendes Publikum sich in einem Saal befindet, in dem ich verteidige – egal auf wessen Seite es steht. Wenn das passiert, verlasse ich den Raum. Ich erwarte das aber nicht. Ich gehe jedoch davon aus, dass Frau Mollath von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen wird. Das ist der einfachste Weg.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 29. August 2013, 14:25:24
Mein Eindruck ist, dass sich Strate richtig Mühe gibt, wenn ich die Qualität seiner Eingaben und Anträge ansehe. Der hört nicht einfach auf. Und Mollath wird mittlerweile wissen, was er an Strate hat.

ZitatStrate: Ich könnte im Moment nicht mehrere Mollaths betreuen. Der eine beansprucht schon 60 Prozent meiner Arbeitskraft

Warum sollte Strate diesen Mollath preisgeben?

ZitatZEIT: Auch der stern hat nichts gezahlt?

Strate: Keinen Cent. Längerfristig ist es aber schon so, dass Herr Mollath an seine Existenz denken muss, auch müssen gewaltige Kosten beglichen werden, die bisher unbezahlt geblieben sind. Natürlich für die Verteidigung, aber auch für Unterstützer, die unter großem zeitlichem Einsatz gearbeitet haben. Sie alle will Mollath entschädigen. Da denken wir an Buch- oder Filmrechte.

ZEIT: Gibt es schon Anfragen zu Buch und Film?

Strate: Massenweise. Aber ich habe noch gar keine Zeit gehabt, Gespräche zu führen. Bavaria, Constantin, sie haben sich alle gemeldet.

ZEIT: Sie würden sich darum auch noch kümmern?

Strate: Das würde ich eventuell machen.

ZEIT: Das bezahlt am Ende auch Ihre Rechnung.

Strate: Das bezahlt auch meine Rechnung, völlig klar.

Mollath hat ja den Arbeitsplatz erst einmal abgelehnt, um sich auf den Prozess vorzubereiten.

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/3407062/gustl-mollath-will-ferraris-restaurieren.html

Diese Zeit wird er nutzen, um alles aufzuschreiben. Dann gewinnt Strate mal "eben" den Prozess und das Manuskript wird versteigert.  :angel:

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 29. August 2013, 14:41:13
ZitatMollath hat ja den Arbeitsplatz erst einmal abgelehnt, um sich auf den Prozess vorzubereiten.
Mollath sagte auch in seinem Videoclip-Auftritt xy (http://www.youtube.com/watch?v=MwLbl0gA9uw), er rede jetzt so, wie es ihm gerade einfällt - er habe keine Zeit gehabt, sich auf diesen Auftritt vorzubereiten  ::)

Mollath findet für alles eine pseudologische Erklärung.
Er schiebt den Gedanken an einen Beruf von sich und begründet das mit der Notwendigkeit, seine Prozessakten zu studieren: Da könne er nicht 8 Stunden in der Werkstatt zubringen.

Wenn er sich je ernsthaft mit dem Gedanken ans Arbeiten auseinandergesetzt hätte, dann wüsste er, dass es für Fälle wie ihn Wiedereingliederungsmaßnahmen gibt, bei denen man sich erst mal stundenweise erproben kann.

Es gehört zu seinen dysfunktionalen Strategien, sich eine Erklärung zurechtzubasteln, die ihn davor schützt, sich mit seinen Defiziten, Niederlagen, Fehlern auseinanderzusetzen.
Er braucht diese Einengung auf die Unrechts-und Prozessthemen, um sich halbwegs zu stabilisieren.

Ich würde ihm aber wünschen, dass er wieder Spaß an der Autoschrauberei entwickelt (die ist wegen des geschäftlichen Scheiterns vermutlich auch angstbesetzt - leider).
Indem er etwas wirklich Konstruktives tut -  was ihn erfreut und wo er merkt, dass er etwas kann - könnte er wieder Mut fassen. Die Prozessiererei wird ihm definitiv am Ende nicht das bringen, was er sich daraus erhofft.
Womöglich reißt sie alte Erinnerungen und Wunden wieder auf und destabilisiert ihn erneut.
ZitatWarum sollte Strate diesen Mollath preisgeben?
Weil ihm eine WA keine Lorbeeren eintragen wird.

ZitatDiese Zeit wird er nutzen, um alles aufzuschreiben. Dann gewinnt Strate mal "eben" den Prozess und das Manuskript wird versteigert.  :angel:
"Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute."
Auch wenn - so las ich es bei Zettel - Herr Garcia den Mollath für eine verkannte Künstlerpersönlichkeit hält, kann ich doch in Mollaths zahlreichen Schriften nichts künstlerisch Wertvolles finden.
Schreiben (damit es jemand lesen mag) müsste das Ganze also eher Uwe Ritzer - oder Oliver Garcia selbst  ;)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 29. August 2013, 15:15:54
Du, so läuft das auch  ;D

Mollath erzählt und ein Ghostwriter sorgt für die Lesbarkeit. Du scheinst auch das Potential dieser Geschichte zu unterschätzen. Da gibt es eine Geistheilerin und keine toten Kinder. Das haben die Verlage sofort gemerkt und sich bei Mollath gemeldet. Die Filmfirmen sehen auch diese vielen schönen Oldtimer-Ferraris.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 29. August 2013, 15:20:38
Na, dann sollen die mal schnell loslegen - bevor die WA kommt...

Sonst überschlagen sich womöglich die Ereignisse, und es geht aus wie hier:
Zitat
ZEIT: Auch im Fall der Monika Weimar haben Sie 1995 eine viel bejubelte Wiederaufnahme erwirkt. Nach dem anschließenden Freispruch aber wurde die Frau erneut verurteilt, wieder zu lebenslanger Freiheitsstrafe wegen Mordes an ihren beiden kleinen Töchtern. Dabei haben Sie öffentlich gesagt: Meine Mandantin ist unschuldig. Macht Sie das nicht nachdenklich?

Strate: Das war wieder ein Fehlurteil.

ZEIT: Zwei Fehlurteile bei ein und derselben Person?

Strate: Der Vorsitzende Richter des Schwurgerichts in Frankfurt war ein kluger Mann. Aber die Beweisaufnahme war darauf angelegt, meine Mandantin ein zweites Mal zu überführen. Insofern habe ich schon Gründe, weiterhin von einem Fehlurteil zu sprechen. Aber ich will nicht darauf beharren. Wir sind erfolglos in Revision gegangen, und dann war auch Schluss. Ich kann nicht lebenslang der Monika-Weimar-Anwalt bleiben.

Aber das ist natürlich ein doppelter Glücksfall für die Medien:
Zitathttp://www.zeit.de/1996/24/glosseml.txt.19960607.xml

So fängt es meistens an: "Bei einem kleinen Italiener. Wir hatten uns zum Essen getroffen. Er sagte, daß er finanziell nicht mehr weiterwisse. Da haben wir gesagt: gut." Wer spricht hier? Wer war wann mit wem bei einem kleinen Italiener? Winter 1993. Zwei Männer in Hamburg. Sie sprachen über Geld. Es ging um eine Frau. Stern -Ressortchef Thomas Osterkorn mit dem Rechtsanwalt und Revisionsexperten Gerhard Strate. Sie sprachen über Monika Böttcher, geschiedene Weimar. Vergangenen Mittwoch begann vor dem Landgericht Gießen erneut der Prozeß gegen diese Frau. Das Wiederaufnahmeverfahren...


...Dann geschah Unerwartetes: Das Oberlandesgericht Frankfurt hob am 4. Dezember 1995 das erste Urteil auf. Strate hatte es geschafft. Monika Weimar, ein Justizirrtum? Alle berichteten über die Sensation. Bild am Sonntag, Spiegel und der NDR brachten sogar Gespräche mit der Entlassenen, die der stern doch für sich beanspruchte. Das Verlagshaus Gruner+Jahr nannte Gerhard Strate einen "Nachrichtenhändler" und verklagte ihn vor dem Hamburger Landgericht. Der Rechtsanwalt wehrte sich am 21. Dezember 1995 im NDR-Magazin "Panorama": "Der stern will ernsthaft mir und Frau Weimar verbieten, über diesen Fall zu sprechen bis zum Erscheinen des nächsten sterns am Donnerstag kommender Woche! In welcher Welt leben wir denn eigentlich?"

Noch einmal floß Geld. Diesmal vom Spiegel. 20 000 Mark für Reinhard Weimar, der von Anfang an auch als möglicher Täter im Gespräch war. Spiegel-Gerichtsreporter Gerhard Mauz, seit Beginn auf der Seite des Vaters: "Herr Weimar ist ein ganz armer Hund." Ein Frankfurter Rechtsanwalt hat nun den juristischen Schutz von Reinhard Weimar übernommen. Stern-Kollege Osterkorn über die Geldgabe des Spiegel: "So 'n bißchen Hautgout hat das ja." Mauz über den stern: "Fragen Sie mal nach den Summen, die der stern in Frau Weimar gesteckt hat!" Osterkorn: "Insgesamt? Das weiß ich schon gar nicht mehr."

Aus diesem Grund wurde Strate ja auch als "Nachrichtenhändler" bezeichnet...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 29. August 2013, 15:37:07
ZitatAus diesem Grund wurde Strate ja auch zu Recht als "Nachrichtenhändler" bezeichnet...
Und aus eben diesem Grund halte ich "Oliver Garcia" für einen Medienmann.

Das ist ähnlich wie bei den Gläubigen:

Strate zelebriert die Messe mit unverständlichen Texten.
Garcia schreibt die Exegesen - mit einer gewissen Schlagseite (also nicht gerade textkritisch)
Und Frau Wolff mit ihrem Blog ist die Bibelkreis-Tante, die dafür sorgt, dass ihre Schäfchen nicht vom rechten Weg abkommen.

                                                   :angel:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 29. August 2013, 16:53:17
Zitat von: Tyko am 29. August 2013, 15:15:54
Du, so läuft das auch  ;D

Mollath erzählt und ein Ghostwriter sorgt für die Lesbarkeit. Du scheinst auch das Potential dieser Geschichte zu unterschätzen. Da gibt es eine Geistheilerin und keine toten Kinder. Das haben die Verlage sofort gemerkt und sich bei Mollath gemeldet. Die Filmfirmen sehen auch diese vielen schönen Oldtimer-Ferraris.

So ganz habe ich es ja doch noch nicht verstanden:

die Story funktioniert doch eigentlich nur dann, wenn sich herausstellen sollte, dass Mollath tatsächlich einem ganz großen Coup auf der Spur war und dass irgendwelche sinistren Mächte ihn planvoll kaltgestellt haben.

Aus dem ZEIT-Interview dazu:
ZitatZEIT: Wir können immer noch nicht den größten Schwarzgeldskandal aller Zeiten ausmachen, den Mollath angeblich aufgedeckt haben will. Und zu den wirren Briefen kam auch ein menschlich ungewöhnliches Verhalten. Mollath hat sich in seinem Haus hinter heruntergelassenen Rollläden verschanzt, er ist mit einer Zahnbürste als Einstecktuch im Prozess erschienen.

Strate: Lassen Sie uns erst mal bei dem Aktenordner mit den Papieren bleiben, über die sich später die Gutachter hergemacht haben. Den Ordner hat er vor Gericht überreicht in einer Verhandlung, wo er ohne Anwalt war. Von einem Anwalt hatte er sich vorher getrennt. Ich weiß nicht, warum, ich habe ihn dazu nicht befragt. Ich komme mit ihm klar, und wenn andere Anwälte mit ihm nicht klargekommen sind, dann interessiert mich das nicht...
Abgesehen von ein paar Zufallstreffern - die das Bankgeschäft als Schattenseite wohl leider mit sich bringt - wurde aber bisher nichts wirklich Spektakuläres gefunden, oder?

Hab zum Verifizieren mal das Untersuchungsausschuss-PDF unten angehängt

Und warum Strate einen Bogen um die Frage mit den Anwälten macht, ist noch mal ein Extra-Thema.
Da hätten die beiden Redakteure nachhaken müssen...Geschickt abgelenkt, Herr Strate!
Denn das ist doch ein ganz wesentlicher Punkt, an dem das ursprüngliche Verfahren angeblich angreifbar ist, oder?
So wird es von den Anhängern immer gern dargestellt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 29. August 2013, 22:40:23
Ja, der Herr Strate - allgegenwärtig...

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/2232884/

Zitat...
Kassel: Aber ich sehe es, Herr Strate, gar nicht nur juristisch. Ich frage mich, wenn wir zunächst mal bei Herrn Mollath bleiben, ich möchte es gleich erweitern, wie man es auch weiter nützen kann, so was zu veröffentlichen, aber Sie müssen natürlich immer im Interesse Ihres Mandanten handeln, wenn Sie in dieser Art und Weise doch möglicherweise die Gerichte in Regensburg, in Nürnberg, in Augsburg gegen sich aufbringen. Fürchten Sie nicht - Sie reden ja auch sehr offen in Interviews darüber, wie haarsträubend Sie zum Teil das finden, was da geschehen ist -, fürchten Sie nicht, dass das die Position Ihres Mandanten bei einer Wiederaufnahme des Verfahrens schwächt?

"Ich veröffentliche nur das, was die Gerichte selber zum Besten gegeben haben"

Strate:
Ach, wissen Sie, ich mache das Geschäft jetzt hier mehr als 30 Jahre, und ich weiß, dass man der Justiz, vor allen Dingen der Strafjustiz, nicht beikommen kann dadurch, dass man irgendwie immer freundlich mit denen umgeht, und möglichst all das tut, was ihnen genehm ist. Das war noch nie meine Art des Herangehens. Manchmal muss man einen Kampf auch führen, und zum Teil auch nicht nur mit dem Florett, sondern wirklich mit dem Säbel.

Das wird doch ein Drehbuch zu "Der Graf von Monte Gustl" (http://www.taz.de/!121733/)...

Und nun die entscheidende Zusatzfrage:
Zitat
Kassel: ...Aber ganz im Ernst, mal eine ernste Schlussfrage: Das Verfahren wird wieder aufgenommen, Gustl Mollath betont immer wieder, dass er sich von dieser Wiederaufnahme des Verfahrens eine Rehabilitierung erhofft aus juristischer Sicht. Wird das eine Rehabilitierung?

Strate:
Also da ist er etwas sehr optimistisch, da bin ich etwas skeptisch, nicht im Sinne, dass er nicht rehabilitiert werden würde, das Ergebnis wird die vollständige Aufhebung dieses Urteils vom 08.08.2006 in Nürnberg-Fürth sein, dessen bin ich mir sicher. Aber welchen Umfang dann die Beweisaufnahme haben wird - ich glaube eher, das die Strafkammer, die hier zuständig ist, die 6. Strafkammer in Regensburg, schon geneigt sein wird, dieses ganze Verfahren auf relativ kleiner Flamme zu beenden. Also wenn all das, was hier zum Teil als Fälschung auch eine Rolle gespielt hat, vor allen Dingen dieser Vorwurf der Reifenstecherei, der völlig an den Haaren herbeigezogen ist, wenn das zur Sprache kommen sollte, dann wäre das wirklich für die bayrische Justiz ein neues Waterloo, und das wird niemand wollen.

Hofft der Weiße Ritter Strate...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 30. August 2013, 07:43:57
Hatte Herr Strate nicht schon mit gigantischen Entschädigungszahlungen gedroht? Mal sehen ob sich die bayrische Staatskasse und die Kunstfehlerversicherung der Psychiater da nicht doch lieber auf ein Waterloo einlassen. Zumal niemand weiß wie Herr Mollath im Zeugenstand auf die Befragung eines Anwaltes vom Kaliber Herrn Strates reagieren wird. Zumal wenn der Zeuge aussagt dem Herr Mollath den, eigens zum Reifenstechen zugeschliffenen, Schraubenzieher unter die Nase gehalten hat.
Einen Vorgeschmack hat herr Strate ja schon bekommen wenn er nicht genau das sagt was die Wolffsmeute hören möchte, wie gesagt, die Geiter die er rief, mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 30. August 2013, 09:18:27
Zitat von: sweeper am 29. August 2013, 16:53:17
So ganz habe ich es ja doch noch nicht verstanden:

die Story funktioniert doch eigentlich nur dann, wenn sich herausstellen sollte, dass Mollath tatsächlich einem ganz großen Coup auf der Spur war und dass irgendwelche sinistren Mächte ihn planvoll kaltgestellt haben.

Ihr seid bei Psiram erst im Sommer in den Fall eingestiegen. Habt ihr nicht die VT von Strate mitbekommen? Er hat den möglichen Hintergrund irgendwann im Frühjahr mal angedeutet: Big Business steht dahinter. Das erfüllt das von dir genannte Kriterium vollauf. Mollath war dem ganz großen Coup auf der Spur, doch der aufrechte Held kam zu Fall und wurde von bösen Mächten "eingekaschterlt". Das ließe sich in einem Buch doch so darstellen, wie es sich auch ereignet haben wird: Wenn Strate und Mollath miteinander Sachen besprechen, dann auch diese. Für die Story muss Mollath den Fall nicht aufklären.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 09:24:33
Nuja, aber für ein Filmdrehbuch ist das leider dünn, wenn es die große Verschwörung gar nicht gibt - siehe Untersuchungsausschuss.

Und dann läuft die Verfilmung auf den Rosenkrieg raus - Herz und Schmerz und so - und dann stell dir mal vor, wieviele Persönlichkeitsrechte von lebenden Personen verletzt werden, damit die Story in der überzogenen Mollathisten-Schwarz-Weiß-Darstellung verfilmt werden kann, die genügend Zuschauer hinterm Ofen hervorlockt.
Allein schon: hat er sie nun gewürgt und geschlagen, oder hat er sich nur gewehrt?

Und wenn diese "Bösen" (Brixner, Leipziger, Kröber, Maskes ...) dann alle prozessieren...  also viele Einnahmen wird der Film nicht generieren, fürchte ich. Mich wundert, dass Strate solche Ideen im ZEIT-Interview ernsthaft vorträgt.
Bisschen blauäugig ist der schon.

Zitathttp://www.zeit.de/2013/35/gerhard-strate-gustl-mollath/seite-5

ZEIT: Gibt es schon Anfragen zu Buch und Film?

Strate: Massenweise. Aber ich habe noch gar keine Zeit gehabt, Gespräche zu führen. Bavaria, Constantin, sie haben sich alle gemeldet.

ZEIT: Sie würden sich darum auch noch kümmern?

Strate: Das würde ich eventuell machen.

ZEIT: Das bezahlt am Ende auch Ihre Rechnung.

Strate: Das bezahlt auch meine Rechnung, völlig klar.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 10:02:01
Nachtrag:
ZitatIhr seid bei Psiram erst im Sommer in den Fall eingestiegen. Habt ihr nicht die VT von Strate mitbekommen? Er hat den möglichen Hintergrund irgendwann im Frühjahr mal angedeutet: Big Business steht dahinter.

Nee, stimmt nicht:

http://forum.psiram.com/index.php?topic=10168.msg119358#msg119358

Zitat
P.G.
Der Fall Mollath

« am: 07. Dezember 2012, 15:22:42 »
Hallo,

ich finde den Fall Mollath ja sehr interessant im Zusammenhang zur allgemeinen Entstehung von Verschwörungstheorien. Auch hier ist die Rede von übermächtigen Gegnern, die weder Kosten noch Mühe sparen und deren genaue Identität im Dunkeln liegen.

Wer"gegen" Mollath ist, ist Teil der Verschwörer oder gekauft. Wer "für" Mollath kämpft, unter denen sich offensichtlich auch einige Antipsychiatrietypen befinden, ist Kämpfer für die Wahrheit und die Menschenrechte.
Die ganze Berichterstattung erscheint mir voller Vorurteile und Suggestionen. Irgendwelche belastbaren Beweise fehlen, trotzdem scheinen sich alle schon sicher zu sein, dass da die Bankenmafia, die Psychiatriemafia und die Justizmafia eine riesen Verschwörung fahren um jemanden mundtot zu machen, der übrigens bemerkenswerterweise ja alles andere als mundtot zu sein scheint.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 30. August 2013, 10:42:56
Danke für den Link! Ich werde etwas brauchen, um mich da einzulesen.  :kaffee

Die Story kann auch funktionieren, wenn der Zuschauer es nicht weiß, wer Recht hat. Die einfache Lösung ist es, beide Schilderungen zu zeigen. Und der Kern der Geschichte lehnt sich an "Einer flog übers Kuckucksnest" an. Diese Story funktioniert, auch als Film. So würde da ein Ghostwriter herangehen. Den Rosenkrieg lässt man besser heraus, weil er nicht das Thema ist und weil du völlig richtig liegst, dass da Persönlichkeitsrechte verletzt würden. Der Rosenkrieg ist nur der Stein, der die Story ins Rollen bringt.

Doch Strate sieht das realistisch. Momentan ist nicht die Zeit für einen Buchdeal. Erst einmal muss der neue Prozess gewonnen werden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 11:05:43
@Tyko:

Bleiben wir mal beim Buch - auch wenn das slightly offtopic hier ist.

Das Problem, was ich dabei sehe, ist: was gibt es noch Neues?
Ein Buch wurde doch schon geschrieben. Es verkauft sich vermutlich noch ganz gut, so lange irgendwelche Blogger (wie Garcia und Wolff) die Diskussion irgendwie am Köcheln halten.
Aber es passiert ja nichts Neues mehr.

Alle Dokumente sind online; der UA sagt (zumindest die offizielle Version): es gibt keine Verschwörung.
Es wird ein paar Talkshows geben, die sich die verbliebenen Neugierigen noch anschauen werden.
Wer mehr wissen will, informiert sich im Netz (z.B. indem er die docs bei Strate liest)

Wenn nicht noch ein großer Knüller kommt - und der wird ja ständig angekündigt ... - dann wird bald jeder angeödet sein.
Wenn es tatsächlich zu einer WA mit den Zeugen Dolmany, Wörthmüller, Frau Maske, Herr Reichel etc kommt, dann wird dies erstens zäh, zweitens auch wieder von allen Medien durchgekaut werden und drittens als Bettvorleger landen - außer Strate präsentiert der staunenden Öffentlichkeit den versprochenen großen Knüller.

Der Fall ist eigentlich jetzt schon ausgelutscht. Hier bei Psiram sowieso - das ist jetzt der x-te Faden zum Thema, und den gibt es praktisch nur, weil ab und zu mal wieder einer aufschlägt und nachfragt.
Für Psiram ist die Causa nur wegen der Trittbrettfahrer (Antipsychiatrie) und der Verschwörungstheoretiker interessant.
Diese Ideen lassen sich schön an den Kommentaren bei Wolff und Opa (und manchmal bei Beck) verfolgen.

Und daraus könnte man in der Tat ein nettes Drehbuch schreiben:

Strate, Krimi-Gabi, ein Ex-IM vom Opa-Blog und ein mysteriöser "Oliver Garcia" treffen sich gemeinsam mit ein, zwei Journalisten - sagen wir mal - in der Patriotischen Gesellschaft Hamburg (beliebter Antipsychiatrie-Treffpunkt...) und vereinbaren einen Deal, wie sie mittels einer gefinkelten Kampagne mit mehreren gezielt angesetzten Hebeln die öffentliche Unzufriedenheit schüren können. Jeder verfolgt dabei seine eigene politische Agenda - offiziell wollen aber alle nur möglichst viel Geld und Publicity  ach nee: Freiheit für xy! Vielleicht werkelt der eine oder andere Scientologe noch mit - Ausgangsort soll ja Hamburg sein.
Benötigt wird ein Bauernopfer - Mollath - dessen Story sich halbwegs plausibel vermarkten lässt und der genügend querulatorische Energie mitbringt, um sich auf das Spiel einzulassen.
Ein verrückter Anarchist mischt auch noch mit - Sobottka oder "Garcia" schicken von einer Anwaltskanzlei aus (im Umfeld von O.G. gibt es die offenbar reichlich) einen gefälschten Bescheid an das BKH, dass Mollath sofort freizulassen sei: nur um noch etwas mehr Dampf in die Geschichte zu pumpen.
Leider fliegt der Deal auf - damit entfällt ein wichtiges szenisches Element, nämlich die Verfolgungsjagd...

Nina Hagen kommt natürlich auch szenenwirksam vor, und ein paar Aktivisten der Irrenoffensive.
Herr und Frau Sponsel dürfen ihre schönen selbstbemalten T-Shirts tragen.
Alles in allem ein buntes Szenario mit exotischen Charakteren (Strate dient als Kontrapunkt...)

Die Geschichte wird allerdings ein melancholisches Ende nehmen, denn der Graf von Monte Gustl (http://www.taz.de/!121733/) ... na, wir wissen schon...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 30. August 2013, 11:51:43
Yepp Gustl Mollath bleibt im weiteren Verlauf die grosse Unbekannte, das Wolffsrudel und die anderen Selbstbestätiger haben ihn jetzt solange gepampert, dass es hochspannend wird was passiert, wenn sich mit der Zeit das Interesse verflüchtigt und einige Dinge wieder nicht so laufen wie er sich das vorstellt, mal sehen ob sich dann noch ein Helfer findet der ihm psychologisch da raus hilft. Es sei ihm gewünscht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 13:00:41
@Belbo:
Zitat...dass es hochspannend wird was passiert, wenn sich mit der Zeit das Interesse verflüchtigt und einige Dinge wieder nicht so laufen wie er sich das vorstellt...

Ich fürchte, es läuft darauf raus, dass das Thema "Befreiung der Geknechteten" verlagert wird - vielleicht zu PETA.
Passt zum biologisch-dynamischen Essen (wenn auch wohl nicht zur Kernseife) - am besten vegetarisch.
Mit Tierbefreiung (auch die KZ-Metapher passt) kennt sich Nina ja schon aus - und sie möchte doch so gern ein neuer Martin Luther King werden...  ::)

Ich weiß - das war jetzt nicht meine netteste Bemerkung - aber Tyko hat mein Vorschlag für eine Bonnie & Clyde- Burleske (Garcia und Krimi-Gabi in den Hauptrollen - "GaGa" ) offenbar auch nicht gefallen. Es wird auch schwer, Strate da ansprechend zu positionieren - vielleicht so eine Art Doppelagent mit Pokerface...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 13:23:38
Das wäre auch eine überzeugende Ausgangsbasis für eine Verfilmung:

http://www.plan9ausdemweltall.blogspot.de/2013/08/chef-von-human-rights-watch-bricht.html
ZitatDie garantiert schlechteste Satire aller Zeiten
Freitag, 16. August 2013
Chef von Human Rights Watch bricht wegen Freilassung von Gustl Mollath Urlaub ab

Aufatmen bei Menschenrechtsorganisationen weltweit: Gustl Mollath ist frei. Die ARD berichtete in einem Brennpunkt unmittelbar nach der Tagesschau über das Ereignis. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer empfing Mollath noch am Tag seiner Entlassung mit militärischen Ehren und bot ihm einen Lehrstuhl für Psychotherapie an der Universität München an.

Hintergrund: Wie alle Psychiatriepatienten war auch Mollath vor sieben Jahren "vollkommen zu Unrecht" in die geschlossene Abteilung einer Klinik in Bayreuth eingewiesen worden. Doch Mollath hatte Glück: Ein Gericht revidierte den Beschluss nach nur sieben Jahren.

Unmittelbar nach seiner Entlassung gab Mollath der Illustrierten Stern ein großes Exklusiv-Interview. Es folgte ein TV-Auftritt bei Reinhold Beckmann. Auch die New York Times hat schon angerufen.

Als nächstes will Mollath jedoch zunächst ein Buch schreiben und einen Kinofilm drehen. Geplant ist außerdem eine Reise zum Papst, zu Nelson Mandela und zum Dalai Lama. Die UNO hat wegen einer Rede vor dem Sicherheitsrat angefragt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 30. August 2013, 16:01:50
Unterhaltsamer Faden, den du mir da genannt hast  :prosit

Das ist dein Beitrag daraus, der das große Interesse der Verlage und Filmproduzenten vielleicht erklärt.

http://forum.psiram.com/index.php?topic=10168.480
Zitat
ZitatZitat von: Robert am 10. Juli 2013, 13:28:31
Mir stellt sich die Frage, ob Menschen wie Mollath grandiose Fähigkeiten im Manipulieren anderer (z.B. der Journalisten) haben und es u.A. deshalb Mollathdiskussion gibt?
Mir kommt es eher so vor, als ob sehr viele in Mollath einen Identifikations-"Ankerpunkt" suchen/ finden. (Blöder Begriff - ich finde grad keinen besseren)
Wenn man ein einzelnes Schriftstück von ihm liest (und meist wird ja in Blogs auf Einzelbeispiele verwiesen), dann ist ja vieles im Bereich dessen, was jeder an schlechten Tagen auch schon mal gedacht oder zu Papier gebracht hat/ haben könnte.

Man braucht ja nur die Beispiele zu nehmen, die Sponsel analysiert fehlinterpretiert hat.
Das war bei Sponsel schließlich auch keine böse Absicht.

Aber in der Summe und Masse zeigt sich die querulatorische Persönlichkeit. Fakten und Begebenheiten in seinem Umfeld wurden mit einer bestimmten "Tönung" wahrgenommen und uminterpretiert.
Auch das kennen wir hier im Forum ja gut - da hat fast jeder mal einen kleinen Einbruch.
Aber Mollath konnte sich offenbar von seinen Fehleinschätzungen nicht mehr distanzieren - lt. Gutachten bis heute nicht. (Erschwert wird das natürlich durch den monotonen Stationsablauf ohne korrigierenden Kontakt zum Real Life)

In die Enge getrieben wie damals (auch finanziell und durch das Zerbrechen seiner Ehe) hatte er wohl aggressive Durchbrüche.

An Mollath  oder an dem, was über ihn berichtet wird, kann jeder ein Stückchen von sich selbst erkennen - incl der Sehnsucht nach einer gerechteren Welt, der Angst vor einer drohenden Altersdemenz und der Hilflosigkeit gegenüber Behörden und Finanzkrisen.

Ich denke, Mollath selbst ist nicht bewusst manipulativ - aber er induziert über eine Art solidarische Identifikation verzerrte Wahrnehmungen bei anderen - auch und gerade, weil er aufrichtig das vertritt, was er glaubt - ohne Einsicht in die verdrehten Anteile darin.

Das wirkt auch auf sie. Ob sich dann ihre Wette auf ein erfolgreiches Buch oder einen erfolgreichen Film auszahlt, muss sich erst zeigen. So ein Biopic kann aber hervorragend laufen. Deshalb das Gedrängel.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 16:33:36
nanana... hier im Forum triffst du auf eine Ansammlung forensischer Psychiater, die beschränkt durch Standesdünkel und angstvolles Kreisen um ihre Pfründe keinerlei eigene Gedanken fassen können - so wurde es uns gelegentlich gespiegelt  :grins

Wenn dann plötzlich jemand Blumen streut statt Häme, macht ihn das a priori verdächtig.  ;)

edit: Nicht der temporär wahnhafte Zustand ist das wirklich "Krankhafte" - sondern der dauerhafte Verlust der Fähigkeit zum  Perspektivenwechsel.
Siehe dazu auch
http://www.karl-hans-janke.de/?s=biografie

http://www.3sat.de/programm/?showid=C52524AB07A91A21

Dieser Mann war harmlos in seinem dauerhaften genialen Wahn - aber er verwahrloste im Alter von ca 40 Jahren, nachdem seine Mutter gestorben war. Offenbar konnte er nicht gut allein leben - die Klinik scheint eine Art geschützter Ort gewesen zu sein, wo er mit dem Nötigsten versorgt wurde und man ihn ansonsten zeichnen und "erfinden" ließ.

Wenn nicht die üblichen angstbesetzten Klischees verfilmt werden, sondern die vielschichtigen Facetten psychischer Störungen incl. des Liebenswerten - dann Glück auf dazu!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 30. August 2013, 16:53:27
Den Fall Mollath verfolge ich seit Dezember und die passenden Blogs kenne ich auch - ist wie eine Daily Soap. Ich lese da bei bestimmten Leuten nie weiter, wenn ich ihren Namen sehe. Dass ich jetzt zu einigen von denen hier die Hintergründe erfahre, lässt mich dann doch staunen. Opablog textet zu Nano-Thermit?  :ohnmacht:

http://opablog.twoday.net/topics/911/

Ob das richtig ist, sich aus alter Esowatch-Lektüre hier bei Psiram anzumelden? Das sind meine Bedenken gewesen. Doch der alte Faden ist schon ein Gewinn, der das Bild abrundet, wenn man andere Blogs zu dem Thema kennt. Hier dann mein Beitrag, verfasst vor deiner Antwort, mit noch einem Fund (von Belbo als Ergänzung zu deinem Beitrag).

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Gerade gesehen, aktuelle Sendung, Moma zur Zwangseinweigung. Solche Beiträge würden im Zuge einer Buchveröffentlichung oder eines Filmstarts vermehrt auftauchen und die passende Werbung darstellen.

http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/reportagen/moma-Reporter-Zwangseinweisung-in-die-Psychiatrie-100.html

Ich glaube, die Verleger und Produzenten liegen bei Mollath richtig. Die Gustl-Story hat das, was andere Fälle nicht haben. In dem alten Faden ist auch darauf hingewiesen worden, dass er einfach sympathisch aussieht.

http://forum.psiram.com/index.php?topic=10168.480
ZitatWas ich wirklich glaube dass bei ihm so eine Art Flippereffekt (der lächelnde "Fisch") eingesetzt hat der die Identifikationnoch verstärkt hat . Es fängt schon beim nett vertraulichen "Gustl" an und geht über die nette Optik weiter, aber dafür kann er ja eigentlich nichts. Das ist jetzt eine Vermutung aber ich glaube das der Hype nicht so strak ausgefallen wäre wenn er Carsten Schulz heissen würde und so aussehen s.u. . Kern vieler VTs ist ja dass sie auf etwas beruhen dass dem eigenen Augenschein wiederspricht (...sostürzt kein Hochhaus ein, wer so nett aussieht schlägt doch seine Frau nicht)....

@ sweeper, ganz konkret noch mal, nachdem ich den alten Faden genau gelesen habe. Die VT, die Strate meint, in petto zu haben, kennst du oder ist sie dir nicht aufgefallen? Einen Hinweis darauf habe ich nicht entdecken können. Ich versuch mal sein Statement wiederzufinden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 17:00:23
Also, Strates VT "kenne" ich nicht im Detail - aber so weit ich weiß, hat es trotz aller blumigen Ankündigungen niemals echte Beweise für die behaupteten Verflechtungen gegeben.
Meiner Meinung nach - und da bin ich hier nicht der einzige, der so denkt - wären zu viele unterschiedliche Manipulationen von zu vielen Menschen nötig, um einen behaupteten riesigen Coup zu vertuschen.
Und ich kann mir nicht vorstellen - sollte Frau Maske beteiligt gewesen sein - dass sie dann so dumm war, das direkt vor der Nase ihres kontrollzwang-geplagten Mannes vom häuslichen Fax aus abzuwickeln.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 30. August 2013, 19:20:35
Ich habe gerade versucht seine Andeutung wiederzufinden. Bisher ohne Erfolg. Er hat vor einiger Zeit in irgendeinem Kommentar geschrieben, dass es da einen Hintergrund geben könnte. Es gab 2004 gerade den Diehl-Steuerskandal, der geräuschvoll beigelegt werden konnte.

http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/nuernberg/neue-strafanzeige-gegen-finanzamts-chef-1.551870

Da die HVB 2005 nach Italien verkauft werden sollte, konnte die CSU keinen weiteren Steuerskandal gebrauchen, schon gar nicht bei der HVB. Und da hat es von Strate die Andeutung gegeben, dass es da Hintermänner für die Mollath-Prozess geben könnte. Mehr hat Strate nicht geschrieben.

Ich ergänze mal meine Überlegungen für eine runde VT, die sich aus einigen Blogeinträgen speist.

Zu der Zeit hatte ich gerade im Opablog die Verbindung zwischen M, H und O mitbekommen, ohne jetzt sicher sein zu können, ob die auch stimmen. Richter O hat einen Sohn H, der mit mit M befreundet ist. H betreibt eine Manangement-Beratung, die sich vollständig auf den Öffentlichen Dienst spezialisiert hat. M wird im November 2003 Generalsekretär. Im Dezember 2003 erstattet Mollath dann Anzeige. M trifft sich zu einem vertraulichen Gespräch mit O. Schnell ist geklärt, dass M ein Spinner ist. O erfährt auch, dass die HVB eine systemische Bank ist und noch keiner weiß, dass sie eine Bad Bank ist, die das gesamte Weltbankensystem in den Abgrund reißen könnte. Der bayerische Staat muss diese Bank still und nachhaltig entschärfen, sie soll verkauft werden. Richter O könne da helfen. Seinem Sohn H würden viele schöne Aufträge aus den passenden Rathäusern winken. Richter O versteht sofort, dass er nicht nein sagen kann, weil diese Aufträge dann auch nicht mehr kommen könnten. Wegen des Staatsnotstandes ist er aber schnell überzeugt. Im Februar 2004 telefoniert Richter O mit dem Finanzamt. Ende 2004 wird die Geschäftsordnung seines Gerichts für 2006 geändert. Ein Richterkollege hat im Sommer 2005 "Pech" mit einem Mitarbeiter, der sich weigert Schreibmaschine zu schreiben. Das Mollath-Gutachten bleibt liegen und wird erst Ende Dezember 2005 weitergeleitet. Im Januar 2006 bekommt Os Kammer dann den Fall Mollath vorgelegt.

Diese VT benötigt keine große Verschwörungsrunde, weil es außer der Führungsriege nur den Richter gibt. Ob da Mollaths Frau noch mithineingehört ist möglich, aber nicht nötig. Irgendwelche Gutachter sind als Mitwisser nicht nötig.

Beweisbarkeit? Schwierig. Hat Mollath noch Belege? Seine Aussage vor dem UA hat mich stutzen lassen. Würde ein solcher Charakter wie Mollath nicht eher sämtliche Dokumente in seinem Besitz kopiert haben und sie an einem sicheren Ort verstecken? Die Hinweise auf Unterlagen bei Ziegler und Klarsfeld habe ich als halbe Wahrheiten gewertet. Mollath lügt nicht, er hat unterlagen, nur wird man bei den beiden Adressen nichts finden. Kann man sich Mollath vorstellen, dass er sich Ende Februar 2006 freiwillig zur Polizei begibt, um in die Forensik eingeliefert zu werden, ohne vorher seine wichtigen Unterlagen gesichert zu haben? Ich habe damit Schwierigkeiten. Stutzig geworden bin ich gestern auch, als ich von Strate gelesen habe, dass er 60 % seiner Arbeitszeit für den Mollath-Fall aufwenden würde. Das hat mich überrascht. Ich hätte den Aufwand deutlich niedriger eingeschätzt, auch wenn seine Schriftsachen sehr gut ausgearbeitet sind. Mein erster Gedanke ist gewesen, arbeitet sich Strate gerade durch Akten, von deren Existenz keiner etwas weiß? Er hat ja einige Erfahrung mit Wirtschaftsstrafsachen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 19:36:42
@Tyko:

Ehrlich gesagt habe ich keine Lust, das zum x-ten Mal wieder durchzudiskutieren.
Was ich persönlich mir noch am ehesten vorstellen könnte ist, dass einfach alle Beteiligten keinen Nerv mehr hatten auf die endlose Queruliererei, die Hunderte Anschreiben, die mehrfachen Anwaltswechsel (die es gegeben haben muss, wenn man aufmerksam liest - die Strate aber wohlweislich verschweigt). Deswegen hat Brixner geschrien  - weil Mollath wohl nicht zu stoppen war, sobald er das Wort hatte, und dabei meistens am Thema vorbei redete, sodass man einfach nicht weiterkam.

Man muss sich immer vor Augen führen, dass das ursprüngliche Verfahren sich "nur" um die gefährliche Körperverletzung drehte.
Dass Mollath dies mit seinen angeblichen "Ermittlungen" durcheinanderbringt bzw diesen "Wahn" wohl psychodynamisch benötigte, um sich seinen gewalttätigen Ausrastern nicht stellen zu müssen, das wird jetzt immer wieder vergessen. Hier kam  - in der ersten Verhandlung - der Gutachter Lippert ins Spiel, und den hatte Mollath auch schon immer wieder versetzt und sich vor den ausgemachten Terminen gedrückt.
Er wäre in dieser ersten Verhandlung mit einer Bewährungsstrafe und/oder einer Geldstrafe davon gekommen, wenn er einfach zugegeben hätte, dass ihm das mit seiner Frau leider passiert ist. Dann hätte ihn niemand "abschieben" oder "mundtot" machen können.

Psiram hat zweimal zum Thema gebloggt - vielleicht findest du in den endlosen Kommentaren noch Hinweise:

http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-verschworung-oder-wahn/

http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-ein-zwischenstand/

Vielleicht wird dir dann auch klarer, warum hier mittlerweile fast jeder genervt reagiert...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 30. August 2013, 22:36:01
Zitat von: Tyko am 30. August 2013, 19:20:35
O erfährt auch, dass die HVB eine systemische Bank ist und noch keiner weiß, dass sie eine Bad Bank ist, die das gesamte Weltbankensystem in den Abgrund reißen könnte. Der bayerische Staat muss diese Bank still und nachhaltig entschärfen.

Cool, die internationale Finanzwelt lässt sich mit ein paar zehntausend in die Schweiz gebrachten EUR aushebeln und in den Abgrund treiben. Mehr! Mehr!

Aber ansonsten finde ich Dein Szenario zu wenig visionär. Dass Stoiber die Bank geschützt hat, hat ja schon Herr M. persönlich aufgedeckt. Das ist doch ein alter Hut. Da muss doch noch mehr drin sein!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 30. August 2013, 22:52:29
Immer gefährlich wenn einen die Verschwörungstheoretiker soweit haben, dass man selber anfängt zu spekulieren....... Obacht Tyko!   :umarm:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 23:01:47
ZitatStutzig geworden bin ich gestern auch, als ich von Strate gelesen habe, dass er 60 % seiner Arbeitszeit für den Mollath-Fall aufwenden würde. Das hat mich überrascht. Ich hätte den Aufwand deutlich niedriger eingeschätzt, auch wenn seine Schriftsachen sehr gut ausgearbeitet sind. Mein erster Gedanke ist gewesen, arbeitet sich Strate gerade durch Akten, von deren Existenz keiner etwas weiß?

Das wäre ein interessanter Impuls für ein Drehbuch:
ein Querulantenwahn, der Kreise zieht!

Jeder Protagonist versucht mit seiner gesamten fachlichen Expertise, dem unheimlichen Querulantensog einen Widerstand entgegenzusetzen.
Aber irgendwie erwischt dieser verdammte Wahn immer einen schwachen Punkt  - und schwuppdiwupp! - tanzt man mit im wahnhaften Reigen.  :angel:

So entwickelt Strate eine VT als Reaktion auf die überbordenden Aktenordner, mit denen er sich auseinander setzen muss, um seinem Mandanten gerecht zu werden. Er schreibt und schreibt und veröffentlicht Dokumente und Erklärungen...

Ein Journalist sichtet Berge von Blogkommentaren, um sich dem Phänomen anzunähern, und findet sich plötzlich verstrickt in VTs, deren Realitätsgehalt er nicht mehr nüchtern prüfen kann. Er spekuliert und diskutiert und sammelt Meinungen und Schriftstücke...

Blogger versuchen verzweifelt, ihren Rat suchenden Kommentatoren zum Fall Mollath Rede und Antwort zu stehen - die Masse des Geschriebenen wächst weiter und weiter...

Jeder, der sich neu einklinkt, muss ALLES bisher Geschriebene gelesen haben, sonst darf und kann er nicht mitreden... und wenn man einmal drinhängt in diesem querulatorischen Totentanz, dann gibt es kein Entrinnen mehr... endlos drehen sich die Argumente im Kreis... ohne Erkenntniszuwachs...  :crazy
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 31. August 2013, 15:35:16
@ bayle, das ist Strates Gedankengang gewesen. Und er zielt darauf ab, dass die Steuerfahnder bei einer Durchsuchung der HVB Unruhe erzeugt hätten.

@ sweeper, wenns dich nervt, dann mach doch einfach mal Pause, werde ich auch tun. Ich habe bei euch noch ein paar Erklärungen gefunden, warum ich die Gustl-Story als unterhaltsam eingestuft habe. Für die nächsten Wochen erwartet ich aber nichts Neues. Auf die Entscheidung des BVerfG bin ich wieder gespannt.

@ belbo, wir sind hier über Buch und Film zu diesen Überlegungen gekommen. Momentan geistern bei euch verschiedene VTs herum, die aber zu vertrackt sind und zu wenig Thrill bieten. Und wenn ich das von Anfang an als Daily Soap gesehen habe, ...  :Popcorn:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 31. August 2013, 15:42:54
Zitat von: Tyko am 31. August 2013, 15:35:16
@ bayle, das ist Strates Gedankengang gewesen. Und er zielt darauf ab, dass die Steuerfahnder bei einer Durchsuchung der HVB Unruhe erzeugt hätten.
Das glaube ich einfach nicht. Das würde ihn aus der Gruppe der kühlen Rechner in die Gruppe der kühlen Rechner, die gleichzeitig Spinner sind, befördern. Ich denke simpler: er ist auch von Schlötterer oder so angefüttert worden, und das hat seinen beruflichen Ehrgeiz geweckt: "So, verurteilt? Das wolln wir doch mal sehn". Klar, auch das ist eine Spekulation - nur ist sie ein wenig erdgebundener.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 31. August 2013, 16:12:18
ZitatKlar, auch das ist eine Spekulation - nur ist sie ein wenig erdgebundener.

Nicht vergessen: die Honorare für Talkshow-Auftritte mit Mollath, Interviews etc pp
Super Werbung für seine Kanzlei  -  im Gespräch bleiben ist für Strate alles.
Der kann doch risikoarm viel Unbelegtes klappern, solange es ihn irgendwie in den Schlagzeilen hält.

Deshalb muss er ja auch so oft seinen Disclaimer aufsagen : Frau M. werde von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen und die bayerische Justiz werde den Ball flach halten.

Egal was kommt (und es wird vermutlich  nicht viel kommen): darauf kann er sich immer rausreden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 31. August 2013, 22:32:17
Zitat von: sweeper am 31. August 2013, 16:12:18
Frau M. werde von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen und die bayerische Justiz werde den Ball flach halten.

Zeugnisverweigerungsrecht
https://de.wikipedia.org/wiki/Zeugnisverweigerungsrecht

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 31. August 2013, 23:39:38
@Tyko:
Also von dir momentan keine weiteren Infos und/oder Belege zu der von dir weiter oben behaupteten Strate-VT?
Schade eigentlich - dann hat Mollath sich das doch nur alles zurechtgesponnen.

Werden wir denn darauf hoffen dürfen, dass Mollath seine inkriminierenden Unterlagen wieder findet - nachdem er damals offenbar versäumt hatte, seinen Anzeigen die nötigen Kopien beizufügen?

Oder wird Herr Strate höchstselbst die Klarsfelds besuchen und mit einem Aktenkoffer voller Beweisstücke  zu Beckmann ins Studio marschieren?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 01. September 2013, 09:03:14
Da du nachfragst, füge ich noch etwas an.

Zitat von: sweeper am 30. August 2013, 11:05:43Wenn es tatsächlich zu einer WA mit den Zeugen ... Frau Maske ...

Das ist mir bei euch mehrmals aufgefallen: diese Gewissheit, dass Frau Maske aussagen wird im Wiederaufnahmeverfahren. Jedes Mal fehlt aber eine Begründung. Da bei euch juristisches Wissen nicht bestimmend ist, vermute ich fast, dass es da auch keine umfangreiche Begründung gibt. Frau Maske hat mittlerweile wieder einen Anwalt. Der dürfte ihr die Risiken erklären, die bestehen, wenn sie im Prozess nicht schweigt. Sie kann da nicht einfach herumlügen. Da wird nachgefragt und dann wird sie auch noch vereidigt. Und ein guter Anwalt wird sie auch darauf hinweisen, dass Mollath nun nicht nur einen Rechtsbeistand hat, sondern mit Strate über einen exzellenten Anwalt verfügt. Er wird auch darauf hinweisen, dass man nicht wissen kann, ob Mollath nicht doch noch ein paar Dokumente besitzt. Es besteht auch die Gefahr, dass neue Dokumente Strate zugespielt werden. Der Revisionsbericht wurde von irgendjemandem geleakt. Da könnten weitere Dokumente kommen. Oder es wird ein Mitarbeiter einer Schweizer Bank, wo Frau Maske Konten besitzt, aufmerksam auf den Fall und stellt eine DVD mit Unterlagen zusammen. All das sollte Frau Maske bedenken bei ihrer Entscheidung, ob sie aussagen will oder nicht. Das Risiko ist so wie bei Jüptner

http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-mollath-bayerische-opposition-fuehlt-sich-belogen-1.1615565

Der hatte Glück, dass er nicht in einem Prozess seine Wahrheit erzählt hat. Es gibt auch beim Finanzamt jemanden, der Mollath unterstützen mag, indem er der Presse die Aktennotiz zuspielt. Wenn Frau Maske sicher ist, dass sie komplett bei der Wahrheit bleiben kann, dann kann sie aussagen. Doch selbst dann muss sie damit rechnen, dass sie von Strate in Widersprüche verwickelt wird. Das ist seit Jahrzehnten sein Beruf. Das kann er hervorragend. Wenn Frau Maske aber schweigt, ist sie auf der sicheren Seite. Doch dann wird der Prozess wirklich kurz.

Da ich hier als langjähriger Esowatch-Leser schreibe, gebe ich euch die Rückmeldung, dass eure Ausführungen in diesem Punkt bisher nicht überzeugen können.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 01. September 2013, 09:22:35
Also was wird Frau Maske nun konkret zur Last gelegt - so dass sie fürchten müsste, von Strate in Widersprüche verwickelt zu werden?

Deine Ausführungen wären für mich etwas überzeugender, wenn Strate den erwähnten Koffer mit Belastungsmaterial von Klarsfelds abholt und präsentiert.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 01. September 2013, 09:31:32
Das mag ja so sein (wusste gar nicht dass wir (?) uns darüber schon Gedanken gemacht hätten) interessant wird es m.E. Erst richtig wenn es um die Entschädigungen geht und Herr Mollath dann als freigesprochener Zeuge Auftritt.....
Zumal abseits von Verjährungsfristen der Prozess für Frau Maske die Gelegenheit ist ihr Image dass durch den allgegenwärtigen shitstorm miserabel ist, durch ihre Darstellung des Sachverhaltes etwas aufzupolieren, gespannt wie lange Herr Mollath da auf der Anklagebank ruhig bleibt.  Aber  auch diese Variante ist reine Spekulation.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 01. September 2013, 09:39:50
[editiert]
Zitat von: Tyko am 01. September 2013, 09:03:14
Das ist mir bei euch mehrmals aufgefallen: diese Gewissheit, dass Frau Maske aussagen wird im Wiederaufnahmeverfahren. Jedes Mal fehlt aber eine Begründung.
Wer ist ,,euch"? Mir ist es vergleichsweise gleichgültig, ob Frau M aussagen wird oder nicht; die Wahrscheinlichkeit neuer bedeutsamer Erkenntnisse daraus halte ich für sehr gering. Ich sehe mich gleich gar nicht in der Pflicht, da irgendetwas zu ,,begründen". Was sollte denn das bedeuten? Ich soll ein in ferner Zukunft liegendes Verhalten eines Menschen, von dem ich überhaupt nichts weiß, erstens voraussagen und zweitens auch noch vor anderen ,,begründen", warum er sich so verhalten wird? Mit Verlaub, absurd.

ZitatSie kann da nicht einfach herumlügen
Das ist dann offenbar der Hinweis darauf, dass sie bisher gelogen hat. Vergiss es, oder bring Beweise. Was Du bringst, sind ausschließlich Spekulationen, und von denen eine unwahrscheinlicher als die andere:
Zitatdass man nicht wissen kann, ob Mollath nicht doch noch ein paar Dokumente besitzt. Es besteht auch die Gefahr, dass neue Dokumente Strate zugespielt werden. Der Revisionsbericht wurde von irgendjemandem geleakt. Da könnten weitere Dokumente kommen. Oder es wird ein Mitarbeiter einer Schweizer Bank, wo Frau Maske Konten besitzt, aufmerksam auf den Fall und stellt eine DVD mit Unterlagen zusammen.
Du wartest also auf so etwas wie eine Offenbarung, die Zeichen hat es ja schon gegeben. Das ist doch einfach lächerlich. Wie sollte denn Mollath eigentlich an diese "brisanten Dokumente" rangekommen sein? Was er über die Bank wusste, das wusste er von seiner Frau, und es waren peanuts. Er selber war doch im full-time-Job unterwegs, mit seinen Briefen den Weltfrieden zu retten. Außerdem würden diese "Papiere" im nächsten Jahr noch vergilbter sein, als sie es jetzt schon wären. Weißt Du, versuch's lieber bei Opa oder bei Wolff, da hat man ein offenes Ohr für so was.

ZitatDer hatte Glück, dass er nicht in einem Prozess seine Wahrheit erzählt hat.
Das ist – mindestens – genauso lächerlich. Was ändert's, ob er ,,Spinner" oder ,,Querulant" geschrieben hat, und ob ihm das jetzt peinlich oder nicht erinnerlich ist? Meinst Du wirklich, das ist ein Skandal?

ZitatDa ich hier als langjähriger Esowatch-Leser schreibe, gebe ich euch die Rückmeldung, dass eure Ausführungen in diesem Punkt bisher nicht überzeugen können.
Deine langjährige Lektüre hat Dir offenbar nicht entscheidend weiterhelfen können. Du scheinst zu glauben, dass ich/wir es als unsere Aufgabe ansehen, Dich von Deiner Verschwörungstheorie abzubringen. Mir zumindest fehlt dieser Ehrgeiz.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 01. September 2013, 10:12:43
.....zumal VTs ohne Haider in diesem Zusammenhang, fad sind....... 
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 01. September 2013, 10:23:40
ZitatWer ist ,,euch"? Mir ist es vergleichsweise gleichgültig, ob Frau M aussagen wird oder nicht; die Wahrscheinlichkeit neuer bedeutsamer Erkenntnisse daraus halte ich für sehr gering. Ich sehe mich gleich gar nicht in der Pflicht, da irgendetwas zu ,,begründen".
Dem schließe ich mich an.
Und ergänze:

dies ist eine Plattform, auf der eine (natur-)wissenschaftliche Denkweise gepflegt wird.
Das bedeutet:

Wer eine Arbeitshypohese aufstellt, ist selbst in der Pflicht, sie stichhaltig zu begründen - und zwar nicht mit weiteren Hypothesen, sondern mit überprüfbaren Daten.

Im Fall der von Strate et al behaupteten Nadelstreifen-und Schwarzgeldverschwörung (= aufgestellte Hypothese) habe ich bislang noch kein einziges verwertbares Beweisstück (= Daten) gesehen.
Entweder Mollath war damals zu verwirrt, um die "kilometerlangen Faxe" zu kopieren, bevor er sie zu Klarsfelds auslagerte (wo sie immer noch der Abholung durch Herrn Strate harren), oder es gibt diese Faxe nicht.
Sämtliche Versuche Mollaths, bei den entsprechenden Stellen Gehör in der Sache zu finden, endeten mit dem Bescheid, ohne konkrete stichhaltige Beweismittel könne man keinen Anschuldigungen nachgehen.

Ob Frau Maske aussagen wird oder nicht, ist vermutlich unerheblich, denn wenn die Story so sensationell ist wie behauptet, dann war sie höchstens ein kleiner Handlanger.
Interessant wären - um Mollaths Behauptungen zu untermauern und ihn zu rehabilitieren - die Aussagen der anderen Zeugen: angefangen bei Dr. Lippert, Dr. Wörthmüller, RA Dolmany etc.
Die müssten nämlich zum Ablauf der beiden Verhandlungen (und den Vorfällen im Vorfeld) noch mal Farbe bekennen.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 01. September 2013, 11:19:11
ZitatWer eine Arbeitshypohese aufstellt, ist selbst in der Pflicht, sie stichhaltig zu begründen - und zwar nicht mit weiteren Hypothesen, sondern mit überprüfbaren Daten.

Das ist es, was ich anmahne. Wenn ich meine Prognose kundtue, dass Frau Maske von ihrem Anwalt den Rat bekommt, für den kommenden Prozess ihr Zeugnisverweigerungsrecht zu nutzen, dann begründe ich das. Wenn ich bei euch mehrfach die Prognose lese, dass Frau Maske aussagen wird, dann fehlt mir da jedes Mal die Begründung.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 01. September 2013, 11:30:36
Das muss ein Missverständnis sein.
Strate selbst scheint davon auszugehen, dass alle den Ball flach halten werden - so hat er sich mehrfach geäußert. Der einzige hier, der sich dem je angeschlossen hat (wenn auch wohl aus anderen Gründen), war P. G.

"Wir" anderen haben uns da nicht festgelegt.

Meine Frage ist eher: was macht Strate da so sicher?

Immerhin haben er und die Mollath-Fans im Vorfeld Frau M.s Ruf mit ehrabschneidenden Unterstellungen öffentlich ruiniert.
Sie hat also ein Interesse daran, sich selbst vor Gericht dazu zu äußern.
Falls sie nicht aussagen will, bedeutet das m.A. nach aber nicht automatisch, dass sie etwas zu verbergen hat. Sie könnte auch Opfer einer Schlammschlacht geworden sein und nun einfach ihre Ruhe haben wollen.

Aber waren wir uns nicht schon einig, dass Frau Maske - wenn überhaupt - eine untergeordnete Rolle in der Verschwörung gespielt haben wird?  Oder habe ich dich missverstanden?
Also käme es in einer neuen Verhandlung auf ihre Aussage nur geringfügig an - zumal sie durch die bei Klarsfelds eingelagerten Faxe ja ohnehin überführt werden könnte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 01. September 2013, 11:45:35
Zitat von: sweeper am 01. September 2013, 11:30:36
Das muss ein Missverständnis sein.
Strate selbst scheint davon auszugehen, dass alle den Ball flach halten werden - so hat er sich mehrfach geäußert. Der einzige hier, der sich dem je angeschlossen hat (wenn auch wohl aus anderen Gründen), war P. G.

Ähhh...Moment.. Strate hat sich MIR angeschlossen. Nicht andersrum. :grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 01. September 2013, 11:48:59
Zitat von: P.G. am 01. September 2013, 11:45:35
Zitat von: sweeper am 01. September 2013, 11:30:36
Das muss ein Missverständnis sein.
Strate selbst scheint davon auszugehen, dass alle den Ball flach halten werden - so hat er sich mehrfach geäußert. Der einzige hier, der sich dem je angeschlossen hat (wenn auch wohl aus anderen Gründen), war P. G.

Ähhh...Moment.. Strate hat sich MIR angeschlossen. Nicht andersrum. :grins2:

Tschulligung!  :-[

Moooment!!  :gruebel

Dann bist du jetzt aber leider auch in der Begründungspflicht ...  :grins
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 01. September 2013, 13:19:38
Mal eine Andere frage, wäre es nicht nur recht und billig wenn Herr Mollath die anderen Prozess- und Behandlungsbeteiligten von der Schweigepflicht entbindet, ich finde es  unfähr wenn er pauschal die Juristen, Ärzte und Pfleger beschimpfen und verleugnen kann ohne das die sich adäquat wehren können.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 01. September 2013, 13:33:56
Zitat von: sweeper am 01. September 2013, 11:30:36Aber waren wir uns nicht schon einig, dass Frau Maske - wenn überhaupt - eine untergeordnete Rolle in der Verschwörung gespielt haben wird?  Oder habe ich dich missverstanden?

Für mich gibt es da keine Verschwörung. So betrachte ich solche Fälle nicht. Wir können uns über die Arbeit eines Lektors unterhalten, der in seinem Gutachten für die Verlagsleitung einschätzen muss, welches Potential der Stoff Mollath hat. Oder über einen Filmproduzenten, der einschätzen muss, wie er die Story gedreht bekommt, damit sie spektakulär verfilmt werden kann. Oder wir können uns über die Arbeit eines Rechtsanwaltes unterhalten, der eine Mandantin hat, die entscheiden muss, ob sie in einem Prozess aussagen soll oder ob sie es nicht macht. Dann kann ich meine Einschätzung hier vortragen und sie begründen.

ZitatWenn es tatsächlich zu einer WA mit den Zeugen ... Frau Maske ...
Zitat"Wir" anderen haben uns da nicht festgelegt.

Wenn du dich jetzt nicht festlegen möchtest, steht das zwar im Widerspruch zu einigen Beiträgen, die ich andersherum verstanden habe, doch beachte ich deinen Hinweis. Man kann in solchen Fällen nur eine Prognose abgeben und sie begründen. Da ich gestern den überlangen alten Faden komplett gelesen habe, sind mir sehr gut in Erinnerung die Stellen, wo ihr gut seid, (immer dort, wo sich euer Fachwissen zeigt, und ihr wie von selbst überzeugend begründet) und wo ihr nicht überzeugt, weil ihr nicht begründet.

ZitatMeine Frage ist eher: was macht Strate da so sicher?

Berufserfahrung. Wolff hat vorgestern dazu geschrieben

ZitatIch habe es noch nie erlebt, daß in derartigen Verfahren nach Urteilsaufhebungen durch den BGH oder, in einem Fall, nach erfolgreicher Wiederaufnahme, nicht vom Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch gemacht wurde. Die Ex-Ehefrau wäre anwaltlich schlecht beraten, wenn sie aus dieser Tradition ausscheren würde.

Diese Entscheidung musst du treffen: Hat Frau Wolff Berufserfahrung, was Strafprozesse betrifft, oder nicht? Ich habe meine Prognose versucht so zu begründen, dass man sie nachvollziehen kann.

ZitatImmerhin haben er und die Mollath-Fans im Vorfeld Frau M.s Ruf mit ehrabschneidenden Unterstellungen öffentlich ruiniert.

Die Mollath-Fans lass mal beiseite, deren Beiträge lese ich in den Blogs nicht. Und von Strate sind mir ehrabschneidende Unterstellungen jetzt nicht geläufig. Er äußert regelmäßig seine Meinung zu Frau Maske, er formuliert scharf, doch hat er einen guten Kompass, was noch erlaubt ist oder nicht.

ZitatSie hat also ein Interesse daran, sich selbst vor Gericht dazu zu äußern.

Dann kann sie einen RA beauftragen, gezielt gegen Strate vorzugehen.

ZitatFalls sie nicht aussagen will, bedeutet das m.A. nach aber nicht automatisch, dass sie etwas zu verbergen hat.

Natürlich nicht. Das schont vor allem ihre Nerven. Doch in ihrem Fall - bei solchen Berufen und solcher Aktenlage - wird der Anwalt, ihr das auch noch mal schriftlich zukommen lassen, dass er sie auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht hingewiesen hat und dass er ihr empfiehlt, davon Gebrauch zu machen. Die Entscheidung wird Frau Maske dann selbst treffen und die Folgen wird sie ebenfalls selbst tragen müssen.

Ich tippe mal, dass du dir eine gewisse Unschuld erhalten hast, was bestimmte Berufe betrifft. Doch es gibt nun Menschen, die sind einfach durch ihre Berufserfahrung vorbelastet. Die lesen den HVB-Revisionsbericht auch anders als du. Für die geht daraus klar hervor, dass Frau Maske vielleicht etwas zu verbergen hat. Hier mal zur Auflockerung ein Ausschnitt aus einem Film, der eine dieser Berufsgruppen vorstellt

http://www.youtube.com/watch?v=JkYRLcWQBuU
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 01. September 2013, 13:51:31
......hätte, hätte Fahrradkette. Tyko, es mag ja  für Dich ganz spannend sein Dir im Fall Mollath eigene Szenarien auszudenken und deine Vorurteile gegen gewisse Berufsgruppen zu pflegen, wie schon oben geschrieben setzt Du dich dabei aber der Gefahr aus Dich, wie z.B. auch frau Wolff,im weiten Feld der Verschwörungstheorien zu verlieren. Da gibts ein paar schöne links die den Mechanismus, wenn auch in anderen Feldern ganz gut beschreiben.

http://zettelsraum.blogspot.co.at/2006/08/verschwrungstheorien-1-unsichere.html
http://zettelsraum.blogspot.co.at/2006/08/verschwrungstheorien-2-systematischer.html
http://zettelsraum.blogspot.co.at/2006/09/verschwrungstheorien-3-die-meister-des.html
http://zettelsraum.blogspot.co.at/2006/09/verschwrungstheorien-4-aus-der-skepsis.html
http://zettelsraum.blogspot.co.at/2006/09/verschwrungstheorien-5-die-groe.html
http://zettelsraum.blogspot.co.at/2006/09/verschwrungstheorien-6-spiegel-leser.html
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 01. September 2013, 14:31:03
@Tyko:
Vielleicht hilft es, wenn du noch mal prägnant formulierst, was genau dein Anliegen ist.
Es gibt hier keine einheitliche Einschätzung zur Causa Mollath.

Im Forum kann jeder seine Meinung äußern. Natürlich sollte die dann auch gut begründet sein - aber vor allem zu den von der Unterstützerseite aufgefahrenen Behauptungen gibt es nun mal in Abwesenheit von Belegen nichts zu sagen. Und hinsichtlich des Verlaufs einer WA gibt es eben auch nur Spekulationen  - was sollte da eine Diskussion im Vorfeld bringen?

Wenn es bei Psiram eine Art öffentlichen Konsens gibt, dann wird dieser am ehesten in den beiden Blogbeiträgen formuliert.

Du bist hier ins Forum gekommen mit der Behauptung, es gäbe eine gute vermarktbare Story. Über die Einnahmen aus Buch oder Film sollen u.a. Strates Unkosten gedeckt werden.
Ich warte eigentlich immer noch auf eine Art Abstract.

Wobei eine Story sich ohnehin weit von den Fakten entfernen kann - so lange die Realität genügend Grauzonen übrig lässt  ;D
Derart im Trüben zu fischen und Plots zu konstruieren, das ist die Profession von Frau Wolff.
Also ist ihr Forum für dein Anliegen vermutlich der geeignetere Ort.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 01. September 2013, 14:48:20
Zitat von: Belbo am 01. September 2013, 13:51:31Tyko, es mag ja  für Dich ganz spannend sein Dir im Fall Mollath eigene Szenarien auszudenken
Zitat von: Belbo am 29. August 2013, 13:36:33
....meine Zauberkugel sagt, dass er innerhalb Jahresfrist auch nicht mehr Herrn Mollaths Anwalt sein wird......

Manchmal schreibst du gute Sachen, häufig folgen solche Prognosen ohne Begründung.

ZitatIm Forum kann jeder seine Meinung äußern. Natürlich sollte die dann auch gut begründet sein -

Daran haltet ihr euch sehr oft nicht. Und das wirkt dann nicht überzeugend.

ZitatDu bist hier ins Forum gekommen mit der Behauptung, es gäbe eine gute vermarktbare Story.
Ins Forum gekommen bin ich, weil ich den Eindruck hatte, dass ihr die Stellungnahme des GBA nicht zur Kenntnis genommen habt.

Wir haben uns dann ausgetauscht über das Potential der Mollath-Story. Meine Haltung habe ich klar ausgedrückt.
ZitatDoch Strate sieht das realistisch. Momentan ist nicht die Zeit für einen Buchdeal. Erst einmal muss der neue Prozess gewonnen werden.

Prinzipiell ist es aber richtig, dass Verlage und Filmproduzenten sich jetzt schon um die Rechte bemühen, sonst sind die nämlich weg. Doch je früher sie einsteigen, desto größer ist ihr Risiko.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 01. September 2013, 14:52:46
ZitatIns Forum gekommen bin ich, weil ich den Eindruck hatte, dass ihr die Stellungnahme des GBA nicht zur Kenntnis genommen habt.
Na ja, das habe ich doch entkräftet.
Außerdem deine implizite Annahme, der GBA habe das Pfäfflin-Gutachten getadelt.
Getadelt wurde aber, dass das Gericht den Facetten des Gutachtens nicht genügend Beachtung geschenkt hat.

ZitatDaran haltet ihr euch sehr oft nicht. Und das wirkt dann nicht überzeugend.
Ein Beispiel wäre hilfreich.

Ich fürchte, dein grundlegender Irrtum besteht darin, "wir" wollten jemanden überzeugen.
Wollen "wir" aber nicht. Ich zumindest nicht.

Natürlich werden hier manchmal unverbindlich Meinungen ausgetauscht. Das wars dann aber auch schon. Nervig wird es, wenn Leute mit einer Mission auftauchen (wie im alten Faden), die sich mit ihrer Rhetorik/Rabulistik im Kreis drehen und sich dabei völlig verrennen.

Nachtrag:

Es spielt doch ohnehin keine Rolle, ob im anonymen Psiram-Forum einige Leutchen eine vom Mainstream abweichende Meinung vertreten.


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 01. September 2013, 15:23:18
@Tyko:

Stimmst du mir darin zu, dass ein wichtiger Punkt im WA- Verfahren die Vernehmung von Markus Reichel (incl. der Würdigung der alten Praxis-Aufzeichnungen) sein wird?
Bzw dass besonders die Umstände um den Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung untersucht werden?
Dazu gehört dann wohl auch die Vernehmung der Dr.Krach sowie der Scheidungsanwälte.
RA Dolmany wird wegen des Vorfalls vor der Kanzlei ebenfalls als Zeuge vernommen werden, oder?

Und natürlich wird Herr Mollath selbst zum gewaltsamen Vorfall mit seiner Ex-Frau Stellung nehmen müssen.
Bislang hat er das Ereignis ja nicht abgestritten, sondern sich auf Notwehr berufen.

Allerdings erklärt das nicht die im Attest beschriebenen vielfältigen und gravierenden Läsionen.
Danach wird wohl die Frage kommen, warum Herr Mollath in der ersten Verhandlung zu dem Vorfall nicht ausgesagt hat.
In diesem Zusammenhang wird dann auch die Aussage von Dr. Thomas Lippert interessieren.

Und an dieser Stelle bin ich gespannt auf die Strategie von Herrn Strate.
Wird er seinem Mandanten raten, den gewaltsamen Streit mit P.M. zuzugeben und sich auf Notwehr zu berufen?  - Wie kam es dann, dass die Frau so malträtiert daraus hervorgegangen ist?
Und was wird die Begründung der Verteidigung sein, warum Herr Mollath damals die Aussage verweigert hat - wenn es doch nur Notwehr war?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 01. September 2013, 16:49:39
Zitat
....meine Zauberkugel sagt, dass er innerhalb Jahresfrist auch nicht mehr Herrn Mollaths Anwalt sein wird......


:grins2: ....weil er bisher schon ein dutzend Anwälte verschlissen hat, und sobald Herr Strate vom Eeg eines Freispruches erster Klasse abweicht Herr Mollath ihn in den Kreis der Verschwörer aufnehmen wird, die erstem Mitglieder des Wolffsrudels fangen ihn ja schon an Strate ob seiner Aussagen im Zeitinterview zu grillen.

Kleiner Tip übrigens der Begriff "Zauberkugel" sollte die Spekulativität des Gedankens ausdrücken...... :rofl2


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 01. September 2013, 19:29:58
@ Belbo, deine Zauberkugel ist bei mir angekommen. Ich seh auch, dass dieses Forum für den zwanglosen Austausch genutzt wird, wo man auch einfach mal einen beisteuern kann ohne Begründung. Doch darf man ja freundlich nachfragen. Wenn du dann Lust hast, das ein wenig zu begründen, freut es mich. Nimmt man Mollaths Trend zum wechselnden Rechtsanwalt auf, kann man deine Prognose vertreten. Doch Strate baut bereits öffentlich vor, damit Mollath im nächsten Jahr nicht öffentlich anfängt zu maulen, dass der böse Strate von seinem schönen Buchvertrag so viel Geld bekommen will. Ich schätze Strate als professionell genug ein, dass er Mollath regelmäßig darauf vorbereitet und dass er die Öffentlichkeit ebenfalls einstimmt. Er arbeitet nicht umsonst, sondern er möchte bezahlt werden, wenn Geld fließt. Momentan hat Mollath einen Topanwalt, der umsonst arbeitet. Und Mollath hat kein Geld, um sich einen anderen zu leisten.

Zitat von: Belbo am 27. August 2013, 19:15:15
...apropos Realitätsverweigerung, er wurde frei gelassen, weil zwei Buchstaben zu klein geschrieben waren , aus keinem anderen Grund.
Bei diesem Statement weiß ich nun nicht, ob das eine Sottise ist oder ob du das wirklich glaubst. Ein OLG würde niemals wegen zweier Buchstaben ein sonst solides Urteil aufheben. Diese Entscheidung ist nur so gefallen, weil unter den 16 Wiederaufnahmegründen ein paar ganz harte Gründe waren, und die Wahl fiel auf die unechte Urkunde, weil das OLG damit niemandem richtig wehtut.

ZitatZumal wenn der Zeuge aussagt dem Herr Mollath den, eigens zum Reifenstechen zugeschliffenen, Schraubenzieher unter die Nase gehalten hat.

Ich hege Zweifel, ob die Reifenstechereien überhaupt verhandelt werden. Dieser fehlende Eröffnungsbeschluss zu den Sachbeschädigungen ist keine Lappalie, die bei einem neuen Verfahren einfach nebenbei geheilt werden könnte. Das ist aber eine so exotische Rechtsfrage, dass da niemand eine sichere Prognose abgeben kann.

@ sweeper, mein Tipp ist, dass Frau Maske schweigen wird. Tut sie das, wird der Prozess nicht lange dauern. Und die Reifenstechereien sehe ich noch nicht sicher in der Verhandlung. Die übrigen Zeugen können dann auch nichts mehr bewirken. Bei dem Attest und Reichel sehe ich für Strate kein Problem. Die Schwachpunkte sind doch schon im alten Faden aufgezählt worden. Er wird einen erfahrenen Gerichtsmediziner als Experten verpflichten und der wird klare Worte finden.

Wofür diese Aussagen jetzt schon wichtig sind, wäre ein Gutachten, das ein Lektor für einen Verlag schreibt, wo er den Stoff beurteilt und die Risiken aufzählt. Es gibt zwar keine vergewaltigten Frauen, keine toten Kinder und keine harten Drogen in Mollaths Vergangenheit, doch da ist eine Frau, die behauptet regelmäßig von ihm verprügelt worden zu sein. Der Lektor sollte darauf hinweisen, dass wohl mit einem Freispruch zu rechnen ist, weil die Beweislage mittlerweile deutlich zugunsten von Mollath ist, doch es gibt da ein Risiko. Wenn Mollath wirklich in einer Beziehung regelmäßig die Kontrolle über sich verliert, dann besteht die Gefahr, dass es wieder geschieht. Zur Zeit wird Mollath in der Öffentlichkeit wohlwollend wahrgenommen. Falls er aber in der nächsten Beziehung seine Freundin verprügelt, wird die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit rapide nachlassen. Dieses Risiko sollte ein guter Lektor in dem Gutachten skizzieren.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 01. September 2013, 19:42:26
Wie gesagt der Spekulationsmöglichkeiten gibt es viele, mal abgesehen von meinem Interesse an der Entstehung von Verschwörungstheorien, geht es mir vorallem darum was denn nach der ganzen Sache aus Herrn Mollath wird, sollte er nicht so gesund sein wie seine z.T. falschen Freunde das Glauben. Mal sehen wiebsich dann Menschen wie Frau Wolff herausreden und Ihre Vernichtungsfeldzüge gegen Brixner, Lakotta und andere rechtfertigen........
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 01. September 2013, 19:55:16
@Tyko:
Ich stimme zu in der Einschätzung, dass die Reifenstechereien wohl außen vor bleiben werden.
ZitatDiese Entscheidung ist nur so gefallen, weil unter den 16 Wiederaufnahmegründen ein paar ganz harte Gründe waren, und die Wahl fiel auf die unechte Urkunde, weil das OLG damit niemandem richtig wehtut.
Das kann man so beurteilen, muss es aber nicht.
Dieser WA-Grund ist deshalb (aus psychiatrischer Sicht) so bedeutsam, weil er ins Zentrum dessen führt, was von den Forensikern als wahnhaftes Geschehen beurteilt wird und von den Mollath-Unterstützern als Element der unterstellten Taktik der P.M.

Das bedeutet, im neuen Verfahren wird das Attest nicht als "unechte" oder gar "gefälschte" Urkunde wichtig sein, sondern die Umstände, unter denen es damals ausgestellt wurde.
Da kann ein Gerichtsmediziner keine zusätzliche Klarheit bringen. Der könnte höchstens bestätigen oder verwerfen, ob die beschriebenen Läsionen zu dem behaupteten Tathergang grundsätzlich passen.
Dazu ist aber die Aussage des untersuchenden Arztes - Markus Reichel - über den Zustand (auch den psychischen) der Patientin damals viel entscheidender. Hier hängen sich die Juristen m.E. an rein formalistischen Kriterien auf und unterschätzen die medizinisch-praktische Realität. Dazu ist aber an verschiedenen Stellen hier genug gesagt worden.
ZitatBei dem Attest und Reichel sehe ich für Strate kein Problem. Die Schwachpunkte sind doch schon im alten Faden aufgezählt worden. Er wird einen erfahrenen Gerichtsmediziner als Experten verpflichten und der wird klare Worte finden.
Und es wird einen Gegengutachter geben

Entscheidend ist nämlich: gab es tatsächlich eine solche Misshandlung oder nicht?
Nur darum ging es ja in der ersten Verhandlung.
Hätte Mollath damals gestanden, wäre es nicht zur Zwangsbegutachtung gekommen und seine Strafe wäre vergleichsweise gering ausgefallen.
Aber Herr Mollath hat sich damals überhaupt nicht geäußert - er hat auch nichts abgestritten.
Stattdessen hat er sich - glaubt man Dolmany und Lippert - während der Verhandlung völlig unangemessen bis bizarr verhalten.

Meiner Meinung nach stellt sich Herr Mollath hier einfach nicht der für ihn peinlichen Realität und konstruiert (unbewusst) ein System von Ausreden und Entschuldigungen bis hin zu Beschuldigungen Dritter, damit er dieser schmerzhaften, für ihn wohl sehr verwirrenden Tatsache nicht ins Gesicht sehen muss. Eine solche Reaktion ist gar nicht untypisch für Menschen, die ansonsten ein feines Gerechtigkeitsempfinden und einen hohen Selbstanspruch haben, an dem sie mitunter selbst scheitern. Nach meiner Einschätzung hat ihn das damals gehörig und nachhaltig destabilisiert - wie immer man die psychischen Auffälligkeiten dann beurteilen mag.

Und an genau diesen empfindlichen Punkt wird er im neuen Verfahren wieder geführt werden.
In der mündlichen Anhörung mit Prof. Pfäfflin wird dieser Bereich ja auch kurz angerissen - und wieder von Mollath umschifft.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 01. September 2013, 20:14:12
Jetzt kauen wir zum dutzendsten Mal die selben Dinge durch.
Zitat von: Tyko am 01. September 2013, 19:29:58
Diese Entscheidung ist nur so gefallen, weil unter den 16 Wiederaufnahmegründen ein paar ganz harte Gründe waren, und die Wahl fiel auf die unechte Urkunde, weil das OLG damit niemandem richtig wehtut.
Zu dieser Frage gibt es zwei Meinungen, einmal die von Strate &Co, die auch Deine ist, und die des LG Regensburg. Aktuell gilt die des LG Regensburg; über die Beweggründe des OLG Nürnberg kann man trefflich spekulieren.

ZitatBei dem Attest und Reichel sehe ich für Strate kein Problem. Die Schwachpunkte sind doch schon im alten Faden aufgezählt worden. Er wird einen erfahrenen Gerichtsmediziner als Experten verpflichten und der wird klare Worte finden.
Welche; dass ein Allgemeinarzt keine rechtsmedizinische Expertise hat, und dass ein Rechtsmediziner auf mehr Einzelheiten geachtet hätte? Aber das wussten und wissen doch alle, war doch nie die Frage. Wäre überraschend, wenn die formale Anerkennung dieses Umstands etwas an der Sachlage ändern würde.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 01. September 2013, 20:15:26
...außer der Typ dem Herr Mollath den eigens zurechtgeschliffenen Schraubenzieher unter die Nase gehalten hat meldet sich noch........
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 01. September 2013, 20:17:25
Zitat von: Belbo am 01. September 2013, 20:15:26
...außer der Typ dem Herr Mollath den eigens zurechtgeschliffenen Schraubenzieher unter die Nase gehalten hat meldet sich noch........

Ich finde wichtiger, dass Klarsfelds und Jean Ziegler endlich die Koffer voller Faxe rausrücken.
Wenn die mal bisschen mitdenken würden - dann liefe alles reibungslos.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 01. September 2013, 21:12:14
Zitat von: sweeper am 01. September 2013, 20:17:25
Zitat von: Belbo am 01. September 2013, 20:15:26
...außer der Typ dem Herr Mollath den eigens zurechtgeschliffenen Schraubenzieher unter die Nase gehalten hat meldet sich noch........

Ich finde wichtiger, dass Klarsfelds und Jean Ziegler endlich die Koffer voller Faxe rausrücken.
Wenn die mal bisschen mitdenken würden - dann liefe alles reibungslos.


Ich hatte eher den Eindruck, dass die sich gestalked fühlten von dem Spinner der ihnen unbedingt und ungefragt den Nobelpreis verschaffen wollte anstatt sich darum zu kümmern nicht Pleite zu gehen......   Man kann sich so richtig vorstellen wie da alle genervt waren wenn wieder Fanpost auf gelbem Papier kam.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 01. September 2013, 21:36:52
Zitat von: Belbo am 01. September 2013, 19:42:26... geht es mir vorallem darum was denn nach der ganzen Sache aus Herrn Mollath wird, sollte er nicht so gesund sein wie seine z.T. falschen Freunde das Glauben

So ein Fall durchläuft den üblichen Zyklus. Momentan haben wir eine Hochphase. Das Ziel, Mollath aus der Forensik zu holen, ist erreicht. Große Freude bei den Unterstützern.

Mir ist eine Äußerung von Mollath in Erinnerung geblieben, was seine berufliche Zukunft betrifft.

http://www.bild.de/news/inland/gustl-mollath/mollath-will-oldtimer-restaurieren-31973534.bild.html
(Das Zitat stammt nicht von der Bildzeitung. Auf die Schnelle habe ich das Original-Interview nicht gefunden.)
ZitatSollte Mollath eines Tages wieder arbeiten können, hat er ganz genaue Vorstellungen. Bei einer Anstellung als Ingenieur möchte er mehr Geld verdienen als früher. ,,Mit einem Mechaniker-Job bräuchte ich ja 100 Jahre, um meine Schulden bei meinem Rechtsanwalt bezahlen zu können."

Das ist nicht realistisch. Der Mann ist Mitte Fünfzig und seit 13 Jahren arbeitslos. Mittlerweile hat er Probleme mit dem Rücken. So belastbar wird er nicht mehr sein. Gut ist, dass ein Schulkamerad ihm einen Arbeitsplatz in Aussicht gestellt hat. Große Ansprüche ans Gehalt kann er nicht stellen. Mollath hat nur eine realistische Chance, wieder an Geld zu kommen. Er muss sich konzentriert auf den neuen Prozess vorbereiten und gleichzeitig seine Erinnerungen zu Papier bringen. Wenn der Prozess dann im nächsten Jahr - hoffentlich für ihn - gewonnen ist, könnten sie die Buch- und Filmrechte versteigern lassen. Sollte Mollath es dann auch noch schaffen, die nächsten zwei Jahre gut zu überstehen, dürfte er aus dem Gröbsten heraus sein.

@ sweeper, die Schwierigkeit ist, dass die Tat zweifelsfrei bewiesen werden muss. Es gilt eben der Grundsatz, im Zweifel für den Angeklagten. Wenn der kommende Staatsanwalt bereits dargelegt hat, dass er schwere Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Attestes und an Frau Maske hat, dann kann das Gericht zwar immer noch anderer Meinung sein, doch kommt so etwas wirklich selten vor. Und wenn Frau Maske schweigt, ist da fast nichts mehr, was Mollaths Schuld erweisen könnte. Und es gilt auch noch die Reformatio in Peius. Mein Tipp: Strate gewinnt den Prozess, aber eine Rehabilitierung, wie sie sich Mollath wohl erträumt, die wird er nicht bekommen :grins2:

Zitat von: bayle am 01. September 2013, 20:14:12
ZitatBei dem Attest und Reichel sehe ich für Strate kein Problem. Die Schwachpunkte sind doch schon im alten Faden aufgezählt worden. Er wird einen erfahrenen Gerichtsmediziner als Experten verpflichten und der wird klare Worte finden.
Welche; dass ein Allgemeinarzt keine rechtsmedizinische Expertise hat, und dass ein Rechtsmediziner auf mehr Einzelheiten geachtet hätte? Aber das wussten und wissen doch alle, war doch nie die Frage. Wäre überraschend, wenn die formale Anerkennung dieses Umstands etwas an der Sachlage ändern würde.

Das Problem, das Oberstaatsanwalt Meindl aufgedeckt hat, ist doch, dass es sich bei dem damaligen Reichel nicht um einen Facharzt handelt. Nach Reichels eigener Aussage ist er erst im April 2002 Facharzt geworden. Er durfte  im August 2001 noch nicht gegenüber der Krankenkasse abrechnen und er durfte eigentlich noch nicht eigenständig ein Attest verfassen. Ein Dokument dazu werden sie bestimmt auftreiben: Wie hat die Praxis die Untersuchung 2001 abgerechnet? Dazu hat Meindl seine eigenen Vermutungen, wie das Attest zustande gekommen ist und welchen Beweiswert es für einen Staatsanwalt oder einen Richter hat. Wenn du magst, lies dir in seinem Wiederaufnahmeantrag die Seite 206 (unten) ff. durch. Meindl wird auch der Staatsanwalt in dem kommenden Verfahren sein.

Ganz allgemein, wenns dich nervt, dann mach doch mal Pause. Du musst mich weder vor bösen VTs beschützen noch von etwas überzeugen. Es ist einfach Small-talk, was hier erfolgt, und der sollte schon ein wenig Spaß bringen. Wenn du jetzt regelmäßig maulst, bekomme ich noch ein schlechtes Gewissen. Das hier ist eher dein Forum, nicht meines. So viel werden wir hier auch nicht mehr besprechen, da ich schon gesagt habe, dass ich ganz gut mal Pause mit dem Thema machen kann. Wenn aber sweeper und belbo noch mal nachfragen, antworte ich noch mal. Doch eigentlich haben wir es jetzt. Mir hat die Einkehr bei euch geholfen, die Sichtweise von Psychiatern besser zu verstehen. Danke, dass ihr euch Zeit genommen habt. :grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 01. September 2013, 21:42:29
ZitatWenn der kommende Staatsanwalt bereits dargelegt hat, dass er schwere Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Attestes und an Frau Maske hat, dann kann das Gericht zwar immer noch anderer Meinung sein, doch kommt so etwas wirklich selten vor. Und wenn Frau Maske schweigt, ist da fast nichts mehr, was Mollaths Schuld erweisen könnte.
Deshalb wird es besonders auf die Aussage von Markus Reichel ankommen, nicht wahr?
Und der hat bereits öffentlich verlauten lassen, er werde sich äußern - allerdings beherzige er anwaltlichen Rat, dies nicht im Vorfeld und in den Medien zu tun.
Zitat
Das Problem, das Oberstaatsanwalt Meindl aufgedeckt hat, ist doch, dass es sich bei dem damaligen Reichel nicht um einen Facharzt handelt. Nach Reichels eigener Aussage ist er erst im April 2002 Facharzt geworden. Er durfte  im August 2001 noch nicht gegenüber der Krankenkasse abrechnen und er durfte eigentlich noch nicht eigenständig ein Attest verfassen.

Das ist rauf und runter diskutiert und schlicht Quatsch.
Egal wie das standesrechtlich beurteilt werden mag - und hier sind besonders viele ehrabschneidende Spekulationen im Spiel - , ist Markus Reichel in jedem Fall schlicht Zeuge, der die P.M. kurz nach der angeblichen Gewalttat gesehen und untersucht hat und in einer neuen Verhandlung Aussagen zu ihrem damaligen körperlichen und seelischen Zustand machen kann.
Die Praxis-Aufzeichnungen sind ja noch vorhanden bzw wieder aufgetaucht.

Herr Reichel war darüber hinaus am Ende seiner Facharztausbildung und bekam diesen Abschnitt auch nur anerkannt, wenn seine Mutter seine Beschäftigung in ihrer Praxis ordnungsgemäß bei der zuständigen Ärztekammer gemeldet hat.
Wie das dann mit der Krankenkasse abgerechnet wurde, steht auf einem anderen Blatt und hat mit dem Aussagewert der Untersuchung nichts zu tun.
"Unter Aufsicht tätig" bedeutet auch nur, dass der ermächtigte Weiterbildungsarzt entscheidet, was er seinem Assistenten zutrauen kann und was nicht.
Hier handelt es sich nicht um einen operativen Eingriff oder eine komplizierte Narkose, sondern um eine Anamnese und ärztliche Untersuchung - etwas, das jeder fortgeschrittenere Medizinstudent während seiner Praktika schon macht.
Zitat
Wenn du jetzt regelmäßig maulst, bekomme ich noch ein schlechtes Gewissen.

Wie du siehst, maule ich nicht.
Allerdings scheinst du den alten Faden und die Blogkommentare doch nur überflogen zu haben - sonst würdest du nicht abgenutzte Argumente bringen - wie bayle richtig bemerkte:

Zitat von: bayle am 01. September 2013, 20:14:12
Jetzt kauen wir zum dutzendsten Mal die selben Dinge durch.
ZitatBei dem Attest und Reichel sehe ich für Strate kein Problem. Die Schwachpunkte sind doch schon im alten Faden aufgezählt worden. Er wird einen erfahrenen Gerichtsmediziner als Experten verpflichten und der wird klare Worte finden.
Welche; dass ein Allgemeinarzt keine rechtsmedizinische Expertise hat, und dass ein Rechtsmediziner auf mehr Einzelheiten geachtet hätte? Aber das wussten und wissen doch alle, war doch nie die Frage. Wäre überraschend, wenn die formale Anerkennung dieses Umstands etwas an der Sachlage ändern würde.

Und das ist ja nun auch irgendwie niedlich:
ZitatMir hat die Einkehr bei euch geholfen, die Sichtweise von Psychiatern besser zu verstehen.
:laugh:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 01. September 2013, 22:52:18
Du maulst nicht, deshalb antworte ich auch umgehend. Ich habe alles sorgfältig durchgelesen. Du bist am Anfang gar nicht mit von der Partie gewesen. Der Kern ist für mich, dass der Staatsanwalt seine Meinung bereits zu dem Attest kundgetan hat. Warten wirs einfach ab, wie das Attest seinen Starauftritt vor Gericht bewältigt :Popcorn:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 01. September 2013, 23:04:31
@Tyko:
Zitat...dass der Staatsanwalt seine Meinung bereits zu dem Attest kundgetan hat. Warten wirs einfach ab, wie das Attest seinen Starauftritt vor Gericht bewältigt
Ja, wie gesagt:
angeklagt in der WA ist ja nun Mollath, nicht P.M.  - Und selbst wenn sie nicht persönlich aussagt, wird ihr Anwalt ja seinerseits Zeugen und ggfs weitere Sachverständige aufbieten.

Ich warte ja immer noch gespannt auf deine Antwort, zu welcher Strategie Strate wohl Mollath raten wird:
zugeben oder abstreiten, dass er seine Frau damals heftig misshandelt hat? - Angesichts von Markus Reichels zu erwartender Aussage...
die formalen Probleme mit dem Attest haben zur WA geführt - über die inhaltlichen Aspekte wird in der Verhandlung selbst zu urteilen sein.
Diese sind durch den Formfehler nicht berührt, wenn Herr Reichel dazu vernommen wird und glaubwürdig aussagt.

(Kann ein Staatsanwalt eigentlich auch wegen Befangenheit abgelehnt werden? - Wieso äußert der sich jetzt schon öffentlich zu einem Sachverhalt, der doch in der neuen Verhandlung überhaupt erst geprüft werden soll?)

Und wie Mollath wohl auf die berechtigte Nachfrage antworten wird, warum er - so oder so - eine klare Aussage zum Tatvorwurf nicht schon in der ursprünglichen Verhandlung getätigt hat? - Zum Beispiel die behauptete Tat einfach abgestritten oder sich auf Notwehr berufen?

Und du hast noch nicht verraten, warum es offenbar Mollath nicht möglich ist, die Vorwürfe, die er gegen seine Ex-Frau erhebt, anhand der behaupteten Faxe zu belegen.
Das wäre doch das Einfachste von der Welt, sollten die Geschäftskontakte tatsächlich  - wie er behauptet - über sein Faxgerät abgewickelt worden sein.

Und ich verstehe nicht, wie eine Frau - die angeblich so berechnend und gerissen war wie von Mollath und seinen Unterstützern behauptet - gleichzeitig so naiv und dämlich gewesen sein soll, ihre kriminellen Machenschaften großen Ausmaßes vor den Augen und unter dem Zugriff ihres kontrollierenden Mannes zu tätigen. Das passt nicht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 02. September 2013, 00:50:33
Zitat von: sweeper am 01. September 2013, 23:04:31
@Tyko:Ich warte ja immer noch gespannt auf deine Antwort, zu welcher Strategie Strate wohl Mollath raten wird:

Darauf mag ich nicht antworten. Strate ist ein so guter Rechtsanwalt, der wird da schon die passende Strategie haben. Das wäre mir auch zu viel Kaffeesatzleserei.

Zitat von: sweeper am 01. September 2013, 23:04:31Diese sind durch den Formfehler nicht berührt, wenn Herr Reichel dazu vernommen wird und glaubwürdig aussagt.

Herr Reichel wird nicht glaubwürdig aussagen. Strate wird da Zweifel streuen. Das wird dem Reichel keinen Spaß bringen müssen. Vielleicht ist Strate aber auch lieb und nett, weil Meindl schon vorher ganze Arbeit geleistet hat.

Zitat von: sweeper am 01. September 2013, 23:04:31(Kann ein Staatsanwalt eigentlich auch wegen Befangenheit abgelehnt werden? - Wieso äußert der sich jetzt schon öffentlich zu einem Sachverhalt, der doch in der neuen Verhandlung überhaupt erst geprüft werden soll?)

Er hat vor dem Untersuchungsausschuss ausgesagt. Die ersten Entwürfe seines Antrages sind - mal wieder - von irgendwem geleakt worden, (wenn ich mich recht entsinne). Auf mich macht der Meindl einen guten Eindruck. Der prüft in beide Richtungen.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/untersuchungsausschuss-im-fall-mollath-wenn-der-herr-staatsanwalt-erzaehlt-1.1690371

Befangenheit gibt es nicht bei einem Staatsanwalt. Dadurch, dass die Dokumente alle frei zugänglich sind, fällt dieses Verfahren wirklich aus der Rolle. Äußern durfte er sich zu dem Wiederaufnahmeantrag. Das alte Urteil hatte ja noch Bestand. Jetzt dürfte er den Prozess vorbereiten. Vielleicht gräbt er ja doch noch etwas aus, was gegen Mollath spricht.

Zitat von: sweeper am 01. September 2013, 23:04:31Und wie Mollath wohl auf die berechtigte Nachfrage antworten wird, warum er - so oder so - eine klare Aussage zum Tatvorwurf nicht schon in der ursprünglichen Verhandlung getätigt hat? - Zum Beispiel die behauptete Tat einfach abgestritten oder sich auf Notwehr berufen?

Das ursprüngliche Verfahren entsprach nicht rechtsstaatlichen Grundsätzen, wenn man den Gründen von Strate folgt. Ein ganz schwerwiegender Grund ist, dass Mollath anwaltlich nicht vertreten wurde. Ein Rechtsanwalt kann nämlich befangen sein. Und Dolmany war befangen, weil er sich von Mollath bedroht sah. Und die vielfachen Versuche von Mollath und Dolmany ihre Verbindung zu lösen sind dokumentiert.

Zitat von: sweeper am 01. September 2013, 23:04:31Und du hast noch nicht verraten, warum es offenbar Mollath nicht möglich ist, die Vorwürfe, die er gegen seine Ex-Frau erhebt, anhand der behaupteten Faxe zu belegen.
Das wäre doch das Einfachste von der Welt, sollten die Geschäftskontakte tatsächlich  - wie er behauptet - über sein Faxgerät abgewickelt worden sein.

Ist es damals nicht so gewesen, dass sich alle Stellen gegenüber Mollath abweisend verhalten haben? Die wollten "durch die Bank weg" nicht mehr wissen. Und jetzt ist es eben fraglich, ob Mollath noch Unterlagen hat oder nicht. Auf jeden Fall ist es von der Prozesstaktik richtig, das nicht preiszugeben.

ZitatUnd ich verstehe nicht, wie eine Frau - die angeblich so berechnend und gerissen war wie von Mollath und seinen Unterstützern behauptet - gleichzeitig so naiv und dämlich gewesen sein soll, ihre kriminellen Machenschaften großen Ausmaßes vor den Augen und unter dem Zugriff ihres kontrollierenden Mannes zu tätigen. Das passt nicht.

Woher weist du, dass er ein kontrollierender Ehemann war? Aus seinen Briefen, den Gutachten und den Aussagen der Frau geht hervor, dass sie die Buchhaltung der Werkstatt, die steuerlichen Angelegenheiten des Ehepaares und alle Geldgeschäfte Mollaths unter ihren Händen hatte.

https://docs.google.com/viewer?url=http%3A%2F%2Fwww.gustl-for-help.de%2Fdownload%2F2002-Mollath-Briefverkehr-Bank.pdf

Lies dir dieses Schreiben einmal durch. Warum braucht Gustl Mollath mehrere Konten in der Schweiz? Und achte auf das Datum. Vier Tage zuvor hat seine Frau ihm das Attest gefaxt. Mollath schreibt zweieinhalb Monate, nachdem seine Frau bei ihm ausgezogen ist:

Meine Frau verfügt über eine Servicekarte zu meinen Konten bei Ihnen, ich bitte diese einzuziehen.:deppenalarm:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 02. September 2013, 01:28:07
@Tyko:
Wieso verweist du meine Frage nach Strates Strategie bezüglich Mollaths Aussage zum Tatvorwurf in den Bereich von "Kaffeesatzleserei", wenn du andererseits schon weißt ( woher?), dass Strate Reichels Aussage in Zweifel ziehen will? - Das ist doch etwas verstiegen, oder? Zu dem Besuch in der Praxis gibt es Aufzeichnungen (und es gibt Bestimmungen, wie lange ein Arzt diese aufzubewahren hat. )

Im übrigen verstehe ich nicht, wieso die Aussage von P. M. an dieser Stelle angezweifelt wird. Sie könnte theoretisch in die behaupteten Geschäfte verwickelt gewesen sein und dennoch Opfer eines gewaltsamen Übergriffes ihres damaligen Mannes.
Falls - und hier bist du wieder im Bereich der Spekulation - Frau M. damals ein Motiv gehabt hätte, ein falsches Attest vorzulegen, hat sie sich wiederum sehr dumm angestellt. Bei ihren guten Kundenkontakten müsste es doch möglich gewesen sein, ein gerichtsfestes Attest zu beschaffen.

Dass Herr Mollath "kontrollierend" war, ergibt sich aus seinen eigenmächtigen "Recherchearbeiten" - um nicht von Stalking zu sprechen. Das waren ja unbefugte Übergriffe in den Geschäftsbereich seiner Frau. "Kontrollierend" beschreibt dabei eine zwanghafte und in diesem Fall übergriffige Haltung - belegt durch zahllose Schriftstücke wie auch z.B. Episoden in der Klinik (Stichwort: Fernsehprogramm). Dennoch kann er seiner Frau den finanziellen Bereich ûberlassen haben - weil ihm das Wirtschaften nicht lag, weil er zu bequem war, was auch immer.
"Kontrollbedürfnis" meint, dem Partner vorzuschreiben, was er zu tun und zu lassen hat.

Und wo sind nun die kilometerweise aus dem häuslichen Faxgerät gequollenen Papiere? -Im Duraplex-Ordner? - Bei Klarsfelds? - Um die Beantwortung dieser Frage drückst du dich  geschickt herum.
Wenn diese Papiere mal endlich auftauchen würden - dann würde ich Strate weniger misstrauisch beurteilen. So muss er leider - in Ermangelung echter Beweise  - andere Zeugen diskreditieren, wie du es im Blick auf Herrn Reichel voraussagst.
Das finde ich unehrenhaft! Richtig unsympathisch.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 02. September 2013, 06:40:33
@Tyko
Ich habe die Stellungnahme des Generalbundesanwalts überflogen. Genügt mir, weil ich ohnehin den juristischen Finessen nicht folgen kann. Dabei fällt mir aber folgendes auf: Das Weinberger-,,Gutachten" nimmt in der Darstellung einen erheblichen Platz ein. Ich habe den Eindruck, dass es als irgendwie gleichrangig mit dem Pfäfflin-GA bewertet wird, was schlicht daneben wäre. Woher aber sollte der GBA seine Weisheit in dieser Frage haben? Es gibt keine kompetente Stellungnahme zum Weinberger-Text. Hätte das Gericht 2011 geahnt, wie sich die Sache weiterentwickelt, hätte es selbstverständlich Pfäfflin zu einer ausführlichen Stellungnahme aufgefordert. Und wie die ausgefallen wäre, ist klar: ,,Ich würde es als eher satirische Parodie eines Gutachtens bezeichnen." (Anhörung). Wird Dich nicht überraschen, da Du ja die Threads hier gelesen hast: ich stimme dieser Einschätzung durch Pfäfflin zu.

Zitat von: Tyko am 01. September 2013, 21:36:52
Das Problem, das Oberstaatsanwalt Meindl aufgedeckt hat, ist doch, dass es sich bei dem damaligen Reichel nicht um einen Facharzt handelt. Nach Reichels eigener Aussage ist er erst im April 2002 Facharzt geworden. Er durfte  im August 2001 noch nicht gegenüber der Krankenkasse abrechnen und er durfte eigentlich noch nicht eigenständig ein Attest verfassen.
Meindl hat es aufgedeckt, und das LG Regensburg hat es wieder zugedeckt. Warum, um alles in der Welt, soll ein approbierter Arzt nicht in der Lage sein, Blutergüsse zu beschreiben? Was hat der Umstand, ob das Attest richtig oder falsch  abgerechnet wurde  (übrigens, ein solches Attest ist keine Kassenleistung!), damit zu tun, ob die Verletzungen vorhanden waren?
Zitat von: Tyko am 01. September 2013, 21:36:52Wenn du magst, lies dir in seinem Wiederaufnahmeantrag die Seite 206 (unten) ff. durch.
Wenn du magst, lies Dir in dem Beschluss des LG Regensburg die Seite 8ff durch.

Zitat von: Tyko am 02. September 2013, 00:50:33
Strate ist ein so guter Rechtsanwalt, der wird da schon die passende Strategie haben. ... Herr Reichel wird nicht glaubwürdig aussagen. Strate wird da Zweifel streuen. Das wird dem Reichel keinen Spaß bringen müssen.
Ein Totschagsargument – natürlich wird Strate bei allem Zweifel sähen, das ist sein Beruf. Aber vielleicht ist seine Fähigkeit, Fakten neu zu arrangieren, doch nicht unbegrenzt. In dem ZEIT-Interview hat er nicht so eine tolle Figur gemacht. Finde ich jedenfalls, und wohl auch ein Teil des FMM.

Zitat von: Tyko am 01. September 2013, 21:36:52Ganz allgemein, wenns dich nervt, dann mach doch mal Pause.
Nein, ich kenne mich. Werde ich nicht tun. :teufel

Zitat von: Tyko am 01. September 2013, 21:36:52Wenn du jetzt regelmäßig maulst, bekomme ich noch ein schlechtes Gewissen.
Dann hätte mein Maulen ja wenigstens noch einen Sinn; aber ich denke, Du flunkerst ;), weshalb sich mein schlechtes Gewissen nicht einstellen will. Deine Umgangsformen sind zwar ziviler als die des üblichen FMM-Anhängers, aber Deine Wahrnehmung ist genauso selektiv und Deine gläubige Strate/Wolff/Garcia-Verehrung genauso quasi-religiös. Bisher hast Du eine Kernfrage elegant umschifft: was meinst Du, ist [edit] Mollath psychisch gesund? Lügen die drei Gutachten?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 02. September 2013, 07:19:05
ZitatBisher hast Du eine Kernfrage elegant umschifft: was meinst Du, ist Strate psychisch gesund? Lügen die drei Gutachten?

Nein, Strate ist (systemisch betrachtet) inzwischen Teil des Wahnsystems geworden...   :angel:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 02. September 2013, 07:32:28
Zitat von: sweeper am 02. September 2013, 07:19:05
ZitatBisher hast Du eine Kernfrage elegant umschifft: was meinst Du, ist Strate psychisch gesund? Lügen die drei Gutachten?

Nein, Strate ist (systemisch betrachtet) inzwischen Teil des Wahnsystems geworden...   :angel:
Ich frage mich jetzt besorgt, ob das für eine Ferndiagnose reicht. Ich meinte natürlich Mollath!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 02. September 2013, 07:36:39
ZitatNein, Strate ist (systemisch betrachtet) inzwischen Teil des Wahnsystems geworden...   :angel:

Das finde ich übrigens so genial:
dass nur ein schlichter WA-Grund zur Begründung ausreichte - und zwar derjenige, der ins Zentrum der ursprünglichen Verhandlung führt: gefährliche Körperverletzung - ja oder nein?

Damit entfällt das komplette Gedankengebäude, welches Mollath konstruiert hat (vielleicht durchaus mit Hilfe von realen Einzelbeobachtungen), um sich seinen aggressiven Durchbrüchen nicht stellen zu müssen - ein Gedankensystem, welches er mit Hilfe rastlosen Agierens in Form von Briefen, Eingaben und Anzeigen, im Aufsuchen von Geschäftskunden seiner Frau und sogar Vorgesetzten - siehe Anhörung Pfäfflin - ergänzt und aufgetürmt hat wie eine Köcherfliegenlarve ihr künstliches Gehäuse aus allem möglichen "Passenden" baut.

Und Strate setzt mit seinem Gebaren dieses Verhalten fort: viel wird geschrieben, alles und jeder wird verdächtigt - damit ein Mann, der einfach nicht zugeben kann, seine Frau geschlagen zu haben, "Recht" bekommt.

edit:
wenn ich will, kann ich mindestens so gut fabulieren wie GaGa = Krimi-Gabi und Garcia
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 02. September 2013, 08:17:06
Zitat von: sweeper am 02. September 2013, 07:36:39


edit:
wenn ich will, kann ich mindestens so gut fabulieren wie GaGa = Krimi-Gabi und Garcia


  :grins2: Du meinst einen Mann der sich von der Welt abschottet und in seiner verdunkelten Werkstatt im Lichte einer flackernden Glühbirne, an einer irr kreischenden Schleifmaschine, im Glanz der sprühenden Funken aus seinen Schraubenziehern kurze eispickelartige Instrumente macht, zum einzigen Zwecke vorsätzlich.....   :grins2:
.....schade zum Fabulieren habe ich kein Talent  :-[
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 02. September 2013, 08:21:12
Zitat... einen Mann der sich von der Welt abschottet und in seiner verdunkelten Werkstatt im Lichte einer flackernden Glühbirne, an einer irr kreischenden Schleifmaschine, im Glanz der sprühenden Funken aus seinen Schraubenziehern kurze eispickelartige Instrumente macht, zum einzigen Zwecke vorsätzlich....

@Belbo: Der Mörder ist aber trotzdem der Gärtner...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 02. September 2013, 08:49:28
Zitat von: sweeper am 02. September 2013, 08:21:12
Zitat... einen Mann der sich von der Welt abschottet und in seiner verdunkelten Werkstatt im Lichte einer flackernden Glühbirne, an einer irr kreischenden Schleifmaschine, im Glanz der sprühenden Funken aus seinen Schraubenziehern kurze eispickelartige Instrumente macht, zum einzigen Zwecke vorsätzlich....

@Belbo: Der Mörder ist aber trotzdem der Gärtner...

....sozusagen der Wolff im Schafspelz.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 02. September 2013, 08:52:02
Zitat von: Belbo am 02. September 2013, 08:49:28
Zitat von: sweeper am 02. September 2013, 08:21:12
Zitat... einen Mann der sich von der Welt abschottet und in seiner verdunkelten Werkstatt im Lichte einer flackernden Glühbirne, an einer irr kreischenden Schleifmaschine, im Glanz der sprühenden Funken aus seinen Schraubenziehern kurze eispickelartige Instrumente macht, zum einzigen Zwecke vorsätzlich....

@Belbo: Der Mörder ist aber trotzdem der Gärtner...

....sozusagen der Wolff im Schafspelz.

                          :grins
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 03. September 2013, 13:53:57
@ sweeper, wenn du mal vor Gericht angeklagt sein solltest, dann gönn dir einen guten Anwalt. Das Geld ist gut angelegt. Die Gegenseite, die dich ins Gefängnis bringen will, die muss den nicht sympathisch finden. Denn sonst liefe bei deinem Prozess etwas grundlegend falsch.

Frau Mollath damals? Sie hat doch ein gerichtsfestes Attest besorgt. Der BGH hatte nichts daran zu beanstanden. Respekt! Bessere Arbeit bekommst du bei der CIA auch nicht. Ist gerade bekannt geworden, wie die so arbeiten
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/telefon-ueberwachung-metadaten-verraten-illegale-cia-operation-a-914470.html
ZitatBei der Untersuchung, wie das alles passiere konnte, soll einer der Agenten gesagt haben: Ihnen sei erzählt worden, dass ein Handy versteckt in einer Packung Chips keine Signale mehr aussenden könne.
Das alles ist so eine Art Allgemeinwissen, mehrfach kolportiert. Als Erstes wohl in Enemy of the State (bei 1:00 gehts los)
http://www.youtube.com/watch?v=2u6KdHmoMbw
Man kann also sagen, dass die CIA ihre Agenten von Leuten instruieren lässt, die ihr Wissen aus Hollywoodblockbustern beziehen. Großartig, das hätte ich nicht erwartet.  8)

Seine Unterlagen sind weg oder er hat sie noch. Leg dich da besser nicht fest. Nur weil du das als Beleg werten möchtest für die Verwirrtheit Mollaths? Natürlich hat Mollath da etwas erzählt. Doch das muss nicht die ganze Wahrheit sein. Das kann bereits Prozesstaktik sein, die auf Strate zurückgeht. Unterschätz bitte so einen Anwalt nicht. Ich möchte mich da nicht festlegen.

@ bayle, warum sollte ich flunkern? Bisher habe ich kein schlechtes Gewissen gehabt. Wenn das euer Kneipenstammtisch ist, und ich mich einfach mal zu euch setze, liegt es bei mir, darauf zu achten, ob das eurer Runde noch Spaß macht. Nachfragen ist da eine einfache Möglichkeit. Ich kann auch sagen, dass ich es nicht so mag, wenn du bei mir eine quasi-religiöse Verehrung einer Trinität verortest. Du berührst damit etwas, was du gar nicht kennst. Dabei habe ich dir doch gewisse Instanzen genannt, die ich in ihrer Meinung zur Kenntnis nehme. Angefangen haben wir mit dem Generalbundesanwalt. Dann gibt es da noch das OLG Nürnberg. Das LG Regensburg hingegen ist mit seiner 7. Kammer keine Instanz, auf die ich mich berufen mag. Landgericht? Nein, bitte nicht.

Du schreibst, dass du den juristischen Finessen des GBA nicht folgen kannst. Dann schreibst du

ZitatMeindl hat es aufgedeckt, und das LG Regensburg hat es wieder zugedeckt.

Mit dem Satz bringst du zum Ausdruck, dass du nicht weißt, wo oben und unten ist. Meindl ist zwar unten und das LG ist oben. Doch dann kommt das OLG Nürnberg. Und die haben keine fünf Monate benötigt. Die brauchen nur 10 Seiten, um die Richter vom Landgericht abzukanzeln. Auf Seite 9 kann man es nachlesen unter Punkt 6. Das OLG entdeckt hier eine Gesetzeslücke und bildet das Recht fort. Das ist ungewöhnlich. Sie entziehen der 7. Kammer des LG Regensburg die Zuständigkeit für das Verfahren, und sie begründen das auch, "weil ... zu besorgen ist, dass die bisher mit der Sache befassten Richter sich bereits festgelegt haben."

Und das bedeutet, dass sie befangen sind. Und das bedeutet, dass Strate sie ablehnen könnte wegen Befangenheit, (was er ja auch schon bei einem von den drei Richtern getan hat), und dass das OLG Nürnberg diese Ansicht teilt, womit dann in einem Verfahren für diese Richter der Prozess zu Ende wäre.

Ich habe mir durchgelesen, was die drei Richter da geschrieben haben. Ist großartig formuliert. Hätte ich nicht hinbekommen. Vielleicht wird auch dir klar, dass du, wenn du mal einer bösen Tat angeklagt bist, einen guten Rechtsanwalt benötigst. Einen verdammt guten. Einen, der in der Lage ist, so etwas in Serie wegzuräumen.

ZitatBisher hast Du eine Kernfrage elegant umschifft: was meinst Du, ist [edit] Mollath psychisch gesund? Lügen die drei Gutachten?

Schreiben wir es klarer: Kann ein Mensch, der siebeneinhalb Jahre unschuldig in der Psychiatrie verbracht hat, gesund sein? Die andere Frage wäre: War Mollath psychisch krank vor diesen siebeneinhalb Jahren und ist er es noch immer? Ich habe klar geschrieben, dass ich diesen Fall als Daily Soap sehe. Deine Frage sollte eher lauten: Gefällt sie dir? Ja. Gerade läuft die Psiram-Folge. Die beleuchtet den ganzen Fall von einer anderen Seite. Hochspannend. Wenn die Daily Soap in fünf Jahren eingestellt wird, kann ich sagen, wie sie ausgegangen ist. :stricken

Bei den sechs Gutachten habe ich die Rückmeldung gegeben, dass sie mich überrascht haben. Ich habe auch geschrieben, dass ich die Wissenschaftlichkeit, die du bei Leipziger, Kröber und Pfäfflin gegeben siehst, erst einmal nicht diskutieren möchte. Es fehlt mir da eine wichtige Rückmeldung. Bestätigt das BVerfG die Rechtsauffassung von Strate oder die der bayerischen Justiz hinsichtlich der Kammerentscheidung vom Oktober 2001? Anders formuliert: War es erlaubt, was Leipziger 2005 im Februar und März getan hat? Von dieser Entscheidung hängt viel ab. Warten wir es ab.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 14:00:24
@Tyko:
Zitat@ sweeper, wenn du mal vor Gericht angeklagt sein solltest, dann gönn dir einen guten Anwalt. Das Geld ist gut angelegt. Die Gegenseite, die dich ins Gefängnis bringen will, die muss den nicht sympathisch finden. Denn sonst liefe bei deinem Prozess etwas grundlegend falsch.

Frau Mollath damals? Sie hat doch ein gerichtsfestes Attest besorgt. Der BGH hatte nichts daran zu beanstanden. Respekt! Bessere Arbeit bekommst du bei der CIA auch nicht.
Sorry, aber: da war jetzt kein Argument drin verborgen, oder?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 03. September 2013, 14:32:08
Zitat von: sweeper am 02. September 2013, 01:28:07Das finde ich unehrenhaft! Richtig unsympathisch.

Ich habe überlegt, wie ich angemessen darauf antworten soll und auf das eine oder andere und bin angesichts meiner kommenden Abwesenheit recht schnell zu einer Lösung gelangt, die die Wahrscheinlichkeit minimiert, dass wichtige Nachfragen kommen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 14:39:28
Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 14:32:08
Zitat von: sweeper am 02. September 2013, 01:28:07Das finde ich unehrenhaft! Richtig unsympathisch.

Ich habe überlegt, wie ich angemessen darauf antworten soll und auf das eine oder andere und bin angesichts meiner kommenden Abwesenheit recht schnell zu einer Lösung gelangt, die die Wahrscheinlichkeit minimiert, dass wichtige Nachfragen kommen.

Nuja - ein persönliches Statement kann ja auch unkommentiert stehen bleiben.  :grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 03. September 2013, 15:18:37
Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 13:53:57
Das LG Regensburg hingegen ist mit seiner 7. Kammer keine Instanz, auf die ich mich berufen mag.
Kann ich mir gut vorstellen.
ZitatDoch dann kommt das OLG Nürnberg. ... Die brauchen nur 10 Seiten, um die Richter vom Landgericht abzukanzeln.
Ändert nichts an der Sachlage bezüglich des Attestinhalts und der Qualifikation des Ausstellers. Wie wir ja gelegentlich gelesen haben, soll es angeblich der politische Druck gewesen sein, der das OLG bewegt habe.

ZitatSchreiben wir es klarer:
Wie jetzt, klarer?
ZitatKann ein Mensch, der siebeneinhalb Jahre unschuldig in der Psychiatrie verbracht hat,
unschuldig? Woher weißt Du das? Wenn das belegt wäre, bräuchte es keinen neuen Prozess.
Zitatgesund sein?
Verliert seinen Sinn, da an den Prämissen zu zweifeln ist.


ZitatDie andere Frage wäre: War Mollath psychisch krank vor diesen siebeneinhalb Jahren und ist er es noch immer?
Das scheint mir eine vernünftige Frage zu sein, auf die begründete Antworten möglich sind.
ZitatIch habe klar geschrieben, dass ich diesen Fall als Daily Soap sehe.
Das nun wieder halte ich nicht für eine Antwort.

ZitatDeine Frage sollte eher lauten: Gefällt sie dir?
Meine Fragen suche ich mir selber aus, Du gestattest.

ZitatBei den sechs Gutachten habe ich die Rückmeldung gegeben, dass sie mich überrascht haben.
Welche sechs Gutachten? 3 forensisch-psychiatrische, ein Betreuungsgutachten, 1 ,,Gutachten" zur Bestätigung von erwiesenermaßen vorgefassten Ansichten, und was ist das 6.?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 03. September 2013, 17:00:38
@ sweeper, ich habe nur auf deine Fragen geantwortet. Und das Statement hängt an der Frage nach den Dokumenten, die Mollath hat oder nicht hat. Dank Belbos Link aus dem anderen Faden haben wir vielleicht die Antwort zu einer anderen Frage

http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/n%C3%BCrnberg/mollaths-ex-frau-bricht-zum-ersten-mal-ihr-schweigen-1.2965024#commentsField-1860212

Zitat„Noch nicht“, sagt sie, wegen des laufenden Verfahrens. „Wenn alles vorbei ist, werde ich mich dazu äußern.“

Sie wird schweigen.

Falls sie aber während des Prozesses doch schon reden mag, gäbe es da ein paar Fragen, die die Sache spannend werden ließen. Wie ist das alles in steuerrechtlicher Hinsicht damals gelaufen? Warum hat sie für ihren Mann mehrere Konten in der Schweiz eingerichtet? Wie war der Kontostand dieser Konten am Mittwoch, dem 29. Mai 2002, (ein Tag vor Fronleichnam)? Wie war der Kontostand dieser Konten am Montag, dem 3. Juni 2002? Ich finde es eine gute Entscheidung, dass das OLG das neue Verfahren an eine Wirtschaftsstrafkammer verwiesen hat.

@ bayle, wenn du ein Gutachten schreibst und deine Meinung untermauern willst, dann ist das Urteil eines Landgerichts nicht das, was du gerne zitieren solltest. Auch wenn dir die juristischen Finessen nicht geläufig sind, achte doch einmal darauf, was das LG Regensburg zitiert. Da gibt es ganz oft BVerfG und BGH sowie die anerkannten Kommentare. Es kommt auch mal ein OLG vor (so z. B. auf Seite 18). Doch ein LG wird das LG nicht zitieren.

Politischer Druck auf das OLG Nürnberg? Ich habe doch skizziert, wie man sich das vorstellen könnte, so dass es die einfache Plausibilitätsprüfung übersteht: ein Richter wird angesprochen von einer mächtigen Person, die er schon lange kennt, und es wird subtil, aber bestimmt Druck ausgeübt. Nun willst du politischen Druck ausgeübt sehen, der sich auf den Vorsitzenden Richter am OLG und zwei weitere Richter am OLG erstrecken soll? bayle, das ist eine Theorie, die du nicht weiter ausbauen solltest. Vielleicht ist das aber auch nur ungenau formuliert und du meinst den öffentlichen Druck? Der kann eine Rolle gespielt haben, jedoch eher, dass die Richter bereits gewusst haben, was da am LG so getrieben wird. Ganz klar werden die Richter am OLG jedoch die Stellungnahme des GBA zur Kenntnis genommen haben. Das ist Druck, den Richter am OLG wahrnehmen.

Zitatunschuldig? Woher weißt Du das? Wenn das belegt wäre, bräuchte es keinen neuen Prozess.

Mollath hat siebeneinhalb Jahre in der Psychiatrie verbracht, das alte Urteil ist aufgehoben. Eine neue Verurteilung gibt es nicht. Er ist unschuldig. Das ist die Realität. Das sollte eine Instanz sein, die man gelten lässt. Oder eben so eine Nichtigkeit wie diese hier

Artikel 11, Absatz 1
http://www.ohchr.org/EN/UDHR/Pages/Language.aspx?LangID=ger

Natürlich kann es für dich gute Gründe geben, diese Deklaration als Verschwörungstheorie zu werten, von der du dich persönlich angegriffen fühlst und die du am liebsten aus der Welt schaffen möchtest. Ich neige jedoch zu der Vermutung, dass du lediglich erneut ungenau formuliert hast.

Wir unterhalten uns zur Zeit über einen unschuldigen Menschen. Und schon jetzt steht fest, dass er freigesprochen wird. Das ergibt sich aus der Reformatio in Peius. Da gleichzeitig die Reifenstechereien damals nicht verhandelt werden durften, könnte dieser Grundsatz dazu führen, dass sie Mollath nie wieder vorgeworfen werden. Wenn Frau Maske wirklich verkündet hat, dass sie schweigen wird, dann wird der Prozess kurz.

ZitatWelche sechs Gutachten?
Leipziger, Simmerl, Kröber, Pfäfflin, Weinberger, Dieckhöfer: diese sechs habe ich im Verlauf einiger Tage erneut gelesen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 17:02:13
ZitatDieckhöfer

??
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 03. September 2013, 17:08:27
Die heißen als PDF bei Strate alle Gutachten.

https://docs.google.com/viewer?url=http%3A%2F%2Fstrate.net%2Fde%2Fdokumentation%2FMollath-
Gutachten-Dieckhoefer-2012-02-08.pdf
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 17:09:54
Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 17:08:27
Die heißen als PDF bei Strate alle Gutachten.

https://docs.google.com/viewer?url=http%3A%2F%2Fstrate.net%2Fde%2Fdokumentation%2FMollath-
Gutachten-Dieckhoefer-2012-02-08.pdf

Ja - genau hier liegt der Hase im Pfeffer.
Für Strate ist auch die Stellungnahme von Frau Dr. Krach ein "Gutachten" - am besten noch ein "Ferngutachten".
Ist das Beschränktheit oder absichtliche Irreführung?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 03. September 2013, 17:20:51
Also fünf Gutachten und eine methodenkritische Stellungnahme: könnte man das so formulieren?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 17:35:20
Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 17:20:51
Also fünf Gutachten und eine methodenkritische Stellungnahme: könnte man das so formulieren?

Präzise wäre:
3 gerichtlich beauftragte Gutachten (Schuldfähigkeit und Prognose)
1 gerichtlich beauftragtes Gutachten (Betreuung - keine volle Akteneinsicht; andere Fragestellung)
1 privat beauftragtes Gutachten (keine Strafakteneinsicht und wahrscheinlich auch keine Einsicht in die Patientenakte des BKH)

Zu der methodenkritischen Stellungnahme mag ich nichts sagen, denn ich nehme an, dass Herr Dieckhöfer keinerlei Akteneinsicht und keinerlei Patientenkontakt hatte - also vermutlich auch nicht abschätzen kann, was in diesem konkreten Fall überhaupt realistisch an verwertbaren Informationen erwartbar wäre.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 03. September 2013, 18:15:03
Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 17:00:38
@ bayle, wenn du ein Gutachten schreibst und deine Meinung untermauern willst, dann ist das Urteil eines Landgerichts nicht das, was du gerne zitieren solltest.
Ich brauche es gar nicht zu zitieren. Ich stelle nur fest, dass es der gleichen Ansicht ist wie ich (ich habe da übrigens Priorität ;), vgl die Blog-Diskussion zu unserem ersten Blog-Beitrag). Die Fragen bleiben. Warum, um alles in der Welt, soll ein approbierter Arzt nicht in der Lage sein, Blutergüsse zu beschreiben? Was hat der Umstand, ob das Attest richtig oder falsch  abgerechnet wurde  (übrigens, ein solches Attest ist keine Kassenleistung!), damit zu tun, ob die Verletzungen vorhanden waren?

Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 17:00:38
Vielleicht ist das aber auch nur ungenau formuliert und du meinst den öffentlichen Druck?
Wenn ich da nochmal drüber nachdenke: das könnte sein, ja.

Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 17:00:38
Mollath hat siebeneinhalb Jahre in der Psychiatrie verbracht, das alte Urteil ist aufgehoben. Eine neue Verurteilung gibt es nicht. Er ist unschuldig.
Dann ist aber Dein Satz:
Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 13:53:57
Schreiben wir es klarer: Kann ein Mensch, der siebeneinhalb Jahre unschuldig in der Psychiatrie verbracht hat, gesund sein?
Erst recht eine blanke Spiegelfechterei; vor allem wenn man die Gutachten und die Verlaufsberichte liest. Der Begriff des Hospitalisierungsschadens meint etwas anderes.

Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 17:00:38
Und schon jetzt steht fest, dass er freigesprochen wird. Das ergibt sich aus der Reformatio in Peius.
Ich will jetzt hier nicht als der Rächer der Entnervten auftreten, aber er ist freigesprochen, weil er schuldunfähig war, nicht weil er die Taten nicht begangen hat.

Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 17:00:38
Dieckhöfer
Dieckhöfer ist kein Gutachten. Dieses Pamphlet ist unbrauchbar, das ist mit einem Blick zu erkennen. Ich habe es – wie Richter B den Duraplex-Ordner – nur überflogen. Wenn Du wirklich Wert darauf legst, dann können wir da noch einmal durchgehen. Zu Weinberger vgl. hier:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148150#msg148150
und in der ersten Blog-Diskussion habe ich mich zu ihm auch geäußert (noch ohne den Text des ,,Gutachtens" zu kennen). Simmerl wird ausführlich von Kröber diskutiert. Wenn da was unverständlich bleibt, feel free. Da Du aber formaljuristisch beschlagen zu sein scheinst – das ist dann wohl dasselbe wie LG gegen BVerfG.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 03. September 2013, 19:08:41
Ach, ähm,
Zitat von: bayle am 03. September 2013, 18:15:03
Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 17:00:38
Vielleicht ist das aber auch nur ungenau formuliert und du meinst den öffentlichen Druck?
Wenn ich da nochmal drüber nachdenke: das könnte sein, ja.
Und wenn ich nochmal drüber nachdenke: könnte sein, auch nicht. Hatte sich nicht auch Seehofer irgendwie geäußert? Und gab es da nicht eine ungewöhnliche Stellungnahme des Richterbunds oder so?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 03. September 2013, 20:18:06
ZitatIch brauche es gar nicht zu zitieren. Ich stelle nur fest, dass es der gleichen Ansicht ist wie ich (ich habe da übrigens Priorität ;),

Deine drei Richter dürfen bei diesem Spiel nicht mehr mitmachen. Das OLG hat entschieden sie nicht auflaufen zu lassen, weil sie in der ersten Minute vom Platz fliegen würden. Du empfindest mit diesen drei Gestalten eine Schicksalsverwandtschaft?  ;)

ZitatDie Fragen bleiben. Warum, um alles in der Welt, soll ein approbierter Arzt nicht in der Lage sein, Blutergüsse zu beschreiben? Was hat der Umstand, ob das Attest richtig oder falsch  abgerechnet wurde  (übrigens, ein solches Attest ist keine Kassenleistung!), damit zu tun, ob die Verletzungen vorhanden waren?

Der Oberstaatsanwalt Meindl hat sich mit dem Herrn Reichel sorgfältig beschäftigt, und er würdigt die Qualitäten mit klaren Worten auf Seite 206 unten und 207 seines Wiederaufnahmeantrages. Zuerst stellt er deutlich heraus, dass dieser Arzt doppelt getäuscht hat: zum einen über seine Identität, zum anderen über seine Qualifikation. Und dann streicht er noch heraus, dass es da eine Freundin und Lebensgefährtin des Bruders von Frau Mollath in der Praxis gibt, wo Herr Reichel gearbeitet hat, und er hebt seine Annahme hervor, dass diese Frau Informationen zum Sachverhalt und wofür es benötigt wird, dem Herrn Reichel hat zukommen lassen. Dies ist eine Stelle, wo man merken kann, dass Meindl "herumeiert". Er ist zwar Staatsanwalt. Doch welche Ermittlungsbefugnisse hat ein Staatsanwalt in einem Wiederaufnahmeverfahren? Das ist eine so exotische Rechtsfrage, zu der Meindl keine Antwort gefunden hat. Er hat sich deshalb zurückgehalten und Herrn Reichel als Zeugen vernommen, was unbedingt nötig gewesen ist, um seinen Wiederaufnahmeantrag fundiert auszuarbeiten. Doch lese ich hier die Vorsicht heraus, den Herrn Reichel nicht als Beschuldigten darzustellen, bei dem er einen Tatverdacht hat. Doch die Wortwahl deutet das an.

ZitatDa kumuliert die unechte Urkunde mit dieser "Tatsache" so erheblich, dass der Beweiswert beträchtlich gemindert ist. Es taugt als Beweismittel eigentlich nichts mehr.

Das ist meine Lesart. Das muss nicht deine Lesart sein. Ich gebe aber den Tipp ab, dass der Meindl die Qualität des Attests als dürftig betrachtet. Deine drei Lieblingsrichter übrigens, die vom OLG Nürnberg bereits ein halbes Jahr vor Prozessbeginn desavouiert worden sind wegen ihrer offenkundigen Befangenheit, würden das Attest bestimmt vollauf ausreichend für den Nachweis von Mollaths Schuld werten. Doch ihre Rechtsauslegung hat rechtsstaatlichen Ansprüchen nicht genügt.

@ Spiegelfechterei und Dieckhöfer und Wissenschaftlichkeit, das Problem dürfte sein, dass ich Bedenken habe, ob nicht diese Klinikgutachten und Verlaufsberichte aufgrund einer Freiheitsberaubung entstanden sind. Aus dem Grund möchte ich auch eine Diskussion zurückstellen. Ich bin gespannt, wie sich das BVerfG äußern wird. :Popcorn:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 20:32:45
Zitat. Und dann streicht er noch heraus, dass es da eine Freundin und Lebensgefährtin des Bruders von Frau Mollath in der Praxis gibt, wo Herr Reichel gearbeitet hat, und er hebt seine Annahme hervor, dass diese Frau Informationen zum Sachverhalt und wofür es benötigt wird, dem Herrn Reichel hat zukommen lassen.
Das ist auch wieder die berühmte "Skandalisierung des Banalen".

In meinem eigenen Umfeld gibt es genügend Leute, die nur deshalb einen Arzt bevorzugen, weil eine Bekannte oder Freundin dort als Arzthelferin arbeitet.
Im konkreten Fall könnte es einfach so gewesen sein, möglichst schnell einen Extratermin zu bekommen und ohne Wartezeit eingeschoben zu werden:

es ist halt nicht lustig, wenn man dringend eine Krankschreibung braucht, weil man völlig zerschunden ist und einen möglichst niemand in diesem Zustand sehen soll.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 03. September 2013, 21:07:03
Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 20:18:06
Deine drei Richter dürfen bei diesem Spiel nicht mehr mitmachen.
Es sind nicht meine Richter. Ich halte das Ganze nicht für ein Spiel.

ZitatDas OLG hat entschieden sie nicht auflaufen zu lassen, weil sie in der ersten Minute vom Platz fliegen würden.
Wir sind uns sicher einig, dass das eine Spekulation ist? Vielleicht wollte man auch die 7. Kammer aus der Schusslinie nehmen, um den politischen Druck abzuschwächen? Die Möglichkeiten sind endlos.

ZitatDu empfindest mit diesen drei Gestalten eine Schicksalsverwandtschaft?
Hier stört mich der pejorative Tonfall. Ich habe in einem Detail gleiche Ansichten. Was sollte das mit ,,Schicksal" zu tun haben?

ZitatDer Oberstaatsanwalt Meindl hat sich mit dem Herrn Reichel sorgfältig beschäftigt
Das hat das LG Regensburg auch getan. Ich halte dessen Interpretation für deutlich überzeugender, weil erdgebundener. Da sind nicht so viele Hilfsannahmen nötig. Übrigens hatte der Oberstaatsanwalt, soweit ich mich entsinne, eindeutig einen politischen Auftrag.

ZitatIch gebe aber den Tipp ab, dass der Meindl die Qualität des Attests als dürftig betrachtet
Dazu gehört nun nicht viel.

Zitat@ Spiegelfechterei und Dieckhöfer und Wissenschaftlichkeit, das Problem dürfte sein, dass ich Bedenken habe, ob nicht diese Klinikgutachten und Verlaufsberichte aufgrund einer Freiheitsberaubung entstanden sind.
Natürlich, irgendwie müssen die Gutachten aus der Welt, und das ohne neues Gutachten. Sie stören die schöne Theorie, der aufrechte Friedenskämpfer und Bankenskandalaufdecker sei von der Mafia auf ewig in die Psychiatrie gesperrt worden, um den Deckel auf dem Skandal zu halten.

Das wird so etwa die Linie Strates sein, das denke ich auch. Sie passt zu Strates Verständnis von psychischen Krankheiten, aber nicht zur Wirklichkeit. Wenn es der Verteidigung gelingt, die Frage, ob Mollath wahnkrank ist, für irrelevant zu erklären, dann wird davon die inhaltliche Validität der Gutachten nicht beeinträchtigt werden – das ist keine juristische Frage. Die Grundthese des FMM wird davon keinen Deut plausibler. Sie bleibt absurd.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 21:21:58
Zitat von: bayle am 03. September 2013, 21:07:03
Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 20:18:06
ZitatIch gebe aber den Tipp ab, dass der Meindl die Qualität des Attests als dürftig betrachtet
Dazu gehört nun nicht viel.

Und:

Zitat von: sweeper am 03. September 2013, 14:00:24
@Tyko:
ZitatFrau Mollath damals? Sie hat doch ein gerichtsfestes Attest besorgt. Der BGH hatte nichts daran zu beanstanden. Respekt! Bessere Arbeit bekommst du bei der CIA auch nicht.
Sorry, aber: da war jetzt kein Argument drin verborgen, oder?

Na, wat denn nu? - Gerichtsfest oder nicht?
Ich sage doch: wenn P.M. eine abgefeimte Strategin wäre und obendrein in Riesenschiebereien für gaaanz wichtige Prominenz verwickelt, dann hätte sie sich (oder ihre Auftraggeber für sie) mit dem Attest mehr Mühe gegeben!  :grins
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 03. September 2013, 21:26:42
Stopp mal, ich sehe grad, dass ich falsch verstanden werden könnte. Mit "Dazu gehört nun nicht viel" meinte ich, es gehöre nicht viel dazu, diesen Tip abzugeben, nicht aber, das Attest für dürftig zu halten.  :police:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 21:31:10
Zitat von: bayle am 03. September 2013, 21:26:42
Stopp mal, ich sehe grad, dass ich falsch verstanden werden könnte. Mit "Dazu gehört nun nicht viel" meinte ich, es gehöre nicht viel dazu, diesen Tip abzugeben, nicht aber, das Attest für dürftig zu halten.  :police:
War nicht misszuverstehen:

Tyko findet ja weiter oben selbst, dass der CIA auch kein besseres Attest hingekriegt hätte.
:grins
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 03. September 2013, 22:27:24
@ sweeper, ein Oberstaatsanwalt führt lediglich die Anklage in einem Prozess. Er muss die Richter überzeugen. Und da fallen bei diesem Arzt und diesem Attest einige Schwachpunkte auf. Der Oberstaatsanwalt in ihm würde als Attestaussteller gerne einen promovierten Gerichtsmediziner mit viel Gerichserfahrung von einer renommierten Klinik haben und da sollte bitte keine Freundin und Fastverwandte des Opfers als Arzthelferin herumlaufen. So ein Oberstaatsanwalt prüft intuitiv, was er von diesem Zeugen im Gerichtssaal erwarten kann, wenn Strate loslegt. Am besten ist einer, der unter Druck überzeugend bleibt. Und das Gefühl bei Meindl, dass er mit dem Zeugen Reichel und diesem Attest vor Gericht Schiffbruch erleidet, kann man aus der Passage herauslesen. Irgendwelche Stärken muss Meindl haben, sonst wäre er nicht Oberstaatsanwalt an einem Landgericht geworden. Für mich wird deutlich, dass er sich nicht wohl fühlt mit diesem Zeugen und diesem Attest.

Der hat auch den Zahnarzt Braun vernommen, das sollen vier Stunden gewesen sein. Auch von diesem Zeugen dürfte er sich ein Bild gemacht haben. Könnte er als Oberstaatsanwalt diesen Mann vor Gericht zerlegen, so dass von seiner Aussage nichts übrig bliebe oder nicht? Ich habe da von Edward Braun ein kurz nach seinem Auftritt beim UA aufgenommenes Gespräch in einem Fernsehbericht gesehen, wo ein Reporter ihn auf die kurz zuvor erfolgten Aussagen von Frau Maske anspricht, dass es keinen Anruf bei ihm gegeben hätte am 31. Mai 2002. Wie der Zahnarzt da auf den Vorwurf der Lüge geantwortet hat, das wirkte überzeugend. Aber auch das ist nur mein Eindruck.

@ bayle
ZitatWir sind uns sicher einig, dass das eine Spekulation ist?

Nein. Das ist der Wortlaut der Anordnung und die Sprache ist klar und deutlich. Sie lehnt sich an die betreffende Norm an: § 24 StPO

http://www.gesetze-im-internet.de/stpo/__24.html

Das habe ich dazu geschrieben
ZitatAuf Seite 9 kann man es nachlesen unter Punkt 6. Das OLG entdeckt hier eine Gesetzeslücke und bildet das Recht fort. Das ist ungewöhnlich. Sie entziehen der 7. Kammer des LG Regensburg die Zuständigkeit für das Verfahren, und sie begründen das auch, "weil ... zu besorgen ist, dass die bisher mit der Sache befassten Richter sich bereits festgelegt haben."

Dieser Satz ist die Begründung, warum sie der 7. Kammer das Verfahren entziehen. Das ist sehr ungewöhnlich und deshalb müssen sie es begründen. Das ist keine Spekulation. Das ist der Wortlaut.

ZitatDas hat das LG Regensburg auch getan.

Doch nur der Oberstaatsanwalt hat den Herrn Reichel leibhaftig erlebt. Die Richter vom LG Regensburg haben keinen Eindruck davon bekommen, wie der sich im Zeugenstand bewähren würde. Ein Oberstaatsanwalt, mit so viel Berufserfahrung, sieht das einfach, ob das mit dem Zeugen im Prozess gut laufen wird oder nicht.

ZitatÜbrigens hatte der Oberstaatsanwalt, soweit ich mich entsinne, eindeutig einen politischen Auftrag.

Das ist nicht ganz richtig. Es hat von der Dienstherrin in Bayern die Anweisung gegeben, den Wiederaufnahmeantrag zu stellen. Diese Möglichkeit hat die Justizministerin. Danach hat es noch zweier Entwürfe gebraucht, bis auch Meindl zu der Überzeugung seines Vorgesetzten Nerlich gelangt ist, dass er seinen guten Wiederaufnahmeantrag nicht belasten sollte mit Rechtsbeugungsvorwürfen.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/untersuchungsausschuss-im-fall-mollath-wenn-der-herr-staatsanwalt-erzaehlt-1.1690371

ZitatWenn es der Verteidigung gelingt, die Frage, ob Mollath wahnkrank ist, für irrelevant zu erklären, dann wird davon die inhaltliche Validität der Gutachten nicht beeinträchtigt werden – das ist keine juristische Frage.

Der Generalstaatsanwalt von München hat das Amtsgericht Augsburg bestätigt in der Auffassung, nicht gegen E und L zu ermitteln. Nun hat Strate Beschwerde gegen diesen Beschluss eingelegt. Die Begründung sollte bereits im August an OLG München herausgehen. Ob das so ist und ob sie noch veröffentlicht wird, weiß ich nicht. Wenn das OLG München die Beschwerde ablehnt, wird sich Strate an das BVerfG wenden.

Über die Validität eines Gutachtens, dass nur durch Freiheitsberaubung entstanden ist, wird es klare Worte geben von den zuständigen Richtern.

ZitatFMM

Diese Abkkürzung verstehe ich nicht. :P

ZitatNa, wat denn nu? - Gerichtsfest oder nicht?

Gerichtsfest. Meindl hat doch erst nach einem Stern-Bericht den entscheidenden Hinweis bekommen. Dass Mollath überhaupt in die Öffentlichkeit gerückt ist, wäre ohne den Anonymus, der den Revisionsbericht geleakt hat, nicht geschehen. Ohne diese Aufmerksamkeit hätte Merk keinen Wiederaufnahmeantrag angeordnet. Das ist der öffentliche Druck, der nötig gewesen ist, damit ein Staatsanwalt Zeugen befragen kann. Ich vermute jedoch, dass Mollath auch nur durch Kleine-Cosacks Verfassungsbeschwerde in ihrer ersten Fassung in den nächsten Monaten freigekommen wäre. Doch ohne den Revisionsbericht wäre er keine Story gewesen. Nun ist er eine:

Da will einer einen Bankenskandal anzeigen und dann wird er für verrückt erklärt und eingesperrt.

Hoffen wir mal, dass sich Mollath an die Story hält und gut durch seinen neuen Alltag kommt.

:muel
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 22:33:25
@Tyko:

Schön reden kannste ja - du könntest Anwalt sein  :P   
Zitat
ZitatNa, wat denn nu? - Gerichtsfest oder nicht?
Gerichtsfest.
wie's grad passt, gell?
Eben war es doch noch andersrum.
ZitatIch gebe aber den Tipp ab, dass der Meindl die Qualität des Attests als dürftig betrachtet
Denn wir sprechen ja über den einzig verbliebenen WA-Grund, nicht wahr?
Wenn das Attest so gerichtsfest ist, warum dann überhaupt eine WA?
Und wie soll Strate dann Zweifel an der Körperverletzung säen? (das war doch auch dein Tip, oder?)
Fragen über Fragen

Übrigens:
ZitatDer Oberstaatsanwalt in ihm würde als Attestaussteller gerne einen promovierten Gerichtsmediziner mit viel Gerichserfahrung von einer renommierten Klinik haben
Kennst du denn überhaupt den Unterschied zwischen einem Gerichtsmediziner und einem Pathologen?
Und was hat das wohl mit der Beurteilung der Aussage in einem Attest zu tun, wenn es doch um einen klinischen Befund geht, zu dem nur der untersuchende Arzt etwas sagen kann?

Und kein normaler Mensch käme auf die Idee, mit seinen Verletzungen als erstes zu einem Gerichtsmediziner zur Dokumentation zu gehen - man geht zum Hausarzt oder zum D-Arzt oder in die nächste Ambulanz  - wo einen der Jungassistent untersucht, die Befunde dokumentiert und nach 6 Monaten auf einer anderen Station arbeitet - was bedeutet, dass ein neuer Assi ein im Nachhinein benötigtes Attest (z.B. für eine Versicherung)  nach Aktenlage ausstellt und der Oberarzt es abzeichnet - ganz normal eben.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 03. September 2013, 22:49:59
Gerichtsfest heißt nicht, dass es mit Beton gemischt wurde. Man kann es knacken. Ist unwahrscheinlich. Kann aber passieren.

Du bist von Ende der Woche weg? Ich muss morgen weg. Ich schau aber mal wieder herein.  :prosit

https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=YSKvyPDorXc
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 23:01:00
Na schön.  :prosit
Zitat
Da will einer einen Bankenskandal anzeigen und dann wird er für verrückt erklärt und eingesperrt.

Nein.

Da verprügelt einer seine Frau, zahlt die Geldbuße nicht, sagt bei der Verhandlung nichts zum Tatvorwurf aus - nachdem er seinen psychologischen Gutachter (Lippert) mehrfach ohne Entschuldigung versetzt hatte - und spinnt dann (weil er sich seiner Tat vor sich selbst nicht stellen kann) aus scheinbar relevanten Einzelvermutungen, gezielten unerlaubten Eingriffen in die Geschäfte seiner Frau und noch einigem anderen ein Gedankengebäude zusammen, aus dem er sich nicht mehr lösen kann und welches er benötigt, um sich vor sich selbst zu rechtfertigen.

Er ist nämlich eigentlich Pazifist und vielleicht sogar gläubig und will seine Frau lieben und ehren und verabscheut Gewalt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 03. September 2013, 23:08:21
Zitat von: sweeper am 03. September 2013, 22:33:25Kennst du denn überhaupt den Unterschied zwischen einem Gerichtsmediziner und einem Pathologen?

Ein Pathologe ist ein anderer Facharzt. Ein Gerichtsmediziner oder Rechtsmediziner kann vom Gericht oder von der Staatsanwaltschaft mit der rechtsmedizinischen Leichenschau beauftragt werden.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/interview-mit-michael-tsokos-ueber-die-rechtsmedizin-a-887415.html

Dieses Interview fällt mir gerade ein, weil alte deutsche Fachliteratur nicht übersetzt worden ist.  Man das nun aber einfach erstentdeckt :o
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 23:21:08
ZitatEin Pathologe ist ein anderer Facharzt
Rightyright.
Der schneidet die Verstorbenen auf und arbeitet in einer Klinik, um genau dies zu tun (eine Art Qualitätskontrolle und Feedback für die behandelnden Ärzte)

ZitatEin Gerichtsmedizinzer oder Rechtsmediziner
Arbeitet i.d.R. an einem universitären Institut (nicht Klinik!); hat auch hauptsächlich mit Toten zu tun - vor allem mit Wasserleichen + mit alten Menschen, die (wie die Dame aus dem ZEIT-Artikel) hilflos in ihrer Wohnung eingegangen sind (ob da vielleicht doch ein Erbe nachgeholfen hat...) + mit Aufgehängten und Drogentoten etc pp.
Da geht es um kriminalistische Fragestellungen.
Definitiv nicht oder wenn, dann äußerst selten hat er Verletzungen am Lebenden zu begutachten.

Mit misshandelten Kindern geht man in die Klinik - zum Pädiater, Gynäkologen usw
Wer Blutergüsse hat, Schürf - und Bisswunden etc, wird sich allgemeinmedizinisch oder chirurgisch versorgen lassen - egal ob er gestürzt ist oder verprügelt wurde.

Es ist weltfremder QUATSCH, etwas anderes zu fordern.
Aus dem Interview:
ZitatEs rückt erst allmählich ins Bewusstsein von Polizei und Staatsanwaltschaften, dass man uns nicht erst zur Gerichtsverhandlung hinzuziehen sollte, wenn die Beweisaufnahme längst abgeschlossen ist, sondern direkt, wenn die Verletzungen noch frisch und möglichst unversorgt sind.
Mittlerweile werden ganze rechtsmedizinische Abteilungen geschlossen - was zur Folge hat, dass im Zweifelsfall oft nicht obduziert wird, sondern "natürlicher Tod" bescheinigt. So sieht die Praxis aus.
Der Typ ist einfach ein Wichtigtuer.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 04. September 2013, 01:04:23
ZitatDer Typ ist einfach ein Wichtigtuer.
http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Tsokos
ZitatAnfang Februar 2013 stand Michael Tsokos gemeinsam mit Jan Josef Liefers für die Verfilmung des Krimis von Elisabeth Herrmann Die letzte Instanz vor der Kamera. In der in Berlin spielenden TV-Produktion für das ZDF spielt Tsokos sich selbst.

Selbstdarsteller...
Fantasievoll wie Krimi-Gabi:
ZitatIm Mai 2009 stellte Tsokos die These auf, dass es sich bei einer anonymen Wachsleiche in den Kellern der Charité möglicherweise um die von Freikorpsangehörigen ermordete Rosa Luxemburg handele.
Der hat wohl seinen WP-Artikel auch noch selbst geschrieben  ::)
ZitatSeit März 2008 schreibt Michael Tsokos die monatliche Kolumne Professor Tsokos ermittelt des Berliner Tagesspiegels. 2012 moderierte er für den National Geographic Channel die Wissenschaftsdokumentation Suche nach Mister X – Das Forensik-Experiment. Die acht Episoden der Reihe werden ab 4. Juli 2012 ausgestrahlt. Im Herbst 2012 erschien der Thriller Abgeschnitten, den er gemeinsam mit Sebastian Fitzek verfasst hat.
Weia!
Und du, Tyko, willst den großen Mollath-Film drehen mit Tsokos als Sachverständigen? - HeilixBlechle!!!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 04. September 2013, 05:58:26
ZitatDa will einer einen Bankenskandal anzeigen und dann wird er für verrückt erklärt und eingesperrt.
Oder wie die Anhänger einer anderen Verschwörungsthorie sagen:  Es Muss eine Sprengung gewesen sein.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 04. September 2013, 06:18:12
Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 22:27:24
bayle
ZitatWir sind uns sicher einig, dass das eine Spekulation ist?
Nein. Das ist der Wortlaut der Anordnung und die Sprache ist klar und deutlich. Sie lehnt sich an die betreffende Norm an: § 24 StPO
http://www.gesetze-im-internet.de/stpo/__24.html
Das habe ich dazu geschrieben
ZitatAuf Seite 9 kann man es nachlesen unter Punkt 6. Das OLG entdeckt hier eine Gesetzeslücke und bildet das Recht fort. Das ist ungewöhnlich. Sie entziehen der 7. Kammer des LG Regensburg die Zuständigkeit für das Verfahren, und sie begründen das auch, "weil ... zu besorgen ist, dass die bisher mit der Sache befassten Richter sich bereits festgelegt haben."
Dieser Satz ist die Begründung, warum sie der 7. Kammer das Verfahren entziehen. Das ist sehr ungewöhnlich und deshalb müssen sie es begründen. Das ist keine Spekulation. Das ist der Wortlaut.
Ach so, es gab gar keinen Untersuchungsausschuss, keinen Minderheitenbericht? Keinen wütenden Seehofer, keine heroische Merk? Keine gewichtigen Beiträge in der meinungsbildenden Süddeutschen? Keine Demonstrationen? Keine Forderung der Opposition nach Orden für die Mollath-Unterstützer?  Keine geifernden Kommentare, die versuchen, jede Diskussion zu diesem Thema zu fluten (je unwissender desto maßloser)? Gibt keinen Wahlkampf in Bayern? Na gut, alles nur geträumt.

ZitatDanach hat es noch zweier Entwürfe gebraucht, bis auch Meindl zu der Überzeugung seines Vorgesetzten Nerlich gelangt ist, dass er seinen guten Wiederaufnahmeantrag nicht belasten sollte mit Rechtsbeugungsvorwürfen.
Meindl ist also nicht von Grundannahmen ausgegangen, die von unbeweisbarem (und unwahrscheinlichem) Verschwörungszeugs belastet waren?

ZitatÜber die Validität eines Gutachtens, dass nur durch Freiheitsberaubung entstanden ist, wird es klare Worte geben von den zuständigen Richtern.
Das hat schon was von Palmström. Die Erfindung der Nicht-Krankheit war übrigens mein Motiv, mich überhaupt mit der Sache auseinanderzusetzen.
FMM: Free Mollath Movement. Ich könnte auch ,,Mollathisten-Janitscharen" oder so was sagen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 05. September 2013, 09:26:01
Nochmals zur Wörthmüller-Episode.

Der folgende ,,Dialog" hat im Wolff-Blog begonnen. Er entzündete sich an der hartnäckigen Nachfrage von EdN. Ich stelle das mal noch hier rein, aus Gründen der Übersichtlichkeit.
Zitat
gabrielewolff sagte am 4. September 2013 um 21:37 :

Langsam erreichen Sie ein Maß der Realitätsverkennung, das mich bedenklich stimmt.

Obwohl Dr. Leipziger die Befangenheitserklärung von Dr. Wörthmüller kennen mußte (er hat sie in seinem Gutachten wohlweislich nicht zitiert), schließt er sich der Angabe seines Stationsarztes an, der den Probanden falsch verstanden hat.

Er sei hier, weil sein Nachbar Kontakte zu Schwarzgeldkreisen habe, zu welchen auch Dr. Wörthmüller gehöre. (S. 15 des Gutachtens)

Das entspricht weder den Angaben von Gustl Mollath in der Akte – er hat nie behauptet, daß Dr. Wörthmüller zu den Schwarzgeldkreisen gehöre – noch der Befangenheitserklärung von Dr. Wörthmüller – warum hätte der sich denn unter Zugrundelegung dieses Sachverhalts für befangen erkären sollen? Es ist auch vollkommen ausgeschlossen, daß bei dem Telefonat zwischen Dr. Wörthmüller und Dr. Leipziger spätestens am 5.7.2004, als die Übernahme des Probanden durch Leipziger behandelt wurde, die näheren Umstände der Befangenheit nicht genauso erörtert wurden wie die damals schon vorhandene "private" Einschätzung des Dr. Wörthmüller hinsichtlich des Probanden. Die hat er freigiebig auch Brixner und Eberl mitgeteilt.

Zur Erdung sollten Sie vielleicht doch mal die Zeugenaussagen von Dr. Wörthmüller ansehen, falls noch nicht geschehen. Er verweigert zwar Klartext, aber es wird doch deutlich, was da geschehen ist.
http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-StVK-2013-04-12.pdf (im Anhang)

Verschrobene Interpretationen sind da gar nicht möglich. Naja, Amateuren vielleicht. ;-)

Schauen wir uns das näher an.
Zitat
gabrielewolff sagte am 4. September 2013 um 21:37 :
Langsam erreichen Sie ein Maß der Realitätsverkennung, das mich bedenklich stimmt.
Langsam wird Ihr Ton gereizter, scheint's. Stör' ich?
Zitat
gabrielewolff sagte am 4. September 2013 um 21:37 :
... Obwohl Dr. Leipziger die Befangenheitserklärung von Dr. Wörthmüller kennen mußte
Ich finde jetzt gerade die Stelle nicht, wo er das in Abrede gestellt hat.
Zitat
gabrielewolff sagte am 4. September 2013 um 21:37 :
.... schließt er sich der Angabe seines Stationsarztes an, der den Probanden falsch verstanden hat.  "Er sei hier, weil sein Nachbar Kontakte zu Schwarzgeldkreisen habe, zu welchen auch Dr. Wörthmüller gehöre." (S. 15 des Gutachtens)
Sein Stationsarzt hat falsch verstanden - wahrscheinlich spürte er den Lauf der Pistole von Dr. L im Rücken. Sie selbst aber waren bei der Exploration durch den Stationsarzt dabei und haben ein Wortprotokoll geführt. Ich bitte Sie, dies ins Netz zu stellen.

Herr Strate will aus naheliegenden Gründen glauben machen, dass der Stationsarzt Herrn Mollath falsch verstanden habe, aber es gibt überhaupt keinen Grund, ihm darin zu folgen. Genau die Version, die M. dem Stationsarzt erzählt, stützt die Annahme eines Wahns, deshalb muss sie Strate abstreiten. Die vernünftige Erklärung, die W. gegenüber L. abgegeben haben wird, ist aber für die Beantwortung der Beweisfragen uninteressant. Deswegen erscheint sie nicht im Gutachten. Ist noch bei mehreren anderen Gelegenheiten so (vgl. das Strate-Interview in der ZEIT): Immer wenn irgendwas in den Akten dem Herrn Mollath widerspricht und beim besten Willen nicht mehr als "gerechter Zorn" oder "künstlerische Freiheit" oder was noch für küchenpsychologische Fantasie zu erklären ist, dann lügen die Akten. Dass es nun der "Nachbar des Angeklagten" und nicht der "Nachbar des Dr. W." ist, das ändert natürlich alles.
Zitat
gabrielewolff sagte am 4. September 2013 um 21:37 :
... er hat nie behauptet, daß Dr. Wörthmüller zu den Schwarzgeldkreisen gehört
Aber, was schreibt denn Herr Mollath persönlich zu diesem Thema?
Zitat
Da ich die Verbindung von Dr. Wörthmüller zu den Schwarzgeldverschieberkreisen aufgedeckt habe und nachweisen [sic!] kann, musste sich Dr. Wörthmüller letztlich für befangen erklären.
[Das von Ihnen verlinkte Strate-Dokument, S. 11]
Zitat
gabrielewolff sagte am 4. September 2013 um 21:37
Zur Erdung sollten Sie vielleicht doch mal die Zeugenaussagen von Dr. Wörthmüller ansehen,
Kenn' ich.
ZitatEr verweigert zwar Klartext,
Nein. Er sagt in etwa, kurz zusammengefasst: kein Wunder, dass ein Paranoider auf die Idee kommt, ich wäre da ein seine Schwarzgeldgeschichte verwickelt, wo er doch glaubt, mein Nachbar R. gehöre dazu. Das LG Regensburg (pfui!) sagt dazu:
ZitatDer Zeuge Dr. W hat im Rahmen seiner Vernehmung aber ausdrücklich verneint, dass der Untergebrachte ihm gegenüber den Vorwurf erhoben habe, dass Dr. W auch selbst an illegalen Bankgeschäften beteiligt sei. Wenn dann der Untergebrachte aufgrund dieser Gesprächsinhalte zwischen Dr. W und ihm den Schluss zieht, dass Dr. W mit ,,Schwarzgeldverschiebern" in Verbindung steht und Dr. W tagelang versucht habe, den Untergebrachten zu der Abmachung zu bewegen (des Inhalts, Dr. W mache ein angeblich harmloses, für den Untergebrachten passendes Gutachten, dafür müsse er sich nicht für befangen erklären, und die Verbindung zu den Schwarzgeldverschiebern bleibe unter ihnen) – so die oben zitierte Strafanzeige des Untergebrachten an den Präsidenten des Amtsgerichts Nürnberg vom 5. August 2004 (Seite 121 des Wiederaufnahmeantrags der Verteidigung vom 19. Februar 2013) –, kann diese Behauptung mangels ausreichender realer Anknüpfungstatsachen nicht als ,,logisch erklärbare Schlussfolgerung aus realen Begebenheiten" gewertet werden.
[LG Regensburg, S. 87]
Zitataber es wird doch deutlich, was da geschehen ist.
Sehe ich genauso.
ZitatVerschrobene Interpretationen sind da gar nicht möglich. Naja, Amateuren vielleicht. ;-)
[edit] Nein, gerade Profis sind die Meister der verschrobenen Interpretation


Soweit so gut. Frau Wolff machte sich im Anschluss dann nicht mehr so viele Gedanken um meine geistige Gesundheit, wenn man die um meine intellektuelle Ausstattung nicht mitzählt. Im Folgenden lasse ich den Austausch der Verbalinjurien weg und beschränke mich auf den sachlichen Teil, wobei ,,sachlich" hier ein sehr relativer Begriff ist.

Zitat[gabrielewolff sagte am 5. September 2013 um 00:59 :]
Ihnen ist auch nicht aufgefallen, daß Dr. Leipziger bei seinen Aktenzitaten die Befangenheitserklärung von Dr. Wörthmüller unterschlagen hat.
Es war unerheblich für die Befunderstellung und für die Beweisfragen, sagte ich bereits.

ZitatDaß Dr. Wörthmüller selbst bekundet hat, daß Herr Mollath ihn nie als den Schwarzgeldkreisen zugehörig bezeichnet habe, ist Ihnen entgangen,
Nein, durchaus nicht. Dieser Umstand stützt die These Leipzigers, dass sich das Wahnsystem des Herrn M. durch Einbeziehung Fernstehender immer mehr erweitert hat. Schließlich musste Herr M. mit Dr. W erst einmal Kontakt haben, bevor er diesen einbeziehen konnte.

ZitatSie haben ja noch nicht einmal verstanden, wie die 7. Kammer des LG Regensburg tickte und warum sie vom OLG Nürnberg vom Fall abgezogen und ihre unsägliche Entscheidung aufgehoben wurde.
vgl. #430 (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149034#msg149034)

Aber den kann ich mir dann doch nicht verkneifen:
ZitatIch weiß nicht, auf welchem Gebiet sie mehr als nur Amateur sind, Sie verraten es ja nicht und posten anonym
Ich bin ein 13jähriger Neurologie-Professor, das ist bereits festgestellt. Den Titel ,,anonymer Internetarroganzling" habe ich schon vor längerer Zeit verliehen bekommen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 09:49:05
@bayle ......mal eine andere Frage, diese aggressiven, verbalen und persönlichen Angriffe die Frau Wolff startet sobald sie sich von Dir, Herrn Lapp oder Frau Lakotta widersprochen fühlt deutet das nicht auch auf zumindest eine gefährdete Persönlichkeitsstruktur hin? Vorallem verbundenen mit diesen dauernden Allmachtsallüren von wegen "das habe ich ja schon immer so gesagt".........
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 05. September 2013, 09:58:42
Keine Ferndiagnosen ... 8)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 10:05:52
Zitat von: bayle am 05. September 2013, 09:58:42
Keine Ferndiagnosen ... 8)
:grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 10:13:07
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 09:49:05
@bayle ......mal eine andere Frage, diese aggressiven, verbalen und persönlichen Angriffe die Frau Wolff startet sobald sie sich von Dir, Herrn Lapp oder Frau Lakotta widersprochen fühlt deutet das nicht auch auf zumindest eine gefährdete Persönlichkeitsstruktur hin? Vorallem verbundenen mit diesen dauernden Allmachtsallüren von wegen "das habe ich ja schon immer so gesagt".........

...das deutet m.E. eher auf eine Traumatisierung hin, und die Gutachterin Frau Dr. Ziegert (Beckmann)  würde jetzt sofort fragen, ob Frau Wolff ausreichend gestillt wurde...  8)

@bayle: die "Wörthmüller-Episode" haben dort alle nicht kapiert oder sich einen gewaltigen Bären aufbinden lassen.
Wer hat das eigentlich ursprünglich in die Welt gesetzt? - Strate oder Garcia oder wer sonst?
ZitatHerr Strate will aus naheliegenden Gründen glauben machen, dass der Stationsarzt Herrn Mollath falsch verstanden habe, aber es gibt überhaupt keinen Grund, ihm darin zu folgen.
vs
ZitatDa ich die Verbindung von Dr. Wörthmüller zu den Schwarzgeldverschieberkreisen aufgedeckt habe und nachweisen [sic!] kann, musste sich Dr. Wörthmüller letztlich für befangen erklären.
[Das von Ihnen verlinkte Strate-Dokument, S. 11]

Die Geduld hätte ich nicht, das noch mal aufzudröseln - das war ja hier das Erpel-Thema.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 05. September 2013, 10:21:26
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 10:05:52
Zitat von: bayle am 05. September 2013, 09:58:42
Keine Ferndiagnosen ... 8)
:grins2:
Ach was! Diagnosen.....  Frau W. wohnt doch in NRW oder? Ich mach die "mundtot" und lasse sie bei uns in der forensischen Abteilung eben mal für die nächsten Jahre "verschwinden". Das soll so einfach sein. Rechtsfreier Raum und so.

P.S: Was machte eigentlich mein Handballtrainer so? Den habe ich bestimmt 25 Jahre nicht gesehen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Groucho am 05. September 2013, 10:23:20
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 10:13:07
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 09:49:05
@bayle ......mal eine andere Frage, diese aggressiven, verbalen und persönlichen Angriffe die Frau Wolff startet sobald sie sich von Dir, Herrn Lapp oder Frau Lakotta widersprochen fühlt deutet das nicht auch auf zumindest eine gefährdete Persönlichkeitsstruktur hin? Vorallem verbundenen mit diesen dauernden Allmachtsallüren von wegen "das habe ich ja schon immer so gesagt".........

...das deutet m.E. eher auf eine Traumatisierung hin, und die Gutachterin Frau Dr. Ziegert (Beckmann)  würde jetzt sofort fragen, ob Frau Wolff ausreichend gestillt wurde...  8)

Dilettanten! Ohne Rorschachtest geht da erst mal gar nix! 8)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 10:25:43
http://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg13-056.html

....so das Bundesverfassungsgericht hat endlich für Klarheit bei der Begründung der Verlängerung von Sicherheitverwahrungen gesorgt, und der Verfassungsbeschwerde Herrn Mollaths stattgegeben.

Interessant wird es ja sein, zu beobachten inwieweit sich dieser Spruch auf die Entlassungs- und Rückfallquote auswirken wird, da wohl ein "auf Nummer sicher"- gehen der Gutachter erschwert wird, mal sehen wie Volkesstimme reagiert wenn da der erste Kindermörder wieder zuschlägt.

Ich wollte diese Begutachtungen nicht machen müssen.

Mal gespannt was aus diesem Urteil jetzt alles herausgelesen wird.

Für die Gilde der Psychiater ist dieser abrechenbare Mehraufwand ja wie ein Sechser im Lotto.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 10:49:21
Hier stimme ich definitiv zu:
ZitatSchließlich fehlt auch eine Befassung mit der Frage, ob dem Sicherungsinteresse der Allgemeinheit nicht durch den Beschwerdeführer weniger belastende Maßnahmen Rechnung hätte getragen werden können.

Und das hier beantwortet letztlich die immer wieder aufgeworfene Frage des Verhältnisses von gutachterlicher Stellungnahme und Gerichtsentscheidung:
Zitat
aa) Es fehlt bereits an einer ausreichenden Konkretisierung der vom  Beschwerdeführer ausgehenden Gefahr künftiger rechtswidriger Taten.
Das Landgericht setzt sich insbesondere nicht damit auseinander, dass die Darlegungen des Sachverständigen zur Wahrscheinlichkeit künftiger rechtswidriger Taten im schriftlichen Gutachten vom 12. Februar 2011 und in der mündlichen Anhörung vom 9. Mai 2011 voneinander abweichen.
Vor diesem Hintergrund durfte das Landgericht sich nicht auf eine bloße Bezugnahme auf die Ausführungen des Sachverständigen in der mündlichen Anhörung beschränken. Es hätte vielmehr unter Berücksichtigung weiterer Hinweise des Sachverständigen und sonstiger Umstände des vorliegenden Falles diese Einschätzungen gegeneinander abwägen und eine eigenständige Prognoseentscheidung treffen müssen. Im Rahmen einer solchen eigenständigen Bewertung hätte es darlegen müssen, welche Straftaten konkret von dem Beschwerdeführer zu erwarten sind, warum der Grad der Wahrscheinlichkeit derartiger Straftaten sehr hoch ist und auf welche Anknüpfungs- und Befundtatsachen sich diese Prognose gründet.

Auch hier eine weise und nachvollziehbare Begründung (und indirekt Schelte des zuständigen Richters):
Zitat...mit dem immer stärker werdenden Freiheitseingriff wächst die verfassungsgerichtliche Kontrolldichte. Dem lässt sich dadurch Rechnung tragen, dass der Richter seine Würdigung eingehender abfasst, sich also nicht etwa mit knappen, allgemeinen Wendungen begnügt, sondern seine Bewertung anhand der dargestellten einfachrechtlichen Kriterien substantiiert offenlegt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 05. September 2013, 10:51:47
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 10:25:43
http://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg13-056.html

....so das Bundesverfassungsgericht hat endlich für Klarheit bei der Begründung der Verlängerung von Sicherheitverwahrungen gesorgt, und der Verfassungsbeschwerde Herrn Mollaths stattgegeben.

Interessant wird es ja sein, zu beobachten inwieweit sich dieser Spruch auf die Entlassungs- und Rückfallquote auswirken wird, da wohl ein "auf Nummer sicher"- gehen der Gutachter erschwert wird, mal sehen wie Volkesstimme reagiert wenn da der erste Kindermörder wieder zuschlägt.

Ich wollte diese Begutachtungen nicht machen müssen.

Mal gespannt was aus diesem Urteil jetzt alles herausgelesen wird.

Für die Gilde der Psychiater ist dieser abrechenbare Mehraufwand ja wie ein Sechser im Lotto.

Ist doch alles beim alten. Um die Gutachter geht es ja auch nur peripher. Es geht alleine um eine fehlende eigene Bewertung des Gerichts. Und die hätte positiv oder negativ für Mollath ausfallen können.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 10:57:22
@Belbo:
Zitat
Für die Gilde der Psychiater ist dieser abrechenbare Mehraufwand ja wie ein Sechser im Lotto.

Jetzt kommt wieder "gelegentlich" mit seinem running gag "Geschäftsmodell der Forensischen Psychiatrie".
Die Verschwörung muss also bis in höchste Kreise (des BVerfG) reichen ...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 11:16:29
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 10:25:43
http://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg13-056.html

....so das Bundesverfassungsgericht hat endlich für Klarheit bei der Begründung der Verlängerung von Sicherheitverwahrungen gesorgt, und der Verfassungsbeschwerde Herrn Mollaths stattgegeben.

Interessant wird es ja sein, zu beobachten inwieweit sich dieser Spruch auf die Entlassungs- und Rückfallquote auswirken wird, da wohl ein "auf Nummer sicher"- gehen der Gutachter erschwert wird, mal sehen wie Volkesstimme reagiert wenn da der erste Kindermörder wieder zuschlägt.

Ich wollte diese Begutachtungen nicht machen müssen.

Mal gespannt was aus diesem Urteil jetzt alles herausgelesen wird.

Für die Gilde der Psychiater ist dieser abrechenbare Mehraufwand ja wie ein Sechser im Lotto.

Da hat sich doch das Bundesverfassungsgericht glatt der FMM, der Free Mollath Movement, angeschlosssen.  ;D  ;D ;D
Jaja, der böse Mollathianer-Mob ist bis in die höchsten Stelle der deutschen Gerichtsbarkeit vorgedrungen.

Oder hat Krimi-Gaby ihre Kontakte aus ihrer aktiven Zeit spielen lassen?  ;D ;D ;D

Sorry für die Häme, das konnte ich mir nicht verkneifen.  ;D ;D ;D ;D

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 11:18:55
@ErpelderNacht:

Zitat von: P.G. am 05. September 2013, 10:51:47
Ist doch alles beim alten. Um die Gutachter geht es ja auch nur peripher. Es geht alleine um eine fehlende eigene Bewertung des Gerichts. Und die hätte positiv oder negativ für Mollath ausfallen können.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 11:22:51
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 10:57:22
@Belbo:
Zitat
Für die Gilde der Psychiater ist dieser abrechenbare Mehraufwand ja wie ein Sechser im Lotto.

Jetzt kommt wieder "gelegentlich" mit seinem running gag "Geschäftsmodell der Forensischen Psychiatrie".
Die Verschwörung muss also bis in höchste Kreise (des BVerfG) reichen ...

Du verstehst mich miss, ist doch eine tolle Entscheidung, dass sich mehr und intensiver mit diesen Anträgen befasst werden muss, um das Ziel dass das Verfassungsgericht da vorgibt wird man bei z.B. behandlungsverweigernden Pädophilen die Personaldecke doch locker verdoppeln müssen.  Wie sollte man sonst bei fehlender Mitarbeit des Patienten die vom Gericht gefordete Qualität erreichen, ohne Gefahr zu laufen, dass sich da einfach jemand zurück auf die Kinderspielplätze trotzt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 11:24:03
@EdN


ZitatMal gespannt was aus diesem Urteil jetzt alles herausgelesen wird.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 11:26:49
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 11:18:55
@ErpelderNacht:

Zitat von: P.G. am 05. September 2013, 10:51:47
Ist doch alles beim alten. Um die Gutachter geht es ja auch nur peripher. Es geht alleine um eine fehlende eigene Bewertung des Gerichts. Und die hätte positiv oder negativ für Mollath ausfallen können.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-101368199.html
....zumal:

ZitatAus Sicht der Klinikmitarbeiter verhakelt er sich mit kohlhaasscher Sturheit immer wieder aufs Neue im Räderwerk der Psychiatrie, auch durch sein chronisches Misstrauen.

Sein Weg könnte trotz allem schnell in die Freiheit führen, er müsste dafür keine Medikamente akzeptieren und auch kein Geständnis ablegen. Er müsste nicht mal einsehen, krank zu sein, sagt der Bayreuther Chefarzt Klaus Leipziger. "Nur reden müssten wir mit ihm können, Vereinbarungen treffen." Seit anderthalb Jahren, sagt Leipziger, könnte Mollath jederzeit allein auf dem parkähnlichen Klinikgelände spazieren gehen, ohne Fesseln. Es gibt keinen Zaun. Bürger der Stadt nutzen die Wege über das Gelände als Abkürzung.

Mollath dürfte auch selbst in die Stadt gehen, erst in Begleitung eines Mitarbeiters, später ohne. Doch Mollath weigert sich, an der Pforte den Metalldetektor zu passieren wie alle anderen und sich dem obligatorischen Alkoholtest zu unterziehen. Lieber bleibe er auf seiner Station und gehe gar nicht raus.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 11:42:44
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 11:22:51
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 10:57:22
@Belbo:
Zitat
Für die Gilde der Psychiater ist dieser abrechenbare Mehraufwand ja wie ein Sechser im Lotto.

Jetzt kommt wieder "gelegentlich" mit seinem running gag "Geschäftsmodell der Forensischen Psychiatrie".
Die Verschwörung muss also bis in höchste Kreise (des BVerfG) reichen ...

Du verstehst mich miss, ist doch eine tolle Entscheidung, dass sich mehr und intensiver mit diesen Anträgen befasst werden muss, um das Ziel dass das Verfassungsgericht da vorgibt wird man bei z.B. behandlungsverweigernden Pädophilen die Personaldecke doch locker verdoppeln müssen.  Wie sollte man sonst bei fehlender Mitarbeit des Patienten die vom Gericht gefordete Qualität erreichen, ohne Gefahr zu laufen, dass sich da einfach jemand zurück auf die Kinderspielplätze trotzt.

Nee, ich habe dich schon verstanden - ich habe nur das *rolleyes* für "gelegentlich" nicht gesetzt  ;D
Aber jetzt kann ich noch eins für Erpel hinterherschieben:
ZitatJaja, der böse Mollathianer-Mob ist bis in die höchsten Stelle der deutschen Gerichtsbarkeit vorgedrungen.
::)

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 11:43:58
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 11:24:03
@EdN


ZitatMal gespannt was aus diesem Urteil jetzt alles herausgelesen wird.

Selbst Max Mustermann bei Oberstaatsanwätin Gordon a.D hats irgendwie geschnallt  :grins2:

ZitatDas empfinde ich auch als bedauerlich.
Irgendwie mag sich bei mir kein richtiges Glücksgefühl einstellen.
Sehe ich das richtig, dass das BVerfG kurzgesagt bemängelt, es ist nicht sorgfältig und detailliert genug gearbeitet worden?
Ob die Ehefrau wirklich die Allgemeinheit repräsentiert ist ja auch nicht explizit entschieden worden, sondern eher wird bemängelt, dass nicht gesagt wurde, wie hoch genau den ihre "Risikoklasse" wäre.
Oder sehe ich das falsch?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 11:47:19
Nur schön dass Frau Wolff weiter in Ihrer eigenen Welt der Textdeutung lebt.

ZitatNun haben auch Prof. Pfäfflin (wegen seiner Prognose) und Dr. Leipziger (wegen der inhaltslosen Stellungnahmen des BKH, in denen Jahr für Jahr eigentlich nur über die glücklicherweise erfolgreiche Therapieverweigerung geklagt wurde) ihren wohlverdienten Rüffel erhalten. Eine Gefährlichkeitsprognose läßt sich darauf nämlich nicht stützen.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 11:48:45
@Belbo:
Ja, drüben herrscht Unzufriedenheit, dass Pfäfflins Diagnose (und damit die Vorgutachter) nicht "zerlegt" worden sei:
ZitatSchade allerdings, daß das BVerfG nicht auch noch die Fehldiagnose Pfäfflins (und damit die der Vorgutachter) zerlegt hat.

Da mangelt es (abgesehen vom zementierten antipsychiatrischen Feindbild) an grundlegendem Verständnis von den Aufgaben des BVerfG. Zu lesen ist nämlich im Beschluss:
ZitatDa es sich um eine wertende Entscheidung unter Prognosegesichtspunkten handelt, kann das Bundesverfassungsgericht sie nicht in allen Einzelheiten, sondern nur daraufhin nachprüfen, ob eine Abwägung überhaupt stattgefunden hat und ob die dabei zugrunde gelegten Bewertungsmaßstäbe der Verfassung entsprechen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 11:48:57
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 11:26:49
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 11:18:55
@ErpelderNacht:

Zitat von: P.G. am 05. September 2013, 10:51:47
Ist doch alles beim alten. Um die Gutachter geht es ja auch nur peripher. Es geht alleine um eine fehlende eigene Bewertung des Gerichts. Und die hätte positiv oder negativ für Mollath ausfallen können.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-101368199.html
....zumal:

ZitatAus Sicht der Klinikmitarbeiter verhakelt er sich mit kohlhaasscher Sturheit immer wieder aufs Neue im Räderwerk der Psychiatrie, auch durch sein chronisches Misstrauen.

Sein Weg könnte trotz allem schnell in die Freiheit führen, er müsste dafür keine Medikamente akzeptieren und auch kein Geständnis ablegen. Er müsste nicht mal einsehen, krank zu sein, sagt der Bayreuther Chefarzt Klaus Leipziger. "Nur reden müssten wir mit ihm können, Vereinbarungen treffen." Seit anderthalb Jahren, sagt Leipziger, könnte Mollath jederzeit allein auf dem parkähnlichen Klinikgelände spazieren gehen, ohne Fesseln. Es gibt keinen Zaun. Bürger der Stadt nutzen die Wege über das Gelände als Abkürzung.

Mollath dürfte auch selbst in die Stadt gehen, erst in Begleitung eines Mitarbeiters, später ohne. Doch Mollath weigert sich, an der Pforte den Metalldetektor zu passieren wie alle anderen und sich dem obligatorischen Alkoholtest zu unterziehen. Lieber bleibe er auf seiner Station und gehe gar nicht raus.

Ach Belbo,

das ist Rechtfertigungs-Geschwafel von Leipziger für etwas, das nicht zu rechtfertigen ist.
Spätestens ab dem 9. Juni 2011 war die weitere Verräumung Mollaths sogar bei Rechtskraft des brixnerschen Fehlurteils von 2006 unrechtmäßig und ihm wurden weitere zwei Jahre Lebenszeit in Freiheit gestohlen.

Es ist gut, daß das BVG das explizit festgestellt hat.

EdN
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 11:55:10
@Erpel:
Zitatdas ist Rechtfertigungs-Geschwafel von Leipziger für etwas, das nicht zu rechtfertigen ist.
Es ist gut, daß das BVG das explizit festgestellt hat.
Sorry, aber du hast es wohl nicht ganz verstanden:
ZitatDa es sich um eine wertende Entscheidung unter Prognosegesichtspunkten handelt, kann das Bundesverfassungsgericht sie nicht in allen Einzelheiten, sondern nur daraufhin nachprüfen, ob eine Abwägung überhaupt stattgefunden hat und ob die dabei zugrunde gelegten Bewertungsmaßstäbe der Verfassung entsprechen.

Über Leipziger und andere Gutachter steht im Beschluss niente - nada- nothing  - außer dass das Gericht die Aufgabe gehabt hätte, zu einer eigenständigen Einschätzung zu gelangen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 11:59:24
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 11:55:10
@Erpel:
Zitatdas ist Rechtfertigungs-Geschwafel von Leipziger für etwas, das nicht zu rechtfertigen ist.
Es ist gut, daß das BVG das explizit festgestellt hat.
Sorry, aber du hast es wohl nicht ganz verstanden:
ZitatDa es sich um eine wertende Entscheidung unter Prognosegesichtspunkten handelt, kann das Bundesverfassungsgericht sie nicht in allen Einzelheiten, sondern nur daraufhin nachprüfen, ob eine Abwägung überhaupt stattgefunden hat und ob die dabei zugrunde gelegten Bewertungsmaßstäbe der Verfassung entsprechen.

Über Leipziger und andere Gutachter steht im Beschluss niente - nada- nothing  - außer dass das Gericht die Aufgabe gehabt hätte, zu einer eigenen Einschätzung zu gelangen.

Ich hatte auf einen Beitrag von Belbo geantwortet, der Leipziger zitiert hatte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 05. September 2013, 12:09:03
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 11:16:29
Sorry für die Häme, das konnte ich mir nicht verkneifen.  ;D ;D ;D ;D
Nicht, dass ich es Dir nicht gönne, aber wem gilt die Häme? ;)

Kröber hat schon im Telepolis-Interview gesagt, dass er nicht wisse, ob Mollath noch gefährlich sei.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 12:22:38
Zitat von: bayle am 05. September 2013, 12:09:03
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 11:16:29
Sorry für die Häme, das konnte ich mir nicht verkneifen.  ;D ;D ;D ;D
Nicht, dass ich es Dir nicht gönne, aber wem gilt die Häme? ;)

Kröber hat schon im Telepolis-Interview gesagt, dass er nicht wisse, ob Mollath noch gefährlich sei.

Was hat Kröber mit der Verfassungsbeschwerde zu tun? Wie kommst Du auf den Typen? Das verstehe ich nicht.
Es ging um Pfäfflins Gutachten und dessen Bewertung durch das Gericht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 12:23:50
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 11:48:57
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 11:26:49
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 11:18:55
@ErpelderNacht:

Zitat von: P.G. am 05. September 2013, 10:51:47
Ist doch alles beim alten. Um die Gutachter geht es ja auch nur peripher. Es geht alleine um eine fehlende eigene Bewertung des Gerichts. Und die hätte positiv oder negativ für Mollath ausfallen können.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-101368199.html
....zumal:

ZitatAus Sicht der Klinikmitarbeiter verhakelt er sich mit kohlhaasscher Sturheit immer wieder aufs Neue im Räderwerk der Psychiatrie, auch durch sein chronisches Misstrauen.

Sein Weg könnte trotz allem schnell in die Freiheit führen, er müsste dafür keine Medikamente akzeptieren und auch kein Geständnis ablegen. Er müsste nicht mal einsehen, krank zu sein, sagt der Bayreuther Chefarzt Klaus Leipziger. "Nur reden müssten wir mit ihm können, Vereinbarungen treffen." Seit anderthalb Jahren, sagt Leipziger, könnte Mollath jederzeit allein auf dem parkähnlichen Klinikgelände spazieren gehen, ohne Fesseln. Es gibt keinen Zaun. Bürger der Stadt nutzen die Wege über das Gelände als Abkürzung.

Mollath dürfte auch selbst in die Stadt gehen, erst in Begleitung eines Mitarbeiters, später ohne. Doch Mollath weigert sich, an der Pforte den Metalldetektor zu passieren wie alle anderen und sich dem obligatorischen Alkoholtest zu unterziehen. Lieber bleibe er auf seiner Station und gehe gar nicht raus.

Ach Belbo,

das ist Rechtfertigungs-Geschwafel von Leipziger für etwas, das nicht zu rechtfertigen ist.
Spätestens ab dem 9. Juni 2011 war die weitere Verräumung Mollaths sogar bei Rechtskraft des brixnerschen Fehlurteils von 2006 unrechtmäßig und ihm wurden weitere zwei Jahre Lebenszeit in Freiheit gestohlen.

Es ist gut, daß das BVG das explizit festgestellt hat.

EdN

Mir ein Rätsel wo Du das nun wieder alles herwissen möchtest.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 12:27:49
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 12:23:50
Mir ein Rätsel wo Du das nun wieder alles herwissen möchtest.

Durch logisches Denken   :angel:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 12:29:49
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 12:27:49
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 12:23:50
Mir ein Rätsel wo Du das nun wieder alles herwissen möchtest.

Durch logisches Denken   :angel:

...warum nicht gleich gesunder Menschenverstand  :rofl2
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 05. September 2013, 12:33:59
Zitat von: P.G. am 05. September 2013, 10:51:47
Ist doch alles beim alten. Um die Gutachter geht es ja auch nur peripher. Es geht alleine um eine fehlende eigene Bewertung des Gerichts. Und die hätte positiv oder negativ für Mollath ausfallen können.
Wenn Mollaths Anwalt Michael Kleine-Cosack (wie auf berichtet SPON), nun davon spricht dass, diese "Entscheidungen für Mollaths fortdauernde Unterbringung in der Psychiatrie verfassungswidrig waren." und "Sie waren der eigentliche Skandal im Umgang der Gerichte mit seinem Freiheitsrecht.", frage ich mich zwangsläufig, was denn nun aus dem eigentlichen "riesen Skandal" geworden ist?  Wasn mit der mannigfachen Rechtsbeugung etc....
Aus den hier genannten Gründen wäre schließlich auch einer Verfassungsbeschwerde von Hannibal Lecter stattgegeben worden. Was auch in diesem Fall absolut richtig gewesen wäre.

P.S.: Die i.V.-Geschichte hätte auch Hannibal Lecter die Freiheit gebracht. Und ich würde das tatsächlich als Skandal bezeichnen, daß deutsche Gerichte den menschenfressenden Hannibal nicht dauerhaft hinter der Mauer unterbringen können, weil sie zu schlampig arbeiten.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 05. September 2013, 12:38:11
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 12:22:38
Was hat Kröber mit der Verfassungsbeschwerde zu tun? Wie kommst Du auf den Typen? Das verstehe ich nicht.
Wenn Du mit mir sprechen willst, dann solltest Du auf solche Bemerkungen wie "diesen Typen" verzichten. Wenn ich mich in Deinem Stamm-Blog so umsehe, da würden mir noch ganz andere Qualifikationen einfallen.

Was verstehst Du nicht? Kröber wusste schon vor der Entlassung nicht, ob Mollath noch weiterhin gefährlich ist; eine Einschätzung, die nun, indirekt zumindest, vom BVG bestätigt wird. Aber was hat das mit der Frage zu tun, ob das Gutachten Leipziger korrekt ist? Nichts. Was das Gutachten Pfäfflin angeht: vgl. #313 (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148388#msg148388)

Nochmal, wem gegenüber ist Deine Häme gerechtfertigt?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 12:42:18
....es sind ja nicht nur "diese Typen" sondern auch "Rechtfertigungs-Geschwafel von Leipziger", was es so schwer macht zu diskutieren, das Theoriegebäude des "grossen Justizskandales" funktioniert eben nur wenn man Brixner, Leipziger und die anderen gleichzeitig persönlich, moralisch und fachlich fertig macht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: mossmann am 05. September 2013, 12:49:25
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 10:25:43

Interessant wird es ja sein, zu beobachten inwieweit sich dieser Spruch auf die Entlassungs- und Rückfallquote auswirken wird, da wohl ein "auf Nummer sicher"- gehen der Gutachter erschwert wird, mal sehen wie Volkesstimme reagiert wenn da der erste Kindermörder wieder zuschlägt.


hups ... bin ich versehentlich im Welt-Online-Kommentar-Bereich gelandet ? Mal gucken ... ne, achso, ist das Mollath-Topic bei Psiram ...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 12:55:02
Zitat von: mossmann am 05. September 2013, 12:49:25
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 10:25:43

Interessant wird es ja sein, zu beobachten inwieweit sich dieser Spruch auf die Entlassungs- und Rückfallquote auswirken wird, da wohl ein "auf Nummer sicher"- gehen der Gutachter erschwert wird, mal sehen wie Volkesstimme reagiert wenn da der erste Kindermörder wieder zuschlägt.


hups ... bin ich versehentlich im Welt-Online-Kommentar-Bereich gelandet ? Mal gucken ... ne, achso, ist das Mollath-Topic bei Psiram ...

nana, es geht mir doch nicht nur um Herrn Mollath sondern auch um den ganzen antipsychatrischen Hype der da von Volkesstimme gerade drum aufgezogen wird. Genau die Stimme die dann wieder lautstark  lebenslang wegsperren fordert wenn eine Freilassung nach hinten losgeht. Darauf werde ich ja noch hinweisen dürfen, das dieser Reflex bei taten am grössten ist bei denen Kinder betroffen sind dürfte wohl klar sein.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 12:58:37
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 12:42:18
....es sind ja nicht nur "diese Typen" sondern auch "Rechtfertigungs-Geschwafel von Leipziger", was es so schwer macht zu diskutieren, das Theoriegebäude des "grossen Justizskandales" funktioniert eben nur wenn man Brixner, Leipziger und die anderen gleichzeitig persönlich, moralisch und fachlich fertig macht.

Das ist Blödsinn.

Mollath verlor siebeneinhalb Jahre seines Lebens durch Fehlurteile und Fehlgutachten von Gerichten und Gutachten.
Mollath war jahrelang seiner Grundrechte beraubt.

Das kommt jetzt alles raus, nacheinander.

Und ihr verwurstet alles als "Verschwörungstheorie", diffamiert Menschen anderer Meinung als "Krimi-Gaby" oder "Mollathisten-Mob, überseht nonchalant Beweise für Mollaths Unschuld (z.B. die Wörthmüller-Episode) und merkt nicht, daß ihr in euren eigenen Verschwörungstheorie-Spiegel schaut.

Faszinierend.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 05. September 2013, 13:00:52
Erpel, halte aus, der Arzt kommt gleich!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 13:02:58
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 12:58:37
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 12:42:18
....es sind ja nicht nur "diese Typen" sondern auch "Rechtfertigungs-Geschwafel von Leipziger", was es so schwer macht zu diskutieren, das Theoriegebäude des "grossen Justizskandales" funktioniert eben nur wenn man Brixner, Leipziger und die anderen gleichzeitig persönlich, moralisch und fachlich fertig macht.

Das ist Blödsinn.

Mollath verlor siebeneinhalb Jahre seines Lebens durch Fehlurteile und Fehlgutachten von Gerichten und Gutachten.
Mollath war jahrelang seiner Grundrechte beraubt.

Das kommt jetzt alles raus, nacheinander.

Und ihr verwurstet alles als "Verschwörungstheorie", diffamiert Menschen anderer Meinung als "Krimi-Gaby" oder "Mollathisten-Mob, überseht nonchalant Beweise für Mollaths Unschuld (z.B. die Wörthmüller-Episode) und merkt nicht, daß ihr in euren eigenen Verschwörungstheorie-Spiegel schaut.

Faszinierend.

Naja Krimigabi hat ja selber mit dem LaLa-Journalismus angefangen. Es werden auch keine Fehlurteile- und gutachten draus wenn du das gebetsmühlenhaft wiederholst und nein es muss keine Sprengung gewesen sein.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 13:11:22
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 13:02:58
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 12:58:37
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 12:42:18
....es sind ja nicht nur "diese Typen" sondern auch "Rechtfertigungs-Geschwafel von Leipziger", was es so schwer macht zu diskutieren, das Theoriegebäude des "grossen Justizskandales" funktioniert eben nur wenn man Brixner, Leipziger und die anderen gleichzeitig persönlich, moralisch und fachlich fertig macht.

Das ist Blödsinn.

Mollath verlor siebeneinhalb Jahre seines Lebens durch Fehlurteile und Fehlgutachten von Gerichten und Gutachten.
Mollath war jahrelang seiner Grundrechte beraubt.

Das kommt jetzt alles raus, nacheinander.

Und ihr verwurstet alles als "Verschwörungstheorie", diffamiert Menschen anderer Meinung als "Krimi-Gaby" oder "Mollathisten-Mob, überseht nonchalant Beweise für Mollaths Unschuld (z.B. die Wörthmüller-Episode) und merkt nicht, daß ihr in euren eigenen Verschwörungstheorie-Spiegel schaut.

Faszinierend.

Naja Krimigabi hat ja selber mit dem LaLa-Journalismus angefangen. Es werden auch keine Fehlurteile- und gutachten draus wenn du das gebetsmühlenhaft wiederholst und nein es muss keine Sprengung gewesen sein.

Die Gerichte und die Gutachter hatten sich anscheinend noch nicht mal ansatzweise mit dem Fall Mollath befasst, sondern ihn einfach so weggeräumt und seiner Rechte beraubt. Das weißt auf einen systemischen Fehler hin, der jeden treffen kann. Das macht Angst.

Da finde ich den Gedanken an eine Sprengung beruhigender.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 13:22:51
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 13:11:22
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 13:02:58
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 12:58:37
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 12:42:18
....es sind ja nicht nur "diese Typen" sondern auch "Rechtfertigungs-Geschwafel von Leipziger", was es so schwer macht zu diskutieren, das Theoriegebäude des "grossen Justizskandales" funktioniert eben nur wenn man Brixner, Leipziger und die anderen gleichzeitig persönlich, moralisch und fachlich fertig macht.

Das ist Blödsinn.

Mollath verlor siebeneinhalb Jahre seines Lebens durch Fehlurteile und Fehlgutachten von Gerichten und Gutachten.
Mollath war jahrelang seiner Grundrechte beraubt.

Das kommt jetzt alles raus, nacheinander.

Und ihr verwurstet alles als "Verschwörungstheorie", diffamiert Menschen anderer Meinung als "Krimi-Gaby" oder "Mollathisten-Mob, überseht nonchalant Beweise für Mollaths Unschuld (z.B. die Wörthmüller-Episode) und merkt nicht, daß ihr in euren eigenen Verschwörungstheorie-Spiegel schaut.

Faszinierend.

Naja Krimigabi hat ja selber mit dem LaLa-Journalismus angefangen. Es werden auch keine Fehlurteile- und gutachten draus wenn du das gebetsmühlenhaft wiederholst und nein es muss keine Sprengung gewesen sein.

Die Gerichte und die Gutachter hatten sich anscheinend noch nicht mal ansatzweise mit dem Fall Mollath befasst, sondern ihn einfach so weggeräumt und seiner Rechte beraubt. Das weißt auf einen systemischen Fehler hin, der jeden treffen kann. Das macht Angst.

Da finde ich den Gedanken an eine Sprengung beruhigender.

Die Gerichte und die Gutachter hatten sich mit dem Fall Mollath befasst, sich eine Meinung gebildet und darauf hin seine Mitmenschen vor ihm beschützt. Wo soll da ein Fehler sein der Angst machen könnte? Einige Autofahrer und Frau Mollath sollen ja eher aufgeatmet haben, sie sogar im nicht sprichwörtlichen Sinne. 
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 13:29:18
ZitatDas weißt auf einen systemischen Fehler hin, der jeden treffen kann. Das macht Angst.
Dass es einen systemischen Fehler geben mag, kann sein:
so gibt es bislang keine systematische Auseinandersetzung mit der Frage, was passiert, wenn jemand so wie Mollath über Jahre sich jedem therapeutischen Kontakt verweigert.
M.M..n. gehört er dann nicht in die Forensik, sondern - unter Beachtung des Strafmaßes - in den Regelvollzug.

Für mich ist unerklärlich (und Zeichen der Krankheit), dass Mollath nie das Gespräch gesucht hat.
So gibt es ja in der Klinik nicht nur Ärzte, sondern auch Psychologen, Sozialberatung etc
Ich kann mir nicht vorstellen, dass da niemand gewesen sein soll, dem er sich hätte anvertrauen können.
Und von therapeutischen Gruppen (z.B. Konfliktlösestrategien lernen, Training der Impulskontrolle, Umgang mit Ängsten, depressiven Gedanken etc) profitiert eigentlich jeder Mensch - dazu muss man nicht "krank" sein.

Diese Komplettverweigerung ist das, was bestürzt - da ist dann jeder Ausweg versperrt.
Das ändert aber nichts daran, dass die psychiatrischen Sachverständigen unter den momentan gültigen gesetzlichen Vorgaben ihre Arbeit eben unter erschwerten Bedingungen und mit einer gewissen Unschärfe verrichten mussten - was sich auf Mollaths Geschick leider ungünstig ausgewirkt hat. Er hätte sich durchaus klüger verhalten können - wenn er so gesund ist, wie seine Freunde und er selbst meinen.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: mossmann am 05. September 2013, 13:56:55
Zitat

Für mich ist unerklärlich (und Zeichen der Krankheit), dass Mollath nie das Gespräch gesucht hat.



Zitat
Er hätte sich durchaus klüger verhalten können - wenn er so gesund ist, wie seine Freunde und er selbst meinen.

Wie kommst du zu der Annahme, dass sich  ,,Gesunde" niemals so verhalten würden ?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 05. September 2013, 14:00:38
Jetzt geht das schon wieder los.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 14:05:24
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 13:29:18
ZitatDas weißt auf einen systemischen Fehler hin, der jeden treffen kann. Das macht Angst.
Dass es einen systemischen Fehler geben mag, kann sein:
so gibt es bislang keine systematische Auseinandersetzung mit der Frage, was passiert, wenn jemand so wie Mollath über Jahre sich jedem therapeutischen Kontakt verweigert.
M.M..n. gehört er dann nicht in die Forensik, sondern - unter Beachtung des Strafmaßes - in den Regelvollzug.

Für mich ist unerklärlich (und Zeichen der Krankheit), dass Mollath nie das Gespräch gesucht hat.
So gibt es ja in der Klinik nicht nur Ärzte, sondern auch Psychologen, Sozialberatung etc
Ich kann mir nicht vorstellen, dass da niemand gewesen sein soll, dem er sich hätte anvertrauen können.
Und von therapeutischen Gruppen (z.B. Konfliktlösestrategien lernen, Training der Impulskontrolle, Umgang mit Ängsten, depressiven Gedanken etc) profitiert eigentlich jeder Mensch - dazu muss man nicht "krank" sein.

Diese Komplettverweigerung ist das, was bestürzt - da ist dann jeder Ausweg versperrt.
Das ändert aber nichts daran, dass die psychiatrischen Sachverständigen unter den momentan gültigen gesetzlichen Vorgaben ihre Arbeit eben unter erschwerten Bedingungen und mit einer gewissen Unschärfe verrichten mussten - was sich auf Mollaths Geschick leider ungünstig ausgewirkt hat. Er hätte sich durchaus klüger verhalten können - wenn er so gesund ist, wie seine Freunde und er selbst meinen.

Ist dir noch nie der Gedanke gekommen, daß es sich um eine Fehleinweisung handelte?
Hatte Mollath mit dem Gutachtern Simmerl, Pfäfflin und Weinberger geredet und sich begutachten lassen oder nicht?

Hätte sich Mollath auch nicht von Kröber begutachten lassen, wenn er sich wie üblich zwei Tage vorher angekündigt hätte?
http://www.sueddeutsche.de/bayern/psychiater-im-fall-mollath-gutachten-aus-der-ferne-1.1557448-4  (http://www.sueddeutsche.de/bayern/psychiater-im-fall-mollath-gutachten-aus-der-ferne-1.1557448-4)

Warum hätte sich Mollath irgendjemanden von Leipzigers Mitarbeitern anvertrauen sollen?
Womit hatten die sich Mollaths Vertrauen verdient? Mit den Beobachtungen, die gegen ihn verwendet wurden?

Womit hätte sich Leipziger Mollaths Vertrauen verdient?
Mit den fünf Wochen Zwangseinweisung und dem vernichtenden Falschgutachten?

Glaubst Du wirklich, daß Mollath die siebeneinhalb Jahre Wegsperren als Urlaub im Sanatorium empfand, mit Selbstfindungs- und Yoga-Kursen oder Origami-Basteleien?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 14:09:39
Zitat von: mossmann am 05. September 2013, 13:56:55
Zitat

Für mich ist unerklärlich (und Zeichen der Krankheit), dass Mollath nie das Gespräch gesucht hat.


Zitat
Er hätte sich durchaus klüger verhalten können - wenn er so gesund ist, wie seine Freunde und er selbst meinen.

Wie kommst du zu der Annahme, dass sich  ,,Gesunde" niemals so verhalten würden ?

Du legst mir einen Umkehrschluss in den Mund, den ich so nicht geschrieben habe.

Aber wenns dich freut: zu den Kriterien psychischer Gesundheit gehört, dass man sich an (ggfs widrige )Umstände anpassen kann, wenn es einem einen Vorteil bringt (z.B. dass man zur Schule geht, weil man einen Abschluss erreichen will, auch wenn man die Lehrer und das System "Scheiße" findet).
Gelingt dies nicht, wird von einer "Anpassungsstörung" gesprochen.
Das unterscheidet den eigenwilligen Kauz von einem Menschen mit echten psychischen Problemen:
der knorzelige Kauz ist zu einem gewissen Perspektivenwechsel fähig und erkennt, wann ihm sein nonkonformistisches Verhalten mehr Schaden als Nutzen bringt und stellt sein Verhalten darauf ein - der andere "kann nicht anders" als in seinem ungünstigen Verhalten gefangen zu bleiben.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 14:10:32
@Erpel:

Nein, nach allem was ich gelesen habe, halte ich es nicht für eine Fehleinweisung.
Das habe ich auch schon mehrfach dargelegt.
Und jetzt ist Schluss damit.

Es gibt nicht nur Herrn Mollath auf der Welt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 14:16:12
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 13:22:51
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 13:11:22
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 13:02:58
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 12:58:37
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 12:42:18
....es sind ja nicht nur "diese Typen" sondern auch "Rechtfertigungs-Geschwafel von Leipziger", was es so schwer macht zu diskutieren, das Theoriegebäude des "grossen Justizskandales" funktioniert eben nur wenn man Brixner, Leipziger und die anderen gleichzeitig persönlich, moralisch und fachlich fertig macht.

Das ist Blödsinn.

Mollath verlor siebeneinhalb Jahre seines Lebens durch Fehlurteile und Fehlgutachten von Gerichten und Gutachten.
Mollath war jahrelang seiner Grundrechte beraubt.

Das kommt jetzt alles raus, nacheinander.

Und ihr verwurstet alles als "Verschwörungstheorie", diffamiert Menschen anderer Meinung als "Krimi-Gaby" oder "Mollathisten-Mob, überseht nonchalant Beweise für Mollaths Unschuld (z.B. die Wörthmüller-Episode) und merkt nicht, daß ihr in euren eigenen Verschwörungstheorie-Spiegel schaut.

Faszinierend.

Naja Krimigabi hat ja selber mit dem LaLa-Journalismus angefangen. Es werden auch keine Fehlurteile- und gutachten draus wenn du das gebetsmühlenhaft wiederholst und nein es muss keine Sprengung gewesen sein.

Die Gerichte und die Gutachter hatten sich anscheinend noch nicht mal ansatzweise mit dem Fall Mollath befasst, sondern ihn einfach so weggeräumt und seiner Rechte beraubt. Das weißt auf einen systemischen Fehler hin, der jeden treffen kann. Das macht Angst.

Da finde ich den Gedanken an eine Sprengung beruhigender.

Die Gerichte und die Gutachter hatten sich mit dem Fall Mollath befasst, sich eine Meinung gebildet und darauf hin seine Mitmenschen vor ihm beschützt. Wo soll da ein Fehler sein der Angst machen könnte? Einige Autofahrer und Frau Mollath sollen ja eher aufgeatmet haben, sie sogar im nicht sprichwörtlichen Sinne.

Wieder so ein Fall von nonchalanter Realitätsverweigerung.

Das Verfahren ist in der Wiederaufnahme, weil Mollaths Rechte im ersten Verfahren mißachtet wurden. Lies den Wiederaufnahmeantrag der Staatsanwaltschaft. Die zweifelt an der Glaubwürdigkeit der Exfrau, an den Reifenstechereien und am Wahn (Wörthmüller-Episode).

Es ist nichts übriggeblieben an den Vorwürfen gegen Mollath. Mit der Wiederaufnahme gelten die alle als unbewiesen.

Wenn Du der Meinung bist, Mollath hätte Reifen zerstochen, die Ex geschlagen und an einem Wahn gelitten haben, dann kennzeichne das als deine persönliche Meinung und stell das nicht als Tatsache hin!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 14:29:22
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 14:10:32
@Erpel:

Nein, nach allem was ich gelesen habe, halte ich es nicht für eine Fehleinweisung.
Das habe ich auch schon mehrfach dargelegt.
Und jetzt ist Schluss damit.

Es gibt nicht nur Herrn Mollath auf der Welt.

Die Grundlage zu einer Einweisung nach $63 sind eine Anlaßtat und die Schuldunfähigkeit nach $20.

Zitathttp://dejure.org/gesetze/StGB/20.html (http://dejure.org/gesetze/StGB/20.html)
§ 20: Schuldunfähigkeit wegen seelischer Störungen
Ohne Schuld handelt, wer bei Begehung der Tat wegen einer krankhaften seelischen Störung, wegen einer tiefgreifenden Bewußtseinsstörung oder wegen Schwachsinns oder einer schweren anderen seelischen Abartigkeit unfähig ist, das Unrecht der Tat einzusehen oder nach dieser Einsicht zu handeln.

Zitathttp://dejure.org/gesetze/StGB/63.html (http://dejure.org/gesetze/StGB/63.html)
§ 63: Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus

Hat jemand eine rechtswidrige Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit (§ 20) oder der verminderten Schuldfähigkeit (§ 21) begangen, so ordnet das Gericht die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, wenn die Gesamtwürdigung des Täters und seiner Tat ergibt, daß von ihm infolge seines Zustandes erhebliche rechtswidrige Taten zu erwarten sind und er deshalb für die Allgemeinheit gefährlich ist

Sweeper, bist Du der Meinung, Mollath beging die Anlaßtaten?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 14:35:39
Glaubst Du an den grossen unbekannten Reifenstecher oder Frau Mollath als Reifenstecherin? Warum hätte sich Herr Mollath dann einen Schraubenzieher zurechtfeilen sollen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 14:40:51
Das Wiederaufnahmeverfahren ist ein Wiederaufnahmeverfahren weil zwei Buchstaben (lies die Begründung) zu klein geschrieben waren und sich die Politik dem öffentlichen Druck gebeugt hat.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 14:46:31
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 14:35:39
Glaubst Du an den grossen unbekannten Reifenstecher oder Frau Mollath als Reifenstecherin? Warum hätte sich Herr Mollath dann einen Schraubenzieher zurechtfeilen sollen.

Ich hab auch einen angespitzten Schraubenzieher.
Bin ich jetzt ein Reifenstecher?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 14:51:33
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 14:40:51
Das Wiederaufnahmeverfahren ist ein Wiederaufnahmeverfahren weil zwei Buchstaben (lies die Begründung) zu klein geschrieben waren und sich die Politik dem öffentlichen Druck gebeugt hat.

Die haben sich den einfachsten Grund rausgepickt.
Einer reicht, da mußte sich das OLG nicht mit dem Rest beschäftigen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 05. September 2013, 14:57:32
Erpel, hast Du wirklich das Gefühl, dass Du hier noch was Neues diskutierst, oder bist Du nicht vielleicht bloß sauer, dass Dir hier keiner Dein Triumphgefühl gönnt?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 14:58:33
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 14:46:31
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 14:35:39
Glaubst Du an den grossen unbekannten Reifenstecher oder Frau Mollath als Reifenstecherin? Warum hätte sich Herr Mollath dann einen Schraubenzieher zurechtfeilen sollen.

Ich hab auch einen angespitzten Schraubenzieher.
Bin ich jetzt ein Reifenstecher?

Sind dutzende Reifen bei Leuten zerstochen worden gegen die Du was hast und die dann auch noch namentlich in einem Brief erwähnt hast, und hast Du einem dieser Leute den Schraubenzieher gezeigt? Hm, ich weiss auch nicht, Deine Frage macht mich jetzt echt unsicher.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 15:05:09
Zitat von: bayle am 05. September 2013, 14:57:32
Erpel, hast Du wirklich das Gefühl, dass Du hier noch was Neues diskutierst, oder bist Du nicht vielleicht bloß sauer, dass Dir hier keiner Dein Triumphgefühl gönnt?

Ich finde es faszinierend, daß ihr so nonchalant Tatsachen ausblended, z.B. das, was ich in #476 thematisierte, den Wegfall der Anlaßtaten, die Grundlage der Einweisung waren.
 
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149179#msg149179 (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149179#msg149179)

Das ist Realitätsverweigerung. Ist das wahnhaft?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 15:07:31
ZitatWegfall der Anlaßtaten

Ooch Erpel - warum gibt es denn dann eine Wiederaufnahme? - Wenn das eh alles klar ist, könnte man doch gleich in die Entschädigungsverhandlungen gehen.
Aber ich kenne dich nun schon: das ist dein Trick, um eine neue Runde einzuläuten. :rofl2
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: mossmann am 05. September 2013, 15:09:53
Zitat von: Belbo am 05. September 2013, 14:40:51
Das Wiederaufnahmeverfahren ist ein Wiederaufnahmeverfahren weil zwei Buchstaben (lies die Begründung) zu klein geschrieben waren und sich die Politik dem öffentlichen Druck gebeugt hat.

sorry, aber das könnte man auch als VT auslegen, was du da so felsenfest von dir gibst – übrigens wieder in bester WOFM (Welt Online Forum Manier) ...

ich bitte um Entschuldigung, dass ich hier trolle – aber die ganze Diskussion hat auf BEIDEN Seiten etwas Truther-haftes ...

eure Beweggründe, hier derart verbissen in die eine oder andere Richtung zu argumentieren, kann ich nicht nachvollziehen.

Woran liegts ?

pure Lust am stalken? verhinderte oder tatsächliche Rechts- / Medien- / Internet- / Psycholgie- Experten mit Missionierungswahn? Rechthaberei? Erbsenzählerei? Paranoia?

ich mahne zur Besonnenheit  :police:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 15:12:25
Zitatpure Lust am stalken?
Gestalkt hat Mollath - als er unberechtigt irgendwelche Leute auf ihrem Privatgrundstück treffen wollte - und dabei versehentlich seinen künftigen Gutachter Wörthmüller traf.
Und als Mollath Geschäftsbriefe seiner Frau öffnete und daraufhin an ihren Vorgesetzten schrieb - Quelle: irgendwo in den zusammengetragenen Gustl-Briefen. Such ich jetzt nicht noch mal.

Und man kann nur hoffen, dass sowas künftig nicht wieder passiert - zum Beispiel seinen Freunden und Unterstützern - zu deren persönlichem und wirtschaftlichem Nachteil. Es scheint ja eine feste Angewohnheit von ihm zu sein, die während seiner Klinikzeit nicht als dysfunktionale Strategie bearbeitet wurde...


Zitatich bitte um Entschuldigung, dass ich hier trolle – aber die ganze Diskussion hat auf BEIDEN Seiten etwas Truther-haftes ...
Das würde ich nicht als Trollen bezeichnen, aber als ultimatives Nerven.
Die Diskussion läuft hier seit Monaten. Alle Argumente sind ausgelutscht.
Und dann kommst du und willst alles noch mal von vorn anfangen.
Du hättest dich eher einklinken sollen und vor allem lesen, was in zig Seiten Kommentaren geschrieben wurde.
Du machst dich wirklich unbeliebt, mossmann.
Zitat
ich mahne zur Besonnenheit  :police:
Das tun die beiden Blogbeiträge auch...

edit: die Existenz des Wolff-Forums wäre an Psiram unbemerkt vorbei gegangen, wenn nicht ein sehr penetranter Forist die Diskussionskultur und Qualität der Fachbeiträge gelobt hätte...  ::)
Das wollten wir gern verifizieren und waren dann doch erstaunt....
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: mossmann am 05. September 2013, 15:31:26
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 15:12:25

Die Diskussion läuft hier seit Monaten. Alle Argumente sind ausgelutscht.



Warum machst du dann weiter und kannst nicht aufhören ?

ZitatUnd dann kommst du und willst alles noch mal von vorn anfangen.

nein, will ich nicht. Die Fakten sind da und Entscheidungen gefallen. Manche sehen die Fakten anders, bekommen nicht Recht und fangen dann an mit "Medienkampagne, öffentlicher Druck" etc ... möglicherweise macht man es sich damit aber auch zu einfach ...

Zitat
Du machst dich wirklich unbeliebt, mossmann.

mach ich nicht, bin ich schon. Mich kann keiner leiden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 15:34:17
ZitatDie Fakten sind da und Entscheidungen gefallen.
Ja: es gibt eine Wiederaufnahme. Mollath ist jetzt wieder im Stand des "Beschuldigten"
Von welchen Fakten sprichst du?
ZitatWarum machst du dann weiter
Weil du in meiner Snowden-WG bist und ich persönlich keinen Anlass habe, dieses über dich zu denken:
Zitatmach ich nicht, bin ich schon. Mich kann keiner leiden.

:grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: mossmann am 05. September 2013, 15:39:37
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 15:34:17
ZitatDie Fakten sind da und Entscheidungen gefallen.
Ja: es gibt eine Wiederaufnahme. Mollath ist jetzt wieder im Stand des "Beschuldigten"
Von welchen Fakten sprichst du?

Genau davon.   passt den "Mollath-Gegenern" ja nicht und sie reden von Medienkampagne.

und die "Mollathisten" freut es ... hätte es keine Wiederaufnahme gegeben hätten diese dann halt von "Korpsgeist" gesprochen ...

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 15:40:34
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 15:07:31
ZitatWegfall der Anlaßtaten

Ooch Erpel - warum gibt es denn dann eine Wiederaufnahme? - Wenn das eh alles klar ist, könnte man doch gleich in die Entschädigungsverhandlungen gehen.

Die Wiederaufnahme ist der Gang der Dinge.
Zitat
Aber ich kenne dich nun schon: das ist dein Trick, um eine neue Runde einzuläuten. :rofl2

Keine Sorge, eine neue Runde gibt es nicht.
Trotzdem wäre ich dir dankbar, wenn Du meine Frage aus #476 beantworten würdest.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149179#msg149179 (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149179#msg149179)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. September 2013, 15:45:08
Zitat von: mossmann am 05. September 2013, 15:39:37
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 15:34:17
ZitatDie Fakten sind da und Entscheidungen gefallen.
Ja: es gibt eine Wiederaufnahme. Mollath ist jetzt wieder im Stand des "Beschuldigten"
Von welchen Fakten sprichst du?

Genau davon.   passt den "Mollath-Gegenern" ja nicht und sie reden von Medienkampagne.

und die "Mollathisten" freut es ... hätte es keine Wiederaufnahme gegeben hätten diese dann halt von "Korpsgeist" gesprochen ...

Es gibt hier keine Mollathgegner nur Leute die Teilen seiner Version misstrauen, und sich dann nicht sicher sind was eine mögliche Verstärkung seiner Verschwörungsparanoia für Auswirkungen auf ihn haben könnte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 15:49:56
@mossmann:

Deshalb habe ich dich gebeten, die Argumentationslinie hier noch mal zu überprüfen.
Wenn du in die Blogkommentare schaust, wirst du feststellen, dass ich mich definitiv für eine Wiederaufnahme eingesetzt habe - aber nicht weil ich die Anlasstaten (allen voran die gefährliche Körperverletzung) bezweifele oder die Einschätzung für falsch halte, dass Mollath damals hochgradig psychisch auffällig war.

Was mir auf den Geist geht, ist die kollektive pauschale Gutachter-und Psychiaterschelte, und dass aus jeder Banalität ein manipulativer Akt gemacht wird.
So war bislang der Gutachter Pfäfflin im Wolff-Forum schwer unter Beschuss, weil er angeblich umgefallen sei und in der mündlichen Anhörung seine Prognose verschärft hat.
Und nun heißt es bei Frau Wolff plötzlich:

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/08/18/der-fall-mollath-etappensieg-und-raumgewinn/comment-page-3/#comment-24217
...Aber ganz dringend. Das BVG will die bayerische Rechtsprechung verändern:

    Auch entlastende Umstände müssen im Rahmen der notwendigen Prognoseentscheidung erkennbar Berücksichtigung finden

gabrielewolff sagte am 5. September 2013 um 13:27 :

Das ist in der Tat eine grundstürzende Einsicht, die sozusagen eine Revolution des Rechtswesens bedeutet.

Genau diese entlastenden Umstände aber hat Pfäfflin in seinem Gutachten benannt und Vorschläge gemacht, wie man Mollath künftig Brücken bauen könne. Aus meiner Sicht eine ganz besondere Stärke dieses Gutachtens - in dem auch darauf hingewiesen wird, dass eine rigide Haltung seine desolate Lage noch verfestigt.
Dieser differenzierte Gutachter hat ebenfalls den Zorn der Mollath-Anhänger auf sich gezogen.

Da sind stereotype Feindbilder am Werk, die von einigen ideologischen Agitatoren ständig weiter befeuert werden.
Das macht mir und uns Sorgen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 15:52:31
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 15:12:25
Zitatpure Lust am stalken?
Gestalkt hat Mollath - als er unberechtigt irgendwelche Leute auf ihrem Privatgrundstück treffen wollte - und dabei versehentlich seinen künftigen Gutachter Wörthmüller traf.

Nein, ich fang jetzt nicht damit an, daß Mollath die Wörthmüller-Episode im Simmerl-Gutachten beschrieb, und daß er gar nicht den Roggenhöfer treffen wollte....  ::)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 15:57:34
@Erpel:
ZitatSweeper, bist Du der Meinung, Mollath beging die Anlaßtaten?
Nach allen Quellen, die ich gelesen habe (so ziemlich alle):
ja, die Körperverletzung (und behauptete vergleichbare impulsive Ausraster) hat er begangen.
Es gibt keinen vernünftigen Grund, das zu bezweifeln (etwa ein "gefälschtes" Attest).

Zu den behaupteten Reifenstechereien denke ich: warum war es nicht möglich, den Täter in flagranti zu schnappen, wenn es schon eine Videoüberwachung und gezielte Suche nach ihm gab?
Das halte ich für den schwächsten Teil.

Aber beantworte mir mal die Frage, warum Mollath sich im Zuge der ersten Verhandlung  überhaupt nicht zu den Vorwürfen der Körperverletzung geäußert hat.
Er hätte es einfach abstreiten können.
Er hätte die Termine bei Dr. Lippert wahrnehmen können im Bewusstsein, dass er psychisch gesund ist und dass ihm der Gutachter dies auch bescheinigen wird. Er hat sich gedrückt und um das ganze Thema einen Bogen gemacht, weil er sich seinen gewalttätigen Impulsen seiner Frau gegenüber nicht stellen mochte/konnte.

Das ist meine Einschätzung.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 16:03:36
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 15:52:31
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 15:12:25
Zitatpure Lust am stalken?
Gestalkt hat Mollath - als er unberechtigt irgendwelche Leute auf ihrem Privatgrundstück treffen wollte - und dabei versehentlich seinen künftigen Gutachter Wörthmüller traf.

Nein, ich fang jetzt nicht damit an, daß Mollath die Wörthmüller-Episode im Simmerl-Gutachten beschrieb, und daß er gar nicht den Roggenhöfer treffen wollte....  ::)

Dann ist ja gut.
Sonst hätte ich dir wieder erklären müssen, dass Mollath den Roggenhofer auf seinem Privatgrund treffen wollte (um ihn zu beschuldigen, ein Geldwäscher und Finstermann zu sein) und sich stattdessen auf Wörthmüllers Grundstück verirrte (den er bis dahin nicht kannte - ebensowenig wie den Roggenhofer...) , der ihm nichtsahnend das Roggenhofer-Haus zeigte.
Woraufhin Mollath glaubte, weil Wörthmüller ein Nachbar von Roggenhofer ist, habe er automatisch auch was mit der Schwarzgeldverschiebung zu tun. Allerdings kann es sein, dass er erst anfing, dies zu glauben, als er dann Wörthmüller als seinen Gutachter traf und annahm, Wörthmüller wolle ihm einen Deal vorschlagen...

Das wolltest du doch, dass ich das jetzt noch mal erkläre, gell?  :angel:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 16:33:13
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 15:57:34
@Erpel:
ZitatSweeper, bist Du der Meinung, Mollath beging die Anlaßtaten?
Nach allen Quellen, die ich gelesen habe (so ziemlich alle):
ja, die Körperverletzung (und behauptete vergleichbare impulsive Ausraster) hat er begangen.
Es gibt keinen vernünftigen Grund, das zu bezweifeln (etwa ein "gefälschtes" Attest).

Zu den behaupteten Reifenstechereien denke ich: warum war es nicht möglich, den Täter in flagranti zu schnappen, wenn es schon eine Videoüberwachung und gezielte Suche nach ihm gab?
Das halte ich für den schwächsten Teil.

Aber beantworte mir mal die Frage, warum Mollath sich im Zuge der ersten Verhandlung  überhaupt nicht zu den Vorwürfen der Körperverletzung geäußert hat.
Er hätte es einfach abstreiten können.
Er hätte die Termine bei Dr. Lippert wahrnehmen können im Bewusstsein, dass er psychisch gesund ist und dass ihm der Gutachter dies auch bescheinigen wird. Er hat sich gedrückt und um das ganze Thema einen Bogen gemacht, weil er sich seinen gewalttätigen Impulsen seiner Frau gegenüber nicht stellen mochte/konnte.

Das ist meine Einschätzung.

Mollath hatte den Körperverletzungsvorwurf immer bestritten, laut seiner Gegendarstellung, Punkt 1.
http://www.gustl-for-help.de/gegendarstellung.html (http://www.gustl-for-help.de/gegendarstellung.html)

Zu Herrn Lippert, übrigens ohne Doktor, ging er nicht, weil er Angst hatte.
So beschrieb er das laut Simmerl-Gutachten.

http://www.jameda.de/nuernberg/gemeinschaftspraxen/dr-med-ch-wunder-lippert-und-thomas-lippert/gemeinschaftspraxis-aerzte/70841113000_2/ (http://www.jameda.de/nuernberg/gemeinschaftspraxen/dr-med-ch-wunder-lippert-und-thomas-lippert/gemeinschaftspraxis-aerzte/70841113000_2/)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 16:48:45
@Erpel:
ZitatMollath hatte den Körperverletzungsvorwurf immer bestritten, laut seiner Gegendarstellung, Punkt 1.
Ja, das tun viele - es abstreiten oder sagen, der/die andere habe provoziert und man habe sich wehren müssen.

1. Du hast mich nach meiner persönlichen Meinung dazu gefragt - und die ist, dass er es getan hat - unabhängig von seinem Statement.
2. Ob er es getan hatte - darum ging es in der ersten Verhandlung.
3. Wenn er es abstreiten wollte, warum hat er sich nicht in der Verhandlung genau so geäußert?
4. Mag sein, dass er Angst hatte - aber warum? -
Wenn er unschuldig war, hatte er nichts zu befürchten. Wenn er trotzdem vor lauter unbegründeter Angst alles schleifen ließ und die Termine nicht mal absagte, ist das ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten - eben auch nicht "adäquat"
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 16:56:32
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 16:03:36
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 15:52:31
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 15:12:25
Zitatpure Lust am stalken?
Gestalkt hat Mollath - als er unberechtigt irgendwelche Leute auf ihrem Privatgrundstück treffen wollte - und dabei versehentlich seinen künftigen Gutachter Wörthmüller traf.

Nein, ich fang jetzt nicht damit an, daß Mollath die Wörthmüller-Episode im Simmerl-Gutachten beschrieb, und daß er gar nicht den Roggenhöfer treffen wollte....  ::)

Dann ist ja gut.
Sonst hätte ich dir wieder erklären müssen, dass Mollath den Roggenhofer auf seinem Privatgrund treffen wollte (um ihn zu beschuldigen, ein Geldwäscher und Finstermann zu sein) und sich stattdessen auf Wörthmüllers Grundstück verirrte (den er bis dahin nicht kannte - ebensowenig wie den Roggenhofer...) , der ihm nichtsahnend das Roggenhofer-Haus zeigte.
Woraufhin Mollath glaubte, weil Wörthmüller ein Nachbar von Roggenhofer ist, habe er automatisch auch was mit der Schwarzgeldverschiebung zu tun. Allerdings kann es sein, dass er erst anfing, dies zu glauben, als er dann Wörthmüller als seinen Gutachter traf und annahm, Wörthmüller wolle ihm einen Deal vorschlagen...

Das wolltest du doch, dass ich das jetzt noch mal erkläre, gell?  :angel:

Im Simmerl-Gutachten steht eine interessante Aussage Mollaths über die Wörthmüller- und Lippert-Episoden...der wollte gar nicht Roggenmüller treffen...

Zitat
http://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Gutachten-Simmerl-2007-09-26.pdf (http://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Gutachten-Simmerl-2007-09-26.pdf)
Schließlich sei es dann in der Verhandlung so weit gekommen, dass der Richter beschlossen hätte, er müsse auf seinen Geisteszustand hin untersucht werden. Es sei ein Beschluss gemacht worden, dass ein Dr. Lippert aus Nürnberg als Gutachter bestellt werde. Seiner Meinung nach sei das Ganze ein abgekartetes Spiel gewesen.

Er sei dann zu dem Dr. Lippert nicht hingegangen, weil er zunehmend die Angst entwickelt hätte, dass der mit seiner Frau unter einer Decke stecke. Es sei ihm auch verdächtig vorgekommen, dass dieser Dr. Lippert auf seinem Anschreiben ein Konto der Hypo Vereinsbank angegeben hätte. Er wisse, dass dies vielleicht als paranoid ausgelegt werde, er habe aber kein Vertrauen mehr zu Leuten, die eventuell zu den Kunden seiner Frau gehört haben könnten.

Er habe diesen Dr. Lippert abgelehnt, daraufhin sei dieser bei dem nächsten Verhandlungstermin im Sitzungssaal erschienen. Dort hätte er den Dr. Lippert zum ersten Mal gesehen. Dieser hätte dann ohne mit ihm alleine gesprochen zu haben bemerkt, dass während der Verhandlung Anzeichen für eine psychische Krankheit bei dem Betroffenen bestanden hätten.

Daraufhin sei ein Beschluss gemacht worden, er müsse sich im Bezirkskrankenhaus Erlangen bei dem dortigen Chef der Forensik- Herrn Dr. Wörthmüller- untersuchen lassen. Ab da sei ihm klar geworden, dass das Ganze darauf hinauslaufe, dass man ihn "verräume". Es sei ihm dann klar gewesen, was die Frau mit "fertig machen" gemeint hätte. Er habe dann zunehmend Angst entwickelt, aus dem Ganzen nicht mehr herauszukommen. Er könne versichern, dass während seiner gesamten Ehe u. frühere Zeit nie von irgendwelcher psychischen Störung oder ähnlichem die Rede gewesen sei. Jetzt sei er aber praktisch schon als Kranker hingestellt . worden. Es sei ihm dann auch eingefallen, dass die Frau schon vor längerer Zeit etwas davon erzählt hätte, dass sie mit einer Frau Dr. Krach aus Erlangen über ihn gesprochen hätte. Es sei ihm als komischer Zufall erschienen, dass er jetzt ausgerechnet in dieses Krankenhaus zur Begutachtung eingewiesen werden sollte.

Mit schlimmen Vorahnungen hätte er dann Erkundigungen über diesen Dr. Wörthmüller eingeholt. Dabei hätte er herausgefunden, dass dieser in Nümberg ganz in der Nähe eines gewissen Bernhard Roggenhöfer wohne. Bei dem habe es sich um einen früheren Kollegen der Frau gehandelt, der mit ihr eng zusammengearbeitet hätte.

Mittlerweile hätte er dann auch erfahren, dass die Frau wohl zusammen mit anderen Kollegen von der Hypobank gekündigt worden sei.  Zunächst sei die Frau u. die Kollegen zu der Bethmann-Bank gegangen. Die Direktoren der Bethmann-Bank hätten ihm später auch bestätigt, dass die Frau bei der Hypo Vereinsbank gekündigt worden sei. Der Bernhard Roggenhöfer hätte dann zusammen mit einigen Exkollegen der Frau eine eigene Firma gegründet.

Schließlich hätte er herausgefunden, dass der Dr. Wörthmüller diesen Herrn Roggenhöfer nicht nur kenne oder zufällig in der Nachbarschaft wohne, sondern mit diesem sehr gut bekannt sei. Daraufhin sei für ihn klar  gewesen, dass er dort kein objektives Gutachten zu erwarten hätte. Er habe sich daraufhin geweigert in die Klinik zu gehen und sei "untergetaucht".
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 17:01:52
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 16:48:45
@Erpel:
ZitatMollath hatte den Körperverletzungsvorwurf immer bestritten, laut seiner Gegendarstellung, Punkt 1.
Ja, das tun viele - es abstreiten oder sagen, der/die andere habe provoziert und man habe sich wehren müssen.

1. Du hast mich nach meiner persönlichen Meinung dazu gefragt - und die ist, dass er es getan hat - unabhängig von seinem Statement.
2. Ob er es getan hatte - darum ging es in der ersten Verhandlung.
3. Wenn er es abstreiten wollte, warum hat er sich nicht in der Verhandlung genau so geäußert?
4. Mag sein, dass er Angst hatte - aber warum? -
Wenn er unschuldig war, hatte er nichts zu befürchten. Wenn er trotzdem vor lauter unbegründeter Angst alles schleifen ließ und die Termine nicht mal absagte, ist das ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten - eben auch nicht "adäquat"

Angst vor Verräumung? Angst ist eine natürliche Reaktion auf bedrohliche Zustände.
Angst kommt noch aus dem Tierreich, um uns daran zu hindern, den niedlichen Säbelzahntiger, der uns fressen will, streicheln zu wollen.Bei lang anhaltenden Streßzuständen kann Angst chronisch werden.

Das führt zu Panikattacken.

Angst ist unabhängig von Logik.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 17:04:53
@Erpel:
Können wir uns mal drauf einigen, dass es wenig Sinn macht, sich nur auf Mollaths Aussagen zu stützen?
Und wenn, dann auf die, die am Geschehen noch näher dran sind?
Da gibt es ja in den Gustl-for-Help-docs noch ein paar ältere Briefe von Mollath, wo er sich - meine ich - dazu äußert; nämlich als er die Episode bei Wörthmüller schildert - wo angeblich RA Ophoff "erbleichte" und sagte "Seien Sie froh, dass Sie nicht gleich blöd gespritzt wurden"...

Und dann gibt es noch die Aussagen von Wörthmüller selbst und vermutlich auch von Roggenhofer.

Ich weiß nicht, was dich auf die Idee bringt, Mollaths unterschiedlichen Versionen uneingeschränkt zu glauben - und über die Aussagen der anderen Beteiligten hinwegzugehen - es sei denn, du unterstellst, dass die anderen lügen.

Erpel, das wars dann von mir.  :kaffee
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 17:06:04
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 17:01:52
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 16:48:45
@Erpel:
ZitatMollath hatte den Körperverletzungsvorwurf immer bestritten, laut seiner Gegendarstellung, Punkt 1.
Ja, das tun viele - es abstreiten oder sagen, der/die andere habe provoziert und man habe sich wehren müssen.

1. Du hast mich nach meiner persönlichen Meinung dazu gefragt - und die ist, dass er es getan hat - unabhängig von seinem Statement.
2. Ob er es getan hatte - darum ging es in der ersten Verhandlung.
3. Wenn er es abstreiten wollte, warum hat er sich nicht in der Verhandlung genau so geäußert?
4. Mag sein, dass er Angst hatte - aber warum? -
Wenn er unschuldig war, hatte er nichts zu befürchten. Wenn er trotzdem vor lauter unbegründeter Angst alles schleifen ließ und die Termine nicht mal absagte, ist das ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten - eben auch nicht "adäquat"

Angst vor Verräumung? Angst ist eine natürliche Reaktion auf bedrohliche Zustände.
Angst kommt noch aus dem Tierreich, um uns daran zu hindern, den niedlichen Säbelzahntiger, der uns fressen will, streicheln zu wollen.Bei lang anhaltenden Streßzuständen kann Angst chronisch werden.

Das führt zu Panikattacken.

Angst ist unabhängig von Logik.

Kann sein. In diesem Fall dann behandlungsbedürftig, da es ihn in seinen Handlungsmöglichkeiten ganz erheblich zum eigenen Nachteil einschränkte. Denn
ZitatAngst vor Verräumung?
war in diesem Stadium unbegründet. Da ging es um eine Geld-und/oder Bewährungsstrafe.
Nichts sonst. Das ist es ja gerade.
Die Sache mit der stationären Begutachtung kam erst nach dem gescheiterten ersten Durchlauf vor Gericht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 17:16:35
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 17:04:53
@Erpel:
Können wir uns mal drauf einigen, dass es wenig Sinn macht, sich nur auf Mollaths Aussagen zu stützen?
Oder wenn, dann auf die, die am Geschehen noch näher dran sind?
Da gibt es ja in den Gustl-for-Help-docs noch ein paar ältere Briefe von Mollath, wo er sich - meine ich - dazu äußert; nämlich als er die Episode bei Wörthmüller schildert - wo angeblich RA Ophoff "erbleichte" und sagte "Seien Sie froh, dass Sie nicht gleich blöd gespritzt wurden"...

Und dann gibt es noch die Aussagen von Wörthmüller selbst und vermutlich auch von Roggenhofer.

Ich weiß nicht, was dich auf die Idee bringt, Mollaths unterschiedlichen Versionen uneingeschränkt zu glauben - und über die Aussagen der anderen Beteiligten hinwegzugehen - es sei denn, du unterstellst, dass die anderen lügen.

Erpel, das wars dann von mir.  :kaffee

Ich unterstelle keine Lügen, schon gar nicht von Wörthmüller und Roggenhöfer. Ich habe zwei neue Aspekte im Gutachten gefunden:

1.) Angst als Begründung, warum er nicht zu Lippert ging

2.) Aussagen, die nahelegen, daß nicht Roggenhöfer, sondern Wörthmüller Mollaths Aufmerksamkeit erregte und sie deswegen zusammengetroffen waren.

Das paßt doch wunderbar zusammen mit Wörthmüllers und Roggenhöfers Aussagen. Das ist stimmig.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 17:26:52
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 17:06:04
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 17:01:52
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 16:48:45
@Erpel:
ZitatMollath hatte den Körperverletzungsvorwurf immer bestritten, laut seiner Gegendarstellung, Punkt 1.
Ja, das tun viele - es abstreiten oder sagen, der/die andere habe provoziert und man habe sich wehren müssen.

1. Du hast mich nach meiner persönlichen Meinung dazu gefragt - und die ist, dass er es getan hat - unabhängig von seinem Statement.
2. Ob er es getan hatte - darum ging es in der ersten Verhandlung.
3. Wenn er es abstreiten wollte, warum hat er sich nicht in der Verhandlung genau so geäußert?
4. Mag sein, dass er Angst hatte - aber warum? -
Wenn er unschuldig war, hatte er nichts zu befürchten. Wenn er trotzdem vor lauter unbegründeter Angst alles schleifen ließ und die Termine nicht mal absagte, ist das ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten - eben auch nicht "adäquat"

Angst vor Verräumung? Angst ist eine natürliche Reaktion auf bedrohliche Zustände.
Angst kommt noch aus dem Tierreich, um uns daran zu hindern, den niedlichen Säbelzahntiger, der uns fressen will, streicheln zu wollen.Bei lang anhaltenden Streßzuständen kann Angst chronisch werden.

Das führt zu Panikattacken.

Angst ist unabhängig von Logik.

Kann sein. In diesem Fall dann behandlungsbedürftig, da es ihn in seinen Handlungsmöglichkeiten ganz erheblich zum eigenen Nachteil einschränkte. Denn
ZitatAngst vor Verräumung?
war in diesem Stadium unbegründet. Da ging es um eine Geld-und/oder Bewährungsstrafe.
Nichts sonst. Das ist es ja gerade.
Die Sache mit der stationären Begutachtung kam erst nach dem gescheiterten ersten Durchlauf vor Gericht.

Wie geschrieben:
Angst braucht keine Begründung, und wenn das zu Panikattacken führt, ist eine Behandlung sinnvoll.
Und das hat seine Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt, da stimme ich dir auch zu. Ich kenne das aus eigener Erfahrung, ich litt auch mal an Panikattacken.

Ich wäre auch nicht so cool, wenn ich vor Gericht erscheinen müsste. Als Beschuldigter vor Gericht erscheinen zu müssen, ist eine bedrohliche Situation.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: echt? am 05. September 2013, 17:30:24
Das Bundesverfassungsgericht hat auch eine Meinung kund getan: http://www.bverfg.de/entscheidungen/rk20130826_2bvr037112.html

Grüßt echt?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 17:39:21
Zitat von: echt? am 05. September 2013, 17:30:24
Das Bundesverfassungsgericht hat auch eine Meinung kund getan: http://www.bverfg.de/entscheidungen/rk20130826_2bvr037112.html

Grüßt echt?

Ja.
Blitzmerker.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149128#msg149128
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Conina am 05. September 2013, 18:37:37
Also, den Blitzmerker kannst Du Dir bei so einem unübersichtlichen Thema echt verkneifen.

Was soll das?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 18:49:46
Zitat von: Conina am 05. September 2013, 18:37:37
Also, den Blitzmerker kannst Du Dir bei so einem unübersichtlichen Thema echt verkneifen.

Was soll das?
Der bezog sich inhaltlich auf die Bemerkung im anderen Faden:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg149247#msg149247

Ich finde, es ist eine Zumutung, wenn Leute hier mal kurz aufschlagen, den Diskussionsverlauf nicht mitgekriegt haben - eine Diskussion, die hier von wenigen Leuten recht langmütig geführt wird (von dir zum Beispiel nicht...) - und sich dann beschweren.
Dass das Thema unübersichtlich ist, liegt auch an der Redundanz der immer gleichen Argumente von Leuten, die sich nicht die Mühe machen, erst mal eine Weile zu lesen. Das müssen bayle, Belbo, et al  und ich ja auch immer wieder tun.

Von mir aus können die Fäden aber auch alle geschlossen werden.
Es kommt schon länger nichts Neues.
Warum du dich hier überhaupt einmischst, Conina, darf ich wohl noch fragen, oder?

Außerdem hatt ich diese Bemerkung von echt? noch im Hinterkopf:
Zitathttp://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-verschworung-oder-wahn/#comment-26032

echt?
9. Juli 2013, 19:45 | #153
Antwort | Zitat

Eine Anmerkung zum Blog von Frau Gabriele Wolff. Wie schon jemand treffend geschrieben hat: der Blog hat das Niveau, welches man eigentlich hier erwarten dürfte.

Grüßt echt?

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Conina am 05. September 2013, 19:17:30
Sorry.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 19:18:05
Zitat von: Conina am 05. September 2013, 19:17:30
Sorry.

Ist OK  :grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 05. September 2013, 19:58:30
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 15:05:09
Zitat von: bayle am 05. September 2013, 14:57:32
Erpel, hast Du wirklich das Gefühl, dass Du hier noch was Neues diskutierst, oder bist Du nicht vielleicht bloß sauer, dass Dir hier keiner Dein Triumphgefühl gönnt?

Ich finde es faszinierend, daß ihr so nonchalant Tatsachen ausblended, z.B. das, was ich in #476 thematisierte, den Wegfall der Anlaßtaten, die Grundlage der Einweisung waren.
 
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149179#msg149179 (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149179#msg149179)

Meine ganz persönliche, unverbindliche, unjuristische Meinung ist: natürlich hat Mollath seine Frau geschlagen; mehrfach; da sind die Indizien erdrückend. Dass er die Reifen angestochen hat, halte ich für deutlich wahrscheinlicher, als dass er es nicht getan hat.

Selbst wenn der geniale Strate es schafft, das Reichel-Attest madig zu machen (was ich nicht wirklich glaube; am ehesten kriegt er noch die Würgemale und die Bewusstlosigkeit weg), das ändert keinen Deut an der Diagnose Mollaths, und somit nichts an der Absurdität der Grundthese des MFF: Aufrechter Skandalaufdecker in die Psychiatrie ,,verräumt". Ist Dir eigentlich aufgefallen, dass Deine unkritische Mollath-Gläubigkeit so weit geht, dass Du sogar seine Neologismen übernimmst? Der Duden sagt: ,,Leider haben wir zu Ihrer Suche nach 'verräumen' keine Treffer gefunden." Schau Dir doch mal die Simmerl-Version der Wörthmüller-Episode an, und vergleiche sie mit den zeitnäheren Versionen von M, die Du doch ebenso kennst, als gewissenhafter Leser, der du bist: Gibt es da nicht doch gewisse Widersprüche? Die einfachste Erklärung dafür ist: 1) Mollath hat eben doch nicht das fotografische Gedächtnis für alle seinen Äußerungen und Gedanken, ist also kein Übermensch, und 2) die späte Simmerl-Version ist eine geglättete, passgerechter gemachte, die er sich in den Jahren zurechtharmonisiert hat.  Deine Variante, die Simmerl-Version für kanonisch zu erklären (#498) und alle anderen auf den Index zu tun, hat da deutlich weniger Überzeugungskraft. Beispielsweise hast Du meinen Einwand (#431 (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149108#msg149108)) stoisch ignoriert, obwohl - oder vielleicht weil - Frau Wolff außer Verbalinjurien dazu nichts eingefallen ist. Wie kommt Strate dazu, zu behaupten, der Stationsarzt habe das ,,falsch verstanden", welchen Beleg hat er dafür? Nichts als Mollaths Wort (welches?), und das gilt nun mal mehr als das jedes popligen Stationsarztes, jedes anderen Zeugen, jedes Aktenstücks, jedes Gutachters, und sei er auch Chef einer Universitätsklinik und Wissenschaftler von internationalem Rang und Handbuch-Autor, und es schlägt jede a-priori-Wahrscheinlichkeit.

ZitatDas ist Realitätsverweigerung. Ist das wahnhaft?
Weißt Du, EdN, mit Deiner ehrlichen Spinnerei bist Du mir immer noch sympathischer als diejenigen, die hier mal kurz drüber kreisen, ihre Vogelscheiße ablassen und wieder abschwirren.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 20:08:44
ZitatSchau Dir doch mal die Simmerl-Version der Wörthmüller-Episode an, und vergleiche sie mit den zeitnäheren Versionen von M, die Du doch ebenso kennst

Diesen Vorschlag wollte ich auch schon machen, EdN.
Im Grunde habe ich eine Art Mindmap (im Kopf) gehabt und die verschiedenen Versionen verglichen.
Auch die Aussage von Wörthmüller, auch die Bezüge in Mollaths Schriften.
Und vermutlich gibt es im Bericht des UA dazu auch noch Aussagen.

Vielleicht muß man das in der Entwicklung und aus den unterschiedlichen Perspektiven mal tabellarisch nebeneinander halten - und sich dann anschauen, was Strate daraus macht.
Der zitiert ja auch nur selektiv und ergänzt dann mit seiner Interpretation.

Vielleicht verstehst du dann auch besser, warum Leipziger gerade diese Episode als ein "eindrucksvolles" Beispiel wahnhafter Verzerrung und "Ausweitung" in seinem Gutachten herausgestellt hat.

Und natürlich hast du Recht:

Angst ist ein schlechter Ratgeber, und die Stresshormone verzerren die kognitive Wahrnehmung.
Wenn einer also ohnehin schon zu sorgenvoll-paranoiden Befürchtungen neigt, dann wird die Angst das noch steigern.

P.S.:

Ich habe gesehen, dass du drüben das neue Interview verlinkt hast:
http://www.br.de/nachrichten/z-interview-mollath-wiederaufnahmeverfahren-100.html

Mir ist beim Anschauen bzw Zuhören etwas aufgefallen.
Ich wüsste gern, ob dir da auch was auffällt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 21:48:11
Langsam wird es spät.
@Bayle:
Ich argumentiere am liebsten mit dem Wiederaufnahmeantrag der Staatsanwaltschaft, da diese hoffentlich nicht bei euch im Verdacht steht, zu den "Mollath-Fans" zu gehören.

Darum dieser Auszug aus Seite 99 des WA bezüglich der Wörthmüller-Episode:

ZitatZumindest aus Herrn Mollaths Sicht war es aufgrund des Verlaufs und der Inhalte der zwischen ihm und Herrn Dr. Wörthmüller geführten Gespräche tatsächlich nicht abwegig oder gar wahnhaft, den Schluss zu ziehen, Dr. Wörthmüller habe ihm ein "Gefälligkeitsgutachten" angeboten, weil er mit "Schwarzgeldverschiebern" in Verbindung steht. Das war zwar objektiv falsch, eine derartige Fehleinschätzung war aber keineswegs wahnbedingt, sondern lediglich eine unzutreffende, objektiv betrachtet auch abwegige, aber zumindest logisch erklärbare Schlussfolgerung Herrn Mollaths aus realen Begebenheiten.

Sogar die Staatsanwaltschaft findet das Wahn-Argument nicht stichhaltig.

Ich kenne keine zeitlich näheren Aussagen Mollaths über diese Episode.

@Sweeper:
Ich weiß nicht, worauf Du hinauswillst.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 21:56:08
ZitatZumindest aus Herrn Mollaths Sicht war es aufgrund des Verlaufs und der Inhalte der zwischen ihm und Herrn Dr. Wörthmüller geführten Gespräche tatsächlich nicht abwegig oder gar wahnhaft, den Schluss zu ziehen, Dr. Wörthmüller habe ihm ein "Gefälligkeitsgutachten" angeboten, weil er mit "Schwarzgeldverschiebern" in Verbindung steht. Das war zwar objektiv falsch, eine derartige Fehleinschätzung war aber keineswegs wahnbedingt, sondern lediglich eine unzutreffende, objektiv betrachtet auch abwegige, aber zumindest logisch erklärbare Schlussfolgerung Herrn Mollaths aus realen Begebenheiten.
Erstens ist das eine Beurteilung eines Juristen und nicht eines Arztes: "keineswegs wahnbedingt" ist unzulässige (!)  Deutung des Juristen.
Zweitens müssen wir doch nicht noch mal erklären, dass es zum Wesen des Wahns gehört, seltsam verzerrte bis abwegige Interpretationen realer Begebenheiten zu haben, die - im Gegensatz zu anderen Kognitionen - eben leider nicht vom Wahnkranken selbst im akuten Zustand hinterfragt werden können: aus Sicht des Wahnkranken stimmt seine Interpretation.

Dr. Ici Wenn (sel): "Das Eigentümliche am Wahn ist die Illusion, klar zu denken"


Diese Fehldeutungen müssen nicht völlig bizarr sein - sie können durchaus nachvollziehbare Anteile haben.
Wenn daraus aber - wie im erwähnten Fall - konkrete (haltlose) Beschuldigungen erwachsen, dann gibt es ein Problem.

Vielleicht macht dir das auch deutlich, dass solche wahnhaften Fehldeutungen ruf-und geschäftsschädigen Charakter annehmen können.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 22:12:49
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 21:56:08
ZitatZumindest aus Herrn Mollaths Sicht war es aufgrund des Verlaufs und der Inhalte der zwischen ihm und Herrn Dr. Wörthmüller geführten Gespräche tatsächlich nicht abwegig oder gar wahnhaft, den Schluss zu ziehen, Dr. Wörthmüller habe ihm ein "Gefälligkeitsgutachten" angeboten, weil er mit "Schwarzgeldverschiebern" in Verbindung steht. Das war zwar objektiv falsch, eine derartige Fehleinschätzung war aber keineswegs wahnbedingt, sondern lediglich eine unzutreffende, objektiv betrachtet auch abwegige, aber zumindest logisch erklärbare Schlussfolgerung Herrn Mollaths aus realen Begebenheiten.
Erstens ist das eine Beurteilung eines Juristen und nicht eines Arztes: "keineswegs wahnbedingt" ist unzulässige (!)  Deutung des Juristen.
Zweitens müssen wir doch nicht noch mal erklären, dass es zum Wesen des Wahns gehört, seltsam verzerrte bis abwegige Interpretationen realer Begebenheiten zu haben, die - im Gegensatz zu anderen Kognitionen - eben leider nicht vom Wahnkranken selbst im akuten Zustand hinterfragt werden können: aus Sicht des Wahnkranken stimmt seine Interpretation.

Dr. Ici Wenn (sel): "Das Eigentümliche am Wahn ist die Illusion, klar zu denken"


Diese Fehldeutungen müssen nicht völlig bizarr sein - sie können durchaus nachvollziehbare Anteile haben.
Wenn daraus aber - wie im erwähnten Fall - konkrete (haltlose) Beschuldigungen erwachsen, dann gibt es ein Problem.

Vielleicht macht dir das auch deutlich, dass solche wahnhaften Fehldeutungen ruf-und geschäftsschädigen Charakter annehmen können.

Naja, das war so wahnbedingt, daß Wörthmüller sich für befangen erklären mußte.

Das bringt mich zu zwei Fragen:

Hätte Leipziger die Wörthmüller-Episode in seinem Gutachten einbeziehen dürfen, wenn er gewußt hätte, daß der sich selbst für befangen erklärt hatte?

Ist es plausibel, daß Leipziger von der Befangenheitserklärung nichts wußte?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 22:21:08
ZitatNaja, das war so wahnbedingt, daß Wörthmüller sich für befangen erklären mußte.
Nein!!
Lies bitte bei Wörthmüller nach, warum er sich für befangen erklärte.

ZitatHätte Leipziger die Wörthmüller-Episode in seinem Gutachten einbeziehen dürfen, wenn er gewußt hätte, daß der sich selbst für befangen erklärt hatte?

Ja natürlich - gerade drum, weil hier diese wahnhafte Verdrehung Mollaths exemplarisch zum Ausdruck kommt. (Urteil, S.22)

Wörthmüller hat sich ja nicht deshalb für befangen erklärt, weil an Mollaths Vorwürfen real etwas dran wäre (war es eben nicht - sagt auch der von dir zitierte Passus von S. 99 aus dem WA der Staatsanwaltschaft!)  - sondern weil er ihn vorher schon versehentlich privat getroffen hatte und Roggenhofer ihm danach beim Gespräch über den Gartenzaun sinngemäß sagte:
"Was? - Ein Herr Mollath wollte mich treffen? - Ach, das ist um 5 Ecken der und der - der ist komplett gaga!"

-> keine gute Ausgangsbasis für ein unbeeinflusstes Gutachten... (S.7 Urteil)
http://www.gustl-for-help.de/download/2006-08-08-Mollath-Urteil-Landgericht.pdf

ZitatIst es plausibel, daß Leipziger von der Befangenheitserklärung nichts wußte?

?? Leipziger hat - laut Urteilstext - ausdrücklich auf diese Episode Bezug genommen. (Urteil, S.22)
Hätte Wörthmüller sich nicht für befangen erklärt, wäre Mollath nicht bei Leipziger gelandet.

ZitatIch kenne keine zeitlich näheren Aussagen Mollaths über diese Episode.
Leider sind die Briefe von Gustl Mollath (mit seinen Schreiben an Herrn Wörthmüller aus der damaligen Zeit) offenbar kurzfristig aus dem Netz genommen worden:
http://www.gustl-for-help.de/download/2003-2005-Mollath-Dokumente.pdf

Warum nur?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 23:27:05
ZitatLeider sind die Briefe von Gustl Mollath (mit seinen Schreiben an Herrn Wörthmüller aus der damaligen Zeit) offenbar kurzfristig aus dem Netz genommen worden:
http://www.gustl-for-help.de/download/2003-2005-Mollath-Dokumente.pdf

Warum nur?
Na, auf Herrn Sobottka ist doch Verlass!
Leider nicht die docs, die ich meine, aber immerhin ein bisschen O-Ton:

http://dokumentenblog.files.wordpress.com/2013/02/2008-04-17-brief-mollath-stvk-straubing.pdf
(Wörthmüller-Episode S.4)

http://dokumentenblog.files.wordpress.com/2013/02/2004-08-04-mollath-woertge.pdf
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 23:56:15
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 22:21:08
ZitatNaja, das war so wahnbedingt, daß Wörthmüller sich für befangen erklären mußte.
Nein!!
Lies bitte bei Wörthmüller nach, warum er sich für befangen erklärte.

ZitatHätte Leipziger die Wörthmüller-Episode in seinem Gutachten einbeziehen dürfen, wenn er gewußt hätte, daß der sich selbst für befangen erklärt hatte?

Ja natürlich - gerade drum, weil hier diese wahnhafte Verdrehung Mollaths exemplarisch zum Ausdruck kommt. (Urteil, S.22)

Wörthmüller hat sich ja nicht deshalb für befangen erklärt, weil an Mollaths Vorwürfen real etwas dran wäre (war es eben nicht - sagt auch der von dir zitierte Passus von S. 99 aus dem WA der Staatsanwaltschaft!)  - sondern weil er ihn vorher schon versehentlich privat getroffen hatte und Roggenhofer ihm danach beim Gespräch über den Gartenzaun sinngemäß sagte:
"Was? - Ein Herr Mollath wollte mich treffen? - Ach, das ist um 5 Ecken der und der - der ist komplett gaga!"

-> keine gute Ausgangsbasis für ein unbeeinflusstes Gutachten... (S.7 Urteil)
http://www.gustl-for-help.de/download/2006-08-08-Mollath-Urteil-Landgericht.pdf

ZitatIst es plausibel, daß Leipziger von der Befangenheitserklärung nichts wußte?

?? Leipziger hat - laut Urteilstext - ausdrücklich auf diese Episode Bezug genommen. (Urteil, S.22)
Hätte Wörthmüller sich nicht für befangen erklärt, wäre Mollath nicht bei Leipziger gelandet.

ZitatIch kenne keine zeitlich näheren Aussagen Mollaths über diese Episode.
Leider sind die Briefe von Gustl Mollath (mit seinen Schreiben an Herrn Wörthmüller aus der damaligen Zeit) offenbar kurzfristig aus dem Netz genommen worden:
http://www.gustl-for-help.de/download/2003-2005-Mollath-Dokumente.pdf

Warum nur?

Hältst Du es für redlich, daß Leipziger die Befangenheitserklärung Wörthmüllers verschwieg?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 23:57:51
@Erpel:

Er hat sie nicht verschwiegen - im Gegenteil.
Lies bitte genau im Urteil nach.
Zitat-> keine gute Ausgangsbasis für ein unbeeinflusstes Gutachten... (S.7 Urteil)
http://www.gustl-for-help.de/download/2006-08-08-Mollath-Urteil-Landgericht.pdf

Zitat?? Leipziger hat - laut Urteilstext - ausdrücklich auf diese Episode Bezug genommen. (Urteil, S.22)

Vielleicht wird es klarer, wenn man statt "Befangenheit" den Begriff "Voreingenommenheit" wählt.
Wörthmüller befürchtete, dass er Mollath nicht objektiv begutachten könne, weil er ihn zuvor in einem etwas verwirrten Zustand getroffen hatte - und weil sein Nachbar Roggenhofer sich abfällig über Mollaths Geisteszustand geäußert hatte.

Es sollte bei der Begutachtung ja um den Gewaltvorwurf gehen.
Mollath hat dann sein Schwarzgeldthema partout  ansprechen wollen ( was ja sehr dumm gewesen wäre, wenn er Wörthmüller damals tatsächlich schon im Verdacht hatte)

Wörthmüller  ist also in Mollaths wahnhaftes Denken versehentlich hinein geraten.
Zweifellos fand Mollath es unheimlich, in seinem Gutachter den Mann zu erkennen, den er auf der Suche nach Roggenhofer getroffen hatte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 06. September 2013, 06:55:21
ZitatErpelderNacht sagte am 29. August 2013 um 12:21 :
P3M erfand ja auch sonstiges bizarres Verhalten, wie das mit der Plastiktüte, die Gustl sich angeblich öfters mal über den Kopf gezogen hätte.
Ich hatte bei den selbsternannten "Anti-Esos" mal ne Zeit lang über den Fall diskutiert, um zu schauen, wie Psychiater über den Fall denken.
Ich versuchte, denen die Wörthmüller-Episode zu erklären, daß da nichts dran sei, weil es mit am einfachsten zu verstehen ist, aber jedes Argument tropft an denen wie bei Teflon ab. So was Seltsames hab ich nur selten erlebt.
Logik kennen die nicht.
...
ErpelderNacht sagte am 3. September 2013 um 13:18 :
@bayle:
Du erstellst ja Gutachten:
Hatte Leipziger die Wörthmüller-Episode in seinem Gutachten einbeziehen dürfen, wenn er gewußt hätte, daß der sich selbst für befangen erklärt hatte?
Ist es plausibel, daß Leipziger von der Befangenheitserklärung nichts wußte?

Zitatbayle sagte am 4. September 2013 um 20:59 :
Ein bisschen wundert es mich, dass Du diese Frage stellst, denn eigentlich kennst Du meine Antwort ja schon:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148103#msg148103
Ja, er musste die Wörthmüller-Episode in dieser Weise bewerten, ob sich Wörthmüller nun für befangen erklärt hat oder nicht. Sicherlich hat L. das gewusst; das war ja aktenkundig. Mollath hat gesagt, er hätte "nachgewiesen", dass W zu den Schwarzgeldverschiebern gehört, und das ist a priori ziemlich absurd. Ich kann nichts dafür, dass die Staatsanwaltschaft da auf eine verschrobene Interpretation gekommen ist. War für mich ein Grund, auch den anderen Wiederaufnahmegründen der Staatsanwaltschaft zu misstrauen.

Dazu hast Du keinen Pieps gesagt, sondern es der Brillianz von Frau Wolff überlassen, sich damit abzustrampeln (vgl. #431 (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149108#msg149108)). Statt dessen:
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 22:12:49
Hätte Leipziger die Wörthmüller-Episode in seinem Gutachten einbeziehen dürfen, wenn er gewußt hätte, daß der sich selbst für befangen erklärt hatte?
Ist es plausibel, daß Leipziger von der Befangenheitserklärung nichts wußte?

Du bist wie ein Kind, das von Mama den Ball nicht bekommen hat und dann zu Papa rennt.

Es ist verschroben, zu sagen, eine Erklärung sei für Herrn Mollath logisch gewesen, für die Allgemeinheit (,,objektiv")  aber abwegig, und deshalb sei es kein Wahn.

Sag mal, EdN, wenn Du es auch nicht für nötig hältst, auf Einwände auch nur zu antworten (außer ,,das weiß ich nicht" oder ,,das kenne ich nicht") und stur immer die gleichen Fragen stellst, um eine Dir genehme Antwort zu bekommen, die es nicht geben kann: kommt es Dir nicht auch ein bisschen komisch vor, dass Du in einem Boot sitzt mit Leuten wie M. M., der psychische Erkrankungen für eine böswillige Erfindung der Psychiatrie hält und beim leisesten Widerspruch die Fassung verliert, mit meinem hölzernen, flügellahmen Racheengel, dessen Namen ich aus Barmherzigkeit verschweigen will, mit Psychiatern, die große Mühe hätten, eine Facharztprüfung zu bestehen, mit leaders of opinion, die gespreizten Unsinn schwafeln über Dinge, von denen sie nicht die blasseste Ahnung haben (,,die Psychiatrie kann aus der Depressionsbehandlung lernen")?

Noch einmal zurück zu Deiner Urangst, als Gesunder für ewig  in die Klapsmühle gesperrt zu werden: nenne mir einen allgemein anerkannten Fall aus der freien Welt. Natürlich gibt es welche, die das für sich reklamieren: wäre ja geradezu verrückt, wenn es das nicht geben sollte. Soweit ich das begriffen habe, sind die berühmten 4 Steuerfahnder, die im Schnellverfahren zu Querulanten erklärt wurden, auch nicht zwangseingewiesen worden, und es waren forensisch-psychiatrische Gutachter, die die Sache geklärt haben.

Shit happens. Ich will nicht sagen, dass es virtuell unmöglich ist, aber es ist praktisch unmöglich. Die Wahrscheinlichkeit für den Jackpot-Gewinn im Lotto ist deutlich höher: da gibt es jedes Jahr in der freien Welt Dutzende.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 06. September 2013, 08:39:32
Zitat von: bayle am 06. September 2013, 06:55:21
Noch einmal zurück zu Deiner Urangst, als Gesunder für ewig  in die Klapsmühle gesperrt zu werden: nenne mir einen allgemein anerkannten Fall aus der freien Welt. Natürlich gibt es welche, die das für sich reklamieren: wäre ja geradezu verrückt, wenn es das nicht geben sollte.
Da muss ich mal ne aktuelle Anekdote loswerden. Patientin wird vom Neurologen (Überweisung vom Hausarzt) zu uns auf die Akutstation geschickt. Psychogene Sehstörung, psychotisch. Ohne psychiatrische Vorgeschichte.
Dann hat endlich mal jemand den Blutdruck gemessen. Direkt danach gings in die Somatik. Ischämischer Hirninfarkt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 06. September 2013, 08:46:05
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 22:21:08

Leider sind die Briefe von Gustl Mollath (mit seinen Schreiben an Herrn Wörthmüller aus der damaligen Zeit) offenbar kurzfristig aus dem Netz genommen worden:
http://www.gustl-for-help.de/download/2003-2005-Mollath-Dokumente.pdf

Warum nur?

Zitathttp://www.gustl-for-help.de/aktuell.html (http://www.gustl-for-help.de/aktuell.html)
Alle Dokumente, die das beschlossene Wiederaufnahmeverfahren betreffen, wurden wegen dem § 353d StGB vom Netz genommen. Deshalb funktionieren eineige Downloads nicht mehr. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. September 2013, 08:47:59
Zitat von: P.G. am 06. September 2013, 08:39:32
Zitat von: bayle am 06. September 2013, 06:55:21
Noch einmal zurück zu Deiner Urangst, als Gesunder für ewig  in die Klapsmühle gesperrt zu werden: nenne mir einen allgemein anerkannten Fall aus der freien Welt. Natürlich gibt es welche, die das für sich reklamieren: wäre ja geradezu verrückt, wenn es das nicht geben sollte.
Da muss ich mal ne aktuelle Anekdote loswerden. Patientin wird vom Neurologen (Überweisung vom Hausarzt) zu uns auf die Akutstation geschickt. Psychogene Sehstörung, psychotisch. Ohne psychiatrische Vorgeschichte.
Dann hat endlich mal jemand den Blutdruck gemessen. Direkt danach gings in die Somatik. Ischämischer Hirninfarkt.
;D
Nee, der kann nur Psychozeuch, der gemeine Psychiater.
Kuckt ihr auch immer schön, ob der Blutzucker richtig eingestellt ist?  8)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 06. September 2013, 08:48:12
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 23:57:51
@Erpel:

Er hat sie nicht verschwiegen - im Gegenteil.
Lies bitte genau im Urteil nach.
Zitat-> keine gute Ausgangsbasis für ein unbeeinflusstes Gutachten... (S.7 Urteil)
http://www.gustl-for-help.de/download/2006-08-08-Mollath-Urteil-Landgericht.pdf

Zitat?? Leipziger hat - laut Urteilstext - ausdrücklich auf diese Episode Bezug genommen. (Urteil, S.22)

Vielleicht wird es klarer, wenn man statt "Befangenheit" den Begriff "Voreingenommenheit" wählt.
Wörthmüller befürchtete, dass er Mollath nicht objektiv begutachten könne, weil er ihn zuvor in einem etwas verwirrten Zustand getroffen hatte - und weil sein Nachbar Roggenhofer sich abfällig über Mollaths Geisteszustand geäußert hatte.

Es sollte bei der Begutachtung ja um den Gewaltvorwurf gehen.
Mollath hat dann sein Schwarzgeldthema partout  ansprechen wollen ( was ja sehr dumm gewesen wäre, wenn er Wörthmüller damals tatsächlich schon im Verdacht hatte)

Wörthmüller  ist also in Mollaths wahnhaftes Denken versehentlich hinein geraten.
Zweifellos fand Mollath es unheimlich, in seinem Gutachter den Mann zu erkennen, den er auf der Suche nach Roggenhofer getroffen hatte.

War es redlich von Leipziger, die Befangenheitsanzeige im Gutachten zu verschweigen?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. September 2013, 08:49:04
Zitat von: ErpelderNacht am 06. September 2013, 08:46:05
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 22:21:08

Leider sind die Briefe von Gustl Mollath (mit seinen Schreiben an Herrn Wörthmüller aus der damaligen Zeit) offenbar kurzfristig aus dem Netz genommen worden:
http://www.gustl-for-help.de/download/2003-2005-Mollath-Dokumente.pdf

Warum nur?

Zitathttp://www.gustl-for-help.de/aktuell.html (http://www.gustl-for-help.de/aktuell.html)
Alle Dokumente, die das beschlossene Wiederaufnahmeverfahren betreffen, wurden wegen dem § 353d StGB vom Netz genommen. Deshalb funktionieren eineige Downloads nicht mehr. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Tja, da muss man wohl Sobottka direkt dankbar sein.
Wieso gilt diese Begründung eigentlich nicht - fairerweise - auch für die Gutachten?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 06. September 2013, 08:53:57
Zitat

War es redlich von Leipziger, die Befangenheitsanzeige im Gutachten zu verschweigen?

Ja.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. September 2013, 08:55:42
@Erpel:
Zitat
War es redlich von Leipziger, die Befangenheitsanzeige im Gutachten zu verschweigen?
Da du hier offenkundig ein Verständnis-Problem hast:

Was soll unredlich sein?

Wörthmüller hat aus Fairness gegenüber Mollath (!) die Begutachtung abgelehnt ("Befangenheitsanzeige").

Es bedeutet nicht, dass Wörthmüller zugegeben habe (oder dass dies auch nur annähernd diskutabel wäre), er habe tatsächlich etwas mit den von Mollath unterstellten Schiebungen zu tun.

Er war lediglich (weil er Mollath zuvor versehentlich unter für M. ungünstigen Umständen getroffen hatte) voreingenommen - was ein Gutachter nicht sein soll - und vermutlich hat ihm Mollath schlichtweg leid getan, sonst hätte er sich sofort für "befangen"= voreingenommen erklärt und nicht noch ein paar Tage darüber gegrübelt, was er tun soll.

Dieser Ablauf war dem Gericht ohnehin bekannt (siehe Urteilstext) - also musste Leipziger das nicht noch mal gesondert erklären.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 06. September 2013, 09:11:50
Hier ein ganz schöner Artikel der Stuttgarter Zeitung über die neuesten Psychatrieurteile des BVG:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.verfassungsgericht-zum-fall-mollath-karlsruhe-justiert-psychiatrie-faelle-neu.4f6732d6-d8ce-4a0b-ad59-7a133d0ce266.html

ZitatIn allen Fällen kritisieren der Verfassungsrichter deshalb auch nicht die Einweisung oder die Bedingungen in der Psychiatrie, auch nicht die Ablehnung der Freilassung unmittelbar, sondern – lediglich – eine falsche ,,Abwägung" ihrer Kollegen zwischen dem öffentlichen Sicherheitsbedürfnis und den Freiheitsrechten der Untergebrachten. Die unteren Gerichte müssen nun entsprechend den Karlsruher Vorgaben erneut entscheiden.
Zitat
Bestätigt hat Karlsruhe dagegen die weitere Unterbringung auch nach fast 20 Jahren bei einem Mann, der 1992 im Alter von 15 Jahren einen achtjährigen Jungen missbraucht und ermordet hatte. Der Täter hatte darüber hinaus gestanden, im Alter von 13 Jahren – also strafrechtlich noch nicht schuldfähig- einen Zehnjährigen getötet zu haben. Das Verfassungsgericht bestätigt eine Dresdner Entscheidung, dass hier die Unterbringung wohl noch viele Jahre dauern wird. (Aktenzeichen: 2 BvR 708/12)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 06. September 2013, 11:55:20
Zitat von: bayle am 06. September 2013, 06:55:21
ZitatErpelderNacht sagte am 29. August 2013 um 12:21 :
P3M erfand ja auch sonstiges bizarres Verhalten, wie das mit der Plastiktüte, die Gustl sich angeblich öfters mal über den Kopf gezogen hätte.
Ich hatte bei den selbsternannten "Anti-Esos" mal ne Zeit lang über den Fall diskutiert, um zu schauen, wie Psychiater über den Fall denken.
Ich versuchte, denen die Wörthmüller-Episode zu erklären, daß da nichts dran sei, weil es mit am einfachsten zu verstehen ist, aber jedes Argument tropft an denen wie bei Teflon ab. So was Seltsames hab ich nur selten erlebt.
Logik kennen die nicht.

Hat's wehgetan?  :angel:

Zitat von: bayle am 06. September 2013, 06:55:21
Zitat
ErpelderNacht sagte am 3. September 2013 um 13:18 :
@bayle:
Du erstellst ja Gutachten:
Hatte Leipziger die Wörthmüller-Episode in seinem Gutachten einbeziehen dürfen, wenn er gewußt hätte, daß der sich selbst für befangen erklärt hatte?
Ist es plausibel, daß Leipziger von der Befangenheitserklärung nichts wußte?

Zitatbayle sagte am 4. September 2013 um 20:59 :
Ein bisschen wundert es mich, dass Du diese Frage stellst, denn eigentlich kennst Du meine Antwort ja schon:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148103#msg148103
Ja, er musste die Wörthmüller-Episode in dieser Weise bewerten, ob sich Wörthmüller nun für befangen erklärt hat oder nicht. Sicherlich hat L. das gewusst; das war ja aktenkundig. Mollath hat gesagt, er hätte "nachgewiesen", dass W zu den Schwarzgeldverschiebern gehört, und das ist a priori ziemlich absurd. Ich kann nichts dafür, dass die Staatsanwaltschaft da auf eine verschrobene Interpretation gekommen ist. War für mich ein Grund, auch den anderen Wiederaufnahmegründen der Staatsanwaltschaft zu misstrauen.

Dazu hast Du keinen Pieps gesagt, sondern es der Brillianz von Frau Wolff überlassen, sich damit abzustrampeln (vgl. #431 (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149108#msg149108)). Statt dessen:
Zitat von: ErpelderNacht am 05. September 2013, 22:12:49
Hätte Leipziger die Wörthmüller-Episode in seinem Gutachten einbeziehen dürfen, wenn er gewußt hätte, daß der sich selbst für befangen erklärt hatte?
Ist es plausibel, daß Leipziger von der Befangenheitserklärung nichts wußte?

Du bist wie ein Kind, das von Mama den Ball nicht bekommen hat und dann zu Papa rennt.

Es ist verschroben, zu sagen, eine Erklärung sei für Herrn Mollath logisch gewesen, für die Allgemeinheit (,,objektiv")  aber abwegig, und deshalb sei es kein Wahn.

Mir war die anschließende Diskussion entgangen. Die Kommentarfunktion im GW-Blog ist unübersichtlich. Egal, jedenfalls ist dabei herausgekommen, daß die Staatsanwaltschaft Regensburg ein verschrobener Haufen Spinner ist!
(http://fc08.deviantart.net/fs71/f/2010/207/8/a/ROFLcopter_by_AleximusPrime.jpg)

Zitatkommt es Dir nicht auch ein bisschen komisch vor, dass Du in einem Boot sitzt mit Leuten wie M. M., der psychische Erkrankungen für eine böswillige Erfindung der Psychiatrie hält und beim leisesten Widerspruch die Fassung verliert, mit meinem hölzernen, flügellahmen Racheengel, dessen Namen ich aus Barmherzigkeit verschweigen will, mit Psychiatern, die große Mühe hätten, eine Facharztprüfung zu bestehen, mit leaders of opinion, die gespreizten Unsinn schwafeln über Dinge, von denen sie nicht die blasseste Ahnung haben (,,die Psychiatrie kann aus der Depressionsbehandlung lernen")?

Ich verstehe nur Bahnhof.

Wer ist M.M.?


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 06. September 2013, 11:56:07
Zitat von: ErpelderNacht am 06. September 2013, 08:48:12
War es redlich von Leipziger, die Befangenheitsanzeige im Gutachten zu verschweigen?

Zitat von: bayle am 06. September 2013, 06:55:21
Sag mal, EdN, wenn Du es auch nicht für nötig hältst, auf Einwände auch nur zu antworten (außer ,,das weiß ich nicht" oder ,,das kenne ich nicht") und stur immer die gleichen Fragen stellst, um eine Dir genehme Antwort zu bekommen, die es nicht geben kann: kommt es Dir nicht auch ein bisschen komisch vor ...
?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 06. September 2013, 12:51:42
Zitat von: ErpelderNacht am 06. September 2013, 11:55:20
Hat's wehgetan?  :angel:
Nein ;). Ich hatte das auch nicht als Beleidigung oder Angriff verstanden - es ist ja eine Aussage über Dich, nicht über mich. Und hast Du mal überflogen, wieviel Leute dabei waren, mir das LESEN beizubringen?

Zitat von: ErpelderNacht am 06. September 2013, 11:55:20
Egal, jedenfalls ist dabei herausgekommen, daß die Staatsanwaltschaft Regensburg ein verschrobener Haufen Spinner ist!
Das nennt man Autoritätsargument. Zieht nicht.

Zitat von: ErpelderNacht am 06. September 2013, 11:55:20Ich verstehe nur Bahnhof.

Wer ist M.M.?
Daumendrücken für die Facharztprüfung:
#238
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148150#msg148150
Mit den übrigen Belegen möchte ich diesen Thread hier nicht verunreinigen, ich verweise deshalb auf den Medien-Beobachtungs-Stützpunkt:
#257 (Depression und Psychiatrie)
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg145193#msg145193
#607 (die Lüftung des Geheimnisses um M. M.)
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg149367#msg149367
#599
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg149141#msg149141
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. September 2013, 14:33:57
@EdN:
Ich hol das noch mal hoch, weil ich von dir eine Antwort erwarte:

Zitat von: sweeper am 06. September 2013, 08:49:04
Zitat von: ErpelderNacht am 06. September 2013, 08:46:05
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 22:21:08

Leider sind die Briefe von Gustl Mollath (mit seinen Schreiben an Herrn Wörthmüller aus der damaligen Zeit) offenbar kurzfristig aus dem Netz genommen worden:
http://www.gustl-for-help.de/download/2003-2005-Mollath-Dokumente.pdf

Warum nur?

Zitathttp://www.gustl-for-help.de/aktuell.html (http://www.gustl-for-help.de/aktuell.html)
Alle Dokumente, die das beschlossene Wiederaufnahmeverfahren betreffen, wurden wegen dem § 353d StGB vom Netz genommen. Deshalb funktionieren eineige Downloads nicht mehr. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Tja, da muss man wohl Sobottka direkt dankbar sein.
Wieso gilt diese Begründung eigentlich nicht - fairerweise - auch für die Gutachten?
Wie soll ein Laie die Details in den Gutachten - die noch im Netz sind trotz Wiederaufnahme - beurteilen, wenn er nicht Gelegenheit hat, Mollaths Originalschriften im Vergleich einzusehen?
Ich halte das vom Netz Nehmen des Schriftwechsels 2003 - 2005 für manipulative Stimmungsmache der Mollath-Unterstützer.
Vergl. dazu:
http://www.ein-buch-lesen.de/2013/09/gustl-mollath-keiner-ist-grober-als.html

Gerade das Simmerl-Gutachten (Betreuungsgutachten) krankt ja daran, dass dem Gutachter nur ein kleiner Teil der Akten zur Verfügung stand. Von daher ist es unsinnig, dann solche Aussagen hervorzuheben:

ZitatDr. Simmerl führt weiterhin aus, dass er den Wahrheitsgehalt von Mollaths Aussagen nicht mit letzter Sicherheit beurteilen könne und konstatiert:

    »Es kann allerdings festgestellt werden, dass die Schilderungen des Betroffenen nicht bizarr, völlig unrealistisch oder ,,kulturfremd" waren. Diese Kriterien, die für schizophrenietypische Wahnideen genannt werden, sind mit Sicherheit nicht erfüllt. Auch ansonsten fand sich bei der Untersuchung keinerlei Hinweis auf eine psychotische Symptomatik. Insbesondere keine Affektstörungen, keine formalen Denkstörungen u. auch keine kognitiven Beeinträchtigungen.« [Gutachten Simmerl, S. 36]

Hält man aber den Schriftwechsel Mollaths fairerweise dagegen

http://dokumentenblog.files.wordpress.com/2013/02/2008-04-17-brief-mollath-stvk-straubing.pdf

dann kann man feststellen, dass Mollath z.B. den Gutachter Lippert u.a. deshalb in sein Wahnsystem einbezogen hat, weil im Briefkopf von Lipperts Schreiben die Hypovereinsbank als Kontoverbindung angegeben war. (S.3)
Ähnlich erging es dem RA Dolmany, der u.a. deshalb verdächtigt wurde, weil er >> in der Erlenstegenstraße wohnt und sein Konto ausgerechnet bei der Hypovereinsbank Erlangen habe <<  (andere Quelle; aus dem Gedächtnis zitiert)

Das sind klassische Beispiele für wahnhafte Fehlbeurteilungen:
eine Anmutung oder ein zufälliges Detail bekommt auf einmal eine besondere Bedeutung, die sich nur dem Wahnkranken in ihrer Tiefe erschließt und die er nicht mehr kritisch hinterfragen kann (er spürt unerschütterlich, es ist so und nicht anders) - eine wahnhafte Deutung, die aber trotz ihrer offensichtlichen Abwegigkeit durchaus von Außenstehenden bis zu einem gewissen Grad "empathisch verstanden" werden kann.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. September 2013, 15:53:44
Sorry, falls Doppelposting - ich habe wegen der Redundanz den Überblick grad nicht!

So kann man den BVerfG-Beschluss auch lesen:

ZitatJetzt muss gegen Mollaths Gutachter und Richter ermittelt werden
Donnerstag, 05.09.2013, 21:05 · von FOCUS-Online-Gastautor Ernst Fricke

...Karlsruhe liefert damit die Argumente, um staatsanwaltschaftlich gegen die beteiligten Gutachter und Richter zu ermitteln...

... Der Gutachter Friedemann Pfäfflin und das Bezirkskrankenhaus Bayreuth werden ebenfalls mehr als deutlich in die Schranken gewiesen.

Unzulässigerweise hätten die Gerichte ,,eine Prognoseentscheidung den Sachverständigen überlassen, statt sie selbst zu treffen" und dabei nicht einmal erkannt, wie ,,dürftig und widersprüchlich die Gutachten eigentlich gewesen sind". Das schriftliche Gutachten von Pfäfflin hätte außerdem seinen Ausführungen in der mündlichen Anhörung widersprochen. Das Gericht hätte unzulässig lediglich Bezug genommen ,,auf die Ausführungen des Sachverständigen in der mündlichen Anhörung". Schlimmer geht's nimmer!

http://www.focus.de/politik/gastkolumnen/fricke/in-seinen-grundrechten-verletzt-karlsruhe-gibt-mollat-recht-diese-entscheidung-war-ueberfaellig_aid_1092420.html

Hmmm... hat jemand den Volltext des BVerfG gelesen?
http://www.bverfg.de/entscheidungen/rk20130826_2bvr037112.html
ZitatA III  32
...Es fehle an einer hinreichenden Darlegung der vom Beschwerdeführer ausgehenden Gefahr. Das Oberlandesgericht Bamberg beschränke sich in der Begründung im Wesentlichen auf die bloße Mitteilung, dass vom Beschwerdeführer mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere erhebliche Taten drohten. Weder die pauschal in Bezug genommene Stellungnahme des Bezirkskrankenhauses Bayreuth noch das Gutachten des Sachverständigen Prof. Dr. Pfäfflin seien jedoch für sich genommen oder in der Gesamtschau geeignet, die angenommene Gefahr der Begehung neuer erheblicher Straftaten zu qualifizieren oder zu quantifizieren. Aufgrund der unterschiedlichen Angaben des Sachverständigen in seinem schriftlichen Gutachten und in der mündlichen Anhörung hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit weiterer erheblicher Straftaten habe es einer detaillierten Auseinandersetzung mit dem Gutachten bedurft, die nicht erfolgt sei. Mit den in dem Gutachten erwähnten Anhaltspunkten, die gegen eine aktuelle erhebliche Gefährlichkeit des Beschwerdeführers sprächen, setze sich das Oberlandesgericht nicht auseinander...

B II 53
...Das Landgericht setzt sich nicht damit auseinander, dass die Darlegungen des Sachverständigen zur Wahrscheinlichkeit künftiger rechtswidriger Taten im schriftlichen Gutachten vom 12. Februar 2011 und in der mündlichen Anhörung vom 9. Mai 2011 voneinander abweichen. In seinem schriftlichen Gutachten legt der Sachverständige dar, dass sich die Wahrscheinlichkeit neuer Straftaten nicht sicher quantifizieren lasse. Da der Beschwerdeführer keinen Zugang zu seiner eigenen Aggressivität habe, sei er gefährdet, erneut vergleichbare Handlungen vorzunehmen. Es liege die Annahme nahe, dass der Beschwerdeführer ,,womöglich wieder den im Einweisungsurteil genannten Taten vergleichbare Taten begehen" werde. Demgegenüber erklärte der Sachverständige in der mündlichen Anhörung, er habe im Gutachten ,,vielleicht eine etwas zu weiche Formulierung" gewählt. Berücksichtige man, dass die Anlasstaten losgelöst von der sonstigen Persönlichkeit des Beschwerdeführers begangen worden seien und dass andererseits eine therapeutische Bearbeitung nicht stattgefunden habe, halte er die Wahrscheinlichkeit vergleichbarer Taten für sehr hoch.
54

Vor dem Hintergrund dieser unterschiedlichen Einschätzungen durfte das Landgericht sich nicht auf eine bloße Bezugnahme auf die Ausführungen des Sachverständigen in der mündlichen Anhörung vom 9. Mai 2011 beschränken. Es hätte vielmehr unter Berücksichtigung weiterer Hinweise des Sachverständigen und sonstiger Umstände des vorliegenden Falles (siehe sogleich unten b) und c) diese Einschätzungen gegeneinander abwägen und eine eigenständige Prognoseentscheidung treffen müssen. Im Rahmen einer solchen eigenständigen Bewertung hätte es darlegen müssen, welche Straftaten konkret von dem Beschwerdeführer zu erwarten sind, warum der Grad der Wahrscheinlichkeit derartiger Straftaten sehr hoch ist und auf welche Anknüpfungs- und Befundtatsachen sich diese Prognose gründet. Diesen zur Rechtfertigung des Eingriffs in das Freiheitsrecht des Beschwerdeführers verfassungsrechtlich gebotenen Begründungsnotwendigkeiten trägt der Beschluss des Landgerichts nicht Rechnung.

Das klingt beim Focus-Kommentator Ernst Fricke aber etwas anders als im Text des BVerfG.

Zitathttp://www.focus.de/intern/impressum/autoren/ernst-fricke_auid_6786.html
Der Rechtsanwalt Prof. Dr. Ernst Fricke ist seit Mai 2013 Gastkolumnist bei FOCUS Online. Er lehrt Medienrecht an der Katholischen Universität Eichsstätt und hat eine Kanzlei mit Stammsitz in Landshut, wo er unter info@kanzlei-fricke.de zu erreichen ist.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 06. September 2013, 16:44:10
Zitat von: sweeper am 06. September 2013, 15:53:44


Das klingt beim Focus-Kommentator Ernst Fricke aber etwas anders als im Text des BVerfG.

Ja, das klingt schon ganz schön emotional. Da sind wohl die Pferde mit dem Kommentator durchgegangen.
Im übrigen ist es nix wildes, wenn sich schriftliches und mündliches Gutachten unterscheiden. Es muss halt nur ausreichend erläutert werden. Maßgeblich ist sowieso nur der mündliche Vortrag, das heißt dass schriftliche Gutachten hat nur vorbereitenden Charakter.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. September 2013, 18:30:59
@P.G.:

Das hier geht an dich:  ;)
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/08/18/der-fall-mollath-etappensieg-und-raumgewinn/comment-page-3/#comment-24385
sol1 sagte am 6. September 2013 um 19:25 :

Die Frage, die mir keine Ruhe lässt: War es eigentlich ein Verteidiungsfehler Pfäfflin noch darauf hinzuweisen, dass er "wohl eine zu weiche Formulierung" in seinem Gutachten gewählt hat?

Im hinlänglich bekannten Anti-Eso-Forum plaudert einer aus der Branche aus dem Nähkästchen:

    Im übrigen ist es nix wildes, wenn sich schriftliches und mündliches Gutachten unterscheiden. Es muss halt nur ausreichend erläutert werden. Maßgeblich ist sowieso nur der mündliche Vortrag, das heißt dass (sic!) schriftliche Gutachten hat nur vorbereitenden Charakter.

In meinen Augen tun sich da Abgründe an Manipulationsmöglichkeiten auf, insbesondere dann wenn der Unterzubringende keinen guten Anwalt hat...

Neulich hatte ich online ein schönes Fachbuchkapitel gefunden, wo das mit der Gutachtenerstattung in verständlichen Worten erklärt wird.
Vielleicht finde ich es wieder...


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 06. September 2013, 18:59:46
Zitat von: sweeper am 06. September 2013, 18:30:59
@P.G.:

Das hier geht an dich:  ;)
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/08/18/der-fall-mollath-etappensieg-und-raumgewinn/comment-page-3/#comment-24385
sol1 sagte am 6. September 2013 um 19:25 :

Die Frage, die mir keine Ruhe lässt: War es eigentlich ein Verteidiungsfehler Pfäfflin noch darauf hinzuweisen, dass er "wohl eine zu weiche Formulierung" in seinem Gutachten gewählt hat?

Im hinlänglich bekannten Anti-Eso-Forum plaudert einer aus der Branche aus dem Nähkästchen:

    Im übrigen ist es nix wildes, wenn sich schriftliches und mündliches Gutachten unterscheiden. Es muss halt nur ausreichend erläutert werden. Maßgeblich ist sowieso nur der mündliche Vortrag, das heißt dass (sic!) schriftliche Gutachten hat nur vorbereitenden Charakter.

In meinen Augen tun sich da Abgründe an Manipulationsmöglichkeiten auf, insbesondere dann wenn der Unterzubringende keinen guten Anwalt hat...

Neulich hatte ich online ein schönes Fachbuchkapitel gefunden, wo das mit der Gutachtenerstattung in verständlichen Worten erklärt wird.
Vielleicht finde ich es wieder...
Du meinst bestimmt den Schneider:
http://books.google.de/books?id=zFvCtOi0dVwC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 06. September 2013, 19:06:43
Zitat von: sweeper am 06. September 2013, 14:33:57
@EdN:
Ich hol das noch mal hoch, weil ich von dir eine Antwort erwarte:

Zitat von: sweeper am 06. September 2013, 08:49:04
Zitat von: ErpelderNacht am 06. September 2013, 08:46:05
Zitat von: sweeper am 05. September 2013, 22:21:08

Leider sind die Briefe von Gustl Mollath (mit seinen Schreiben an Herrn Wörthmüller aus der damaligen Zeit) offenbar kurzfristig aus dem Netz genommen worden:
http://www.gustl-for-help.de/download/2003-2005-Mollath-Dokumente.pdf

Warum nur?

Zitathttp://www.gustl-for-help.de/aktuell.html (http://www.gustl-for-help.de/aktuell.html)
Alle Dokumente, die das beschlossene Wiederaufnahmeverfahren betreffen, wurden wegen dem § 353d StGB vom Netz genommen. Deshalb funktionieren eineige Downloads nicht mehr. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Tja, da muss man wohl Sobottka direkt dankbar sein.
Wieso gilt diese Begründung eigentlich nicht - fairerweise - auch für die Gutachten?
Wie soll ein Laie die Details in den Gutachten - die noch im Netz sind trotz Wiederaufnahme - beurteilen, wenn er nicht Gelegenheit hat, Mollaths Originalschriften im Vergleich einzusehen?
Ich halte die Gutachten für ausreichend.
Zitat
Ich halte das vom Netz Nehmen des Schriftwechsels 2003 - 2005 für manipulative Stimmungsmache der Mollath-Unterstützer.
Beschwere dich bei rennsemmler.
Zitat
Vergl. dazu:
http://www.ein-buch-lesen.de/2013/09/gustl-mollath-keiner-ist-grober-als.html (http://www.ein-buch-lesen.de/2013/09/gustl-mollath-keiner-ist-grober-als.html)

Gerade das Simmerl-Gutachten (Betreuungsgutachten) krankt ja daran, dass dem Gutachter nur ein kleiner Teil der Akten zur Verfügung stand. Von daher ist es unsinnig, dann solche Aussagen hervorzuheben:

ZitatDr. Simmerl führt weiterhin aus, dass er den Wahrheitsgehalt von Mollaths Aussagen nicht mit letzter Sicherheit beurteilen könne und konstatiert:

    »Es kann allerdings festgestellt werden, dass die Schilderungen des Betroffenen nicht bizarr, völlig unrealistisch oder ,,kulturfremd" waren. Diese Kriterien, die für schizophrenietypische Wahnideen genannt werden, sind mit Sicherheit nicht erfüllt. Auch ansonsten fand sich bei der Untersuchung keinerlei Hinweis auf eine psychotische Symptomatik. Insbesondere keine Affektstörungen, keine formalen Denkstörungen u. auch keine kognitiven Beeinträchtigungen.« [Gutachten Simmerl, S. 36]
Simmerl sollte die Geschäftsfähigkeit Mollaths überprüfen, da ging es nicht um die Verräumung.
Zitat


Hält man aber den Schriftwechsel Mollaths fairerweise dagegen

http://dokumentenblog.files.wordpress.com/2013/02/2008-04-17-brief-mollath-stvk-straubing.pdf

dann kann man feststellen, dass Mollath z.B. den Gutachter Lippert u.a. deshalb in sein Wahnsystem einbezogen hat, weil im Briefkopf von Lipperts Schreiben die Hypovereinsbank als Kontoverbindung angegeben war. (S.3)
Ähnlich erging es dem RA Dolmany, der u.a. deshalb verdächtigt wurde, weil er >> in der Erlenstegenstraße wohnt und sein Konto ausgerechnet bei der Hypovereinsbank Erlangen habe <<  (andere Quelle; aus dem Gedächtnis zitiert)

Das sind klassische Beispiele für wahnhafte Fehlbeurteilungen:
eine Anmutung oder ein zufälliges Detail bekommt auf einmal eine besondere Bedeutung, die sich nur dem Wahnkranken in ihrer Tiefe erschließt und die er nicht mehr kritisch hinterfragen kann (er spürt unerschütterlich, es ist so und nicht anders) - eine wahnhafte Deutung, die aber trotz ihrer offensichtlichen Abwegigkeit durchaus von Außenstehenden bis zu einem gewissen Grad "empathisch verstanden" werden kann.

Blablabla. Das Thema ist ausgelutscht.
Ihr seid immer noch der Meinung, daß Mollath zu Recht nach §20/§63 einsaß und damit die drei letzten Verteidiger der Fehlurteile.

Ihr schreibt hier in eurem Revier und macht euch über irgendwelche angeblichen Verschwörungstheoretiker im GW-Blog oder über Oliver Garcia lustig und reflektiert gar nicht, daß diese Menschen mit ihrer Arbeit ihren Beitrag geleistet haben, einen offenkundig unschuldigen Menschen in die Freiheit zu verhelfen.

Aber das ist egal, die Staatsanwaltschaft ist zu einem anderen Ergebnis gekommen, es gibt eine Wiederaufnahme und das BVG hat auch noch ein paar Klatschen verteilt, das ist das, was zählt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. September 2013, 19:34:27
@Erpel:
ZitatAber das ist egal, die Staatsanwaltschaft ist zu einem anderen Ergebnis gekommen, es gibt eine Wiederaufnahme
Ausgang offen.
Zitatund das BVG hat auch noch ein paar Klatschen verteilt, das ist das, was zählt.
Wenn Klatschen,dann an die Gerichte - dass sie sich insbes. mit Pfäfflins Gutachten nicht genügend auseinandergesetzt haben.
ZitatIch halte die Gutachten für ausreichend.
Es ist nicht plausibel, mit Verweis auf die WA die Dokumente aus dem Netz zu nehmen, die vorher jahrelang im Netz zugänglich waren, und die Gutachten - trotz WA -  drin zu lassen.  Es sei denn, man befürchtet, dass die genauere Inspektion von Mollaths Schreiben gewisse Zweifel an seiner psychischen Gesundheit nährt.
Aber das ist mehr eine Stilfrage - ich habe die docs sowieso gespeichert - und viele andere sicherlich auch.
ZitatBeschwere dich bei rennsemmler.
Warum das? - Hier bist du mein Ansprechpartner.
Du beschwerst dich ja auch hier und nicht z.B. bei Herrn Kröber.
ZitatSimmerl sollte die Geschäftsfähigkeit Mollaths überprüfen, da ging es nicht um die Verräumung.
Was willst du damit sagen?
Frau Prem differenziert da schließlich auch nicht - ebenso wenig wie Herr Sponsel, der sogar die Anzahl der Zeichen und Leerzeichen bei Simmerl und Pfäfflin vergleicht - lächerlich!
ZitatBlablabla. Das Thema ist ausgelutscht.

Nachdem du hier bayle und mir jeweils ca 5 mal dieselbe Frage gestellt hast und wir nicht müde wurden, sie dir immer wieder zu beantworten, könntest du mal Farbe bekennen und ebenfalls präzise und dezidiert eine Frage beantworten, statt dich auf Floskeln rauszureden.
ZitatIhr seid immer noch der Meinung, daß Mollath zu Recht nach §20/§63 einsaß und damit die drei letzten Verteidiger der Fehlurteile.
Das ist wiederum deine Meinung - ob die stimmt, werden wir am Ende der WA wissen.
Zum juristischen Prozedere - geschweige denn zu "Fehlurteilen" - ist hier im Forum übrigens nicht viel gesagt worden: eigentlich nur das, was das BVerfG jetzt auch wieder festgestellt hat:
die Gutachter geben ihre sachverständige Einschätzung ab - das Gericht hat diese aber im Rahmen einer Gesamtabwägung aller relevanten Umstände eigenständig zu würdigen.
Da ich juristischer Laie bin, maße ich mir über etwaige Verfahrensfehler kein Urteil an.
Das unterscheidet Psiram vom Wolff-Blog und von Strate und Garcia (wo ständig auf laienhaftem Niveau zu psychiatrischen Themen spintisiert wird):
wir achten darauf, unsere Kompetenz nicht zu überschreiten.
Zitat...und reflektiert gar nicht, daß diese Menschen mit ihrer Arbeit ihren Beitrag geleistet haben, einen offenkundig unschuldigen Menschen in die Freiheit zu verhelfen.
"offenkundig unschuldig" seh ich so nicht: dass er seine Frau wüst geschlagen hat, daran habe ich keinen Zweifel.
Erklär mal, warum dieser Einsatz für einen Menschen mit so viel giftiger kollektiver antipsychiatrischer Hetze verbunden ist?
Und warum dieser Tonfall dort weiter gepflegt wird, obwohl das Ziel - die Freilassung und Wiederaufnahme des Verfahrens - doch nun erreicht ist?
Warum kann man dort nicht - so wie im Psiram-Blog empfohlen - einfach in Ruhe abwarten, was das neue Verfahren bringt?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. September 2013, 19:43:38
@P.G.:
ZitatDu meinst bestimmt den Schneider:
http://books.google.de/books?id=zFvCtOi0dVwC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false
Genau! -
Da kann man sich als Wolff-Blog- Kommentator wenigstens ein bisschen Orientierung holen...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 07. September 2013, 07:24:03
Zitat von: ErpelderNacht am 06. September 2013, 19:06:43
Blablabla. Das Thema ist ausgelutscht.
Ihr seid immer noch der Meinung, daß Mollath zu Recht nach §20/§63 einsaß und damit die drei letzten Verteidiger der Fehlurteile.

Ihr schreibt hier in eurem Revier und macht euch über irgendwelche angeblichen Verschwörungstheoretiker im GW-Blog oder über Oliver Garcia lustig und reflektiert gar nicht, daß diese Menschen mit ihrer Arbeit ihren Beitrag geleistet haben, einen offenkundig unschuldigen Menschen in die Freiheit zu verhelfen.

Aber das ist egal, die Staatsanwaltschaft ist zu einem anderen Ergebnis gekommen, es gibt eine Wiederaufnahme und das BVG hat auch noch ein paar Klatschen verteilt, das ist das, was zählt.
Ich entnehme dieser Stellungnahme, dass Du mit uns in der Beurteilung der Wörthmüller-Episode nunmehr übereinstimmst: sie wird von Leipziger richtig bewertet als ein Beleg für die Generalisierung des Wahns, und die Interpretation der Staatsanwaltschaft ist verschroben.

Im Übrigen:
Zitat von: bayle am 08. August 2013, 15:05:18
Sach' ich ja: morbide Faszination. Vielleicht hat es was mit Schwebfliege und Abtritt zu tun, oder mit Motte und Licht?
:gruebel
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 11. September 2013, 17:42:51
Ich stelle noch mal einen anderen, uralten Lehrbuchtext hier ein:
Zitat
e) Paranoischer Querulantenwahn.

Der Querulantenwahn ist zunächst ein Syndrom, das bei verschiedenen Krankheiten vorkommt, bei Schizophrenie, manisch-depressivem Kranksein, gewissen abnormen Charakteranlagen und dann bei Paranoia. Spricht man von Querulantenwahn schlechthin, so ist meist der paranoische gemeint.

Der Patient hat einmal einen Prozeß verloren oder doch dabei nicht so recht bekommen, wie er es erwartete. Nun rekurriert er, bekommt aber wieder unrecht, geht durch alle Instanzen, befriedigt sich aber auch bei der letzten nicht, sondern findet wieder Gründe, einen neuen Prozeßweg einzuschlagen. Zunächst sind es gewöhnliche Rechtsgründe, dann aber kommen neue Motive hinzu: Einerseits lassen sich die Richter nicht alles gefallen, reagieren mit Bußen gegen den ,,Tröler", lassen ungerechtfertigte Eingaben von ihm liegen oder prüfen sie nicht so, wie der Patient erwartet. Andererseits wird dieser gereizt, wirft den Richtern und schließlich allen Beamten, die mit ihm zu tun haben, Parteilichkeit, Gesetzesübertretung, [428] Komplottierung vor: seine eigenen wie die Advokaten der Gegenpartei beschimpft er, worauf Klage von der anderen Seite eingeleitet wird. So geht der Stoff nie aus, bis eine Internierung oder Bevormundung für einige Zeit wenigstens den Richtern Ruhe bringt. Was den Patienten Unangenehmes geschieht, wird als großes Unrecht empfunden, das gutzumachen oder zu rächen die ganze Welt ein Interesse hat. Die ärgsten Beschimpfungen und Verleumdungen von der eigenen Seite können sie nicht werten und sind ganz erstaunt und entrüstet, wenn die Gegner sich dagegen wehren. Für ihre Logik existiert in den Gesetzen fast nur, was sich zu ihren Gunsten drehen läßt. Dabei pflegen die paranoischen Querulanten nicht nur gewandte Rabulisten zu sein, sie verschaffen sich auch eine eingehende Kenntnis der Gesetze, die sie allerdings einseitig auslegen. Der Querulant kann nach Jahr und Tag halbwegs einsehen, daß er nichts erreicht, oder sonst erlahmen, so daß er schließlich den Kampf aufgibt.

Gegenüber anderen Querulanten ist der paranoische ausgezeichnet durch seine Konsequenz und den Umstand, daß regelmäßig alle seine Querelen auf den ersten unglücklichen Prozeß zurückzuführen sind. Gegenüber anderen Formen fehlen die Zeichen des Paranoids, des Manisch-Depressiven, des Psychoorganischen. Doch muß man daran denken, daß eine senile Demenz oder namentlich eine Paralyse mit einem gelegentlich Jahre dauernden, querulanten Vorstadium beginnen kann, in dem die organischen Zeichen nicht gleich zu finden sind.

[Eugen Bleuler: Lehrbuch der Psychiatrie, 9. Aufl. 1955, S. 427f]
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 12. September 2013, 11:39:19
http://www.muenchen.tv/gustl-mollath-bei-muenchen-tv-man-wird-in-die-hoelle-geschickt-14493/#.UjGXrn-ym8A (http://www.muenchen.tv/gustl-mollath-bei-muenchen-tv-man-wird-in-die-hoelle-geschickt-14493/#.UjGXrn-ym8A)
Relativ ungestelltes Interview.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 12. September 2013, 11:47:55
Wie immer, man hört raus was man raushören will, hier zwei Kommentare......., seltsam ich höre da jede Menge Aggression raus....

ZitatEin toller, charakterstarker Mann mit wertvollen Gedanken ... ich schreibe dies als Rechtsanwalt!

ZitatChefredakteur Jörg van Hooven stellte in der Sendung Hr. Mollath permanent unter Generalverdacht. Kam mir vor wie ein Verhör und nicht wie ein Interview! Kann Hr. Mollath nur bewundern wie er die Contenance behalten hat.

Irgendwann redet sich Herr Mollath noch um Kopf und Kragen, es kann ja nicht immer Herr Strate neben ihm sitzen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 12. September 2013, 20:01:38
U.a. lustig im Video:

Dass er sich trotz des so gar nicht biologisch-dynamischen Essens (und infolgedessen natürlich schwerer Allergien...) eine Plauze angefuttert hat, schiebt er jetzt darauf (ca ab Minute 20), dass angeblich sein Fettstoffwechsel durcheinander geraten ist, weil er nachts alle zwei Stunden beim Kontrollgang geweckt wurde (geweckt wurde er lt BKH Bayreuth nur deshalb, weil er das ganze Zimmer mit Fußangeln präparierte, damit der Kontrollgang bei ihm einen gewissen Lärm verursachte...)   :crazy

Ansonsten kann ich mir lebhaft vorstellen, dass Brixner ihn irgendwann angebrüllt hat: trotz "Quer-bzw Parallelredens" des Journalisten reißt Mollath hartnäckig immer wieder das Wort an sich und schwadroniert munter in der Gegend rum - statt die an ihn gestellten Fragen zu beantworten.

Die Freunde, bei denen Mollath zu Gast ist, beneide ich nicht.
Sogar Weinberger wird indirekt der Lüge bezichtigt, weil er im Gutachten Mollath eine Depression statt einer Psychose diagnostiziert hat.
Viel Spaß künftig mit ihm...

Dass er lt eigener Darstellung gewalttätig ( oder so ) gegenüber seiner Frau wurde , um sie (nach traditionellem Eheverständnis... oder so...) zu schützen - also vor sich selbst und ihren kriminellen Energien... - ist ein sehr interessanter Aspekt, dem sich Frau Wolff mit Gewinn widmen könnte.  :angel:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 13. September 2013, 07:41:04
Auch lustig dass er wieder dem Herrn Doktor Reichelt ein Gefälligkeitgutachten unterstell (....Praxis in der meine Frau das erste mal war und die Sprechstundenhilfe......).... da kommt auf Herrn Strate noch viel Arbeit zu wenn dann erstmal der Prozess mit der Kunstfehlerversicherung von Herrn Leipziger beginnt.....
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 13. September 2013, 08:28:59
Diese diffuse Weitschweifigkeit wird bereits im WA-Verfahren zum Problem werden - wenn G.M. auf klare Fragen präzise Antworten geben muss und nicht darauf vertrösten kann, dass man alles genau in seinem angekündigten Buch wird nachlesen können.
Der Journalist musste ja geduldig bleiben und sich dem "Gesprächs"partner anpassen, damit die Sendung nicht misslingt.
Das haben einige im Wolff-Blog nun endlich auch erfasst und äußern sich etwas besorgt über den Eindruck, den das Interview bei ihnen hinterlassen hat.

Ich schätze, was man jetzt sah, war eher die sozial verträgliche Variante...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 14. September 2013, 09:05:11
Wahlkampf:

Zitathttp://www.sueddeutsche.de/muenchen/gustl-mollath-in-muenchen-in-welcher-richtung-liegt-das-hofbraeuhaus-1.1765058

...Warum also dieser Auftritt?

Sein Schicksal könne jeden treffen

Mollath nutzt ihn zunächst, um sich ausgiebig bei seinen Unterstützern zu bedanken: "Ich wusste immer, dass es viele Menschen gibt, die ein Herz haben - es war nur wichtig, sie überhaupt zu erreichen. Und das ist gelungen." Er erzählt die rührende Geschichte eines achtjährigen Mädchens, das ihm ein Carepaket in die Psychiatrie geschickt habe - seine jüngste Unterstützerin. Dann beschreibt er wieder das erfahrene Leid und Grauen in der Klinik, seine Stimme wird dabei lauter, der Tonfall kälter. Sein Schicksal könne jeden treffen, das gelte es zu verhindern.

Es geht ihm um die Sache. Diese Auftritte sollen auch den Druck auf jene aufbauen, die sein Schicksal viel zu lange erahnten, aber nichts dagegen unternahmen. Er fordert die Menschen auf, ihre demokratischen Rechte auszuüben und damit etwas zu verändern. Wie? "Können Sie mir sagen, in welcher Richtung das Hofbräuhaus liegt?", fragt Mollath ins Publikum. Hunderte heben den Arm und deuten in eine Richtung. Mollath lächelt: "Das gefällt mir, von mir aus ist das links." Da hat auch der Wahlkampf auf der Bühne begonnen.

Dazu auch im Opa-Blog:

Zitathttp://opablog.net/2013/09/13/auswertung-der-psychiatrie-wahluprufsteine/

...Unsere Wahlempfehlung:
Die Befragung der Parteien ergab, dass nur die Partei DIE LINKE sich für eine bedingungslos gewalt- und folterfreie Psychiatrie einsetzt und, als logische Konsequenz daraus, die Abschaffung aller psychiatrischen Sondergesetze fordert!

Nur die Partei DIE LINKE ist damit auch für den Bereich der Psychiatriemenschenrechtskonform und sollte dafür (!) auch gewählt werden."

Dieser Aussage schließen sich Warnhinweise hinsichtlich der Zuverläßigkeit von Aussagen der Linkspartei an.

Als Quelle wird diese Seite angegeben:

http://www.zwangspsychiatrie.de/2013/09/auswertung-der-wahlpruefsteine-veroeffentlicht/
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Hildegard am 14. September 2013, 10:01:51
Gegen Ende hin erklärt Mollath dem Journalisten vor einem Ladengeschäft, dass man verfolgt würde, wenn man da einkaufe. Oder so ähnlich. Schade, dass der Interviewer das abgewürgt hat.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Groucho am 14. September 2013, 12:54:25
Zum Thema Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/tote-therapeutin-vergewaltiger-auf-der-flucht-a-922220.html (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/tote-therapeutin-vergewaltiger-auf-der-flucht-a-922220.html)

ZitatAufgrund eines psychiatrischen Gutachtens wurden ihm begleitete Freigänge gestattet.

Gutachter möchte ich nicht sein.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 14. September 2013, 23:20:08
Die Beschwerde an den Presserat bezüglich Frau Lakotta und Frau Rückert scheint fast durchgehend abschlägig beschieden zu sein - v.a. der Vorwurf  "unwahrer Berichterstattung":

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/09/06/der-fall-mollath-das-bundesverfassungsgericht-hat-gesprochen/comment-page-2/#comment-25390
Andreas Wittmann sagte am 14. September 2013 um 20:54 :

Entscheidung des Presserats zu Lakotta und Rückert & Co.

Der Presserat hat am Donnerstag über die Beschwerden von mir und vielen Mitbloggern hier entschieden. Zunächst kurz die Entscheidung:

"Sehr geehrter Herr Professor Dr. Wittmann,
ich darf Sie kurz über die Entscheidungen in den Verfahren 0028/13/1-E [ZEIT]und 0295/13/1 [SPON] informieren:

Die Beschwerde im Verfahren 0028/13/1-E hat der Ausschuss wegen Verstoßes gegen Ziffer 8 des Pressekodex als begründet beurteilt und eine Missbilligung ausgesprochen. Im Verfahren 0295/13/1 war die Beschwerde hingegen unbegründet; der Ausschuss sah hier keinen Verstoß gegen den Pressekodex.
Die Begründung im Einzelnen entnehmen Sie bitte der Entscheidung, die Ihnen nach Abfassung zugeht.

Mit freundlichen Grüßen"

Nach telefonischer Rücksprache ergänze ich: Rückert & Co. wurde also eine Mißbilligung ausgesprochen (gab es das bei deer ZEIT schon?), die Zitate aus den Gutachten würden Mollaths Intimsphäre berühren. Da im Lakotta das nicht der Fall sei, wäre die Beschwerde unbegründet.

Rüge, das schärfste Instrument also leider Fehlanzeige...

Keine Rolle scheint für den Presserat also zu spielen, dass vieles in beiden artikeln unwahr ist!
Wesswegen die Charta des Presserats dann aber vorsieht, dass veröffentlichte Informationen wahr sen müssen verstehe ich nicht...

Nun, ich werde die Begründungen abwarten, möchte das aber so nicht hinnehmen.

Andi
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 15. September 2013, 00:36:22
Gibt es eigentlich auch Beschwerden über die total invesigative Arbeit von Report und Süddeutscher oder halten sich die Denunzierten Exehefrauen, Polizisten, Richter und Psychater noch zurück?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 15. September 2013, 01:54:31
Zitat von: bayle am 28. August 2013, 06:15:52Die Gutachten Leipziger, Kröber und Pfäfflin sind – was die innere Konsistenz, die Wissenschaftlichkeit und die Unvoreingenommenheit angeht – vor globalen Vorwürfen in Schutz zu nehmen. Sie sind überzeugend, was die Befundwürdigung und die Diagnosestellung angeht. (Allerdings habe ich keine Ahnung, wie die Tragfähigkeit der Gefährlichkeitsprognose einzuschätzen ist). Jedem, der da Zweifel hat, sei die vollständige Lektüre empfohlen. Sie  Die Lektüre ist über weite Strecken auch für den Laien ohne vorprogrammierte Missverständnisse möglich.

Ich habe mir die Gutachten noch einmal in Ruhe durchgelesen. Hinzugekommen sind in der Zwischenzeit eine Menge Ausführungen im Psiramforum und auch zwei TV-Beiträge (Beckmann und München-TV). Meine Eindrücke decken sich nicht mit deiner Expertise. Ich beziehe mich erst einmal auf die Konsistenz der Gutachten.

Pfäfflins Gutachten

Hat in der Darstellung der Exploration seine Stärke. Doch wirkt es auf mich inkonsistent. Der Schluss des Gutachtens passt nicht zum Vorhergehenden. Pfäfflin dokumentiert sein Schwanken sogar, indem er dem Gericht mitteilt, dass er Mollath über die Gepflogenheiten bei der Gutachtenerstellung aufklärt.

ZitatIch konfrontiere ihn mit dem Problem eines Gutachters, der zunächst einmal davon ausgehen muss, dass das rechtskräftige Urteil in sich, jedenfalls in wesentlichen Zügen, stimmig ist, und erläutere ihm, dass sich ein Gutachter, der sich darüber einfach hinwegsetzt, ins Aus bugsiert.

So etwas schreibt ein Gutachter nicht, wenn er keinerlei Zweifel an der Richtigkeit des Urteils hegt. Während der Exploration kann er das durchaus ansprechen. Doch die Aufnahme ins Gutachten, das für die Richter bestimmt ist, werte ich als Ausdruck beträchtlichen Unwohlseins angesichts der Diskrepanz, die sich Pfäfflin auftut: da der verurteilte Gewalttäter aus den Akten und dort der aufrechte Mensch, der seine Unschuld beteuert. Pfäfflin sind mehr als leichte Zweifel gekommen. Er fragt nach:

ZitatDes Weiteren frage ich ihn, warum denn sein Wiederaufnahmeverfahren bisher noch nicht auf den Weg gebracht wurde, und er erläutert, dass ihm dazu ein entsprechender Anwalt und Geld fehlen.

Ein guter Anwalt ist teuer, und gute Wiederaufnahmeanträge auszuarbeiten ist eine Kunst. Mittlerweile hat sich die Lage verändert. Das Wiederaufnahmeverfahren läuft. Pfäfflin hat sich all die Eigentümlichkeiten von Mollaths Causa schildern lassen. Er schreibt dazu:

ZitatAuf meine Intervention: "Lassen Sie uns einmal einhalten. Eine Geschichte, die Sie erzählen, klingt schrecklicher als die andere; lassen Sie uns noch einmal zu übergeordneten Gesichtspunkten kommen", fährt er in seiner detaillierten Schilderung fort: "So, dann war ich in Straubing ... der Rechtsanwalt kommt nicht.

Was Pfäfflin da zu hören bekommt, sind die gesammelten Rechtsverstöße der Justiz, die sich seit Mollaths Unterbringung in der Forensik zu seinen Lasten ereignet haben. Es ist verständlich, dass ein erfahrener - im Geschäft bewanderter - Gutachter hier interveniert. Hätte Mollath mit seinen Schilderungen zu den Fehlern der Justiz recht, würde das bedeuten, dass Mollath den Staat nicht als Rechtsstaat erlebt. Und das mag Pfäfflin den Richtern in der Anhörung nicht zumuten. Doch in sein Gutachten hat er es mit aufgenommen. Das spricht für Pfäfflin. Unvoreingenommene Richter hätten diese Hinweise aufgreifen können. Sie hätten 2011 Mollath befragen können zu den Ereignissen um sein Urteil herum und sie hätten die Akten anfordern können, die deutlich gemacht haben, was später Strate und Meindl herausgearbeitet haben.

Kröbers Gutachten

Die Exploration wäre möglich gewesen Doch wenn sich Kröber auf die Klinik verlässt und nicht selbst ein paar Tage vorher dem Probanden einen kurzen Anruf gönnt, dann ist das mehr als verwunderlich. Nach eigener Aussage Kröbers hat es bisher erst drei Probanden gegeben, die sich seiner Exploration verweigert hätten. Man kann ihm bescheinigen: Das Nein von Mollath hat er zu verantworten.

In seinem Gutachten fallen viele Stellen auf, bei denen ich hellhörig geworden bin. Und zwar auf eine Art und Weise, dass ich mich in meiner Gutgläubigkeit verunsichert fühle. Ich bringe zwar Goodwill auf, Kröbers Ausführungen zu folgen, doch alles darf er mir nicht erzählen. Eine sei hier genannt:

ZitatEr musste darauf hingewiesen werden, dass es unerwünscht sei, wenn er nur mit einer Unterhose bekleidet über die Station laufe. Er hatte dafür kein Verständnis.

In diesem Moment bin ich versucht Kröber Glauben zu schenken, dass Mollath wirklich bizarr ist. Später klärt sich dann aber auf, dass Kröber hier ein wichtiges Wort weggelassen hat, das den Vorfall anders erscheinen lässt, und dass er so ein Indiz erzeugt, das es womöglich gar nicht gibt.

Das Simmerl-Gutachten wird so eingeschätzt:

ZitatDass zwischenzeitlich in einem Betreuungsgutachten das Vorliegen von Geschäftsfähigkeit attestiert wurde, überzeugt bei Kenntnis der relevanten Informationen nicht; allerdings kommt es für die Unterbringung auf Geschäftsfähigkeit auch nicht an. In dem entsprechenden Gutachten wird unzutreffend angenommen, dass die Überzeugungen des Probanden nicht wahnhaft sind, sondern der Realität entsprechen.

Da haben wir die Realität. Die hat Kröber mittlerweile eingeholt. Diehl-Affäre und Streubomben? Alles Wahn.   

Nüchtern betrachtet hat er aber bei Aktenlage sein Gutachten kaum anders abliefern können.

Konsistenz? Die zeigt sich nicht in dem zentralen Widerspruch (Seite 23)

ZitatTatsächlich gibt es eine nur recht dürftige Informationslage, weil
Herr Mollath in dem zuriicldiegenden Verfahren kaum Auskunft
über sich selbst gegeben hat, mit psychiatrischen Gutachtern nicht
kooperierte und auch die Ehefrau wenig zur Person ihres Mannes
befragt wurde.

versus (Seite 26)

ZitatAndererseits findet sich in den Akten eine durchaus gute und ausreichende Informationslage über die psychische Verfassung und die Äußerungsweisen von Herrn Mollath in den Jahren vor seiner Unterbringung. Von daher kann eindeutig festgestellt werden, dass die Materialien, die insbesondere der Gutachter Dr. Leipziger zusammengetragen hat, vollauf ausreichen, um die Diagnose einer "wahnhaften Störung." zu rechtfertigen.

Da spricht Kröber es schon aus: eigentlich ist die Grundlage für eine Diagnose mangelhaft. Doch andererseits sind Gutachten, die fürs Gericht erstellt werden, eine Sache, bei der eigene Gesetzmäßigkeiten gelten. Die Richter müssen ja entscheiden, und sie wollen etwas geliefert bekommen, was es ihnen erlaubt ihr Urteil revisionssicher aufzubauen. Und dafür benötigen sie ein Gutachten.

Leipzigers Gutachten

Sein Gutachten ist geprägt von einer Voreingenommenheit, die es in sich hat. In den Schilderungen Leipzigers zeigt sich eine Rigidität, die mich schnell misstrauisch werden lässt. Mollath wird begutachtet und es wird gesucht und gesucht und gesucht nach Belegen für einen Wahn. Entlastendes kommt bei Leipziger nicht vor. Dem Leipziger soll ich glauben? Das ist das, was ich nach einiger Zeit Seite für Seite spüre.

Da wird von einer diagnostizierten Blei- und Lösemittelvergiftung berichtet, ohne dass Leipziger dem Gericht ein paar Überlegungen gönnt, wie dies Mollaths Verhalten beeinflusst haben könnte.

Und dann hat Gustls Unterhose ihren großen Auftritt auf Seite 18

ZitatEr hätte auch seine alte Kleidung gewechselt und gewaschen, hätte nachts darauf hingewiesen werden müssen, dass es unerwünscht sei, wenn er nur mit einer Unterhose bekleidet über die Station laufe. Für diesen Hinweis hätte der Angeklagte kein Verständnis gezeigt.

Sieben Zeilen tiefer wird erwähnt, was Mollath vermisst.

ZitatIhm würden Klamotten und Schlafanzug etc. fehlen.

Auf einmal wirkt die Szene, die sich da im Februar 2005 abgespielt hat ganz anders, als Kröber sie schildert. Und es wird an Leipzigers Schilderung deutlich, dass er den Kontext weglässt. Allein das Wort "nachts" erhellt den Vorfall. Ich ergänze einfach mal einen Kontext, der dazu passen könnte.

Mollath hat keinen Schlafanzug. Er schläft nur mit einer Unterhose bekleidet. Tief in der Nacht wacht er auf, weil er muss. Da die Toilette nur ein paar Schritte den Gang entlang ist, zieht er sich nichts an. Die Station ist menschenleer. Nur jemand vom Klinikpersonal sieht Mollath und weist ihn darauf hin, dass er nicht in Unterhosen auf dem Flur herumlaufen solle. Mollath antwortet, er müsse zur Toilette. Die Person vom Klinikpersonal notiert den Vorfall umgehend.

Ein anderer Kontext wäre es, wenn Mollath pünktlich um Mitternacht in Unterhosen den Flur betritt und dann während der Geisterstunde umhertigert. Das wäre bizarr! Davon würde ich als Leser des Gutachtens mehr lesen wollen, wenn der Gutachter mich überzeugen will. Am besten, dass der Mollath zum Mittagessen in den Speisesaal geht: in Unterhosen!

Doch davon kommt nichts.

Die vielen "bizarren" Verhaltensweisen, die Leipziger aufzählt, muten nach und nach als Konstruktionen an. Bei keiner mag ich ihm mehr einfach so folgen.

Doch damit nicht genug. Leipziger zeigt sich - für mich - in diesem Gutachten nicht nur als unzuverlässiger Gewährsmann. Ich kann ihm auch charakterlich eine sadistische Komponente nicht absprechen.

ZitatUnter dem 17.02. ist vermerkt, dass dem Angeklagten durch einen Mitarbeiter Schmierseife
mitgebracht worden war. Der Angeklagte hätte daraufhin begonnen, zunächst das Kleingedruckte auf dem Äußeren der Tube zu lesen. Auf Nachfrage des Mitarbeiters kurze Zeit später, ob der Angeklagte jetzt baden würde, hätte dieser den Mitarbeiter nur angelächelt und erklärt, er hätte sich die Telefonnummer, die auf der Verpackung stand, aufgeschrieben und würde dort anrufen, sobald er wieder draußen sei. Der Angeklagte würde stinken.

Da erlaubt sich ein Mitarbeiter des Klinikpersonals einen üblen Scherz und Leipziger verarbeitet den umgehend als Beleg für Mollaths Wahn. Das muss ich, so unerträglich es ist, klar formulieren: da befindet sich in einer Klinik, (bei der es sich um Leipzigers Einrichtung eigentlich handeln sollte), ein Mensch, von dem bekannt ist, dass er an vielen Allergien leidet und dass er eine Blei- und Lösemittelvergiftung diagnostiert bekommen hat und dann so was.

http://www.paradisi.de/Beauty_und_Pflege/Haut-_und_Koerperpflege/Seife/Artikel/22080_Seite_3.php

Solch Schweinkram sticht hervor. Ohne Grausen habe ich dann nicht mehr weiterlesen können.

Fazit

Die drei Gutachten erfüllten ihren Zweck. Dafür wurden die Gutachter bezahlt. Leipzigers Gutachten lieferte das Fundament für die Gutachten von Kröber und Pfäfflin. Keiner der Drei hat mich davon überzeugt, dass Mollath zu den Tatzeiten schuldunfähig war. Jeder der Drei hat es aber geschafft, Mollath für mich als sehr friedfertigen Menschen darzustellen. Vor allem die Realität hat die drei Gutachter eingeholt. Nach den fünf Wochen bei Leipziger ist Mollath ein Jahr lang unauffällig geblieben. Und während der siebeneinhalb Jahre in der Forensik ist es bei Mollath nie zu einem Gewaltausbruch gekommen.

Letztlich müssen die Richter in der Verhandlung den Gutachter befragen. Letztlich sind die Richter Herren des Verfahrens. Wie ist das strafrechtlich zu bewerten, was Leipziger damals getan hat? Bisher bin ich davon ausgegangen, dass meine Ansicht stimmt, dass Zwangsuntersuchungen "einfach mal so" nicht rechtens sind. Doch dieses Urteil des BVerfG aus dem Oktober 2001 wird offensichtlich in der Praxis von unteren Gerichten und Gutachtern und Klinikleitern ganz anders wahrgenommen: nämlich gar nicht. Es scheint, dass da in der Praxis etwas eingerissen ist, was sich mit meinem rechtsstaatlichen Vorstellungen nicht vereinbaren lässt. Ich ziehe da eine klare Grenze. Ob sich aber meine strenge Auslegung des Freiheitsanspruches durchsetzen wird in der Rechtsprechung, ist ungewiss.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 15. September 2013, 11:00:19
Ich antworte mal in Etappen.

Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 01:54:31
Meine Eindrücke decken sich nicht mit deiner Expertise.
Lassen wir meine Expertise, wie immer sie beschaffen sein mag, einfach mal außen vor. Ich spreche nur für mich.

ZitatPfäfflins Gutachten

Hat in der Darstellung der Exploration seine Stärke. Doch wirkt es auf mich inkonsistent. Der Schluss des Gutachtens passt nicht zum Vorhergehenden.
Das heißt noch lange nicht, dass es inkonsistent ist. Der Schluss des Gutachtens passt sehr gut zum Vorhergehenden. Was Du als ,,Schwanken" interpretierst, sind wahrscheinlich die differenzialdiagnostischen Erwägungen, die notwendiger Bestandteil jeder, auch der somatischen, Diagnostik sind.

ZitatPfäfflin dokumentiert sein Schwanken sogar, indem er dem Gericht mitteilt, dass er Mollath über die Gepflogenheiten bei der Gutachtenerstellung aufklärt.
ZitatIch konfrontiere ihn mit dem Problem eines Gutachters, der zunächst einmal davon ausgehen muss, dass das rechtskräftige Urteil in sich, jedenfalls in wesentlichen Zügen, stimmig ist, und erläutere ihm, dass sich ein Gutachter, der sich darüber einfach hinwegsetzt, ins Aus bugsiert.
So etwas schreibt ein Gutachter nicht, wenn er keinerlei Zweifel an der Richtigkeit des Urteils hegt.
Diese Erläuterungen gegenüber Mollath dienen der Herstellung einer Atmosphäre, in der eine Exploration erst möglich wird. Im Gutachten erscheinen sie, um dem Gericht die Technik der Gesprächsführung zu verdeutlichen und die Konsistenz der Befunderhebung herauszuarbeiten. Diese Konsistenz scheint auch den Laien zu beeindrucken:
ZitatHat in der Darstellung der Exploration seine Stärke.
Die Explorationstechnik lässt sich beim besten Willen nicht mit Pfäfflins ,,Zweifel an der Richtigkeit des Urteils" oder als ,,Ausdruck beträchtlichen Unwohlseins" erklären.

Zitatangesichts der Diskrepanz, die sich Pfäfflin auftut: da der verurteilte Gewalttäter aus den Akten und dort der aufrechte Mensch, der seine Unschuld beteuert
Das ist Lyrik.

ZitatWas Pfäfflin da zu hören bekommt, sind die gesammelten Rechtsverstöße der Justiz, die sich seit Mollaths Unterbringung in der Forensik zu seinen Lasten ereignet haben.
Das ist natürlich falsch. Was Pfäfflin da zu hören bekommt, ist einfach nur Mollaths in den Jahren wieder und wieder durchdeklinierte, retrospektiv harmonisierte Version der Geschichte. Was denn sonst?

ZitatEs ist verständlich, dass ein erfahrener - im Geschäft bewanderter - Gutachter hier interveniert.
- Denn Brutus ist ein ehrenwerter Mann (Shakespeare, Julius Caesar, 3. Akt 1. Szene),
ZitatHätte Mollath mit seinen Schilderungen zu den Fehlern der Justiz recht, würde das bedeuten, dass Mollath den Staat nicht als Rechtsstaat erlebt. Und das mag Pfäfflin den Richtern in der Anhörung nicht zumuten.
Du scheinst anzunehmen, dass Pfäfflin die Mollath-Version für zutreffend hält oder zumindest darüber unsicher ist. Dann allerdings wäre er inkonsistent. Aber er lässt keinen Zweifel daran, dass er sie nicht für zutreffend, sondern für wahnhaft hält; und insofern sind die kunstvoll unterstellten Hinderungsgründe für den ,,Nicht-Vortrag" abwegig.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 15. September 2013, 11:11:25
Das Gutachten Kröber.
Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 01:54:31
Die Exploration wäre möglich gewesen
Wer weiß.
ZitatDoch wenn sich Kröber auf die Klinik verlässt und nicht selbst ein paar Tage vorher dem Probanden einen kurzen Anruf gönnt, dann ist das mehr als verwunderlich.
Warum ist das verwunderlich, und gleich noch "mehr als"?
ZitatNach eigener Aussage Kröbers hat es bisher erst drei Probanden gegeben, die sich seiner Exploration verweigert hätten. Man kann ihm bescheinigen: Das Nein von Mollath hat er zu verantworten.
Er hat sich routinemäßig verhalten, und so hat er das ,,Nein" provoziert, nein, schärfer: er hat es zu verantworten. Ja?

Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 01:54:31
Ich bringe zwar Goodwill auf, Kröbers Ausführungen zu folgen, doch alles darf er mir nicht erzählen. Eine sei hier genannt:
ZitatEr musste darauf hingewiesen werden, dass es unerwünscht sei, wenn er nur mit einer Unterhose bekleidet über die Station laufe. Er hatte dafür kein Verständnis.
In diesem Moment bin ich versucht Kröber Glauben zu schenken, dass Mollath wirklich bizarr ist.
Hier sei nur angemerkt, dass die Episode bei Kröber im Kontext dieses einleitenden Satzes:
ZitatDas Pflegepersonal hatte im besonderen Umfang mit der Weigerung des Probanden zu kämpfen, sich zu waschen.
wiedergegeben wird. Ich komme noch einmal darauf zurück.

ZitatDa haben wir die Realität.
Wo?
ZitatDie hat Kröber mittlerweile eingeholt.
Bitte?
ZitatDiehl-Affäre und Streubomben? Alles Wahn.
Niemand hat jemals bestritten, dass es eine Fa. Diehl gibt oder dass es Streubomben gibt (bei den ,,Microwellen-Waffen" erlaube ich mir trotz der Berichte und bei völliger Ahnungslosigkeit, was Waffen angeht, letzte Zweifel). Was bezweifelt werden muss, ist, dass die Fa. Diehl (die ,,Familien-tötungs?-Firma", ein Neologismus), mit welchen Produkten und mit welchen Steuergeschichten auch immer, irgendetwas mit Herrn M und seinem größten, wahnsinnigsten Schwarzgeldskandal zu tun hat. Hier ist sie eines von vielen Indizien für Wahn; allein vielleicht nicht tragfähig, aber doch im Gesamtzusammenhang zur Kenntnis zu nehmen.

Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 01:54:31
Konsistenz? Die zeigt sich nicht in dem zentralen Widerspruch (Seite 23)
ZitatTatsächlich gibt es eine nur recht dürftige Informationslage [...]
versus (Seite 26)
ZitatAndererseits findet sich in den Akten eine durchaus gute und ausreichende Informationslage über die psychische Verfassung und die Äußerungsweisen von Herrn Mollath in den Jahren vor seiner Unterbringung.
Wenn man sich der geringen Mühe unterzieht, die Seiten dazwischen auch noch zur Kenntnis zu nehmen, dann stellt man fest: der Satz auf S. 23 bezieht sich auf seine Lebensgeschichte, der auf S. 26 dagegen auf die Vorgeschichte seiner Unterbringung. Ein ,,zentraler Widerspruch", der keiner ist. Wo ist da eine Inkonsistenz?

ZitatDa spricht Kröber es schon aus: eigentlich ist die Grundlage für eine Diagnose mangelhaft.
Nein, das spricht er nicht aus. Die Grundlage für eine Diagnose könnte deutlich besser sein, aber sie ist nicht mangelhaft.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 15. September 2013, 12:28:41
Pfäfflins Gutachten

ZitatDiese Erläuterungen gegenüber Mollath dienen der Herstellung einer Atmosphäre, in der eine Exploration erst möglich wird. Im Gutachten erscheinen sie, um dem Gericht die Technik der Gesprächsführung zu verdeutlichen und die Konsistenz der Befunderhebung herauszuarbeiten. Diese Konsistenz scheint auch den Laien zu beeindrucken:

Für wen schreibt Pfäfflin sein Gutachten? Mollath wird als Leser genannt, die Richter am Landgericht gehören dazu und Leipziger und Pfäfflin dürfte er ebenfalls als Leser vor Augen haben. Ich gehöre sicherlich nicht dazu. Und doch darf ich mir meine Gedanken machen. Ich sehe den Gutachter Pfäfflin nicht als Lieferanten von "Lyrik": diese Dichotomie Mollaths arbeitet er in seinem Gutachten für den Leser heraus, er hat einen prosaischen Text über einen Menschen und seine Taten verfasst. Es steht ihm frei, in diesem Text so zu formulieren, dass er als Autor auf mich voreingenommen wirkt. Er kann es aber auch so halten, dass sich dieser Eindruck bei mir nicht einstellt. Ich komme mit beiden Haltungen beim Lesen klar. Und wenn er es als wichtig erachtet, mir seine Explorationstechnik darzulegen, dann ist ihm das auch gestattet. Was er dann als Ganzes abliefert, hat auf mich aber eine bestimmte Wirkung, die sich offenkundig deutlich von der Wirkung unterscheidet, die das Gutachten auf dich ausübt. Es kommt auf das Wie an, wenn ich wissen möchte, was Pfäfflin wirklich denkt. Und hier würde ich als Richter ansetzen und nachfragen. Und damit ich als Richter im Anhörungsverfahren auch von Pfäfflin Auskünfte erhalte, die er eigentlich nicht geben möchte, müsste ich die richtigen Fragen stellen. Dafür wäre es jedoch nötig, dass die betreffenden Richter in der Befragung eine adäquate Technik anwenden. So eine wie diese hier wäre gut

ZitatDiese Erläuterungen gegenüber Mollath dienen der Herstellung einer Atmosphäre, in der eine Exploration erst möglich wird.

Pfäfflin liefert sein Gutachten ab und bietet den Richtern genügend Ansatzpunkte zu Auswahl an, bei denen sie ihre Befragung beginnen könnten. Er baut sogar in das Gutachten eine "zu weiche Formulierung" ein, die sich noch so gerade mit seinem Explorationsergebnis vereinbaren lässt. Das ist die eigentliche Frage, die ein Richter stellen müsste: Warum und wieso diese Gefährlichkeitsprognose? Eigentlich müsste seine Gefährlichkeitsprognose noch weicher formuliert werden, erst dann würde sie zu dem Gutachten passen. Was die Richter dann am Landgericht aus diesen Angeboten gemacht haben, darf man in dem Protokoll nachlesen. Es kommt nicht zu einem wirklichen Gespräch. Die Richter führen es so, dass man das nachlesbare Ergebnis nur als durch und durch fehlerhaft bezeichnen kann. Sie haben einfachste Standards ihres Faches nicht beachtet und eine grobe Unkenntnis im Umgang mit Gutachten zu Protokoll gegeben. Das BVerfG hat ihnen die Gelegenheit gegeben sich erneut an dieser Aufgabe zu versuchen. Ich bin gespannt, wie der nächste Versuch ausfallen wird.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 15. September 2013, 12:32:47
Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 01:54:31
...

Doch damit nicht genug. Leipziger zeigt sich - für mich - in diesem Gutachten nicht nur als unzuverlässiger Gewährsmann. Ich kann ihm auch charakterlich eine sadistische Komponente nicht absprechen.

ZitatUnter dem 17.02. ist vermerkt, dass dem Angeklagten durch einen Mitarbeiter Schmierseife
mitgebracht worden war. Der Angeklagte hätte daraufhin begonnen, zunächst das Kleingedruckte auf dem Äußeren der Tube zu lesen. Auf Nachfrage des Mitarbeiters kurze Zeit später, ob der Angeklagte jetzt baden würde, hätte dieser den Mitarbeiter nur angelächelt und erklärt, er hätte sich die Telefonnummer, die auf der Verpackung stand, aufgeschrieben und würde dort anrufen, sobald er wieder draußen sei. Der Angeklagte würde stinken.

Da erlaubt sich ein Mitarbeiter des Klinikpersonals einen üblen Scherz und Leipziger verarbeitet den umgehend als Beleg für Mollaths Wahn. Das muss ich, so unerträglich es ist, klar formulieren: da befindet sich in einer Klinik, (bei der es sich um Leipzigers Einrichtung eigentlich handeln sollte), ein Mensch, von dem bekannt ist, dass er an vielen Allergien leidet und dass er eine Blei- und Lösemittelvergiftung diagnostiert bekommen hat und dann so was.

http://www.paradisi.de/Beauty_und_Pflege/Haut-_und_Koerperpflege/Seife/Artikel/22080_Seite_3.php

Solch Schweinkram sticht hervor. Ohne Grausen habe ich dann nicht mehr weiterlesen können.
Ich denke nicht, dass es sich um einen üblen Scherz gehandelt hat.

Für viel wahrscheinlicher halte ich, dass jemand von den Mitarbeitern tatsächlich versucht hat, Mollaths Wunsch zu erfüllen und aus Unwissenheit einfach nichts gefunden hat, was der gewünschten Kernseife (http://de.wikipedia.org/wiki/Seife) nahe kam.
Wenn ich mich jetzt auf die Suche nach Kernseife machen müsste, dann würde ich am ehesten auf Bioläden, Reformhäuser und spezielle Beauty-Shops sowie unseren lokalen Weihnachtsmarkt tippen - letztere verkaufen die stark parfümierten südfranzösischen (http://de.wikipedia.org/wiki/Kernseife) Seifen...

Die Waschgels, die in Kliniken (sic!) standardisiert zur Anwendung kommen, sind übrigens - weil viele Patienten unter Allergien leiden - i.d.R. besonders hautschonend und dermatologisch getestet.

Im übrigen ist es auch möglich, dass in der Forensik Seifenstücke generell verboten sind, weil man damit Schlüsselabdrücke (http://www.c303.de/c303-img/detail/ignition_profile.jpg) herstellen kann.

Zu Mollaths behaupteten Allergien bleibt die Frage offen, wie es wohl sein kann, dass er - trotz des für seine Ansprüche schwer ungesunden Klinikessens - so gut im Futter ist und nach seiner Freilassung nachgewiesenermaßen in Nürnberg Rostbratwürstl und Sauerkraut verspeiste.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 15. September 2013, 14:17:09
Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 01:54:31
Ich habe mir die Gutachten noch einmal in Ruhe durchgelesen. Hinzugekommen sind in der Zwischenzeit eine Menge Ausführungen im Psiramforum und auch zwei TV-Beiträge (Beckmann und München-TV). Meine Eindrücke decken sich nicht mit deiner Expertise. Ich beziehe mich erst einmal auf die Konsistenz der Gutachten.

Pfäfflins Gutachten

Hat in der Darstellung der Exploration seine Stärke. Doch wirkt es auf mich inkonsistent. Der Schluss des Gutachtens passt nicht zum Vorhergehenden. Pfäfflin dokumentiert sein Schwanken sogar, indem er dem Gericht mitteilt, dass er Mollath über die Gepflogenheiten bei der Gutachtenerstellung aufklärt. [...]

Ich finde ja das ständige diskutieren von Einzelheiten nicht wirklich zielführend.
Nichtsdestotrotz, habe ich den Eindruck du betrachtest die Gutachten a priori unter der Voraussetzung, dass man Mollath übel mitspielen wollte, dass die Beteiligten  charakterliche "Schwächen" aufweisen, dass sie grundsätzlich "böse" sind.
Nun muss ich sagen: Die Arschlochdichte in forensischen Abteilungen ist tatsächlich ziemlich hoch. Die Versetzung in die Forensik, "hinter die Mauer", wird oft als Abstellgleis genutzt für Ärzte und Pfleger, die sich..nun ja..nicht unbedingt als die empathischsten im Umgang mit Patienten herausgestellt haben. Als Faustregel taugt das aber sicher nicht. Es gibt auch zahlreiche Ärzte, Pfleger, Psychologen, die ein bewusstes Interesse an der Forensik haben, wirklich helfen wollen und auch einen mehrfachen Mörder oder Sexualverbrecher "Verständnis" entgegenbringen können.
Und es gibt auch Menschen die fangen engagiert an und kommen dann mit den ständigen Beschimpfungen, Bespucken etc. nicht klar. Und das gehört dazu. Egal wie engagiert man ist. Auch in der Forensik ist die Welt nicht Schwarz-Weiß.

Ganz sicher lässt sich aber nicht bloß an einem Gutachten ausmachen, wer wo oder in welche Kategorie gehört. Selbst bei mehr als einem gelesenen Gutachten würde ich mir als Profi nicht erlauben pauschal über den Charakter oder Wert eines Menschen zu urteilen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 15. September 2013, 14:33:15
Das Gutachten Leipziger.

Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 01:54:31
Sein Gutachten ist geprägt von einer Voreingenommenheit, die es in sich hat.
Ganz großes Drama. Es ist nicht die biedere, schlichte Voreingenommenheit, wie Du und ich sie haben könnten, nein, diese ,,hat es in sich".
Im Ernst: es gibt nicht den Hauch eines Beleges dafür. Wie Voreingenommenheit aussehen kann, dafür gibt es gerade in diesem Fall ein Paradebeispiel: Weinberger.

ZitatIn den Schilderungen Leipzigers zeigt sich eine Rigidität, die mich schnell misstrauisch werden lässt. Mollath wird begutachtet und es wird gesucht und gesucht und gesucht nach Belegen für einen Wahn. Entlastendes kommt bei Leipziger nicht vor.
Ein psychiatrisches Gutachten ist keine Ermittlung eines Staatsanwalts; insofern greift der Begriff ,,Entlastendes" daneben. Es geht um Symptome. In diesem speziellen Fall geht es um die Frage, ob es Auffälligkeiten gibt, und wenn ja, ob sie Ausdruck einer psychiatrischen Erkrankung sind oder ob sie anders, normalpsychologisch, zu erklären sind. Diese möglichen Symptome werden aufgelistet. Was soll das heißen, ,,gesucht und gesucht und gesucht"? Soll er Symptome weglassen? Je mehr mögliche Symptome sich finden, umso ,,rigider" ist Leipziger, und umso ,,misstrauischer" wirst Du?

ZitatDa wird von einer diagnostizierten Blei- und Lösemittelvergiftung berichtet, ohne dass Leipziger dem Gericht ein paar Überlegungen gönnt, wie dies Mollaths Verhalten beeinflusst haben könnte.
Aber das tut er doch. Auf S. 26 heißt es:
ZitatAls weiterer Bereich eines paranoiden Systems des Angeklagten ist dessen ,,krankhaft überzogene" Sorge um seine Gesundheit, die Ablehnung der meisten Körperpflegemittel, von Nahrungsmitteln aus nicht biologisch-dynamischen Anbau und möglicherweise die von ihm gemachte Angabe, u. a. eine Bleivergiftung erlitten zu haben, zu werten.
Der medizinische Aspekt ist etwa folgender: M berichtet von der Diagnose einer Lösemittel- und Bleivergiftung, aber es ist um den Faktor 100 wahrscheinlicher, dass er einfach eine unspezifische Symptomatik hatte, die er mit einer ängstlichen Besorgtheit quittiert hat, oder dass seine ängstliche Besorgtheit von einem ,,Umweltmediziner" zu einer ,,Blei- und Lösemittelvergiftung" erklärt worden ist; vielleicht noch mit dem Vorhaben, die ,,Toxine" ,,auszuleiten". Hinzuzufügen ist aber: isoliert betrachtet wäre ein paranoider Hintergrund wirklich nur eine vage Möglichkeit.

ZitatUnd dann hat Gustls Unterhose ihren großen Auftritt
Deine Schilderung lässt sich in etwa so zusammenfassen: Man hat dem Friedenskämpfer die Kleider weggenommen und ihn in Unterhose auf den Flur gejagt, um ihm dann vorwerfen zu können, dass er sich darüber beschwert. Guantanamo, vielleicht Catch-22, lassen grüßen. Sicher bist Du mit Herrn G. M. einer Meinung, der sich unausgesetzt an die ,,Dunkelsten Zeiten" erinnert fühlte und fühlt. Ein Thriller.

ZitatDie vielen "bizarren" Verhaltensweisen, die Leipziger aufzählt, muten nach und nach als Konstruktionen an. Bei keiner mag ich ihm mehr einfach so folgen
Wenn man nur lange genug darauf starrt und seinen Grips ein bisschen anstrengt, wird einem für das meiste irgendeine Erklärung einfallen, die einen selber überzeugt. Das, was dann noch übrig bleibt, ist dann halt gelogen. Irgendwo im Netz, ich habe vergessen wo, gibt es eine formale Analyse der Schriftstücke von Herrn M., die mittels absurder Kapriolen schließlich zu dem Ergebnis kommt, ja sicher, das könnte man schon irgendwie für krank halten, aber dass könnte ,,auch" normal sein – also ist es das auch.

Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 01:54:31
ZitatUnter dem 17.02. ist vermerkt, dass dem Angeklagten durch einen Mitarbeiter Schmierseife mitgebracht worden war. Der Angeklagte hätte daraufhin begonnen, zunächst das Kleingedruckte auf dem Äußeren der Tube zu lesen. Auf Nachfrage des Mitarbeiters kurze Zeit später, ob der Angeklagte jetzt baden würde, hätte dieser den Mitarbeiter nur angelächelt und erklärt, er hätte sich die Telefonnummer, die auf der Verpackung stand, aufgeschrieben und würde dort anrufen, sobald er wieder draußen sei. Der Angeklagte würde stinken.
Da erlaubt sich ein Mitarbeiter des Klinikpersonals einen üblen Scherz
Worin besteht der üble Scherz? Herr M verlangt es hartnäckig nach Kernseife, und er erhält schließlich fast genau das, was er haben will, Schmierseife. Alle hoffen, nun geht dieser übelriechende Patron endlich! duschen. Was passiert stattdessen? Herr M lächelt und lässt wissen, er werde die Firma, die die Seife hergestellt hat, zur Verantwortung ziehen (wofür auch immer), denn sie stecke ja mit dem Leipziger, mit der Klinik, mit der Justiz und mit der Steuerfahndung unter einer Decke.

Zitatein Mensch, von dem bekannt ist, dass er an vielen Allergien leidet und dass er eine Blei- und Lösemittelvergiftung diagnostiert bekommen hat und dann so was.
Korrekt wäre: Ein Mensch, der von sich behauptet, er leide an Allergien (was ist das eigentlich?), und damit seine zahlreichen schwer erfüllbaren Extrawünsche begründet. Blei- und Lösemittel s. o.

Zitathttp://www.paradisi.de/Beauty_und_Pflege/Haut-_und_Koerperpflege/Seife/Artikel/22080_Seite_3.php
Solch Schweinkram sticht hervor. Ohne Grausen habe ich dann nicht mehr weiterlesen können.
Ich fand den Seifen-Text jetzt nicht so pornografisch und habe nicht verstanden, was Dich dabei ins Grausen versetzt hat.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 15. September 2013, 14:36:26
Kröbers Gutachten

ZitatWarum ist das verwunderlich, und gleich noch "mehr als"?

Weil Kröber es in einem seiner Bücher selbst empfiehlt, sich vor der Exploration kurz bei dem Probanden telefonisch zu melden

ZitatEr hat sich routinemäßig verhalten, und so hat er das „Nein“ provoziert, nein, schärfer: er hat es zu verantworten. Ja?

Wenn Kröber in einem Buch zu dieser Frage ausführt, dass ein Gutachter vor der Exploration ein kurzes Telefonat mit dem Probanden anstreben sollte, dann muss er sich nicht daran halten. Sein Verhalten wirkt dann jedoch auf gewisse Weise unorganisiert, hastig und fehleranfällig. Kröber weiß, wie wichtig die Exploration für ein Gutachten ist. Dass er bei der Anbahnung der Exploration sich einen kurzen Anruf spart, wirft kein gutes Licht auf ihn.

ZitatWer weiß.

Mollath hat mittlerweile Auskunft über seine damaligen Verfassung gegeben. Das findet sich in der Beckmann-Sendung. Ich bin sicher, dass er sehr gerne mit jemandem über das, was ihn bewegt, gesprochen hätte. Sogar Leipziger hatte seine Chance. Simmerl hatte ebenfalls ein Nein von Mollath bekommen. Er ist dennoch nach Straubing gefahren und hat es geschafft mit Mollath zu sprechen.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/psychiater-im-fall-mollath-gutachten-aus-der-ferne-1.1557448-3

Und Kröber hätte sich ohne weiteres dennoch bei Mollath vorstellen können. Und dann liegt es an ihm, ob er die Exploration noch bekommt oder nicht. Wie wäre es denn gewesen, einfach mal Hallo zu sagen und sich dafür zu entschuldigen, dass der Besuch unangemeldet kommt?

An dieser Stelle geraten wir zu einer spannenden Frage: wie wissenschaftlich arbeiten die Gutachter?

Ich frage da mal nach: Gibt es Untersuchungen, welche ersten Sätze in einem Fall wie bei Mollath besonders effektiv sind, um ein Gespräch zum Laufen zu bringen und um so die Exploration doch zu ermöglichen?

In dem von sweeper verlinkten Buch habe ich dazu nur dürftige Hinweise gefunden

http://books.google.de/books?id=zFvCtOi0dVwC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false

Auf Seite 64 finden sich zwei Hinweise

- die Untersuchung sollte in einem Raum stattfinden, der frei von störenden Einflüssen ist
- die Untersuchung sollte mit einem unstrukturierten Interview beginnen, um die Atmosphäre zu lockern

Das ist wenig. Doch sind die Hinweise schon mal gut. Ein abschreckendes Beispiel für ein nicht-psychiatrisches Gespräch hat Jörg von Hooven abgeliefert, der nicht einmal diese beiden guten Ratschläge beherzigt. Er wählt als Raum das geschäftige München mit seinen lärmenden Autos und er beginnt sofort mit der Alles-oder-Nichts-Frage nach dem Reenactment der Auseinandersetzung von Mollath mit seiner Frau. Das Ergebnis ist ein misslungenes Interview, das sich an einer Journalistenschule als lehrreiches Beispiel nutzen ließe, wie mans nicht machen sollte.

Als Gegenbeispiel aus der Causa Mollath kann man sich Frau Anthes Befragung von Merk in Erinnerung rufen. Die hat ihr Interview mit der Ministerin anders aufgebaut. Und von Simmerl hätte ich gerne gewusst, wie er das Gespräch mit Mollath begonnen hat.

ZitatHier sei nur angemerkt, dass die Episode bei Kröber im Kontext dieses einleitenden Satzes:

Der Kontext der beiden Stellen ist mir bewusst und Kröber leitet diesen Abschnitt seines Gutachtens so ein

ZitatIn diesem psychiatrischen Gutachten soll erneut Stellung genommen werden zur Frage, ob die psychiatrischen Voraussetzungen für den Vollzug einer solchen Maßnahme vorliegen, wie Herr Mollath also diagnostisch einzuordnen ist, inwieweit von ihm eine Gefährlichkeit für die Allgemeinheit ausgeht, und wie er kriminalprognostisch einzuordnen ist.

Und ich trage dem Kontext auch später Rechnung, indem ich so formuliere

ZitatKeiner der Drei hat mich davon überzeugt, dass Mollath zu den Tatzeiten schuldunfähig war.

Kröber weist auf die Schwachpunkte hin, die es bei seiner Antwort gibt, und er räumt diese Schwachpunkte nicht aus. Er behauptet einfach, dass sie keine Bedeutung hätten. Und damit wären wir wieder bei einem Richter, der an dieser Stelle nachfragen müsste, wenn er seine Entscheidungen so treffen will, dass sie den Anforderungen des BVerfG entspricht.

ZitatBitte?

Diese Frage führt in einen Bereich, in dem du dich, wie ich vermute, nicht auskennst und der sich von den noch recht allgemeinverständlichen Paragraphen des Strafrechts deutlich unterscheidet. Lies dir einmal den ersten Absatz von § 136a StPO durch

http://dejure.org/gesetze/StPO/136a.html

Zitat(1) Die Freiheit der Willensentschließung und der Willensbetätigung des Beschuldigten darf nicht beeinträchtigt werden durch Mißhandlung, durch Ermüdung, durch körperlichen Eingriff, durch Verabreichung von Mitteln, durch Quälerei, durch Täuschung oder durch Hypnose. Zwang darf nur angewandt werden, soweit das Strafverfahrensrecht dies zuläßt. Die Drohung mit einer nach seinen Vorschriften unzulässigen Maßnahme und das Versprechen eines gesetzlich nicht vorgesehenen Vorteils sind verboten.

Das ist klares Deutsch. Will man nun wissen, ob die Verabreichung von Schmierseife an einen Allergiker, der Kernseife benötigt, bereits als Quälerei zu werten ist, muss man einen Kommentar aufschlagen.

Es gibt aber auch andere Fragen, die den Kern der Causa Mollath - die Schwarzgeldverschiebungen - betreffen. Und da tauchen ganz leicht Paragraphen wie dieser hier auf

Differenzbesteuerung

http://dejure.org/gesetze/UStG/25a.html

Einfach mal überfliegen und der Eindruck dürfte sein, dass da ein Laie keinerlei Möglichkeiten mehr hat etwas zu verstehen. Für Mollaths Unternehmung hingegen, würde sie heute noch laufen, wäre das ein wichtiger Paragraph. Hier wird vielleicht erkennbar, dass die Causa Mollath eine Komplexität besitzt, die es in sich hat. Wie war es denn in den 90er Jahren mit der Schweiz und Schwarzgeld und der Möglichkeit Steuern zu sparen? Das muss man nicht mehr wissen.

Es fällt mir aber auf, dass ihr hier im Faden sehr schwungvoll aufschlagt, wenn es um Mollath und den von ihm annoncierten Schwarzgeldverschiebungsskandal geht. Mein Eindruck ist nun aber nicht, dass ihr euch hervorragend mit dieser Materie auskennt. Wenn Mollath 2003/2004 behauptet, dass er in der Lage ist, den größten Fall von Schwarzgeldverschiebungen in die Schweiz aufdecken zu können, wäre es schon gut zu wissen, welches denn der bisherige Rekordträger ist. Genauer gefragt: Welchen Skandal muss Mollath denn nun übertreffen, damit seine Ankündigung sich mit der Realität deckt?

Die Antwort lässt sich nicht so leicht finden, wie diese Antwort.

ZitatNiemand hat jemals bestritten, dass es eine Fa. Diehl gibt oder dass es Streubomben gibt (bei den „Microwellen-Waffen“ erlaube ich mir trotz der Berichte und bei völliger Ahnungslosigkeit, was Waffen angeht, letzte Zweifel).

Einmal googeln, einmal "diehl mikrowellenwaffen" eingeben und den neunten Treffer anklicken

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:diehl-und-rheinmetall-verkaufen-zusammen-mikrowellen-waffen/1047031828109.html

Und schon gibt es da eine Meldung der Financial Times Deutschland aus dem März 2003.

ZitatWas bezweifelt werden muss, ist, dass die Fa. Diehl (die „Familien-tötungs?-Firma“, ein Neologismus), mit welchen Produkten und mit welchen Steuergeschichten auch immer, irgendetwas mit Herrn M und seinem größten, wahnsinnigsten Schwarzgeldskandal zu tun hat.

An dieser Stelle kann ich dir bestätigen, dass sich dazu bisher in den einschlägigen Blogs und Berichten fast nichts finden lässt. Eure Krimi-Gabi war Staatsanwältin. Sie schreibt immer dann gut, wenn sie über die Arbeit einer Staatsanwaltschaft schreibt und den Abläufen bei Gericht. Im Zivilrecht kennt sie sich, wie sie zugibt, nicht sonderlich gut aus. Zum Steuerrecht hat sie sich bisher noch nicht geäußert. Sie wird sich da noch weniger auskennen als im Zivilrecht. Und sie weiß auch nicht, wie es an einem Finanzamt zugeht und wie diese Steuerfahnder denn so aufgelegt sind.

Und ich bin nun der Ansicht, dass für die drei Gutachten von Leipziger, Kröber und Pfäfflin die Diehl-Affäre von höchster Bedeutung ist. Sie dürfte dafür gesorgt haben, wie sich der Fall Mollaths Ende 2003, Anfang 2004 entwickelt. Da gibt es diesen einen Steuerfahnder, der sich mit Mollath Anfang 2004 befasst hat. Er ruft bei Gericht an, um Auskunft zu bekommen. Er erhält einen Rückruf von Brixner. Das Ergebnis dieses Telefonats ist der Akteneintrag, dass Mollath ein Spinner wäre.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-gustl-mollath-von-steuerfahndern-als-spinner-eingestuft-1.1672744

Und damit haben wir eine Diffamierung, die am Anfang steht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 15. September 2013, 14:45:21
@Tyko:
ZitatUnd ich bin nun der Ansicht, dass für die drei Gutachten von Leipziger, Kröber und Pfäfflin die Diehl-Affäre von höchster Bedeutung ist. Sie dürfte dafür gesorgt haben, wie sich der Fall Mollaths Ende 2003, Anfang 2004 entwickelt. Da gibt es diesen einen Steuerfahnder, der sich mit Mollath Anfang 2004 befasst hat. Er ruft bei Gericht an, um Auskunft zu bekommen. Er erhält einen Rückruf von Brixner. Das Ergebnis dieses Telefonats ist der Akteneintrag, dass Mollath ein Spinner wäre.

Um diese - private - Ansicht aber als ernstzunehmende Hypothese öffentlich zu vertreten, bedarf es mehr als Spekulationen.
Mollath vertröstet dann aktuell wohl auf sein Buch, welches er schreiben will.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 15. September 2013, 15:53:08
Ich werde jetzt wieder unsystematisch.

Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 12:28:41
Ich sehe den Gutachter Pfäfflin nicht als Lieferanten von "Lyrik"
Ich auch nicht. Das scheint mir mehr Dein Part zu sein.

Auch mit dem übrigen Teil Deiner Antwort, wenn das als Antwort zu verstehen ist, klebst Du ja nicht so sklavisch am Text.

Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 14:36:26
Ein abschreckendes Beispiel für ein nicht-psychiatrisches Gespräch hat Jörg von Hooven abgeliefert, der nicht einmal diese beiden guten Ratschläge beherzigt. Er wählt als Raum das geschäftige München mit seinen lärmenden Autos...
Wenn ich die ganze Sache von Deinem Standpunkt aus betrachte: wieso eigentlich sollte Jörg von Hooven ein psychiatrisches Gespräch führen? Und wenn es wichtig wäre, würde ich noch fragen, wer den Raum des Gesprächs ausgewählt hat. Aber ich finde das nicht wichtig.

Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 14:36:26
Will man nun wissen, ob die Verabreichung von Schmierseife an einen Allergiker, der Kernseife benötigt, bereits als Quälerei zu werten ist,
Wo ist das ärztliche Attest des Allergologen, welches die Notwendigkeit von Kernseife statt Schmierseife bestätigt?

Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 14:36:26
Kern der Causa Mollath - die Schwarzgeldverschiebungen
Soweit ich die sachkundigen Kommentare zu dieser Frage memoriere, handelt es sich um einige zehntausend DM, von denen nicht einmal sicher ist, dass es sich wirklich um Schwarzgeld i. e. S. handelt.
ZitatDie Antwort lässt sich nicht so leicht finden
Ich mag das Wort eigentlich nicht, aber hier passt es dann doch: das ist geraunt.

Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 14:36:26
ZitatNiemand hat jemals bestritten, dass es eine Fa. Diehl gibt oder dass es Streubomben gibt (bei den ,,Microwellen-Waffen" erlaube ich mir trotz der Berichte und bei völliger Ahnungslosigkeit, was Waffen angeht, letzte Zweifel).
Einmal googeln, einmal "diehl mikrowellenwaffen" eingeben und den neunten Treffer anklicken
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:diehl-und-rheinmetall-verkaufen-zusammen-mikrowellen-waffen/1047031828109.html
Und schon gibt es da eine Meldung der Financial Times Deutschland aus dem März 2003.
Und was steht da zu lesen? Die Firma will solche Waffen entwickeln. Was lese ich zehn Jahre später? Es scheint sie noch immer nicht zu geben. Aber auch das ist nur ein Nebenaspekt. Die Schlussfolgerungen aus dem Passus ändern sich keinen Deut, ob es diese Waffen nun gibt oder nicht, ob der Gutachter nun ,,Microwellen-Waffen" oder Microwellen-Waffen schreibt. 

Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 14:36:26
Und ich bin nun der Ansicht, dass für die drei Gutachten von Leipziger, Kröber und Pfäfflin die Diehl-Affäre von höchster Bedeutung ist. Sie dürfte dafür gesorgt haben, wie sich der Fall Mollaths Ende 2003, Anfang 2004 entwickelt. Da gibt es diesen einen Steuerfahnder, der sich mit Mollath Anfang 2004 befasst hat. Er ruft bei Gericht an, um Auskunft zu bekommen. Er erhält einen Rückruf von Brixner. Das Ergebnis dieses Telefonats ist der Akteneintrag, dass Mollath ein Spinner wäre.
Das ist nun wieder Hochspannungs-Lyrik.

Kurz noch, was die Gefährlichkeit angeht. Ich denke etwa so: die Taten, so wie sie vom Gericht festgestellt worden sind (hat seine Ehefrau fast umgebracht, hat es auf Fernstehende in einer Weise abgesehen, die lebensgefährlich ist), sind aus einer schweren psychischen Erkrankung heraus entstanden. Da beruhigt es nicht, wenn ein Jahr lang nichts passiert ist. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass diese Erkrankung inzwischen abgeklungen ist, und einige wenige darauf, dass sie nicht mehr so virulent ist. Wie diese Hinweise zu bewerten sind – das ist der Ansatzpunkt des Bundesverfassungsgerichts. Dies sind die Überlegungen, die ich dem Pfäfflin-Gutachten entnehme. Und inzwischen ist ja wiederum einige Zeit ins Land gegangen. 
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 15. September 2013, 16:04:44
@ P. G., zu Leipzigers Charakter habe ich vorsichtig formuliert

ZitatIch kann ihm auch charakterlich eine sadistische Komponente nicht absprechen.

Ich behaupte nicht, dass er sadistisch veranlagt ist, doch arbeitet er in einer Institution, die ihm eine beträchtliche Machtfülle zukommen lässt, und so etwas kann starke Auswirkungen auf den Menschen selbst haben. Natürlich hätte ich es für mich behalten können. Doch gibt es ja einen zweiten Fall, den sich Leipziger zurechnen lassen muss.

http://4.bp.blogspot.com/-dMW8_VwIn4U/UbmzuVA5f3I/AAAAAAAAFoQ/a6fFubtjvP8/s1600/Unser_Gustl.jpg

Einen Probanden als Sache zu behandeln und ihm Seife zukommen zu lassen, mit der man üblicherweise den Sanitärbereich vornimmt, ist das eine. Einen Probanden, als Besitz zu deklarieren, ist das andere. Diese Haltung ist unvorteilhaft, um es mal diplomatisch auszudrücken.

Wer intuitiv bei diesem Flyer spürt, dass Kröber schlecht beraten ist, Ende Juni so eine Veranstaltung anzukündigen, verfügt noch über einen intakten Kompass, was die öffentliche Wahrnehmung der Causa Mollath betrifft. Wer aber nicht sieht, das bereits Ende Juni absehbar gewesen ist, wie stark der Fall bis Anfang September hochkochen könnte, hätte wenigstens sofort die Nachfrage parat haben müssen, ob denn der Gustl einem solchen Vortrag überhaupt zugestimmt hat. Am Ende hat Kröber auf Kritik reagiert und den Titel geändert und dann noch einmal reagiert und den Vortrag gestrichen.

@ bayle, auf Seite 11 schreibt Leipziger

ZitatNachdem seine Frau das Haus verlassen hatte, hätte er am 18.06.2002 Dr. Schwanner in Erding
aufgesucht Der hätte bei ihm eine Blei- und Lösemittelvergiftung diagnostiziert

Wenn Leipziger Zweifel an dieser Diagnose hegt, (und die kann man durchaus vortragen), dann wäre es gut das zu diskutieren, sonst erschließen sich diese Zweifel nicht. Dass ein Autorestaurator solche Vergiftungen erleiden kann, halte ich erst einmal für grundsätzlich möglich.

http://www.ganzheitliche-gesundheit-erding.de/html/Dr_Alfons_Schwanner.php

Ich kann mir die Sache selbst ansehen und mir meinen Teil dazu denken. Lässt Leipziger das jedoch unerwähnt, fördert das nicht seine Glaubwürdigkeit. Was mir gefällt ist dieses: wenn ein Gutachter nicht einfach behauptet, sondern begründet und belegt.

ZitatWenn man nur lange genug darauf starrt und seinen Grips ein bisschen anstrengt, ...

Der Fall ist komplex und es kann durchaus so sein, dass Leipziger fast keine andere Wahl hatte, als diesen Wahn bei Mollath zu diagnostizieren. Doch habe ich den Verdacht, dass es nicht zwangsläufig so hätte laufen müssen. Es taucht in Leipzigers Gutachten vielfach das Wort Schwarzgeld auf. Doch Leipziger bleibt einen Hinweis schuldig: warum diese Schwarzgeldvorwürfe Mollaths nicht zuträfen. Er hätte es erklären können, doch er tut es nicht. Entscheidend ist ganz am Anfang sein Hinweis auf die betreffenden Akten. Dort findet er die Bescheide der Staatsanschaften zu dem Fall. Er durfte damals davon ausgehen, dass es sich bei der von Mollath postulierten Schwarzgeldsache um nichts Fundiertes handelt, so wie ihm die Unterlagen damals zugänglich waren.

ZitatWorin besteht der üble Scherz?

Der Scherz überschreitet eine Grenze. Jeder sollte sie spüren.

ZitatWas passiert stattdessen? Herr M lächelt und lässt wissen, er werde die Firma, die die Seife hergestellt hat, zur Verantwortung ziehen (wofür auch immer), denn sie stecke ja mit dem Leipziger, mit der Klinik, mit der Justiz und mit der Steuerfahndung unter einer Decke.

So ist es nicht gewesen. Mollath hat sich die Telefonnummer notiert und sich bei der Firma zu ihrem Produkt erkundigt. Hätte Mollath einfach behauptet, dass er in der Klinik Schmierseife statt Kernseife für die Körperpflege hätte benutzen sollen, hätte ich das erst einmal nicht glauben mögen, weil ich es als derart bösartig einstufe, dass ich umgehend den Verdacht hätte, der Mollath würde sich nur etwas ausdenken. Dass nun Leipziger dies bestätigt, ist erschreckend.

ZitatIch fand den Seifen-Text jetzt nicht so pornografisch und habe nicht verstanden, was Dich dabei ins Grausen versetzt hat.

Das Grausen rührt daher, dass Leipziger es einfach so berichtet, als wäre es üblich und Teil guten ärztlichen Handelns. Du magst "Catch 22" und erwähnst Thriller? Ich habe da ein Zitat aus einem Film mit Bombern und den richtigen großen Bomben

ZitatGiles Prentice: A Broken what?
Secretary Baird: Broken Arrow. It's a Class 4 Strategic Theatre Emergency. It's what we call it when we lose a nuclear weapon.
Giles Prentice: I don't know what's scarier, losing nuclear weapons, or that it happens so often there's actually a term for it.

Diese Beiläufigkeit in der mir eine Ungeheuerlichkeit präsentiert wird, ist das Erschreckende. Ich muss dir aber zugestehen, dass sich dieses Grausen einem nicht mitteilen kann, wenn man die Verhältnisse kennt.

Zitatseine zahlreichen schwer erfüllbaren Extrawünsche

Auch das lässt mich verständnislos zurück. Warum muss ein Proband derart überfallartig aus seinem Haus abgeholt werden? Die Polizei hätte Mollath mitteilen können, dass er für fünf Wochen in die Forensik gebracht wird, er solle seine Sachen dafür packen.

Da gibt es diese Entscheidung des BVerfG vom 9. Oktober 2001. Dort kann man einen Grundsatz nachlesen, der zu beachten ist.

http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rk20011009_2bvr152301.html

Zitat(1) Die vom Gutachter genannten Bedingungen, die die angeordnete Beobachtung sinnvoll und ergiebig machen könnten, lassen sich in zulässiger Weise nicht herstellen. Das Untersuchungskonzept zielt darauf ab, den Beschwerdeführer in seinem Alltagsverhalten, seiner Interaktion mit anderen Personen und seinem Verhalten gegenüber Personen, deren Urteil er nicht befürchten muss oder das er für belanglos hält, zu beobachten. Er soll in seiner eigenverantwortlichen Gestaltung des Tagesablaufs, seiner persönlichen Pflege oder Vernachlässigung von Interessen und in seiner Integrationsfähigkeit in die jeweilige Umwelt bzw. Gemeinschaft beobachtet werden. Die damit angestrebte Totalbeobachtung, die Erkenntnisse über die Persönlichkeit des Beschuldigten erbringen soll, die er von sich aus nicht preisgeben will, von denen aber erhofft wird, dass er sie unter der Einflussnahme Dritter offenbart, ist unzulässig. Denn eine solche Maßnahme liefe auf die Umgehung des verfassungsrechtlich garantierten Schweigerechts des Beschuldigten und einen Verstoß gegen § 136 a StPO hinaus. Verfassungsrechtlich steht einer solchen Totalbeobachtung der unantastbare Kernbereich des Persönlichkeitsrechts des Beschuldigten entgegen, der dadurch zum bloßen Objekt staatlicher Wahrheitsfindung gemacht würde, dass sein Verhalten nicht mehr als Ausdruck seiner Individualität, sondern nur noch als wissenschaftliche Erkenntnisquelle verwertet würde.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 15. September 2013, 16:20:04
@Tyko:
ZitatDoch Leipziger bleibt einen Hinweis schuldig: warum diese Schwarzgeldvorwürfe Mollaths nicht zuträfen.
Unsinn. Jeder, der behauptet, diese Vorwürfe treffen zu (also auch du) muss Belege dafür bringen.
Außerdem stellst du ja selbst ganz richtig fest:
ZitatEntscheidend ist ganz am Anfang sein Hinweis auf die betreffenden Akten. Dort findet er die Bescheide der Staatsanschaften zu dem Fall. Er durfte damals davon ausgehen, dass es sich bei der von Mollath postulierten Schwarzgeldsache um nichts Fundiertes handelt, so wie ihm die Unterlagen damals zugänglich waren.
Eben.
Das war damals auch jedem klar, der mit dem Fall Mollath zu tun hatte.
Es ist nur leider in Vergessenheit geraten bzw hat die einschlägige Berichterstattung entscheidend dazu beigetragen, dass darüber inzwischen so viel Verwirrung herrscht.

Zitat
Ich behaupte nicht, dass er sadistisch veranlagt ist, doch arbeitet er in einer Institution, die ihm eine beträchtliche Machtfülle zukommen lässt, und so etwas kann starke Auswirkungen auf den Menschen selbst haben.
Dazu hat P.G. sich schon geäußert - diesen Vorwurf kann man so pauschal dann jedem Arzt, Lehrer, Richter etc machen.
Zitatihm Seife zukommen zu lassen, mit der man üblicherweise den Sanitärbereich vornimmt,
Dazu habe ich dir bereits geantwortet. (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg150099#msg150099)
Kernseife nahm man übrigens früher zum Wäschewaschen - WP:
ZitatIm Handel werden vor allem billigere, unparfümierte Seifen ,,Kernseifen" genannt, welche besonders für das Waschen oder Filzen verwendet werden.
- aus Gründen, die der Wikipediaartikel verrät, ist sie gerade für empfindliche Haut nicht gut geeignet: entfettet zu stark.
Zitat
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernseife
Mit Hilfe der Seife können somit viele, eigentlich nicht in Wasser lösliche Stoffe, wie Fette und mineralische Öle, mit Wasser abgespült werden. Praktisch werden Kernseifen bzw. Zubereitungen auf der Basis von Kernseifen nur noch zum Reinigen der Hände verwendet, da sie zu einer Entfettung der Haut führen und alkalisch reagieren.
Schmierseife und Kernseife unterscheiden sich - auch WP, hättest du also inzwischen nachlesen können - nur durch die verwendete Ausgangssubstanz: im Fall von Schmierseife hat Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Seife#Schmierseife):
ZitatVor 1859 unter dieser Bezeichnung bereits bekannt, damals häufig aus Leinöl (http://de.wikipedia.org/wiki/Lein%C3%B6l#Lein.C3.B6l_in_der_Kosmetik), Rapsöl und Hanföl (http://de.wikipedia.org/wiki/Hanf%C3%B6l#In_der_Kosmetikindustrie_und_Medizin) (grüne Seife) zubereitet.
Also ganz natürliche und wertvolle Öle; dass man Schmierseife (wie Kernseife zum Wäschewaschen) als Haushaltsreiniger verwenden kann, spricht nun mal nicht dagegen, sie auch als Badezusatz zu verwenden.
Zitat. Mollath hat sich die Telefonnummer notiert und sich bei der Firma zu ihrem Produkt erkundigt. Hätte Mollath einfach behauptet, dass er in der Klinik Schmierseife statt Kernseife für die Körperpflege hätte benutzen sollen, hätte ich das erst einmal nicht glauben mögen, weil ich es als derart bösartig einstufe, dass ich umgehend den Verdacht hätte, der Mollath würde sich nur etwas ausdenken.
Quatsch - siehe oben.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 15. September 2013, 16:54:28
@Tyko
Ich denke, unsere Posts haben sich überschnitten, so dass ein Teil Deiner Bedenken von mir schon vorab ventiliert worden ist. Ich kann mich also sehr kurz halten.

ZitatLässt Leipziger das jedoch unerwähnt, fördert das nicht seine Glaubwürdigkeit.
Er konnte nicht wissen, dass später der Nichtmediziner Sponsel versuchen wird, ihm daraus einen Strick zu drehen, und dass 8 Jahre später Tyko kommt und versucht, aus diesem Detail, das jedem Arzt beim ersten Lesen klar ist, weitreichende Schlüsse abzuleiten. Sonst hätte er sicher so etwas mehr ausformuliert. Ich hatte den Dr. Schwanner nicht gegoogelt, weil meine Bemerkung grundsätzlicher Natur ist und auch Geltung beansprucht hätte, wenn er kein ,,Psycho-Kinesiologe" mit allem Drum und Dran wäre. Weiß jeder, der mit solchen Dingen schon mal zu tun hatte.

ZitatEs taucht in Leipzigers Gutachten vielfach das Wort Schwarzgeld auf. Doch Leipziger bleibt einen Hinweis schuldig: warum diese Schwarzgeldvorwürfe Mollaths nicht zuträfen. Er hätte es erklären können, doch er tut es nicht.
Allmählich wirst Du ermüdend. Mir ist unklar, was Du jetzt für Antworten erwartest.

ZitatSo ist es nicht gewesen.
Woher willst Du denn das wissen? Gibt es da eine Stelle in den nachgelassenen Schriften des Herrn M? Wenn ja, warum sollte ich der glauben?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 15. September 2013, 18:13:06
Ich kann aus heutiger Sicht die Gutachten gut beurteilen, wie überzeugend sie auf mich wirken. Doch muss meine Bereitschaft, Dinge zu erklären, die für den Fall wichtig sind, nicht einfach vorausgesetzt werden. Wer von euch mit seinem Wissensstand zufrieden ist, der hat für sich etwas ganz Bedeutendes gefunden. Der Hinweis, dass man als kundiger Mediziner in der Causa Mollath nicht alles komplett erklären kann, kommt deutlich und in klaren Worten. Für die Gutachten ist der von Mollath angezeigte Schwarzgeldskandal grundlegend.

In eurem Bekanntenkreis sind die Bargeldkuriere der Banken aus den 90er Jahren nicht bekannt? Das könnte einiges erklären. Was könnte ich jemandem anbieten, der sich ein wenig einlesen mag in das Sujet? Zuerst  einen Blick in die Ärztezeitung

http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/medizinethik/article/845863/leitartikel-fall-mollath-stoesst-reform-massregelvollzug.html

Der Leitartikel bringt es auf den Punkt.

ZitatGustl Mollath hatte schlicht einen gesellschaftlichen Glaubenssatz in Frage gestellt, der bis zur Finanzkrise in Deutschland kaum zu erschüttern war: Dass Banken behördengleiche Einrichtungen sind, in denen Lug und Trug nicht vorkommen. Berichte von Kriminalität in einem Geldinstitut schienen seinem Gutachter nur durch eine "paranoide Wahnsymptomatik" erklärbar.

Wer sich für den Realitätsgehalt von Mollaths Schilderungen interessiert, sollte sich die Entscheidung des BGH einmal ansehen

http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=2000-8&Seite=4&nr=23797&pos=124&anz=126

Das von Mollath geschilderte Seminar in der Schweiz "Steuerfahnder in der Bank" ist nun keine Erfindung eines Spinners, sondern einfach üblich gewesen.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9089136.html

ZitatSeminare, die auf Durchsuchungsaktionen ("Steuerfahndung in der Bank") vorbereiten, haben Konjunktur. "Die Nachfrage ist riesig", konstatiert Juraprofessor Bernhard Kramer. Als vielbeschäftigter Lektor tourt er durch die Republik, um Bankern das Vorgehen der Steuerfahnder zu erklären.

Einen Blick zurück lohnt sich auch

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13683919.html

ZitatAllein 100 Milliarden Mark gingen somit in Luxemburger Investmentfonds, schätzungsweise das Doppelte floß in andere Anlageformen. Aufgrund dieser "massiven Ausweichreaktionen", urteilte die Bundesbank kürzlich, sei die neue Zinssteuer ein kompletter Reinfall.

Das ist die Größenordnung für Luxemburg. Mollath erlebte die Geldbewegungen in die Schweiz mit. Und er ist der Beichtvater für seine Frau gewesen. Es gibt Zeugen, die bestätigen, dass Frau Mollath damals forciert mit ihren Kenntnissen der Schwarzgeldanlage in der Schweiz geworben hat. (Noch mal nachlesen wollen, was das LG Regensburg Ende Juli dazu schreibt?) Seine Frau war kein Einzelfall.

Und zu den Steuerfahndern gibt es auch einen guten Artikel. Was die so dürfen, ist außergewöhnlich, und im 96er Artikel steht noch

ZitatSeit Ende der vierziger Jahre galten Großaktionen wie die gegen die Dresdner Bank als unzulässig.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13684966.html

Ein schönes Zitat findet sich da zum Steuerrecht

ZitatNicht zu reden von den Zusatzpapieren. Das Formular für den Hausbauerparagraphen 10 e, so sagt ein altgedienter Hamburger Steuerberater, "kann ein Normalsterblicher ohne stundenlanges Literaturstudium nicht bewältigen", und insgesamt, findet er, "ist das ein Wahnsinn, was da betrieben wird".

In den Finanzämtern wird dieses Urteil weithin geteilt. Amtsvorsteher Ehlers aus Blankenese etwa hat von einer Umfrage gelesen, wonach es bei 75 Prozent der Steuerzahler einen Lese-Widerstand gegen die Steuerformulare gibt, zweifelt aber daran: "Das kann nicht richtig sein. 95 Prozent müßten einen solchen Widerstand haben."

Ich habe nun auch Strates längeren Beitrag im Wolff-Blog wiedergefunden. Er skizziert dort seinen Ansatz.

http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/05/26/der-fall-mollath-eine-hangepartie/comment-page-2/#comment-10288

Es bleibt abzuwarten, wie sich das alles weiter entwickelt.  :grins2:

Nachtrag: @ bayle, bei Leipziger habe ich den Hinweis der Staatsanwaltschaft, sie habe kein Ermittlungsverfahren eingeleitet, und den womöglich mündlich überlieferten Hinweis, wie Mollath bei Gericht eingeschätzt wird - eben so, wie es der Steuerfahnder erzählt bekommen hat -, gemeint. Hätte Leipziger stattdessen in der Akte ein Schriftstück des Finanzamtes gefunden, wo zu lesen ist, dass die Steuerfahndung mit einer Hundertschaft die HVB durchsucht hätte, und man ihm den dort aufgefundenen Revisionsbericht zukommen ließe, wäre es ihm möglich gewesen, den Fall anders zu bewerten. Hätte der Steuerfahnder zuerst bei Mollath angerufen, (was möglich gewesen wäre), und nicht bei Gericht, wäre der ganze Fall vielleicht anders gelaufen.

ZitatWoher willst Du denn das wissen? Gibt es da eine Stelle in den nachgelassenen Schriften des Herrn M? Wenn ja, warum sollte ich der glauben?

Hat Mollath kürzlich erzählt, klang glaubwürdig, passt zu dem, was im Gutachten steht; deine Fassung ist mir bisher unbekannt gewesen. Glauben musst du nichts.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 15. September 2013, 18:20:56
@Tyko:
ZitatIn eurem Bekanntenkreis sind die Bargeldkuriere der Banken aus den 90er Jahren nicht bekannt? Das könnte einiges erklären. Was könnte ich jemandem anbieten, der sich ein wenig einlesen mag in das Sujet?

Es bleibt doch alles Geraune und Hearsay, wenn sich bislang außer ein paar Allgemeinplätzen (siehe Diehl) im konkreten Fall  - nämlich dass Mollath behauptet hat, er könne etwas aufdecken und sollte deshalb mundtot gemacht werden - nichts belegen lässt.
Wenn an der Sache irgendwas Handfestes dran wäre, dann hätten investigative Journalisten viel Zeit gehabt, dem nachzugehen.
Inzwischen ist Herr Mollath auf freiem Fuß, d.h. niemand kann ihn daran hindern, konkrete Beweise zu liefern.
Für den STERN bzw Herrn Ritzer und Co wäre das doch DIE STORY schlechthin.
Aber leider werden wir weiterhin blumig auf hoffentlich irgendwann mal erscheinende Bücher vertröstet.

Oder - knapp ausgedrückt:
die von Mollath behauptete Kausalität mit seinem Verfahren (in dem es eigentlich nur um die vorgeworfenen Gewalttätigkeiten ging, die er nicht zugeben wollte)  ist das Wahnhafte  - und nicht eine zufällig mögliche vage Koinzidenz.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 15. September 2013, 18:38:45
Nachtrag:
Eine Zusammenfassung der Geschehnisse um die Hypovereinsbank hat Gerald Mackenthun:

http://geraldmackenthun.de/mollath/aus-dem-revisionsbericht-der-hypovereinsbank-vom-19-01-03/
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 15. September 2013, 18:59:04
@ sweeper, es fällt auf, dass hier im Faden bestimmte Themen aufgegriffen werden und ich umgehend detailgenaue Hinweise bekomme, sei es von der Beschaffenheit von Seifen in Krankenhäusern, sei es von den Explorationstechniken von Gutachtern oder (im Faden für Krimi-Gabi) von Agarkulturen, die bereits E. choli ansetzen, dass jedoch bei anderen Themen fast nichts kommt. Es wird hier immer "geraunt" von einem Schwarzgeldskandal, doch auf Nachfrage kommt dann nichts, so dass ich einfach ein paar Lesemöglichkeiten aufzeige. Mackenthun würde ich nun nicht verlinken. Der Revisionsbericht der HVB liegt vor. Was hat Mollath behauptet? Welche Hinweise hat er gegeben? Was hat sich bestätigt? Eine Abschätzung der Antworten lässt bei mir den Eifer erlahmen, da etwas erklären zu wollen. Klarer Fall.

Dass nun vor einem Prozess eher geschwiegen wird, gehört zum Verfahren dazu. Und es dürften noch etliche Verfahren nötig sein, um die Causa Mollath zu bewältigen. Geduld wäre das Zauberwort. Das juristische Procedere hat gerade erst begonnen. Rechne mal mit ein paar Jahren, die das dauern wird.  :grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 15. September 2013, 19:13:23
Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 18:59:04
@ sweeper, es fällt auf, dass hier im Faden bestimmte Themen aufgegriffen werden und ich umgehend detailgenaue Hinweise bekomme, sei es von der Beschaffenheit von Seifen in Krankenhäusern...

Ja, was hast du erwartet?
Es ist schon aus dermatologischen Gesichtspunkten unsinnig, Allergien als Begründung für einen unstillbaren Wunsch nach Kernseife anzugeben. Diese wirkt entfettend und verstärkt die Probleme.
Die klinisch und dermatologisch erprobten Waschlotionen, die sicher auch in der Forensik Bayreuth zur Anwendung kamen, sind mit Sicherheit für Allergiker besser verträglich.
Und wenn nun ein mitfühlender Klinikmitarbeiter versucht, dem unvernünftigen Wunsch Abhilfe zu schaffen und ihm dies von dir als böser Scherz ausgelegt wird, dann hilft nur der Verweis auf die chemische Zusammensetzung von Schmierseife.
Das wusste übrigens schon seinerzeit die Werbetante Clementine Tilly, dass Frau ihre Hände in einem bestimmten Spülmittel (http://www.youtube.com/watch?v=dRznUl4di8A) baden darf...  ::)
ZitatEs wird hier immer "geraunt" von einem Schwarzgeldskandal, doch auf Nachfrage kommt dann nichts

Irrtum: der einzige, der raunt, bist du.
ZitatMackenthun würde ich nun nicht verlinken.
Warum nicht?
ZitatDer Revisionsbericht der HVB liegt vor. Was hat Mollath behauptet? Welche Hinweise hat er gegeben? Was hat sich bestätigt?
Ja, genau das versuche ich dir zu entlocken: was gibt es Konkretes - und in welchem Zusammenhang steht es mit Mollaths "Recherchen"?
http://dokumentenblog.files.wordpress.com/2012/12/2003-01-revisionsbericht-hvb.pdf
Er ist damals schon zu Hypo-Leuten gegangen mit diesen Behauptungen - und blieb auch damals schon Beweise schuldig.
ZitatEine Abschätzung der Antworten lässt bei mir den Eifer erlahmen, da etwas erklären zu wollen. Klarer Fall.
Du musst nichts erklären.
Aber dann hör auf, rumzuunken.
Bleib lieber bei deiner bescheidenen Aussage von neulich:
ZitatEntscheidend ist ganz am Anfang sein [i.e. Leipzigers] Hinweis auf die betreffenden Akten. Dort findet er die Bescheide der Staatsanschaften zu dem Fall. Er durfte damals davon ausgehen, dass es sich bei der von Mollath postulierten Schwarzgeldsache um nichts Fundiertes handelt, so wie ihm die Unterlagen damals zugänglich waren.
Und hier kann ich nun gar nicht mehr folgen:
ZitatDass nun vor einem Prozess eher geschwiegen wird, gehört zum Verfahren dazu.
Wenn Mollath seine angeblich u.a. bei Klarsfelds eingelagerten Beweise endlich mal hervorzaubern würde, dann käme dies seiner Glaubwürdigkeit in einer neuen Verhandlung doch ungeheuer zugute.
Diese Dinge berühren doch sein eigenes Verfahren nur insoweit, dass man dann endlich verstehen könnte, warum er von Anfang an (seit Lippert im ersten Verfahren - siehe letztes Interview mit Jörg von Hooven  ..) unterstellt hat (unterstellen "musste"), man wolle ihn "verräumen", damit er bloß nichts ausplaudert.


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 15. September 2013, 19:14:43
Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 18:13:06
Ich habe nun auch Strates längeren Beitrag im Wolff-Blog wiedergefunden. Er skizziert dort seinen Ansatz.

Ja der Herr Strate mit seiner bekannten Kompetenz in Sachen psychischer Erkrankungen:
Zitat von: bayle am 22. August 2013, 10:54:27
ZitatZEIT: Halten Sie Herrn Mollath für psychisch gesund?
Strate: Also, ich habe wirklich Verrückte kennengelernt, davon gibt es sehr viele in dieser Gesellschaft. Die Idiotendichte ist groß. Mollath würde ich nicht dazu zählen. Ich halte ihn für eine skurrile, knorrige Persönlichkeit mit Angewohnheiten, die nicht jeder hat.

Das ist von einer entlarvenden Offenheit: Verrückte, Idioten, alles eins. Für ihn gibt es keine Differenzierungen, sondern nur zwei Schachteln: ,,gesund" und ,,Idioten". Dann natürlich ist Herr M. auf jeden Fall gesund, denn er bringt ja fehlerfreie Sätze zustande, ist adrett gekleidet und sabbert nicht. ...
Ist übrigens inzwischen online: http://www.zeit.de/2013/35/gerhard-strate-gustl-mollath/komplettansicht

Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 18:13:06
Hat Mollath kürzlich erzählt, klang glaubwürdig, passt zu dem, was im Gutachten steht; deine Fassung ist mir bisher unbekannt gewesen. Glauben musst du nichts.
Is wahr? Interessiert mich. Wenn Du ihn wieder triffst, dann stell' ihm doch gleichmal diese Fragen, die mich schon lange umtreiben ...,
Zitat von: bayle am 24. August 2013, 10:52:41
Mein Ritt durch die Gutachten, Teil 3. Pfäfflin.
...
ZitatIch frage Herrn M., ob er darauf hinaus will zu sagen, seine Frau sei eine Betrügerin. "Es ist Betrug." Ich frage ihn, ob er, da er ja damals mit seiner Frau zusammenlebte, nicht auch von diesem Betrug gelebt hat? "In der Situation fühlte ich mich nicht wohl. Auch fand ich es nicht richtig, dass man den Leuten 60 Prozent abnimmt. Die haben ein Steuersystem etabliert, wo man 60 Prozent abführt. Dann gibt es Schlupflöcher und manche können sich auf Null herunterregulieren. Sie werden noch sehen, wir kriegen noch bürgerkriegsähnliche Zustände. In der Dritten Welt ist das schon so ... "
Diese Frage, die sich jeder stellt, der sich mit den Details befasst, ist dann offenbar peinlich.

ZitatIm Jahr davor war sie schon einmal eine Woche weg gewesen. Danach hatten wir wieder ganz normal zusammengelebt.
Was der Anlass war, das sagt er nicht. Es scheint sich hier um eine indirekte Bestätigung der Aussage von Petra M zu handeln, dass sie wegen der tätlichen Auseinandersetzungen schon einmal ausgezogen war (s. Leipziger-GA).
Gleich noch einmal:
Zitat"Oft bin ich nachts schweißgebadet aufgewacht bei diesen Geschäften, denn man muss in Minuten entscheiden." Auf die Frage, ob er nicht auch profitiert hat von den Geschäften seiner Frau, sagt er, er habe ihr bei diesen Geschäften geholfen.
Wir müssen natürlich davon ausgehen, dass Herr M. alle Gewinne den hungernden Kindern in Afrika gestiftet hat, denn sein Haus ist zwangsversteigert worden. War ja schmutziges Geld.

Zitat"Ich hatte dann einen Gesprächstermin mit zwei Direktoren und diese auch um Hilfe ersucht. Die waren nicht überrascht. Der Grundzusammenhang war ja bekannt. Die wollten aber in dem Gespräch nur prüfen, welche konkreten Beweise ich in der Hand habe, um zu klären, ob sie sich Sorgen machen müssen oder nicht. Menschlich haben die keine Reaktion gezeigt. So offen und ehrlich wie ich zu denen war, waren sie mir gegenüber nicht. Mein Großvater, mein Vater, meine Mutter und ich waren alle Kunden der Hypobank. Aber so etwas zählt heute nicht mehr. Ich war sehr enttäuscht. Mir hätte es genügt, wenn die gesagt hätten, ,gut, wir halten Ihre Frau an'.
Spannend. Jede Art von Reaktion, die sich tatsächlich auf illegale Geschäfte bezogen hat (was hätten denn die ,,Direktoren" tun sollen, außer ihn nach Beweisen zu fragen?), war ihm gleichgültig oder enttäuschte ihn gar. Es ging ihm um seine Frau. Alles andere ist Garnierung, nachträgliche ,,Rationalisierung", Unterfütterung, Selbstrechtfertigung, wahnhaft ausgebaut.

Ach übrigens, da sind sie ja schon wieder, die Streubomben:
Zitat von: bayle am 24. August 2013, 10:52:41
ZitatAus Presseberichten war zu erfahren, dass die Firma Diehl im Saarland auch Streubomben baute. Da sagte ich zu meiner Frau: "Jetzt ist Schluss mit dem illegalen Geschäft..."
Was seine Frau mit dem Streubomben-Geschäft der Firma Diehl zu tun gehabt hat, das herauszufinden bleibt dankbare Aufgabe für die Mitstreiter des Wolff-Blogs. Da kann man sich noch richtig Lorbeeren verdienen. Scheuen Sie keine Google-Klicks und kein Gehirnschmalz! Gerne auch Youtube-Videoclips.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 15. September 2013, 22:37:51
ZitatJa, was hast du erwartet?

Diese Annahme, dass ich etwas erwartet hätte, trifft es nicht. Ich hätte mich nicht angemeldet, wenn ich etwas erwartet hätte. Es ist eher so, dass ich neugierig gewesen bin, was ich so an Erkenntnissen mitnehme, wenn ich mich anmelde.

ZitatIrrtum: der einzige, der raunt, bist du.

So kann man auch ausweichen. Der Schwarzgeldskandal ist von Mollath in seiner Anzeige klar skizziert worden. Dass die Formatierung ungeübt ist, der Mann kein Experte in der Formulierung von Anzeigen ist, wird deutlich, doch gleichzeitig schildert er außergewöhnlich detailiert.

Du hast vor kurzem beklagt, dass von der Gustl-for-help-Seite, ein paar Dokumente verschwunden seien: frühe Briefe und Anzeigen. So etwas lässt sich häußig über archive.org wieder aufrufen

http://web.archive.org/web/20130305233855/http://www.gustl-for-help.de/

Mollath bezieht sich in seiner Anzeige vom Dezember 2003 auf einen SZ-Artikel von 2002. Er schreibt dann zur Einschätzung der Größenordnung: "Das heißt, was jetzt folgt ist ein Teil von 400 Milliarden Franken!"

Angesichts einer solchen Wortwahl habe ich Schwierigkeiten in euer Gefeixe, Geunke zum Bankenskandal oder wie immer es genannt werden soll, einzustimmen.

ZitatWarum nicht?

Weil Mackenthun möglicherweise zum ersten Mal einen solchen Revisionsbericht gelesen hat?

ZitatAber dann hör auf, rumzuunken.

Dieses Herumgekunke ist ein Stilmittel, das sich in allen Psiram-Fäden zu Mollath findet. Der Hinweis erfolgt klar, dass in solchen Fällen die Beiträge nicht überzeugen können. Redlicher wäre es, einfach einzugestehen, dass man von Schwarzgeldgeschäften und Steuerrecht und Anlageberatung nicht so viel versteht. Solange es nur Geunke ist, kann man es als Stammtischsmalltalk werten.

Zitatdann käme dies seiner Glaubwürdigkeit in einer neuen Verhandlung doch ungeheuer zugute.

Das läuft anders. Seine Frau behauptet etwas. Diese Behauptung wird vom Gericht erst einmal als unwahr eingestuft. Es liegt nun an der Frau, ihre Glaubwürdigkeit darzustellen. Wenn sie ihre Ankündigung umsetzt, im Prozess zu schweigen, wird das nicht gelingen.

ZitatDiese Dinge berühren doch sein eigenes Verfahren nur insoweit,

Das ist Prozesstaktik. Nicht zu viel reden. Im Gerichtssaal ist der richtige Ort. Dort sind die richtigen Zuhörer. Alles zuvor ist PR. Könnte dich ein Stapel Beweise mit Brief und Siegel vom BVerfG eventuell von der Richtigkeit eines Freispruches überzeugen?

ZitatIs wahr? Interessiert mich. Wenn Du ihn wieder triffst, dann stell' ihm doch gleichmal diese Fragen, die mich schon lange umtreiben ...,

Wenn ich schreibe, dass Mollath das erzählt hat, dann darfst du das als Hinweis werten, dass es sich um einen Wortbeitrag handelt, sonst hätte ich anders formuliert. Unzutreffend ist deine Deutung, dass ich behauptet hätte, Mollath hätte es mir erzählt.

ZitatKurz noch, was die Gefährlichkeit angeht. Ich denke etwa so: die Taten, so wie sie vom Gericht festgestellt worden sind (hat seine Ehefrau fast umgebracht, hat es auf Fernstehende in einer Weise abgesehen, die lebensgefährlich ist), sind aus einer schweren psychischen Erkrankung heraus entstanden. Da beruhigt es nicht, wenn ein Jahr lang nichts passiert ist. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass diese Erkrankung inzwischen abgeklungen ist, und einige wenige darauf, dass sie nicht mehr so virulent ist. Wie diese Hinweise zu bewerten sind – das ist der Ansatzpunkt des Bundesverfassungsgerichts. Dies sind die Überlegungen, die ich dem Pfäfflin-Gutachten entnehme. Und inzwischen ist ja wiederum einige Zeit ins Land gegangen.

Warten wir ab, was die Gerichte so zu Tage fördern. Auf das alte Brixner-Urteil mag ich mich nicht mehr beziehen, es ist gut, dass es einen neuen Prozess gibt. Und zwar einen bei dem Mollath auch anwaltlich vertreten wird.

Die nächste spannende Entscheidung könnte vom OLG München kommen. Wie werden die Richter den Antrag auf Klageerzwingung gegen Richter E und Gutacher L bescheiden? Mittlerweile hat Strate auch die 182 Seiten auf seiner Seite zur Verfügung gestellt

https://docs.google.com/viewer?url=http%3A%2F%2Fstrate.net%2Fde%2Fdokumentation%2FMollath-Klagerzwingung-2013-08-15.pdf

:prosit
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 15. September 2013, 22:45:00
@Tyko:

Du bist mir sympathisch, weil du so rührend an Mollaths Selbstbekundungen glaubst.
Schon deshalb bin ich gespannt, ob und wann G.M. wohl endlich "Buddha bei die Fische" tut. Ich fürchte aber, alles ist nur heiße Luft.

Warten wir es einfach in Ruhe ab - bislang kam aus der Ecke nichts, was die journalistischen Bluthunde auf die Fährte gesetzt hätte  :stricken
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 16. September 2013, 06:43:00
Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 22:37:51
So kann man auch ausweichen. Der Schwarzgeldskandal ist von Mollath in seiner Anzeige klar skizziert worden. Dass die Formatierung ungeübt ist, der Mann kein Experte in der Formulierung von Anzeigen ist, wird deutlich, doch gleichzeitig schildert er außergewöhnlich detailiert.
...
Mollath bezieht sich in seiner Anzeige vom Dezember 2003 auf einen SZ-Artikel von 2002. Er schreibt dann zur Einschätzung der Größenordnung: "Das heißt, was jetzt folgt ist ein Teil von 400 Milliarden Franken!"

Angesichts einer solchen Wortwahl habe ich Schwierigkeiten in euer Gefeixe, Geunke zum Bankenskandal oder wie immer es genannt werden soll, einzustimmen.
Was steht denn da zu lesen?
Zitat
Meine Frau und damit auch ich, stehen im Zusammenhang mit diesem Zitat aus der Süddeutschen
Zeitung vom 24 Juni 2002 : " . . . . . " .
Für die Schweiz, dem größten Offshore-Finanzplatz der Welt, geht es um viel. Auf Konten in
Zürich. Genf oder Basel lagert ein Drittel des im Ausland angelegten Vermögens,. etwa 4000
Milliarden Franken. Schätzungsweise ein Zehntel davon ist bei den Finanzbehörden im Aus
. land nicht deklariertworden. . ' .
Das heißt, was jetzt folgt ist ein Teil von 400 Milliarden Franken !
Aha. Ist jetzt nicht so völlig überwältigend. Auch 10 DM wären ein Teil von ,,400 Milliarden". Was sind seine Quellen? Seine Frau und ein Zeitungsartikel. Mit letzterer Methode hat er ja auch die von Dir als so ausschlaggebend eingeschätzte Diehl-Verwicklung nachgewiesen. Jetzt hört aber mal auf zu unken!
:schreck

Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 22:37:51
ZitatWarum nicht?
Weil Mackenthun möglicherweise zum ersten Mal einen solchen Revisionsbericht gelesen hat?
Aber das kann ihn doch nicht hindern, sich ein fundiertes Urteil zu bilden:
Zitat von: Tyko am 27. August 2013, 21:00:05
Ich habe die Gutachten gelesen. Es sind meine ersten derartigen Gutachten.

ZitatUnzutreffend ist deine Deutung, dass ich behauptet hätte, Mollath hätte es mir erzählt.
Nun sei doch nicht gleich beleidigt!

ZitatWarten wir ab, was die Gerichte so zu Tage fördern.
Ich darf Dich daran erinnern, dass Dein Einstieg hier die Kritik an den Gutachten war. Das von Dir entworfene Szenario wird nichts beitragen, in dieser Frage weiteren Aufschluss zu geben. Wenn alles so läuft, wie Du Dir das vorstellst, dann wären die Gutachten unnötig gewesen, und niemand wird gezwungen oder auch nur in der Lage sein, sie inhaltlich zu prüfen. Sie können aber damit nicht für invalide gehalten werden, was die Diagnose angeht – das wäre, wie die Temperatur abzustreiten, weil man nicht hätte messen dürfen. Das spielt dann wieder durchaus eine Rolle insofern, als es die Glaubwürdigkeit der Investigationstätigkeit des Herrn M. in Sachen Bankenskandal berührt.  Was die Überprüfung der Gutachten durch Dich angeht, da hat sich Deine Bewertung ja vom Text ab und in die Anmutung, ins Kosmische hinein erhoben. 
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. September 2013, 07:59:45
@Tyko:
Ich finde diese deine 1:1 Identifikation mit Strate inzwischen (im Lichte des neuen Tages sozusagen) doch sehr eigentümlich. Das löst in mir den Eindruck aus, keine eigenständige Person als Gesprächspartner zu haben, sondern einen Klon von Strate.
Deshalb gehen auch bestimmte Argumente ins Leere - sie passen nicht zur Verteidigungslinie und werden einfach ausgeblendet.
Siehe Schmierseifen-Beispiel:
aufgegriffen wird am Ende von dir nicht der eigentliche Inhalt des Arguments (und damit die Widerlegung des von dir behaupteten "bösen Scherzes", sondern nur meine einleitende rhetorische Floskel  "Was hast du erwartet?" -  damit lässt sich nur oberflächlich Dialogbereitschaft vortäuschen ... aus juristischer Gepflogenheit mag man sich damit momentan aus der Affäre ziehen können.

Übrigens haben die Wahlkampfveranstaltungen mit Strate und Schlötterer in Bayern ja nicht viel gebracht, nicht wahr? Die große Masse der Bürger scheint also selbst in Bayern nicht der Auffassung zu sein, dass Herr Seehofer, Frau Merk etc Teil eines korrupten Regimes seien, das alles daran setzt, Herrn Diehl zu schützen und notfalls unbequeme Whistleblower in die Klapse abschiebt.
Für den Fall Mollath bedeutet das nach meiner Einschätzung, dass bis zur WA das öffentliche Interesse gegen Null gehen wird. Da  soll die Veröffentlichung des Klageerzwingungs-Textes wohl ein wenig vorbeugen.

Aber irgendwann erschöpft sich das mit Strates Dokumenten auch.
Aus meiner Sicht ist dieser Punkt bereits überschritten. Wer soll denn all die Schriftsätze lesen? -
Und vor allem: welchen Informationsgehalt haben seine eigenen Schriften, da man ja dennoch immer selbst nachprüfen muss, an welchen Stellen er selektiv und entstellend zitiert? -
Jetzt hat "Gustl-for-Help" auch die Originalschriften Mollaths aus dem Netz genommen; d.h. man kann nicht mal mehr die Zitate im Zusammenhang prüfen.

Theoretisch könnte Strate sogar im Nachhinein noch dies und das in seinen veröffentlichten docs abändern, falls sich herausstellt, dass es vor den Augen einer neugierigen Öffentlichkeit ungünstig für seinen Mandanten ist. Wer will ihn daran hindern?
Die "Transparenz" ist also großenteils eine Scheintransparenz - sie nützt vor allem Strate selbst.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 16. September 2013, 09:13:24
Zitat von: Tyko am 15. September 2013, 16:04:44
@ P. G., zu Leipzigers Charakter habe ich vorsichtig formuliert

ZitatIch kann ihm auch charakterlich eine sadistische Komponente nicht absprechen.

Ich behaupte nicht, dass er sadistisch veranlagt ist, doch arbeitet er in einer Institution, die ihm eine beträchtliche Machtfülle zukommen lässt, und so etwas kann starke Auswirkungen auf den Menschen selbst haben. Natürlich hätte ich es für mich behalten können. Doch gibt es ja einen zweiten Fall, den sich Leipziger zurechnen lassen muss.

http://4.bp.blogspot.com/-dMW8_VwIn4U/UbmzuVA5f3I/AAAAAAAAFoQ/a6fFubtjvP8/s1600/Unser_Gustl.jpg

Einen Probanden als Sache zu behandeln und ihm Seife zukommen zu lassen, mit der man üblicherweise den Sanitärbereich vornimmt, ist das eine. Einen Probanden, als Besitz zu deklarieren, ist das andere. Diese Haltung ist unvorteilhaft, um es mal diplomatisch auszudrücken.

Wer intuitiv bei diesem Flyer spürt, dass Kröber schlecht beraten ist, Ende Juni so eine Veranstaltung anzukündigen, verfügt noch über einen intakten Kompass, was die öffentliche Wahrnehmung der Causa Mollath betrifft. Wer aber nicht sieht, das bereits Ende Juni absehbar gewesen ist, wie stark der Fall bis Anfang September hochkochen könnte, hätte wenigstens sofort die Nachfrage parat haben müssen, ob denn der Gustl einem solchen Vortrag überhaupt zugestimmt hat. Am Ende hat Kröber auf Kritik reagiert und den Titel geändert und dann noch einmal reagiert und den Vortrag gestrichen.
Du hast absolut recht, dass das mit dem Fallseminar unterirdisch war. Nur muss man auch das differenzierter betrachten. Jemand in der Position, wie Kröber oder Leipziger schreibt keinen Flyer. Dafür sind andere zuständig und wie das ganze zustande kam, entzieht sich letztendlich unserer Kenntnis. Dass sich niemand dazu nachträglich äußerte, könnte auch darauf hinweisen, dass man eine Schreibkraft (Sekretärin) schützen will. Die Verantwortung findet sich trotzdem fraglos weiter oben in der Hierarchie.

Nichtsdestotrotz bleibt meine Anmerkung bestehen, dass auf der Grundlage von bloßen Vorurteilen und den einzelnen Gutachten küchenpsychologische Psychogramme über die Beteiligten erstellt werden und gleichzeitig wird über "Ferngutachten" geschimpft. Das muss ich als Doppelmoral ankreiden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. September 2013, 09:32:33
@P.G.:
ZitatDu hast absolut recht, dass das mit dem Fallseminar unterirdisch war.

Zu diesem angekündigten Fallseminar habe ich eine Verständnisfrage.

Nachdem nun der Fall Gustl Mollath von der Unterstützerplattform "Gustl-for-Help" gezielt in die Öffentlichkeit gebracht wurde - und zwar bis vor kurzem mit vielen typischen (!) Briefwechseln Mollaths aus jener Zeit - ist doch ohnehin billigend in Kauf genommen worden bzw wurde beabsichtigt, dass jeder darüber frei und öffentlich seine Meinung kundtun kann.
Der geplante Inhalt dieses angekündigten Seminars bzw des Vortrags bestand - nach meinem Verständnis des Untertitels - hauptsächlich darin, sich mit diesem neuen Phänomen der öffentlich geführten Diskussion über den Fall Mollath (und evtl künftige vergleichbare Fälle..) auseinanderzusetzen und mögliche Konsequenzen zu erarbeiten: "Realität, Wahn, Justiz und Medien" (http://4.bp.blogspot.com/-dMW8_VwIn4U/UbmzuVA5f3I/AAAAAAAAFoQ/a6fFubtjvP8/s1600/Unser_Gustl.jpg)

Das ist an sich doch nicht anstößig.
Selbst Herr Strate veröffentlicht schließlich alles inclusive Unterstellungen  - ohne Rücksicht auf etwaige Befindlichkeiten von Frau Maske, Herrn Reichel, Herrn Brixner, die Gutachter oder sonstwen und tingelte in dieser Angelegenheit mit Herrn Schlötterer wahlkampfunwirksam durch Bayerns Kneipenlandschaft.

Die Wahl des Titels mag wohl ungeschickt gewesen sein, weil vergessen wurde (wie auch in der SIXT-Werbung), die notwendigen Anführungszeichen zu setzen.
Das Phänomen "Unser Gustl" wurde aber gezielt zu Solidarisierungszwecken erzeugt durch die Unterstützerplattform "Gustl for Help" - der Titel des Seminars/Vortrags nahm lediglich Bezug auf dieses Phänomen und sollte keineswegs signalisieren, dass die beteiligten Forensiker Herrn Mollath womöglich als "ihr Eigentum" betrachten.

Aber vielleicht habe ich das falsch verstanden und lasse mich von dir gerne korrigieren.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 16. September 2013, 10:57:19
@ bayle

ZitatWas sind seine Quellen? Seine Frau und ein Zeitungsartikel.

Für eine Anzeige reicht so etwas. Ein Staatsanwalt liest auch den Stern und kann einen Artikel als Ansatz für seine Ermittlungen nehmen.

ZitatMit letzterer Methode hat er ja auch die von Dir als so ausschlaggebend eingeschätzte Diehl-Verwicklung nachgewiesen.

Es gibt die Diehl-Affäre, die für das Finanzamt Nürnberg große Bedeutung hat. Getrennt davon ist Mollaths Engagement gegen den Rüstungskonzern Diehl zu sehen.

ZitatJetzt hört aber mal auf zu unken!

Ich habe Zweifel, ob du in ein paar Sätzen die Diehl-Affäre skizzieren kannst. Ich habe Zweifel, ob du die wirtschaftlichen Aspekte der Causa Mollath im Blick hast. Daraus erwächst meine Vermutung, dass du einen wichtigen Teil des Ganzen ausblendest. Damit schaffst du es den Fall zu simplifizieren, so dass er eine für dich handliche Größe aufweist. Das ist mein Eindruck. Und aus dem Grund betrachte ich deine bisherige Einschätzung der drei Gutachten von Leipziger, Kröber und Pfäfflin als vorläufig.

ZitatAber das kann ihn doch nicht hindern, sich ein fundiertes Urteil zu bilden:

Sein Urteil lautet:

ZitatDer Bericht der Bank bestätige eben nicht die Beihilfe von Frau Mollath zur Steuerhinterziehung. Die Mollath-Unterstützer wollen einfach [hier fehlt ein Wort] begreifen, dass man Geld auch im Ausland anlegen darf. Natürlich erscheint es dem Normalbürger als reichlich dubios, dass eine Bankangestelltin Bargeld für ihre Kunden über die Grenze bringt.

Man darf Geld im Ausland anlegen. Die Anlage in der Schweiz ist jedoch von einer Besonderheit geprägt. Die Banken dort nehmen hohe Gebühren. Das ist der "Schwarzgeldaufschlag", den die Kunden bereit sind zu zahlen, weil die Schweiz eben diesen Vorteil hat. Wer sein Geld in der Schweiz anlegen möchte, kann das gut machen, indem er eine Überweisung von Deutschland in die Schweiz tätig. Wer aber in den 90er Jahren den Kurier-Dienst der Banken genutzt hat, um sein Geld nach Luxemburg oder in die Schweiz zu transferieren, dürfte nach allgemeiner Lebenserfahrung ein Motiv gehabt haben. Dieses bleibt Mackenthun schuldig. Und er blendet ebenfalls aus, dass es beim Grenzübertritt eine Höchstgrenze für Bargeld gibt, die man mitführen darf. Dabei wird über die Arbeit der Zöllner an der Schweizer Grenze regelmäßig berichtet ...

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-84061011.html

ZitatDer im Bericht erwähnte geschilderte spezifische Geldwäsche-Verdacht war wie gesagt nicht von Mollath erwähnt worden ...

Mollaths Anzeige ist überschrieben mit "Anzeige/Steuerhinterziehung, Steuerumgehung, Geldwäsche ..."

ZitatDer Bericht der Bank bestätige eben nicht die Beihilfe von Frau Mollath zur Steuerhinterziehung.

Auf Seite 4/5 des Revisionsbericht ist vermerkt, dass Frau Mollath sich weigert über das Thema Schweiz und Geld zu sprechen, was die Familie K betrifft. Selbst als ihr die Vollmacht, die Mollath der Bank hat zukommen lassen, vorgelegt wird, redet sie nicht.

(Ich stell mir gerade vor, wie Frau Mollath im Prozess diese Fragen erneut gestellt bekommt und dann einfach nicht reden will, doch die Realität kann so bitter sein, vor allem wenn sie in Gestalt von Richtern einer Wirtschaftsstrafkammer die Fragen stellt. Vielleicht wird jetzt deutlich, warum Frau Mollath in dem kommenden Prozess von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen sollte. Richter können so böse sein ... und sie könnten die Familie K als Zeugen laden und sie könnten sie vereidigen ...)

ZitatDas Wort "Schwarzgeld" im Bank-Bericht fällt nicht im Zusammenhang mit Mollaths Ex-Frau

Es findet sich in der Überschrift auf Seite 4 ...

ZitatEs gab kein „System“, sofern damit suggeriert werden soll, dass die Bank dieses System betrieb.

Auf Seite 5 wird das System, das die Bank betrieb, von Frau Mollath beschrieben und bestätigt. Die extrem schweigsame Frau Mollath wollte nicht ausschließen, dass es sogar Bargeldbewegungen in die Schweiz gab. Und sie verfügt über eine interne Dienstanweisung der HVB, die sie aber nicht herausrücken will. Da taucht auch das garstige Wort "Depoteinlieferungen" auf. Aber all das hat Mackenthun zwar gelesen, doch er versteht es nicht.

Auf Seite 15 folgt die Zusammenfassung. Mollath verfügt über Insiderwissen. Alles, was er vorträgt, stimmt und - so darf man das lesen - es ist zu befürchten, dass das, was bisher noch nicht bestätigt werden konnte, weil die Mitarbeiter hartnäckig bei bestimmten Fragen schweigen, sich ebenfalls als zutreffend herausstellt. Der Revisor betont dann die Gefahr, dass Mollath an die Öffentlichkeit gehen könnte und dass er womöglich noch weitere Unterlagen hat. Klarer kann ein Revisionsbericht nicht formulieren, sonst wird es für die Beteiligten gefährlich.

Zitatsich ein fundiertes Urteil zu bilden

Mackenthuns Urteil halte ich nicht für fundiert. Aus dem Grunde würde ich den Beitrag nicht verlinken. Ich habe mir ein wenig Zeit genommen, um für die Leser dieses Fades ein paar hilfreiche Artikel zu finden. Leider habe ich keinen Link zu einer fundierten Analyse des Revisionsberichtes gefunden. Das ist zu bedauern.

ZitatNun sei doch nicht gleich beleidigt!

I wo, bin nicht beleidigt. Ich habe bei deiner Formulierung gelacht.

ZitatDas von Dir entworfene Szenario wird nichts beitragen, in dieser Frage weiteren Aufschluss zu geben.

Ich bin unsicher, welches Szenario du meinst. Vielleicht dieses hier

ZitatNachtrag: @ bayle, bei Leipziger habe ich den Hinweis der Staatsanwaltschaft, sie habe kein Ermittlungsverfahren eingeleitet, und den womöglich mündlich überlieferten Hinweis, wie Mollath bei Gericht eingeschätzt wird - eben so, wie es der Steuerfahnder erzählt bekommen hat -, gemeint. Hätte Leipziger stattdessen in der Akte ein Schriftstück des Finanzamtes gefunden, wo zu lesen ist, dass die Steuerfahndung mit einer Hundertschaft die HVB durchsucht hätte, und man ihm den dort aufgefundenen Revisionsbericht zukommen ließe, wäre es ihm möglich gewesen, den Fall anders zu bewerten. Hätte der Steuerfahnder zuerst bei Mollath angerufen, (was möglich gewesen wäre), und nicht bei Gericht, wäre der ganze Fall vielleicht anders gelaufen.

Das ist die Frage, die sich mir stellt. Könnte ein Gutachter in dem Fall noch zu einem Wahn gelangen?

ZitatWas die Überprüfung der Gutachten durch Dich angeht, da hat sich Deine Bewertung ja vom Text ab und in die Anmutung, ins Kosmische hinein erhoben.

Eine "Überprüfung" im strengen Wortsinn würde ich nicht angehen wollen. Mein Leseeindruck könnte jedoch aufschlussreich sein, weil ich in einigen Bereichen weitergehende Kenntnisse habe und die Causa Mollath wahrlich komplex ist. Wenn sich für dich, das von mir gewünscht Irdische als kosmisch darstellt, ist dies wiederum nur ein Klacks, der mir etwas mehr über dich und deine Art die Gutachten zu lesen vermittelt. Und das sehe ich wiederum als einen Gewinn an.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 16. September 2013, 12:38:38
Zitat von: Tyko am 16. September 2013, 10:57:19
Für eine Anzeige reicht so etwas. Ein Staatsanwalt liest auch den Stern und kann einen Artikel als Ansatz für seine Ermittlungen nehmen.
Dann wird er wohl auch ganz ohne den Herrn M ermitteln, der ja nichts Substanzielles beigetragen hat, außer in Schriftstücken merkwürdiger äußerer Form darauf hinzuweisen, dass es diesen Artikel gibt.

Zitat von: Tyko am 16. September 2013, 10:57:19
Ich stell mir gerade vor,  wie Frau Mollath im Prozess diese Fragen erneut gestellt bekommt und dann einfach nicht reden will
Mir drängt sich eine ganz andere Vorstellung auf: Ich stelle mir vor, wie Herr M nun endlich zu den Einzelheiten der ,,Diehl-Geschichte" befragt wird und dann einfach nicht reden kann

Zitat von: Tyko am 16. September 2013, 10:57:19
Und aus dem Grund betrachte ich deine bisherige Einschätzung der drei Gutachten von Leipziger, Kröber und Pfäfflin als vorläufig.
ZitatAber das kann ihn doch nicht hindern, sich ein fundiertes Urteil zu bilden:
...
Zitatsich ein fundiertes Urteil zu bilden
Mackenthuns Urteil halte ich nicht für fundiert.
Hier hast Du den Sinn meiner Bemerkung, wie sagst Du so schön, ,,ausgeblendet". Dann noch einmal im Klartext: wenn er keine Ahnung hat von Revisionsberichten, dann unterscheidet er sich darin nicht von Deiner Qualifikation, die Gutachten einzuschätzen.

Zitat von: Tyko am 16. September 2013, 10:57:19
Mollaths Anzeige ist überschrieben mit "Anzeige/Steuerhinterziehung, Steuerumgehung, Geldwäsche ..."
Mollaths Anzeige ist überschrieben mit:
Zitat

Anzeige
Steuerhinterziehung, Steuerumgehung , Geldwäsche,
Anstiftung und Beihilfe dazu
Insidergeschäfte
Schwarzarbeit
in hunderten , ja sogar tansenden Fällen
Kriminelle Vereinigung
Körperverletzung
Verdunkelung
Verschleppung
Falschanzeige
Nötigung
Kein Wunder, dass der Steuerfahnder erst mal bei Gericht angerufen hat, um zu erfahren, ob da etwas über diesen merkwürdigen Vogel bekannt ist.

Zitat von: Tyko am 16. September 2013, 10:57:19... Hätte der Steuerfahnder zuerst bei Mollath angerufen, (was möglich gewesen wäre), und nicht bei Gericht, wäre der ganze Fall vielleicht anders gelaufen.

Das ist die Frage, die sich mir stellt. Könnte ein Gutachter in dem Fall noch zu einem Wahn gelangen?
Auf diese - sehr hypothetische - Frage ist eine klare Antwort möglich. Spätestens nach dem ersten ausführlicheren Kontakt mit Herrn M. hätte der Steuerfahnder ganz von allein die Bemerkung "Spinner" geschrieben, er hätte gar nicht mehr bei Brixner anrufen müssen. Nein, der Fall wäre sicher nicht grundsätzlich anders gelaufen (es ging ja schließlich um gefährliche Körperverletzungen etc.), und Ja, natürlich hätte der Gutachter einen Wahn diagnostizieren können.

ZitatWenn sich für dich, das von mir gewünscht Irdische als kosmisch darstellt, ist dies wiederum nur ein Klacks, der mir etwas mehr über dich und deine Art die Gutachten zu lesen vermittelt. Und das sehe ich wiederum als einen Gewinn an.
Du scheinst zu glauben, die Fülle der psychopathologischen Auffälligkeiten, die scheinbar banal sind, bilden nur schmückendes Beiwerk, welches nichtig wäre, wenn es die Diehl-Verwicklung wirklich gäbe. Das ist schlicht und ergreifend falsch.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 16. September 2013, 12:40:45
@ P. G.

ZitatNichtsdestotrotz bleibt meine Anmerkung bestehen, dass auf der Grundlage von bloßen Vorurteilen und den einzelnen Gutachten küchenpsychologische Psychogramme über die Beteiligten erstellt werden und gleichzeitig wird über "Ferngutachten" geschimpft. Das muss ich als Doppelmoral ankreiden.

Ein Psychogramm habe ich nicht erstellt. Ich habe nur eine Andeutung gegeben, wie das, was Leipziger zu dem Vorfall mit der Schmierseife schreibt, auf mich wirkt. Und ich hätte wohl geschrieben, wenn diese Stelle allein stünde, dass Leipzigers Schilderung auf mich sadistisch wirkt. Da nun aber dieser Flyer vorliegt, gehe ich einen Schritt weiter, und stelle klar, dass ich Leipziger nicht mehr verteidigen würde, wenn irgend jemand eine sadistische Kompente in seinem Charakter verorten mag. Über "Ferngutachten" habe ich nicht geschimpft.

ZitatJemand in der Position, wie Kröber oder Leipziger schreibt keinen Flyer. Dafür sind andere zuständig und wie das ganze zustande kam, entzieht sich letztendlich unserer Kenntnis.

Hier der Flyer in der Gesamtschau.

http://www.forensik-berlin.de/content/Fallseminar_2013.pdf

Kröber ist der Veranstalter. Die Titel der Vorträge werden bei solchen Veranstaltungen immer mit dem Vortragenden abgestimmt. Eine Sekretärin würde sich eine solche Eigenmächtigkeit nicht leisten. Man darf in diesem Fall davon ausgehen, dass es ein Telefonat von Kröber und Leipziger zu dem Vortrag gegeben hat.

@ sweeper, der Flyer ist von Ursula Prem in ihrer Kolumne kommentiert worden

http://www.ein-buch-lesen.de/2013/06/gustl-mollath-die-eule-der-minerva.html

In irgendeinem Blog kam dann der Hinweis, dass die für Leipziger zuständige Ministerin auf Abgeordnetenwatch gefragt wurde, ob es rechtens sei, dass ein Chefarzt über einen Patienten öffentlich mit Namensnennung spreche. Daraufhin wurde der Seminarpunkt gelöscht und später um einen anderen Punkt ergänzt. Wie die Kausalitäten verlaufen, habe ich nicht verfolgt.

ZitatDas ist an sich doch nicht anstößig.

Es dürfte standesrechtlich mehr als bedenklich sein, wenn ein Arzt öffentlich über seinen Patienten berichtet, ohne dass er die Erlaubnis vom Patienten dazu bekommen hat.

ZitatSelbst Herr Strate veröffentlicht schließlich alles inclusive Unterstellungen

Strate ist Rechtsanwalt. Meine Vermutung ist, dass er sehr bewusst bestimmte Klarnamen veröffentlicht. Das alles in der Haltung: "Komm schon. Verklag mich!" In einem solchen Prozess könnten dann wiederum viele böse Fragen gestellt werden. Das ist Kalkül. Ernster ist da das Schreiben des Professors zu werten, der über seinen Anwalt verlangt hat, dass sein Gutachten über Mollath von Strates Seite genommen wird. Zur Zeit ist Strate jedoch noch nicht eingeknickt.

Zitatund zwar bis vor kurzem mit vielen typischen (!) Briefwechseln Mollaths aus jener Zeit

Versteh ich nicht, was diese Aktion soll. Archive.org ist bekannt und die Dokumente sind dort leicht abrufbar.

Zitatdass die beteiligten Forensiker Herrn Mollath womöglich als "ihr Eigentum" betrachten.

Es geht doch darum, wie das in der Öffentlichkeit wirkt. Und wenn sich abzeichnet, dass im Juli/August der WA durchkommen könnte und dass das BVerfG womöglich entscheidet, dann ist es keine weise Entscheidung einen solchen Titel zu wählen. Leipziger und Kröber wirken halt bei so einem Titel ein bisserl wie Plantagenbesitzer. Da könnten böse Kommentare folgen.

Wenn so etwas während des kommenden Prozesses passieren sollte, stiege die Wahrscheinlichkeit deutlich an, dass weitere Dokumente geleakt werden. Wie schon angemerkt, ist der Revisionsbericht von irgendeiner Person geleakt worden und die Aktennotiz des Steuerfahnders, die die Diffamierung Mollaths belegt, hat ebenfalls jemand geleakt.

ZitatIch finde diese deine 1:1 Identifikation mit Strate inzwischen (im Lichte des neuen Tages sozusagen) doch sehr eigentümlich.

Eine Identifikation mit Strate ist mir fremd. Nein, wirklich nicht.

ZitatDas löst in mir den Eindruck aus, keine eigenständige Person als Gesprächspartner zu haben, sondern einen Klon von Strate.

Glaube ich dir nicht, dass du das wirklich meinst. Strate könnte niemals schreiben, dass er den Fall wie eine Daily Soap verfolgt. Nein, wirklich nicht.

ZitatSchmierseife

Das findet sich nirgendwo sonst. Das ist eine Verstörung, die sich bei mir eingestellt hat. Ich habe die Vermutung, dass ich mich hier mit Ärzten unterhalte. Ich bin kein Arzt. Ich kann da auch nicht viel mehr sagen.

ZitatDa  soll die Veröffentlichung des Klageerzwingungs-Textes wohl ein wenig vorbeugen.

Strate veröffentlicht alle seine Schriftsätze. Dieser hier ist aber noch nirgendwo erwähnt worden. Ich habe ihn auch erst gestern entdeckt.

ZitatAus meiner Sicht ist dieser Punkt bereits überschritten. Wer soll denn all die Schriftsätze lesen? -

Nun ja, ich z. B.  :grins

Im Schnelldurchlauf für dich: das sieht vielversprechend für Strate aus. Im Lichte der letzten Entscheidung des BVerfG und der Stellungnahme des GBA wird die Klageerzwingung wohl durchlaufen - spätestens beim BVerfG. Interessant ist eine Fußnote. Da kann sich Strate auf einen Meindl im Handbuch für den Staatsanwalt, das maßgeblich von bayerischen Staatsanwälten erstellt wird, bei seiner Rechtsauffassung stützen. Das könnte gut der Oberstaatsanwalt Meindl aus Regensburg sein.

http://www.beck-shop.de/Vordermayer-von-Heintschel-Heinegg-Handbuch-Staatsanwalt/productview.aspx?product=8488129

Die Gutachten und Beschlüsse erfüllen offensichtlich nicht die Anforderungen des BVerfG. Das könnte bereits vom OLG München festgestellt werden. Dann würden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den Richter und den Gutachter wegen Freiheitsberaubung beginnen.

Zitatwelchen Informationsgehalt haben seine eigenen Schriften,

Strate zitiert aus Briefen Mollaths, die bisher nicht frei zugänglich gewesen sind - wer Lust hat, kann auf Seite 84 unten einsteigen. Daraus geht hervor, dass Frau Mollath ihrem Mann das Angebot mit den "500.000 Euro behalten gegen Stillschweigen" persönlich hat zukommen lassen. Dieser Brief stützt also die Aussage von Edward Braun und lässt Frau Mollath schlecht aussehen mit ihrer Aussage gegenüber Otto Lapp.

Zitatda man ja dennoch immer selbst nachprüfen muss, an welchen Stellen er selektiv und entstellend zitiert? -

Achtung! Das ist ein Schreiben an das OLG München. Strate ist als Rechtsanwalt ein Organ der Rechtspflege. Es gibt da strenge Vorschriften.

http://www.gesetze-im-internet.de/brao/__43a.html

Zitat(3) Der Rechtsanwalt darf sich bei seiner Berufsausübung nicht unsachlich verhalten. Unsachlich ist insbesondere ein Verhalten, bei dem es sich um die bewußte Verbreitung von Unwahrheiten oder solche herabsetzenden Äußerungen handelt, zu denen andere Beteiligte oder der Verfahrensverlauf keinen Anlaß gegeben haben

Das OLG München wird den Antrag sorgfältig prüfen. Vertrau da einfach den Richtern.

ZitatJetzt hat "Gustl-for-Help" auch die Originalschriften Mollaths aus dem Netz genommen; d.h. man kann nicht mal mehr die Zitate im Zusammenhang prüfen.

Ich habe doch den Direktlink zur alten Seite hier eingestellt. Dort kannst du die gelöschten Dokumente herunterladen. Einfach anklicken  8)

ZitatTheoretisch könnte Strate sogar im Nachhinein noch dies und das in seinen veröffentlichten docs abändern, falls sich herausstellt, dass es vor den Augen einer neugierigen Öffentlichkeit ungünstig für seinen Mandanten ist. Wer will ihn daran hindern?

Seine Standesehre! Das deutsche Strafrecht! Urkundenfälschung, Prozessbetrug? Nein, das solltest du nicht weiter ausbauen.

ZitatDie "Transparenz" ist also großenteils eine Scheintransparenz - sie nützt vor allem Strate selbst.

Er nutzt die Macht des Internets hervorragend für die Sache seines Mandanten. Und er nutzt die Veröffentlichung selektiv. Diesen Duraplus-Ordner würde jeder gerne mal anschauen. Und die unvorteilhaften Briefe Mollaths, (die es bestimmt geben wird), die werden auch nicht veröffentlicht. Natürlich hätte Strate 2003 verhindert, dass Mollath solchen Unfug anstellt und dem Gericht 106 Seiten mit Unterlagen zukommen lässt. Damals war Mollath anwaltlich nicht gut beraten oder eventuell gar nicht. Jetzt sieht das anders aus.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. September 2013, 13:02:22
@Tyko:

Ich greif mal nur exemplarisch ein paar Punkte raus, weil es sonst zu redundant wird.
ZitatEs dürfte standesrechtlich mehr als bedenklich sein, wenn ein Arzt öffentlich über seinen Patienten berichtet, ohne dass er die Erlaubnis vom Patienten dazu bekommen hat.
Nach meiner Einschätzung ging es bei dem Programmpunkt - wie oben begründet - um die "neue Lage", wie Forensiker damit umgehen sollen, wenn Details zu Gutachten und Patienten plötzlich in der Medienlandschaft diskutiert werden.
Es erscheint mir bizarr, wenn daraus nun der Vorwurf einer (unterstellten) Schweigepflichtsverletzung gebastelt wird.  ::)
Zitat
ZitatTheoretisch könnte Strate sogar im Nachhinein noch dies und das in seinen veröffentlichten docs abändern, falls sich herausstellt, dass es vor den Augen einer neugierigen Öffentlichkeit ungünstig für seinen Mandanten ist. Wer will ihn daran hindern?
Seine Standesehre! Das deutsche Strafrecht! Urkundenfälschung, Prozessbetrug? Nein, das solltest du nicht weiter ausbauen.
Quatsch! - Im übrigen (ich kann mich täuschen) kommt es mir schon jetzt so vor, als ob einige Dokumente ein anderes Gesicht bekommen haben - mehr italics und Schwärzungen im WA-Antrag, kommt mir vor - sozusagen der Übersichtlichkeit halber für Laien...
Urkundenfälschung und Prozessbetrug wäre es doch nur, wenn es sich um die direkt prozessrelevanten docs im Original handelt. Die liegen den entsprechenden Stellen aber bereits vor.
Aber nichts kann Strate daran hindern, die allein für die Öffentlichkeit bestimmten Schriftstücke etwas medienwirksam zu frisieren und zu "schönen" ...  immerhin kann Oliver Garcia das dann in seinem Blog per "Stille Post"-Wirkung weiter verbreiten. Und da niemand weiß, wer Oliver Garcia ist, kann man sich später immer noch auf ein Missverständnis berufen - so what? :grins

Abgesehen davon, dass sich wohl kaum jemand die Mühe macht, die Versionen akribisch zu vergleichen.  Dazu müsste man sie sich ja von Anfang an runtergeladen haben.
ZitatEine Identifikation mit Strate ist mir fremd. Nein, wirklich nicht.
...
Glaube ich dir nicht, dass du das wirklich meinst. Strate könnte niemals schreiben, dass er den Fall wie eine Daily Soap verfolgt. Nein, wirklich nicht.
:rofl2
ZitatStrate veröffentlicht alle seine Schriftsätze. Dieser hier ist aber noch nirgendwo erwähnt worden. Ich habe ihn auch erst gestern entdeckt.
Ja - der ist noch nicht mal im Krimi-Gabi-Blog aufgetaucht.
Nett, dass du ihn hier eingestellt hast - ein Privileg, das Psiram ehrt!

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 16. September 2013, 13:53:00
Zitat von: Tyko am 16. September 2013, 12:40:45


Kröber ist der Veranstalter. Die Titel der Vorträge werden bei solchen Veranstaltungen immer mit dem Vortragenden abgestimmt. Eine Sekretärin würde sich eine solche Eigenmächtigkeit nicht leisten. Man darf in diesem Fall davon ausgehen, dass es ein Telefonat von Kröber und Leipziger zu dem Vortrag gegeben hat.

Ich schreibe, die genauen Umstände entziehen sich wohl unserer Kenntnis und du fabulierst daraufhin sogar ein Telefonat herbei und gibst vor zu wissen, wie sich Sekretärinnen im Vorzimmer psychiatrischer Kliniken verhalten.   
Dann fehlt uns eine gemeinsame rationale Basis für einen Austausch. Schade. Ich habe es wirklich versucht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: P.G. am 16. September 2013, 14:13:45
Zitat von: sweeper am 16. September 2013, 09:32:33
@P.G.:
ZitatDu hast absolut recht, dass das mit dem Fallseminar unterirdisch war.

Zu diesem angekündigten Fallseminar habe ich eine Verständnisfrage.

Nachdem nun der Fall Gustl Mollath von der Unterstützerplattform "Gustl-for-Help" gezielt in die Öffentlichkeit gebracht wurde - und zwar bis vor kurzem mit vielen typischen (!) Briefwechseln Mollaths aus jener Zeit - ist doch ohnehin billigend in Kauf genommen worden bzw wurde beabsichtigt, dass jeder darüber frei und öffentlich seine Meinung kundtun kann.
Der geplante Inhalt dieses angekündigten Seminars bzw des Vortrags bestand - nach meinem Verständnis des Untertitels - hauptsächlich darin, sich mit diesem neuen Phänomen der öffentlich geführten Diskussion über den Fall Mollath (und evtl künftige vergleichbare Fälle..) auseinanderzusetzen und mögliche Konsequenzen zu erarbeiten: "Realität, Wahn, Justiz und Medien" (http://4.bp.blogspot.com/-dMW8_VwIn4U/UbmzuVA5f3I/AAAAAAAAFoQ/a6fFubtjvP8/s1600/Unser_Gustl.jpg)

Das ist an sich doch nicht anstößig.
Selbst Herr Strate veröffentlicht schließlich alles inclusive Unterstellungen  - ohne Rücksicht auf etwaige Befindlichkeiten von Frau Maske, Herrn Reichel, Herrn Brixner, die Gutachter oder sonstwen und tingelte in dieser Angelegenheit mit Herrn Schlötterer wahlkampfunwirksam durch Bayerns Kneipenlandschaft.

Die Wahl des Titels mag wohl ungeschickt gewesen sein, weil vergessen wurde (wie auch in der SIXT-Werbung), die notwendigen Anführungszeichen zu setzen.
Das Phänomen "Unser Gustl" wurde aber gezielt zu Solidarisierungszwecken erzeugt durch die Unterstützerplattform "Gustl for Help" - der Titel des Seminars/Vortrags nahm lediglich Bezug auf dieses Phänomen und sollte keineswegs signalisieren, dass die beteiligten Forensiker Herrn Mollath womöglich als "ihr Eigentum" betrachten.

Aber vielleicht habe ich das falsch verstanden und lasse mich von dir gerne korrigieren.
Es spielt überhaupt keine Rolle, was Mollath oder seine Unterstützer so treiben. Das darf keinesfalls eine Entschuldigung für unprofessionelles Verhalten (Revanchefoul) sein.
Nur weil mir ein Patient eine scheuert, darf ich doch nicht zurückschlagen! Das ist indiskutabel. Deshalb haben wir vor einigen Monaten erst einen Pfleger fristlos rausgeschmissen.
Natürlich darf man, den angemessenen Umgang mit der Presse diskutieren. Muss man sogar.
Aber Mollath ist trotz alledem erst mal Patient, für dessen Wohlergehen man Sorge zu tragen hat. Und der Titel grenzt im Zusammenhang mit Mollaths Verfassung und seinem ohnehin sehr großem Misstrauen, an Körperverletzung.
Man darf nicht vergessen, Ziel muss auch bei einem schwierigen Patienten wie Mollath sein, Vertrauen aufzubauen. Und der Titel ist ein Tritt in die Eier, für alle Versuche irgendein Verhältnis aufzubauen, von dem Mollath profitieren könnte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 16. September 2013, 14:36:22
@ bayle

ZitatMir drängt sich eine ganz andere Vorstellung auf: Ich stelle mir vor, wie Herr M nun endlich zu den Einzelheiten der ,,Diehl-Geschichte" befragt wird und dann einfach nicht reden kann.

Im Prozess könnte durchaus ein Steuerfahnder befragt werden, ob ihm die Diehl-Affäre damals bekannt gewesen ist. Er wird das bejahen. Er könnte dann auch befragt werden, ob er aus diesem Grund erst einmal bei Gericht angerufen hat. Und diese Antwort könnte sich von deiner Vermutung unterscheiden. Ich würde sie gerne hören.

ZitatKein Wunder, dass der Steuerfahnder erst mal bei Gericht angerufen hat, um zu erfahren, ob da etwas über diesen merkwürdigen Vogel bekannt ist.

Hast du irgendeinen Beleg dafür, dass der Steuerfahnder so gedacht hat? Vielleicht hat er im UA etwas dazu gesagt. Es ist bei Mollaths Anzeige sofort erkennbar, dass hier eine Privatperson eine Anzeige formuliert. Das Statement eines Steuerfahnders steht aber, dass Mollaths Angaben ausgereicht hätten, wenn sie ihm denn zugänglich gewesen wären.

ZitatHier hast Du den Sinn meiner Bemerkung, wie sagst Du so schön, ,,ausgeblendet". Dann noch einmal im Klartext: wenn er keine Ahnung hat von Revisionsberichten, dann unterscheidet er sich darin nicht von Deiner Qualifikation, die Gutachten einzuschätzen.

Mackenthun schreibt unter seinen Namen einen Blog. Ich schreibe anonym in einem kleinen, aber feinen Forum in einem Faden, der als ein Kneipenstammtisch dargestellt wird. Ich mache umgehend deutlich, dass ich zum ersten Mal solche Gutachten gelesen habe und ermögliche damit jedem meine Einschätzungen dementsprechend zu werten. Mackenthun verschweigt, wieviele Revisionsberichte er schon gelesen hat. Bei den Gutachten kann ich nachlesen, was der GBA schreibt. Das kann ich dir zur Kenntnis bringen. Ich kann mir verschiedene Urteile des BVerfG und des BGH ansehen und sie hier verlinken und bestimmte Stellen hervorheben. Ich kann meine Eindrücke schildern, wie ich sie z. B. gewönne, wenn ich Schöffe in dem betreffenden Prozess wäre, und meine Qualifikation für dieses Amt wollen wir einfach als gegeben voraussetzen.

Ich könnte dem Gutachter als Schöffe sogar Fragen stellen. Die Aufgabe des Gutachters im Strafprozess ist klar formuliert: er soll dem Gericht die Entscheidungsfindung ermöglichen. Die Aufgabe besteht eben darin, mir, dem Schöffen, verständlich zu erklären, wie er als Fachmann den Fall einschätzt. Ich bewerte dann, ob sein Gutachten überzeugend ist oder nicht. Ich bewerte dann, ob der Mann voreingenommen ist oder nicht. Ich bewerte dann, ob ich seinen Ausführugen folge oder nicht.

Der Revisionsbericht ist nicht für diesen Zweck geschrieben. Er ist ein geheimer Bericht mit einem ganz kleinen Verteiler. Er ist nur für die Konzernspitze bestimmt. Damit unterscheidet sich ein solcher Bericht fundamental von einem Gutachten im Strafprozess. Nun könnte in einem solchen Prozess, ein Fachmann zu dem Revisionsbericht ein Gutachten schreiben. Mackenthuns Qualifikation dieses Gutachten als Schöffe einzuschätzen würde sich mit meiner Qualifikation decken, die Gutachten von Leipziger, Kröber und Pfäfflin einzuschätzen.

ZitatSpätestens nach dem ersten ausführlicheren Kontakt mit Herrn M. hätte der Steuerfahnder ganz von allein die Bemerkung "Spinner" geschrieben, er hätte gar nicht mehr bei Brixner anrufen müssen.

Diese Ansicht teile ich nicht. Du begründest sie nicht. Dir ist nicht klar, wie ein Steuerfahnder arbeitet, worauf er achtet.

@ sweeper, jetzt arbeitest du dich zum Urkundenbegriff im Strafprozess vor.  :grins

Kürzen wir es ab: Falls du mich um Rat fragen solltest, ob es sich für dich lohnt auf die von dir vorgeschlagene Art und Weise irgendwelche Dokumente zu verändern, die für irgendetwas Relevanz haben, würde ich dir raten, es besser nicht zu tun.

ZitatAbgesehen davon, dass sich wohl kaum jemand die Mühe macht, die Versionen akribisch zu vergleichen.

Es gibt doch archive.org. Doktorarbeiten werden übrigens dann und wann akribisch einer Prüfung unterzogen.

Zitat... - ein Privileg, das Psiram ehrt!

Es sollte schon gewisse Vorteile mit sich bringen, ein Psiramista zu sein  :umarm:

@ P. G., dir ist nicht geläufig, wie solche Seminare organisiert werden? Wer regelmäßig an solchen Seminaren teilnimmt, weiß es zu schätzen, wenn der Veranstalter sich vorher mit ihm abspricht, ob er Zeit und Lust hat zu kommen und ob er Lust hat zu einem bestimmten Thema zu sprechen. Wenn der Veranstalter das nicht macht, kommt der Vortragende eventuell nicht, weil er gerade in einem Forum versumpft ist  :ohnmacht:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. September 2013, 15:16:30
@Tyko:
Zitat@ sweeper, jetzt arbeitest du dich zum Urkundenbegriff im Strafprozess vor.  :grins

Kürzen wir es ab: Falls du mich um Rat fragen solltest, ob es sich für dich lohnt auf die von dir vorgeschlagene Art und Weise irgendwelche Dokumente zu verändern, die für irgendetwas Relevanz haben, würde ich dir raten, es besser nicht zu tun.
Zum Glück benötige ich solchen Rat nicht!  :grins2:

Und was Strate betrifft:
1. er weiß doch genau, wie weit er gehen kann bzw. was sich für ihn lohnt - und er geht wohl ziemlich weit.
2. muss es ihm jemand nachweisen wollen - bei den Massen von Schriftstücken hat eh keiner Lust, das alles vergleichend zu lesen (außer natürlich du...), d.h. jemand muss überhaupt die Idee haben, dass sich eine solche Überprüfung lohnen könnte.
3. muss man dann entsprechende Screenshots oder sonstige beweiskräftige Belege anfertigen und diese dann (im unerschütterlichen Wissen, dass das Original bei Gericht anders aussieht) vorlegen.
Und dann könnte Strate sich darauf zurück ziehen, dass beim online gestellten doc ein Fehler passiert ist, den er ohnehin bearbeiten wollte, dass der Irrtum inzwischen korrigiert ist etc pp.

All diese Mühen wird aber sowieso keiner auf sich nehmen.

In dieser Hinsicht halte ich Strate für einen Poker-Spieler, dem manchmal schlicht zu langweilig ist ("meine daily soap gib mir heute...").

Er hat das ja auch schon mehrfach durchexerziert und wird - nicht zu Unrecht - in Journalistenkreisen als "Nachrichtenhändler" bezeichnet.

Und die vermutete Arbeitsteilung habe ich ja ohnehin schon mal skizziert:

a) der Hohepriester Strate verwaltet die "Heiligen Schriften und Texte", die kein Laie versteht
b) Oliver Garcia - wer immer das ist - bereitet diese Schriften auszugsweise (wie einen biblischen Kommentar) zum "besseren" Verständnis für die interessierte Laiengemeinde auf
c) Krimi-Gabi  betreibt eine Art juristischen Online-Hausbibelkreis und wacht darüber, dass die Schäfchen nicht vom Weg der reinen Lehre (= die implizit angesagte Meinung der quasireligiös operierenden Spindoktoren unbekannter ideologisch-politischer Motivation) abkommen.

Da käme doch niemand auf die Idee, irgendetwas nachzuprüfen.
Die meisten sind happy, wenn sie halbwegs verstehen, wovon die Rede ist.

Alle drei - Strate, Garcia und Frau Wolff - beziehen sich auf einander bzw autorisieren huldigen sich immer gegenseitig - auch hier die angedeutete quasireligiöse trinitarische Komponente  :grins  *

Das ist ein ziemlich geschlossenes System - wie es Glaubensgemeinschaften eben an sich haben.

*edit: inzwischen sind es - damit die Analogie nicht überstrapaziert wird - eigentlich vier "Heilige Personen":
wenn ich Tyko als eine Art Strate-Huldigungs-Inkarnation im Psiram-Forum dazurechne...

Zitathttp://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg150152#msg150152
...
 
ZitatDie "Transparenz" ist also großenteils eine Scheintransparenz - sie nützt vor allem Strate selbst.

Er nutzt die Macht des Internets hervorragend für die Sache seines Mandanten. Und er nutzt die Veröffentlichung selektiv. Diesen Duraplus-Ordner würde jeder gerne mal anschauen. Und die unvorteilhaften Briefe Mollaths, (die es bestimmt geben wird), die werden auch nicht veröffentlicht. Natürlich hätte Strate 2003 verhindert, dass Mollath solchen Unfug anstellt und dem Gericht 106 Seiten mit Unterlagen zukommen lässt. Damals war Mollath anwaltlich nicht gut beraten oder eventuell gar nicht. Jetzt sieht das anders aus.

:anbeten: :anbeten: :anbeten:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 16. September 2013, 16:00:58
Zitat von: Tyko am 16. September 2013, 14:36:22
Hast du irgendeinen Beleg dafür.
...
Diese Ansicht teile ich nicht. Du begründest sie nicht.
Also, ein bisschen verwundert es mich dann schon, wenn jemand, der eine völlig evidenzfreie Diehl-Geschichte als ,,Kern der Causa Mollath" präsentiert, mich nach Belegen fragt.
[edit] Nur ein Beispiel:
ZitatDiese Ansicht teile ich nicht. Du begründest sie nicht. Dir ist nicht klar, wie ein Steuerfahnder arbeitet, worauf er achtet.
Ich habe eine sehr lebhafte Vorstellung davon, wie eine solche Begegnung abgelaufen wäre. Die Arbeitsweise des Steuerfahnders ist da ganz sekundär.

Zitat von: Tyko am 16. September 2013, 14:36:22
Bei den Gutachten kann ich nachlesen, was der GBA schreibt. Das kann ich dir zur Kenntnis bringen.
Ja, danke. Vgl. #395,
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148817#msg148817

Zitat von: Tyko am 16. September 2013, 14:36:22
Ich könnte dem Gutachter als Schöffe sogar Fragen stellen. Die Aufgabe des Gutachters im Strafprozess ist klar formuliert: er soll dem Gericht die Entscheidungsfindung ermöglichen. Die Aufgabe besteht eben darin, mir, dem Schöffen, verständlich zu erklären, wie er als Fachmann den Fall einschätzt. Ich bewerte dann, ob sein Gutachten überzeugend ist oder nicht. Ich bewerte dann, ob der Mann voreingenommen ist oder nicht. Ich bewerte dann, ob ich seinen Ausführugen folge oder nicht.
Da hast Du's ja dann richtig bequem; das Maß der geistigen Anstrengung, das Du investieren willst, hängt allein von Dir ab. Ich habe das sichere Gefühl, dass es keinem Sachverständigen je gelingen wird, Dich in Deiner Eigenschaft als Schöffe zu überzeugen, sofern er nicht die geistige Gesundheit Mollaths bestätigt. Mir scheint, Du bist da festgelegt. 
ZitatAll the king's horses and all the king's men
Couldn't put Humpty together again.
Für den Wissenschaftler, und eigentlich für jedermann, der an so etwas wie ('tschuldigung, großes Wort) objektiver Wahrheit interessiert ist, wäre doch die Frage wichtig: Was spricht eigentlich gegen meine Theorie? Welche Tatsache, welcher Umstand, welches Experiment könnte sie kippen? Eine solche Frage stellst Du Dir offenbar nicht. 
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. September 2013, 16:25:47
@bayle:
ZitatFür den Wissenschaftler, und eigentlich für jedermann, der an so etwas wie ('tschuldigung, großes Wort) objektiver Wahrheit interessiert ist, wäre doch die Frage wichtig: Was spricht eigentlich gegen meine Theorie? Welche Tatsache, welcher Umstand, welches Experiment könnte sie kippen? Eine solche Frage stellst Du Dir offenbar nicht.
Es ist noch bizarrer:

Tyko taucht hier mit einem gewissen missionarischen Gestus auf und will uns erklären, warum die Causa Mollath angeblich eine große Sache ist: die Diehl-etc-Geschichte eben ("Kennt ihr Strates Theorie?").

Alles bleibt aber letztlich geheim, und wenn du oder ich nach Belegen fragen, dann werden wir auf Strates ausgefuxte und in jeder Hinsicht geniale  :anbeten: Prozesstaktik verwiesen.
Andersherum wird aber so  getan, als ob wir diese Story unterstellen (nur weil wir uns gedanklich auf seine Argumentationsschiene einlassen...  ), und -schwuppdiwupp! - sollen wir ihm Belege für seine Story liefern  ::)
Auf diese Weise baut er einen ganz schönen Popanz auf.

Tyko hat den ursprünglichen Urteilstext vergessen, in dem ausdrücklich festgehalten wurde, dass selbst in Anbetracht behaupteter evtl möglicher Schwarzgeldverschiebungen von Banken in die Schweiz jener damalige Urteilsspruch erging: S.25

http://www.gustl-for-help.de/download/2006-08-08-Mollath-Urteil-Landgericht.pdf



Hier ist übrigens das Strate-pdf vom Wiederaufnahmeantrag:
http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Wiederaufnahmeantrag-2013-02-19.pdf

Mir kommt es im Schriftbild deutlich verändert vor (gerade dieses doc hatte ich mir aus bestimmten Gründen näher angesehen) - die Internetpräsenz bzw die Dokumente waren ja bekanntlich vor wenigen Tagen überhaupt nicht abrufbar.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: WalterE am 18. September 2013, 11:03:46
mit dem Urteilsspruch war Mollath allerdings erledigt und von ihm ging keine Gefahr mehr aus. Immerhin, ein paar Verfahren wurden durch die Kampagne noch eingeleitet. Auch sind Gerichtsverfahren wohl kaum wissenschaftliche Verfahren.

Worauf ich aber hier hinaus will, auch wenn es besser unter skeptisches Denken passen würde, dort ist der Thread allerdings gesperrt:
Mir fällt auf dass die Gutachter gegen Mollath alle aus dem psychoanalytischen Lager kommen, während Weinberger psychoanalysekritisch ist - eine Position der ich auch zuneige. Ich verstehe nicht ganz warum viele - auch in Psiram Artikeln - hier davon ausgehen dass das alles seine Richtigkeit habe, wo deren Methode doch selbst auf tönernen Füssen steht. Auch Mackenthun ist Psychoanalytiker.  Vielmehr sehe ich in Weinberger den Vertreter der skeptischen Position.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. September 2013, 11:18:18
Zitatdass die Gutachter gegen Mollath alle aus dem psychoanalytischen Lager kommen,
Hast du dafür nachvollziehbare Beispiele?
Eine solche Assoziation überrascht mich, ehrlich gesagt.

Bei Weinberger finde ich - trotz seiner dezidiert psychoanalysekritischen Einstellung - noch am ehesten in den Formulierungen und in der Herangehensweise  "alte Schule", die eben auch, ihrer Zeit geschuldet, psychoanalytisch durchsetzt war.

Man muss auch unterscheiden zwischen Psychoanalyse (dort gibt es ebenfalls unterschiedliche Schulen und Entwicklungen) und tiefenpsychologisch-psychodynamischen Betrachtungsweisen, die sich einer wissenschaftlichen Überprüfung stellen.
ZitatAuch Mackenthun ist Psychoanalytiker.
Daher überrascht es besonders, dass er im Fall Mollath klar von einer wahnhaften Störung ausgeht.
Mackenthun ist übrigens von seiner Ausbildung her Psychologe.

Die Gutachterin Hanna Ziegert (bei Beckmann) ist definitif Psychoanalytikerin (und Psychiaterin).
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 18. September 2013, 11:21:00
Ich stehe der Psychoanalyse auch eher skeptisch gegenüber, aber ich begreife nicht, was das mit diesem Fall zu tun haben soll. Weder legitimiert das meine Kritik oder Zustimmung, noch kompromittiert es sie. Die These, die Wahndiagnose sei hier psychoanalytisch fundiert, halte ich für absonderlich. Hältst Du Weinbergers "Gutachten", oder seine Ausgangsbasis, für tragfähig? Dann wären wir sehr weit auseinander.

Unsere Threads hier sind sehr ausführlich. Auch die Psychoanalyse haben wir schon gestreift. Ich wäre Dir verbunden, wenn Du neue Aspekte aufwerfen könntest. Zur Erleichterung des Einstiegs vgl.

http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg149946#msg149946

Auch zu Weinberger findest Du dort was.  :teufel
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. September 2013, 17:12:31
http://www.lawblog.de/index.php/archives/2013/09/18/strafverfolger-wollen-links-beschlagnahmen/
Zitat....Lediglich bei einem Dokument könne man eine Strafbarkeit erwägen. Nämlich beim Wiederaufnahmeantrag der Staatsanwaltschaft. Aber auch hier ist das Gericht sehr skeptisch und macht ziemlich deutlich, dass es Strate wohl nicht verurteilen würde.

Nicht zu erwarten ist allerdings, dass die beteiligten Staatsanwaltschaften Ruhe geben. Wie sich aus dem Beschluss ergibt, ermitteln sie schon wegen weiterer Dokumente aus der Akte Mollath, die Strate ins Netz gestellt hat.

Dazu aktuell auch hier:

http://blog.beck.de/2013/09/18/zur-strafbarkeit-der-ver-ffentlichung-von-dokumenten-aus-strafverfahren-zb-fall-mollath-nach-353d-nr3-stgb
Zitat... Anzumerken ist, dass ich selbst keineswegs der Ansicht bin, strafrechtliche Ermittlungsverfahren gehörten an die Öffentlichkeit. Im Gegenteil bin ich der Auffassung, dass die Öffentlichkeitsarbeit von Polizei und Staatsanwaltschaften in vielen Fällen schon zu weit geht und geeignet ist, Vorverurteilungen und Befangenheiten zu erzeugen (siehe hier).

Dies gilt aber unabhängig von der Veröffentlichung von Dokumenten im Wortlaut, was allein in § 353d Nr.3 StGB erfasst ist. Die Norm erscheint mir in ihrer konkreten Gestaltung falsch und – da sie praktisch meist dazu dient, Veröffentlichungen durch Verfahrensbetroffene (und ggf ihre Anwälte) zu kriminalisieren – auch rechtstatsächlich verfehlt...

... Unabhängig von der – wohl zu begrüßenden – Streichung des § 353d Nr.3 StGB zeigt sich im Fall Mollath, welche Fragen der Tatbestand offen gelassen hat: Erfasst der Tatbestand auch Dokumente, die schon VOR einem Strafverfahren (im Fall von Wideraufnahmeverfahren Dokumente aus dem bereits rechtskräftig abgeschlossenen Verfahren und Wiederaufnahmeanträge) errichtet und publiziert wurden? Diese Frage wird etwa zu beantworten sein, wenn die Staatsanwaltschaft Herrn Strate nunmehr anklagen sollte, weil er einige der Dokumente nicht wieder von seiner Webseite entfernt hat, nachdem die Wiederaufnahme angeordnet wurde. Man wird hier auch mit dem Faktum argumentieren können, dass die Dokumente, die schon längere Zeit heruntergeladen werden konnten, ohnehin nicht mehr ,,rückholbar" sind...

Um so schlimmer, wenn sie in Kenntnis dieser Tatsache überhaupt ins Netz gestellt wurden !
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26
@ sweeper
ZitatZum Glück benötige ich solchen Rat nicht!

Das ist lobenswert! Da dich das Thema Urkundenfälschung neugierig gemacht hat, wirf mal einen Blick in die nachgereichte Begründung zur Klageerzwingung auf Seite 29

https://docs.google.com/viewer?url=http%3A%2F%2Fstrate.net%2Fde%2Fdokumentation%2FMollath-Klagerzwingung-2013-09-19.pdf

Ein Polizeioberkommissar leistet sich etliche Urkundenfälschungen, um Belastungsmaterial gegen Mollath zu konstruieren.Dieser POK hätte den Rat gut gebrauchen können. Es kann eben immer jemand auftauchen, der genau hinsieht. Und das hätte auch passieren können, solange die Tat noch nicht verjährt ist.

ZitatTyko taucht hier mit einem gewissen missionarischen Gestus

Den Spruch haste gebraucht, oder? Erst einmal die Sache ins Persönliche drehen. Dann kann man die klaren Worte ins Dubiose verschwinden sehen. Das ist eine praktikable Problemlösungsstrategie - aber eben nur für den Hausgebrauch.

ZitatAlles bleibt aber letztlich geheim, und wenn du oder ich nach Belegen fragen

Wenn ich etwas schreibe, begründe ich es gerne, ich stelle auch Links zum Weiterlesen bereit. Doch es gibt eine praktische Grenze: wenn ich den Eindruck habe, dass da etwas nicht verstanden werden kann, dann muss ich nicht mehr als nötig begründen. Mein ganz schwerer Eindruck ist, dass bei dir und bei bayle eine große Unsicherheit in juristischen Fragen besteht, die sich auch auf den Bereich des Steuerrechts erstreckt.

ZitatAuf diese Weise baut er einen ganz schönen Popanz auf.

Aus eurer Fähigkeit zu begründen, was ihr behauptet, vermag ich für mich den Schluss ziehen, welche Relevanz euren Einschätzungen zukommt.

ZitatTyko hat den ursprünglichen Urteilstext vergessen,

Nein, vergessen habe ich den nicht. Ich bin nur jetzt leicht erschüttert, dass du diesen Satz zitieren magst aus dem Urteil:

Zitat... wahnhaft ist, dass der Angeklagte fast alle Personen, die mit ihm zu tun haben, ...

Eine derartige Verfälschung der Umstände ist schlicht und ergreifend eine dreiste Lüge. Genau das Gegenteil ist der Fall: Fast alle Personen, die mit ihm zu tun haben, bringt Mollath nicht mit dem Schwarzgeldskandal in Verbindung.

ZitatMir kommt es im Schriftbild deutlich verändert vor (gerade dieses doc hatte ich mir aus bestimmten Gründen näher angesehen) - die Internetpräsenz bzw die Dokumente waren ja bekanntlich vor wenigen Tagen überhaupt nicht abrufbar.

Dann ruf archive.org auf und besorg dir die Erstfassung.

@ bayle
ZitatAlso, ein bisschen verwundert es mich dann schon, wenn jemand, der eine völlig evidenzfreie Diehl-Geschichte als „Kern der Causa Mollath“ präsentiert, mich nach Belegen fragt

Ein Gutteil der Argumentation ist doch bereits belegt. Wenn aber dann kein Gespräch aufkommt, versandet die Erörterung der Frage. Am Anfang steht die Diffamierung Mollaths durch den Richter Brixner beim Finanzamt. Er ruft nicht den Finanzbeamten an, der sich bei Gericht um Auskunft gemeldet hat, sondern gleich den Vorgesetzten. Dadurch werden die Ermittlungen, für die Mollath ausreichend Belege beigesteuert hat, bereits frühzeitig unterbunden. Das lässt sich im UA-Bericht nachlesen. Für eine weitere Diskussion zum Thema Diehl-Affäre, wäre es nun wichtig, deinen Kenntnisstand zu erfahren. Da die zeitlichen Abläufe für die Bewertung der Vorgänge wichtig sind. Und es geht bei der Diehl-Affäre für mich allein darum, dass sie der Grund sein dürfte, warum der Finanzbeamte nicht gleich bei Mollath angerufen hat. Wenn du aber keinerlei Vorstellung hast, wie es in einem Finanzamt zugeht und wie sich dieses Finanzamt damals von den anderen Finanzämtern unterschied, dann habe ich den Eindruck, dass jedwede Begründung dich nicht erreichen würde.

ZitatIch habe eine sehr lebhafte Vorstellung davon, wie eine solche Begegnung abgelaufen wäre. Die Arbeitsweise des Steuerfahnders ist da ganz sekundär.

Wenn du noch in der Lage bist, zu hinterfragen, woher deine lebhafte Vorstellung rührt, wäre das ein gutes Zeichen. Der nächste Schritt wäre für dich zu überprüfen, wie solide deine Datenbasis ist. Doch die Arbeitsweise eines Steuerfahnders auszublenden, wäre nicht ratsam, wenn du deiner Meinung Gewicht beigeben möchtest. So hat sie keinerlei Gewicht - natürlich erst einmal nur für mich.

ZitatDa hast Du's ja dann richtig bequem; das Maß der geistigen Anstrengung, das Du investieren willst, hängt allein von Dir ab.

Das trifft es! Schöffen sind ein ganz wichtiger Teil des Rechtssystems. Ich vermute wiederum, dass dir die Rechte und Pflichten eines Schöffen nicht geläufig sind. Kurz gefasst: er ist dem Richter gleichgestellt, doch bildet er sein Urteil allein durch die Eindrücke, die er während der Hauptverhandlung gewinnt, (er betreibt kein Aktenstudium und liest auch nicht das schriftliche Gutachten).

http://www.gesetze-im-internet.de/gvg/__30.html

Der Schöffe Westenrieder hat seine Eindrücke von der Hauptverhandlung beschrieben, (das mal als Leseempfehlung). In dem Verfahren gab es zwei wichtige Fragen zu klären: wie ist die Glaubwürdigkeit Mollaths und wie die seiner Exfrau einzustufen. Westenrieder macht deutlich, dass allein der Hinweis auf die Anzeige wegen Waffenbesitzes die Formulierung "ohne Belastungseifer" hätte kippen können.

http://blog.delegibus.com/2012/12/10/interview-zum-fall-mollath-eine-rekonstruktion-der-hauptverhandlung/

ZitatIch habe das sichere Gefühl, dass es keinem Sachverständigen je gelingen wird, Dich in Deiner Eigenschaft als Schöffe zu überzeugen, sofern er nicht die geistige Gesundheit Mollaths bestätigt.

Meine Haltung zu Mollath ist doch klar benannt: ich sehe viele Auffälligkeiten, ich sehe, dass Psychiater unter bestimmten Umständen, zu - für sie - eindeutigen Diagnosen gelangen, ich sehe aber auch, dass wichtige Fragen nicht erörtert werden im Gutachten. Ob etwas noch als normal eingestuft werden kann oder ob es bereits als krankhaft zu werten ist, darf auch mal strittig sein.

Ein aktuelles Beispiel: Ich habe gerade bei der DGPPN gelesen, dass im DSM-V Trauer nach zwei Wochen als krankhaft gewertet werden kann. An dieser Stelle reiten da Zwei in unterschiedliche Richtungen. Der Psychiater, der meint mir das verkaufen zu können, und ich, der nur Land gewinnen will angesichts solchen Anschlags auf das Wissen aller billig und gerecht Denkenden.

ZitatWas spricht eigentlich gegen meine Theorie? Welche Tatsache, welcher Umstand, welches Experiment könnte sie kippen? Eine solche Frage stellst Du Dir offenbar nicht.

Mit deiner Theorie meinst du bestimmt dieses

ZitatKurz noch, was die Gefährlichkeit angeht. Ich denke etwa so: die Taten, so wie sie vom Gericht festgestellt worden sind (hat seine Ehefrau fast umgebracht, hat es auf Fernstehende in einer Weise abgesehen, die lebensgefährlich ist), sind aus einer schweren psychischen Erkrankung heraus entstanden. Da beruhigt es nicht, wenn ein Jahr lang nichts passiert ist. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass diese Erkrankung inzwischen abgeklungen ist, und einige wenige darauf, dass sie nicht mehr so virulent ist. Wie diese Hinweise zu bewerten sind – das ist der Ansatzpunkt des Bundesverfassungsgerichts. Dies sind die Überlegungen, die ich dem Pfäfflin-Gutachten entnehme. Und inzwischen ist ja wiederum einige Zeit ins Land gegangen.

Du beziehst dich auf die Taten, wie sie vom Gericht festgestellt worden sind. Doch hier ist der erste Ansatzpunkt. Das damalige Urteil ist in seinem Inhalt in höchstem Maße strittig! Irgendwelche Mutmaßungen, dass die Reifenstechereien wirklich von Mollath begangen worden sind, ignorieren z. B. mal eben, die von mir neu verlinkten Urkundenfälschungen des POK, dazu noch den ganzen anderem Murks. Meine Rückmeldung zu deiner Theorie: die steht auf einem wackeligen Fundament, was diese Anlasstaten (Reifenstechereien) betrifft.

Die Hauptanlasstat ist die von der Ehefrau behauptete schwere Körperverletzung. Nur zwei Personen wissen, was damals im August 2001 wirklich geschah. Bei der Bewertung ist die Glaubwürdigkeit der beteiligten Personen zu beurteilen.

Da gäbe es Mollath, der im Scheidungsverfahren, unter anderem einen wichtigen Brief dem Richter hat zukommen lassen. Dieser Brief ist bisher nicht veröffentlicht, er findet sich in einer Abschrift im Nürnberg-Wiki, (ungeachtet der Parteilichkeit der Seite halte ich den Brief für lesenswert)

http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath_(Scheidung)

(Der Link verliert immer die letzte Klammer; die Seite ist vorhanden, einfach die Klammer beim Pfad von Hand eingeben.)

Ganz wichtig sind nun die Rückmeldungen, die sich im Revisionsbericht finden. Mollath hat der HVB nicht nur eine Vollmacht für die Vermögensverwaltung vorgelegt, sondern auch die Hinweise auf das Gewerbe seiner Frau gegeben. Ein paar Monate später hat er sich dazu die genauen Belege besorgt. Eine Gewerberegisterauskunft ist da sehr aufschlussreich. Ich halte Mollath in dieser Frage für glaubwürdig. Ich gehe davon aus, dass seine Frau seit 1994 eine Vermögensberatung neben ihrer Arbeit für die Bank betrieben hat. Auch sein Hinweis auf die reduzierte Arbeitszeit seiner Frau (dreieinhalb Tage) halte ich für glaubwürdig. Das Problem für seine Frau wäre auch, dass sie aus steuerrechtlichen Gründen kaum eine Wahl hat. Sie hat Provisionszahlungen für die Kundenabwerbung erhalten. Diese wären zu versteuern. Doch die richtige Einkunftsart wären Einkünfte aus Gewerbebetrieb. Wenn sie keinen solchen Gewerbebetrieb besitzt, ist sie umgehend bei der Steuerhinterziehung angelangt.

Bei Pfäfflin kann man nachlesen (Seite 11), was Mollath zu seiner Theorie von den Schwarzgeldverschiebereien sagt

ZitatDie Hypobank war dabei besonders aktiv, wobei Herr M. auf die Feststellung wert legt, dass ihm nicht bekannt ist, ob andere Banken dies ebenso machten. Er hält dies für möglich, wenn nicht gar für wahrscheinlich, aber er weiß es nicht.

Er kennt die Grundlage seines Wissens und er kann sie benennen. Sein Wissen war begrenzt, aber er hat von Anfang der 90er Jahre beobachtet, wie sich eine Großbank bei der Kundenberatung verhält. Und er erzählt an anderer Stelle von einem Seminar, das seine Frau besucht habe, wo ihr beigebracht worden sei, wie sich sich verhalten solle, wenn die Steuerfahndung ins Haus komme. Und gerade das ist etwas, was ich nicht bei dir berücksichtigt sehe. Die Revisoren der HVB sind deutlich erbost darüber, wie geschickt sich Frau Mollath in der Befragung verhält. Sie verneint erst einmal alles, was nicht belegt werden kann, vorher befragt sie aber ihren Rechtsanwalt, ob ihr diese Fragen überhaupt gestellt werden dürfen.

Frau Mollaths Fähigkeiten

Es gibt so viel, was man gegen deine Theorie einwenden könnte. Aber sie könnte dennoch stimmen. Doch du solltest dich fragen, ob du die Glaubwürdigkeit von Frau Mollath nicht zu hoch veranschlagst. Die Frau ist von ihrer Bank ausgebildet worden, unter schwerstem Ermittlungsdruck - wenn die Steuerfahndung kommt - nicht die Wahrheit zu sagen. Und nun soll sie einfach glaubwürdig sein?

Du bist wirklich an Objektivität interessiert? Dann kannst du im Bericht des UA auch den Minderheitenbericht lesen. Dort wird der Oberstaatsanwalt Meindl zitiert, was er zu dem Bericht der Bank denkt.

Zitat„Zwar hält sich der Sonderrevisionsbericht bedeckt,
was die Art und Weise des Geldtransfers anbelangt,
jedoch ist allgemein bekannt, dass gerade
in den 90er Jahren von deutschen Anlegern immense
Bargeldbeträge in die Schweiz verbracht worden
sind, um sie der Besteuerung zu entziehen. Dass es
sich dabei auch um „Schwarzgeld“ gehandelt hat,
also Geld, das bereits in der Bundesrepublik insbesondere
der Einkommens-, Umsatz-, Gewerbe-,
Erbschafts- oder Schenkungsbesteuerung entzogen
worden war, konnten die Strafverfolgungsbehörden
nahezu täglich in ihrer Ermittlungsarbeit feststellen.
Der Verfasser selbst musste sich zwischen 1993
und 1999, als er am Amtsgericht Regensburg als
Strafrichter für Steuerstrafsachen tätig war, mit
einer Vielzahl derartiger Fälle befassen und muss
es auch heute noch in seiner Eigenschaft als Referent
eines Steuerstrafrechtsreferats. Dies dürfte
in anderen Gerichtsbezirken nicht anders gewesen
sein.“285

Das wäre z. B. jemand, der sich mit den steuerrechtlichen Aspekten des Falles gut auskennt. Meindl hat in seinem WA-Antrag klare Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Frau Mollath ausgesprochen.

Wer sagt die Wahrheit?

Sei versichert, ich bin nicht festgelegt. Ich bin ziemlich sicher, dass sich Mollath an vielen Stellen um die Wahrheit herumdrückt. Und das sind die Stellen, die du im Pfäfflin-Gutachten hervorgehoben hast, bei denen Pfäfflin aber leider nicht nachgebohrt hat. Wenn er seiner Frau Schwarzgeldgeschäfte vorwirft, dann hängt er immer mit drin. Und diese Konten in der Schweiz, über die er verfügte, machen mich mehr als stutzig. Etwas anderes ist die Frage, ob er seine Frau gewohnheitsmäßig verprügelte. Kann sein, kann nicht sein. Wenn er das aber schon immer tat, dann braucht es keinen Wahn für die Tat.

Offenkundig befindet sich das zentrale Gutachten von Leipziger schwersten Zweifeln ausgesetzt. Neben dem schwachen Eindruck, den es auf den Schöffen Westenrieder im Prozess machte, steht auch der schwache Eindruck, den es auf viele Menschen macht, die zu den billig und gerecht denkenden Menschen gehören. Gravierend sind die Vorwürfe, die von juristischer Seite erhoben werden, die da lauten, dass Leipziger widerrechtlich erlangte Informationen als Grundlage für seine Diagnose verwendet hat.

Die Klärung dieser Fragen wird möglicherweise noch einige Jahre benötigen. Wir können hier nur unsere Ansichten austauschen.

Ich bin zur Zeit häufig unterwegs, so dass es manchmal mit der Antwort dauern kann.

Prost  :prosit
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 22. September 2013, 20:59:17
Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26
Mein ganz schwerer Eindruck ist, dass ... bei bayle eine große Unsicherheit in juristischen Fragen besteht, die sich auch auf den Bereich des Steuerrechts erstreckt.
Es tut mir leid, dass ich Dich da enttäuscht habe – auch wenn ich nicht weiß, womit ich höhere Erwartungen bei Dir provoziert habe.

Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26
Zitat... wahnhaft ist, dass der Angeklagte fast alle Personen, die mit ihm zu tun haben, ...
Eine derartige Verfälschung der Umstände ist schlicht und ergreifend eine dreiste Lüge. Genau das Gegenteil ist der Fall: Fast alle Personen, die mit ihm zu tun haben, bringt Mollath nicht mit dem Schwarzgeldskandal in Verbindung.

Die entsprechende Passage lautet im Leipziger-GA:
Zitat
Hier ist einerseits der Bereich der Schwarzgeldverschiebung zu nennen, in dem der Angeklagte unkorrigierbar der Überzeugung ist, dass eine ganze Reihe von Personen aus dem Geschäftsfeld seiner früheren Ehefrau, diese selbst und nunmehr auch beliebige weitere Personen, die sich vermeintlich oder tatsächlich gegen ihn stellen (müssen), z. B auch Dr. Wörthmüller, der ursprünglich mit der stationären Begutachtung des .Angeklagten beauftragt war, in dieses komplexe System der Schwarzgeldverschiebung verwickelt wären.
Eindrucksvoll kann am Beispiel des Dr. Wörthmüller ausgeführt werden, dass der Angeklagte hier weitere Personen, die sich mit ihm befassen (müssen), in dieses Wahnsystem einbezieht, wobei in gerade klassischer Weise der Angeklagte eine für ihn logische Erklärung bietet, dass Dr. Wörthmüller ihm angeboten hätte, ein Gefälligkeitsgutachten zu schreiben, wenn der Angeklagte die Verwicklung Dr. Wörthmüllers in den Schwarzgeldskandal nicht offenbare.
Sie wird nicht exakt wiedergegeben, aber dass es sich im Urteil um eine ,,dreiste Lüge" handele, ist eine dreiste Behauptung.

Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26
@ bayle
ZitatAlso, ein bisschen verwundert es mich dann schon, wenn jemand, der eine völlig evidenzfreie Diehl-Geschichte als ,,Kern der Causa Mollath" präsentiert, mich nach Belegen fragt
Ein Gutteil der Argumentation ist doch bereits belegt.
Der einzige Beleg ist der Verweis auf einen Zeitungsartikel, der gesamte Rest ist Spekulation. Mir ist ein bisschen unklar, was Du in dieser Sache noch herausholen willst. Nimmst Du an, wenn Du mich von der Diehl-Verwicklung überzeugst, dann werde ich die Gutachten für getürkt halten?

Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26
Wenn du noch in der Lage bist, zu hinterfragen, woher deine lebhafte Vorstellung rührt, wäre das ein gutes Zeichen. Der nächste Schritt wäre für dich zu überprüfen, wie solide deine Datenbasis ist. Doch die Arbeitsweise eines Steuerfahnders auszublenden, wäre nicht ratsam, wenn du deiner Meinung Gewicht beigeben möchtest. So hat sie keinerlei Gewicht - natürlich erst einmal nur für mich.
Ich sehe mich eigentlich nicht in der Position, mich vor Dir rechtfertigen zu müssen, und brauche da auch keine Ratschläge. Ich stütze mich auf meine langjährige Ausbildung und langjährige Berufserfahrung und werde an dieser Stelle nicht konkreter werden. Nimm es einfach hin: ob er mit einem Steuerfahnder, mit einem Staatsanwalt, mit einem Polizeibeamten oder einem Richter gesprochen hätte – es wäre für den Ablauf solcher Gespräche irrelevant. Wenn das keinerlei Gewicht für Dich hat, nun – dann hat es eben keinerlei Gewicht. Das wird mich grämen, aber ich werde es nicht ändern können.

Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26
Der Schöffe Westenrieder hat seine Eindrücke von der Hauptverhandlung beschrieben, (das mal als Leseempfehlung). In dem Verfahren gab es zwei wichtige Fragen zu klären: wie ist die Glaubwürdigkeit Mollaths und wie die seiner Exfrau einzustufen. Westenrieder macht deutlich, dass allein der Hinweis auf die Anzeige wegen Waffenbesitzes die Formulierung "ohne Belastungseifer" hätte kippen können.
http://blog.delegibus.com/2012/12/10/interview-zum-fall-mollath-eine-rekonstruktion-der-hauptverhandlung/
Kenn' ich. Ich zitiere mal:
ZitatWelchen Eindruck hatten sie von der Verfassung Mollaths?
Er kam mir schon etwas verwirrt vor. Er war dessen ungeachtet in der gesamten Hauptverhandlung sehr ruhig, kein einziges Mal aggressiv. Aber der verwirrte Eindruck ist im Nachhinein – was ich jetzt weiß – schon nachvollziehbar.
Arbeitete er denn aktiv an der Sachverhaltsaufklärung mit?
Hm... Das kann man, mit Einschränkungen, schon sagen. Er war bemüht, zu Vorwürfen Stellung zu nehmen, auch wenn er – wie gesagt – einen etwas wirren Eindruck gemacht. Hat auch seine Frau, seine Ex-Frau, mit ,,Sie" angesprochen. Er hat auch erklärt, er trete aus dem Rechtsstaat aus. Es hat schon einen etwas verwirrten Eindruck gemacht. ... Wobei, wenn jeder, der einen verwirrten Eindruck macht, in die Psychiatrie eingeliefert würde, was wäre dann?
...
Daß hier ein Rosenkrieg zugrunde lag, kam Ihnen auch damals so vor?
Nein! Den Ausdruck Rosenkrieg benutze ich erst jetzt, im Nachhinein. Daß einige Fragen von Mollath im Zusammenhang mit seiner Scheidung standen, die er offenbar nicht so richtig bewältigt hatte, schon. Aber Rosenkrieg nicht.
...
...Daraufhin habe ich Herrn Kasperowitsch angerufen und ihm gesagt: Hören Sie zu, der Herr Mollath hat aber schon einen wirren Eindruck hinterlassen.
Das heißt, Sie wollten dem Eindruck entgegenwirken, daß hier ein völlig gesunder Mensch nur wegen Schwarzgeldvorwürfen weggeschlossen wurde.
So ist es. Daraufhin habe ich Unterlagen bekommen, nicht von Herrn Kasperowitsch, sondern von allen möglichen Seiten. Und erst dann bin ich zu dem Ergebnis gekommen: Fehlurteil. Insbesondere wegen der heute für mich erkennbaren Unglaubwürdigkeit der Zeugin.
Als Laie kann er die ,,Verwirrtheit" Mollaths nicht näher differenzieren, aber er lässt keinen Zweifel daran, dass M. auf ihn damals einen psychisch kranken Eindruck gemacht hat. Also: hat Richter B gelogen, als er dem Steuerfahnder gesagt hat, das ist ein Spinner?

Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26
ich sehe aber auch, dass wichtige Fragen nicht erörtert werden im Gutachten.
Die Frage nach der ,,Diehl-Verwicklung"? Der Gutachter ist nicht frei darin, welche Fragen er erörtern will. Er hat Beweisfragen zu beantworten.

Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26
Ob etwas noch als normal eingestuft werden kann oder ob es bereits als krankhaft zu werten ist, darf auch mal strittig sein.
Gewiss. Wenn es strittig ist.

Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26
Meine Rückmeldung zu deiner Theorie: die steht auf einem wackeligen Fundament, was diese Anlasstaten (Reifenstechereien) betrifft.
Das würde dann die Gefährlichkeitsprognose, aber nicht die Diagnose berühren. Es bleibt dabei:
Zitat von: bayle am 28. August 2013, 06:15:52
Die Gutachten Leipziger, Kröber und Pfäfflin sind – was die innere Konsistenz, die Wissenschaftlichkeit und die Unvoreingenommenheit angeht – vor globalen Vorwürfen in Schutz zu nehmen. Sie sind überzeugend, was die Befundwürdigung und die Diagnosestellung angeht. (Allerdings habe ich keine Ahnung, wie die Tragfähigkeit der Gefährlichkeitsprognose einzuschätzen ist). Jedem, der da Zweifel hat, sei die vollständige Lektüre empfohlen. Sie  Die Lektüre ist über weite Strecken auch für den Laien ohne vorprogrammierte Missverständnisse möglich.

Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26
Ich bin ziemlich sicher, dass sich Mollath an vielen Stellen um die Wahrheit herumdrückt. Und das sind die Stellen, die du im Pfäfflin-Gutachten hervorgehoben hast, bei denen Pfäfflin aber leider nicht nachgebohrt hat.
Warum hätte er nachbohren sollen? Es war nicht seine Aufgabe zu klären, ,,wie es wirklich gewesen ist", sondern er hatte festzustellen, ob Herr M. a) krank und wenn ja, ob er b) gefährlich ist. Dazu gehörte es, Brüche in der Selbstschilderung von M. aufzufinden, und die Reaktion vom M auf die Wiederspiegelung dieser Brüche zu registrieren.

Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26
Offenkundig befindet sich das zentrale Gutachten von Leipziger schwersten Zweifeln ausgesetzt.
Was ich da bisher an ,,schwersten Zweifeln" gefunden habe, lässt durchweg auf Ahnungslosigkeit in Sachen Psychiatrie und psychische Erkrankungen oder auf teils unbewusste, teils bewusste Missverständnisse schließen. Es gibt nach meiner Kenntnis keine fachlich gut fundierte Kritik an diesem Gutachten; und mit Deiner Kritik als Laie bist Du ja bisher auch nicht weit gekommen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 22. September 2013, 23:30:18
ZitatEs tut mir leid, dass ich Dich da enttäuscht habe – auch wenn ich nicht weiß, womit ich höhere Erwartungen bei Dir provoziert habe.

Die Bestimmtheit, mit der du auftrittst.

Zitataber dass es sich im Urteil um eine ,,dreiste Lüge" handele, ist eine dreiste Behauptung.

Nicht dreist. Abgesichert durch die Realität. Die große Mehrheit der Menschen, mit denen Mollath zu tun hatte, wurde von ihm nicht in die Schwarzgeldkreise seiner Frau einbezogen. Und diese große Mehrheit dürfte jenseits der 95-%-Marke liegen. Nein, da hat Brixner maßlos übertrieben.

ZitatDer einzige Beleg ist der Verweis auf einen Zeitungsartikel, der gesamte Rest ist Spekulation.

Der Revisionsbericht findet andere Worte. Mollath schildert Vorgänge, die nur ein Insider haben kann. Er hat dieses Wissen über seine Frau erlangt, er hat gute Belegen vorlegen können, die seine Ausführungen untermauern.

ZitatAlso: hat Richter B gelogen, als er dem Steuerfahnder gesagt hat, das ist ein Spinner?

Was sich Brixner damals geleistet hatte, war für seine Dienstherrin Anlass zu einem spektakulären Schritt: sie hat einer bayerischen Staatsanwaltschaft den Auftrag gegeben, einen WA-Antrag zu stellen.

Diese Diffamierung Mollaths ereignete sich zweieinhalb Jahre vor dem Prozess. Ein Jahr vor Brixners Tat macht Mollath diesen Eindruck.

http://www.youtube.com/watch?v=do2ohK9_sBk

Nachdem Mollath vier Jahre lang verleumdet worden war, lag seine "Verwirrtheit" noch im normalen Bereich: das ist die konkurrierende Erklärung. Westenrieder spricht das auch an. Der Prozess als Ganzes ereignete sich in den wesentlichen Teilen nicht nur im Gerichtssaal. In einer Pause befragt er die Staatsanwaltschaft nach der Schwarzgeldsache und danach, warum nicht ermittelt wurde.

ZitatDie Darstellungen seien zu pauschal, da könne nicht ermittelt werden.

Das hat sich mittlerweile als falsch herausgestellt. Die Darstellungen hätten vollauf gereicht, um Ermittlungen aufzunehmen, für die Steuerfahnung gilt Gleiches.

Westenrieder hat noch eine Episode aus einer Verhandlungspause geschildert, die deutlich macht, mit welchen Mitteln Richter Brixner gearbeitet hat

http://www.focus.de/politik/deutschland/umstrittener-psychatriefall-wie-befangen-ist-mollath-richter-brixner_aid_1034629.html

Das ist sehr wirkungsvoll. Ein reputabler Gutachter taucht auf, macht womöglich bei Nennung von Mollaths Namen den Scheibenwischer, und unser aller Richter Brixner, beschließt dann den Auftritt mit den Worten

Zitatdem Mollath schaut ja der Wahnsinn aus den Augen

Das ist nun wirklich bestes Kino. Eine so schmierige Nummer im Richterhinterzimmer dürfte sich kein Drehbuchautor ausdenken. Er bekäme zu hören, das würde ja kein Mensch glauben.

Zu der Verwirrtheit Mollaths mag ich deshalb diesen Hinweis geben

https://de.wikipedia.org/wiki/Kuleschow-Effekt

http://www.youtube.com/watch?v=_gGl3LJ7vHc

Das wurde schon früh im letzten Jahrhundert entdeckt, dass die Umstände entscheidend sind, wie ein Mensch von anderen Menschen wahrgenommen wird. Und es dauert lange, bis eine einmal getroffene Entscheidung, dass Mollath verwirrt gewesen wäre, revidiert wird. Mollath wurde als Wahnkranker vorgeführt. Dazu hat sich Brixner noch den Gruppenzwang zunutze gemacht, dass Menschen dazu neigen, die Meinungen ihrer Mitmenschen anzunehmen, wenn sie ansonsten allein darstünden.

In der Ärztezeitung ist es gut getroffen.

ZitatGustl Mollath hatte schlicht einen gesellschaftlichen Glaubenssatz in Frage gestellt, der bis zur Finanzkrise in Deutschland kaum zu erschüttern war: Dass Banken behördengleiche Einrichtungen sind, in denen Lug und Trug nicht vorkommen. Berichte von Kriminalität in einem Geldinstitut schienen seinem Gutachter nur durch eine "paranoide Wahnsymptomatik" erklärbar.

Wer einen Glaubenssatz in Frage stellt, der muss hart im Nehmen sein.

ZitatDie Frage nach der ,,Diehl-Verwicklung"?

Nein. Mir fehlt in dem Leipziger-Gutachten unter anderem, dass es konsequent Mollath Entlastendes nicht aufführt. Das liest sich bei Simmerl deutlich besser. Leipziger verliert dadurch deutlich an Glaubwürdigkeit. Weil er auf eine Art und Weise seine Aufgabe wahrgenommen hat, die grundlegende Zweifel an seiner Arbeitsweise weckt. Es fehlen die Umstände, die im Zusammenhang mit der Entstehung des Gutachtens genannt werden müssten: das ist der Komplex um die konstruierten Sachbeschädigungen. Da hat Leipziger ein taktisches Verhältnis zur Wahrheit. Ganz böse Nummer. Mir fehlt auch, dass Leipziger die Umstände und die emotionale Verfassung, die just vor Mollaths vorläufiger Unterbringung liegen, nicht klar herausarbeitet und für eine mögliche Diagnose diskutiert. Und nach all diesen schweren Mängeln, fehlen in großem Umfang die Angaben, die nach Vorgabe des BVerfG zwingend in ein Gutachten hineineingehören. Leipziger hinterlässt in seinem Gutachten den Eindruck, dass er entweder diese Vorgaben nicht kennt oder dass er meint, sie nicht beachten zu müssen. Beides ist fatal. Sein Gutachten scheitert deshalb bereits, bevor man den fachlichen Teil seiner Arbeit zu überprüfen beginnt.

ZitatGewiss. Wenn es strittig ist.

In diesem Fall ist es bereits strittig. Es wird nun der Klärung zugeführt.

ZitatWarum hätte er nachbohren sollen?

Weil sich vielleicht herausstellt, dass es da gar keinen Wahn geben muss, um Mollaths Verhalten zu erklären. Allein der Komplex um das Schwarzgeld, das die Ehefrau während der Ehe für das Ehepaar in die Schweiz geschafft hat, reicht aus, um eine konkurrierende Erklärung für Mollaths Verhalten zu liefern.

Zitat,,schwersten Zweifeln"

Diese Sicht sei dir belassen. Es fehlt die fachlich gut fundierte Kritik an diesem Gutachten? Meine Vermutung ist, dass da etwas anderes wirkt, als dass es sie nicht auch von Fachleuten geben könnte, deren Meinung für dich Gewicht hat. Da gibt es diesen Bericht eines Bloggers, der ein paar Fragen gestellt hat, als die DGPPN zu einer Veranstaltung gerufen hatte.

http://www.thilo-baum.de/lounge/verschiedenes/die-logik-der-forensischen-psychiatrie/

Baum stellt ein paar Fragen zu Kröber.

ZitatKlare Antwort vor Beginn der Veranstaltung: Über einzelne Kollegen könne man nichts sagen. Außerdem wüsste ich ja bestimmt,

dass Kröber einmal DGPPN-Vorstand gewesen sei.

Ich antwortete, das wisse ich, aber es spiele ja nun keine Rolle. Erwiderung: Das stimmt, es spielt keine Rolle.

Ich habe das übrigens von Kröber und seinem Amt als DGPPN-Vorstand nicht gewusst. Ich habe aber verstanden, was dieser Hinweis bedeutet. Ich habe lachen müssen bei Baums Hinweis, dass es keine Rolle spielen würde. Und die Antwort der DGPPN ist dann der Weisheit tiefster Schluss, den ich von dieser Vereinigung erwarte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 23. September 2013, 13:00:20
Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 23:30:18
Zitat von: bayle am 22. September 2013, 20:59:17
Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26
Mein ganz schwerer Eindruck ist, dass ... bei bayle eine große Unsicherheit in juristischen Fragen besteht, die sich auch auf den Bereich des Steuerrechts erstreckt.
Es tut mir leid, dass ich Dich da enttäuscht habe – auch wenn ich nicht weiß, womit ich höhere Erwartungen bei Dir provoziert habe.
Die Bestimmtheit, mit der du auftrittst.
Wenn ich den Gesamtzusammenhang wieder herstelle, wird es klarer. Dein ganz schwerer Eindruck ist Deiner Generalisierungstendenz, weniger wahrscheinlich Deinem ungenauen Lesen, geschuldet. Es gibt Gebiete, auf denen ich mir herausnehme, mit Bestimmtheit aufzutreten. Allerdings.

ZitatNein, da hat Brixner maßlos übertrieben.
Das war eine laienhafte Formulierung, die bei mir eher Zweifel geweckt hätte. Er hat einfach das Gutachten so zitiert, wie er es verstanden hat. Er war nicht exakt, so wie er in anderen Dingen offenbar nicht exakt war. Die Frage, die dahinter steht, ist natürlich: war es Absicht? Mir würde hier, wie auch bei den meisten anderen inkriminierten Kleinigkeiten, Schlampigkeit als Erklärung genügen. Ich weiß, dass Du einiges nicht für Kleinigkeiten hältst, z. B. dass der Richter vor 20 Jahren mit einem Zeugen bekannt war (bitte verzichte auf eine juristische Erklärung, warum das wichtig ist), oder dass er nicht geklärt hat, von wem das Reichel-Attest nun wirklich ist u. ä. Das Affentheater aber, was z. B. um die Qualifikation oder die Kassenzulassung von Markus Reichel veranstaltet worden ist, weckt aber in mir genauso Zweifel; ebenso wie die abwegige Interpretation der Wörthmüller-Angelegenheit u. v. a. m. *gähn*.

Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 23:30:18
ZitatDer einzige Beleg ist der Verweis auf einen Zeitungsartikel, der gesamte Rest ist Spekulation.
Der Revisionsbericht findet andere Worte. Mollath schildert Vorgänge, die nur ein Insider haben kann. Er hat dieses Wissen über seine Frau erlangt, er hat gute Belegen vorlegen können, die seine Ausführungen untermauern.
Ein eleganter Schlenker. Der tatsächliche Zusammenhang ist aber folgender. Ich baue die Zitate nachträglich noch einmal zusammen:
Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 23:30:18
Zitat von: bayle am 22. September 2013, 20:59:17
Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26
@ bayle
ZitatAlso, ein bisschen verwundert es mich dann schon, wenn jemand, der eine völlig evidenzfreie Diehl-Geschichte als ,,Kern der Causa Mollath" präsentiert, mich nach Belegen fragt
Ein Gutteil der Argumentation ist doch bereits belegt.
Der einzige Beleg ist der Verweis auf einen Zeitungsartikel, der gesamte Rest ist Spekulation. Mir ist ein bisschen unklar, was Du in dieser Sache noch herausholen willst. Nimmst Du an, wenn Du mich von der Diehl-Verwicklung überzeugst, dann werde ich die Gutachten für getürkt halten?
Der Revisionsbericht findet andere Worte. Mollath schildert Vorgänge, die nur ein Insider haben kann. Er hat dieses Wissen über seine Frau erlangt, er hat gute Belegen vorlegen können, die seine Ausführungen untermauern.
Im Revisionsbericht kommt das Wort ,,Diehl" nicht vor.

ZitatEin Jahr vor Brixners Tat macht Mollath diesen Eindruck.
Subtil, Deine Wortwahl. Ein Rückruf von Richter B. ist also eine ,,Tat". Herr M. sabbert nicht, er spricht (meist) grammatisch korrekte Sätze, und bestimmt isst er auch mit Messer und Gabel. Dafür brauchen wir kein Gutachten, das sehen wir so. Auch Herr Strate ist ja dazu in der Lage zu erkennen, wenn er von Idioten umgeben ist. 
Hören wir noch einmal auf Herrn Westenrieder:
ZitatGegenüber ,,Report Mainz" erklärt Westenrieder, Dr. Michael Wörthmüller sei in einer Verhandlungspause in das Büro des Richters Otto Brixner gekommen: ,,Es kam dann die Rede sehr schnell auf die Hauptverhandlung Mollath. Wörthmüller hat erklärt, er hätte ja die Gutachtertätigkeit in diesem Fall Mollath abgelehnt, hat dann noch gesagt, der Mann ist nicht ganz dicht."
Ob das die Wortwahl von Dr. Wörthmüller gewesen ist, können wir offen lassen, aber es ergibt sich der Eindruck, dass auch Dr. W, der immerhin mit Herrn M gesprochen hat, ihn für psychisch krank gehalten hat.
Wie stellst Du Dir die Einflussnahme der Bank (oder der Fa. Diehl) auf 5 unabhängige Psychiater (Krach [indirekt], Wörthmüller, Leipziger, Kröber [für dessen Fachverstand immerhin das Leipziger-GA, zusammen mit den Verlaufsberichten, überzeugend ist] , Pfäfflin) zu unterschiedlichen Zeiten vor, die alle zu der gleichen Ansicht gelangt sind? Glaubst Du wirklich, von denen sei niemand in der Lage gewesen, sich ein eigenes Urteil zu bilden? Das ist das tägliche Brot des Arztes. Und noch einmal: die Gutachten Leipziger, Kröber und Pfäfflin sind in sich schlüssig. Das lässt sich auch nicht mit allgemeinen Hinweisen auf mögliche bias wegwischen.

ZitatIn der Ärztezeitung ist es gut getroffen.
Dieser Text ist mit großer Sicherheit nicht von einem Psychiater.

ZitatMir fehlt in dem Leipziger-Gutachten unter anderem, dass es konsequent Mollath Entlastendes nicht aufführt.
Das sagtest Du schon, aber es wird in der Wiederholung nicht besser.
ZitatDas liest sich bei Simmerl deutlich besser.
Auch Pfäfflin ist dank Exploration (und einer gewissen Desaktualisierung der floriden psychopathologischen Symptomatik) in der Lage, sich differenzierter zu äußern.
ZitatDa hat Leipziger ein taktisches Verhältnis zur Wahrheit. Ganz böse Nummer.
Das ist einfach nur eine Unterstellung.
Zitatfehlen in großem Umfang die Angaben, die nach Vorgabe des BVerfG zwingend in ein Gutachten hineineingehören
Wie schon mehrfach betont: nicht meine Baustelle.

Und auch Herrn Baum, dessen Vorverständnis ja mit Deinem übereinstimmt, können wir ein wenig zuhören:
ZitatZuerst antwortete einer der Experten, der Untergebrachte müsse eben seine Gutachter auf die Fehleinweisung aufmerksam machen. Mei, genau das hat Mollath ja konsequent getan.
Das genau hat Herr M nicht konsequent getan, sondern konsequent vermieden (Lippert, Leipziger, Kröber).

ZitatUnd die Antwort der DGPPN ist dann der Weisheit tiefster Schluss, den ich von dieser Vereinigung erwarte.
Du solltest die Auflösung der DGPPN fordern, das ist eine kriminelle Vereinigung.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 25. September 2013, 09:50:10
@Tyko:

Anstatt immer wieder die Glaubwürdigkeit der psychiatrischen Gutachten anzuzweifeln und dich hierin resistent zu erweisen gegenüber den gut begründeten Darlegungen von Menschen, die offenkundig mehr von der Materie verstehen  - wie wäre es mit einer Erörterung der Ergebnisse aus dem Mollath-Untersuchungsausschuss? Es sind ja auch Steuerfahnder zu Wort gekommen. Offenbar hat es auch dort keine belastbaren Hinweise für einen "großen Deal" gegeben.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 21. Oktober 2013, 13:28:34
Nachdem es hier lange Zeit still war (und ich das Thema auch nicht weiter verfolgt habe mangels neuer Fakten), hier eine nicht untypische Wendung:
Zitathttp://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/spenden-nicht-ausgezahlt-gustl-mollath-sieht-sich-von-unterstuetzerverein-betrogen/8943558.html
Gustl Mollath sieht sich von Unterstützerverein betrogen

16.10.2013 17:52 Uhr
von Patrick Guyton

Der Anwalt von Gustl Mollath, Gerhard Strate, wirft einem Unterstützerverein vor, Spendengelder an seinen Mandanten nicht weiterzugeben. Der Verein sieht sich an den Pranger gestellt...

...Gustl Mollath hat Strafanzeige gestellt gegen ein Mitglied des Unterstützerkreises wegen Betruges, wie die Wochenzeitung ,,Die Zeit" (http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-10/gustl-mollath-anzeige-unterstuetzer) am Mittwoch vorab berichtet hat...

Dann kann die Prozessiererei ja - wie prophezeit - lustig fortgesetzt werden  ;D

Im Detail:
Zitathttp://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-10/gustl-mollath-anzeige-unterstuetzer

...Bis Ende 2012 hatte die Walter-von-Baeyer-Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie ein Spendenkonto geführt und das Geld an Mollath ausgezahlt. Der Verein zbb e.V., der seit Anfang 2013 das neue Spendenkonto betreibt, und dem Letsch vorsteht, verweigert die Auszahlung des Geldes jedoch mit der Begründung, die Vereinssatzung erlaube nur die Unterstützung von Projekten der politischen Bildung.

"Leistungen erbringen, um Geld zu bekommen"

"Mollath kann nicht einfach sagen, ich will das Geld. Gustl muss Beratungsleistungen erbringen, um Geld zu bekommen", sagte zbb-Vorstand Fritz Letsch der ZEIT. Den Betrugsvorwurf wies er zurück.

Letsch zufolge ist ein Teil der 27.000 Euro an Mollaths Anwältin Erika Lorenz-Löblein geflossen. Der größere Teil sei noch da und solle in die "Breitenarbeit" gegen das Psychiatriesystem investiert werden.

Bis vor Kurzem stand auf der Webseite des Unterstützerkreises noch der Text: "Die Spenden werden ausschließlich für Gustl Mollath und seine Unterstützung verwendet." Mittlerweile fehlt dort jeder Hinweis auf ein Spendenkonto.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 21. Oktober 2013, 13:59:55
RA Strate teilt dazu Folgendes mit:

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Mitteilung-der-Verteidigung-2013-10-15.pdf

Auf S. 3 des doc heißt es außerdem:
Zitat
A n l a g e 6
...
Im Auftrage von Gustl Mollath werde ich Strafanzeige wegen Verdachts des Betruges erstatten.
In der Strafanzeige werde ich betonen, dass sowohl für Herrn Mollath als auch für mich die Integrität des Herrn Reiner Hofmann (des tatsächlichen Betreibers der sehr verdienstvollen Seite ,,Gustl-for-help") außer Zweifel steht, und wir davon ausgehen, dass er hinsichtlich der Bewerbung des angeblichen zbb -Spendenkontos selbst in die Irre geführt worden ist.

Das Mandat für Frau Rechtsanwältin Lorenz-Löblein ist durch Gustl Mollath in der letzten Woche beendet worden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 03. November 2013, 20:32:21
Zur Zeit gibt es ja wirklich nur unappetitliche Anwürfe der einen Mollath-Unterstützer gegen die anderen, u.a. wegen undurchsichtigen Spenden - bzw Verbuchungsgebarens (http://muschelschloss.blogspot.de/2013/10/mollath-und-der-verknotete-spenden-salat.html).

Da überrascht eine - wie ich finde, recht kluge - Analyse von Justus Wertmüller zur öffentlichen Rezeption dieses schillernden Phänomens Mollath:

http://www.redaktion-bahamas.org/auswahl/web67-2.html
Zitat
...Doch auch der Psychothriller ist in die Krise geraten. Der Alptraum, der im Wahnsinn einer oder mehrerer Personen gründet, die ihr Umfeld in eine ihm oder ihnen unbegreifliche und panikartig ängstigende Welt hineinziehen, ist inzwischen in Filmen und Büchern, die sich als Psychothriller tarnen, der Manifestation des Wahns als Realität gewichen. Nicht mehr der Einzelne versucht seinen Wahn auf eine Welt zu projizieren, die sich letztlich in aller Unvollkommenheit doch gegen ihn als Realität behauptet; der Wahnsinnige erscheint als Realist und die Welt als Verschwörung. So werden die Sorgen um die unheimliche Doppelbödigkeit der eigenen Persönlichkeit und ihres Verhältnisses zu den sie umgebenden Objekten genauso beiseite geschoben, wie die Zweifel am eigenen Vermögen, die Realität als die sich notwendig beständig verändernde Summe gesellschaftlicher Bedingungen zu begreifen. Der Psychokrimi neuen Typs verinnerlicht die Panik und gewärtigt sie zugleich in der Außenwelt, die nunmehr wirklich so erscheint, wie sie dem paranoiden Helden sich darstellt. Der Konsument folgt scheinbar arglos den Aktionen von Partisanen, die sich als Menschheitsbefreier gerieren, indem sie der ganzen Welt, die sich ihnen als System von kriminellen Banden und mit ihnen verbündeten Repräsentanten der Staatsmacht darstellt, den Endkampf ansagen. ..

Aber auch:

Zitat
...In der Inszenierung des Falls Mollath ging es von Beginn an darum, kategorisch auszuschließen, was sich aufdrängte: dass der Held psychisch erkrankt ist. Von Anfang an wäre zu erkennen gewesen, dass Mollaths scheinbar so einsamer Kampf gegen Institutionen und Verschwörungen privater und globaler Art, doch nur das Umsichschlagen eines gekränkten Ehemanns und gescheiterten Kleinunternehmers war. Ein kleinlicher, wehleidiger und selbstgerechter Mann legte seiner Frau permanent in den Mund, was er selber mit ihr vorhatte: Nicht Petra Mollath hat alles daran gesetzt, ihn ,,fertig zu machen", es war genau anders herum. Den Mindeststandards bürgerlichen Verhaltens, die ein gewisses Maß von Fair-Play gerade auch dann vorsehen, wenn die Lebensgefährtin sich trennen will und es um die eigene persönliche wie finanzielle Zukunft schlecht bestellt ist, konnte und wollte Gustl Mollath nicht gerecht werden. Es ist jenes Rudiment von Ritterlichkeit, wonach man sich ins Unvermeidliche zu schicken hat und weder nach innen noch nach außen Krawall schlägt oder mit falschen Verdächtigungen hausieren geht, das Mollath und seine Gemeinde empört und scheinrational zurückweisen. Dabei hätte man an Hand des reichlich ausgebreiteten Materials leicht erkennen können, dass Mollath kein ums Gemeinwohl besorgter Bürger ist, der persönliche Rücksichtnahme und Diskretion zurückstellte, weil höhere Rechtsgüter in Gefahr waren. Wer mehr als fünf Jahre lang von den möglicherweise nicht gesetzeskonformen Geschäften seiner Frau weiß und davon profitiert, aber den Mund hält, um im Augenblick der nicht mehr aufzuhaltenden Trennung zuzuschlagen, muss sich vielmehr nachsagen lassen, dass er in erpresserischer Weise versucht hat, seine Frau zu zwingen, die Ehe fortzusetzen...

Diese Polemik wird vermutlich wieder ein Aufheulen in den einschlägig bekannten Blogs provozieren.  ::)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 03. November 2013, 23:46:37
Sollte man nicht Herrn Wertmüller fragen ob man diesen Beitrag in unserem blog veröffentlichen kann?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. November 2013, 12:08:37
http://behoerdenstressnews.blogspot.de/2013/11/eilt-gustl-mollath-unterstutzt-den.html

Herr Mollath wird jetzt langsam zur Galionsfigur der Antipsychatriebewegung, hier geht es um einen Dennis Stephan einen Politiker der Linken in Gießen der wohl ein extremes Cannabisproblem zu haben scheint.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. November 2013, 13:45:51
@Belbo:
ZitatHerr Mollath wird jetzt langsam zur Galionsfigur der Antipsychatriebewegung..
Mag sein - allerdings gibt es durchaus auch wache Zeitgenossen, die sich mit dieser problematischen Instrumentalisierung kritisch und mit Sachkenntnis auseinandersetzen:

http://ef-magazin.de/2013/10/25/4605-psychiatrie-gustl-mollath-und-die-folgen
ZitatPsychiatrie: Gustl Mollath und die Folgen

von Uwe Böttjer

Zu viele ideologisch motivierte Meinungen

Einmal mehr löst der ,,Fall Gustl Mollath" die übliche Psychiatrie-Kritik aus: Zu lange, mit falscher Diagnose eingesperrt –  oder zu früh entlassen. Der Autor Thomas Szasz (1920 bis 2012) erweist sich bei näherem Hinsehen nicht als der ideale Psychiatrie-Kritiker. Bereits 1960 publizierte er seinen Text ,,Mythos Geisteskrankheiten".

In seiner Biografie wird er 1969 als Mitbegründer der Citizen Commission on Human Rights (CCHR) gelistet. Dieser Ableger der Scientology wurde 1972 unter entsprechendem deutschen Namen in München gegründet. Dem Verdacht, dass er selbst Scientologe sei, widersprach Szasz mit dem Hinweis, dass es sich hier lediglich um ein Zweckbündnis handele.  Die Kommission ist durch Zuschriften an die Redaktion meiner Psychiatrie-Zeitschrift bekannt geworden. Ich habe dann ein Interview über die psychiatrischen Vorstellungen der Scientology vereinbart und darüber einen Artikel geschrieben.

In Deutschland wurde Szasz sehr viel später durch sein ,,Psychiatrisches Testament" bekannt. Szasz lässt sich ohne weiteres der Antipsychiatrie zuordnen. Diese Bewegung entstand zu Beginn der 50er Jahre in England durch die Psychiater Ronald D. Laing und David Cooper, die beide den medizinischen Krankheitsbeginn der Schizophrenie ablehnten und deutlich  machten, dass ihre Entstehung mit gesellschaftskritischen und politischen Argumenten begründet werden musste. Als geistiger Vater dieser Thesen gilt Michel Foucault. In seinem Buch ,,Wahnsinn und Gesellschaft" hat er versucht, diese Zusammenhänge zu erklären...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 05. November 2013, 14:21:01
....mal vom Inhalt abgesehen, schau Dir mal das Impressum an.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 05. November 2013, 14:25:45
@Belbo:
Tja... aber sei sicher, dass ich den Autor vorher etwas recherchiert (http://www.biografischer-verlag.de/Ueber-uns) habe:

http://www.vitanas.de/de/presse_medien/eppendorfer/eppendorfer_zeitung.php

...es scheint übrigens sein erster und bislang einziger Beitrag auf dieser "eigentümlich-frei"- Plattform zu sein (die mir in anderem Zshg schon mal negativ aufgefallen war - fällt mir vllt wieder ein...)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 11. November 2013, 19:40:55
Für Leute, die im Großraum Berlin/Potsdam wohnen:

http://www.strafrechtsblogger.de/der-fall-mollath-veranstaltungshinweis/2013/11/
Zitat
Der Fall Mollath – Veranstaltungshinweis

Dikussionsveranstaltung der BKV

Der Fall "Mollath" und die Folgen
Zeit für eine Reform der Unterbringung kranker Täter im psychiatrischen Krankenhaus?

am 26. November 2013
um 19.00 Uhr
an der Universität Potsdam, Campus Griebnitzsee, Hörsaal 05

Prof. Dr. Hans-Ludwig Kröber – Direktor des Instituts für Forensische Psychiatrie, Charité Universitätsmedizin, Berlin

Dr. h.c. Gerhard Strate – Rechtsanwalt, Hamburg (Verteidiger von Jürgen* Mollath)

Diskussionsleitung:
Prof. Dr. Andreas Mosbacher – Richter am Bundesgerichtshof, Karlsruhe


**gemeint ist wohl Gustl Mollath...

Klingt doch spannend - bislang habe ich im Web kaum was zu dieser Veranstaltung gefunden.

Wär natürlich supercool, wenn jemand von Psiram hingehen und anschließend einen Blogbeitrag schreiben könnte!
Leider ist es für mich zu weit...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Yadgar am 13. November 2013, 16:38:25
Hi(gh)!

Zitat von: sweeper am 05. November 2013, 14:25:45
@Belbo:
Tja... aber sei sicher, dass ich den Autor vorher etwas recherchiert (http://www.biografischer-verlag.de/Ueber-uns) habe:

http://www.vitanas.de/de/presse_medien/eppendorfer/eppendorfer_zeitung.php

...es scheint übrigens sein erster und bislang einziger Beitrag auf dieser "eigentümlich-frei"- Plattform zu sein (die mir in anderem Zshg schon mal negativ aufgefallen war - fällt mir vllt wieder ein...)

Ich weiß auch nicht so recht, was ich im Zusammenhang mit "eifrei" davon halten soll - möglicherweise sieht man seitens der Redaktion die Antipsychiatriebewegung als "linksgrüne Spinnerei", was die Veröffentlichung des Artikels in einer rechtsliberalen bis offen reaktionär-antidemokratischen Zeitschrift erklären würde. Möglicherweise hat man sich aber auch nicht allzu intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, so dass hier auch mal ein Autor zu Wort kommt, der eventuell nicht stramm auf ef-Linie ist...

Tatsächlich bedient sich heutzutage der gesamte "lunatic fringe" (sic!) von ultralinks bis ultrarechts oder einfach nur ultraballaballa im ideologischen Fundus der Antipsychiatrie, wenn es darum geht, zu beweisen, dass wir in Wirklichkeit in einer perfekt getarnten faschistischen Weltdiktatur, in einem bonbonbunt gepolsterten Kuschel-KZ leben und demnächst alle ganz sanft und gendergerecht vergast werden...

Es stimmt zwar, dass Antipsychiatrie ursprünglich (also in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts) ein linkes Ding war, *ganz* unsprünglich aber wohl auf Lafayette Ron Hubbard und Komplizen zurückging... irgendwann Ende der 80er muss man das z. B. bei der "Sozialistischen Selbsthilfe Köln" und ihrem "VolksBlatt" begriffen haben, wollte sich nicht länger vor den $cientology-Karren spannen lassen und überließ fortan die Antipsychiatrie den Esofreaks und paranoiden Rechten...

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 15. November 2013, 00:12:31
Im Wolff-Blog incl Nachbar-Blogs kriegen sie sich allmählich alle gegenseitig und coram publico in die Haare:
Zitat
http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-1/#comment-28858
Vertragsbeilage sagte am 14. November 2013 um 23:28 :

@Constantin
Zwar finde ich persönlich, dass die Verstrickungen der Rotarier (die ja auch sinnbildlich für Verstrickungen und Korpsgeist allgemein stehen können) nicht unterschlagen werden sollen, aber den Honigmann als Quelle anzugeben halte ich für eine, gelinde gesagt, schlechte Idee. Diese Seite fischt im Rechtsextremismus bzw. ist in genau diesem Sumpf angesiedelt und von daher nicht ernstzunehmend zu gebrauchen.

Ansonsten kann ich meinem Bedauern darüber nicht genug Ausdruck verleihen, wie sehr sich die M-Unterstützer zerstritten haben. Und da möchte ich weder diesen Blog noch den Opablog ausnehmen. Überall wird von einigen ein kontraproduktives Feuer geschürt, dem persönliche Eitelkeiten und Rechthabereien als stärkste Triebkraft anzumerken sind
...

In diesem Punkt zumindest kann man Tyko zustimmen:
es geht dort zu wie in einer "dayly soap" - und auch wenn man mal ein paar Folgen verpasst hat, findet man sich schnell wieder zurecht, weil die Handlung erwartbar und ohne Überraschungen abläuft.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 15. November 2013, 12:00:20
Zitat von: sweeper am 15. November 2013, 00:12:31
Im Wolff-Blog incl Nachbar-Blogs kriegen sie sich allmählich alle gegenseitig und coram publico in die Haare:
Zitat
http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-1/#comment-28858
Vertragsbeilage sagte am 14. November 2013 um 23:28 :

@Constantin
Zwar finde ich persönlich, dass die Verstrickungen der Rotarier (die ja auch sinnbildlich für Verstrickungen und Korpsgeist allgemein stehen können) nicht unterschlagen werden sollen, aber den Honigmann als Quelle anzugeben halte ich für eine, gelinde gesagt, schlechte Idee. Diese Seite fischt im Rechtsextremismus bzw. ist in genau diesem Sumpf angesiedelt und von daher nicht ernstzunehmend zu gebrauchen.

Ansonsten kann ich meinem Bedauern darüber nicht genug Ausdruck verleihen, wie sehr sich die M-Unterstützer zerstritten haben. Und da möchte ich weder diesen Blog noch den Opablog ausnehmen. Überall wird von einigen ein kontraproduktives Feuer geschürt, dem persönliche Eitelkeiten und Rechthabereien als stärkste Triebkraft anzumerken sind
...

In diesem Punkt zumindest kann man Tyko zustimmen:
es geht dort zu wie in einer "dayly soap" - und auch wenn man mal ein paar Folgen verpasst hat, findet man sich schnell wieder zurecht, weil die Handlung erwartbar und ohne Überraschungen abläuft.

Mag ja alles sein, Gustl Mollath persönlich kann man das jedenfalls nicht anlasten.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 15. November 2013, 12:10:47
Nein. Tu ich ja auch nicht.
Traurig nur, dass einige unserer "Prophezeiungen" hier leider in Erfüllung zu gehen scheinen.

Ob es nun nötig war, gleich mit Anzeigen gegen Unterstützer zu drohen (Strate), nur weil die vermutlich zu verpeilt waren, den Spendenkonto-Transfer juristisch sauber hinzukriegen?

Na, ich halte mich da raus.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 15. November 2013, 12:27:09
Zitat von: sweeper am 15. November 2013, 12:10:47
Nein. Tu ich ja auch nicht.
Traurig nur, dass einige unserer "Prophezeiungen" hier leider in Erfüllung zu gehen scheinen.

Ob es nun nötig war, gleich mit Anzeigen gegen Unterstützer zu drohen (Strate), nur weil die vermutlich zu verpeilt waren, den Spendenkonto-Transfer juristisch sauber hinzukriegen?

Na, ich halte mich da raus.

Mollath hatte laut Strate Sorge, daß er in den Sog zweifelhafter Dinge gezogen würde, wenn er den Vorschlag von Fritz Letsch annehmen würde, und ein paar Blätter waren dem seltsamen Gehabe schon auf der Spur. Nicht vergessen, er kämpft immer noch um seine vollständige Rehabilitierung im Wiederaufnahmeverfahren. Da kann er so einen Nebenkriegsschauplatz nicht gebrauchen.

My two cent.

Mal sehen, was dabei rauskommt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. November 2013, 10:29:17
Strate will um jeden Preis Zoff und legt deutlich megalomane Züge an den Tag:

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-16.pdf

ZitatAnmerkung der Verteidigung

In der Vierteljahres-Zeitschrift ,,Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie", 7.Jahrgang Nr. 4 (2013) erschien im Springer-Verlag (das ist der wissenschaftliche SpringerVerlag, der nichts mit dem Axel-Springer-Verlag zu tun hat) unter der Rubrik BLITZLICHT, S. 302 - 303, im Oktober 2013 eine Glosse zum Thema ,,Aktengutachten" von Prof. Dr. Hans-Ludwig Kröber, der am 27.6.2008 ein ebensolches in der Vollstreckungssache gegen GustlMollath erstattet hatte.

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Gutachten-Kroeber-2008-06-27.pdf

Ich hatte mich am Dienstag der letzten Woche mit einer Email an den Springer Verlag gewandt und den Erwerb einer gut bezahlten Veröffentlichungslizenz angeboten, um diesen Artikel auch einer größeren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Die Selbstgewissheiten der psychiatrischen Zunft – so meine Absicht – sollten nicht nur im kleinen Zirkel der Einverstandenen verbreitet werden.

Dem Verlag schrieb ich:
,,Ich würde gerne diesen Artikel auf der Dokumentationsseite meiner Homepage www.strate.net veröffentlichen und auch für die Leser der Homepage aufrufbar machen, ohne dass sie das gesamte Heft zum vollen Preis bei Ihrem Verlag erwerben müssen. Ich schätze überschlägig, dass es etwa zweihundert Interessenten geben dürfte, die diesen Artikel lesen wollten. Können Sie mir zur Veröffentlichung eine Lizenz gewähren? Welche Lizenzgebühren würden hierfür anfallen? Sie können wegen meines Anliegens gerne mit Herrn Prof. Dr. Kröber Rücksprache halten."
[Ach wirklich? - Gestatten Sie das dem Verlag, Herr Strate? - Sehr großzügig!]

Leider habe ich bislang keine Antwort erhalten, so dass ich jetzt mit der Kommentierung beginne und – urheberrechtlich zulässig – gelegentlich etwas längere Zitate einrücke:

...

Der hat doch nen Knall  :stirn
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. November 2013, 10:39:24
@ErpelderNacht:
ZitatMal sehen, was dabei rauskommt.

Gustl-for-Help übergibt die Plattform in Mollaths Hände:
Zitathttp://www.gustl-for-help.de/aktuell.html

2013-11-16 Nach ziemlich genau zwei Jahren Gestaltung, Aufbau und administrative Betreuung von gustl-for-help.de-Website übergebe ich diese ab heute in die Verantwortung von Herrn Mollath.
Für die große Unterstützung, die hilfreiche Zuarbeit und das nötige Feedback bedanke ich mich bei allen Beteiligten.
Vor allem bei Timo Schüring, der 2010 gustl-for-help.de (der Domainname geht auf einen Vorschlag von Gustl Mollath selbst zurück) ins Leben gerufen hatte und nach meiner Übernahme im November 2011 auch bei technischen Fragen kompetent half und nicht zuletzt bei RAin Erika Lorenz-Löblein, die für die Chronologie zahlreiche verfahrensrelevante Daten aus den Akten beisteuerte und auch bei der Digitalisierung dieser Dokumente hilfreich zur Seite stand.
Reiner Hofmann

Und ergänzend dazu:

http://www.gustl-for-help.de/download/2013-12-Contraste-Mollath.pdf
Zitat...Fritz Letsch ist etlichen LeserInnen der CONTRASTE sicher kein Unbekannter. Er engagierte sich viele Jahre in der AG SPAK (Arbeitsgemeinschaft Sozialpolitischer Arbeitskreise) und im TAK AÖ (Theoriearbeitskreis Alternative Ökonomie) und arbeitet als Theaterpädagoge unter anderem für den ZBB – Zusammenschluss Bayerischer Bildungsinitiativen.
Dieser Verein hatte ein Unterkonto zur Verfügung gestellt, die Website gustl-for-help.de und andere hatten dort ,,für die Unterstützung von Gustl Mollath" Spenden gesammelt, und einen Teil davon nach Rücksprache mit Mollath
entsprechend verwendet. Nach der Freilassung waren mehr als 20.000 Euro übrig, und aufgrund von Mollaths Mittellosigkeit überlegte Fritz Letsch, diesem das Geld direkt zukommen zu lassen.

Um die Form der Auszahlung gibt es jedoch Auseinandersetzungen. Sowohl Thomas Vogler als auch Mollaths Anwalt Gerhard Strate beschuldigen den solidarischen Verein und dessen geschäftsführenden Vorstand Fritz Letsch, statt gemeinsam mit dem ZBB einen praktikablen und vereinsrechtlich zulässigen Auszahlungsweg zu finden – warum? Der Schriftwechsel dazu steht auf Strates Website, und vermittelt den Eindruck eines Hahnenkampfes zwischen Strate und Letsch...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. November 2013, 12:23:33
Das bringt grad wieder richtig Spaß!!

Strate schreibt in seinem pdf vom 16.11.2013:
Zitathttp://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-16.pdf

In der Vierteljahres-Zeitschrift ,,Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie", 7.Jahrgang Nr. 4 (2013) erschien im Springer-Verlag (das ist der wissenschaftliche SpringerVerlag, der nichts mit dem Axel-Springer-Verlag zu tun hat) unter der Rubrik BLITZLICHT, S. 302 - 303, im Oktober 2013 eine Glosse zum Thema ,,Aktengutachten" von Prof. Dr. Hans-Ludwig Kröber, der am 27.6.2008 ein ebensolches in der Vollstreckungssache gegen Gustl Mollath erstattet hatte.

Dazu ist als erstes anzumerken:

Lt online-access wird das Erscheinen der aktuellen Ausgabe mit November 2013 angegeben:
Zitathttp://link.springer.com/journal/11757

Originalarbeit
Merkmale eines Fehlurteils

Johann Schwenn (November 2013)
Look Inside Get Access

Originalarbeit
Wie glaubhaft sind die Angaben von ehemaligen Maßregelvollzugspatienten zu ihrem poststationären Verlauf?

... (November 2013)
Look Inside Get Access


Blitzlicht
Aktengutachten

Prof. Dr. Hans-Ludwig Kröber (November 2013)

Get Access

Weiter schreibt Strate in seinem pdf vom 16.11.2013:
ZitatIch hatte mich am Dienstag der letzten Woche mit einer Email an den Springer Verlag gewandt und den Erwerb einer gut bezahlten Veröffentlichungslizenz angeboten, um diesen Artikel auch einer größeren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Das auf Strates HP veröffentlichte doc mit den "Teilzitaten" trägt das Datum 16.11.2013 - ein Samstag also.
Mit dem "Dienstag letzter Woche" kann also nur der 05.11.2013 gemeint sein.

Strate ist also offenbar davon ausgegangen, dass sein vom 05.11. datiertes Schreiben an den Springer-Verlag bis zum 16.11. hätte beantwortet sein müssen - wobei der Springer-Verlag seinerseits ja in der Zwischenzeit den Autor Prof. Kröber um sein Einverständnis hätte befragen dürfen sollen...

Das allein hat schon Charme, Herr Dr. h.c. (welche "Ehre" eigentlich, btw???) Strate.

Aber vielleicht interessiert es Sie zu erfahren, wer der Mitherausgeber (http://www.springer.com/medicine/psychiatry/journal/11757) der Zeitschrift "Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie" ist? - Der hätte Ihnen Ihre Anfrage vielleicht schneller beantwortet...


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. November 2013, 12:31:01
Und zur Übergabe der Webpräsenz gustl-for-help vermeldet Strate im Wolff-Blog gerade:

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-1/#comment-28962

Gerhard Strate sagte am 17. November 2013 um 12:06 :

Liebe Frau Wolff,

keine Sorge: "Gustl-for-help" wird kurzfristig wieder auf Sendung sein. Es müssen nur noch einige wenige technische Dinge geklärt werden. Auch muss mit Gustl Mollath in den nächsten Tagen noch eine grundsätzliche Abstimmung stattfinden.

Ich wünsche einen schönen Sonntag!
Gerhard Strate

Es wird also eine Art Strate-Plattform werden  :grins
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. November 2013, 14:56:14
Zwischen Mollath, Strate und dem bröckelnden Unterstützerkreis scheint die Verständigung tatsächlich schwierig geworden zu sein.
So heißt es hier
Zitathttp://www.gustl-for-help.de/download/2013-12-Contraste-Mollath.pdf

... Seit Dezember 2012 wird Mollath auch von Gerhard Strate anwaltlich vertreten. Im Oktober 2013 beendete er das Mandat für Lorenz-Löblein. Seitdem ist der Kontakt der UnterstützerInnen zu Mollath schwieriger geworden...
Bestätigt wird dies durch die Meldungen Strates zur Übergabe der gustl-for-help-Webseite.

Von der gemeinsamen Sitzung des UK mit Strate (anlässlich der Zerwürfnisse über das Spendenkonto) Anfang November wird noch berichtet:
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/09/19/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-1/comment-page-3/#comment-28457
Gerhard Strate sagte am 3. November 2013 um 15:24 :

In Ergänzung zu der kurzen Mitteilung von Dr. Sponsel darf ich noch kurz folgendes mitteilen:

An dem Treffen der "Arbeitsgemeinschaft Solidarität für Gustl Mollath" (Unterstützerkreis) hatten gestern insgesamt 23 Personen teilgenommen, davon waren wohl fünf Gäste, unter ihnen Gustl Mollath und ich.

...

Der UK hat außerdem beschlossen, das Facebook-Account https://www.facebook.com/gustl.mollath fortzuführen (mit einigen noch abzuklärenden Änderungen). Gleiches gilt auch für die Homepage "gustl-for-help". Der UK dankte Reiner Hofmann für seinen in den letzten zwei Jahren bei dem Aufbau und der fortlaufenden Betreuung der Homepage gezeigten überragenden Einsatz. Reiner Hofmann erklärte sich bereit, die Homepage noch zwei Wochen fortzuführen. Danach soll sie einem noch zu bestimmenden neuen Webmaster übertragen werden...

Inzwischen sind diese 14 Tage vergangen, und nun schreibt Strate heute (s.o.):
Zitat
http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-1/#comment-28962
Gerhard Strate sagte am 17. November 2013 um 12:06 :

Liebe Frau Wolff,

keine Sorge: "Gustl-for-help" wird kurzfristig wieder auf Sendung sein. Es müssen nur noch einige wenige technische Dinge geklärt werden. Auch muss mit Gustl Mollath in den nächsten Tagen noch eine grundsätzliche Abstimmung stattfinden...

Das erstaunt, denn die g-f-h-Seite ist das Kommunikationsorgan für Mollaths Anliegen gewesen.
Wenn innerhalb der vergangenen 2 Wochen mit Mollath keine grundsätzliche Abstimmung erfolgt ist, fragt man sich schon, ob er überhaupt Interesse daran hat.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 17. November 2013, 15:00:21
Zitat von: sweeper am 17. November 2013, 10:29:17
Strate will um jeden Preis Zoff und legt deutlich megalomane Züge an den Tag:

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-16.pdf

ZitatAnmerkung der Verteidigung

In der Vierteljahres-Zeitschrift ,,Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie", 7.Jahrgang Nr. 4 (2013) erschien im Springer-Verlag (das ist der wissenschaftliche SpringerVerlag, der nichts mit dem Axel-Springer-Verlag zu tun hat) unter der Rubrik BLITZLICHT, S. 302 - 303, im Oktober 2013 eine Glosse zum Thema ,,Aktengutachten" von Prof. Dr. Hans-Ludwig Kröber, der am 27.6.2008 ein ebensolches in der Vollstreckungssache gegen GustlMollath erstattet hatte.

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Gutachten-Kroeber-2008-06-27.pdf

Ich hatte mich am Dienstag der letzten Woche mit einer Email an den Springer Verlag gewandt und den Erwerb einer gut bezahlten Veröffentlichungslizenz angeboten, um diesen Artikel auch einer größeren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Die Selbstgewissheiten der psychiatrischen Zunft – so meine Absicht – sollten nicht nur im kleinen Zirkel der Einverstandenen verbreitet werden.

Dem Verlag schrieb ich:
,,Ich würde gerne diesen Artikel auf der Dokumentationsseite meiner Homepage www.strate.net veröffentlichen und auch für die Leser der Homepage aufrufbar machen, ohne dass sie das gesamte Heft zum vollen Preis bei Ihrem Verlag erwerben müssen. Ich schätze überschlägig, dass es etwa zweihundert Interessenten geben dürfte, die diesen Artikel lesen wollten. Können Sie mir zur Veröffentlichung eine Lizenz gewähren? Welche Lizenzgebühren würden hierfür anfallen? Sie können wegen meines Anliegens gerne mit Herrn Prof. Dr. Kröber Rücksprache halten."
[Ach wirklich? - Gestatten Sie das dem Verlag, Herr Strate? - Sehr großzügig!]

Leider habe ich bislang keine Antwort erhalten, so dass ich jetzt mit der Kommentierung beginne und – urheberrechtlich zulässig – gelegentlich etwas längere Zitate einrücke:

...

Der hat doch nen Knall  :stirn

....oder Cojones....  :grins :grins
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. November 2013, 15:07:33
@Erpel:
Zitat...oder Cojones....  :grins :grins
Nee, das ist einfach nur richtig saudumm.
Die (Kröber, DGPPN und Verlag) pellen sich doch ein Ei drauf, was Strate da ohne nachvollziehbare Quellenangabe auf seiner HP zusammenschreibselt.

Der benimmt sich wie die Axt im Walde  indem er nicht direkt an den Herausgeber oder den Autor schreibt, sondern den Umweg über den Verlag wählt und dann nach 14 Tagen so tut, als seien die ihm eine Antwort schuldig geblieben und es bleibe ihm nun nichts anderes übrig als diesen Weg zu wählen.

Der hat einen unstillbaren Geltungsdrang und verträgt es nicht, dass die Forensiker ihm den Stinkefinger zeigen, indem sie ihn einfach ignorieren.
Auf diese Weise schwächt er aber seine eigene bzw Mollaths Position in einer neuen Verhandlung, denn über kurz oder lang werden ihm alle einen Vogel zeigen.

Strate macht auf mich den Eindruck eines Zockers, der nicht erkennt, wann er besser aufhören sollte.

P.S.:
Ich glaub, die allerschlimmste Strafe für Strates Geltungsdrang wäre, wenn Kröber den Termin bzw die Veranstaltung Ende November als Antwort auf Strates Aktion absagt - Begründung etwa : "Bedingt durch die Anforderungen der aktuellen Vorbereitungen des DGPPN-Kongresses blahblah sehe ich mich leiderleider gezwungen..."

Strate würde das dann natürlich als Feigheit deklarieren und in die Weltgeschichte hinausposaunen, worauf sich Kröber wiederum einfach nur in großer Seelenruhe ein Ei pellen würde.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. November 2013, 18:30:17
@bayle:
Nun macht sich auch Herr Sponsel dran, aus dem "Blitzlicht" zu zitieren:
http://www.sgipt.org/forpsy/NFPMRG/Akte.htm#Blitzlicht%20Aktengutachten%20von%20Prof.%20Dr.%20Kr%C3%B6ber

Wieviele Sätze Kröbers hat Sponsel denn nun - "unter Beachtung des Urheberrechts" (Strate) - widerrechtlich veröffentlicht?  8)

Zitat
"In der Vierteljahres-Zeitschrift ,,Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie", 7. Jahrgang Nr. 4 (2013) erschien im Springer-Verlag (das ist der wissenschaftliche Springer Verlag, der nichts mit dem Axel-Springer-Verlag zu tun hat) unter der Rubrik BLITZLICHT, S. 302-303, im Oktober 2013 eine Glosse zum Thema ,,Aktengutachten" von Prof. Dr. Hans -Ludwig Kröber, der am 27.6.2008 ein ebensolches in der Vollstreckungssache gegen Gustl Mollath erstattet hatte. ..."
    So leitet Rechtsanwalt Dr. h.c. Strate seine "Anmerkung der Verteidigung" vom 16.11.13 ein (PDF), in der er die Halbwahrheiten, Unwahrheiten und Seltsamheiten in des Professors Wahrnehmung und Erinnerung zum Fall Gustl F. Mollath gründlich zerlegt und aufspießt, unterstützt und kritisch begleitet vom Wolff-Blog und Ursuala Prem. Ich will mich hier daher nur noch auf die rein forensisch-psychiatrischen Ausführungen zum "Aktengutachten" beschränken.

Zitat
Kröber01 "Offenbar wird übersehen, dass dies gesetzlich geregelt ist. Dazu geeignete Fachleute oder allgemein beeidete Sachverständige sind verpflichtet, Gutachtenaufträge anzunehmen, wenn nicht wichtige Hinderungsgründe vorliegen (§ 75 StPO). Einen einmal angenommenen Gutachtenauftrag kann man nicht einfach zurückgeben, wenn sich das [>303] Aktengutachten Gutachten als schwierig erweist, bestimmte Akteninformationen beispielsweise nicht beschaffbar sind, oder der Proband sich einer Untersuchung verweigert. Der Gutachtenauftrag wird damit nicht hinfällig. Eine Entpflichtung des Gutachters durch das Gericht kommt insbesondere dann nicht in Betracht, wenn der ersatzweise zu berufende Sachverständige vor exakt den gleichen Problemen stünde, ein Verzicht auf die Begutachtung aber nicht möglich ist, weil zwingend eine gerichtliche Entscheidung zu treffen ist und die Sachkunde der Richter fraglos nicht ausreicht." (S. 302f)      


Kröber02 "Es ist mithin seit Jahrzehnten ständige und sachgerech- te Praxis, dass in solchen Fällen die Akten besonders sorgfältig ausgewertet werden, also frühere Aussagen des Beschuldigten, die Aussagen von Zeugen, dass die Tatrekonstruktionen durch- dacht werden, bei Untergebrachten die Berichte von Pflegeper- sonal und sonstigen fachkundigen Personen studiert werden. Die Aussagekraft jedes Gutachtens ist begrenzt, hier in der besonderen Weise, dass die Gegenprüfung der aus den Akten gewonnenen Schlussfolgerungen im Gespräch nicht möglich war und die aktuelle Sichtweise des Probanden nicht erfasst werden konnte."

Kröber03 "Allerdings ist bei Begutachtung und auch bei Straf- verteidigung sorgfältiges Aktenstudium ohnehin das A und O und mehr als die halbe Miete."   

Kröber04 "Aus dem Aktenmaterial entwickeln sich die zu  überprüfenden Hypothesen zu den persönlichkeitsimmanenten  Voraussetzungen des sozialen Geschehens und der Straftat."_    

Kröber05 "In der Exploration werden diese Hypothesen überprüft und ggf. falsifiziert. Insofern ist es schade, wenn der Proband nicht mitmacht, weil er damit einen wichtigen Überprüfungsschritt verweigert."_

Kröber06 "Ist er rechtskräftig verurteilt, gereicht dies zu seinem Nachteil, weil dann die Sichtweise des rechtskräftigen Urteils nicht revidiert werden kann." _

Kröber07 "Geht es um die grundsätzliche Frage, ob jemand psychisch gestört ist oder gar eine sehr markante psychische Krankheit hat, ist dies ohne Exploration ganz schwer einzu- schätzen, wenn es nur sehr wenige Akteninformationen gibt."       

Kröber08 "Wenn es aber viele Krankenhausberichte, anschauliche Zeugenaussagen, charakteristische Einlassungen, Tagebücher, Briefe, Schriftsätze, Flugblätter gibt, kann man bisweilen die Frage nach einer psychischen Störung der Belastungszeugin, des Angeklagten, des verstorbenen Erblassers recht zuverlässig beantworten."_       

Kröber09  "Testierfähigkeitsgutachten sind stets reine Aktengutachten, ..."_

Kröber10 "Und man kann doch einem resignierten oder unstreitig sehr kranken Untergebrachten, der sich jeder Kooperation verweigert, nicht grundsätzlich eine psychiatrische Beurteilung verweigern."_

Kröber11 "Wer sich dafür zu fein ist, macht halt methoden- kritische Gutachten oder bewilligt ausführliche schriftliche Psychotherapieanträge, ohne Exploration."
      
Kröber12 "Eine Alternative zum Aktengutachten wäre die Volksexpertise, die sich allein auf Internet- und Zeitungslektüre stützt und weder Exploration noch Aktenkenntnis braucht. ..."_

Wenn das mehrere eifrige Unterstützer so handhaben und sich nicht allzu dumm anstellen, dann schaffen sie es, den gesamten zugangsgeschützten Text so aufzuteilen, dass er in kleinen Fragmenten im Netz steht, und keiner wills zum Schluss gewesen sein - juristisch interessantes Problem (vielleicht für den Beck.Blog?)  :grins :police:


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 17. November 2013, 19:52:17
Ein wenig eigentümlich ist ja diese Form der Auseinandersetzung von Sponsel / Strate mit dem Beitrag von Kröber in einer Fachzeitschrift schon. Üblich wäre ja, einen Leserbrief zu schreiben, sofern man vom Fachpublikum wahrgenommen werden möchte.
Darauf kommt es hier offenbar nicht an. Beide zitieren ausführlich, so dass der Leser den Eindruck gewinnen mag, die Kernpunkte des 2-Seiten-Textes von Kröber seien berührt. Das ist nicht der Fall. Da Strate keine Hemmungen hat, sich in psychiatrischen Fragen ein Urteil zu bilden, bilde ich mir mal eins in juristischen Fragen ;).

Kröber beruft sich auf §75 StPO, und Strate sagt:
ZitatTatsächlich heißt es in der Strafprozessordnung:
§ 76 StPO
Dieses ,,Tatsächlich" ist schon mal Goldes wert. Strate tut so, als würde der §76 die Bestimmungen von §75 quasi aufheben. Hier ist §75 (Danke, Herr García):

Zitat§ 75
(1) Der zum Sachverständigen Ernannte hat der Ernennung Folge zu leisten, wenn er zur Erstattung von Gutachten der erforderten Art öffentlich bestellt ist oder wenn er die Wissenschaft, die Kunst oder das Gewerbe, deren Kenntnis Voraussetzung der Begutachtung ist, öffentlich zum Erwerb ausübt oder wenn er zu ihrer Ausübung öffentlich bestellt oder ermächtigt ist.
(2) Zur Erstattung des Gutachtens ist auch der verpflichtet, welcher sich hierzu vor Gericht bereiterklärt hat.

Nun also zurück zum Strate-Text:
Zitat§ 76 StPO
(1) Dieselben Gründe, die einen Zeugen berechtigen, das Zeugnis zu verweigern, berechtigen einen Sachverständigen zur Verweigerung des Gutachtens. Auch aus anderen Gründen kann ein Sachverständiger von der Verpflichtung zur Erstattung des Gutachtens entbunden werden.
Und ohne Absatz oder Kenntlichmachung des Zitatendes (kaschiert durch Seitenwechsel) geht es gleich weiter:
ZitatWenn wegen unzulänglicher Aktenlage ohne Exploration ein Gutachten lege artis nicht zu erstatten ist, dann muss ein Sachverständiger, der die Qualitätsstandards seines Fachs nicht unterschreiten will, dies dem Gericht mitteilen und den Auftrag ablehnen.
Für den entsprechend gebahnten Laien ist die Sache damit klar. Nur, dass hier das zu Beweisende vorausgesetzt wird. Für Kröber war die Aktenlage keineswegs unzureichend. Welche Gründe sind es eigentlich, Herr Dr. Strate, die es dem Zeugen gestatten, das Zeugnis zu verweigern? Gehört die ,,unzulängliche Aktenlage" dazu? Sponsel macht sich keine zusätzlichen Gedanken:
Zitatgenügt es hier, der Argumentation Dr. Strate zu folgen
Nein, genügt nicht. Wenn der Gutachter die Frage des Gerichts nicht beantworten kann, dann muss er eben schreiben, dass er sie nicht beantworten kann. Sage ich jetzt einfach mal. Tyko kann mir sicher beibringen, wenn das falsch ist.

Kröber sagt:
ZitatEine Alternative zum Aktengutachten wäre die Volksexpertise, die sich allein auf Internet- und Zeitungslektüre stützt und weder Exploration noch Aktenkenntnis braucht.
Und Strate entgegnet:
ZitatSo formuliert er seinen Einwand gegen die ,,Volksexpertise, die sich allein auf Internet- und Zeitungslektüre stützt und weder Exploration noch Aktenkenntnis braucht" – in Verkennung der Tatsache, dass sich sowohl auf der ,,gustl-for-help"-Seite als auch auf meiner Homepage zahlreiche Aktenauszüge und mittlerweile sämtliche Gutachten befinden.

Da ist es schon pikant, Kröber einen Satz zuvor vorzuwerfen,
Zitatdass aktuell nur noch BLITZLICHTER in das gnädig verschwimmende Grau eines verdrängenden Gedächtnisses geworfen werden können
und gleichzeitig großzügig die Tatsache in ein verschwimmendes Grau zu tauchen, dass die Auswahl der Aktenauszüge durch eine Partei zu einem Zweck erfolgte: durch seine eigene Partei, zu seinen eigenen Zwecken. Man wird auch nicht fehlgehen mit der Annahme, dass sich nur ein Bruchteil der Empörten die Lektüre der Gutachten angetan hat. Und diejenigen jedenfalls, die sich mit mir über die Gutachten gezankt haben, waren nicht darauf geeicht, sie verstehen zu wollen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. November 2013, 20:09:20
@bayle:

Hmmm... das riecht nach einem Blog-Beitrag...   8)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. November 2013, 20:36:15
Die Sängerin Ursula Prem (Dramatischer Sopran - sieht als "Salome" und "Turandot" gern Männerköpfe rollen...) bloggt ja hin und wieder auf ihre spezielle Weise ebenfalls zu den psychiatrischen Gutachten im Fall Mollath.
Zitat[unser Blog berichtete]: Ein nachlässiger, ohne richtige Aktenkenntnis und ohne persönliche Begutachtung erstellter Abriss dieser Art genügt also, einen Menschen mitten in Deutschland in der Psychiatrie festzuhalten? –
Sie lässt es sich daher nicht nehmen, auch zu Strates neuestem Opus eine fundierte Meinung zu äußern:

http://www.ein-buch-lesen.de/2013/11/mollath-anwalt-gerhard-strate-uber.html

Interessant ein Kommentator, der eine gewisse Verwerfung in Strates Taktik anspricht:
ZitatAnonym17. November 2013 15:49

Ich habe gerade die "Anmerkung der Verteidigung" gelesen. Auf S.10 zitiert RA Strate aus der Glosse und bemerkt, "dass man juristisch an eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte" seines Mandanten denken müsse. Andererseits bemüht er sich darum, diesen Text über seine Homepage einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wie passen die mögliche Verletzung von Persönlichkeitsrechten und die weitere Verbreitung der Glosse zusammen? Wäre es nicht sinnvoll, den Schaden durch Nichtbeachtung solcher Einlassungen zu begrenzen? Wie sehen Sie das, Frau Prem?
Lapidare Antwort der Dame:
Zitat
UP17. November 2013 16:03

Die Einlassung wurde bereits vorher veröffentlicht, das ist meiner Meinung nach der entscheidende Punkt...
Weiteres Nachhaken des Kommentators:
Zitathttp://www.ein-buch-lesen.de/2013/11/mollath-anwalt-gerhard-strate-uber.html?showComment=1384702714299#c3013605144491149550

Anonym17. November 2013 16:38

Die Veröffentlichung der Gutachten war wichtig, weil sie von zentraler Bedeutung für das jahrelange Wegsperren Herrn Mollaths in der Forensik waren und weil viele Menschen keine Vorstellung davon haben, wie solche Gutachten aussehen können. Da war Transparenz gewiss die richtige Methode.
Nun geht es aber um die Auseinandersetzung mit einer Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift, deren Rezeption sehr begrenzt sein dürfte. Ich bin wirklich nicht sicher, ob man dem System auf diesem Wege beikommen kann. Man muss auch bedenken, dass solche Auseinandersetzungen eine Eigendynamik entwickeln können, die irgendwann möglicherweise schwer beeinflussbar ist. Und das Problem, dass Herrn Mollaths Persönlichkeitsrechte zumindest tangiert werden, stellt sich ja tatsächlich. Mehr verspreche ich mir da schon vom direkten Gedankenaustausch mit Prof. Kröber bei der Veranstaltung, auf die Sie hingewiesen haben. Ob allerdings Konfrontationen bereits im Vorfeld konstruktiv wirken, ist die Frage.

Das ist tatsächlich die Frage.
Dies ficht die Sopranöse aber nicht an:
ZitatUP17. November 2013 19:40

Leider werden schon rein ortsbedingt nicht alle Interessierten dieser Veranstaltung beiwohnen können, während die Veröffentlichung auf strate.net derartige Begrenzungen glücklicherweise nicht kennt.

Wenn Sie mit "konstruktiv" meinen, dass Herr Strate lieber schweigen oder Herrn Kröber das Händchen halten sollte, damit dieser vor dem großen Auftritt nicht verstört werde, so teile ich Ihre Bedenken in keinster Weise. ;-)

Der Hölle Rache kocht in ihrem Herzen... (http://www.youtube.com/watch?v=qtf2Q4yyuJ0)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. November 2013, 21:42:22
Leitln, tuats bloggn! Pronto, preschto!

Der Strate ... na ja...
Zitat
Nachtrag zur Anmerkung der Verteidigung

Auf meine gestern spät abends ins Netz gestellte ,,Anmerkung der Verteidigung" habe ich eine Reihe von Zuschriften erhalten. Einige wollten es kaum glauben, dass Prof. Dr. Kröber sich in der zitierten Weise über Herrn Mollath geäußert hat. Grundsätzlich zweifelte zwar niemand an der authentischen Wiedergabe der Zitate. Mehrfach wurde jedoch geäußert, es wäre besser, den Artikel im Ganzen lesen zu können. Erst dann sei ein endgültiges Urteil über das Ausmaß der Falschdarstellung und die Triftigkeit meiner Erwiderung möglich.

Ich habe mit gleicher (Email-)Post den Springer Verlag angeschrieben und erneut darum gebeten, mir eine Lizenz zur Veröffentlichung zu erteilen. Eigentlich dürften weder der Verlag noch Prof. Dr. Kröber als Autor des ,,Blitzlichts" etwas dagegen haben. Im Vorgriff auf die zu erwartende Genehmigung habe ich mich deshalb entschlossen, den Artikel jetzt schon im Anhang in vollem Wortlaut zu veröffentlichen.
Sollte die Genehmigung wider Erwarten nicht erteilt werden, sähe ich urheberrechtlichen Abmahnungen oder gar einer strafrechtlichen Verfolgung gemäß § 106 UrhG gut vorbereitet entgegen..

http://strate.net/de/dokumentation/Mollath-Nachtrag-zur-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-17.pdf

"Mander - 's isch Zeit!"

:teufel
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 17. November 2013, 22:02:15
Zitatsähe ich urheberrechtlichen Abmahnungen oder gar einer strafrechtlichen Verfolgung gemäß § 106 UrhG gut vorbereitet entgegen.
Seine Vorbereitung besteht wahrscheinlich darin, den Springer-Verlag dann der Verwicklung in den 
ZitatKorpsgeist jener Psychiater, die allesamt gefehlt haben
http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-16.pdf
anzuklagen. Nun bin ich ja wirklich mal gespannt, ob der Springer-Verlag eingedenk solcher drohenden Entlarvung als Handlanger der Clique auf die Verfolgung seiner Rechtsansprüche verzichtet – umso wertvoller dann die furchtlose Strate-Pose. Wir hier dagegen haben nichts mehr zu verlieren und übernehmen den Part:

ZitatRaubkopien sind kein Kavaliersdelikt
-   Angela Merkel
Herr Doktor! 
:rofl2
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. November 2013, 22:06:41
Mich deucht, es wird eine Fortsetzung von

Der Graf von Monte Gustl (http://www.taz.de/!121733/)

gedreht werden - wir sollten Tyko informieren. Der kennt sich aus mit Drehbüchern.


P.S.:
Ich bin immer wieder aufs Neue überrascht, wie vorhersagbar sich Menschen doch verhalten:
Den Vorwurf kann er natürlich nicht auf sich sitzen lassen:
Zitat...Die (Kröber, DGPPN und Verlag) pellen sich doch ein Ei drauf, was Strate da ohne nachvollziehbare Quellenangabe auf seiner HP zusammenschreibselt...
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg154181#msg154181

Zitat... Grundsätzlich zweifelte zwar niemand an der authentischen Wiedergabe der Zitate. Mehrfach wurde jedoch geäußert, es wäre besser, den Artikel im Ganzen lesen zu können. Erst dann sei ein endgültiges Urteil über das Ausmaß der Falschdarstellung und die Triftigkeit meiner Erwiderung möglich...
http://strate.net/de/dokumentation/Mollath-Nachtrag-zur-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-17.pdf

Und ich bleibe bei meiner Einschätzung:
ZitatStrate macht auf mich den Eindruck eines Zockers, der nicht erkennt, wann er besser aufhören sollte.


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. November 2013, 23:06:09
Mich bringt immer wieder Strates adamantener Sinn für Gerechtigkeit ins Grübeln.

*  Urheberrechtsverletzung - kein Problem, denn es dient ja der guten Sache, nämlich seinem Mandanten Mollath:
ZitatSollte die Genehmigung wider Erwarten nicht erteilt werden, sähe ich urheberrechtlichen Abmahnungen oder gar einer strafrechtlichen Verfolgung gemäß § 106 UrhG gut vorbereitet entgegen.

Gustl Mollath muss es sich nicht gefallen lassen, dass über ihn und das gegen ihn ergangene Urteil in einer psychiatrischen Fachzeitschrift unter Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte falsch berichtet wird. Die über seinen Verteidiger erfolgte Richtigstellung erlangt nur dann ihre volle Authentizität und Glaubwürdigkeit, wenn durch die Veröffentlichung des angegriffenen Artikels deutlich wird, dass kein Zitat verkürzt oder aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Die Veröffentlichung dieses Artikels ist deshalb ein Teil der ,,Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden".
Das ist ein Zitat aus § 32 Abs. 2 des Strafgesetzbuches, den Inhalt der Notwehr bestimmend ...
http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Nachtrag-zur-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-17.pdf

*  Unbeholfenes Gebaren des UK Mollath in Sachen Spendengelder:
gaanz verwerflich, denn es könnte Herrn Mollath in ein schlechtes Licht rücken:
http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Mitteilung-der-Verteidigung-2013-10-15.pdf

*  Wulff - Peanuts und völlig überzogen:
ZitatGerhard Strate, Strafrechtsexperte und Verteidiger von Gustl Mollath, hält den Korruptionsprozess gegen den früheren Bundespräsidenten für einen ,,unglaublichen Vorgang". Die Staatsanwaltschaft habe ,,kein Augenmaß" bewiesen und ,,20 Tage angesetzt, um diesen Mist um einen minimalen Betrag aufzuklären", sagte Strate FOCUS Online. ,,Es hätte nie zu diesem Prozess kommen dürfen." Strate ist überzeugt, dass Wulff unbeschadet aus dem Prozess gehen werde, denn die Vorwürfe seien ,,völlig an den Haaren herbeigezogen", regt sich Strate auf. Es sei gut gewesen, dass Wulff nicht geschwiegen, sondern ,,sachlich und eloquent" gesprochen habe.

http://www.focus.de/finanzen/recht/ex-bundespraesident-vor-gericht-voellig-ueberzogen-mollath-verteidiger-geisselt-prozess-gegen-christian-wulff_aid_1159568.html
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. November 2013, 23:11:34
Und weil es sooo schön ist (und damit es nicht aus dem Web verschwindet...)
Zitat
http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-1/#comment-28997

gabrielewolff sagte am 17. November 2013 um 23:00 :

Das ist natürlich wahr, daß ein kommentierender Beitrag zu einem nur zitierten Werk immer unter dem Verdacht steht, daß subjektiv und entstellend zitiert wurde:


    Auf meine gestern spät abends ins Netz gestellte ,,Anmerkung der Verteidigung" habe ich eine Reihe von Zuschriften erhalten. Einige wollten es kaum glauben, dass Prof. Dr. Kröber sich in der zitierten Weise über Herrn Mollath geäußert hat. Grundsätzlich zweifelte zwar niemand an der authentischen Wiedergabe der Zitate. Mehrfach wurde jedoch geäußert, es wäre besser, den Artikel im Ganzen lesen zu können. Erst dann sei ein endgültiges Urteil über das Ausmaß der Falschdarstellung und die Triftigkeit meiner Erwiderung möglich.


http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Nachtrag-zur-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-17.pdf

Schön, daß nun der komplette 2-Seiten-Text allgemein zugänglich ist
; er belegt nicht nur die Richtigkeit des Kommentars von Gerhard Strate:

http://strate.net/de/dokumentation/Mollath-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-16.pdf

sondern auch eine Gedankenflucht, eine mangelnde Konzentration auf den angeblichen Gegenstand des Aufsatzes "Aktengutachten", daß der Text wirkt, als ob er zwischen zwei Terminen im ICE sitzend herunterdiktiert worden sei. Wobei als einzige kohärentes Element das Motiv ersichtlich ist, das eigene falsche Mollath-Gutachten vor der Gemeinde zu rechtfertigen.

Welche BLITZLICHTER wohl erscheinen werden, wenn das Wiederaufnahmeverfahren Kulac angeordnet werden wird?
Da müßten immerhin auch die Psychiaterkollegen die Augenbrauen hochziehen, wenn sie zur Kenntnis nehmen, auf welcher schmalen Basis und ohne einschlägige Kompetenz Kröber ein aussagepsychologisches Gutachten fabriziert hat, das die politisch motivierte 2. Sonderkommission affirmativ begleitete, die, entgegen der Sachlage, lediglich ein Geständnis produziert hat. Auf dem Weg des geringsten Widerstands natürlich. Ein geistig Behinderter tut's zur Not auch.
Nicht einmal Günther Beckstein war mit diesem Ergebnis zufrieden. Es roch ja förmlich nach Kreiierung eines Sündenbocks, der sich nicht wehren kann.

Zur Kritik an dem Gutachten siehe hier:
http://www.sgipt.org/forpsy/Kulac/MKEAKr%C3%B6b.htm

http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-1/#comment-28824

:grins:

Meeehr davon, Krimi-Gabi, büddebüdde meeeehr!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. November 2013, 09:39:07
So, die Mollath-Unterstützerseite gustl-for-help wird seit gestern wieder gepflegt.

Die Unterstützer haben die neuen Strate-Elaborate sowie den Sponsel-Beitrag und den Blogbeitrag von Ursula Prem online gestellt:
http://www.gustl-for-help.de/aktuell.html
Zitat
2013-11-17 RA Dr. Strate:
Nachtrag zur Anmerkung der Verteidigung vom 17.11.2013 (http://strate.net/de/dokumentation/Mollath-Nachtrag-zur-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-17.pdf)

2013-11-17 Dr. Rudolf Sponsel:
"Blitzlicht Aktengutachten" von Prof. Dr. Kröber Okt 2013 - Kritische Analyse (http://www.sgipt.org/forpsy/NFPMRG/Akte.htm#Blitzlicht%20Aktengutachten%20von%20Prof.%20Dr.%20Kr%C3%B6ber)
Dr. Rudolf Sponsel konzentriert sich "auf die rein forensisch-psychiatrischen Ausführungen zum 'Aktengutachten'" aus der Vierteljahres-Zeitschrift "Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie" des Prof. Dr. Hans-Ludwig Kröber.

2013-11-17 Ein Buch lesen!:
Mollath-Anwalt Gerhard Strate über Psychiater Hans-Ludwig Kröber: (http://www.ein-buch-lesen.de/2013/11/mollath-anwalt-gerhard-strate-uber.html)
von Ursula Prem

2013-11-16 RA Dr. Strate:
Anmerkung der Verteidigung vom 16.11.2013 (http://strate.net/de/dokumentation/Mollath-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-16.pdf)

RA Dr. Strate befasst sich mit einem Artikel aus der Vierteljahres-Zeitschrift "Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie" des Prof. Dr. Hans-Ludwig Kröber. Dieser hat am 27.6.2008 ein Gutachten über Gustl Mollath erstellt.
Damit bringt der Unterstützerkreis (und auf diese Weise indirekt Gustl Mollath selbst) unmissverständlich zum Ausdruck, dass er sich das illegale Gebaren Strates et al. (vorsätzlicher unlizensierter Abdruck eines Artikels aus einer Fachzeitschrift) in Gustl Mollaths Namen zu eigen macht.

Für Gustl Mollath selbst ergibt sich dadurch ein moralisches Dilemma:

erst kürzlich hatte er sich aus Gründen des undurchsichtigen und ggfs juristisch anfechtbaren Spendentransfers mit einigen seiner Unterstützer überworfen, und sein Anwalt hatte diesen sogar mit Strafanzeige gedroht.

Nun begeht sein Anwalt Strate selbst vorsätzlich und in provozierender Absicht einen Rechtsbruch, der unter Umständen ein Strafverfahren nach sich zieht.

Was nun, Herr Mollath? - Werden Sie Ihrem Verteidiger Strate jetzt (konsequenter Weise) auch den Laufpass geben?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 18. November 2013, 09:51:39
Für Strate ist es wohl wichtig um jeden Preis die Initiative zu behalten, zumindest so lange wie Herr Mollath braucht das Rechtsanwaltshonorar zusammenzukratzen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. November 2013, 09:58:23
Zitat von: Belbo am 18. November 2013, 09:51:39
so lange wie Herr Mollath braucht das Rechtsanwaltshonorar zusammenzukratzen.
Es sieht aber im Moment eher danach aus, dass von den bislang eingegangenen Spendengeldern die Abmahngebühren an den Springer Verlag bezahlt werden müssen...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. November 2013, 10:35:22
Nun hat tatsächlich bei Ursula Prem ein Kommentator einen Brief an Herrn Kröber online gestellt, in welchem er diesem als erstes mitteilt, dass Strate soeben den Zeitschriftenartikel in Gänze veröffentlicht hat:

Zitathttp://www.ein-buch-lesen.de/2013/11/mollath-anwalt-gerhard-strate-uber.html?showComment=1384765600492#c9047547527481043960

Ernst Seler18. November 2013 10:06

Sehr geehrte Frau Prem,
Herr Strate hat nun den gesamten Text veröffentlicht. Sie haben richtigerweise festgestellt, es wäre fatal, wenn am Ende die Psychiatrie so weitermachen würde, wie bisher.
Ich hoffe, Sie "genehmigen" das "öffentliche" Schreiben an Herrn Kröber, das heute Morgen per e-mail an ihn (und Dritte) ging. Tatsächlich hilft nur Öffentlichkeit. Als "Schicksalsgenosse" von Herrn Mollath sind natürlich meine Worte noch direkter. Selbstverständlich erhielt auch die Staatsanwaltschaft in Regensburg und das Landgericht Regensburg eine Kopie, ebenso der Fachverlag.

Hier Teil 1:
- öffentlich -

Sehr geehrter Herr Dr. Kröber,

der Anwalt Herr Strate hat Ihre Äußerungen zu Herrn Mollath veröffentlicht:

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Nachtrag-zur-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-17.pdf

...

Sie erhalten im Anhang eine vor allem an Universitäten verbreitete Schrift.

Mit sachlichen Grüßen

Ernst Seler

Das hat schon was Humoriges  :rofl2
Vermutlich hätte Kröber die ganze Aktion gar nicht wahrgenommen; nun wird sie ihm auf einem silbernen Tablett präsentiert.

Und auch auf dem Beck-Blog hat Herr Sponsel das Ding schon verlinkt:
Zitat#2
Rudolf-Sponsel@sgipt.org

18.11.2013

Aktengutachten - Nachtrag

Dr. Strate hat noch einmal nachgelegt und dabei den vollen Text des 2-seitigen "Blitzlichtes" online gestellt:

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Nachtrag-zur-Anmerkung-de...

Ich selbst habe das "Blitzlich" aus forensisch-psychopathologischer Perspektive unter die Lupe genommen:

http://www.sgipt.org/forpsy/NFPMRG/Akte.htm#Blitzlicht%20Aktengutachten%20von%20Prof.%20Dr.%20Kr%C3%B6ber

Denken diese Leutchen denn nicht an die ihnen entstehenden juristischen Konsequenzen?
Der Springer-Verlag freut sich über "Spenden" .
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. November 2013, 11:28:05
Und auf Herrn Sobottka ist auch Verlass:

Zitathttp://blog.beck.de/2013/10/28/reaktion-auf-den-fall-mollath-bayerischer-justizminister-k-ndigt-kurswechsel-an#comment-55394

Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka
18.11.2013

ZitatRudolf-Sponsel@sgipt.org schrieb:

Aktengutachten - Nachtrag

Dr. Strate hat noch einmal nachgelegt und dabei den vollen Text des 2-seitigen "Blitzlichtes" online gestellt:

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Nachtrag-zur-Anmerkung-de...

Ich selbst habe das "Blitzlich" aus forensisch-psychopathologischer Perspektive unter die Lupe genommen:

http://www.sgipt.org/forpsy/NFPMRG/Akte.htm#Blitzlicht%20Aktengutachten%20von%20Prof.%20Dr.%20Kr%C3%B6ber


Ich habe die PDF gesichert und werde sie auch noch online stellen, so dass sie auch dann im Netz bleiben wird, falls BILD dem Strate Druck machen sollte.
Ich werde in den nächsten Tagen auch alles, was ich noch an Mollath -Schriftsätzen habe, ohne es bisher online gestellt zu haben, online stellen - 353 hin, 353 her. Ich beziehe mich auf den Artikel 20, IV GG, der nach meiner abgrundtiefen Überzeugung längst dazu berechtigt, ungeachtet von Gesetzen aufklärend über die Missetaten des Staates zu publizieren, als sanfteste Form des Widerstandes.

Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS

::)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. November 2013, 11:36:25
Und noch ein aktueller Beitrag aus dem Beck-Blog, der sich mit Details aus Strates Elaborat befasst:

Zitathttp://blog.beck.de/2013/10/28/reaktion-auf-den-fall-mollath-bayerischer-justizminister-k-ndigt-kurswechsel-an?page=2#comment-55395

#4
Nochsoeingast

18.11.2013

Herr Strate muss sich wohl den Vorwurf gefallen lassen, dass er es selbst in seinem Verriss nicht so genau nimmt, und zwar weder mit Zitaten noch mit dem Sachverhalt. Insofern ist es ganz gut, dass Strate jetzt noch den vollen Beitrag Kröbers veröffentlicht hat.

1. So wirft er Kröber vor (Seite 3) , dass dieser im Zusammenhang mit Mollaths  "Bauchgefühl" falsch zitiere und hält ihm Auszüge aus dem Gutachten vom 27.06.2008 vor. Dabei übersieht (?) Strate offenbar, dass Kröber  mit den Zitaten nicht etwa eine Äußerung Mollaths anlässlich des Explorationsversuchs im Jahr 2008 wiedergibt, sondern offenbar eine neuere Äußerung, geht aus dem jetzt veröffentlichten vollen Text hervor.
Kröber schreibt ganz klar nach diesen beiden Mollath-Zitaten : "wie er (=Mollath) jetzt sagt".

Offensichtlich zitiert Kröber also gar nicht aus den Akten, die sich anzusehen Strate ihm nahelegt, sondern aus Mollaths aktuellen Auftritten, z.B. bei Beckmann:

".weil er sich im Zuge seines Strafverfahrens beharrlich geweigert hatte, mit psychiatrischen Sachverständigen zu sprechen. Er habe dabei ein ganz schlechtes Gefühl gehabt, weil ihm klar gewesen sei, ,,was da angestrebt wird": ,,Die hätten mich zwangsmedikamentiert."" (Quelle: Schwäbische Zeitung)

"Dafür erklärt Mollath selbst, warum er sich den Gutachtern immer wieder verweigerte, nicht mit ihnen sprach. Er habe Angst gehabt, dass mit jeder Untersuchung mehr "angebliche Beweise kreiert" werden. " (Quelle: Stern)

2. Aus der rhetorischen Schmutzkiste ist  der Vorwurf an Kröber auf S. 5, dass von den drei Gutachtern Simmerl. Pfäfflin und Weinberger ja "nur einer" zu einer psychischen Erkrankung und zu einer Allgemeingefährlichkeit kam. Dabei unterschlägt er geflissentlich, dass Simmerl überhaupt keinen Auftrag hatte, eine etwaige Gefährlichkeit zu beurteilen, sondern die Betreuungsbedürftigtkeit und die Geschäftsfähigkeit. Und Simmerl hat außerdem sehr wohl eine psychische Erkrankung für möglich gehalten, nämlich eine Persönlichkeitsstörung mit querulatorisch-fanatischen Zügen (siehe Simmerl-Gutachten S. 38, ebenfalls bei strate.net).
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 18. November 2013, 12:20:45
Das Verhalten Strates bekommt tatsächlich immer mehr hysterische Züge, eine Erklärung wäre natürlich die, dass er langsam merkt in welchen Gedankenwelten sich sein Mandant bewegt und ihn das nicht unbedingt zuversichtlich für eine Hauptverhandlung stimmt. Umso mehr Zeit verrinnt umso mehr besteht die Gefahr dass sich Herr Mollath, gepusht von seinem s.g. Unterstützerkreis immer mehr als "Spiritus rector" der Psychatriekritik fühlt und das auch entsprechend nach Aussen kommuniziert.

http://www.hr-online.de/mobil/nachrichten/sd/50020067

ZitatMollath: "Stephan wird in die Pfanne gehauen"
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. November 2013, 13:39:00
@Belbo:

Ob "hysterisch" weiß ich nicht, aber instinktlos und zunehmend von Fehleinschätzungen geprägt.

Angesichts des oben zitierten Kommentars aus dem Beck-Blog, der sich mit mehreren inhaltlichen Fehlern in Strates Erklärung beschäftigt, stellt sich die Frage, ob dem Mollath-Anwalt seine eigenmächtige Aktion (die hinsichtlich der mutwilligen Urheberrechtsverletzung bestimmt nicht mit seinem Mandanten abgesprochen wurde) womöglich gleich in mehrfacher Hinsicht auf den Kopf fallen wird:

zusätzlich zum dokumentierten Schneeball-Effekt könnte sich seine "Notwehr"- Begründung
Zitathttp://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Nachtrag-zur-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-17.pdf

...Sollte die Genehmigung wider Erwarten nicht erteilt werden, sähe ich urheberrechtlichen Abmahnungen oder gar einer strafrechtlichen Verfolgung gemäß § 106 UrhG gut vorbereitet entgegen. Gustl Mollath muss es sich nicht gefallen lassen, dass über ihn und das gegen ihn ergangene Urteil in einer psychiatrischen Fachzeitschrift unter Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte falsch berichtet wird. Die über seinen Verteidiger erfolgte Richtigstellung erlangt nur dann ihre volle Authentizität und Glaubwürdigkeit, wenn durch die Veröffentlichung des angegriffenen Artikels deutlich wird, dass kein Zitat verkürzt oder aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Die Veröffentlichung dieses Artikels ist deshalb ein Teil der ,,Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden".
Das ist ein Zitat aus § 32 Abs. 2 des Strafgesetzbuches, den Inhalt der Notwehr bestimmend.
vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Fehlzitate bzw inhaltlichen Uminterpretationen sogar als üble Nachrede erweisen - die wiederum muß sich Herr Kröber nicht gefallen lassen; erst recht nicht, wenn dabei schon im Vorfeld seine Autorenrechte verletzt wurden.

Gerald Mackenthun - von der Unterstützerszene heiß gehasst - vermutet ja schon länger, dass Mollath mit seinem Anwalt nicht wirklich gut beraten ist:
Zitat
http://geraldmackenthun.de/mollath#verein

Ob Mollath von Rechtsanwalt Strate gut beraten wird, ist die Frage. Strate trieb Mollath Anfang Oktober 2013 in einem weiteren Rechtsstreit. Diesmal ging es um Spendengelder zugunsten Mollaths, insgesamt 27.000 Euro. Dabei wurde offenbar ein Fehler gemacht. Die Spenden wurden aus unbekannten Gründen auf dem Konto des Münchner Vereins ,,Zusammenschluss bayerischer Bildungsinitiativen" (zbb) gesammelt. Nun hat der Verein, dessen Vereinszweck nicht die Unterstützung Mollaths ist, Mühe, das Geld auszuzahlen. Das Vorstandsmitglied Fritz Letsch hatte dazu die Idee, Mollath für Vorträge und andere Aktivitäten zu gewinnen und ihm großzügiges Honorar aus dem Spendentopf zu überweisen. Als Bildungsverein könne er nicht einfach Gelder an eine Privatperson auszahlen.

Das hat seinen Sinn, denn die Gemeinnützigkeit eines Vereins ist schnell gestrichen, wenn er Tätigkeiten nachgeht, die nicht dem Zweck des Vereins entsprechen. Die Gemeinnützigkeit stellt das örtliche Finanzamt fest, weil Gemeinnützigkeit von diversen Steuern befreit. Letsch suchte also nach einer Möglichkeit, Mollath das Geld ,,satzungsgemäß" auszuhändigen und machte ihm das schriftliche Angebot, für den Verein tätig zu sein, um das mit Spendengeldern zu bezahlen.

Die Idee ist nicht schlecht, aber Mollath bekam mal wieder alles in den falschen Hals. Statt Letschs Verhandlung mit dem Finanzamt abzuwarten, verklagte er ihn mit Unterstützung Strates wegen ,,Betrugs". Von Betrug ist natürlich weit und breit nichts zu sehen, Letsch versucht vielmehr, auf legalem Weg möglichst schnell die 27.000 Euro wieder loszuwerden, die dummerweise auf dem zbb-Konto gelandet waren. So lohnt Mollath die gut gemeinte Aktion Letschs. Wie schon all die Jahre zuvor sieht er die Hilfe anderer als gegen sich gerichtet. (Quelle: Tagesspiegel Berlin, 17. Oktober 2013, S. 32)
Dazu auch:
http://psychiatrie-politik.wikispaces.com/Pressemitteilung
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 15:24:12
Zitat von: sweeper am 17. November 2013, 15:07:33
@Erpel:
Zitat...oder Cojones....  :grins :grins
Nee, das ist einfach nur richtig saudumm.
Die (Kröber, DGPPN und Verlag) pellen sich doch ein Ei drauf, was Strate da ohne nachvollziehbare Quellenangabe auf seiner HP zusammenschreibselt.

Der benimmt sich wie die Axt im Walde  indem er nicht direkt an den Herausgeber oder den Autor schreibt, sondern den Umweg über den Verlag wählt und dann nach 14 Tagen so tut, als seien die ihm eine Antwort schuldig geblieben und es bleibe ihm nun nichts anderes übrig als diesen Weg zu wählen.

Der hat einen unstillbaren Geltungsdrang und verträgt es nicht, dass die Forensiker ihm den Stinkefinger zeigen, indem sie ihn einfach ignorieren.
Auf diese Weise schwächt er aber seine eigene bzw Mollaths Position in einer neuen Verhandlung, denn über kurz oder lang werden ihm alle einen Vogel zeigen.

Strate macht auf mich den Eindruck eines Zockers, der nicht erkennt, wann er besser aufhören sollte.

P.S.:
Ich glaub, die allerschlimmste Strafe für Strates Geltungsdrang wäre, wenn Kröber den Termin bzw die Veranstaltung Ende November als Antwort auf Strates Aktion absagt - Begründung etwa : "Bedingt durch die Anforderungen der aktuellen Vorbereitungen des DGPPN-Kongresses blahblah sehe ich mich leiderleider gezwungen..."

Strate würde das dann natürlich als Feigheit deklarieren und in die Weltgeschichte hinausposaunen, worauf sich Kröber wiederum einfach nur in großer Seelenruhe ein Ei pellen würde.

Das könnte Kröber natürlich tun, nur wäre dann sein Ruf - zu Recht - ruiniert. Schließlich hat er für alle nachvollziehbar in seinem Mollath-Gutachten seinen eigenen Standard -vorherige Anmeldung beim Probanden- mißachtet, was für Mollath mindestens ein weiteres Jahr in Unfreiheit bedeutete.

Und die Forensiker als Allgemeinheit müssen irgendwie reagieren, weil zur Zeit gerade aufgrund des Mollath-Skandals viel über deren Arbeit geredet wird, und wenn die die Diskussion einfach so ignorieren, dann könnten die Ergebnisse der Diskussionen für diese nicht schmackhaft sein. Und im Fall Ulvi Kulac scheint da der nächste Skandal auf sich zu warten, zusätzlich zu den Fällen kürzlich (Horst Arnold und dieser Vater, der zu Unrecht wg. Vergewaltigung seiner Tochter verknackt worden war).
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. November 2013, 15:39:58
Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 15:24:12

Das könnte Kröber natürlich tun, nur wäre dann sein Ruf - zu Recht - ruiniert. Schließlich hat er für alle nachvollziehbar in seinem Mollath-Gutachten seinen eigenen Standard -vorherige Anmeldung beim Probanden- mißachtet, was für Mollath mindestens ein weiteres Jahr in Unfreiheit bedeutete.

Und die Forensiker als Allgemeinheit müssen irgendwie reagieren, weil zur Zeit gerade aufgrund des Mollath-Skandals viel über deren Arbeit geredet wird, und wenn die die Diskussion einfach so ignorieren, dann könnten die Ergebnisse der Diskussionen für diese nicht schmackhaft sein.

Das ist die größte Fehleinschätzung Strates. (NB: Die "Forensiker als Allgemeinheit" haben bereits reagiert (http://www.dgppn.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/article/149/massregelvol.html))

Indem Strate selbst widerrechtlich und in durchschaubar provokanter Absicht einen Artikel aus einer wissenschaflichen Fachzeitschrift raubkopiert und versucht, ihn manipulativ und werbewirksam auszuschlachten, verletzt er basale akademische Anstandsregeln.
Ein solches unehrenhaftes Verhalten wird in akademischen Kreisen mit vornehmem Totschweigen geahndet.
Er hätte - wie es üblich ist - einen offiziellen "letter to the editor" schreiben können, einen juristischen Fachkommentar an die Zeitschrift o.ä. Diese Schrift hätte er dann selbst nach Belieben veröffentlichen können - unter Einhalten der üblichen Regeln.

Möglicherweise (wenn ihm jemand richtig übel will) könnte man sogar versuchen, ihm seinen Dr.h.c. abzuerkennen, da Vorsatz offensichtlich ist und vielleicht sogar versuchte Nötigung.

Dem Springer Verlag bzw dessen Medienrechtlern überlässt man in diesem Fall die rechtlichen Schritte und muss sich selbst nicht weiter mit dem Fall befassen.
Abmahnungen sind in jedem Fall zu erwarten. Das betrifft z.B. auch gustl-for-help, denn aus Strates pdf geht eindeutig hervor, dass er sich der Rechtswidrigkeit seines Schrittes bewusst ist. Der Inhalt wird also bei allen, die sich das pdf zu eigen machen, als bekannt vorausgesetzt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 18. November 2013, 16:35:13
Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 15:24:12
Das könnte Kröber natürlich tun, nur wäre dann sein Ruf - zu Recht - ruiniert. Schließlich hat er für alle nachvollziehbar in seinem Mollath-Gutachten seinen eigenen Standard -vorherige Anmeldung beim Probanden- mißachtet,
Was sagt Kröber selbst dazu?
ZitatAls Herr Mollath dem Unterzeichner, der ihn 2008 in Straubing um ein Untersuchungsgespräch bat, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen eben dies verweigerte, ,,weil er schon ein schlechtes Gefühl hatte" und weil er ,,dem Gutachter keine Argumente liefern wollte", wie er jetzt sagt – hätten es da Anstand oder Berufsehre geboten, eine Gutachtenerstattung zu verweigern? Keineswegs.
http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Nachtrag-zur-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-17.pdf
Es ist doch einfach abwegig zu glauben, dass ein solcher Umstand das Gutachten inhaltlich zu Fall bringt.

Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 15:24:12
was für Mollath mindestens ein weiteres Jahr in Unfreiheit bedeutete.
Das ist eine unzulässige Verkürzung, denn es ist eher wahrscheinlich als das Gegenteil, dass Kröber nach einer Exploration bei seinem Gutachtenergebnis geblieben wäre, so wie es nun einmal vorliegt.

Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 15:24:12
Und die Forensiker als Allgemeinheit müssen irgendwie reagieren, weil zur Zeit gerade aufgrund des Mollath-Skandals viel über deren Arbeit geredet wird, und wenn die die Diskussion einfach so ignorieren, dann könnten die Ergebnisse der Diskussionen für diese nicht schmackhaft sein.
Die Forensiker ,,als Allgemeinheit" müssen gar nicht reagieren, wahrscheinlich wäre das sogar falsch. Was könnte gemeint sein mit ,,nicht schmackhaft"? Mir ist völlig unklar, was das konkret bedeuten soll.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 17:11:16
Zitat von: sweeper am 18. November 2013, 15:39:58
Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 15:24:12

Das könnte Kröber natürlich tun, nur wäre dann sein Ruf - zu Recht - ruiniert. Schließlich hat er für alle nachvollziehbar in seinem Mollath-Gutachten seinen eigenen Standard -vorherige Anmeldung beim Probanden- mißachtet, was für Mollath mindestens ein weiteres Jahr in Unfreiheit bedeutete.

Und die Forensiker als Allgemeinheit müssen irgendwie reagieren, weil zur Zeit gerade aufgrund des Mollath-Skandals viel über deren Arbeit geredet wird, und wenn die die Diskussion einfach so ignorieren, dann könnten die Ergebnisse der Diskussionen für diese nicht schmackhaft sein.

Das ist die größte Fehleinschätzung Strates. (NB: Die "Forensiker als Allgemeinheit" haben bereits reagiert (http://www.dgppn.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/article/149/massregelvol.html))

Indem Strate selbst widerrechtlich und in durchschaubar provokanter Absicht einen Artikel aus einer wissenschaflichen Fachzeitschrift raubkopiert und versucht, ihn manipulativ und werbewirksam auszuschlachten, verletzt er basale akademische Anstandsregeln.
Ein solches unehrenhaftes Verhalten wird in akademischen Kreisen mit vornehmem Totschweigen geahndet.
Er hätte - wie es üblich ist - einen offiziellen "letter to the editor" schreiben können, einen juristischen Fachkommentar an die Zeitschrift o.ä. Diese Schrift hätte er dann selbst nach Belieben veröffentlichen können - unter Einhalten der üblichen Regeln.

Möglicherweise (wenn ihm jemand richtig übel will) könnte man sogar versuchen, ihm seinen Dr.h.c. abzuerkennen, da Vorsatz offensichtlich ist und vielleicht sogar versuchte Nötigung.

Dem Springer Verlag bzw dessen Medienrechtlern überlässt man in diesem Fall die rechtlichen Schritte und muss sich selbst nicht weiter mit dem Fall befassen.
Abmahnungen sind in jedem Fall zu erwarten. Das betrifft z.B. auch gustl-for-help, denn aus Strates pdf geht eindeutig hervor, dass er sich der Rechtswidrigkeit seines Schrittes bewusst ist. Der Inhalt wird also bei allen, die sich das pdf zu eigen machen, als bekannt vorausgesetzt.

Du verwechselst den beabsichtigten Empfänger von Strates Schriftsatz. Es ist nicht irgendeine akademische Psychiater- oder Juristengemeinde, es ist die Öffentlichkeit, so ähnlich wie ein offener Brief.

Ich bezweifle, daß der Springer Verlag abmahnen wird. Ist doch gute & kostenlose Werbung für die, und Abmahnen würde nur schlechte Presse bringen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. November 2013, 17:15:29
Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 17:11:16

Du verwechselst den beabsichtigten Empfänger von Strates Schriftsatz. Es ist nicht irgendeine akademische Psychiater- oder Juristengemeinde, es ist die Öffentlichkeit, so ähnlich wie ein offener Brief.

Schon klar, dass das so gemeint ist
Die Verwechselung liegt auf deiner bzw Strates Seite: es handelt sich nicht um eine harmlose Raubkopie aus irgendeinem Lokalblättchen... :grins

ZitatIch bezweifle, daß der Springer Verlag abmahnen wird. Ist doch gute & kostenlose Werbung für die, und Abmahnen würde nur schlechte Presse bringen.

Träum weiter.
Worin soll die Werbung für einen marktbeherrschenden medizinischen Fachverlag (http://www.springermedizin.de/) bestehen, wenn Strate ein illegales Schmierpamphlet in die Welt setzt, welches jetzt per Schneeballsystem durch die Antipsychiatrieszene geistert??

Zitathttp://de.wikipedia.org/wiki/Springer_Science%2BBusiness_Media

Nach Elsevier ist Springer weltweit der zweitgrößte Verlag im Bereich Wissenschaft, Technik und Medizin (engl. Science, Technology, Medicine; kurz STM). Neben der Medizin gehören Mathematik und Informatik, Biomedizin und Lebenswissenschaften, Geisteswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Managementthemen, Technik und Architektur zu den Gebieten, auf denen der Verlag eine bedeutende Position hat.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 18. November 2013, 17:19:10
Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 17:11:16
Ist doch gute & kostenlose Werbung für die, und Abmahnen würde nur schlechte Presse bringen.
Springer ist ein Wissenschafts-Verlag und keine Yellow-Press; diese Art von Werbung wäre bei der Zielgruppe nicht förderlich. Weit eher wird man sich fragen, ob man nicht reagieren muss, denn sonst könnten andere ja auch die Texte einfach ins Netz stellen, die ansonsten den Privatpersonen nur für prohibitive Preise zur Verfügung stehen. "Schlechte Presse" - bei wem? Im Wolff-Blog?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 17:59:49
Zitat von: bayle am 18. November 2013, 17:19:10
Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 17:11:16
Ist doch gute & kostenlose Werbung für die, und Abmahnen würde nur schlechte Presse bringen.
Springer ist ein Wissenschafts-Verlag und keine Yellow-Press; diese Art von Werbung wäre bei der Zielgruppe nicht förderlich. Weit eher wird man sich fragen, ob man nicht reagieren muss, denn sonst könnten andere ja auch die Texte einfach ins Netz stellen, die ansonsten den Privatpersonen nur für prohibitive Preise zur Verfügung stehen. "Schlechte Presse" - bei wem? Im Wolff-Blog?

Kommt, gebt es endlich zu, bayle und sweeper: Euch würde es freuen, wenn Springer und Strate sich kloppen würden, so wie es euch gegen den Strich geht, wie der Mollath Skandal den Ruf der Psychiatrie beschädigt...  :rofl2 :rofl2
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 18. November 2013, 18:01:34
Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 17:59:49
Zitat von: bayle am 18. November 2013, 17:19:10
Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 17:11:16
Ist doch gute & kostenlose Werbung für die, und Abmahnen würde nur schlechte Presse bringen.
Springer ist ein Wissenschafts-Verlag und keine Yellow-Press; diese Art von Werbung wäre bei der Zielgruppe nicht förderlich. Weit eher wird man sich fragen, ob man nicht reagieren muss, denn sonst könnten andere ja auch die Texte einfach ins Netz stellen, die ansonsten den Privatpersonen nur für prohibitive Preise zur Verfügung stehen. "Schlechte Presse" - bei wem? Im Wolff-Blog?

Kommt, gebt es endlich zu, bayle und sweeper: Euch würde es freuen, wenn Springer und Strate sich kloppen würden, so wie es euch gegen den Strich geht, wie der Mollath Skandal den Ruf der Psychiatrie beschädigt...  :rofl2 :rofl2

....wohl eher:
.....so wie es euch gegen den Strich geht, wie der Mollath Skandal grundlos den Ruf der Psychiatrie beschädigt.....
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. November 2013, 18:06:49
Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 17:59:49

Kommt, gebt es endlich zu, bayle und sweeper: Euch würde es freuen, wenn Springer und Strate sich kloppen würden, so wie es euch gegen den Strich geht, wie der Mollath Skandal den Ruf der Psychiatrie beschädigt...  :rofl2 :rofl2

Du lebst in einer Parallelwelt, ErpelderNacht.
Strate zumindest stellt sich (lt seines pdf) durchaus auf juristische Konsequenzen ein.
Zitathttp://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Nachtrag-zur-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-17.pdf

    ...Sollte die Genehmigung wider Erwarten nicht erteilt werden, sähe ich urheberrechtlichen Abmahnungen oder gar einer strafrechtlichen Verfolgung gemäß § 106 UrhG gut vorbereitet entgegen. Gustl Mollath muss es sich nicht gefallen lassen, dass über ihn und das gegen ihn ergangene Urteil in einer psychiatrischen Fachzeitschrift unter Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte falsch berichtet wird. Die über seinen Verteidiger erfolgte Richtigstellung erlangt nur dann ihre volle Authentizität und Glaubwürdigkeit, wenn durch die Veröffentlichung des angegriffenen Artikels deutlich wird, dass kein Zitat verkürzt oder aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Die Veröffentlichung dieses Artikels ist deshalb ein Teil der ,,Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden".
    Das ist ein Zitat aus § 32 Abs. 2 des Strafgesetzbuches, den Inhalt der Notwehr bestimmend.
Mir ist es doch völlig egal, ob, wieviel und wer da alles zur Kasse gebeten wird.
(Übrigens kämpfen die Wissenschaftler selbst schon seit geraumer Zeit um kostengünstigen Zugang zu den teuren Fachzeitschriften.)

Wie gesagt:
da pellt sich die DGPPN (zu der ich gar nicht gehöre) ein Ei drauf.
Das bisschen Geklapper sind die seit Jahren gewöhnt - da gibt es alle Jahre wieder ganz andere "Skandale":

http://www.todinrostock.de/index5.htm
http://www.todinrostock.de/kvpm.PDF
http://igelin.blog.de/2013/01/21/prof-dr-sabine-herpertz-existieren-srafanzeigen-staatsanwaelten-bearbeitet-15449166/

Das ist übrigens diese Dame:
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Prof-Dr-med-Sabine-C-Herpertz.116406.0.html
http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a06/anhoerungen/archiv/33_Zwangsma__nahme/04_Stellungnahmen/Stellungnahme_Herpertz.pdf
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 18. November 2013, 18:22:39
Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 17:59:49
Kommt, gebt es endlich zu, bayle und sweeper: Euch würde es freuen, wenn Springer und Strate sich kloppen würden, so wie es euch gegen den Strich geht, wie der Mollath Skandal den Ruf der Psychiatrie beschädigt...  :rofl2 :rofl2
Welcher Skandal?
Aber ich finde die Hybris von Strate schon nervend, das stimmt ;).

edit:
Weißt Du übrigens, EdN, dass die forensische Psychiatrie nur einen winzigen Ausschnitt der Psychiatrie repräsentiert? Der "Ruf der Psychiatrie" ist außer in der Wahrnehmung der Mollathisten von der ganzen Geschichte nicht tangiert. Geh' ruhig mal in eine psychiatrische Einrichtung oder zu einem Psychiater und frage ihn, was er von der Causa Mollath in der täglichen Arbeit spürt. Nichts. Für Nürnberg/Bayern vermute ich das, und für alle anderen Gegenden Deutschlands nehme ich es mit Gewissheit an.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. November 2013, 18:36:36
@EdN:

Der "Mollath-Skandal" beschädigt sich übrigens momentan durch Strates Alleingänge selbst:
ZitatAnne Kremer ‏@Zwitscherkasten 10m

@Ursula_Prem Ich habe gar nicht behauptet, daß der Unterstützerkreis eine homogene Einheit war. Zersetzt hat ihn aber eindeutig die Anzeige.

Schon vergessen?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 21:02:20
Zitat von: sweeper am 18. November 2013, 18:36:36
@EdN:

Der "Mollath-Skandal" beschädigt sich übrigens momentan durch Strates Alleingänge selbst:
ZitatAnne Kremer ‏@Zwitscherkasten 10m

@Ursula_Prem Ich habe gar nicht behauptet, daß der Unterstützerkreis eine homogene Einheit war. Zersetzt hat ihn aber eindeutig die Anzeige.

Schon vergessen?

Huch, nennt der Sweeper die linken Verschwörungstheoretiker aus dem Opablog-Dunstkreis plötzlich als das Nonplus-Ultra?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 21:03:29
Zitat von: bayle am 18. November 2013, 18:22:39
Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 17:59:49
Kommt, gebt es endlich zu, bayle und sweeper: Euch würde es freuen, wenn Springer und Strate sich kloppen würden, so wie es euch gegen den Strich geht, wie der Mollath Skandal den Ruf der Psychiatrie beschädigt...  :rofl2 :rofl2
Welcher Skandal?
Aber ich finde die Hybris von Strate schon nervend, das stimmt ;).

edit:
Weißt Du übrigens, EdN, dass die forensische Psychiatrie nur einen winzigen Ausschnitt der Psychiatrie repräsentiert? Der "Ruf der Psychiatrie" ist außer in der Wahrnehmung der Mollathisten von der ganzen Geschichte nicht tangiert. Geh' ruhig mal in eine psychiatrische Einrichtung oder zu einem Psychiater und frage ihn, was er von der Causa Mollath in der täglichen Arbeit spürt. Nichts. Für Nürnberg/Bayern vermute ich das, und für alle anderen Gegenden Deutschlands nehme ich es mit Gewissheit an.

Ich präzisiere: ....den Ruf der forensischen Psychiatrie... damit Du zufrieden bist...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. November 2013, 21:04:57
@EdN:
Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 21:02:20

Huch, nennt der Sweeper die linken Verschwörungstheoretiker aus dem Opablog-Dunstkreis plötzlich als das Nonplus-Ultra?
Hab ich was von Nonplus-Ultra geschrieben?
Nee, die kenn ich nur, weil du bis vor kurzem mit ihr getwittert hast ...   :P
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 21:09:45
Henning Müller hat einen Update vom 18.11. im Beck-Blog verfasst, in dem er das kröbersche Geschwafel auseinander nimmt:

Zitat
http://blog.beck.de/2013/10/28/reaktion-auf-den-fall-mollath-bayerischer-justizminister-k-ndigt-kurswechsel-an (http://blog.beck.de/2013/10/28/reaktion-auf-den-fall-mollath-bayerischer-justizminister-k-ndigt-kurswechsel-an)
.....Es handelt sich vielmehr um die Quintessenz dessen, was Herr Kröber der Aktenlektüre entnommen zu haben glaubt. Die Zusammenstellung  ist grob verzerrend und missachtet jegliche wahrhaftige Quellenstudie und Wiedergabe.....

Kann Kritik vernichtender ausfallen?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. November 2013, 21:15:20
Kenn ich schon.

Steht nun nicht viel Neues drin.

Er unterschlägt die wichtige Information, dass Strate den Volltext unauthorisiert verwendet - kommt nicht so gut aus der Feder eines Strafrechtlers.
Immerhin weist Müller darauf hin (um sich nicht des gleichen Verstoßes schuldig zu machen) dass der Artikel in Unibibliotheken abrufbar sein dürfte.
Das werte ich als indirektes Eingeständnis  :grins

Und ansonsten sind es die immer wieder gleichen alten Floskeln .

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 21:24:22
Zitat von: sweeper am 18. November 2013, 21:15:20
Kenn ich schon.

Steht nun nicht viel Neues drin.

Er unterschlägt die wichtige Information, dass Strate den Volltext unauthorisiert verwendet - kommt nicht so gut aus der Feder eines Strafrechtlers.
Immerhin weist Müller darauf hin (um sich nicht des gleichen Verstoßes schuldig zu machen) dass der Artikel in Unibibliotheken abrufbar sein dürfte.
Das werte ich als indirektes Eingeständnis  :grins

Und ansonsten sind es die immer wieder gleichen alten Floskeln .

Also, wenn dir keine andere Kritik als die Volltextverwendung einfällt, dann ist es mit mehr Argumenten nicht weit her...  :angel:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. November 2013, 21:39:18
Ooch... mich wundert, dass er sich überhaupt die Mühe macht, was dazu zu schreiben.

Der Witz des Ganzen ist doch:

es handelt sich bei Kröbers Text um eine Kolumne - also keinen Fachaufsatz oder gar Gutachten, sondern eben in diesem Fall um eine Art Glosse, wie es durchaus in Fachzeitschriften als "Appetizer" vom Herausgeber üblich ist. Die ist pointiert geschrieben
ZitatSich psychiatrisch begutachten zu lassen, wird nicht von allen Menschen als Wohltat erachtet...

...Eine Alternative zum Aktengutachten wäre die Volksexpertise, die sich allein auf Internet-und Zeitungslektüre stützt und weder Exploration noch Aktenkenntnis braucht. Die ist inzwischen weit verbreitet, scheint aber auch nicht fehlerfrei zu funktionieren.
und kann in dem einen oder anderen Detail womöglich sogar (aus dem Gedächtnis zitiert) irren. Ja mei? - Die Fachleute, für die der Text gedacht ist, kennen diesen Fall.

Nun stürzt sich - aus welchem Grund auch immer - Strate wie ein Kampfstier auf diesen Text und will ihm was Justiziables abringen. Das ist an sich schon eine Farce.
Er zweckentfremdet das Ding also und will es mit dick aufgeblasenen Backen den Mollath-Unterstützern als Trophäe hinwerfen - dabei schreckt er auch vor tolldreistem Urheberrechtsbruch nicht zurück, der Große Dicke Ritter.

Ja und nun?

Hat es irgendwas gebracht?
Und gewinnt diese Aktion irgendwie an Wert und Sinnhaftigkeit, indem sich Herr Müller nach allen anderen nun auch noch damit beschäftigt?





Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 18. November 2013, 22:17:15
Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 21:03:29
Ich präzisiere: ....den Ruf der forensischen Psychiatrie... damit Du zufrieden bist...
Dieses bisschen mehr an Genauigkeit und weniger an Generalisierung macht mich zufriedener, aber ist bei weitem nicht ausreichend:
Zitat von: bayle am 18. November 2013, 18:22:39
Welcher Skandal?

Zitat von: ErpelderNacht am 18. November 2013, 21:09:45
Kann Kritik vernichtender ausfallen?
Prinzipiell selbstverständlich, aber in diesem Fall offenbar nicht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 21. November 2013, 10:00:06
Herr Mollath zu seinem Hang zu Demeterprodukten (ab 14:00)...... die wissenschaftlichen Ergebnisse sprechen auch Bände............ :rofl2

http://www.youtube.com/watch?v=bEcq5NFsoT4#t=911
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 21. November 2013, 10:21:48
@Belbo:
Na, mit dieser Aussage liegt Mollath jedenfals voll im Normbereich  ;)

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Hier der Forensiker Nedopil zur gutachterlichen Praxis und Verhältnismäßigkeit im Maßregelvollzug D vs At:

http://diepresse.com/home/panorama/wien/1481612/Massnahmenvollzug_Die-Gutachten-sind-einfach-schlecht?_vl_backlink=/home/panorama/wien/index.do
Zitat...In Deutschland ist das etwas anders, seit vor eineinhalb Jahren das Bundesverfassungsgericht die Bedeutung der Verhältnismäßigkeit in diesen Fällen hervorstrich. Seither seien die Zahlen im deutschen Maßnahmenvollzug (heißt dort: Sicherheitsverwahrung) rückläufig, sagt Nedopil. Wobei Deutschland insgesamt vor einer Gesetzesreform steht. Ein Vorschlag lautet, den Maßnahmenvollzug bis auf Ausnahmen per Gesetz auf höchstens acht Jahre zu befristen. Ein anderer: Bei der Frage der Beendigung des Maßnahmenvollzugs sollen nicht mehr Gutachter die Gefahrlosigkeit der Entlassung beweisen, sondern der Staatsanwalt die Gefährlichkeit des Betroffenen. Denn derzeit würden die Gutachter aus Angst sicherheitshalber Nein sagen. Dass die Umkehr der Beweisregel zu mehr Kriminalität und einer höheren Rückfallrate führt, glaubt Nedopil nicht. Wichtig sei aber eine gute Betreuung nach der Entlassung...

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 21. November 2013, 14:00:47
Eine Pressemitteilung der DGPPN vom 02.10. 2013 (in welcher die oben zitierte Äußerung von Prof. Nedopil bestätigt wird):

http://www.dgppn.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/article/149/reform-des-m.html
Zitat
02.10.2013

Reform des Maßregelrechts erfordert intensive Beteiligung des Faches Psychiatrie und Psychotherapie

Das Bundesjustizministerium ist derzeit dabei, eine Reform des Maßregelrechts einzuleiten. Damit greift es endlich die von der DGPPN seit 2011 erhobene Forderung auf. Die Bedeutung einer korrekten Begutachtung und Behandlung – zum Beispiel in Hinblick auf Diagnose, Gefährlichkeitsprognose und Risikoabschätzung – erfordert zwingend die Beteiligung forensisch-psychiatrischer Experten. In einer Stellungnahme weist die Fachgesellschaft nun auf die zentralen Aspekte hin, die es bei der Reform von § 63 StGB zu berücksichtigen gilt.

Die wichtigsten Forderungen wurden am 11. September 2013 anlässlich des Auftaktgesprächs der Initiative Maßregelvollzug in Berlin vorgestellt, an dem zahlreiche Vertreter von Bundes- und Länderministerien teilnahmen. Die DGPPN hat die Initiative in diesem Sommer ins Leben gerufen, um unter Einbezug der politischen, juristischen und fachärztliche Experten auf die dringend notwendige Reform des Maßregelrechts hinzuarbeiten.

Aus Sicht der Fachgesellschaft muss die Reform darauf abzielen, die rechtlichen Grundlagen der Behandlung im Maßregelvollzug über die Bundesländer hinweg zu vereinheitlichen. Nach wie vor fällt der psychiatrische Maßregelvollzug in die Kompetenz der Bundesländer. Dementsprechend bestehen in den verschiedenen Bundesländern unterschiedliche Ausgestaltungen und rechtliche Grundlagen.

Die Reform soll sicherstellen, dass nur Patienten durch die Gerichte in forensisch-psychiatrische Kliniken eingewiesen werden, von denen schwere Straftaten zu befürchten sind, – d.h. bei denen Personen psychisch oder physisch erheblich zu Schaden kommen. Gewaltarme Delikte stellten auch bisher keinen hinreichenden Rechtsgrund zur Unterbringung dar, auch wenn dies im Einzelfall von Gerichten anders beurteilt worden ist. Die Einweisung ist dabei an die individuelle Gefährlichkeit zu knüpfen und die Dauer des Aufenthaltes in der forensisch-psychiatrische Klinik im Regelfall zeitlich zu begrenzen. Die zu diskutierenden Höchstzeiträume müssen unter therapeutischen Gesichtspunkten eine wirksame Therapie der zumeist schweren Störungen ermöglichen. Begrüßenswert ist auch die höherfrequente, einheitliche Begutachtungsfrist, wenngleich wiederum eine dysfunktionale Dauerbegutachtung zu vermeiden ist. ..

... Die Sicherstellung von gut ausgestatteten forensisch-psychiatrischen Nachsorgeambulanzen muss ebenfalls in allen Bundesländern gefördert bzw. durchgesetzt werden. ..

...Für Sachverständigenbegutachtungen stehen weit mehr als 100 sehr erfahrene und sehr gute Gutachter zu Verfügung. Qualitätsstandards hat die DGPPN sehr früh mit dem Zertifikat "Forensische Psychiatrie" für Fachärzte gesetzt, dies wurde durch die Weiterbildungsordnungen der Ärztekammern mit dem Schwerpunkt "Forensische Psychiatrie" fortgesetzt. Allerdings stagniert die Anzahl der Psychiater mit entsprechenden dreijährigen Zusatzqualifikationen seit Jahren auf zu niedrigem Niveau. Diese Qualifizierungen und Weiterbildungen müssen zur Sicherstellung der Begutachtungen auf hohem Niveau dringend an Attraktivität gewinnen...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 21. November 2013, 22:41:48
Zitat von: sweeper am 18. November 2013, 18:36:36
@EdN:

Der "Mollath-Skandal" beschädigt sich übrigens momentan durch Strates Alleingänge selbst:
ZitatAnne Kremer ‏@Zwitscherkasten 10m

@Ursula_Prem Ich habe gar nicht behauptet, daß der Unterstützerkreis eine homogene Einheit war. Zersetzt hat ihn aber eindeutig die Anzeige.

Schon vergessen?

Jetzt bläst Opa zum Gefecht:

http://opablog.net/2013/11/21/unreifes-geschreibsel/

Zitat...Freilassung. Jubel. Trubel. Heiterkeit, das Volk wählt wieder seinen Horst. Die Woche drauf auch die bewährte Gretel. Alles geht weiter? Nein.
Der Anwalt räumt auf. Zu viele Köche verderben die Hollywood-Einkünfte. Und da geht es um Kohlen-Berge. Das Aufräumen erfuhr auch gleich dpa.

Breites Rauschen im Blätterwald: Der arme Gustl kommt nicht an die versprochene Kohle der Unterstützer. Den Sixt fragte keiner.
Betrug im gemeinnützigen Verein, in den eigenen Reihen? Die Krimi-Autorinnen ermittelten und verdächtigten. Strafanzeige.
Die Anwältin wird entbunden. Von ihrem Auftrag. Damit hat sie nun Schweigepflicht. Der Anwalt übernimmt alleine das Feld. ..

An den Sixt musste ich auch denken...  :laugh:
Der kriegte ja auch als erstes ne Unterlassungsklage - da war die Kohle wohl noch nicht so wichtig.
Dabei hat der Sixt eigentlich nichts anderes getan als Strate jetzt mit seiner unauthorisierten Veröffentlichung des Zeitschriftenartikels.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 22. November 2013, 09:24:51
Zitat von: sweeper am 21. November 2013, 22:41:48
Zitat von: sweeper am 18. November 2013, 18:36:36
@EdN:

Der "Mollath-Skandal" beschädigt sich übrigens momentan durch Strates Alleingänge selbst:
ZitatAnne Kremer ‏@Zwitscherkasten 10m

@Ursula_Prem Ich habe gar nicht behauptet, daß der Unterstützerkreis eine homogene Einheit war. Zersetzt hat ihn aber eindeutig die Anzeige.

Schon vergessen?

Jetzt bläst Opa zum Gefecht:

http://opablog.net/2013/11/21/unreifes-geschreibsel/

Zitat...Freilassung. Jubel. Trubel. Heiterkeit, das Volk wählt wieder seinen Horst. Die Woche drauf auch die bewährte Gretel. Alles geht weiter? Nein.
Der Anwalt räumt auf. Zu viele Köche verderben die Hollywood-Einkünfte. Und da geht es um Kohlen-Berge. Das Aufräumen erfuhr auch gleich dpa.

Breites Rauschen im Blätterwald: Der arme Gustl kommt nicht an die versprochene Kohle der Unterstützer. Den Sixt fragte keiner.
Betrug im gemeinnützigen Verein, in den eigenen Reihen? Die Krimi-Autorinnen ermittelten und verdächtigten. Strafanzeige.
Die Anwältin wird entbunden. Von ihrem Auftrag. Damit hat sie nun Schweigepflicht. Der Anwalt übernimmt alleine das Feld. ..

An den Sixt musste ich auch denken...  :laugh:
Der kriegte ja auch als erstes ne Unterlassungsklage - da war die Kohle wohl noch nicht so wichtig.
Dabei hat der Sixt eigentlich nichts anderes getan als Strate jetzt mit seiner unauthorisierten Veröffentlichung des Zeitschriftenartikels.

Der Opa vom Opablog ist ein alter Kommunist und verfolgte mit seiner Mollath-Unterstützung auch seine eigene Agenda, da diese zeitweise mit seinem antikapitalistischen Krampf gut paßte. Als Mollath in der Psychiatrie eingesperrt war, war er als Opfer eine gute Projektionsfläche für seine klassenkämpferischen Instinkte. Jetzt, wo Mollath frei herumläuft und tut, was er will und nicht das, was Opa will, tja, da mag man ihn halt nicht mehr so.

Den Opablog zu verfolgen ist verlorene Zeit.

Die Sixt-Werbung zu dem Zeitpunkt grad nach der Freilassung war entwürdigend. Strate hat mit seiner unauthorisiertern Veröffentlichung niemanden entwürdigt. Die beiden Sachverhalte kann man nicht miteinander vergleichen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 22. November 2013, 09:43:27
ZitatStrate hat mit seiner unauthorisiertern Veröffentlichung niemanden entwürdigt. Die beiden Sachverhalte kann man nicht miteinander vergleichen.
Vergleichen kann man sehr wohl, dass Strate im Fall Sixt unauthorisierte Veröffentlichung von ebenso unauthorisiertem Mollath-Spruch abmahnt und auf der anderen Seite selbst unauthorisiert sinnverdrehend veröffentlicht und dies vor allem in der Absicht, zu diffamieren:

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-16.pdf
Strate hat zu einer pauschalisierenden Rundum-Beschuldigung und damit Herabwürdigung einer ganzen Berufsgruppe ausgeholt:
ZitatSeite
11
Allein der Korpsgeist jener Psychiater, die allesamt gefehlt haben, verhindert eine Aufarbeitung der fachlich unzulänglichen Gutachten. Auch die Fachgesellschaft vulgo Lobby-Verein DGPPN weigert sich, die Gutachten von Leipziger, Kröber und Pfäfflin durch ihre seit Juni 2013 bestehende Expertenkommsission evaluieren zu lassen. Was nicht verwundert, schließlich ist Prof. Dr. Kröber Mitglied dieser ,,unabhängigen" Expertenkommission

Wenn Strate eine sachlich-kritische  Auseinandersetzung mit Kröbers Artikel im Sinne einer Gegendarstellung gewünscht hätte, dann hätte er den korrekten Weg beschritten.
Stattdessen trägt er - höchst unprofessionell - eine Fachdebatte (Kröber ging es im "Blitzlicht" nicht um Mollath, sondern um die Diskussion der üblichen Praxis bei Aktengutachten - da diente der Fall Mollath, weil gut bekannt, lediglich als Illustration) bzw seine ganz persönliche ("unmaßgebliche") manipulativeeigenwillige Interpretation von Kröbers Artikel in die Öffentlichkeit.
Dies ist ein billiges Manöver, um im Bewusstsein der unkritischen Öffentlichkeit im Gespräch zu bleiben - nützen wird es Mollath nichts in seinem Verfahren. Eher im Gegenteil.
In meinen Augen hat Strate sich damit selbst diskreditiert:
Psiram hat im Wiki genügend erfolglose Akademiker, die ihre "Fachdiskussion" leider außerhalb der dafür vorgesehenen Organe (Fachzeitschriften) in Boulevardmedien führen (müssen) - wenn Strate diesen Stil nötig hat, ist es schlecht um ihn bzw die Sache Mollath bestellt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 22. November 2013, 10:06:07
ZitatDen Opablog zu verfolgen ist verlorene Zeit.
Wirklich?- Was unterscheidet ihn vom Wolff-Blog? - Divergierende politische Auffassungen.
Die verwendeten Mittel sind doch sehr vergleichbar.

Ach, noch etwas:

Der neue Webmaster von Gustl-for-help (im Wolff-Blog ="Gaston" (http://www.ein-buch-lesen.de/2013/11/mollath-anwalt-gerhard-strate-uber.html?showComment=1384880060574#c1318447130214955188)) hat das Opa-Geschreibsel auf die HP gestellt:
Zitat
http://www.gustl-for-help.de/aktuell.html

2013-11-21 opablog:
Unreifes Geschreibsel


2013-11-18 Wochenblatt Landshut:
Die Landshuterin Dr. Maria Fick und der Fall Mollath: "Im Namen des Volkes, das sollten sie nicht mehr sagen"

2013-11-18 Beck-Blog / Prof. Dr. Henning Ernst Müller:
UPDATE Zur Kontroverse um den Artikel "Aktengutachten" von Hans-Ludwig Kröber
Update im Artikel ,,Reaktion auf den Fall Mollath - Bayerischer Justizminister kündigt Kurswechsel an" vom 28.10.2013.

2013-11-17 RA Dr. Strate:
Nachtrag zur Anmerkung der Verteidigung vom 17.11.2013

2013-11-17 opablog:
"Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet!"

Gustl Mollath selbst dürfte Opas Beiträge doch schätzen: immerhin liegt dem Opa wie auch ihm (Mollath) selbst am Herzen, das GGG (Ganz Große Geld) unter die Lupe zu nehmen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 22. November 2013, 12:07:20
@ErpelderNacht:

Strate schreibt wirklich einen Schmarrn zusammen in seiner Erklärung zu Kröbers Artikel - es würde sich lohnen, das mal alles Punkt für Punkt auseinanderzufieseln.
Beispiel (S.10 unten )

Zitathttp://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-16.pdf

...Das gilt nicht zuletzt für seine aktuelle Darstellung des angeblichen Wahns, der seiner unmaßgeblichen Meinung nach tatsächlich, gegen die ,,Internetexpertise"vorlag. Diese Darstellung bewegt sich derart abseits der Realien, der Dokumente, des Nachprüfbaren, dass man juristisch an eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte meines Mandanten denken muss:

Zitat,,Sein Wahn bestehe nicht darin, sondern in der (auch in Schriftsätzen dokumentierten) Überzeugung, dass es eine große Verschwörung gegen ihn gebe, in die seine Frau und ihre Freunde, diverse Psychiater, v. a. aber Rüstungsfirmen, Banken, Behörden und die bayerische Staatsregierung eng verwoben seien und die auf einen Bürgerkrieg hinarbeiten, weswegen er als Märtyrer aus dem Rechtsstaat austrete.
Das klang schon recht seltsam, bereits nach Aktenlage, und wurde 2011 in einem Gutachten mit ausführlicher Exploration bestätigt."

[a.a.O., S. 303]

Prof. Dr. Pfäfflin, der es verstanden hat, sich jedenfalls im Jahr 2013 nicht mehr als Feigenblatt der bayerischen Wegsperr-Justiz und zugunsten der kollegialen Bestätigung desjenigen Kollegen, auf dessen Bayreuther Forensik-Tagung er einen Tag nach der Exploration Gustl Mollaths einen Vortrag halten durfte, missbrauchen zu lassen, müsste dieser Vereinnahmung als Bestätiger einer von Kröber beschworenen kruden Verschwörungstheorie eigentlich widersprechen. Nicht einmal Dr. Leipziger hat solch einen Unsinn behauptet, bei aller voreingenommenen
Justizzuarbeit durch Gutachten und Vollzug der vorläufigen sowie der endgültigen Unterbringung.

Man fragt sich, was Strate eigentlich vom Gutachtentext verstanden hat?!  :gruebel

Pfäfflin schreibt nämlich ganz unmissverständlich (S.45)

Zitathttp://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Gutachten-Pfaefflin-2011-02-12.pdf

...Die Einweisungsdiagnose und die aktuelle Diagnose sind identisch. Herr M. hat sich bisher nicht von seinen als wahnhaft eingestuften Überzeugungen entfernt. Diese imponieren, wie dies bei dieser Diagnose ohnehin die Regel ist,
als unkorrigierbar. ln seinen über die Jahre verteilten Schriftsätzen geht es fast gleich lautend immer um dieselben Vorwürfe, wie er sie auch bei der aktuellen Untersuchung mündlich zur Sprache gebracht (vgl. oben Abschn.2, S. 7ft) und tags darauf auch noch einmal schriftlich nachgereicht hatte (vgl. oben Abschn. 3, S. 32f), wobei eine Tendenz besteht, alles, was er später an Unbill erfahren hat, als gezielte Fortsetzung gegen ihn gerichteter Aktivitäten zu verbuchen und schließlich in "eine maßlose Enttäuschung über den Rechtsstaat" insgesamt zu münden {vgl. oben S. 25, Abs. 3).
Krankheitseinsicht besteht nicht, entsprechend findet sich auch kein Coping bezüglich therapeutischer Interventionen...

Natürlich distanziert sich Pfäfflin nicht von Kröbers Einschätzung: er bestätigt sie nämlich in seinem Gutachten aus 2011.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 22. November 2013, 13:13:59
Weiter zu Strates Text:
Zitathttp://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-16.pdf
...Auch die Fachgesellschaft vulgo Lobby-Verein DGPPN weigert sich, die Gutachten von Leipziger, Kröber und Pfäfflin durch ihre seit Juni 2013 bestehende Expertenkommsission evaluieren zu lassen. Was nicht verwundert,...

Damit es zu einer "Weigerung" (also das explizite und offizielle Ablehnen einer Aufforderung) seitens der Fachgesellschaft überhaupt kommen kann, müsste zumindest eine offizielle und präzisierte Bitte um Stellungnahme bei der DGPPN  eingegangen sein - oder (gemäß Strates Weltbild) eine schriftliche "Aufforderung".

Ich jedenfalls kann auf Strates HP, die der Dokumentation des Schriftwechsels in der Causa Mollath dient, unter den vielen "Erklärungen" und "Stellungnahmen der Verteidigung" ein solches offizielles Schriftstück aus seiner Feder  nicht finden...

Meint RA Strate, die DGPPN unter Zuhilfenahme eines illegal verwendeten Textes und eines im Internet veröffentlichten Nötigungsschreibens zu einer Stellungnahme veranlassen zu können?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 22. November 2013, 14:50:28
Wäre es nicht das Einfachste für Herrn Strate, wie üblich, einfach ein Gegengutachten über den Geisteszustand von Herrn Mollath zu beauftragen?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 22. November 2013, 14:52:43
@Belbo:

Nee, bloß nicht!!
Er hat doch vor laufender Kamera bei Beckmann dem Herrn Mollath versprochen, dass es auch bei der WA nicht zu einer neuen Begutachtung kommt.

Das hat uns doch Tyko hier alles schon ausführlich erklärt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 22. November 2013, 21:27:39
Zitat von: sweeper am 22. November 2013, 12:07:20
@ErpelderNacht:

Pfäfflin schreibt nämlich ganz unmissverständlich (S.45)

Zitathttp://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Gutachten-Pfaefflin-2011-02-12.pdf

...Die Einweisungsdiagnose und die aktuelle Diagnose sind identisch. Herr M. hat sich bisher nicht von seinen als wahnhaft eingestuften Überzeugungen entfernt. Diese imponieren, wie dies bei dieser Diagnose ohnehin die Regel ist,
als unkorrigierbar. ln seinen über die Jahre verteilten Schriftsätzen geht es fast gleich lautend immer um dieselben Vorwürfe, wie er sie auch bei der aktuellen Untersuchung mündlich zur Sprache gebracht (vgl. oben Abschn.2, S. 7ft) und tags darauf auch noch einmal schriftlich nachgereicht hatte (vgl. oben Abschn. 3, S. 32f), wobei eine Tendenz besteht, alles, was er später an Unbill erfahren hat, als gezielte Fortsetzung gegen ihn gerichteter Aktivitäten zu verbuchen und schließlich in "eine maßlose Enttäuschung über den Rechtsstaat" insgesamt zu münden {vgl. oben S. 25, Abs. 3).
Krankheitseinsicht besteht nicht, entsprechend findet sich auch kein Coping bezüglich therapeutischer Interventionen...

Natürlich distanziert sich Pfäfflin nicht von Kröbers Einschätzung: er bestätigt sie nämlich in seinem Gutachten aus 2011.

Naja, daß Mollath unschuldig weggesperrt wurde und er Haus und Hof verloren hat, obwohl er nichts verbrochen hat, entspringt wohl auch seiner blühenden Phantasie.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 22. November 2013, 21:35:53
Zitat von: ErpelderNacht am 22. November 2013, 21:27:39
Naja, daß Mollath unschuldig weggesperrt wurde und er Haus und Hof verloren hat, obwohl er nichts verbrochen hat, entspringt wohl auch seiner blühenden Phantasie.
Jetzt geht das schon wieder los.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Groucho am 22. November 2013, 21:56:27
Zitat von: bayle am 22. November 2013, 21:35:53
Zitat von: ErpelderNacht am 22. November 2013, 21:27:39
Naja, daß Mollath unschuldig weggesperrt wurde und er Haus und Hof verloren hat, obwohl er nichts verbrochen hat, entspringt wohl auch seiner blühenden Phantasie.
Jetzt geht das schon wieder los.

Mollopoly halt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 23. November 2013, 23:51:17
Tweets von Thomas Kramer zum Event #weitblick13

"Der beklagenswerte Herr Mollath! Mit Journalisten von Spiegel, Report Mainz und SZ. Kuno Haberbusch moderiert."
ZitatThomas Kramer ‏@ThomasKramer13 10h

Haberbusch überzieht gnadenlos - Mittagessen erst Minuten später. Ein Skandal! ... ah jetzt: Schlussapplaus und bon appetit! #weitblick13
ZitatThomas Kramer ‏@ThomasKramer13 10h

Würde mir der Kopf weniger schwelen, wenn ich vorbereitend 200 - 300 Mollath-Artikel gelesen hätte? #weitblick13
ZitatThomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

Monheim fragt rhetorisch Lakotta: alle sind sich einig, der Mann war zu lang zu Unrecht eingesperrt. Kein Justizskandal? #weitblick13
ZitatThomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

Gab es kollegiale Verbindungen? Eher nicht. Informanten teilen, nein. #weitblick13
ZitatThomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

War der Fall Mollath eine Kampagne? Ritzer (SZ): nein. #weitblick13

Zitat
Thomas Kramer ‏@ThomasKramer13 10h

@Anhaeuser @philipphummel @nrecherche Imemr gerne. Ist auch wirklich spannend.

ZitatThomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

    Lapp bringt Ritzer zur Verzweiflung. Ritzer: Mollath hätte man nicht wegsperren dürfen. Lapp: der war sehr aggressiv. #weitblick13

ZitatThomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

Kuno Haberbusch hatte angekündigt: kein Streit, sondern reden über journalistisches Handwerk. Schwer einzulösen im Fall Mollath #weitblick13

ZitatThomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

Lakotta: Mir wurde ja vorgeworfen, ich hätte unsauber recherchiert. Viele Journalisten vergaßen journalisitische Tugenden. #weitblick13

ZitatThomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

Ritzer: Lakotta hat bei Zapp der SZ unsauberes Recherchieren vorgeworfen. Das macht ihn noch heute sauer. #weitblick13

ZitatThomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

Fronten geklärt im Fall Mollath. SZ/reportmainz vs. Spiegel/nordbayrKurier Streitrage: ist Mollath mehr Opfer oder mehr Täter? #weitblick13
Zitat
Thomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

O. Lapp vom Nordbayerischen Kurier hatte in Mollaths Umfeld recherchiert und fand Beängstigendes. Er sagt: kein Justizskandal. #weitblick13

ZitatThomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

Anthes (Report Mainz) sieht im Fall Mollath gravierende Fehler. Ritzer (SZ): Mit seinen Schwarzgeldvorwürfen hatte er ja Recht. #weitblick13

ZitatThomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

Lakotta: Das war kein Justizskandal, weil Mollath bei 2 von 3 Prozessen fair behandelt wurde. Im 3. wurden Fehler gemacht. #weitblick13

Zitat
Thomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

Ritzer (SZ): Wir wussten nicht, was wir da losgetreten hatten. Wir bekamen Tausende Zuschriften. #weitblick13

ZitatThomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

Lakotta verteidigt sich: "Ich weiß jetzt, was ein Shitstorm ist. - Hatte aber nicht das Gefühl mich infragestellen zu müssen." #weitblick13

Zitat
Thomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

Anthes schließt sich an. War wohl ein Justizskandal! Druck auf Lakotta steigt. #weitblick13

ZitatThomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

Ob Menschen krank oder gesund sind - dreist, wenn Journalisten darüber urteilen. Ritzer (SZ) mit Vorwurf an Lacotta (Spiegel). #weitblick13

ZitatThomas Kramer ‏@ThomasKramer13 11h

Mollath-Talk. Wohl und Wehe von Medienkampagnen... oder: wie Journalisten zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen. #weitblick13
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 24. November 2013, 10:50:24
Markus Grill fasst via Twitter die Eindrücke wie folgt zusammen:
Zitat
Markus Grill ‏@m_grill 21h

Moderator Haberbusch ratlos bei #Mollath: Ritzer und Lakotta lesen die gleichen Akten und kommen zu völlig anderen Ergebnissen #weitblick13
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 24. November 2013, 13:48:03
Anscheinend bin ich nicht alleine mit meiner Einschätzung, daß der Opablog mit seiner Mollath-Unterstützung ideologisch verbohrten Kommunistenkram pushen wollte:

http://www.ein-buch-lesen.de/2013/11/opas-weltrevolution-die-freitagskolumne.html (http://www.ein-buch-lesen.de/2013/11/opas-weltrevolution-die-freitagskolumne.html)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 24. November 2013, 14:06:31
Das ist definitiv so.
Und Prem hat halt - gemeinsam mit der Wölffin - eine andere Ideologie.
(Die Kommentare zu ihrem Blogbeitrag fallen ja entsprechend kritisch aus...)

Amüsant, wie sie auf einander los schlagen.

Analysiert wurde das Phänomen schon mal hier:

http://jungle-world.com/artikel/2013/33/48282.html

ZitatDer bayerische Patient

Nachdem Gustl Mollath am Dienstag voriger Woche aus der Psychiatrie in Bayreuth entlassen wurde, formierte sich in den sozialen Netzwerken ein Mob, der sich gegen jene richtete, die nicht zu Mollaths Unterstützern gezählt wurden.

von Elke Wittich

Die Entlassung von Gustl Mollath aus der Psychiatrie war kaum angeordnet, da ähnelte die Stimmung in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter schon der nach einem Fußball-Derby ­gegen einen besonders verhassten Lokalrivalen. Während Freunde und langjährige Unterstützer des Bayern sich einfach nur freuten, verbreiteten andere vorrangig Häme und mehr oder weniger unterschwellige Drohungen gegen die vermeintlich Unterlegenen, also praktisch alle, die Mollath nicht uneingeschränkt als Opfer, Held und mit Preisen zu überhäufenden Whistleblower in der Tradition von Julian Assange und Edward Snowden sehen wollten, sondern eine differenzierte Betrachtung forderten...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 24. November 2013, 19:30:23
Auf der Gustl-for-Help-Seite wird entrümpelt.
Die Notiz von der "Übergabe des Staffelstabes" ist verschwunden und damit auch jeder Hinweis auf den bisherigen Webmaster und die entlassene Anwältin Lorenz-Löblein:
Zitathttp://www.gustl-for-help.de/aktuell.html

In eigener Sache:
Unter dieser Rubrik Neues werden die aus unserer Sicht relevanten Geschehnisse incl. Presseberichte und Blog-Kommentare (ohne Gewähr auf Vollständigkeit) in der Reihenfolge Neueste zuerst vermerkt. Die rein juristischen Verfahrensdaten finden Sie unter dem Menüpunkt Chronologie.

Alle Dokumente, die das beschlossene Wiederaufnahmeverfahren betreffen, wurden wegen dem § 353d StGB vom Netz genommen. Deshalb funktionieren eineige Downloads nicht mehr. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Bis vor kurzem stand hier außerdem noch
Zitathttp://www.gustl-for-help.de/aktuell.html

2013-11-16 Nach ziemlich genau zwei Jahren Gestaltung, Aufbau und administrative Betreuung von gustl-for-help.de-Website übergebe ich diese ab heute in die Verantwortung von Herrn Mollath.
Für die große Unterstützung, die hilfreiche Zuarbeit und das nötige Feedback bedanke ich mich bei allen Beteiligten.
Vor allem bei Timo Schüring, der 2010 gustl-for-help.de (der Domainname geht auf einen Vorschlag von Gustl Mollath selbst zurück) ins Leben gerufen hatte und nach meiner Übernahme im November 2011 auch bei technischen Fragen kompetent half und nicht zuletzt bei RAin Erika Lorenz-Löblein, die für die Chronologie zahlreiche verfahrensrelevante Daten aus den Akten beisteuerte und auch bei der Digitalisierung dieser Dokumente hilfreich zur Seite stand.
Reiner Hofmann
Quelle:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg154159#msg154159

Und Opa heizt den Unterstützer-Zoff an ...
Zitathttp://opablog.net/2013/11/24/ich-will-ja-nicht-gleich-vom-wahrheitsministerium-reden/
Ich will ja nicht gleich vom Wahrheitsministerium reden
Veröffentlicht am 24. November 2013   von kranich05

Aber dass auf der Gustl-for-help-Seite-Aktuelles nichts mehr von Reiner Hofmanns Abschiedsworten steht und folglich auch die dort erwähnte große Arbeit zum Aufbau der Mollath-Chronologie von Mollaths damaliger Verteidigerin RAin Lorenz-Löblein unter den Tisch fällt – das stört mich schon.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 25. November 2013, 12:47:15
Hier eine interessante Einschätzung von Henning Ernst Müller zu zwei Vorwürfen gegen Gutachter Leipziger und Richter Brixner wg angeblicher Befangenheit und "Vorsatz" :

Zitat
http://blog.beck.de/2013/10/28/reaktion-auf-den-fall-mollath-bayerischer-justizminister-k-ndigt-kurswechsel-an?page=3#comment-55547
Prof. Dr. Henning Ernst Müller
25.11.2013

Sehr geehrter "gelegentlich",

Sie schreiben

    - die Aufforderung von Leipziger an Eberl, man möge doch noch Untersuchungsergebnisse nachliefern, damit dann sein Gutachten auch die Verräumung legitimieren könne. Das erscheint logisch nur möglich, wenn man beim Abfassen eines Gutachtens schon weiß welches Ergebnis es haben soll.

Ja, offenbar hatte sich der Gutachter zu diesem Zeitpunkt schon ein Urteil hinsichtlich des Vorliegens einer bestimmten Symptomatik und einer bestimmten Diagnose gebildet und war zudem der Ansicht, das jedenfalls das bisher ihm berichtete (angebliche) Verhalten des Herrn Mollath nicht für die Gefährlichkeitsprognose ausreichte. Inwieweit allein das schon einen Straftatbestand (welchen?) verwirklicht, scheint mir nicht auf der Hand zu liegen.

    - die Äußerung Brixners (Zeuge: Westenrieder), man könne ihn ja für befangen halten, wenn bekannt würde, dass er Herrn Maske aus dem Sportverein kennt. So etwas kann man nur sagen wenn man selber weiß, dass man sich eine Meinung schon gebildet hat, also befangen ist. Wenn man dann noch weiter macht handelt man vorsätzlich - oder man muss diesen Begriff tilgen.

Befangenheit ist kein Straftatbestand. Es trifft auch nicht zu, dass nur jemand, der sich schon eine Meinung gebildet hat, befürchten kann, für befangen gehalten zu werden. Zur Erläuterung: § 24 StPO (Ablehnung eines Richters) setzt nicht objektive Befangenheit voraus, sondern nur die (auf einen Misstrauensgrund gestützte) Besorgnis der Befangenheit. Wenn also ein Richter befürchtet, man könne ihn für befangen halten, heißt das nicht unbedingt, dass er sich selbst für befangen hält, sondern dass ein Ablehnungsberechtigter einen Misstrauensgrund im Sinne des § 24 Abs.2 StPO vorbringen könnte.

Besten Gruß

Henning Ernst Müller
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 26. November 2013, 09:43:37
Von der Unterstützerliste bei Gustl for Help ist seit neuestem der Name Fritz Letsch (http://fritz-letsch.blog.de/tags/mollath/) entfernt worden.

Zitathttp://www.gustl-for-help.de/support.html

Um Gustl Mollath aus seiner Zwangslage zu befreien, hat sich die
Arbeitsgemeinschaft Solidarität mit Gustl Mollath gebildet.
Die derzeitigen Mitglieder sind:

    Edith Dörner und Gerhard Dörner, Nürnberg
    Timo Schüring, Nürnberg
    Zerrin Heindl, Henfenfeld
    Alwin Engelhardt, Nürnberg
    Robert Lindner, Hersbruck
    Reiner Hofmann, Schwabach
    Wolfgang Fritz, Stadlern
    Friedrich Schuster (Vorstandsmitglied Landesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V. NRW), Bochum
    Marion Ullmann, Nürnberg
    Robi Biswas, Beimerstetten
    Rainer Ruis, Nürnberg
    Edgar Liegl, München
    Erwin Bixler (für das Whistleblower-Netzwerk), Rodalben
    Gudrun Rödel, Münchberg

Bei Opa hieß es aber kürzlich noch:

Zitathttp://opablog.net/2013/11/24/ich-will-ja-nicht-gleich-vom-wahrheitsministerium-reden/#comment-9030

Albert A. schreibt:   
25. November 2013 um 11:49   

Miteinander reden, übereinander Vermutungen anzustellen...
Herr Letsch ist immer noch Mitglied des Unterstützerkreises:
http://www.gustl-for-help.de/support.html
Und er wird wohl wie Herr Hoffmann selbst aktiv werden müssen, wenn er nicht mehr dazu gehören will. Ganz gleich, wie die Wahrheit aussieht...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 26. November 2013, 19:08:22
Gerade hat in Potsdam die Diskussionsveranstaltung mit Strate und Kröber begonnen:
http://www.strafrechtsblogger.de/der-fall-mollath-veranstaltungshinweis/2013/11/

Live getwittert wird hier:
https://twitter.com/stimmviech
Zitat
Diskussionsleiter und #kröber scheinen sich gut zu verstehen, #strate ist noch nicht da. #mollath Diskussion campus Griebnitzsee
Zitat
Der Diskussionsleiter skizziert den Fall #Mollath und die Diskussion über geplante Veränderungen des 63ers. #strate #Kröber #griebnitzsee
ZitatVortrag #strate : #Mollath war sein erster Psychiatriefall. #kröber #griebnitzsee
ZitatVor Veranstaltung wurde Flugblatt zur Illegalität des 63ers verteilt. #strate findet Frage interessant- sei aber nicht heutiges Thema.
Zitat#strate bezweifelt,ob #Mollath die geplanten Änderungen beim 63er geholfen hätten,denn es seien ja mehrer e unabhängige Gutachter involviert
Zitat#strate kritisiert Leipzigergutachten als zu unkonkret und damit nicht den an Gutachten anzulegenden Kriterien entsprechend.
Zitat
Nun redet #Kröber : vorrangiges Thema für ihn: welche Veränderungen im Maßregelvollzug sind nötig?
Zitat#Kröber : bis #Mollath wurde seitens der Politik Verschärfungen der Unterbringungsgesetze gefordert,Wegsperren für immer
ZitatZu #Mollath : #kröber hält ihn vorsichtig gesprochen nach wie vor für psychiatrisch auffällig.
ZitatZuviele Begutachtungen- nach 4Monaten lt.Justizministervirschlag-absurd,laut Pfäfflinstudie verlängern mehr Gutachten die Unterbringungszeit
Zitat#kröber : Einschränkung bei Deliktschwere für Unterbringung sinnvoll.


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 26. November 2013, 20:07:03
https://twitter.com/stimmviech
Zitat#Kröber stört an #Mollath Diskussion: die Leute stören sich daran,daß er als vermeintlich Gesunder drin sei. Problem seien die "echten" Kranken,die man zu lange drinlassen wolle.
ZitatDas Leipzigergutachten hält #Kröber im Gegensatz zu #strate für korrekt
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech :

Meine Meinung: #Kröber inszeniert sich geschickt als humaner Psychiatriereformer,danach rechtfertigt er die Gutachten im #Mollath Fall.
ZitatJetzt kommt die Fragerunde
Zitat#strate kritisiert #Kröber hart als Aktengutachter und zerpflückt das Leipzigergutachten im Detail.
ZitatDie Fragerunde ist noch aufgeschoben,zum Amüsement des Publikums läßt #strate den Gutachter Leipziger als albern in seiner Wahndiagnose erscheinen,Stichwort Wahn wegen Kernseife. #Kröber habe sich das zu eigen gemacht,von Fehlerkultur sei bei den Psychiatern nichts zu sehen.
ZitatOffener Applaus für #strate wegen seiner #Kröber Kritik.
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech :

#Kröber heult rum,er bekäme Kritikmails wegen seiner #Mollath Äußerungen. Der Mann ist als Kommunist natürlich kritikunfähig(meine Meinung)
ZitatKröber heult weiter,er habe sich wegen Schweigepflicht zu #Mollath lange nicht äußern dürfen.
Zitat#kröber bestreitet wesentliche "Geheimnisenthüllungen" von #Mollath ( als Nicht-Freund von M. gebe ich #Kröber hier recht).
ZitatAus dem Publikum wird das Phänomen des Aktengutachtens durch einen Rechtsanwalt kritisiert. Zuvor zitiert eine Forensikerin Kafka.
ZitatFotobiene ‏@Fotobiene :

@stimmviech Frag' doch mal #Kröber, ob er bis heute der Meinung ist, in der Sache Mollath alles richtig gemacht zu haben (mit Gruß von mir!)
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech:

@Fotobiene Das wurde ihm schon von #strate vorgehalten,er hält das Leipzigergutachten,so ich ihn verstanden habe,für richtig.
#Mollath sei von allen mit ihm befaßten als psychiatrisch auffällig erlebt worden.
ZitatAus dem Publikum wird angemahnt,der Wahn müsse wissenschaftlicher bewiesen werde.
ZitatZugespitzte Publikumsfrage:wie unterscheidet #Kröber Wahn von normaler Meinung? Und wie heilen Sie falsche Überzeugungen? Applaus
Zitat#Kröber zu Aktengutachten: Unangenehm wenn jemand Beteiligung ablehnt.
Zitat#Kröber fühlt sich zu Gutachten verpflichtet,auch wenn Proband ablehnt,deshalb Aktengutachten.
Zitat#Kröber : ich habe mehr Leute aus bayrischen Anstalten rausgebracht als Anwälte. (Das kann sogar stimmen)
Zitat#strate : Das mit der Verpflichtung zum Gutachten ist schlicht falsch.
Zitat#Kröber zur Wahndefinition: Unmut des Publikums zu Kröbers ironischem "Psychiatrie kann jeder".
Zitat#Kröber schwadroniert zum Wahn: es geht nicht um Meinungen,sondern er führt Dinge wie "Rückzugverhalten" an.
Zitat#Kröber belegt #Mollath Wahn mit seinen vorgeblichen Straftaten wie Reifenstechen. Etwas Unruhe im Publikum,denn eine überzeugende Wahndefinition kann #Kröber natürlich nicht liefern.
Zitat#Kröber ist ein geschickter Manipulator,schildert jetzt einen schizophrenen Bombenattentäter.
ZitatJetzt Antwort #strate : #kröber belegt #Mollath Wahn mit falschenAngaben,Belege für #Mollath Unterstellungen könne #Kröber nicht liefern.
Zitatsachlich_ ‏@harnong :

@stimmviech Hat nach #Kröber Mollath immer noch einen Wahn?
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech :

.@harnong Natürlich, #Kröber zitiert #Mollath s Aussage " trete aus Rechtsstaat aus" als Beleg für Wahn.
ZitatFotobiene ‏@Fotobiene :

@stimmviech @harnong Ironie ist Sache der Psychiater nicht.... :-(







Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 26. November 2013, 21:02:50
https://twitter.com/stimmviech
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech:

Ein früherer Richter im Publikum kritisiert Lebensferne seiner früheren Berufskollegen.
ZitatInteressant:
interessantester Punkt,der lt.Behindertenrechtskonvention illegale 63er,soll nicht diskutiert werden, #strate sagte das anfangs.
Zitatsachlich_ ‏@harnong :

@stimmviech Warum nicht?
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech :

@harnong Hat er nicht gesagt.Es bestätigt sich meine Meinung:Akademiker sparen Themen gern aus,die ihre Definitionshoheit allgemein bedroht
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech :

.@harnong Auch Rechtsanwälte lieben die Forensik,ein schönes Betätigungsfeld.
ZitatEin Herr aus dem Publikum ist erschüttert über schlampiges #Kröber Niveau, der Diskussionsleiter setzt zum Wortentzug an. Jetzt Wortentzug.
Der Herr wird auch von einem Psychiatriefan aus dem Publikum abgewürgt,man wolle kein Tribunal.
ZitatFotobiene ‏@Fotobiene :

@stimmviech Aussage korrekt, vielleicht Ton nicht adäquat...

Zitat.Werner Schneider ‏@stimmviech :

@Fotobiene Für mich normaler Ton,die versammelter Akademikerschaft verstörte die emotionale Schärfe.
ZitatFotobiene ‏@Fotobiene :

.@stimmviech #Mollath ist frei und hat noch nichts Böses getan, beweist das nicht Fehlgutachen von #Kröber? Frag' ihn mal!

ZitatSolarkritiker ‏@solarkritik :

@stimmviech Filmt die Diskussions-Veranstaltung jemand mit ??
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech :

@solarkritik Nein, es sind ca.250 Leute im Publikum.
@harnong @solarkritik Vermutlich wurde da nichts aufgezeichnet. Und meine Dokumentation ist natürlich subjektiv- unvollständig.
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech :

Schlußwort #strate : brauchen keine geänderten Gesetze,sondern korrekte Anwendung der bestehenden.
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech :

Schlußwort #kröber: macht sich über 63er-Abschaffer lustig,vermutet Einspargründe hinter diesem Thema(könnte sogar stimmen)
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech :

Weiter Schlußwort #Kröber : Unkooperatives Verhalten von #Mollath sei Grund für die zu lange Unterbringung und vielleicht zu ungute Prognose
ZitatFotobiene ‏@Fotobiene :

@stimmviech Das verlangt nach Korrektur durch #Strate - was für eine miese Art für ein Schlusswort...
ZitatFotobiene ‏@Fotobiene :

@stimmviech Nochmal: Ist Mollath da?
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech :

.@Fotobiene Nein.
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech :

Es folgt noch ein persönliches Fazit zu #Mollath #kröber #strate . Wenn ich wieder Strom habe.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 26. November 2013, 22:31:15
https://twitter.com/stimmviech
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech :

Fazit #Mollath #Kröber #strate :
Im Publikum ganz überwiegend Akademiker (Forensikpsychiater und viele Rechtsanwälte).

Gerade #strate grenzte die Diskussion gleich zu Anfang gegen Forderung nach Abschaffung des 63ers ab (Flyer)
Fände er interessant, werde aber heute Abend nicht Thema sein. Dazu auch kein Unmut im Publikum.

Abgrenzung von Podium: Publikum gegen Herrn, der emotional Unmut gegen #Kröber äußerte: man wolle kein Tribunal.

Fazit #Kröber #strate :
Mittelschicht ist irritiert über #Mollath, will aber etabliertes System, dess. Profiteur man ist,nicht in Frage stellen

Fazit #Mollath #Kröber #strate :
Sowohl intellektuell -Abschaffung des 63ers- als auch emotional radikale Stimmen sind unerwünscht.

Fazit #Mollath #strate #Kröber :
Sollte Abschaffung von 63er kommen, deutet #kröber Verbilligung/Verschlechterung der Unterbringung an.

Fazit #Mollath #kröber #strate :
Mit dieser Verbilligungs/Verschlechterungsprognose könnte #Kröber recht behalten.

Fazit #Mollath #Kröber #strate :
Wir bekämen dann Variante des US-Vollzugs, in dem die, die bei uns psychiatrisiert sind,lebensl. Haft absitzen.

Fazit #Mollath #Kröber #strate :
Im Unterschied z. US-lebenslänglich hätte bei uns Haftinsasse die Chance, sich beim Gutachter gerauszulügen.

Fazit #Mollath #Kröber #strate :
Psychiater hätten also weiter Berufsperspektiven, allerdings nicht so viele wie heute.

Fazit #Mollath #Kröber #strate :
Solange bei der Unterbringung Psychiater im Spiel sind,hilft nur Lügen. ****
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 27. November 2013, 09:01:37
Nur Frau Wolff scheint sich irgendwie verquasselt zu haben.

Da ich neben ihr saß (und rechts von mir eine weitere Ex-Kollegin, die durchaus nicht davon angetan war, daß der konkrete Fall Mollath das Thema überlagerte, was dann mitunter zu kleinen privaten Diskussionen führte), schicke ich gleich voraus, daß ich weder alles mitbekommen habe noch alles notieren konnte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. November 2013, 09:59:55
@stimmviech setzt soeben sein persönliches Fazit  der Veranstaltung in Potsdam über Twitter fort:

ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech :

Fazit #Kröber #Mollath:
Akademiker,auch #strate, wollen eine "richtig arbeitende" Psychiatrie, deren Diagnosen nicht verstören.
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech :

Fazit #Mollath #strate #kröber:
Forderungen nach Abschaffung der Zwangspsychiatrie sind noch nicht mal Thema - beim Normalvolk schon garnicht.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 27. November 2013, 10:56:54
Zitat von: Belbo am 27. November 2013, 09:01:37
Nur Frau Wolff scheint sich irgendwie verquasselt zu haben.

ZitatDa ich neben ihr saß (und rechts von mir eine weitere Ex-Kollegin, die durchaus nicht davon angetan war, daß der konkrete Fall Mollath das Thema überlagerte, was dann mitunter zu kleinen privaten Diskussionen führte), schicke ich gleich voraus, daß ich weder alles mitbekommen habe noch alles notieren konnte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. November 2013, 11:00:45
Über @stimmviech schreibt "gelegentlich":

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-2/#comment-29416
gelegentlich sagte am 27. November 2013 um 10:43 :

@Nils
,,stimmviech" ist kein Mollath-Gegner. So kann man das nicht ausdrücken. Er fand dass G. Mollath unabhängig vom Justizskandal, den er als solchen anerkannt hatte, ein verbohrter unangenehmer Typ sei: die eigene Frau anzeigen statt sich von ihr zu trennen! Jemand, mit dem man privat nicht befreundet sein möchte. Der also damals irgendwie auch wahnhafte Züge hatte. So wie auch die psiramistas argumentieren, die freilich andere Interessen* damit verbinden. Eine Interpretation, die auch nach meinem Dafürhalten zu den veröffentlichten Dokumenten passen würde.
*Welche "anderen Interessen" sollten das denn sein??

"stimmviech" bewirbt immer wieder mal ein Büchlein:

http://www.amazon.de/gp/product/B0065IRP90?ie=UTF8&force-full-site=1&ref_=aw_bottom_links

Es lohnt sich übrigens, die beiden Kundenrezensionen zu lesen, von denen er selbst die erste verfasst hat:
Zitathttp://www.amazon.de/review/R7CMUTN8SXEJT/ref=cm_cr_dp_title?ie=UTF8&ASIN=B0065IRP90&channel=detail-glance&nodeID=530484031&store=digital-text

Von
Werner Schneider
Rezension bezieht sich auf: Wie Kriminelle ihre Therapeuten austricksen: Die Wahrheit über die Forensische Psychiatrie (Kindle Edition)
Zuerst einmal: der Autor kann sicherlich nicht schreiben. Eine Überarbeitung durch einen geeigneten Lektor wäre sicher angeraten, nicht nur wegen der Rechtschreibfehler. Man muß sich als Leser schon sehr darum bemühen, die Schachtelsätze des Autors zu entwirren. Unterzieht man sich aber dieser Mühe, eröffnet sich eine faszinierende Einsicht in die Welt der forensischen Psychiatrie. Und zwar nicht in die offizielle Welt der wohl geschönten Selbstdarstellung dieser Zunft, sondern in die Wirklichkeit. Manch ungute Ahnung, daß es mit der Verläßlichkeit der psychiatrischen Prognosen wohl nicht so weit her sein kann, bestätigt sich hier in erschreckender Weise. Wenn es stimmen sollte, daß ein in der Anstalt verwahrter Pädophiler , der dann im Freigang ein Mädchen ermordete, nur deshalb Freigang bekam, weil seine Therapeutin auf seine Muskeln stand, wäre das ein Skandal.
Mir bleibt nach Lektüre des Buchs das ungute Gefühl, daß die These des Autors, überhaupt nur ein Lügner könne eine Entlassung aus der Forensik erreichen, stimmen könnte. Und das wäre dann ein noch größerer Skandal.

Die zweite Rezension diskutiert ausführlich auch die mit dem §63 verknüpften gesellschaftspolitischen Implikationen:

Zitathttp://www.amazon.de/review/ROUGK04QD8F74/ref=cm_cr_dp_title?ie=UTF8&ASIN=B0065IRP90&channel=detail-glance&nodeID=530484031&store=digital-text

...Der Wert des Grundrechtes auf Freiheit wird offenbar von den beteiligten Richtern, Gutachtern und Psychiatern immer noch so sehr unterschätzt, dass ihnen weder klar ist, was ein Mensch zur Erlangung dieses Gutes alles auf sich zu nehmen bereit ist, noch, dass ihre gut gemeinten therapeutischen Anstrengungen jemals solide Ergebnisse bringen können, solange das zwanghafte - und damit der grundlegende Webfehler des Systems - nicht erkannt ist...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. November 2013, 11:38:52
Allmählich weicht die unkritische Heroisierung Mollaths mehr und mehr einer differenzierteren Wahrnehmung (s.o.) in den Social Media:

ZitatUnerreichtes ‏@Unerreichtes :

Der Witz der Woche: #Mollath, Exmann der intriganten Quantenhexe Petra, wurde für Esoterik-Kongress angekündigt. http://behoerdenstressnews.blogspot.de/2013/11/gustl-mollath-und-dirk-lauer-on-tour-am.html ...
ZitatUnerreichtes ‏@Unerreichtes :

Das hat ein Gschmäckle, wenn man bedenkt, wie sehr Petra Maskes Quantenheillung immer als Beleg für ihren Betrug gewertet wurde.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. November 2013, 16:22:30
Außer natürlich bei einigen, die es nicht ertragen, wenn das Image ihres tragischen Helden Kratzer bekommen könnte:

ZitatFotobiene sagte am 27. November 2013 um 13:26 :

@ gelegentlich

Ich kenne @stimmviechs Position zu Mollath nicht, aber wenn Du schreibst:

    (... ) dass G. Mollath (...) ein verbohrter unangenehmer Typ sei: die eigene Frau anzeigen statt sich von ihr zu trennen! Jemand, mit dem man privat nicht befreundet sein möchte. Der also damals irgendwie auch wahnhafte Züge hatte. So wie auch die psiramistas argumentieren, die freilich andere Interessen damit verbinden. Eine Interpretation, die auch nach meinem Dafürhalten zu den veröffentlichten Dokumenten passen würde.

dann muß ich eindeutig sagen: Nein, eine solche Interpretation passt NICHT zu den veröffentlichten Dokumenten.
Aus den Dokumenten geht eindeutig hervor, daß Mollath zunächst seine Frau und sich schützen wollte. Erst als sie ihren unbedingten Vernichtungswillen in die Tat umsetze, fiel für ihn dieser Schutzaspekt weg, so daß er konsequenterweise juristisch gegen ihre für ihn offensichtlichen Straftaten vorging. Das mag man als "verbohrt" bezeichnen, und für einige ist es ja auch unangenehm, ich bezeichne es als geradlinig.
KEINESWEGS jedoch kann ich darin "wahnhafte Züge" erkennen.

Zitatgelegentlich sagte am 27. November 2013 um 15:14 :

@fotobiene
Diese Interpretation mache ich mir nicht zu eigen. Ich meine aber sie wäre als Deutung der veröffentlichten Tatsachen auch möglich. Freilich irrelevant gegenüber dem eigentlichen Problem: dem Justiz- und Psychiatrieskandal Mollath. Ob ich mit G. Mollath befreundet sein möchte oder nicht ist eine Frage, die sich mir nicht stellt. Die erhaltene Unterstützung hätte er auch dann verdient wenn er wirklich ein wahnhaftes Ekel gewesen wäre – außer, er hätte seine Frau wirklich gefährlich verletzt. ...
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-2/#comment-29433

Fotobiene sagte am 27. November 2013 um 16:02 :

@ gelegentlich

Sorry, wenn ich hier hartnäckig bleibe:

    Ich meine aber sie wäre als Deutung der veröffentlichten Tatsachen auch möglich.


Ich habe das verneint und auch eine Begründung dazu geliefert. (Die betreffenden Dokumente setze ich logischerweise als bekannt voraus)
Darf ich um Deine bitten?

    Die erhaltene Unterstützung hätte er auch dann verdient wenn er wirklich ein wahnhaftes Ekel gewesen wäre (...)


Nur mal zur Verklarung – und wirklich nur darum:
Was würdest Du zu folgendem Satz sagen? :
Ich finde es gut, daß User "gelegentlich" hier seine Meinung schreiben darf, auch wenn er vielleicht wirklich privat ein wahnhaftes Ekel ist.
Fühlt sich nicht gut an?
Eben. :-)

Was für ein charmanter Appell zur Fahnentreue...  ::)



Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. November 2013, 16:40:13
Weiter mit @Stimmviech bei Twitter:
Zitat
Werner Schneider ‏@stimmviech :

....Laut #Kröber ist #Mollath eine Art Katalysator einer Neuordnung der Unterbringung, die mit der Neuregelung der Sicherungsverwahrung angefangen habe. Er fürchte eine Verschlechterung der Unterbringung durch die Tendenz zur Inklusion Behinderter. Er könnte hier durchaus recht haben.

Interessante und diskussionswürdige Position!

ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech :

http://www.die-bpe.de/  #Forensik illegal? Nur wenn Erklärung des Hochkommisariats bindend ist, die Behindertenrechtskonvention eng auslegt.
Die Behindertenrechtskonvention selbst aber fordert nur, daß alles nach Recht und Gesetz verläuft. Das Verfassungsgericht scheint es Ähnlich zu sehen.
Der Bundesverband Psychiatrieerfahrener macht also Propaganda ohne Rechtsgrundlage.



Zur Orientierung die Stellungnahme der DGPPN zur notwendigen Reform des § 63  (12. Sept. 2013):

http://www.dgppn.de/fileadmin/user_upload/_medien/download/pdf/stellungnahmen/2013/DGPPN-Stellungnahme_Reform%C3%BCberlegungen__63_StGB_BMJ_final_01.pdf
Zitat
... Besonders bemerkenswert ist, dass die durchschnittliche Verweildauer von einem Minimum von knapp 4 Jahren im Jahr 1994 auf nunmehr rund 8 Jahre angestiegen ist. Diese problematische, von der DGPPN mehrfach kritisierte Entwicklung hat verschiedene Gründe, die man nicht losgelöst von der Entwicklung der Versorgungssituation psychisch kranker Menschen innerhalb der psychiatrischen Regelversorgung sehen kann:

Der Anteil der schizophrenen Menschen in der Forensik hat sich von rund einem Drittel der Patienten auf die Hälfte erhöht. Diese Entwicklung steht wahrscheinlich in Zusammenhang mit:

‐ der Reduktion der Behandlungsdauer in den Kliniken der psychiatrischen Regelversorgung und dem Abbau entsprechender Behandlungsplätze

‐ sowie den inzwischen restriktiveren rechtlichen Grundlagen zur Zwangsunterbringung;

‐ Patienten werden zudem gelegentlich gegen ärztlichen Rat zu früh entlassen und lehnen dann auch häufiger eine adäquate ambulante Weiterbehandlung ab.

Es gibt viel zu wenig komplementäre, personell gut ausgestattete betreute Wohnformen und Heimeinrichtungen für Menschen mit schwerwiegenden psychischen Störungen oder Intelligenzminderung.

Gerade bei intelligenzgeminderten Patienten steht der hohe Sicherungsaufwand der Forensik häufig im Gegensatz zur Sicherungsnotwendigkeit. Entscheidend ist hier eine intensive personelle Betreuung, ggf. auch in geschlossenen Wohneinrichtungen.

Das zunehmende Sicherheitsinteresse der Gesellschaft, welches verbunden ist mit dem Anspruch, vor Rückfallstraftaten zuverlässig und dauerhaft geschützt zu werden, hat vor allem im Bereich der Behandlung von Menschen mit sexueller Abweichung oder Persönlichkeitsstörung zu einer Verdopplung der Verweildauer geführt und stellt den Sicherungsauftrag der Forensik hier stark in den Vordergrund...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. November 2013, 18:16:26
Es folgen Impressionen der Veranstaltung
ZitatDiskussionsveranstaltung der BKV

    Der Fall "Mollath" und die Folgen

    Zeit für eine Reform der Unterbringung kranker Täter im psychiatrischen Krankenhaus?


    am 26. November 2013, um 19.00 Uhr [19:10 – 21:20 Uhr]
    an der Universität Potsdam, Campus Griebnitzsee, Hörsaal 05

    Prof. Dr. Hans-Ludwig Kröber – Direktor des Instituts für Forensische Psychiatrie, Charité Universitätsmedizin, Berlin

    Dr. h.c. Gerhard Strate – Rechtsanwalt, Hamburg (Verteidiger von Gustl Mollath)

    Diskussionsleitung:
    Prof. Dr. Andreas Mosbacher – Richter am Bundesgerichtshof, Karlsruhe
aus der Feder von Gabriele Wolff - soweit sie nicht durch Gespräche mit ihren Sitznachbarinnen am Zuhören gehindert war  ;)

Zitat...hier nun mein Bericht über die Veranstaltung.
Im Eingangsbereich hatten Vertreter der Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener einen Text mit der Überschrift: ,,Weg mit § 63 StGB – er ist illegal!" unter Berufung auf die Behindertenrechtskonvention und eine Erklärung des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte vom 26.1.2009, Artikel 47, verteilt. Beigefügt war ein Aufsatz von Prof. Thomas S. Szasz:

http://www.szasz-texte.de/texte/der-kampf-der-psychiatrie-gegen-strafrechtliche-verantwortlichkeit.html

Dieser ist hier bereits vorgestellt worden.
Nach einer Einführung durch Prof. Dr. Mosbacher, der kompetent und zurückgenommen moderierte (und nach meinem Eindruck eine Bereicherung des 1. Strafsenats darstellt), hielt zunächst RA Strate sein Eingangsstatement. Zunächst wies er darauf hin, daß er keineswegs ein Experte für Psychiatrie und Maßregelvollzug sei, vielmehr erst durch den Fall des Gustl Mollath auf die Problematik aufmerksam geworden sei. Er wies auf das o.a. Flugblatt hin, das eine interessante Fragestellung aufwerfe, zu der er aber keine Stellung nehmen könne; dies müsse gut durchdacht werden.
Aus dem Fall Mollath ergebe sich die beherrschende Rolle der Psychiater bei der Anwendung und Durchführung von § 63 StGB. Einer Reform bedürfe es nicht, wenn die beteiligten Psychiater lediglich die Mindestanforderungen eines Schuldunfähigkeitsgutachtens eingehalten hätten, wie es der BGH in seinem Urteil vom 12.11.2004 vorgezeichnet habe:

http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&sid=21a7b9b763a4aae847f0edfcfa897780&nr=31415&pos=0&anz=1

Dies habe Dr. Leipziger nicht getan; es fehle an der erforderlichen genauen Zuordnung zu einer Diagnose in eine Eingangsvoraussetzung des § 20 StGB; insbesondere zur Kausalbeziehung zwischen Störung und Tat finde sich in dem Gutachten, das er wörtlich als ,,hanebüchen" bezeichnete, gar nichts. Dieses Gutachten sei entscheidend gewesen, und Kröber und Pfäfflin hätten es gebilligt.
Angesichts dieser mangelnden Qualität nutze die vom Bundesjustizministerium in Aussicht genommene Vermehrung der externen Gutachten nichts, schließlich seien Dr. Leipziger (Bayreuth) – beim Erstgutachten für ein Nürnberger Gericht – Kröber (Berlin) und Pfäfflin (Ulm) ja ebenfalls externe Gutachter gewesen.

Prof. Dr. Kröber nutzte das Eingangsstatement, um sich als Vorreiter einer Reform des Maßregelrechts darzustellen: er habe schon immer die Meinung vertreten, daß die Unterbringungszeiten übermäßig lang seien; erst durch den Fall Mollath habe sich eine Trendwende gegen den ,,Wegsperr"-Zeitgeist erhoben.
Wichtiger seien zuvor aber die Straßburger Entscheidungen zur Sicherungsverwahrung gewesen, die allerdings nicht das ,,unsägliche" Therapieunterbringungsgesetz (Regelung der verfassungswidrigen Altfälle der nachträglichen Sicherungsverwahrung) verhindert hätten.
Jetzt sei es so, daß nach § 63 StGB Untergebrachte wesentlich rechtloser seien als Sicherungsverwahrte. Kürzlich sei er in einem Fall aus Oberbayern als Gutachter bestellt gewesen; wegen minderer Delikte sei ein Mann bereits 30 Jahre in Unterbringung gewesen, die letzten zehn davon ohne jegliche Therapie. Da habe er in sein Gutachten hineingeschrieben, ob es eine Verhältnismäßigkeit überhaupt noch gebe? Die Staatsanwaltschaft München I habe ihn daraufhin wegen Befangenheit abgelehnt, das Gericht habe dem Antrag stattgegeben und in der Sache nicht entschieden, sondern einen neuen Gutachter bestellt. Auf Beschwerde habe das OLG München den Mann freigelassen.
Der Fall Mollath eigne sich für Diskussionen über Reformbedarf schon deshalb nicht, weil es kaum jemals um die Frage, ob ein Untergebrachter schuldig sei oder nicht (sprich: Fehlurteil), gehe.
Im übrigen sei seine Meinung über ihn unverändert: ganz unauffällig aus psychiatrischer Sicht sei Herr Mollath nicht, um es vorsichtig auszudrücken; die Frage sei eher die nach seiner Gefährlichkeit, oder ob er nicht nur ,,schwierig" sei.
Die von der Bundesjustizministerin befürwortete Vermehrung der Gutachten würde nichts bringen. Ein Gutachten schon nach vier Monaten bedeute, daß das Unterbringungsurteil wohl für ein Fehlurteil gehalten werde. Jede Gutachtenerstellung verlängere die Unterbringung nur. In Hessen würden sogar schon zu Fragen der Vollzugslockerungen zwei externe Gutachten eingeholt. Für ihn stelle sich das so dar, daß sich die Behörde dann immer dem skeptischeren Gutachter anschließe, und daß letztlich das Ziel bestehe, so lange begutachten zu lassen, bis man die Lockerung ablehnen könne.
Kernproblem des Maßregelvollzugs sei nicht der Fall Mollath, sondern die zu langen ,,Liegezeiten" der Patienten mit einer ,,richtigen" Erkrankung und zu lange Zeiträume, in denen gar nicht therapiert werde.
Das Gutachten von Dr. Leipziger sei in Ordnung; er wisse nicht genau, ob zur Kausalität von Störung und Tat ,,genug argumentiert" worden sei.
[Anmerkung: an diesem Abend war dieselbe Taktik zu beobachten, die er auch in seinen Interviews und im ,,BLITZLICHT"-Aufsatz an den Tag gelegt hatte: er hat zuvor nicht mehr in die Unterlagen gesehen, und so trägt er nur seine mattgewordenen Erinnerungen vor. Tatsächlich hat Dr. Leipziger dieser entscheidenden Frage kein einziges Wort gewidmet.]
Es habe auch genug Material gegeben, um zu einem Ergebnis zu kommen. Alle, die mit Mollath psychiatrisch befaßt gewesen seien, hätten ihn als auffällig angesehen. Später stellte er klar, daß er vor seiner Gutachtenabfasssung mit keinem Vorgutachter gesprochen habe, so etwas mache er nicht. Außerdem habe es auffälliges Rückzugsverhalten des Probanden im Vorfeld gegeben.
Die Frage sei: wie geht die Justiz mit schlechten Gutachten und schlechten Stellungnahmen der Einrichtungen ab?
Kürzlich habe er mal wieder, in ,,Mittel-Ober-Unterfranken", eine Textbaustein-Stellungnahme eines BKH gesehen, in dem auf 4 einzeilig beschrifteten Seiten das verstrichene Jahr in exakt 9 neuen Zeilen dargestellt worden sei. Jahr für Jahr habe die StVK solche Inhaltlosigkeiten akzeptiert, wie es klaglos akzeptiert habe, daß keine Therapie stattfinde; schlechte Gutachten dürften nicht akzeptiert werden, fehlende Behandlung sollte ebenfalls sanktioniert werden.
Es treffe allerdings zu, daß es enorme Nachwuchsprobleme bei forensischen Psychiatern gebe.

Nach diesem Eingangsstatement geriet RA Strate, der verhalten begonnen hatte, dann allerdings in Fahrt, wiederholte seine Kritik an den Gutachten, merkte an, daß es wohl typisch sei, daß Kröber sein Festhalten an seinem Gutachten nur den Fachkollegen gegenüber vorlege und es vorziehe, die entsprechende Kritik daran gar nicht erst zu lesen.

http://strate.net/de/dokumentation/Mollath-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-16.pdf

Die genaue Formulierung habe ich nicht notiert; sie ließ auch die Interpretation zu, Kröber gebe nur vor, er habe die Strate-Kritik an seinem BLITZLICHT-Aufsatz nicht gelesen. Es sei festzustellen, daß es seitens der Psychiatrie keine Bereitschaft gebe, über Fehler nachzudenken. Selbstkritik sei offenbar völlig ausgeschlossen. Stattdessen richte die DGPPN riesige Tagungen aus, die in Höhe von 500 – 600.000,- Euro von der Pharmaindustrie gesponsert werden.
[Hier gab es Szenenapplaus.]


Auf letzteres ging Prof. Kröber nicht ein, wies aber hinsichtlich seiner Kritikfähigkeit auf seinen heutigen (27.11.2013) auf der DGPPN-Tagung zu haltenden Vortrag über Mißstände im Maßregelvollzug hin.
Er verteidigte wiederum seine Mollathdiagnose vom Wahn (zutreffend und schon damals bekannt sei ja nur gewesen, daß die Ehefrau hinter dem Rücken der HVB Kundengelder an eine andere Schweizer weitergeleitet habe, alles andere, auch die Verschwörung mit dem Ziel der bürgerkriegsähnlichen Zustände, sei jedenfalls wahnhaft) und fügte hinzu, wie schwierig es für ihn gewesen sei: zuerst durch die Schweigepflicht an einer Selbstverteidigung gehindert, sei die Frage der seelischen Gesundheit/Krankheit Mollaths derartig zur Glaubensfrage geworden, daß er sich jetzt bei entsprechenden Äußerungen in der Öffentlichkeit, nachdem das Gutachten veröffentlicht worden sei, vor beleidigenden E-Mails nicht mehr retten könne.

RA Strate forderte die Zuschauer immer wieder auf, die einmalige Gelegenheit zu nutzen, die Gutachten selber zu lesen, dann wisse man, was man von diesen Verteidigungsversuchen zu halten habe. Einer der Gutachter habe einen Anwalt vorgeschickt mit dem Ansinnen, das Gutachten vom Netz zu nehmen. Hier gehe es aber nicht um Urheberrecht, sondern darum, mit Zustimmung des Mandanten eine Qualitätsdiskussion zu ermöglichen. Seit 2 ½ Monaten warte er vergebens auf eine Abmahnung. Herr Kröber möge sich wegen E-Mails nicht beklagen, auch sein eigenes E-Mailfach quelle seit Übernahme des Mandats über.
Er strich noch einmal die Rechtsbeugungen Brixners heraus, der sämtliche Beschwerden Mollaths einfach nicht bearbeitete, und wies auf den Umstand hin, daß Dr. Leipziger nach dem Gerichtstermin vom 31.3.2005, in dem Mollath sich gegen den Unterbringungsbeschluß beschwert hatte, plötzlich schmerzhafte Hand- und Fußfesseln beim Hofgang tragen mußte.

Ein Zuschauer, der sich als Lehrbeauftragter der Uni Potsdam vorstellte, begann sein längeres Statement (dem ich eine Frage nicht entnehmen konnte) mit den Sätzen: ,,Wenn ein solcher Fall, in dem jemand, der Steuerhinterziehungsvorwürfe gegen eine große Bank erhebt und dann für sieben Jahre in der Forensik verschwindet, in der Ukraine stattgefunden hätte, wäre der hier wohl als ein Fall der politischen Strafjustiz bezeichnet worden." [Zustimmendes Lachen und Gemurmel der Zuschauer]

Auf eine kritische Frage aus dem Publikum zu dem bloßen Aktengutachten verteidigte sich Kröber erneut damit, daß man zur Gutachtenerstellung verpflichtet sei; RA Strate widersprach erneut, verwies auf § 76 StPO und betonte, daß kein Gutachter gezwungen werden könne, ein Gutachten abzugeben, das nicht der ärztlichen Kunst entspreche. Allenfalls könne eine Stellungnahme verfaßt werden, deren zweifelhafter wissenschaftlicher Wert anzugeben sei.
Überhaupt stehe es um die Rechtskenntnis der forensischen Psychiater schlecht, wie man an der Mißachtung der BVerfG-Entscheidung von 2001 durch Dr. Leipziger und seine unzulässige Totalbeobachtung sehe. Die habe er, Kröber, nicht nur nicht gerügt, sondern die zweifelhaften Beobachtungen (,,ißt Weißbrot", ,,will sich nur mit Kernseife waschen") ebenfalls benutzt.
Hier warf Prof. Mosbacher ein, daß er in seinen Lesungen in Potsdam auf diesen Beschluß immer hinweise.

Insbesondere wurde im Publikum die Wahndiagnose angezweifelt und darüberhinaus gefragt, was denn an einer falschen Wirklichkeitsvorstellung überhaupt gefährlich sei.
Kröber gab seinem Hang zur Anekdote nach und erzählte u.a. von einem Patienten, für den der Jupiter (Merkur?) nur so groß wie ein Apfel sei. Das klinge ganz harmlos, aber hieraus hätte sich ein systematisches Bedrohungsszenario entwickelt, so daß der Mann, der sich von jedem bedroht gefühlt habe und subjektiv aus Notwehr gehandelt habe, gefährlich geworden sei. Neben dem friedlichen Wahn gebe es eben auch solche wahnhaften Ideen, wie bei Mollath mit seinen Bürgerkriegszuständen, die eine gewisse Handlungsbereitschaft annehmen ließen; der habe schließlich gesagt: "Ich trete aus dem Rechtsstaat aus".
[So steht es in einem Protokoll – ob das so gesagt wurde und was es bedeutet, stehe dahin.]

RA Strate machte längere Ausführungen zum Wesen und der Qualität einer Akte, die niemals die Wahrheit, sondern nur die Wahrheit derjenigen bezeuge, die die Akte schreiben und zusammenstellen. Kritische Lektüre sei erforderlich.

Ein Zuschauer wurde laut und scharf im Ton, als er Prof. Kröber wegen seines Gutachtens anging, beruhigte sich aber schnell, als der Moderator ihn in seiner bestimmten, leisen Art daran erinnerte, daß hier kein Tribunal stattfinde.

Zuletzt erinnerte Hasso Lieber
http://www.akd-law.de/index.php?main=hasso_lieber&site=06:03:00

an die wichtigste Schnittstelle, nämlich an die Richter. Er beklagte zu wenig Lebenserfahrung der Richter und zu wenig Kompetenz, sich mit psychiatrischen Gutachten auseinanderzusetzen.

In seinem Schlußstatement vertrat RA Strate die Auffassung, daß vorrangig vor einer Reform darauf hinzuwirken sei, daß alle Beteiligten ihre Aufgabe ernstnähmen und qualitativ hochstehend arbeiten (die Gesetze einhalten, § 62 StGB – Verhältnismäßigkeit – achten, Mindesterfordernisse einhalten, Gutachten und Stellungnahmen sorgfältig evaluieren). Damit sei mehr gedient als mit einer Reform, die von demselben unzulänglichen Personal umgesetzt werde.

Prof. Kröber sprach sich vor allen Dingen gegen eine Gutachtenvermehrung aus; zu einer Abschaffung des § 63 StGB äußerte er sich flapsig, was man denn mit Mördern machen solle, die unter dem Einfluß von Stimmen gehandelt hätten, ob man die in den Knast stecken solle. Letztlich würden gravierende Einschränkungen bei der Anwendbarkeit von § 63 StGB dazu führen, daß es nur noch Billig-Vollzug geben werde.
Positiv stand er der vorgeschlagenen Präzisierung der Delikte, die eine Unterbringung und deren Fortdauer mit sich bringen, sowie einer zeitlichen Beschränkung gegenüber.

Fazit: eine angeregte und anregende Veranstaltung, die sehr von dem Niveauunterschied der beiden Referenten geprägt war. Kröber bewegte sich durchweg auf dem Niveau seines BLITZLICHTS:

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Nachtrag-zur-Anmerkung-der-Verteidigung-2013-11-17.pdf

wiederholte also seine Falschdarstellungen und gab sich überwiegend ironisch: ,,Psychiatrie kann jeder". (Vor Beginn der Veranstaltung hatte ihm jemand "Grüße von Postel" zugerufen.)
Auf die Frage eines Urheberrechtsverstoßes durch die Veröffentlichung ging er nicht ein, weil er ja vorgab, Strates Erwiderung nicht gelesen zu haben.

Nach meinem Eindruck hatte Prof. Kröber von Beginn an einen schweren Stand, da das Publikum vorwiegend aus Juristen bestand, die zudem über das Verfahren informiert waren. Einige Fragesteller gaben auch an, die Gutachten gelesen zu haben. Daß Kröber mit diesem Auftritt auch nur einen einzigen überzeugt haben könnte, kann ich mir nicht vorstellen.
Zum Auftreten von RA Strate brauche ich nichts zu sagen. ;-)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. November 2013, 18:28:55
Mein Fazit:

Das Thema der Veranstaltung war nicht "Der Fall Mollath", sondern der Stellenwert dieses konkreten Falles in der Diskussion um Veränderungen im Maßregelvollzug, wie sie nicht nur die DGPPN in ihrer Stellungnahme vom September 2013 (http://www.dgppn.de/fileadmin/user_upload/_medien/download/pdf/stellungnahmen/2013/DGPPN-Stellungnahme_Reform%C3%BCberlegungen__63_StGB_BMJ_final_01.pdf), sondern auch das Bundesjustizministerium (http://www.bmj.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2013/20130715_Reformueberlegungen_zum_Unterbringungsrecht.html) öffentlich erörtern.

Herr Strate (und natürlich besonders auch Frau Wolff ...) wäre gut beraten gewesen, sich mit dieser Stellungnahme auseinanderzusetzen.
Dann hätte Herr Strate erkannt, dass Prof. Kröber offenbar genau den Inhalt dieser Stellungnahme vortrug (siehe "stimmviechs" Twitter-Protokoll).
Darauf war RA Strate aber leider nicht vorbereitet.
Stattdessen versuchte er lediglich, die Diskussionsplattform zu einer Bühne für seinen persönlichen Rant auf Kröber umzufunktionieren - peinlicher Weise anscheinend sogar mit Anspielungen auf seine illegale Veröffentlichung des Zeitschriftenartikels.
Zum eigentlichen Thema der Veranstaltung - nämlich die Implikationen, Lehren und möglichen Konsequenzen der Causa Mollath für die Reform der Unterbringung nach § 63  - hatte Strate infolgedessen nichts zu sagen, außer dass eigentlich kein Handlungsbedarf bestehe:
ZitatAus dem Fall Mollath ergebe sich die beherrschende Rolle der Psychiater bei der Anwendung und Durchführung von § 63 StGB. Einer Reform bedürfe es nicht, wenn die beteiligten Psychiater lediglich die Mindestanforderungen eines Schuldunfähigkeitsgutachtens eingehalten hätten, wie es der BGH in seinem Urteil vom 12.11.2004 vorgezeichnet habe

Thema verfehlt, Herr Dr. h.c.!!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 27. November 2013, 21:39:18
Der arme "gelegentlich" wird momentan wegen eines verräterischen Satzes im Wolff-Blog auf RechtgläubigkeitHerz und Nieren geprüft - da geht es schlimmer zu als in der InquisitionGlaubenskongregation - "hochnotpeinlich" nennt Krimi-Gabi es selbst...  :o

@gelegentlich: spätestens jetzt sollten bei dir alle Alarmglocken klingeln...
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-2/#comment-29470
gabrielewolff sagte am 27. November 2013 um 21:05 :

Natürlich haben Fotobiene und Sie recht: was da hinein- und herausinterpretiert wird, ohne hinreichende sachliche Begründung, liegt auf der Kröber-Schiene "Psychiatrie kann jeder".
Aber nachdem "gelegentlich" nun, hochnotpeinlich von Fotobiene in die Zange genommen, mehrfach klargestellt und versichert hat, daß er diesen Deutungen nicht zustimmend beitrete, sie für ihn lediglich belanglos seien, kann er für diese zitierten unzutreffenden Meinungen nicht mehr haftbar gemacht werden.

Frau Wolff über den kolportierten Mollath-Satz "Ich trete aus dem Rechtsstaat aus!":

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-2/#comment-29473
gabrielewolff sagte am 27. November 2013 um 21:20 :

Sehr richtig.
Weil der – im übrigen bestrittene – Satz gefallen sein soll, nachdem der kenntnislose Sachverständige Lippert eine Unterbringung gemäß § 81 StPO zur "Behandlung" (gemeint: Gutachtenerstellung) empfohlen hatte, muß die Protokollführerin etwas falsch verstanden haben.
Der Satz hätte lauten müssen:
"Sie treten aus dem Rechtsstaat aus." ;-)

Durchgängig scheint doch in allen Mollathschen "Flugblättern" auf, daß er für die letzten Reste des Rechtsstaats kämpfen wolle, der in seinem Fall – objektiv betrachtet – nicht mehr vorhanden war. Daß diese Hoffnung realitätsfern war, hat nicht er, sondern das haben andere zu verantworten.

Meines Wissens fiel dieser Satz während einer der ersten Gerichtsverhandlungen und taucht in einem entsprechenden Protokoll auf- ich kann mich aber täuschen ...

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 28. November 2013, 12:45:19
Dieser "stimmviech" scheint eine interessante Sichtweise auf den Fall zu haben. Der Gelegentlich hat bei GW einen Link gepostet, wo er sich anscheinend schon mal mit dem stimmviech auseinandergesetzt hat, die kennen sich schon länger.


Beispiel:
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/2159143/#2159577 (http://rebellmarkt.blogger.de/stories/2159143/#2159577)

Zitatstimmviech, Donnerstag, 15. November 2012, 17:20
@gelegentlich: Im Bereich der Forensik gibt es nur wenige renommierte Experten, zu denen der verlinkte sicher nicht gehört. Deshalb zählt der für die Richter der Vollstreckungskammer nicht. Die für den Herrn Mollath sprechenden Gutachten sind damit keinesfalls " gleichstark".
Herr Mollath hätte nur eine Chance, wenn die für ihn zuständige Strafvollstreckungskammer bei einem renommierten Forensikprofessor wie z.B. Ludwig Kröber ein Gutachten in Auftrag gäbe. Käme Kröber zum Schluß, daß der Betreffende ungefährlich und gesund ist, käme er raus. Sonst nicht. Was viele nicht verstehen: Meines Erachtens erklären sich Seltsamkeiten im Bereich der Psychiatrie am besten damit, daß man sie als Ersatzreligion in einer säkularisierten Gesellschaft betrachtet. Da muß es Sünder geben, die auf ewig in Sünde bleiben. Und natürlich gefallene, die den Weg der Umkehr gehen, also bei der Therapie durch Lügen mitspielen. Zielgruppe der Psychiatrie sind nicht die Patienten, sondern die Normalos, die sich ihrer eigenen Normalität durch Ausgrenzung- als Hilfe getarnt- Abseitiger versichern wollen, das erzeugt das Dazugehörigkeitsgefühl, was auch moderne Gesellschaften brauchen. Als " Opfer" nehmen Gesellschaft und die von ihr beauftragte Psychiatrie gern Leute, die in der Tat seltsam sind. Und seltsam ist er schon der Herr Mollath. Oder kennen sie jemanden, der die einträglichen Schwarzgeldgeschäfte eines Ehepartners mit großem Einsatz verhindern will? Da ist jemand Michael Kohlhaas, und da er einflußreichen Leuten auf die Füße getreten ist, hat man seinen Fanatismus genutzt, um sich der Bedrohung zu entledigen. Und seien wir ehrlich: niemand will einen Korrektheitsfanatiker im Bekanntenkreis haben. Ob Herr Mollath die vorgeworfene Gewalttat begangen hat: ich weiß es nicht, ich halte da eine Lüge der Ehefrau für möglich, allerdings kenne ich auch Gerechtigkeitsfanatiker, die mal körperlich ausrasten.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 28. November 2013, 17:14:39
ZitatWas viele nicht verstehen: Meines Erachtens erklären sich Seltsamkeiten im Bereich der Psychiatrie am besten damit, daß man sie als Ersatzreligion in einer säkularisierten Gesellschaft betrachtet.

Das hat was.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 29. November 2013, 10:04:46
@ErpelderNacht:

"stimmviech" vertritt in der Debatte (um Sinn und Unsinn des Maßregelvollzugs) einige interessante Ansichten - das hat damit zu tun, dass er eine Innenperspektive gewonnen hat.
Zitat
Werner Schneider ‏@stimmviech 27 Nov:

.@Nachtgieger Nun war ich ja mehrere Jahre in der Forensik: die Regel da ist der Schuldige,der mehr oder weniger geschickt zu lügen versucht
ZitatWerner Schneider ‏@stimmviech:
@ddhilfe @nachtgieger @ursula_prem Nun glaube ich ja bekanntermaßen nicht an das Konzept Geisteskrankheit.

Wenn du darüber gern hier diskutieren willst, sollte das aber in einem extra Faden geschehen - hier geht es um Mollath und alles, was mit seinem Fall verknüpft ist - da ist die Potsdamer Diskussionsrunde thematisch als Schnittmenge zweier Themen zu betrachten.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 29. November 2013, 10:16:29
Der Spendenskandal - aus Sicht der Süddeutschen:

http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-mollath-spenden-ins-nirwana-1.1830674

Zitat...Etwa 30.000 Euro landeten bis September auf einem Spendenkonto, das auf der Internetseite seines Unterstützerkreises angegeben war. Von dem Geld hat Mollath bis heute keinen Cent gesehen. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Mollaths Anwalt Gerhard Strate hat Strafantrag wegen Betrugs erstattet. "Ich halte das, was hier geschehen ist, für einen Skandal", sagt er. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München bestätigt, dass in der Sache Ermittlungen aufgenommen wurden. Unter Mollath-Unterstützern sorgen die Vorgänge für aufgeregte Schuldzuweisungen und Zerwürfnisse. Aktivisten überziehen sich in Foren gegenseitig mit Schmähungen. Man schenkt sich nichts...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 30. November 2013, 13:46:58
http://www.nordbayern.de/region/fuerth/fall-mollath-man-kann-nicht-hineinschauen-1.3310689

Zitat...Wie wären die Reaktionen ausgefallen, wenn Gustl Mollath ein Pädophiler mit paranoiden Zügen gewesen wäre? Ein Kinderschänder, der sich der Begutachtung verweigerte? Mit diesem Gedankenspiel kontert Andreas Rose (58) gerne kritische Fragen nach der Rolle der Gutachter und der Zuverlässigkeit ihres Urteils. Die Öffentlichkeit hätte nämlich in keinster Weise empört reagiert, wenn ein pädophiler Patient nicht aus der Forensik des Bayreuther Bezirkskrankenhauses entlassen worden wäre.

   Der psychologische Psychotherapeut Rose will damit aber keineswegs Fehlverhalten, Versäumnisse und Irrtümer im Fall des Nürnbergers Mollath beschönigen. Rose geht es vielmehr darum, die Schwierigkeiten zu verdeutlichen, vor denen Sachverständige für Forensische Psychologie stehen — besonders, wenn der Straftäter und Patient zu keinem Gespräch, zu keinem Test bereit ist. Mehr noch: "Eine solche Verweigerungshaltung kann bereits Symptom einer Diagnose, etwa auf paranoid-querulatorische Wahnvorstellungen, sein", sagt Rose im Gespräch mit unserer Redaktion.

Das Entscheidende ist laut Rose, der vor seinem Studium selbst als Pfleger in der Psychiatrie gearbeitet hat: "Ich muss Ja sagen können auf die Frage: Ist er nicht mehr gefährlich? Verweigert sich ein Patient, ist es den Fachleuten fast unmöglich, Ja zu sagen...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 01. Dezember 2013, 13:47:23
Krimi-Gabi beklagt (mit Recht), dass in meinem Zitat ihres persönlichen Berichts von der Kröber-Strate-Diskussion der Quellenlink fehlt.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg155632#msg155632
Das war eine Unaufmerksamkeit, die ich auf das Protokollieren von @stimmviechs Twitter-Reportage zurückführe.
Sorry dafür.

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-2/#comment-29666
gabrielewolff sagte am 1. Dezember 2013 um 10:01 :

Ja dann!
Die Stelle habe ich nicht wiedererkannt, und ein Link war auch nicht angegeben... ;-)
Der Link zum Vorbericht fehlte auch im dortigen Zitat meines eigentlichen Berichts.

Das hat irgendwie Methode.

Damit die Wölffin nicht denkt, hier würde sie absichtlich fehlzitiert, hier der fehlende Link im Nachklapp (vermutlich geht der Link jetzt auf eine überarbeitete Version des oben zitierten Originalwortlauts; das ist nun nicht mehr zu ändern):

http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-2/#comment-29444

NB: So bedeutsam fand ich die sehr persönliche (altbekannt gefärbte) Sichtweise von Frau Wolff nun auch nicht (im Vergleich etwa zu den Twitter-Zeilen von @stimmviech), dass ich mir die Mühe gemacht hätte, nach korrigierten Versionen Ausschau zu halten.
Und wenn Krimi-Gabi ihre eigenen Kommetare nachträglich verändert, sind ihre Forderungen nach Quellenlinks auf ihre Beiträge ohnehin sinnlos.  :P
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 01. Dezember 2013, 14:54:56
@ all:

Könnt ihr bitte mal danach Ausschau halten, ob Mollath nun tatsächlich gemeinsam mit "Behördenstress" Dirk Lauer bei dieser Veranstaltung war?

http://behoerdenstressnews.blogspot.de/2013/11/gustl-mollath-und-dirk-lauer-on-tour-am.html

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 02. Dezember 2013, 12:54:55
Mollath bei Jauch - irgendwie strange:

http://www.focus.de/kultur/kino_tv/focus-fernsehclub/tv-kolumne-2013-jauchs-jahresrueckblick-am-ende-bleibt-nur-schicksalsroutine_id_3443934.html
Zitat
...Wunderliche Momente sind auch zu erleben in Jauchs Retrospektive: Der als Justizopfer geltende Gustl Mollath sitzt auf dem Interviewsessel und will aus unerklärlichen Gründen erst mal mit Jauch den Stuhl tauschen. Auf dem hockt er dann und spricht, als würde er ablesen. Seltsam wirkt er, und man fragt sich, ob Mollath immer so war, oder erst durch seine Zeit in der Psychiatrie so wurde. Entkrampft wirkt er erst als er ein kleines Geschenk hervorholt, das er für den kleinen Syrer Mohammed gebastelt hat...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 04. Dezember 2013, 10:41:37
Wegen der Mollath-SaureGurkenzeit bis zur Wiederaufnahme im Frühjahr geriert sich Heribert Prantl auf BLÖD-Niveau:

http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-mollath-der-gesetzgeber-schlaeft-1.1834704
ZitatIm Fall des Gustl Mollath geht alles seinen Gang - fast. Erstens bei Mollath selbst, der nach sieben Jahren in der Zwangsunterbringung seine wiedergewonnene Freiheit genießt. Zweitens bei der Justiz, die dabei ist, den gesamten Prozess neu aufzurollen. Drittens ist es aber leider so, und darauf bezieht sich das "fast", dass der Gesetzgeber keinerlei Anstalten macht, den Artikel 63 Strafgesetzbuch, in dem die Einweisung in die Psychiatrie geregelt ist, nach den schlechten Erfahrungen im Fall Mollath zu reformieren. Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD findet sich dazu kein Wort...
Da bleibt nur Kopfschütteln...  ::)

Es gibt ein Eckpunktepapier vom Juli 2013 welches von der bisherigen Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger(FDP) initiiert wurde:
http://www.bmj.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2013/20130715_Reformueberlegungen_zum_Unterbringungsrecht.html

Bekanntlich wird Frau Leutheusser-Schnarrenberger in einer zukünftigen Regierung ihr Amt nicht weiterführen - es bleibt abzuwarten, wer ihre Nachfolge antritt.
Im Koalitionsvertrag selbst heißt es auf S. 146:
ZitatWir reformieren das Recht der strafrechtlichen Unterbringung in psychiatrischen Krankenhäusern, indem wir insbesondere dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz stärker zur Wirkung verhelfen. Hierzu setzen wir eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe ein.
Unter den derzeitigen Umständen einer auf den Weg zu bringenden neuen Regierung kann die Formulierung Prantls, dass angeblich "der Gesetzgeber keinerlei Anstalten macht..." , als ein Für dumm Verkaufen der SZ-Leserschaft gewertet werden!
Zitat...Gustl Mollath selbst reist viel und schickt seinem Anwalt Gerhard Strate überschwängliche Kartengrüße: Er sei unterwegs "von Monte Christo nach Eldorado". Monte Christo - das bezieht sich wohl auf den gleichnamigen Grafen aus dem Roman von Alexandre Dumas, der 14 Jahre unschuldig in Kerkerhaft schmorte...

...Es geht ihm augenscheinlich gut, er lebt von dem Geld, das auf den Spendenkonten eingeht, und er freut sich auf seinen wieder aufgenommenen Prozess, von dem er nichts anderes als einen Freispruch erwartet...
Das wiederum soll wohl eine kleine Eulenspiegelei sein, denn wie wir alle vor nur 4 Tagen - ebenfalls in der SZ, aber von den Herren Ritzer und Przybilla - lesen konnten:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-mollath-spenden-ins-nirwana-1.1830674
Zitat...Etwa 30.000 Euro landeten bis September auf einem Spendenkonto, das auf der Internetseite seines Unterstützerkreises angegeben war. Von dem Geld hat Mollath bis heute keinen Cent gesehen. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Mollaths Anwalt Gerhard Strate hat Strafantrag wegen Betrugs erstattet. "Ich halte das, was hier geschehen ist, für einen Skandal", sagt er. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München bestätigt, dass in der Sache Ermittlungen aufgenommen wurden. Unter Mollath-Unterstützern sorgen die Vorgänge für aufgeregte Schuldzuweisungen und Zerwürfnisse. Aktivisten überziehen sich in Foren gegenseitig mit Schmähungen. Man schenkt sich nichts.

Ja, was denn nu? - Kommt Herr Mollath an das Geld oder nicht? - Und falls nicht: mit welchem Geld reist er "von Monte Christo bis Eldorado" ??
Wer unterstützt ihn noch, von dem die geneigte Leserschaft nichts erfährt?
Und wer macht mit Herrn Mollath solche Videos?
Rechtsfreier Raum der Staats-Simulation BRD  (http://www.youtube.com/watch?v=imy2lS2phjQ)

Ansonsten erfährt man aus der Feder von Herrn Prantl nichts wirklich Neues, außer einer nicht unwesentlichen Kleinigkeit:
ZitatDiese Verhandlung bereitet die 6. Kleine Strafkammer am Landgericht Regensburg für das kommende Frühjahr vor, offenbar mit einigem Aufwand. Der forensische Psychiater Norbert Nedopil aus München soll Mollath begutachten; Mollath hat sich aber bisher zu einer Exploration noch nicht bereit erklärt.
Nun hat ja RA Strate in der Sendung bei Beckmann vollmundig seinem Mandanten erklärt, es werde im WA-Verfahren keine neue Begutachtung geben. Aber Herr Prantl scheint es nicht für nötig zu halten, auf diese unbedeutende Diskrepanz hinzuweisen...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 04. Dezember 2013, 22:12:14
Das ideologisch-politische Umfeld des einen oder anderen Mollath-Unterstützers kann einen schon ins Grübeln bringen:

http://wissenschaft3000.wordpress.com/2013/10/20/spenden-skandal-um-mollath-gibts-eigentlich-nur-noch-betruger/
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. Dezember 2013, 10:12:26
Es deutet sich ein gewisses Umdenken in der Rezeption der Mollath-Berichterstattung an.
Aus einem Twitter-Dialog:

https://twitter.com/Unerreichtes

ZitatUnerreichtes ‏@Unerreichtes 22h

@MediterrNewsNet:
#Mollath dagegen hat sich *selber* öffentlich als armes Opfer ohne Kleidung mit kaputten Schlappen inszeniert. #bösePetra
ZitatWhistleblower ‏@MediterrNewsNet 22h

@unerreichtes :
#Mollath wurde zur Marke,mit Wiedererkennunngswert GEMACHT. Dank Deals mit Medien & Anwälten. #Vermarktung #Zimmerpflanze
ZitatUnerreichtes ‏@Unerreichtes 21h

@MediterrNewsNet:
#Mollath wurde z. Marke gemacht, um die Lemminge von den Ungereimtheiten seiner Biografie abzulenken. Fuck #Lobbyismus! #SZ
ZitatWhistleblower ‏@MediterrNewsNet 21h

@unerreichtes:
Inzwischen kamen den meisten Kollegen Bedenken wegen bizarrer Handlungen seit Freilassung...
ZitatUnerreichtes ‏@Unerreichtes 21h

@MediterrNewsNet:
Journalisten, die, statt zu recherchieren, nur die öffentliche Hammelherde befeuern, verdienen diesen Namen nicht. #Schande
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 06. Dezember 2013, 11:18:56
Die von @Unerreichtes angesprochene Ungereimtheit mit dem Datum
ZitatUnerreichtes ‏@Unerreichtes 22h

@MediterrNewsNet:
Dann recherchieren Sie mal, wie es sein kann, daß #Mollath, b. 6.8. im BKH, am 16.4. in WI war. http://www.piratenpartei-gross-gerau.de/content/piraten-fordern-unabh%C3%A4ngige-beschwerdestelle-f%C3%BCr-hessische-polizei ...
war mir auch schon aufgefallen:

http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg155379#msg155379
Zitatsweeper
Antwort #775 am: 26. November 2013, 00:21:25 »

..Was ich nicht verstehe:
in diesem Bericht der hessischen Piratenpartei Groß-Gerau gibt es eine seltsame Passage
Zitat...Zusammen mit Gustl Mollath und vier geschassten Steuerfahndern erläutert Dirk Lauer am 16.4. in einem Pressegespräch in der Wiesbadener Anwaltskanzlei 'else.schwarz', wie der Trick mit den falschen Gutachten funktioniert. In seinem Fall hat die Giessener Akademische GmbH in der nun veröffentlichten, wissenschaftlichen Expertise justiziabel nachgewiesen, dass das damalige intransparente Gutachten schwerwiegende formale, rechtliche und inhaltliche Mängel aufweist. Ihm fehlt jede wissenschaftliche Basis, was es insgesamt rechtswidrig macht...
Die gleiche Formulierung hat Lauer auf seiner eigenen HP:
http://behoerdenstress.jimdo.com/

Am 16.04. 2013 war Gustl Mollath aber noch im BKH Bayreuth.
Wie konnte er zu diesem Datum an einem
ZitatPressegespräch in der Wiesbadener Anwaltskanzlei 'else.schwarz'
teilgenommen haben??
Diese Kanzlei hat in der Tat Dirk Lauers Interessen vertreten:
http://www.else-schwarz.de/index.php?aid=86

Aus einer Anwaltskanzlei in Wiesbaden stammt - das nur nebenbei - übrigens auch das Fax mit dem gefälschten Entlassungsbescheid für Gustl Mollath:
Zitathttp://www.fr-online.de/wiesbaden/fall-gustl-mollath-gefaelschtes-fax-aus-wiesbadener-kanzlei,1472860,24030320.html
...Dem Bericht im ,,Wiesbadener Kurier" nach verneint der Anwalt, Urheber der Fälschung zu sein. Ein Mandant, der dem Justizopfer Mollath habe helfen wollen, habe darum gebeten, spätabends aus der Kanzlei Leserbriefe zu dem Fall faxen zu dürfen. Dem Anwalt sei erst später klargeworden, dass die Fälschung über sein Gerät gelaufen sei.

Der Jurist habe schon am 20. Juni in einer Schutzschrift bei der Staatsanwaltschaft Wiesbaden seine Sicht der Dinge hinterlegt, sagte Behördensprecher Hartmut Ferse. Dies sollte mutmaßlich eine Durchsuchung der Kanzlei verhindern. Durchsucht wurde trotzdem, denn auch die Staatsanwaltschaft Bayreuth war schon auf den Fax-Anschluss in Wiesbaden gestoßen. Bei Vernehmungen machte der Rechtsanwalt keine Angaben. ,,Als Zeuge hat er sich auf sein anwaltliches Schweigerecht berufen", sagte Ferse. Die Ermittlungen dauern an...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 10. Dezember 2013, 11:53:00
http://www.twitlonger.com/show/n_1rt8m38
Zitat#Forensik #Mollath - war er wirklich im BKH Bayreuth so streng isoliert?

Wir alle haben es durch die Medien mitbekommen: Am 6.8.2013 wurde Gustl Mollath, Deutschlands berühmtester Zwangspsychiatriepatient, mit großem Bahnhof und "Dattelorange" aus dem BKH Bayreuth entlassen, dank des eifrigen Ensatzes seiner Unterstützer. Er lebte dort 7 1/2 Jahre streng abgeschirmt ohne Handy, PC und Internet, mußte Briefe mit der Hand schreiben, war angewiesen auf persönliche
Besuche und stark beschränkte Telefonzeiten. So wurde es uns jedenfalls erzählt.

Aber was, wenn er schon längst Freigänger gewesen wäre? Es gibt da eine Sache, die zum veröffentlichten Bild nicht paßt.

Am 16.4.2013 veröffentlichte Gernot Köpke auf der Seite der Piratenpartei Groß-Gerau folgenden Artikel

http://www.piratenpartei-gross-gerau.de/content/piraten-fordern-unabh%C3%A4ngige-beschwerdestelle-f%C3%BCr-hessische-polizei

in dem es einen höchst merkwürdigen Satz gab (inzwischen wurde "mit Gustl Mollath" noch lesbar durchgestrichen):

"Zusammen mit Gustl Mollath und vier geschassten Steuerfahndern erläutert Dirk Lauer am 16.4. in einem Pressegespräch in der Wiesbadener Anwaltskanzlei 'else.schwarz', wie der Trick mit den falschen Gutachten funktioniert."

Da es nicht sein kann, daß Mollath gleichzeitig im BKH Bayreuth eingesperrt war und physisch (denn Skype konnte er ja mangels PC und Internet nicht nutzen, und seine Telefonzeiten wären streng limitiert gewesen) an einem Pressegespräch in Wiesbaden teilgenommen hat, habe ich sowohl Dirk Lauer als auch Gernot Köpke darauf angesprochen. Dirk Lauer hat gar nicht geantwortet, während Gernot Köpke behauptete, ihm sei da wohl ein Fehler unterlaufen, er wäre persönlich nicht dabeigewesen und hätte nur geschrieben, was Dirk Lauer ihm erzählt hätte.

https://twitter.com/Unerreichtes/status/409981380626350082

Nun ist es aber so, daß dieser Artikel, einschließlich dieser eigenartigen Passage, nach der Veröffentlichung bei der Piratenpartei von Gernot Köpke persönlich auch noch am 18.4. auf dem Opablog veröffentlicht wurde

http://opablog.net/2013/04/17/mensch-mollath-wenn-otto-lapp-die-blodmaschine-heizt/#comment-1890

und am 25.7.13 bei "Nachrichten regional" erschien:

http://www.nachrichten-regional.de/index.php/interessen-gemeinschaft-gegen-rechtsmissbrauch/1674-r%C3%BCsselsheimer-ex-polizist-dirk-lauer-durch-gef%C3%A4lschtes-gutachten-dienstunf%C3%A4hig-erkl%C3%A4rt.html

Und niemand sollte bis dahin diesen Widerspruch bemerkt haben? Nicht mal beim Opablog, wo auffallenderweise niemand auf diesen Beitrag von Köpke einging, obwohl Mollath-Unterstützter sich zu dieser Zeit auf wirklich jede Widersprüchlichkeit stürzten?

Daraus kann man schließen, daß Mollath entweder tatsächlich im April in Wiesbaden war, oder daß er durchaus im BKH per Telefon oder Internet ausreichend kommunizieren konnte. Und daß seine Unterstützer, die mit ihrer "Free Mollath"-Kampagne einen Riesenwirbel machten, das längst wußten, aber geheimhielten, um nicht vorzeitig die Luft aus ihrer Kampagne zu lassen. Denn sonst wäre ja aus dem ganzen schönen wahlkampftechnischen Bayern-Bashing mit Mafia-Vergleichen nichts geworden.

Und ein Mitglied der Piratenpartei, die sich u.a. für Transparenz einsetzt, hat da nichts hinterfragt, sondern einfach unkritisch das Hörensagen eines anderen in einen Artikel übernommen. Tolle Leistung, wirklich.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 10. Dezember 2013, 12:25:22
Mir klingt das eher so als hätte sich da wer einfach missverständlich ausgedrückt, zumal ich im Internet keine Artikel in dem zeitraum finden kann die sich auf diese Veranstaltung beziehen. Klingt irgendwie so als würde twitlonger da an seiner eigenen VT stricken.

Zitat....die mit ihrer "Free Mollath"-Kampagne einen Riesenwirbel machten, das längst wußten, aber geheimhielten.....
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 10. Dezember 2013, 13:28:42
@Belbo:
Nö, das ist mir auch schon aufgefallen (s.o.), dass die Groß Gerauer Piraten Mollath auf einer Veranstaltung gelistet haben, zu deren Termin er offiziell noch im BKH Bayreuth war.

Allerdings gibt es mehrere Interpretationsmöglichkeiten:

1. Mollath hatte tatsächlich Freigang dafür.
Das ist ja kein Geheimnis und auch nicht sensationell - lt der bekannten BKH Stellungnahmen hätte Mollath schon viel öfter Freigang haben können, hat diese Möglichkeit aber selten genutzt

2. Hier wurde einfach mit dem Label oder Hashtag #Mollath die übliche Sensationslust bedient - siehe einschlägige (aber ergebnislose) Wahlkampfveranstaltungen in Bayern.

@Unerreichtes hat jedenfalls Dirk Lauer direkt auf diese Diskrepanz hingewiesen, und letzterer blieb die Antwort schuldig:
ZitatUnerreichtes ‏@Unerreichtes 7 Dez:

@Stenglart Ich möchte v. @behoerdenstress Info, ob korrekt, daß #Mollath am 16.4.13 mit ihm in WI war. http://www.piratenpartei-gross-gerau.de/content/piraten-fordern-unabh%C3%A4ngige-beschwerdestelle-f%C3%BCr-hessische-polizei ...
Zitat
Dirk Lauer ‏@behoerdenstress 8 Dez

Behoerdenstress-News: Fall Mollath: "Man kann nicht hineinschauen"? http://behoerdenstressnews.blogspot.com/2013/12/fall-mollath-man-kann-nicht_8.html?spref=tw ...
Zitat
Unerreichtes ‏@Unerreichtes 9 Dez:

@behoerdenstress Butter bei die Fische! War #Mollath am 16.4.13 mit Ihnen in Wiesbaden in der Kanzlei 'else.schwarz', oder nicht? @56pip56

Und es wird wg dieser Unklarheit weiter nachgefragt:
ZitatStephan Englhart ‏@Stenglart 1h:

http://twitlonger.com/show/n_1rt8m38  Kann mir das mal jmd erklären? @einfeindesein @SZ_TopNews @UrsulaGresser2 @goalgetter32 @zeitonline #mollath




Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 10. Dezember 2013, 16:11:45
Lustig - die beanstandete Stelle wurde inzwischen so geändert:
http://www.piratenpartei-gross-gerau.de/content/piraten-fordern-unabh%C3%A4ngige-beschwerdestelle-f%C3%BCr-hessische-polizei
ZitatPiraten fordern unabhängige Beschwerdestelle für hessische Polizei
16 April, 2013 - 11:48 – Gernot Köpke

...Zusammen mit Gustl Mollath und vier geschassten Steuerfahndern erläutert Dirk Lauer am 16.4. in einem Pressegespräch in der Wiesbadener Anwaltskanzlei 'else.schwarz', wie der Trick mit den falschen Gutachten funktioniert.
Auf Twitter hat wohl ErpelderNacht selbst noch mal nachgefasst (danke dafür!):
ZitatGernot Köpke ‏@Gernot_Koepke 2h:

@ErpelderNacht Oi, jetzt wird aus einem Fehler schon ne Verschwörungstheorie, wow. Passage wurde im Pad von wem überarbeitet
ZitatGernot Köpke ‏@Gernot_Koepke 2h:

@ErpelderNacht Ich hatte gestern mal nachgeschaut unter den 46 Speicherversionen. Version 36 wurde es geändert,ohne dass mir Fehler aufviel
ZitatGunnar ‏@ErpelderNacht 2h:

@Gernot_Koepke also, nochmal explizit: Mollath war nicht dabei?
Zitat
Gernot Köpke ‏@Gernot_Koepke 2h:

@ErpelderNacht Lol, auch so einer? Ich war nicht dort. Der Artikelmitüberarbeitende auch nicht. Es geht in dem Text auch null um Mollath
Stimmt - und genau weil es in dem Artikel nicht um #Mollath ging, hätte es Köpke doch auffallen müssen, als er selbst genau diese Stelle in Opas Kommentarspalte absetzte:
http://opablog.net/2013/04/17/mensch-mollath-wenn-otto-lapp-die-blodmaschine-heizt/#comment-1890
Aus welchem Grund hätte er denn überhaupt dort posten sollen, wenn es ihm - wenigstens in Opas Blog - nicht auch um Mollath (im weitesten Sinne) gegangen wäre? *
Zitatsachlich_ ‏@harnong 2h:

@Gernot_Koepke @ErpelderNacht Falls Mollath nicht anwesend war, was richtig ist, dann war der Fehler volle Absicht und Panikmache.
ZitatGernot Köpke ‏@Gernot_Koepke 1h:

@harnong @ErpelderNacht Wow, schon gehts weiter mit wilden Spekulationen.Ihr könnt es wohl nicht lassen oder? Egal was man sagt/schreibt/tut

* bemerkenswert, dass etwas weiter unten in Opas Kommentarbereich sich der Chefredakteur des Nordbayrischen Kurier in die Diskussion einschaltet (http://opablog.net/2013/04/17/mensch-mollath-wenn-otto-lapp-die-blodmaschine-heizt/#comment-1965), da es um die Zuverlässigkeit von journalistischen Recherchen und die Berichterstattung über den Fall Mollath geht - insofern "passt" Köpkes Piraten-Artikel hier als abschreckendes Beispiel gut!

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 10. Dezember 2013, 17:06:25
Na, da wird ja plötzlich so eifrig gebastelt!
http://opablog.net/2013/12/09/stupid-german-men-1/#comment-9551
ZitatFranz-Xaver Gabler schreibt:   
10. Dezember 2013 um 15:10   

Nicht nur Mollath selbst ging mit Insiderwissen tapsig um. Auch seinen Unterstützern mangelte es im Eifer des Engagements wohl oft an der Geschicklichkeit, den ohnehin schon skandalösen Fall nicht noch zu Lasten der Glaubwürdigkeit unnötig aufzubauschen:
http://twitlonger.com/show/n_1rt8m38
Man sollte das Essen nicht heißer servieren wollen, als es gekocht wurde.

Und Opa, sehr pflichtbewusst:

Zitathttp://opablog.net/2013/12/09/stupid-german-men-1/#comment-9556
kranich05 schreibt:   
10. Dezember 2013 um 16:50   

Ich habe den von Ihnen erwähnten Gernot Köpke-Kommentar im opablog, bei dem ihm nach seiner Auskunft ein Fehler unterlaufen war, korrigiert.

Ihre Behauptung, dass Mollath-Unterstützer den Fall oft zu Lasten der Glaubwürdigkeit aufgebauscht haben, halte ich für unzutreffend. Vielleicht können Sie ja mal eine Anzahl Belege bringen?
Man könnte das auch als Verschleiern und Verfälschen von Belegen bezeichnen, was Opa hier tut...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 10. Dezember 2013, 17:20:10
Köpke selbst sagt zu den Hintergründen des Artikels:
ZitatGernot Köpke ‏@Gernot_Koepke 7 Dez:

@dirklauer13 @Unerreichtes @Stenglart Bitte dazu mit Dirk Lauer sprechen :) Denke aber ist schlicht ein Fehler bzw nicht persönlich anwesend
ZitatUnerreichtes ‏@Unerreichtes 8 Dez:

@Gernot_Koepke @dirklauer13 @Stenglart Wenn nur ein Fehler, warum nicht längst korrigiert? Waren Sie als Autor gar nicht persönlich dabei?
ZitatGernot Köpke ‏@Gernot_Koepke 8 Dez:

@Unerreichtes @dirklauer13 @Stenglart Habe mehr so ausgeholfen beim Verfassen und mit Infos gearbeitet die ich von Dirk erhielt.
ZitatGernot Köpke ‏@Gernot_Koepke 8 Dez:

@Unerreichtes @dirklauer13 @Stenglart Es geht in dem Text letztlich auch auch gar nicht um Mollath. Vermutlich ging was beim Kürzen verloren
?? Es handelt sich nicht um eine Kürzung, sondern offensichtlich um einen Zusatz.
ZitatUnerreichtes ‏@Unerreichtes 8 Dez:

@Gernot_Koepke @dirklauer13 @Stenglart "Mehr so ausgeholfen" und "vermutlich ging was verloren"? Ist Ihnen das nicht selber peinlich?
ZitatGernot Köpke ‏@Gernot_Koepke 9 Dez:

@Unerreichtes Warum sollte es peinlich sein,eventuell nen Fehler gemacht zu habenen und diesen ggf. zuzugeben. Nur Nixmacher sind fehlerfrei
ZitatUnerreichtes ‏@Unerreichtes 9 Dez:

@Gernot_Koepke Ihr Fehler ist, kein echtes Interesse an Aufklärung des Sachverhalts zu haben und sich da mit Schlamperei herausreden wollen.
Erklärt v.a. immer noch nicht, warum Köpke genau diesen beanstandeten Wortlaut als Zitatanfang (!) bei Opa in die Kommentarspalte gesetzt hat.

Vermutlich wollten Dirk Lauer bzw die Groß-Gerauer Piraten mit diesem kleinen Zusatz #Mollath einfach für ihre eigene Publicity missbrauchen  8)

Über Mollaths Aufenthaltsort am 16.04. und die Tage davor kann man sich übrigens direkt beim BKH Bayreuth belesen:
http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-BKH-2013-04-16.pdf
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 10. Dezember 2013, 20:25:56
Inzwischen denke ich, dass das gesamte angebliche "Pressegespräch in der Anwaltskanzlei Else-Schwarz" ein Fake von Dirk Lauer ist und nie stattgefunden hat - auch nicht in Abwesenheit von Mollath.

Was man auf den Seiten der Kanzlei im Pressebereich zum Fall Dirk Lauer findet, ist Folgendes:

http://www.else-schwarz.de/index.php?aid=86
ZitatPressebereich
Polizeiärztliche Gutachten in der Kritik
Ex-Polizist kämpft sich durch die Instanzen

Gerade noch beschäftigt sich ein Untersuchungsausschuss mit falschen psychiatrischen Gutachten über vier Steuerfahnder. Nun erregt in Hessen eine weitere Beurteilung, mit der ein Polizeibeamter in den Ruhestand geschickt wurde, Aufsehen.
   Frankfurter Rundschau vom 05.01.2013 (http://www.fr-online.de/rhein-main/rechtsstreit-ex-polizist-zieht-nach-karlsruhe,1472796,21404260.html)
   Heise Online, Telepolis vom 17.12.2012 (http://www.heise.de/tp/artikel/38/38215/1.html)
   Guten Abend RTL Hessen (TV-Bericht) vom 24.10.2011
   Frankfurter Rundschau vom 19.10.2011 (http://www.fr-online.de/politik/bundesverfassungsgericht-polizeiaerztliche-gutachten-in-der-kritik,1472596,11029360.html)
   Frankfurter Rundschau vom 09.08.2011 (http://www.fr-online.de/rhein-main/mobbing-ex-polizist-kaempft-weiter,1472796,8788564.html)

Hätte es das von Lauer postulierte Pressegespräch gegeben, dann gäbe es auch ein entsprechendes Presse-Echo, welches wiederum werbeträchtig auf der Homepage der Kanzlei Else-Schwarz dokumentiert wäre.

Oberpeinlich, dass sich die hessischen Piraten hier von Dirk Lauer @behoerdenstress haben leimen lassen!!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 10. Dezember 2013, 20:42:27
Eine Anfrage bei Else-Schwarz sollte genügen, um die Sache aufzuklären.
Immerhin hat Herr Else bei Dirk Lauer @behoerdenstress einen Kommentar gepostet - allerdings im November 2012:

http://behoerdenstressnews.blogspot.de/2013/07/unschuldige-in-der-psychiatrisierung.html

Idem auch hier zu finden:

https://plus.google.com/u/0/+MichaelAElse/posts/Jpn1iVqWKHE

Ob Else-Schwarz begeistert sind, wenn sie erfahren, derart von Lauer instrumentalisiert worden zu sein?

Bei Opa wird ja - ausgerechnet von einem Anwalt - scharf geschossen gegen Investigative, denen dieses Gebaren von Köpke und Lauer seltsam vorkommt:

http://opablog.net/2013/12/09/stupid-german-men-1/#comment-9558
ZitatJoachim Bode schreibt:   
10. Dezember 2013 um 17:11   

Herr Gabler (http://opablog.net/2013/12/09/stupid-german-men-1/#comment-9551) macht sich selber mit seinem Beitrag so lächerlich, dass man erst gar nicht auf die ausbleibenden Belege für seine abstruse Behauptung warten muß.

Und: Nein, ich bin nicht Herr Gabler  8)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 10. Dezember 2013, 21:19:32
@ErpelderNacht:

Sachma, ist dir dein seltsames Verhalten nicht allmählich selbst peinlich?

ZitatGunnar ‏@ErpelderNacht 7h

@Gernot_Koepke Das ist mir klar. Nur bei Psiram mutmaßt einer, dass Mollath dort gewesen wäre und verschwörungstheoretisiert da so hin.
Was redst du da fürn Schwachsinn zusammen?!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 10. Dezember 2013, 21:31:37
Zitat von: sweeper am 10. Dezember 2013, 21:19:32
@ErpelderNacht:

Sachma, ist dir dein seltsames Verhalten nicht allmählich selbst peinlich?

ZitatGunnar ‏@ErpelderNacht 7h

@Gernot_Koepke Das ist mir klar. Nur bei Psiram mutmaßt einer, dass Mollath dort gewesen wäre und verschwörungstheoretisiert da so hin.
Was redst du da fürn Schwachsinn zusammen?!

Das ist das, was ich denke.
Ich verstehe nicht, warum Du so auf einen offensichtlichen Fehler rumreitest, abgesehen davon, daß es völlig irrelevant wäre, ob Mollath bei einem Freigang auf dieser Veranstaltung war oder nicht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 10. Dezember 2013, 21:40:26
Du scheinst echte Schwierigkeiten mit sinnerfassendem Textverständnis zu haben, mein Lieber - und ich meine das als Feststellung und nicht als Beleidigung.

Mir ist lediglich die Diskrepanz mit dem Datum aufgefallen - d.h. entweder hatte Mollath tatsächlich Freigang (wie bei der Buchvorstellung mit Schlötterer oder zur Anhörung vor dem Untersuchungsausschuss - also nichts wirklich Ungewöhnliches) oder die Meldung von Lauer bzw den Piraten Groß-Gerau ist falsch.

Dass sich Köpke nun um eine Stellungnahme drückt und Lauer auf diesbezügliche Fragen überhaupt nicht antwortet spricht dafür, dass Lauer die Meldung von Köpke - da steht immerhin Köpkes Name über dem Blogpost - verändert hat.
Außer Köpke lügt dich an, und er selbst hat die Falschmeldung billigend in Kauf genommen.

In diesem Sinne (Vorsatz) antwortet auch @harnong:
Zitatsachlich_ ‏@harnong 7h

@Gernot_Koepke @ErpelderNacht Falls Mollath nicht anwesend war, was richtig ist, dann war der Fehler volle Absicht und Panikmache.
Allerdings verstehe ich nicht, was daran "Panikmache" sein soll

Und zu deinem letzten Satz
Zitatabgesehen davon, daß es völlig irrelevant wäre, ob Mollath bei einem Freigang auf dieser Veranstaltung war oder nicht.
bemerkt @harnong (dessen Auffassungen ich ansonsten nicht teile) sehr treffend:
Zitat
sachlich_ ‏@harnong 8h

@Gernot_Koepke @ErpelderNacht Ob Mollath in Wiesbaden anwesend war oder nicht, spielt für die Verschwörungstheoretiker gar keine Rolle mehr.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 10. Dezember 2013, 22:18:21
Zitat von: sweeper am 10. Dezember 2013, 21:40:26
Du scheinst echte Schwierigkeiten mit sinnerfassendem Textverständnis zu haben, mein Lieber - und ich meine das als Feststellung und nicht als Beleidigung.

Mir ist lediglich die Diskrepanz mit dem Datum aufgefallen - d.h. entweder hatte Mollath tatsächlich Freigang (wie bei der Buchvorstellung mit Schlötterer oder zur Anhörung vor dem Untersuchungsausschuss - also nichts wirklich Ungewöhnliches) oder die Meldung von Lauer bzw den Piraten Groß-Gerau ist falsch.

Dass sich Köpke nun um eine Stellungnahme drückt und Lauer auf diesbezügliche Fragen überhaupt nicht antwortet spricht dafür, dass Lauer die Meldung von Köpke - da steht immerhin Köpkes Name über dem Blogpost - verändert hat.
Außer Köpke lügt dich an, und er selbst hat die Falschmeldung billigend in Kauf genommen.

Und jetzt? Ist dieser Sachverhalt es wert, aufgeklärt zu werden? Was würde es bezüglich Mollath ändern, ob Köpke oder Lauer lügen oder sich schlicht und einfach vertan haben?

Zitat von: sweeper am 10. Dezember 2013, 21:40:26
In diesem Sinne (Vorsatz) antwortet auch @harnong:
Zitatsachlich_ ‏@harnong 7h

@Gernot_Koepke @ErpelderNacht Falls Mollath nicht anwesend war, was richtig ist, dann war der Fehler volle Absicht und Panikmache.
Allerdings verstehe ich nicht, was daran "Panikmache" sein soll

Das ist Geschwafel.
Wenn ein Fehler Absicht ist, dann ist er kein Fehler, sondern Vorsatz. Vorsatz bedingt eine Motivation. Und mit dem Nachdenken darüber bist Du ganz schnell beim Verschwörungstheoretisieren.

Das bringt alles nichts.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 10. Dezember 2013, 22:22:44
@ErpelderNacht:
Zitat
Und jetzt? Ist dieser Sachverhalt es wert, aufgeklärt zu werden? Was würde es bezüglich Mollath ändern, ob Köpke oder Lauer lügen oder sich schlicht und einfach vertan haben?
Na, wenn das so irrelevant ist: warum hast du dann dem Köpke bei Twitter diese Frage überhaupt gestellt??

Diese Widersprüchlichkeiten und diese Auskunftsverdrossenheit bestätigen allerdings meine Theorie, dass  jede Menge Trittbrettfahrer und VTler mit dem Hashtag #Mollath Wasser auf ihre eigenen Mühlen leiten.

Und Lauer @behoerdenstress ist mir schon mehrfach unangenehm aufgefallen, nicht zuletzt deshalb, weil er auf seiner Webpräsenz Mollath mit Constanze Mantheys esoterischer Arche 2013 in Verbindung bringen wollte.

http://behoerdenstressnews.blogspot.de/2013/11/gustl-mollath-und-dirk-lauer-on-tour-am.html

Was ist eigentlich aus Oliver Garcia geworden?
Von dem/der hört man gar nichts mehr...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 11. Dezember 2013, 14:32:06
@ErpelderNacht:

Übrigens scheint die gesamte Köpke-Meldung von 16.04. zur behaupteten Veranstaltung gleichen Datums in der Kanzlei in Wiesbaden frei erfunden zu sein.

http://www.piratenpartei-gross-gerau.de/presse/pressemitteilungen?page=1

In den Pressemeldungen der Piraten Groß-Gerau findet sich nach dieser Ankündigung keine Silbe mehr dazu - was doch gerade nach einem angekündigten "Pressegespräch" zu erwarten wäre.
Ebenfalls findet man keine weitere Ankündigung der Veranstaltung im Web außer bei Lauer @behoerdenstress und TV Orange.

Da haben Köpke/Lauer "die Marke Mollath" (http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/psychiatrie-mollath-sieht-rot_212008) ganz dreist für ihre eigene Parteiwerbung missbraucht.
Und Lauer hat versucht, mit dem Hashtag #Mollath Aufmerksamkeit für seinen eigenen Fall zu bekommen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 11. Dezember 2013, 15:17:29
Der sanftmütige Herr Mollath:

http://www.focus.de/politik/deutschland/nach-zeit-in-psychiatrie-gustl-mollath-in-der-nacht-erscheinen-mir-horrorfratzen_id_3471753.html


eine Nächte enden bereits nach drei bis fünf Stunden Schlaf, weil ich gegen drei oder vier Uhr morgens aufwache. Genau in der Zeit also, in der die Wärterinnen der Psychiatrie Nacht für Nacht die Zimmer ausgeleuchtet haben. Da standen dann nachts plötzlich schlecht aussehende, überfressene Damen im eigenen Zimmer. So eine Horrorfratze vor dem eigenen Gesicht - davon träumt man.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: MrSpock am 11. Dezember 2013, 15:41:06
Zitat von: Belbo am 11. Dezember 2013, 15:17:29
Der sanftmütige Herr Mollath:

http://www.focus.de/politik/deutschland/nach-zeit-in-psychiatrie-gustl-mollath-in-der-nacht-erscheinen-mir-horrorfratzen_id_3471753.html


eine Nächte enden bereits nach drei bis fünf Stunden Schlaf, weil ich gegen drei oder vier Uhr morgens aufwache. Genau in der Zeit also, in der die Wärterinnen der Psychiatrie Nacht für Nacht die Zimmer ausgeleuchtet haben. Da standen dann nachts plötzlich schlecht aussehende, überfressene Damen im eigenen Zimmer. So eine Horrorfratze vor dem eigenen Gesicht - davon träumt man.

Diese Aussage macht wir wirklich Angst:
ZitatTagsüber arbeite ich, arbeite an Autos, repariere zum Beispiel Bremsen.

Der Mann schraubt an Bremsen rum!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 11. Dezember 2013, 17:22:28
ZitatFür einen Menschen mit seiner besonderen Geschichte halte ich alle Aussagen für nachvollziehbar.
Aber das ist nun mal so: nur Frauen gesteht man Opfererfahrungen und Traumatisierungen zu. Ein Mann hat siebeneinhalb Jahren Freiheitsberaubung unter demütigenden Bedingungen gefälligst klaglos, auf jeden Fall nicht anklagend, zu bewältigen.
http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-2/#comments

Das er einfach nur genauso "verrückt" ist wie er das vor seiner Einweisung war und dass die Immunisierung durch Frau Wolff und Ihre Kumpane da kontraproduktiv gewirkt haben könnte......... naja. Auch Frau Wolff missbraucht Herrn Mollath nur als Projektionsfläche für ihre eigenen  Dämonen, wie oft auch wieder hier "andere Frauen"......die attraktive Frau Lakotta ist ja gerade aus dem Schussfeld....
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 12. Dezember 2013, 10:15:42
Zitat von: Belbo am 11. Dezember 2013, 17:22:28
...Das er einfach nur genauso "verrückt" ist wie er das vor seiner Einweisung war und dass die Immunisierung durch Frau Wolff und Ihre Kumpane da kontraproduktiv gewirkt haben könnte...
Genau genommen sind die in dem Interview wiedergegebenen Äußerungen Mollaths ziemlich kongruent mit den Schilderungen des BKH Bayreuth, die Strate auf seiner HP dokumentiert hat:

http://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-BKH-2013-03-04.pdf
http://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-BKH-2013-04-16.pdf

Mollaths Schlafstörungen, die er selbst als Folge der nächtlichen Kontrollgänge deutet, hatte er übrigens - wenn ich es recht erinnere - auch schon vor seiner Maßregel.
Aus dem Gedächtnis aus einem der frühen Protokolle zitiert: "Nachts wache ich schweißgebadet auf..."

Auch die ausgeprägten Stimmungsschwankungen
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30108
Sabina Schroeder sagte am 11. Dezember 2013 um 19:13 :

Aus SZ vom 4.12.2013 Gustl Mollath geniesst seine Freiheit, er reise viel und sendet ueberschwaengliche Kartengruesse an RA Strate. ....lebt von den Spendengeldern.
Am 10.12.2013 das Interview im Focus. Demnach gehe es ihm besch...., keine Spendengelder, keine Wohnung etc..... Das Interview ist ja bekannt.
Woher dieser Stimmungswandel innerhalb von 6 Tagen???
Herr Mollath ist gegenueber Kroeber und Co., meiner Meinung nach zu Recht, so missstrauisch gewesen und hat auf Tonaufzeichnungen oder Zeugen bestanden. Hoffentlich hat er auch dieses Misstrauen bei diesem Interview einbehalten. Bei einem "Bunte-Blatt" sehr empfehlenswert. Sollte Herr Mollath weiterhin so agieren, sehe ich erhebliche Gefahren.
sind nichts Neues, sondern wurden in Verhaltensbeobachtungen oder Gutachten bereits beschrieben.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 12. Dezember 2013, 10:57:42
Zitat von: sweeper am 12. Dezember 2013, 10:15:42
Zitat von: Belbo am 11. Dezember 2013, 17:22:28
...Das er einfach nur genauso "verrückt" ist wie er das vor seiner Einweisung war und dass die Immunisierung durch Frau Wolff und Ihre Kumpane da kontraproduktiv gewirkt haben könnte...
Genau genommen sind die in dem Interview wiedergegebenen Äußerungen Mollaths ziemlich kongruent mit den Schilderungen des BKH Bayreuth, die Strate auf seiner HP dokumentiert hat:

http://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-BKH-2013-03-04.pdf
http://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-BKH-2013-04-16.pdf

Mollaths Schlafstörungen, die er selbst als Folge der nächtlichen Kontrollgänge deutet, hatte er übrigens - wenn ich es recht erinnere - auch schon vor seiner Maßregel.
Aus dem Gedächtnis aus einem der frühen Protokolle zitiert: "Nachts wache ich schweißgebadet auf..."

Auch die ausgeprägten Stimmungsschwankungen
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30108
Sabina Schroeder sagte am 11. Dezember 2013 um 19:13 :

Aus SZ vom 4.12.2013 Gustl Mollath geniesst seine Freiheit, er reise viel und sendet ueberschwaengliche Kartengruesse an RA Strate. ....lebt von den Spendengeldern.
Am 10.12.2013 das Interview im Focus. Demnach gehe es ihm besch...., keine Spendengelder, keine Wohnung etc..... Das Interview ist ja bekannt.
Woher dieser Stimmungswandel innerhalb von 6 Tagen???
Herr Mollath ist gegenueber Kroeber und Co., meiner Meinung nach zu Recht, so missstrauisch gewesen und hat auf Tonaufzeichnungen oder Zeugen bestanden. Hoffentlich hat er auch dieses Misstrauen bei diesem Interview einbehalten. Bei einem "Bunte-Blatt" sehr empfehlenswert. Sollte Herr Mollath weiterhin so agieren, sehe ich erhebliche Gefahren.
sind nichts Neues, sondern wurden in Verhaltensbeobachtungen oder Gutachten bereits beschrieben.


Sorgen macht mir, wie dem Spitzohr  :grins2:, die Vorstellung dass er sicch jetzt von Reifen auf Bremsen verlegt hat.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 12. Dezember 2013, 11:01:08
https://www.youtube.com/watch?v=Mf5MgD4uRUw

Zitat....folterähnliche Umstände, Staatsfeind Nummer eins..........
, der Typ hat wirklich was an der Waffel
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 12. Dezember 2013, 11:28:49
Zitat von: Belbo am 12. Dezember 2013, 11:01:08
https://www.youtube.com/watch?v=Mf5MgD4uRUw

Zitat....folterähnliche Umstände, Staatsfeind Nummer eins..........
, der Typ hat wirklich was an der Waffel
Das aber mit hoher Suggestivität - wenn man ihm die Bühne dafür gibt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 12. Dezember 2013, 11:36:18
Ganz frisch:
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30127

Rudolf Sponsel sagte am 12. Dezember 2013 um 11:23 :

In den heutigen NN gibt es einen Bericht der Prozeßvorbereitungen in Regensburg. Es soll gründlich und in die Tiefe verhandelt werden. Mollath wird auf jeden Fall neu begutachtet werden, ob er mitwirkt oder nicht.

Kommt jemand an die Printausgabe?

edit:
Jetzt müsste doch bald ein Interview mit RA Strate folgen, um ihm zu einer öffentlichen Äußerung Gelegenheit zu geben - immerhin hatte Strate in der Beckmann-Sendung seinem Mandanten glaubhaft versichert, es gäbe keine neue Begutachtung.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 12. Dezember 2013, 12:17:13
Leider nicht, auf jeden Fall bleibt er sich treu im Erfinden von Verschwörungstheorien.
http://www.focus.de/politik/deutschland/nach-entlassung-aus-psychiatrie-gustl-mollath-in-der-nacht-erscheinen-mir-horrorfratzen_id_3471790.html

ZitatDenn offenkundig hat man damals geschaut, dass erstens keine Folgeverfahren entstehen können und zweitens, dass die ursprünglichen Schwarzgeldverschiebungen nicht aufgedeckt werden.

ZitatDenn etliche Leichen im Keller sollen schön unerkannt weiterhin ruhen.
Zitat
Der Beschiss ist in diesem Land gang und gäbe, es hat sich eine Antimoral ausgebreitet: Es ist alles erlaubt, du darfst dich nur nicht erwischen lassen.
Zitat
Wir haben alle miteinander kollektiv Blut an den Händen.......

ZitatOder dass ich sofort Situationen erkenne und sehe, wie jemand ist - oder wie nicht.
.
.
.
....hoffentlich haben sie sein Bett noch nicht wieder neu belegt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 12. Dezember 2013, 12:18:37
ZitatSo Gott will, werde ich vielleicht auch noch Enkel haben.
?

Herr Mollath ist Vater, das war mir neu.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 12. Dezember 2013, 12:35:15
Ein interessanter Bericht über die ganzen "Mollath"s die so beim Bundesverfassungsgericht aufschlagen.....

http://www.cicero.de/berliner-republik/erste-adresse-fuer-querulanten/49742/seite/2

ZitatAndere haben es auf 700 Eingaben gebracht. In der Gerichtsverwaltung nennt man sie die ,,Stammkunden". Solche ungebetenen Stammkunden kennt jedes Gericht. Menschen, die es sich zum Lebensinhalt gemacht haben, Strafen nicht zu zahlen, der Justiz Fehler nachzuweisen oder die immer wieder versuchen, ihren Fall neu vor Gericht zu bringen.

ZitatDie ganz abseitigen landen gleich im allgemeinen Register, einem schmalen Raum mit Regalflächen, auf denen lauter gelbe Kladden liegen: Briefe und Faxe von Leuten, die berichten, man habe ihnen einen Chip ins Gehirn implantiert oder sie sähen Engel. Eine Frau fordert für einen erlittenen Missbrauch eine Milliarde Schadenersatz. Andere sehen ihre Bürgerrechte verletzt, weil in ihrem Stadtviertel Tempo 30 eingeführt wurde oder weil sie beim Falschparken erwischt wurden. Manche Schriftsätze sind in Versform verfasst, andere bemalt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 12. Dezember 2013, 12:37:54
http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/oberpfalz-bayern/artikel/mollath-soll-erneut-begutachtet-werden/994679/mollath-soll-erneut-begutachtet-werden.html
ZitatOberpfalz & Bayern 12.12.2013, 12:01 Uhr

Mollath soll erneut begutachtet werden

Wegen des Wiederaufnahmeverfahrens am Landgericht Regensburg soll ein Psychiater die Schuldfähigkeit des 57 Jahre alten Nürnbergers überprüfen.

Regensburg.
Gustl Mollath soll erneut psychiatrisch begutachtet werden. Wegen des Wiederaufnahmeverfahrens am Landgericht Regensburg soll der Psychiater Norbert Nedopil die Schuldfähigkeit des 57 Jahre alten Nürnbergers überprüfen, der jahrelang gegen seinen Willen in der Psychiatrie untergebracht war. Dies bestätigte der Gerichtssprecher Johann Piendl. Die zuständige 6. Strafkammer habe die Bestellung des Gutachters unter anderem mit der ,,Vorgeschichte" des Falls begründet. Das Wiederaufnahmeverfahren soll voraussichtlich im Frühjahr beginnen.

Mollath saß seit 2006 in der Psychiatrie, weil er seine Frau misshandelt und Autoreifen zerstochen haben soll. Im vergangenen Sommer kam er frei. Er selbst sieht sich als Opfer eines Komplotts seiner Ex-Frau und der Justiz, weil er Schwarzgeldgeschäfte bei der HypoVereinsbank aufgedeckt hatte. (dpa)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 12. Dezember 2013, 12:47:43
Zitat von: sweeper am 12. Dezember 2013, 12:37:54
http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/oberpfalz-bayern/artikel/mollath-soll-erneut-begutachtet-werden/994679/mollath-soll-erneut-begutachtet-werden.html
ZitatOberpfalz & Bayern 12.12.2013, 12:01 Uhr

Mollath soll erneut begutachtet werden

Wegen des Wiederaufnahmeverfahrens am Landgericht Regensburg soll ein Psychiater die Schuldfähigkeit des 57 Jahre alten Nürnbergers überprüfen.

Regensburg.
Gustl Mollath soll erneut psychiatrisch begutachtet werden. Wegen des Wiederaufnahmeverfahrens am Landgericht Regensburg soll der Psychiater Norbert Nedopil die Schuldfähigkeit des 57 Jahre alten Nürnbergers überprüfen, der jahrelang gegen seinen Willen in der Psychiatrie untergebracht war. Dies bestätigte der Gerichtssprecher Johann Piendl. Die zuständige 6. Strafkammer habe die Bestellung des Gutachters unter anderem mit der ,,Vorgeschichte" des Falls begründet. Das Wiederaufnahmeverfahren soll voraussichtlich im Frühjahr beginnen.

Mollath saß seit 2006 in der Psychiatrie, weil er seine Frau misshandelt und Autoreifen zerstochen haben soll. Im vergangenen Sommer kam er frei. Er selbst sieht sich als Opfer eines Komplotts seiner Ex-Frau und der Justiz, weil er Schwarzgeldgeschäfte bei der HypoVereinsbank aufgedeckt hatte. (dpa)

Na da bin ich mal gespannt, hatte Herr Mollath nicht diverse Bedingungen (Videoaufzeichnung etc.) gestellt bevor er sich erneut begutachten lassen würde?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 12. Dezember 2013, 12:55:18
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gustl-mollath-psychiater-soll-abermals-schuldfaehigkeit-klaeren-12707750.html
ZitatGustl Mollath: Psychiater soll abermals Schuldfähigkeit klären

12.12.2013 ·  Der im Sommer aus der Psychiatrie entlassene Gustl Mollath soll ein weiteres Mal psychiatrisch begutachtet werden. Das Landgericht Regensburg will für das im Frühjahr beginnende Wiederaufnahmeverfahren Mollaths Schuldfähigkeit überprüfen.

Gustl Mollath soll abermals psychiatrisch begutachtet werden. Wegen des Wiederaufnahmeverfahrens am Landgericht Regensburg soll der Psychiater Norbert Nedopil die Schuldfähigkeit des 57 Jahre alten Nürnbergers überprüfen, der jahrelang gegen seinen Willen in der Psychiatrie untergebracht war. Der Gerichtssprecher Johann Piendl bestätigte einen entsprechenden Bericht der ,,Nürnberger Nachrichten". Das Wiederaufnahmeverfahren soll voraussichtlich im Frühjahr beginnen.

Die zuständige 6. Strafkammer habe die Bestellung des Gutachters unter anderem mit der ,,Vorgeschichte" des Falls begründet, sagte der Gerichtssprecher. Es wäre verfahrensrechtlich unangemessen, wenn das Gericht in einem solchen Fall kein Gutachten in Auftrag geben würde. Unabhängig vom Fall Mollath seien Gericht bei Anhaltspunkten für eine fehlende Schuldfähigkeit von Angeklagten grundsätzlich dazu verpflichtet, ein psychiatrisches Gutachten einzuholen, sagte Piendl...

...Nach Piendls Angaben werde der Gutachter das direkte Gespräch mit Mollath suchen. Sollte Mollath einen direkten Kontakt mit ihm ablehnen, werde auch Nedopil nach Aktenlage entscheiden müssen. ,,Das können dann neben früheren Erkenntnissen auch Arztbriefe und andere verwertbare Dokumente sein", erläuterte Piendl. Mollath hatte in der Vergangenheit zumeist eine Begutachtung mit dem Argument abgelehnt, er sei nicht psychisch krank. Auch Mollaths Anwalt Gerhard Strate hatte wiederholt erklärt, er halte eine psychiatrische Untersuchung seines Mandanten für überflüssig.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 12. Dezember 2013, 12:58:10
!!!!! Popcorn !!!!!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 12. Dezember 2013, 13:03:39
Zitat von: sweeper am 12. Dezember 2013, 11:36:18
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30127

Rudolf Sponsel sagte am 12. Dezember 2013 um 11:23 :

In den heutigen NN gibt es einen Bericht der Prozeßvorbereitungen in Regensburg. Es soll gründlich und in die Tiefe verhandelt werden. ...

Was wäre darunter zu verstehen? Wir wissen, was Herr M. darunter versteht:
ZitatFOCUS Online: Sie haben im Zusammenhang mit der Wiederaufnahme Ihres Prozesses häufig den Wunsch einer ,,vollständigen Rehabilitation" geäußert. Was genau verstehen Sie darunter?

Mollath: Es muss umfangreich aufgeklärt werden, was im Zusammenhang mit dem Prozess tatsächlich alles passiert ist. Denn offenkundig hat man damals geschaut, dass erstens keine Folgeverfahren entstehen können und zweitens, dass die ursprünglichen Schwarzgeldverschiebungen nicht aufgedeckt werden. Dagegen hat man dafür gesorgt, dass Verjährungen für die deutschlandweiten Schwarzgeldverschiebungen einsetzen. Dass der Revisionsbericht der HypoVereinsbank überhaupt öffentlich geworden ist, ist nicht mehr als ein glücklicher Umstand. Ich glaube nicht, dass sich dieser Rechtsstaat um 180 Grad wendet. Es wäre ein Wunder, wenn jetzt mal was Ordentliches passieren würde. Ordentlich würde heißen: Ordentliches Wiederaufnahmeverfahren, ordentliche Ermittlungen der Staatsanwaltschaft - und zwar in alle Richtungen, nicht nur zu meinem Nachteil. Alle relevanten Zeugen laden. Wirkliche, tatsächliche, umfängliche Sachaufklärung. Nach aller Wahrscheinlichkeit wird das so nicht kommen. Denn etliche Leichen im Keller sollen schön unerkannt weiterhin ruhen.
http://www.focus.de/politik/deutschland/nach-entlassung-aus-psychiatrie-gustl-mollath-in-der-nacht-erscheinen-mir-horrorfratzen_id_3471790.html
[auf S. 2, die die weitaus interessantere ist]
M. a. W. er stellt sich eine Neuauflage seines Prozesses vor, wo er seine Geschichten ausbreiten kann und nicht mehr von Richter B unterbrochen wird.
Statt dessen aber könnte sein, dass er gefragt wird, was er denn nun wirklich konkret meine mit ,,Leichen im Keller". In seiner Antwort wird er diffus bleiben, darauf wette ich, andernfalls:
Zitat von: Wiesodenn1 am 22. November 2013, 18:38:32
I will give you my piano
One of my legs
And my wife
Es wird also nichts dabei herauskommen. M. selber baut ja auch schon vor:
ZitatIch glaube nicht, dass sich dieser Rechtsstaat um 180 Grad wendet. Es wäre ein Wunder, wenn jetzt mal was Ordentliches passieren würde.

Fazit: Wenn Strate klug ist, dann sieht er jetzt mal zu, wie er vorsichtig Land gewinnt.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 12. Dezember 2013, 13:04:36
Gabriele Wolff hofft immer noch, dass Mollath um eine erneute Begutachtung herumkommt.
(Warum ist das eigentlich so wichtig für sie - wenn Mollath doch psychisch gesund und grundsätzlich schuldfähig ist??)

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30134

gabrielewolff sagte am 12. Dezember 2013 um 12:47 :

Nürnberger Nachrichten, 12.12.2013

    Mollath wird neu begutachtet
    Vorbereitung auf weiteres Verfahren in Regensburg — Auftritt in Nürnberg

    VON MICHAEL KASPEROWITSCH

...Die Regensburger Staatsanwaltschaft will aber offenbar in die Tiefe gehen.
Das sagte zumindest Behördensprecher Wolfhard Meindl auf NN-Anfrage. Er ist Autor des Regensburger Wiederaufnahmeantrags, und er wird auch die Anklage in dem neuen Verfahren vertreten. Es sei zwar noch nicht bekannt, welche Zeugen die Strafkammer einbestellt; er, Meindl, könne sich aber nicht vorstellen, dass etwa die Nürnberger Ärztin und deren Sohn, der das Attest ausstellte, nicht geladen werden.
Als Zeugin wäre auch eine Ärztin des Erlanger Bezirkskrankenhauses von Interesse. Sie hatte Mollath nie gesehen oder gesprochen, seiner damaligen Ehefrau allerdings eine Bescheinigung für das Gericht in die Hand gedrückt, nach der Mollath unter einer gefährlichen psychiatrischen Erkrankung leiden soll.
Der Leitende Oberstaatsanwalt Meindl will gegebenenfalls von seiner Möglichkeit Gebrauch machen, weitere Zeugen zu laden, sobald er das genaue ,,Programm" des Gerichtes kennt.

...

Das sind gute Nachrichten – auf eine umfassende Aufklärung ist also zu hoffen, und danach wird m.E. kein Bedürfnis mehr bestehen, ein Gutachten einzuführen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 12. Dezember 2013, 13:06:16
ZitatDer Leitende Oberstaatsanwalt Meindl will gegebenenfalls von seiner Möglichkeit Gebrauch machen, weitere Zeugen zu laden, sobald er das genaue ,,Programm" des Gerichtes kennt.

Gab es da nicht die Zeugen auf deren Terrasse Mollath nachts aufgetaucht war und den dem er einen zum Reifenstechen zurechtgeschliffenen Schraubenzieher unter die Nase gehalten hatte? Mal gespannt ob die Staatsanwaltschaft die aufstöbern kann.

Mal sehen ob Frau Wolff dann immer noch so guter Dinge ist.
http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30134
Zitat
Das sind gute Nachrichten – auf eine umfassende Aufklärung ist also zu hoffen, und danach wird m.E. kein Bedürfnis mehr bestehen, ein Gutachten einzuführen.

Frau Lakotta und Herr Lapp sollten da doch mit ihren umfangreichen Recherchen in Mollaths Umfeld (von ihm geschlagene Mutter ?) hilfreich sein können.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 12. Dezember 2013, 13:16:50
Gabriele Wolff ist auf einmal selbst einem Aktengutachten nicht mehr abgeneigt - wenn es von Prof. Nedopil stammt:

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30138

gabrielewolff sagte am 12. Dezember 2013 um 13:05 :

@ Helga Steckhan:

Mit "Vorgeschichte" ist das Urteil vom 8.8.2006 gemeint, in dem eine Unterbringung angeordnet worden ist – um deren Rechtmäßigkeit geht es doch in diesem neuen Verfahren.
Ich mache mir auch keine Sorgen, was das Ergebnis eines Aktengutachtens durch Prof. Nedopil sein wird. ;-)

:crazy

O heilige Einfalt...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 12. Dezember 2013, 13:34:48
Zitat von: sweeper am 12. Dezember 2013, 13:04:36
Gabriele Wolff hofft immer noch, dass Mollath um eine erneute Begutachtung herumkommt.
(Warum ist das eigentlich so wichtig für sie - wenn Mollath doch psychisch gesund und grundsätzlich schuldfähig ist??)

Ist doch ganz einfach. Mit ihrer "Analyse" der Gutachten ist sie nicht weit gekommen, und ein bisschen mulmig ist ihr schon. Alle ihre starken Worte über die Verruchtheit der Forensik haben bisher die Tatsache nicht aus der Welt schaffen können, dass ca. 5 bis 6 Psychiater zu der Ansicht gekommen sind, der Herr M. sei wahnkrank. Und wenn nun der 7. sich über die Volksexpertise mit ihren Sprachrohren Strate/Wolff hinwegsetzt und auch zu diesem Ergebnis kommt?
Nun gibt es ja, gerade auch in dieser Sache, keine einzige noch so absurde Textzeile, die nicht von irgendwem 1:1 geglaubt wird, aber ich denke schon, dass sie ihre Reputation sinken fühlt, wenn der bisher als integer gehandelte Nedopil auch noch sagt: ja, krank.

Zitat von: sweeper am 12. Dezember 2013, 13:16:50
Gabriele Wolff ist auf einmal selbst einem Aktengutachten nicht mehr abgeneigt - wenn es von Prof. Nedopil stammt:
Sie ist unentschlossen.

Zitat von: sweeper am 12. Dezember 2013, 13:16:50
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30138

gabrielewolff sagte am 12. Dezember 2013 um 13:05 :
....
Ich mache mir auch keine Sorgen, was das Ergebnis eines Aktengutachtens durch Prof. Nedopil sein wird. ;-)
Das ist ein Pfeifen im Wald.

Zitat von: Pelacani am 05. Dezember 2013, 11:07:19
Zitatgabrielewolff sagte am 4. Dezember 2013 um 21:02 :
....
    Ich verstehe allerdings nicht, wieso nicht ein methodenkritisches Gutachten hinsichtlich des Leipziger-Gutachtens ausreicht. Der Erforschung der Psychohistorie der Jahre 2001 und 2002 (2005 scheidet eh aus) sind nicht nur angesichts der bestrittenen bis unklaren Sachverhalte doch so enge Grenzen gesetzt, daß man es gleich lassen kann.
gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-2/#comment-29871

Aber Frau Wolff, Ferngutachten nach Aktenlage?
:rofl
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 12. Dezember 2013, 13:58:01
ZitatDas ist ein Pfeifen im Wald.
Wenn sich das man nicht zu einem ganzen Pfeifkonzert im Wald auswächst!

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30139
Sascha Pommrenke sagte am 12. Dezember 2013 um 13:38 :

Liebe Frau Wolff,
ist es überhaupt denkbar, dass Nedopil nicht befangen ist? Der Mann kann den Auftrag doch gar nicht annehmen. Ein Gutachten von Nedopil dass ein anderes Ergebnis als Leipzigers, Kröbers und Pfäfflins Gutachten präsentiert, ist m.E. undenkbar.
Kann denn der Gutachter abgelehnt werden (seitens der Verteidigung)? Was sind denn bedingungen für Befangenheit?
In Sachen Befangenheit müsste sich Pommrenke doch selbst die Antwort geben können:

Zitat... Ursprünglich wollte ich mich auch den Gutachten zuwenden, hatte dann aber die Hoffnung, dass durch die breite Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit sich nun Psychiater und Psychologen mit den Gutachten beschäftigen würden. Weit gefehlt. Im Zuge der Recherchen zu unserem Buch hatten Marcus Klöckner und ich mit der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) Kontakt aufgenommen um zu erfahren, wie die ,,Fachgesellschaft", die Gutachten einschätzt. Wer könnte die Gutachten schließlich besser bewerten als die ausgewiesenen Experten? Nur verfährt man in diesem wissenschaftlichen Fachverband gänzlich unwissenschaftlich und möchte die wissenschaftliche Arbeit, denn solches sind Gutachten, nicht beurteilen. Es handele sich ja schließlich um ein laufendes Verfahren

Unser Einwand, wenn man sich nicht selbst äußern würde, würden die Analyse und Bewertung eben andere Personen und Professionen übernehmen, scheint weder die Kritik- noch die Selbstkritikfähigkeit angefacht zu haben....
Pommrenke - neben den zahlreichen von ihm verlinkten Protagonisten ist er selbst auch noch einer, der in seiner überragenden Weisheit die psychiatrischen Gutachten in der Luft zerrissen (http://www.humana-conditio.de/?p=389) hat...  ::)

A propos Oliver Garcia: man darf gespannt sein!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 12. Dezember 2013, 15:22:43
Ein Interview mit Prof. Nedopil im SPIEGEL
(Frau Wolff: Achtung, Lakotta-Alarm!! ^^  - Befangenheit des Gutachters droht!! )

Ich finde es angenehm differenziert und zurückhaltend - gerade auch was eine vorschnelle Einschätzung der Causa Mollath betrifft.
Zitathttp://www.spiegel.de/spiegel/print/d-108794776.html
...
Nedopil: In meinem 30-jährigen Berufsleben als forensischer Psychiater sind mir zwei Insassen begegnet, die weder die Tat begangen hatten, die man ihnen vorwarf, noch an der Störung litten, die diagnostiziert worden war. Wie viele es wirklich sind, kann ich nicht sagen.

SPIEGEL: Wie kann es passieren, dass ein Mensch fälschlicherweise für verrückt erklärt wird?

Nedopil: Möglicherweise queruliert einer, schreibt an die Bundeskanzlerin, beschimpft das Gericht und den Gutachter.

Er hat vielleicht auch den Polizisten niedergeschlagen, der ihn festnehmen wollte. Der ist lästig, der hat einen Querulantenwahn, aber der Schlag gegen den Polizisten hat nichts mit dem Querulieren zu tun. Trotzdem könnte ein Gutachter - fälschlicherweise - entscheiden, ihn einzuweisen. Es wären viele zufrieden: Der Richter ist den lästigen Angeklagten los, der Angeklagte weiß nicht, was Psychiatrie bedeutet, und denkt, er bekomme keine Strafe. Und dann bleibt er möglicherweise über Jahre drin, weil er dort weiter Querulant ist.

SPIEGEL: Das Szenario hat Ähnlichkeiten zum Fall Mollath. Könnte es dort so gewesen sein?

Nedopil: Ich schildere eine rein hypothetische Möglichkeit. ..

...SPIEGEL: Wie gut lässt sich eine Wahnerkrankung, wie sie Gustl Mollath attestiert wurde, erkennen?

Nedopil: Wahnkranke wirken oft nach außen hin einigermaßen normal. Im Wahn gibt es immer ein Körnchen Wahrheit, aber das wird in falsche Beziehung gesetzt. Ein psychisch Kranker merkt, wenn andere ihm nicht glauben, und redet dann über den wahnhaften Teil nicht mehr. Da müssen Sie nachbohren, ob Sie Brüche finden, die mit der Realität nichts mehr zu tun haben. ..

...SPIEGEL: Trotzdem, mit Exhibitionisten solidarisiert sich wohl keiner. Dabei sind manche von ihnen seit Jahrzehnten in der Psychiatrie, obwohl sie keine schwerere Straftat begangen haben, als sich etwa vor Kindern zu entblößen. Aber Arnold, Kachelmann und Mollath sind Identifikationsfiguren geworden. Warum?

Nedopil: Die verbindet, dass die Justiz in ihren Fällen Fehler gemacht hat. Und es sind alles sympathisch wirkende Männer.

SPIEGEL: ... die allesamt von einer Frau vernichtet wurden, wie es scheint.

Nedopil: Das mag eine Rolle spielen. Ich sehe auch eine andere Verbindung. Ich habe Männer begutachtet, die fälschlicherweise in der Psychiatrie gelandet sind, weil sie ein Kind mit einer Frau hatten, die ihnen den Kontakt verweigerte. Dann sind sie der Frau nachgestiegen, um ihrem Kontaktwunsch Nachdruck zu verleihen, haben vielleicht auch gedroht. Einige von denen landeten wegen Stalkings vor Gericht, dann in der Psychiatrie, auch zu Unrecht. Solche Leute schließen sich zusammen in Vereinen für entrechtete Väter, und diese Vereinigungen haben sich für den Mollath eingesetzt. ..
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 12. Dezember 2013, 16:34:50
Übrigens hat Gabriele Wolff im Rahmen ihres Zitates aus dem Kasperowitsch-Artikel in den  Nürnberger Nachrichten einen ganz wesentlichen Satz bewusst ausgelassen - hier der genaue Wortlaut:

http://www.nordbayern.de/region/mollath-wird-neu-psychiatrisch-begutachtet-1.3336630
Zitat
...In der Regensburger Verhandlung, für die noch kein genauer Termin feststeht, gehöre es zu den zentralen Fragen, ob bei Gustl Mollath wieder eine Unterbringung in der Psychiatrie angeordnet werden muss, sagte Johann Piendl, Sprecher des Landgerichts, auf Anfrage unserer Zeitung. Der 57-jährige Nürnberger war im August nach sieben Jahren Zwangsunterbringung in der Forensik freigekommen.

Als Gutachter ist der renommierte Münchner Professor Norbert Nedopil im Gespräch. Im Januar hatte er sich schon in einem Interview mit unserer Redaktion zur Frage geäußert, ob es möglich ist, Gutachten nach Aktenlage zu erstellen. Dies hatte Nedopil bejaht und hinzugefügt: ,,Wäre das nämlich nicht möglich, dann würden Gerichte zum Spielball von Angeklagten." Ob Gustl Mollath sich nun begutachten lässt oder nicht, ist noch offen. Der Gerichtssprecher legt Wert auf die Feststellung, dass die Regensburger Strafkammer in keiner Weise an das Ergebnis des Gutachters gebunden ist, gleichgültig, wie es ausfällt...

Michael Kasperowitsch (Nürnberger Nachrichten)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 12. Dezember 2013, 16:41:45
Henning Ernst Müller spekuliert schon eifrig:

http://blog.beck.de/2013/12/12/die-neue-hauptverhandlung-gegen-gustl-mollath-ausblicke
Zitat...So kann durchaus auch ein Sachverständiger überflüssig werden, wenn sich im Verfahren ergibt, dass sich schon die Straftatbegehung nicht nachweisen lässt.

Ich halte es für fraglich, ob sich die vorgeworfenen Taten überhaupt nachweisen lassen. Aber wenn jetzt eine neue psychiatrische Begutachtung geplant ist, bedeutet dies zunächst nur, dass das LG Regensburg den Prozess grundsätzlich genauso gestalten will wie andere Prozesse, in denen es Anhaltspunkte für eine die Schuldfähigkeit tangierende psychische Erkrankung gibt.

Da die Begehungszeitpunkte der vorgeworfenen Taten im Fall Mollath mittlerweile 9 bzw. über 12 Jahre zurückliegen, wird es – vorsichtig ausgedrückt – kein Gutachter leicht haben, den Zustand zur Tatzeit zweifelsfrei zu beurteilen. Ich glaube fast, dass dies unmöglich ist, ganz unabhängig von einer gegenwärtigen Diagnose...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 12. Dezember 2013, 19:05:58
Mollath lehnt Begutachtung ab - so sagt Strate:

Zitathttp://www.br.de/nachrichten/mittelfranken/gustl-mollath-gutachten-106.html

Mollath lehnt erneutes Gutachten ab

Gustl Mollath soll erneut psychiatrisch begutachtet werden, um zu klären, ob er schuldfähig ist. Das hat das Landgericht Regensburg entschieden. Mollath will sich allerdings nicht untersuchen lassen, sagte sein Anwalt.
Stand: 12.12.2013

... In der Vergangenheit hatte Mollath eine persönliche Begutachtung meist abgelehnt. Er sei schließlich nicht psychisch krank, sagte er.

An dieser Haltung werde Mollath auch im Wiederaufnahmeverfahren festhalten, sagte sein Hamburger Anwalt Gerhard Strate. "Mollath wird an einer solchen Exploration nicht mitwirken", so der Jurist. Die Teilnahme eines psychiatrischen Gutachters an der Verhandlung sei nur Formsache. Ein von Nedopil auf Aktengrundlage erstelltes Gutachten wäre allenfalls ein "Torso". Mit einer erneuten Einweisung Mollaths in eine psychiatrische Klinik rechnet Strate nicht...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 12. Dezember 2013, 22:04:05
Zitat von: Belbo am 12. Dezember 2013, 13:06:16
ZitatDer Leitende Oberstaatsanwalt Meindl will gegebenenfalls von seiner Möglichkeit Gebrauch machen, weitere Zeugen zu laden, sobald er das genaue ,,Programm" des Gerichtes kennt.

Gab es da nicht die Zeugen auf deren Terrasse Mollath nachts aufgetaucht war und den dem er einen zum Reifenstechen zurechtgeschliffenen Schraubenzieher unter die Nase gehalten hatte? Mal gespannt ob die Staatsanwaltschaft die aufstöbern kann.

Nein, die gab es nicht.
Zitat

Mal sehen ob Frau Wolff dann immer noch so guter Dinge ist.
http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30134
Zitat
Das sind gute Nachrichten – auf eine umfassende Aufklärung ist also zu hoffen, und danach wird m.E. kein Bedürfnis mehr bestehen, ein Gutachten einzuführen.

Frau Lakotta und Herr Lapp sollten da doch mit ihren umfangreichen Recherchen in Mollaths Umfeld (von ihm geschlagene Mutter ?) hilfreich sein können.

....von ihm geschlagene Mutter...immer noch nicht verstanden, daß das eine Giftpille der Exfrau im Rosenkrieg war?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 12. Dezember 2013, 22:08:31
@EdN:
Jedenfalls sollen ja die persönlichen Dokumente incl Waldorf-Schulzeugnisse wieder aufgetaucht sein - wenn auch derzeit noch in der Obhut von Frau Maske.

Da dürfte ja wenigstens Dr.Weinberger zufriedenzustellen sein, wenn Prof. Nedopil die jetzt auch auswerten kann.

Inzwischen mehren sich allerdings auch recht Mollath-kritische Kommentare wie z.B. dieser:

http://forum.spiegel.de/f22/wiederaufnahmeverfahren-gericht-will-mollath-erneut-begutachten-lassen-108291-5.html#post14426386
Zitat#44 Heute 20:47 von
wauz
Durchaus möglich
...

Der Einwand, niemand wollte sich gerne von diesem Gutachter begutachten lassen, auch ich nicht, ist wahrscheinlich zutreffend. Bei solchen Gutachten gibt es ja das generelle Problem, subjektive Beurteilungen objektivieren zu müssen, was manchmal, gerade bei geschickten und intelligenten Menschen, sehr schwierig werden kann. Trotzdem muss der subjektive Eindruck ja nicht falsch sein. Es fällt schon auch auf, dass aus dem gesamten Umfeld Mollaths nur ein einziger Freund übrig geblieben ist, der eisern zu ihm hält, während andere aus seinem früheren Umkreis solche Worte wie "Riesenarschloch" verwenden. Ich persönlich denke, dass diese Menschen, die Mollath sehr wahrscheinlich sehr viel besser kennen, als der Gutachter, Grund zu dieser Charakterisierung haben. Seine Unterstützer jedenfalls sind nicht aus seinem früheren Umfeld. Und selbst sein Rechtsanwalt nimmt sehr gewundene Sätze in den Mund, wenn es um Gustl Mollath geht. Herrn Mollath ist Unrecht getan worden, aber er hat auch nicht Recht
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 13. Dezember 2013, 13:02:12
Zitat von: ErpelderNacht am 12. Dezember 2013, 22:04:05
Zitat von: Belbo am 12. Dezember 2013, 13:06:16
ZitatDer Leitende Oberstaatsanwalt Meindl will gegebenenfalls von seiner Möglichkeit Gebrauch machen, weitere Zeugen zu laden, sobald er das genaue ,,Programm" des Gerichtes kennt.

Gab es da nicht die Zeugen auf deren Terrasse Mollath nachts aufgetaucht war und den dem er einen zum Reifenstechen zurechtgeschliffenen Schraubenzieher unter die Nase gehalten hatte? Mal gespannt ob die Staatsanwaltschaft die aufstöbern kann.

Nein, die gab es nicht.
Zitat

Mal sehen ob Frau Wolff dann immer noch so guter Dinge ist.
http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30134
Zitat
Das sind gute Nachrichten – auf eine umfassende Aufklärung ist also zu hoffen, und danach wird m.E. kein Bedürfnis mehr bestehen, ein Gutachten einzuführen.

Frau Lakotta und Herr Lapp sollten da doch mit ihren umfangreichen Recherchen in Mollaths Umfeld (von ihm geschlagene Mutter ?) hilfreich sein können.

....von ihm geschlagene Mutter...immer noch nicht verstanden, daß das eine Giftpille der Exfrau im Rosenkrieg war?


....es kann halt nicht sein was nicht sein darf, man wird ja sehen ob es im neuen Prozess entsprechende Zeugenaussagen geben wird. sweeper Du bist doch etwas ordentlicher beim Linksammeln, hast du irgendwo noch die entsprechenden Aussagen?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 13. Dezember 2013, 13:17:43
@Belbo:

Die alten Schriftstücke Mollaths, die auf "Gustl-for-Help" zugänglich waren, sind inzwischen entfernt.
Worauf du anspielst, waren vermutlich in Zeitungsartikeln kolportierte Äußerungen.

Die sollte man jetzt im Vorfeld der WA nicht überstrapazieren.
Ich denke allerdings, dass einige der Zeugen, auf die sich u.a. Frau Lakotta beruft, gehört werden.
Ebenso kann man in dem neu aufgerollten Verfahren die Vorfälle um die Scheidung nicht außer Acht lassen - etwa die vorgeworfenen Stalking-Episoden, über die Petra M. in einem Brief an ihre Anwältin berichtet.

Da könnte schon einiges zusammenkommen.

Und die alten Zeugnisse der Waldorfschule sind ja ebenfalls aufschlussreich, da es sich hier um (wenn auch Steiner-pädagogisch gefärbte) detaillierte Beschreibungen der Persönlichkeitsentwicklung des G.M. halten dürfte und somit ggfs Hinweise auf Fragestellungen aus der Kinder-und Jugendpsychiatrie (http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30222) zu erwarten sind.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 13. Dezember 2013, 13:28:01
Zitat von: sweeper am 13. Dezember 2013, 13:17:43
Die sollte man jetzt im Vorfeld der WA nicht überstrapazieren.

Da hast Du recht, wobei die Episode mit dem "Eispickel" schon noch mal ein besonderes Licht auf die Verteidigungsposition von Herrn Strate bzgl. der Reifenattentate werfen würde. Man denke nur an das Gewicht das allein der eidesstattlichen Versicherung des Zeugen beigemessen wird dem Frau Mollath gesagt haben soll sie würde ihren Mann fertig machen. Ob ich mich allerdings dem Mollathmob mit Morddrohungen, Lügen und Unterstellungen mit solch einer Aussage  aussetzen würde?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 13. Dezember 2013, 13:45:48
@Belbo:

Es ist jedenfalls bezeichnend, dass die vorgeworfenen Reifenstechereien tatsächlich Bestandteil der WA sind - im Gegensatz zu den vollmundigen Prognosen einiger missionarischer Mollath-Fans hier im Forum.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 13. Dezember 2013, 22:13:43
Zitat von: sweeper am 13. Dezember 2013, 13:45:48
@Belbo:

Es ist jedenfalls bezeichnend, dass die vorgeworfenen Reifenstechereien tatsächlich Bestandteil der WA sind - im Gegensatz zu den vollmundigen Prognosen einiger missionarischer Mollath-Fans hier im Forum.

Mönsch Sweeper, immer noch nicht verstanden?

In der Wiederaufnahme werden die dem Angeklagten vorgeworfenen Punkte nochmal durchgenommen, das heißt, der Staatsanwalt muß sie nochmal anklagen, damit entweder ein Freispruch oder eine Verurteilung rauskommt. Das ist grad der Sinn einer WA. Ohne Anklage kein Freispruch oder Verurteilung, das ergibt schon die Logik.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 13. Dezember 2013, 22:19:07
War ja klar, dass Strate schnell reagieren muss - lustig, wie er Schriftstück um Schriftstück produziert (quasi induziert...):

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Erklaerung-der-Verteidigung-2013-12-13.pdf

Warum Mollath sich eigentlich nicht begutachten lassen muss, uneigentlich aber doch, und dass der Gutachter selbstverständlich darauf hinweisen müsstesollte könnte, dass es sich bei einem neuen Aktengutachten (welches theoretisch juristisch notwendig ist aber vom Angeklagten selbstverständlich praktisch verweigert werden kann blahblahblah...) nur um den TORSO eines Gutachten handelt, da eine mündliche Exploration (Fußnote 2 -> Kröber) das "Kernstück eines Gutachtens "darstellt bliblablubb...

:Popcorn: :Popcorn: :Popcorn:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 13. Dezember 2013, 22:28:48
@EdN:
fühl dich nicht bei allen meinen Statements angesprochen - dieses spezielle bezog sich auf Tami, Segeln 141 oder wie immer der Typ hieß.
Ach nee, das war jetzt Tyko, der einen Film drehen wollte und meinte, dass Strate das Attest in der Luft zerreißt und dass die Reifenstechereien wegen Absurdität gar nicht Gegenstand der neuen Verhandlung werden können.

Erpel, du hast dich, wie ich es einschätze, bislang hier einigermaßen ohne größere Blessuren geschlagen - wenn du auch manchmal etwas auf der Leitung stehst (no offence meant).
Ich bin zuversichtlich, dass du die Kurve tatsächlich noch kriegst und die große Medieninszenierung "Mollath das Opfer einer Apokalypse namens Petra" allmählich durchschauen wirst...

Ach Erpelchen, du wurdest rückfällig (http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30265) - büscha auch noch klein  :umarm:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 14. Dezember 2013, 10:57:11
Lautes Pfeifen im Walde:

http://www.heise.de/tp/artikel/40/40568/1.html?zanpid=1846874180596257792

ZitatVerwirrung im Fall Mollath: Muss sich der über sieben Jahre zwangspsychiatrisierte Gustl Mollath bei dem im Frühjahr erwarteten Wiederaufnahmeverfahren erneut psychiatrisch begutachten lassen?

Die Nürnberger Nachrichten berichteten am vergangenen Donnerstag (Artikel nicht online verfügbar), zum Fall Mollath werde es ein neues psychiatrisches Gutachten geben. Dabei bezieht sich die Zeitung, die den Fall Mollath erst ins Rollen brachte, auf den Sprecher des Regensburger Landgerichts. Andere Medien griffen die Nachricht schnell auf.

Der Verteidiger von Gustl Mollath geht nun mit einer "Erklärung der Verteidigung" an die Öffentlichkeit. In der Erklärung kritisiert Strate die Pressearbeit des Regensburger Landgerichts. Strate mahnt den Pressesprecher an, in Zukunft "falsche Zungenschläge" im Hinblick auf das Verfahren gegen seinen Mandanten zu vermeiden...

http://www.ovb-online.de/politik/mehr-sensibilitaet-3270071.html
ZitatMollath, der zu Unrecht in der Psychiatrie saß, will nur eines: eine Chance auf eine Rehabilitation. Doch ob er die bekommt, hängt auch davon ab, ob das Gericht seinen Fall mit höchster Sensibilität behandelt. Bisher tut es das nicht.

Vor allem Juristen müssten wissen, wie schnell es bei einer unvorsichtigen Wortwahl zu Missverständnissen kommt. Wenn also jetzt die Rede davon ist, dass das Gericht Mollath erneut psychiatrisch begutachten lassen will, sollten die Alarmglocken schrillen...

Vor allem bin ich gespannt, wie Mollath - nachdem er bis jetzt immer eine Bühne und ein wohlwollendes Publikum hatte - den Rollenwechsel in den Angeklagtenstand verkraften wird.
Wird er auf präzise gestellte Fragen ("Haben Sie Ihre damalige Frau geschlagen und gewürgt?" etc...) klare Antworten geben oder wie bisher weitschweifig und schwammig herumschwadronieren? Sollte letzteres zutreffen, wiederholt sich das Desaster der ursprünglichen Verhandlung...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 14. Dezember 2013, 13:29:36
Lassen wir mal ausnahmsweise Sobottka (im Beck-Blog) zu Wort kommen:
http://blog.beck.de/2013/12/12/die-neue-hauptverhandlung-gegen-gustl-mollath-ausblicke#comment-55945
Zitat
#31
Gast

14.12.2013
Zitat
WR Kolos schrieb:

@ Rudolf Sponsel

Mündlichkeit bedeutet nicht in freier Rede. Stellen Sie sich vor, die STA müsste ihre Anklageschrift stets in freier Rede vortragen. Selbstverständlich kann der Gutachter bei Beantwortung der ihm gestellten Fragen aus seinem schriftlichen Gutachten vorlesen und damit die schriftlichen Inhalte zum Inbegriff der HV machen.

Wenn er das schriftliche Gutachten nicht explizit verliest und schriftlich zur HV-Akte einreicht, werden Teile daraus auch nicht automatisch zu Inhalten des HV-Protokolls, sondern nur dann, wenn das Gericht protokollieren lässt.

Im Übrigen ist es nicht einmal zwingend nötig, dass es überhaupt ein schriftliches Gutachten gibt. Es reicht schon, dass ein Gutachter im Saal sitzt, und sagt: "Ich bin Psychiater, habe die und die Berufserfahrung, und ich sage jetzt, der Patient ist krank und schuldunfähig, weil...."

Auch das, was Strate erklärt, der Gutachter dürfe erst dann zum Zuge kommen, wenn strafbare Handlungen bewiesen seien (also nach positiver Abklärung von Tatbestand und negativer von Rechtfertigungsgründen), wird von Gerichten keineswegs so gesehen.

Als ich im Februar 2013 vor einem Lüner Strafrichter stand, wurde die Abklärung der tatbestandsmäßigen Vorwürfe von Straftaten, die dem Gericht offensichtlich unangenehm gewesen wäre, einfach abgebogen, und ein Gutachter erklärte, dass nicht auszuschließen sei, dass ich 17 Behautungen über einen zeitraum von mehreren Monaten im Zustand der vollständigen Schuldunfähig getätigt hätte, wie es hier belegt wird:

http://die-volkszeitung.de/-------------2012-special-a/amtsgericht-luene...

Aus 17 Vorwürfren der Verleumdung lt. Anklageschriften war bereits im ersten Durchgang nur noch geblieben, dass der Richter meinte: "Es könnte eine Beldeidigung sein."  Als er mich fragte, wie ich die Täterschaft von fünf jungen Frauen in einem Mordfall beweisen wolle, sagte ich: "Durch Ausschluss aller anderen Möglichkeiten."

Zudem hatte ich bereits Vortrag schriftlich eingereicht und verlesen gehabt, u.a.:

http://die-volkszeitung.de/-------------2012-special-a/amtsgericht-luene...

Der Richter wollte es offensichtlich nicht mehr genauer wissen, er ließ kurz den Gutachter aussagen, dann gab es noch eine Zigarettenpause, und dann wurde ich freigesprochen.

Wenn die Mollath Richter es ebenso machen wollen, dann könnte es darauf hinaus laufen, dass kurzerhand festgestellt würde, dass Mollath schuldunfähig, aber nicht gefährlich sei, und alles andere nicht geklärt würde.

Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS

Das klingt nicht völlig abwegig.
Wenn ich auch nicht davon ausgehe, dass das in der WA so laufen wird.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 14. Dezember 2013, 14:02:19
Inzwischen werden Beiträge aus dem Psiram-Forum in meinem Namen schon unautorisiert (!) bei Telepolis verlinkt:

http://www.heise.de/tp/foren/S-War-ja-klar-dass-Strate-schnell-reagieren-muss/forum-271463/msg-24516559/read/

http://www.heise.de/tp/foren/S-Re-Lautes-Pfeifen-im-Walde/forum-271463/msg-24516570/read/

Find ich nicht korrekt.
Wer sich das ausleiht, soll sein eigenes Pseudonym benutzen, darf gern auf das Psiram-Forum verweisen und soll ansonsten selbst argumentieren...  :police:



Was meint Team Psiram:
Dulden oder Info an Telepolis?

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 14. Dezember 2013, 22:30:40
Richter a.D. (oder so ähnlich) Joachim Bode widerspricht Gerhard Strate bei Opa:

http://opablog.net/2013/12/14/widerspruch-herr-dr-strate/
Zitat...In der Wiederaufnahme ist die Situation etwas anders: Hier gilt die ursprüngliche Anklage weiter, und so auch die Verfahrenseröffnung, ungeachtet der seitdem ermittelten entlastenden Momente. Deshalb muss neu verhandelt werden.

Das gibt der Regensburger Strafkammer aber längst noch nicht das Recht, so zu tun, als gäbe es diese entlastenden Momente nicht. Und Mollath belastende Gutachten hat das Bundesverfassungsgericht als das entlarvt, was sie sind: Scharlatanerie...
Also, ich habe den BVerfG-Text aber anders in Erinnerung. Da wurde nicht das Gutachten (Pfäfflin) beanstandet, sondern die nicht erfolgte Auseinandersetzung des zuständigen  Gerichts mit eben diesem Gutachten.
http://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg13-056
Zitat... Bei langdauernden  Unterbringungen wirkt sich das zunehmende Gewicht des Freiheitsanspruchs
auch auf die Anforderungen aus, die an die Begründung einer Entscheidung  zu stellen sind. In diesen Fällen engt sich der Bewertungsrahmen des  Strafvollstreckungsrichters ein; mit dem immer stärker werdenden  Freiheitseingriff wächst die verfassungsgerichtliche Kontrolldichte. Dem lässt sich dadurch Rechnung tragen, dass der Richter seine Würdigung eingehender abfasst, sich also nicht etwa mit knappen, allgemeinen Wendungen begnügt, sondern seine Bewertung anhand der dargestellten einfachrechtlichen Kriterien substantiiert offenlegt.... ff
...... Vor diesem Hintergrund durfte das Landgericht sich nicht auf eine bloße  Bezugnahme auf die Ausführungen des Sachverständigen in der mündlichen  Anhörung beschränken. Es hätte vielmehr unter Berücksichtigung weiterer  Hinweise des Sachverständigen und sonstiger Umstände des vorliegenden Falles diese Einschätzungen gegeneinander abwägen und eine eigenständige  Prognoseentscheidung treffen müssen. Im Rahmen einer solchen  eigenständigen Bewertung hätte es darlegen müssen, welche Straftaten  konkret von dem Beschwerdeführer zu erwarten sind, warum der Grad der Wahrscheinlichkeit derartiger Straftaten sehr hoch ist und auf welche  Anknüpfungs- und Befundtatsachen sich diese Prognose gründet...
Das wurde vom BVerfG zu Recht beanstandet; einige Formulierungen im Pfäfflin-Gutachten waren - m.E. mit Bedacht - so gewählt, dass sie eine differenzierte Würdigung des Gerichts implizierten bzw anregen sollten.

Strate selbst hat seinen Text wohl noch etwas überarbeitet.
Ich habe leider das Original-Doc nicht gesichert, deshalb weiß ich nicht, ob diese Passage ürsprünglich so formuliert war (S.3) :
Zitat
http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Erklaerung-der-Verteidigung-2013-12-13.pdf
...,,Das frühere Urteil darf in Art und Höhe der Rechtsfolgen der Tat nicht zum Nachteil des Verurteilten geändert werden, wenn lediglich der Verurteilte, zu seinen Gunsten die Staatsanwaltschaft oder sein gesetzlicher Vertreter die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt hat."

Dies bedeutet, dass statt des Freispruchs nicht etwa auf Geld-oder Freiheitsstrafe erkannt werden darf, wenn sich – entgegen den Erwartungen der Verteidigung – irgendeiner der früher erhobenen Vorwürfe nach der Überzeugung des Gerichts feststellen ließe. Die Beweisaufnahme hinsichtlich dieser Vorwürfe bezweckt allein die Klärung der Frage, ob diese Vorwürfe zutreffen und ob ihre Beweisbarkeit Anlass zu einer erneuten Anordnung der Unterbringung nach § 63 StGB geben könnte.
Ist das zu verneinen, womit ich sicher rechne, müsste der Tenor der für Gustl Mollath günstigen Entscheidung lauten: ,,Das Urteil des Landgerichts Nürnberg-Fürth vom 8.8.2006 wird aufgehoben. Die Anordnung der Unterbringung entfällt. " (Vgl. den Wortlaut des § 373 Abs. 1 StPO)

Nun, das klingt doch seehr defensiv - von einer "vollständigen Rehabilitierung" ist hier keine Rede mehr - Strate geht hoffnungsvoll davon aus, dass sich keine Beweise für die gegen Mollat erhobenen Vorwürfe mehr finden lassen - andernfalls droht eben leider doch wieder §63 StGB
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 16. Dezember 2013, 02:07:41
Zitat von: sweeper am 15. November 2013, 00:12:31In diesem Punkt zumindest kann man Tyko zustimmen:
es geht dort zu wie in einer "dayly soap" - und auch wenn man mal ein paar Folgen verpasst hat, findet man sich schnell wieder zurecht, weil die Handlung erwartbar und ohne Überraschungen abläuft.
Zitat von: sweeper am 13. Dezember 2013, 22:28:48
@EdN:
fühl dich nicht bei allen meinen Statements angesprochen - dieses spezielle bezog sich auf Tami, Segeln 141 oder wie immer der Typ hieß.
Ach nee, das war jetzt Tyko, der einen Film drehen wollte und meinte, dass Strate das Attest in der Luft zerreißt und dass die Reifenstechereien wegen Absurdität gar nicht Gegenstand der neuen Verhandlung werden können.

Nein, ich will keinen Film drehen über den Gustl Mollath.  Nein, wirklich nicht. Ich gehöre in diesem Fall ganz klar zur Popcornfraktion :Popcorn:

Und deine Erinnerung trügt dich zwei weitere Male, vielleicht ist es auch nur eine Überdramatisierung beim Daily-Soap-Konsum. Ich würde nicht formulieren, dass Strate das Attest in der Luft zerreißt. Nein, das schreibe ich anders. Und zu den Reifenstechereien habe ich vorsichtiger formuliert.

Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26Du beziehst dich auf die Taten, wie sie vom Gericht festgestellt worden sind. Doch hier ist der erste Ansatzpunkt. Das damalige Urteil ist in seinem Inhalt in höchstem Maße strittig! Irgendwelche Mutmaßungen, dass die Reifenstechereien wirklich von Mollath begangen worden sind, ignorieren z. B. mal eben, die von mir neu verlinkten Urkundenfälschungen des POK, dazu noch den ganzen anderem Murks. Meine Rückmeldung zu deiner Theorie: die steht auf einem wackeligen Fundament, was diese Anlasstaten (Reifenstechereien) betrifft.
Zitat von: Tyko am 01. September 2013, 19:29:58
ZitatIch hege Zweifel, ob die Reifenstechereien überhaupt verhandelt werden. Dieser fehlende Eröffnungsbeschluss zu den Sachbeschädigungen ist keine Lappalie, die bei einem neuen Verfahren einfach nebenbei geheilt werden könnte. Das ist aber eine so exotische Rechtsfrage, dass da niemand eine sichere Prognose abgeben kann.

@ sweeper, mein Tipp ist, dass Frau Maske schweigen wird. Tut sie das, wird der Prozess nicht lange dauern. Und die Reifenstechereien sehe ich noch nicht sicher in der Verhandlung. Die übrigen Zeugen können dann auch nichts mehr bewirken. Bei dem Attest und Reichel sehe ich für Strate kein Problem. Die Schwachpunkte sind doch schon im alten Faden aufgezählt worden. Er wird einen erfahrenen Gerichtsmediziner als Experten verpflichten und der wird klare Worte finden.

Du hast dazu geschrieben

Zitat von: sweeper am 01. September 2013, 19:55:16
@Tyko:
Ich stimme zu in der Einschätzung, dass die Reifenstechereien wohl außen vor bleiben werden.

Und auch das ist eine Einschätzung, die durchaus im September als stimmig zu bewerten ist.

Ich würde mich auch nicht als Mollathfan sehen. Nee, wirklich nicht.

Zitat von: sweeper am 13. Dezember 2013, 13:45:48
@Belbo:

Es ist jedenfalls bezeichnend, dass die vorgeworfenen Reifenstechereien tatsächlich Bestandteil der WA sind - im Gegensatz zu den vollmundigen Prognosen einiger missionarischer Mollath-Fans hier im Forum.

Woher weißt du eigentlich, dass die Reifenstechereien Bestandteil des neuen Verfahrens sein werden? (So deute ich deine Aussage dazu.) Ich habe da doch nichts verpasst. Es wird zur Zeit von der Staatsanwaltschaft geprüft. Doch das ist üblich. Geändert hat sich doch nichts an dieser Möglichkeit: Strate kann die Reifenstechereien ins Verfahren gelangen lassen, wenn es ihm vorteilhaft erscheint, weil er, falls Bedenken auftauchen sollten, kräftig auf die Bremse treten könnte, indem er auf das Verböserungsverbot verwiese. Ob er damit Erfolg hätte, ist offen. Doch die Option hätte er.

Bei der neuen Erklärung finde ich spannend, dass er schreibt

ZitatSeite 3:
Unabhängig von der Aufregung um die angeordnete „psychiatrische Untersuchung“, die ein
Sturm im Wasserglas ist, kann ich im Moment nur den Eindruck schildern, dass die nunmehr
zuständige Strafkammer – entgegen meinen früheren Erwartungen – durchaus bemüht ist, in
der neuen Hauptverhandlung eine möglichst umfassende Aufklärung
der gegen Gustl Mollath
ursprünglich erhobenen Vorwürfe vorzunehmen.

Und richtig spannend wird es hierbei

ZitatSeite 3
Da Gustl Mollath nach der mit Beschluss des Amtsgerichts Nürnberg vom 29.12.2005 erfolg-
ten Vorlegung der Sache an das Landgericht Nürnberg-Fürth die gesetzlich vorgesehene
Anhörung gemäß § 270 Abs. 4 StPO zur Vornahme einzelner Beweiserhebungen versagt
worden war, habe ich in entsprechender Anwendung dieser Vorschrift nunmehr beim Landge-
richt Regensburg verschiedene Beweiserhebungen beantragt. Diese beziehen sich auf die in
Form eines Beweisantrags behauptete Teilnahme der geschiedenen Ehefrau Mollaths an
illegalen Geldgeschäften in der Schweiz.

Das ist das, was am meisten Spannung verspricht. :Popcorn:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 16. Dezember 2013, 07:03:23
Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 02:07:41
Das ist das, was am meisten Spannung verspricht. :Popcorn:
Was wird sich dabei herausstellen? Bestimmt, dass Frau M einen gefährlichen Mitwisser aus dem Weg räumen wollte:
Zitatich habe mich nur gewehrt

BTW, Tyko, ich habe da gleich noch eine Frage an Dich:
ZitatMein Ziel ist es, die damaligen Opferländer Deutschlands zu bereisen und zu informieren: Polen, Tschechien, Holland, Frankreich, Großbritannien, die USA. Die Länder, die Deutschland und seine Menschen schon mal erleben mussten, müssen wissen, was hier los ist.
http://www.focus.de/politik/deutschland/nach-entlassung-aus-psychiatrie-gustl-mollath-in-der-nacht-erscheinen-mir-horrorfratzen_id_3471790.html
Was meinst Du, wird man dort wissen wollen, was hier los ist? Werden die Alliierten dem Herrn M. zu Hilfe eilen, um den Laden hier aufzuräumen?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 16. Dezember 2013, 09:36:48
Zitat von: bayle am 16. Dezember 2013, 07:03:23
Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 02:07:41
Das ist das, was am meisten Spannung verspricht. :Popcorn:
Was wird sich dabei herausstellen? Bestimmt, dass Frau M einen gefährlichen Mitwisser aus dem Weg räumen wollte:
Zitatich habe mich nur gewehrt

BTW, Tyko, ich habe da gleich noch eine Frage an Dich:
ZitatMein Ziel ist es, die damaligen Opferländer Deutschlands zu bereisen und zu informieren: Polen, Tschechien, Holland, Frankreich, Großbritannien, die USA. Die Länder, die Deutschland und seine Menschen schon mal erleben mussten, müssen wissen, was hier los ist.
http://www.focus.de/politik/deutschland/nach-entlassung-aus-psychiatrie-gustl-mollath-in-der-nacht-erscheinen-mir-horrorfratzen_id_3471790.html
Was meinst Du, wird man dort wissen wollen, was hier los ist? Werden die Alliierten dem Herrn M. zu Hilfe eilen, um den Laden hier aufzuräumen?

Schon das stalking von Frau Klarsfeld, har er ja mit seinem antifaschistischen Kampf verschleiern wollen..... inzwischen sieht nicht nur er sich in der Tradition der "Weissen Rose" und das finden leider nicht alle peinlich $)

http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30389
ZitatHerr Mollath ermutigte Studenten sich zu engagieren und stellte eine Verbindung her zu den Flyer des Forums und zu dem Flugblatt der Sophie Scholl.
http://muschelschloss.blogspot.co.at/2013/06/mollath-aktion-weisse-rose-merk.html

http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/mollath_keine_beweise_paris_162170
,,Es gibt keinen Koffer oder Beweismaterial", sagte die 74-Jährige dem Kurier. ,,Aber etwas Anderes." Mollath hatte ihr seit 1998 öfter geschrieben. Die Briefe waren auf gelbem Papier, weswegen sie sich erinnerte. ,,Alle per Einschreiben." Noch heute hat sie diese in einem Ordner abgelegt. Mollath hatte Klarsfeld 1998 für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen. Immer wieder schrieb er im Laufe der nächsten Jahre ihr und anderen Politikern, darunter dem damaligen Bundesaußenminister Joschka Fischer, Bundespräsidenten Roman Herzog oder der Grünen-Politikerin Amelie Bundenbach.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 16. Dezember 2013, 13:48:32
Zitat von: Belbo am 16. Dezember 2013, 09:36:48

Schon das stalking von Frau Klarsfeld, har er ja mit seinem antifaschistischen Kampf verschleiern wollen..... inzwischen sieht nicht nur er sich in der Tradition der "Weissen Rose" und das finden leider nicht alle peinlich $)

http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30389
ZitatHerr Mollath ermutigte Studenten sich zu engagieren und stellte eine Verbindung her zu den Flyer des Forums und zu dem Flugblatt der Sophie Scholl.
http://muschelschloss.blogspot.co.at/2013/06/mollath-aktion-weisse-rose-merk.html

http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/mollath_keine_beweise_paris_162170
,,Es gibt keinen Koffer oder Beweismaterial", sagte die 74-Jährige dem Kurier. ,,Aber etwas Anderes." Mollath hatte ihr seit 1998 öfter geschrieben. Die Briefe waren auf gelbem Papier, weswegen sie sich erinnerte. ,,Alle per Einschreiben." Noch heute hat sie diese in einem Ordner abgelegt. Mollath hatte Klarsfeld 1998 für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen. Immer wieder schrieb er im Laufe der nächsten Jahre ihr und anderen Politikern, darunter dem damaligen Bundesaußenminister Joschka Fischer, Bundespräsidenten Roman Herzog oder der Grünen-Politikerin Amelie Bundenbach.

Das nennst Du Stalking? Ich habe den Eindruck, Du weißt gar nicht, was Stalking ist, oder Du blubberst mit Wörtern mit negativer Konnotation rum, um deine Vorurteile zu unterstreichen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 16. Dezember 2013, 14:06:59
Zitat von: bayle am 16. Dezember 2013, 07:03:23
Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 02:07:41
Das ist das, was am meisten Spannung verspricht. :Popcorn:
Was wird sich dabei herausstellen? Bestimmt, dass Frau M einen gefährlichen Mitwisser aus dem Weg räumen wollte:
Zitatich habe mich nur gewehrt

Zweierlei verspricht Spannung: zum einen die Möglichkeit, dass da doch einer leakt, was er schon immer mal hat an die Öffentlichkeit bringen wollen, zum anderen, wie du dich dabei zur Sache verhältst. :kaffee

Bei einem Interview ist es immer spannend zu sehen, wer was als wichtig erachtet. Ich finde das hier aufschlussreich

ZitatEs gibt einige namhafte Verlage, die Interesse haben. Aber der Vertrieb meines Buches soll keinesfalls über Amazon erfolgen. In dieser Hinsicht habe ich Prinzipien, das möchte ich nicht unterstützen, dass Buchläden aussterben. Deshalb muss mir das der Herausgeber garantieren. Konnte bislang aber keiner.

Ausland? Wenn die Geschichte gut erzählt ist, ... Doch sind die Zweifel berechtigt,
ob Mollath es überhaupt glücken wird, ein Buch hervorzubringen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 16. Dezember 2013, 14:42:15
Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 14:06:59
Zweierlei verspricht Spannung: ..., zum anderen, wie du dich dabei zur Sache verhältst. :kaffee
Aber habe ich Dir doch schon gesagt (#728 (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg156480#msg156480)), ich schenk Dir mein Klavier!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 16. Dezember 2013, 15:10:47
Zitat von: ErpelderNacht am 16. Dezember 2013, 13:48:32
Zitat von: Belbo am 16. Dezember 2013, 09:36:48

Schon das stalking von Frau Klarsfeld, har er ja mit seinem antifaschistischen Kampf verschleiern wollen..... inzwischen sieht nicht nur er sich in der Tradition der "Weissen Rose" und das finden leider nicht alle peinlich $)

http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30389
ZitatHerr Mollath ermutigte Studenten sich zu engagieren und stellte eine Verbindung her zu den Flyer des Forums und zu dem Flugblatt der Sophie Scholl.
http://muschelschloss.blogspot.co.at/2013/06/mollath-aktion-weisse-rose-merk.html

http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/mollath_keine_beweise_paris_162170
,,Es gibt keinen Koffer oder Beweismaterial", sagte die 74-Jährige dem Kurier. ,,Aber etwas Anderes." Mollath hatte ihr seit 1998 öfter geschrieben. Die Briefe waren auf gelbem Papier, weswegen sie sich erinnerte. ,,Alle per Einschreiben." Noch heute hat sie diese in einem Ordner abgelegt. Mollath hatte Klarsfeld 1998 für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen. Immer wieder schrieb er im Laufe der nächsten Jahre ihr und anderen Politikern, darunter dem damaligen Bundesaußenminister Joschka Fischer, Bundespräsidenten Roman Herzog oder der Grünen-Politikerin Amelie Bundenbach.

Das nennst Du Stalking? Ich habe den Eindruck, Du weißt gar nicht, was Stalking ist, oder Du blubberst mit Wörtern mit negativer Konnotation rum, um deine Vorurteile zu unterstreichen.

Yepp, das nenne ich stalking aber das ist wohl etwas ungenau es heisst wohl Nachstellung..

http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__238.html

1) Wer einem Menschen unbefugt nachstellt, indem er beharrlich [...] 2.
    unter Verwendung von Telekommunikationsmitteln oder sonstigen Mitteln der Kommunikation oder über Dritte Kontakt zu ihm herzustellen versucht, [...] und dadurch seine Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt....
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. Dezember 2013, 16:17:10
Hallo Tyko,

schön, dass du mal wieder vorbeischaust!
Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 02:07:41
Zitat von: sweeper am 13. Dezember 2013, 13:45:48
@Belbo:

Es ist jedenfalls bezeichnend, dass die vorgeworfenen Reifenstechereien tatsächlich Bestandteil der WA sind - im Gegensatz zu den vollmundigen Prognosen einiger missionarischer Mollath-Fans hier im Forum.

Woher weißt du eigentlich, dass die Reifenstechereien Bestandteil des neuen Verfahrens sein werden? (So deute ich deine Aussage dazu.) Ich habe da doch nichts verpasst. Es wird zur Zeit von der Staatsanwaltschaft geprüft. Doch das ist üblich. Geändert hat sich doch nichts an dieser Möglichkeit: Strate kann die Reifenstechereien ins Verfahren gelangen lassen, wenn es ihm vorteilhaft erscheint, weil er, falls Bedenken auftauchen sollten, kräftig auf die Bremse treten könnte, indem er auf das Verböserungsverbot verwiese. Ob er damit Erfolg hätte, ist offen. Doch die Option hätte er.
Na, wenn es Mollath um eine vollständige Rehabilitierung geht, dann müsste dieser Punkt doch in seinem eigenen Interesse verhandelt werden. Falls es sich so verhält wie von Strate und den Unterstützern vorgeworfen, dann gibt es doch angeblich keine verwertbaren Beweise. Das wäre doch ein Trumpf für Anwalt und Mandanten, den sie sich nicht entgehen lassen sollten!
Andererseits gibt es noch andere Beteiligte in dem Prozess - die "inkriminierten" Personen (wie z.B. Brixner oder der polizeiliche Ermittler) wollen doch sicher ebenfalls beweisen, dass sie sich damals korrekt verhalten haben und werden alles belastende Material zusammentragen incl. Zeugen.

ZitatBei der neuen Erklärung finde ich spannend, dass er schreibt

ZitatSeite 3:
Unabhängig von der Aufregung um die angeordnete ,,psychiatrische Untersuchung", die ein
Sturm im Wasserglas ist, kann ich im Moment nur den Eindruck schildern, dass die nunmehr
zuständige Strafkammer – entgegen meinen früheren Erwartungen – durchaus bemüht ist, in
der neuen Hauptverhandlung eine möglichst umfassende Aufklärung
der gegen Gustl Mollath
ursprünglich erhobenen Vorwürfe vorzunehmen.
Dann haben sie sich aber den falschen Pressesprecher ausgesucht  8)

ZitatUnd richtig spannend wird es hierbei

ZitatSeite 3
Da Gustl Mollath nach der mit Beschluss des Amtsgerichts Nürnberg vom 29.12.2005 erfolg-
ten Vorlegung der Sache an das Landgericht Nürnberg-Fürth die gesetzlich vorgesehene
Anhörung gemäß § 270 Abs. 4 StPO zur Vornahme einzelner Beweiserhebungen versagt
worden war, habe ich in entsprechender Anwendung dieser Vorschrift nunmehr beim Landge-
richt Regensburg verschiedene Beweiserhebungen beantragt. Diese beziehen sich auf die in
Form eines Beweisantrags behauptete Teilnahme der geschiedenen Ehefrau Mollaths an
illegalen Geldgeschäften in der Schweiz.

Das ist das, was am meisten Spannung verspricht. :Popcorn:
Schaunmermal.
Mollath wird sich dann die Frage gefallen lassen müssen, warum er 1. seine Frau (so behauptet er ja) in die Schweiz begleitet hat, 2. angeblich sein Büro/Faxgerät trotz Wissen und Bedenken zur Verfügung stellte - und 3. entschuldigt ihn das nicht hinsichtlich der ihm vorgeworfenen Gewalttätigkeiten seiner Frau gegenüber - schon gar nicht, wenn er er lt 1. und 2. als ihr Komplize agiert hat.

Ich frage mich ernsthaft:

Wie will er seine vollständige Rehabilitierung erreichen, wenn er weiterhin mit allen Beschuldigungen so schwammig bleibt und sich (hinsichtlich der vorgeworfenen Körperverletzung) in Schweigen hüllen möchte/sollte?
Das passt doch hinten und vorn nicht zusammen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 16. Dezember 2013, 16:18:53
Zitat von: Belbo am 16. Dezember 2013, 15:10:47
Zitat
Das nennst Du Stalking? Ich habe den Eindruck, Du weißt gar nicht, was Stalking ist, oder Du blubberst mit Wörtern mit negativer Konnotation rum, um deine Vorurteile zu unterstreichen.

Yepp, das nenne ich stalking aber das ist wohl etwas ungenau es heisst wohl Nachstellung..

http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__238.html

1) Wer einem Menschen unbefugt nachstellt, indem er beharrlich [...] 2.
    unter Verwendung von Telekommunikationsmitteln oder sonstigen Mitteln der Kommunikation oder über Dritte Kontakt zu ihm herzustellen versucht, [...] und dadurch seine Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt....

[/quote]
Bei allem Respekt: Du schreibst Blödsinn.

Zitat§ 238 Nachstellung

(1) Wer einem Menschen unbefugt nachstellt, indem er beharrlich
1.
seine räumliche Nähe aufsucht,
2.
unter Verwendung von Telekommunikationsmitteln oder sonstigen Mitteln der Kommunikation oder über Dritte Kontakt zu ihm herzustellen versucht,
3.
unter missbräuchlicher Verwendung von dessen personenbezogenen Daten Bestellungen von Waren oder Dienstleistungen für ihn aufgibt oder Dritte veranlasst, mit diesem Kontakt aufzunehmen,
4.
ihn mit der Verletzung von Leben, körperlicher Unversehrtheit, Gesundheit oder Freiheit seiner selbst oder einer ihm nahe stehenden Person bedroht oder
5.
eine andere vergleichbare Handlung vornimmt
und dadurch seine Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Auf Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren ist zu erkennen, wenn der Täter das Opfer, einen Angehörigen des Opfers oder eine andere dem Opfer nahe stehende Person durch die Tat in die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung bringt.
(3) Verursacht der Täter durch die Tat den Tod des Opfers, eines Angehörigen des Opfers oder einer anderen dem Opfer nahe stehenden Person, so ist die Strafe Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren.
(4) In den Fällen des Absatzes 1 wird die Tat nur auf Antrag verfolgt, es sei denn, dass die Strafverfolgungsbehörde wegen des besonderen öffentlichen Interesses an der Strafverfolgung ein Einschreiten von Amts wegen für geboten hält.

Frau Klarsfeld fühlte sich offensichtlich nicht gestalkt oder "nachgestellt", sonst hätte sie Mollath angezeigt oder sie hätte so etwas in den Medien verlautbaren lassen.

Deine blühende Phantasie geht mit dir durch.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. Dezember 2013, 16:24:01
@ErpelderNacht:

Jedenfalls hat Mollaths wiederholtes Schreiben an Frau Klarsfeld nicht das benötigte belastende Material zutage gefördert - sonst wäre das schon von den Herren Ritzer, Prantl & Co genüsslich verfrühstückt worden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: ErpelderNacht am 16. Dezember 2013, 16:49:36
Zitat von: sweeper am 16. Dezember 2013, 16:24:01
@ErpelderNacht:

Jedenfalls hat Mollaths wiederholtes Schreiben an Frau Klarsfeld nicht das benötigte belastende Material zutage gefördert - sonst wäre das schon von den Herren Ritzer, Prantl & Co genüsslich verfrühstückt worden.

....oder von Lakotta und Lapp...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. Dezember 2013, 16:57:13
Zitat von: ErpelderNacht am 16. Dezember 2013, 16:49:36
Zitat von: sweeper am 16. Dezember 2013, 16:24:01
@ErpelderNacht:

Jedenfalls hat Mollaths wiederholtes Schreiben an Frau Klarsfeld nicht das benötigte belastende Material zutage gefördert - sonst wäre das schon von den Herren Ritzer, Prantl & Co genüsslich verfrühstückt worden.

....oder von Lakotta und Lapp...
In diesem Fall gäbe es nur für die Mollath-Unterstützerfraktion etwas zu verfrühstücken - die von Gustl Mollath behaupteten Koffer voller Faxe nämlich, aus denen das Ausmaß der Schwarzgeldverschiebungen hervorgehen soll.

Lakotta und Lapp verfrühstücken eher verloren geglaubte Mutter-Bilder, Ausweise und scharf geschliffene Schraubenzieher ...
(Belbos Lieblingsstichwort => "In seinem Gewächshaus im Garten steht in grüner Schürze ein Mann und mischt dort verschiedene Arten von Gift gegen Blattläuse an. Die HeckenschereDer Schraubenzieher funkelt und blitzt...! )

Nein. derlei Effekthascherei ist geschmacklos - egal von welcher Seite.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 16. Dezember 2013, 17:01:23
Zitat von: ErpelderNacht am 16. Dezember 2013, 16:18:53
Zitat von: Belbo am 16. Dezember 2013, 15:10:47
Zitat
Das nennst Du Stalking? Ich habe den Eindruck, Du weißt gar nicht, was Stalking ist, oder Du blubberst mit Wörtern mit negativer Konnotation rum, um deine Vorurteile zu unterstreichen.

Yepp, das nenne ich stalking aber das ist wohl etwas ungenau es heisst wohl Nachstellung..

http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__238.html

1) Wer einem Menschen unbefugt nachstellt, indem er beharrlich [...] 2.
    unter Verwendung von Telekommunikationsmitteln oder sonstigen Mitteln der Kommunikation oder über Dritte Kontakt zu ihm herzustellen versucht, [...] und dadurch seine Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt....

Bei allem Respekt: Du schreibst Blödsinn.

Zitat§ 238 Nachstellung

(1) Wer einem Menschen unbefugt nachstellt, indem er beharrlich
1.
seine räumliche Nähe aufsucht,
2.
unter Verwendung von Telekommunikationsmitteln oder sonstigen Mitteln der Kommunikation oder über Dritte Kontakt zu ihm herzustellen versucht,
3.
unter missbräuchlicher Verwendung von dessen personenbezogenen Daten Bestellungen von Waren oder Dienstleistungen für ihn aufgibt oder Dritte veranlasst, mit diesem Kontakt aufzunehmen,
4.
ihn mit der Verletzung von Leben, körperlicher Unversehrtheit, Gesundheit oder Freiheit seiner selbst oder einer ihm nahe stehenden Person bedroht oder
5.
eine andere vergleichbare Handlung vornimmt
und dadurch seine Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Auf Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren ist zu erkennen, wenn der Täter das Opfer, einen Angehörigen des Opfers oder eine andere dem Opfer nahe stehende Person durch die Tat in die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung bringt.
(3) Verursacht der Täter durch die Tat den Tod des Opfers, eines Angehörigen des Opfers oder einer anderen dem Opfer nahe stehenden Person, so ist die Strafe Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren.
(4) In den Fällen des Absatzes 1 wird die Tat nur auf Antrag verfolgt, es sei denn, dass die Strafverfolgungsbehörde wegen des besonderen öffentlichen Interesses an der Strafverfolgung ein Einschreiten von Amts wegen für geboten hält.

Frau Klarsfeld fühlte sich offensichtlich nicht gestalkt oder "nachgestellt", sonst hätte sie Mollath angezeigt oder sie hätte so etwas in den Medien verlautbaren lassen.

Deine blühende Phantasie geht mit dir durch.
[/quote]

Na Frau Klarsfeld ist ja nicht blöd und stachelt eine verkrachte Existenz die nach einer Insolvenz die eigene Selbstverachtung dadurch bekämpfen muss dass sie sich mit berühmten Menschen gemein macht (Papst etc.) und jährlich irgendwelche Prozesse vom Zaun bricht, noch an. Die meisten der Beteiligten aus jener Zeit haben ihn ja nicht umsonst gefürchtet bzw. gemieden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 16. Dezember 2013, 17:20:43
@Belbo

Mir fällt eine Menge an Hypothesen ein zur Genese und zur Bewertung der Vorgänge, aber ich ziehe es vor, das Meiste davon für mich zu behalten. Es ist nicht überprüfbar. Ich bitte Dich um mehr Zurückhaltung.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 16. Dezember 2013, 17:38:35
Zitat von: bayle am 16. Dezember 2013, 17:20:43
@Belbo

Mir fällt eine Menge an Hypothesen ein zur Genese und zur Bewertung der Vorgänge, aber ich ziehe es vor, das Meiste davon für mich zu behalten. Es ist nicht überprüfbar. Ich bitte Dich um mehr Zurückhaltung.

Du hast ja recht, ich finde es nur nicht fair, dass  Frau Wolff mit ihren Interpretationen und Phantastereien der damaligen Geschehnisse einen der Beteiligten nach dem anderen persönlich fertig macht, während die m.E. wahrscheinlichere Version aus (inzwischen) falsch verstandener Rücksicht auf Herrn Mollath immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird.

Die von Dir zu recht eingeforderte Überprüfbarkeit findet eben wenn es um den Richter, die Ehefrau die Gutachter und all die anderen Denunzierten geht  nicht statt. Da darf frei fabuliert werden.

Um Dir zuvor zu kommen, nein man sollte sich nicht auf das Niveau des Wolffsrudels herunterziehen lassen, wenn der egozentrische Querulant anfängt an historischer Stelle von der "Weissen Rose" zu faseln geht mir halt die Hutschnur hoch.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 16. Dezember 2013, 18:08:33
Zitat von: bayle am 16. Dezember 2013, 07:03:23BTW, Tyko, ich habe da gleich noch eine Frage an Dich:

...

Was meinst Du, wird man dort wissen wollen, was hier los ist? Werden die Alliierten dem Herrn M. zu Hilfe eilen, um den Laden hier aufzuräumen?

Ich habe die Vermutung, dass du mich doch eher als einen Mollath-Fan siehst. Wenn das so ist, wäre es gut, wenn du deinen Blick leicht veränderst, um mich nicht gänzlich misszuverstehen. Ich bin eben kein Mollath-Fan. Das sollte man meinen Beiträgen anmerken. Es gibt da zwar eine gewisse Nähe zu den Mollath-Fans, doch ist das meiner Schwäche geschuldet: ich bin Quartals-Nascher vom "Fall Mollath".

Und du bist einer, der sich immer wieder mit Beiträgen anbietet, neugierig zu bleiben, wie sich das entwickelt.

ZitatAlter Mollath-Faden, Beitrag 265, 5. Juli 2013

Es kommt vor, dass ich mich zu Sachverhalten äußere, von denen ich nur eine ungenaue Vorstellung habe; und ich bin dann gelegentlich gezwungen, zurück zu rudern.

Und du machst das dann auch: zurückpaddeln. Respekt.  8)

ZitatAlter Mollath-Faden, Beitrag 500, 10. Juli 2013

Ich kenne mich da nicht aus, aber vielleicht ist es einfach Vorschrift, und niemand hat Veranlassung gesehen, davon abzuweichen. Das meiste Elend in der Welt rührt ja nicht aus der Bösartigkeit, sondern aus der Gleichgültigkeit.
Im Übrigen aber bin ich ein Freund der Bürokratie, denn ihr Gegenteil ist die Willkür.

Ohlala, der hat es in sich.

Zitat von: bayle am 12. August 2013, 19:42:18Ich kann nur für mich sprechen: ich weiß nicht, ob Mollath heute psychisch krank ist (möglich wäre es), und ich halte es für wahrscheinlich dass er es vor einiger Zeit war; da gibt es überreichliche Indizien.

Damit liegen wir gar nicht mal weit auseinander. ::)

Zitat von: bayle am 18. August 2013, 18:11:45Ich vermute ebenso, dass es zu einem Freispruch aus Mangel an Beweisen kommen wird, aber ich will mich mangels Kompetenz da nicht festlegen. Das sind dann aber weiterhin schlechte Voraussetzungen, dem Richter Rechtsbeugung und den Gutachtern Nachlässigkeit/Unwissenschaftlichkeit  nachzuweisen. Noch mal die Frage nach Deiner Prognose: Wird der Herr M., wird die Schar seiner Verteidiger mit diesem Ergebnis zufrieden sein?

Und auch das ist eine realistische Einschätzung.

Zitat von: bayle am 10. September 2013, 11:48:46Die Fülle der Indizien für eine Wahnkrankheit Mollaths bei Leipziger ist erdrückend scheinbar erdrückend, zu ihnen gehört nicht zuletzt die offensichtliche affektive Störung. Das war eine Blickdiagnose, da musste nicht nachgebohrt werden.

Und hier ist der Bruch bei uns. Leipziger liefert mit seinem Gutachten die Branntwein-Praline in dieser Mischung. Bad Taste.

Zitat von: bayle am 11. September 2013, 17:58:52
ZitatSascha Pommrenke sagte am 11. September 2013 um 15:01 :
Geben Sie doch mal eine Definition von Wahn
Herr Pommrenke, gibt es das überhaupt, einen Wahn? Ist das nicht eine Erfindung der Psychiatrie? Sie kennen doch die Diskussion bei Zettels Raum. Dort ist vier- oder fünfmal eine Wahndefinition, die mit verschiedenen Worten auf den gleichen Kern deutete, gegeben worden. Ich bin sicher, auch die sechste und siebente Definition wird Sie nicht befriedigen.

Zitat[bayle]: Ist es keine Größenidee, wenn Herr M. meint, er habe mit 4 Faxblättern die größte Friedensdemonstration der Welt ausgelöst?
[Pommrenke]: Das ist Ausdruck eines grandios übersteigerten Größenselbst. Und? Ich lese bei ihnen ständig solche Übersteigerungen heraus ...
Im ersten Satz stimmen Sie mir zu 100% zu, im zweiten Satz erklären sie meine Meinung zu einer Übertreibung, und im weiteren Text erklären Sie diese Größenidee für nicht pathologisch. Auf diese Weise kann man jede Psychopathologie weg-,,diskutieren".

Zitat[Pommrenke]: ... möchte ich eine Definiton von bizarr von Ihnen bekommen.
Würde Sie diese Definition zufriedenstellen?
http://www.youtube.com/watch?v=IqhlQfXUk7w
Wahrscheinlich nicht, denn auch das kann man als Protest gegen Menschenrechtsverletzung deuten, wenn man bereit ist, die Verminderung von selbstverursachtem Gestank als Menschenrechtsverletzung zu deuten, so wie Sie das tun.

Zitatgabrielewolff sagte am 11. September 2013 um 15:58 :
Was gerne ausgeblendet wird, ist der Umstand, daß diese heimlichen Beobachtungen unter verfassungswidriger Freiheitsentziehung getroffen wurden und damit nicht verwertbar waren.
Das hat schon was von Palmström.

Zitat[Wolff]: komplett fehlinterpretiertes Schreiben des Probanden:
Die Forderung des Bundeskanzlers ist ein persönlicher Erfolg des Probanden. Sie machen daraus: Er freue sich darüber, dass der Bundeskanzler der gleichen Ansicht wie er sei, und dann sagen Sie, das sei nicht pathologisch.

Die Verhaltensbeobachtung (,,Kernseife" etc.) ist aus einem von vornherein begrenzten stationären Aufenthalt. Diesen Aufenthalt hat es nur gegeben, weil sich Herr M. vorher geweigert hat, in aller Ruhe und in aller Freiheit mit einem Psychiater zu sprechen. Sie mögen ja der Ansicht sein, dass es besser ist, statt einen Ausweg zu suchen, einen Quasi-Hungerstreik mit heimlicher Nahrungsaufnahme zu inszenieren, auf seine Menschenrechte zu pochen etc. pp. Ich bin nicht dieser Ansicht: ich halte das für krass unvernünftig, für den Ausdruck einer psychischen Erkrankung.

Für diejenigen aus dem FMM (Free Mollath Movement), die nicht nur an der Bestätigung der eigenen Meinung interessiert sind (auch wenn mir scheint, dass es nicht viele sind), hier einige Links, wo viele Details in aller Ausführlichkeit diskutiert werden:

Was ist ein Querulantenwahn?
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149942#msg149942
Ein (anderes) Beispiel
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg147177#msg147177

Der Fall Mollath (Beginn 12/12):
http://forum.psiram.com/index.php?topic=10168.0
Neues zu Mollath (Beginn am 06.08.12):
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.0
und last not least dieser Faden hier
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.0
Unsere beiden Blog-Beiträge (mit den jeweiligen Diskussionen):
http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-verschworung-oder-wahn/
http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-ein-zwischenstand/
Und noch Zettels Raum:
http://zettelsraum.blogspot.de/2013/07/anmerkungen-zum-fall-gustl-mollath.html
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath.html

Für einzelne Themen.
[edit: Für alle Adressen, die aus Psiram herausführen, bitte den Link kopieren, in die Adresszeile des Browsers einfügen und das führende "anonym to" manuell löschen; ansonsten wird der Anker im Text abgeschnitten]

Frau Lakotta und das Harald-Schmidt-Erlebnis
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-3.html#msg100229
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-13.html#msg100714
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-13.html#msg100729

Das Krach-Attest
http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-ein-zwischenstand/#comment-26709
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-18.html#msg101704

Das Reichel-Attest
http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-verschworung-oder-wahn/#comment-26470
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145808#msg145808
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148803#msg148803
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg144838#msg144838
   Verfügbarkeit eines Gerichtsmediziners
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149022#msg149022


Die Wörthmüller-Episode
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg144939#msg144939
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145882#msg145882 ff.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145958#msg145958 ff.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148103#msg148103 ff.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149108#msg149108 (Disput mit Frau Wolff)

Der Zeuge Braun
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg145761#msg145761

Duraplus-Ordner
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-18.html#msg101715

Brisante Dokumente bei Klarsfeld
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145857#msg145857 ff.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145863#msg145863
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145865#msg145865 f.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145963#msg145963

Die innere Stimme des Gewissens
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-13.html#msg100732
Wie geht Herr García damit um?
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-13.html#msg100734
Wie kann man das bewerten?
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-13.html#msg100761
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-14.html#msg100811

Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-4.html#msg100272
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-8.html#msg100399
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg144221#msg144221

Anlasstaten
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-5.html#msg100296
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg150076#msg150076

Ferngutachten
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg147913#msg147913
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg147918#msg147918

Ein paar Anmerkungen zu Details aus dem Leipziger-Gutachten
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148050#msg148050

Das Gutachten Pfäfflin
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148108#msg148108

,,Gutachten" Weinberger
Voreingenommenheit Weinbergers
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg145361#msg145361
kurzer Textkommentar
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148150#msg148150
Rolle des Weinberger-Textes beim GBA:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148817#msg148817

Grundsätzliche Bemerkungen zu den Gutachten
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-17.html#msg101612
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-17.html#msg101607
Selektive Darstellung durch die Verteidigung
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg143568#msg143568


Im Reich der Spekulation:
Was ist wirklich passiert?
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-15.html#msg100851

Herr Mollath auf der GAG, Märtyrer mit Nachhilfe
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148245#msg148245
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148281#msg148281

Strates Motivation
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148703#msg148703

Wie wird es weitergehen?
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145615#msg145615
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148746#msg148746

Einfluss der Politik
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149034#msg149034

Und: ist dieser bayle überhaupt Psychiater?
http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-verschworung-oder-wahn/#comment-26416

Und das ist eine Fleißarbeit, die ich einfach mal zitiere, um sie griffbereit zu haben. Wenn ich
da fragen dürfte nach einem Link, dann mach ich das mal. Ich habe die Stelle nicht
mehr gefunden, wo du im Wolff-Blog erklärst, was Wissenschaft so ist. Eines der Highlights.  :D

Ich habe das einmal in einer stillen nachmittäglichen Stunde zusammengesucht, um dir
wenigstens die Möglichkeit zu geben, deinen Blick leicht zu erweitern auf das, was ich
so schreibe, auf das, was ich so denke. Auch wenn du das vielleicht nicht so sehen magst,
ich lese deine Beiträge aufmerksam. :grins2:

Also auch eine Antwort zu dem Focus-Interview von Mollath. Ich finde, es ist ihm schlecht
geglückt. Er scheint gerade diese Post-Euphorie-Phase zu durchlaufen. Gut möglich, dass da
eine realistischere Phase folgen wird, in der er sich von einigen Prinzipien trennen wird. Wenn
Mollath gut beraten ist, dann behält er im Blick, was seine Geschichte auszeichnet, was sie
von anderen unterscheidet. Es sieht aber fast schon so aus, dass man ihm dafür die Daumen drücken
muss.  :o
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. Dezember 2013, 18:49:14
Zitat von: Belbo am 16. Dezember 2013, 17:38:35
Du hast ja recht, ich finde es nur nicht fair, dass  Frau Wolff mit ihren Interpretationen und Phantastereien der damaligen Geschehnisse einen der Beteiligten nach dem anderen persönlich fertig macht, während die m.E. wahrscheinlichere Version aus (inzwischen) falsch verstandener Rücksicht auf Herrn Mollath immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird.

Die von Dir zu recht eingeforderte Überprüfbarkeit findet eben wenn es um den Richter, die Ehefrau die Gutachter und all die anderen Denunzierten geht  nicht statt. Da darf frei fabuliert werden.

Um Dir zuvor zu kommen, nein man sollte sich nicht auf das Niveau des Wolffsrudels herunterziehen lassen, wenn der egozentrische Querulant anfängt an historischer Stelle von der "Weissen Rose" zu faseln geht mir halt die Hutschnur hoch.

Das geht mir genauso, Belbo.
Diese spezielle Konstellation erinnert an das Fiasko der ersten Verhandlung, als Mollath sich - in Verkennung der Situation, aber wohl inspiriert durch den "genius loci" - als Opfer im Sinne der Nürnberger Prozesse (http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/nz-news/wer-ist-gustl-mollath-wirklich-1.2576199) inszenierte anstatt sich zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen zu äußern.

Jetzt gab es diese Diskussionsveranstaltung an der LMU (http://www.synapse-redaktion.de/synapseforum/), bei der er die studentischen Zuhörer offenbar in ähnlicher Intention "einstimmen" wollte.
Lt Augenzeugen-Berichten im Wolff-Blog und bei Opa nahm diese Veranstaltung wohl einen eigenartigen Verlauf, und offizielle Berichte dazu habe ich außer an diesen genannten Stellen nirgendwo gefunden.

Zitathttp://opablog.net/2013/12/15/uni-munchen-1943-und-2013-synapse-forum-am-13-12-2013/
...Herr Mollath ermutigte Studenten sich zu engagieren und stellte eine Verbindung her zu den Flyer des Forums und zu dem Flugblatt der Sophie Scholl.
Alle Redner erhielten einen Nikolaus, auch Gustl Mollath. Da Herr Mollath
einen knallroten Anorak trug, wurde ihm zugerufen ,,Herr Mollath, Sie sind
der Weihnachtsmann" (Aber mit der frohen Botschaft, den Zitaten von Prof. Dieckhöfer ,,Das Wichtigste im Leben ist der Mut" und ,,Dem Zeitgeist auf die Finger schauen" (Adenauer).
Bei Frau Wolff wurde offenbar ein kritischer Beitrag eines Herrn Rudolf Winzen entfernt, der sich darüber beschwerte, dass von der Mollath-Unterstützerfraktion, insbesondere Herrn Stephany selbst, störende Zwischenrufe kamen.
Dies findet ein bestätigendes Echo in einem Beitrag von F.Weinberger:
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30405
Dr. Weinberger sagte am 16. Dezember 2013 um 00:25 :
..."Die anschließende Diskussion war teilweise spannungsgeladen," schreib Stephany weiter, ,,da zwei Welten auf einander trafen. Die durchaus interessierten Medizin-Studenten wollten vor allem die medizinischen Fragen akzeptieren und die ältere Teilnehmer bestanden darauf, den Fall Mollath auch gesellschaftspolitisch zu diskutieren..." Erfreulicherweise erwiesen sich diese aufgeweckten Medizinstudent/inn/en gegen die abgedroschenen 68er Phrasen resistent, die einige ,,ältere Teilnehmer" teilweise immer wieder anbrachten. Und erfreulicherweise war es just die psychoanalytisch tätige Frau Dr. Ziegert, die sie in ihre Grenzen wies.

Dr. Weinberger
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 16. Dezember 2013, 18:53:39
Zitat von: sweeper am 16. Dezember 2013, 16:17:10
Hallo Tyko,

schön, dass du mal wieder vorbeischaust!

:prosit

Zitat von: sweeper am 16. Dezember 2013, 16:17:10Dann haben sie sich aber den falschen Pressesprecher ausgesucht  8)

Johann Piendl  :rock

Der Mann, der 23 Sekunden benötigte, um zu zeigen, wes Geistes Kind er ist: Vater Beton, Mutter Beton,
er auch ...

Sein großer Auftritt Mitte Juni beginnt bei 4:15
http://www.youtube.com/watch?v=r5PrcGaolTQ

Das ist einer meiner Lieblingsmomente im Fall Mollath! Es ist Piendl schon klar, dass Mollath seit vier
Monaten darauf wartet, dass über seinen WA von Mitte Februar entschieden wird, doch Piendl verweist
auf die bittere Realität, es gebe keine Fristen für so einen Vorgang: das Gericht könne nächste Woche
darüber entscheiden oder in einem Monat oder in einem Jahr oder in fünf Jahren ...

Wenn ich einen Wunsch frei hätte für den Fall Mollath: dann noch mal so einen Auftritt von Piendl kurz vor
dem Prozess fürs Schweizer Fernsehen, auf dass einer leakt, was es da so Spannendes in der EDV einiger
Banken zu finden gibt.

ZitatIch frage mich ernsthaft:

Wie will er seine vollständige Rehabilitierung erreichen, wenn er weiterhin mit allen Beschuldigungen so schwammig bleibt und sich (hinsichtlich der vorgeworfenen Körperverletzung) in Schweigen hüllen möchte/sollte?
Das passt doch hinten und vorn nicht zusammen.

In der Prozessvorbereitungsphase muss das nicht besser kommen, aber im Prozess wäre es schon gut,
wenn da etwas käme. Doch das ist ja das Spannende: Vor einem Jahrzehnt hätte ich nichts erwartet.
Doch nach Wikileaks, Snowden und Co. mag ich das nicht ausschließen, das noch mal etwas nachkommt.
Der Revisionsbericht und die Aktennotiz aus dem Finanzamt sind ja geleakt worden :Popcorn:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. Dezember 2013, 19:05:26
@Tyko:

War ja nun inzwischen schon viel Zeit, dass da dies und das geleakt werden könnte...

Ich kann mir aus dramaturgischen Gründen nur schwer vorstellen, dass das bis zur Verhandlung zurückgehalten wird, falls da was im Busche ist:
es ist Strate ja jetzt schon anzumerken, dass er unbedingt im öffentlichen Gespräch bleiben will mit der Angelegenheit.
Bis zum Frühjahr kann die Zeit noch lang werden - mit versemmelten Interviews  ("Horrorfratzen!") etc.
Da wärs schon gut, wenn man dem Mob ein Appetithäppchen vorwerfen könnte  8)

Das Thema - incl Strates Veröffentlichung von neulich - lockt derzeit keinen Hund hinterm Ofen vor -
deshalb greifen ein paar Übereifrige schon zu Eulenspiegeleien wie hier:
http://www.heise.de/tp/foren/S-War-ja-klar-dass-Strate-schnell-reagieren-muss/forum-271463/msg-24516559/read/

                                                               :rofl2
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 16. Dezember 2013, 19:55:59
Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 18:08:33
Zitat von: bayle am 16. Dezember 2013, 07:03:23BTW, Tyko, ich habe da gleich noch eine Frage an Dich:
...
Was meinst Du, wird man dort wissen wollen, was hier los ist? Werden die Alliierten dem Herrn M. zu Hilfe eilen, um den Laden hier aufzuräumen?
Ich habe die Vermutung, dass du mich doch eher als einen Mollath-Fan siehst. Wenn das so ist, wäre es gut, wenn du deinen Blick leicht veränderst, um mich nicht gänzlich misszuverstehen. Ich bin eben kein Mollath-Fan. Das sollte man meinen Beiträgen anmerken. Es gibt da zwar eine gewisse Nähe zu den Mollath-Fans, doch ist das meiner Schwäche geschuldet: ich bin Quartals-Nascher vom "Fall Mollath".
Das war nicht der Kern meiner Frage. Meine Frage war in aller Unschuld, ob hier nicht eine gewisse Nähe zum Brief an den Bundeskanzler, oder zu den Faxen, die die weltweiten Friedensdemonstrationen verursacht haben, zu erkennen ist. Ist es denn nicht doch auffällig, wenn jemand (im Ernst, nicht als rhetorischer Trick!) glaubt, die ganze Welt würde ihm zu Hilfe eilen, um die Deutsche Justiz in den Staub zu bohren?

Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 18:08:33
Zitat von: bayle am 10. September 2013, 11:48:46Die Fülle der Indizien für eine Wahnkrankheit Mollaths bei Leipziger ist erdrückend scheinbar erdrückend, zu ihnen gehört nicht zuletzt die offensichtliche affektive Störung. Das war eine Blickdiagnose, da musste nicht nachgebohrt werden.
Und hier ist der Bruch bei uns. Leipziger liefert mit seinem Gutachten die Branntwein-Praline in dieser Mischung. Bad Taste.
Wenn wir Freunde werden wollen, dann solltest Du Dir unbedingt einen gewissenhafteren Zitierstil angewöhnen. Ich bin da empfindlich. Meine Meinung musst Du schon mir überlassen.
Zitat von: bayle am 01. Juli 2013, 06:36:53
Ich hatte nun schon mehrfach die traurige Gelegenheit, auf die allgemein akzeptierte Auffassung über das hinzuweisen, was der Inhalt des Begriffs ,,Zitat" ist. Es gibt wieder, was jemand gesagt hat, und nicht, was jemand gesagt haben könnte.
Deshalb noch einmal:
Zitat von: bayle am 10. September 2013, 11:48:46
Die Fülle der Indizien für eine Wahnkrankheit Mollaths bei Leipziger ist erdrückend
Und ich würde es auch begrüßen, wenn Du mich weiterhin mit globalen Urteilen über Gutachten verschonen könntest. In dieser oder jener Einzelfrage wäre ich möglicherweise noch bereit, Dir bei Unklarheiten auszuhelfen - obwohl es mir schon ein wenig schwer fällt, mich da weiterhin zu motivieren.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 16. Dezember 2013, 21:33:30
@ Sweeper, vielleicht haben sie ja schon etwas. Wenn es so wäre, ist es nur zu verständlich,
dass Strate das nicht verrät. Und ein Hinweis darauf könnte sein, dass Strate seine
Beweisanträge nicht irgendwie veröffentlicht. Gehört zwar schon zum Prozess, doch irgendeine
Andeutung habe ich dieser Tage nicht gelesen. Wenn Strate/Mollath wirklich etwas zugespielt
bekommen sollten, dann würden sie es möglichst effektiv einsetzen. Und da können schon
harmlose Schreiben, die, im Vorfeld veröffentlicht, nicht verunsichern, im Prozess eine
beträchtliche Verunsicherung auslösen. Im Gerichtssaal darf man nicht mal eben die Unwahrheit
sagen. Auch wenn es nur selten zur Vereidigung kommt, die kann von den Richtern immer
genutzt werden, um Druck aufzubauen. Und es reicht manchmal eine kleine Lüge, die der Zeuge
korrigieren kann, bevor er vereidigt wird, um jemanden zum Reden zu bringen.

Natürlich wäre es spektakulär, wenn so etwas Großes wie ein Revisionsbericht geleakt würde,
doch auch schon eine Aktennotiz, wie im Fall Jüptner und der Aktennotiz beim Finanzamt,
kann für den Einzelnen fatale Auswirkungen haben. Jüptner hatte das Glück, dass er sich nur
vor den Abgeordneten erklären musste.

@ bayle, zur Zeit hängt der Psiram-Server beträchtlich, ich habe mitunter Wartezeiten von ein
paar Minuten, bevor ich ein Vorschaubild erhalte oder ein Beiträg erscheint, und oft bricht die
Seite ab, so dass ich vorher jeden Beitrag kopiere. Diese vielen Zitate zu sammeln hat "Geduld"
gekostet. Unzählige Male habe ich die Sanduhr gesehen. Da der alte Faden nicht mehr zitiert
werden kann, habe ich da am Ende genervt den Querfeldeinweg beim Zitieren gewählt. Ist keine
Absicht gewesen, dich zu verärgern.  :-[

Globale Urteile über Gutachten? Oh, da zoomst aber meine Beiträgen unnötig groß.
Wenn ich mich recht entsinne, habe ich drei Aspekte bei den Gutachten für betrachtenswert
gehalten. Beim ersten hat es sich ergeben, das wir einen Konsens gefunden haben:

der Papagei ist tot
http://www.youtube.com/watch?v=Mnmtpz_FCQg

(Wo du dann die Durchstreichvariante für dein Zitat genutzt hast, so ich mich recht erinnere.)

Über den zweiten Aspekt haben wir noch begonnen, uns auszutauschen.  Wie tot der Papagei
ist, müssen wir nicht klären. Im Prinzip kann man ihn auch wirklich als lebend betrachten.

ZitatMeine Frage war in aller Unschuld, ob hier nicht eine gewisse Nähe zum Brief an den Bundeskanzler, oder zu den Faxen, die die weltweiten Friedensdemonstrationen verursacht haben, zu erkennen ist. Ist es denn nicht doch auffällig, wenn jemand (im Ernst, nicht als rhetorischer Trick!) glaubt, die ganze Welt würde ihm zu Hilfe eilen, um die Deutsche Justiz in den Staub zu bohren?

Also diese ersten Briefe an den "Bundespräsidenten Heuss" habe ich anders gelesen. Sie stammen noch
aus einer Zeit, wo Briefe geschrieben wurden, weil das eine Möglichkeit des Protestes war. Der Heuss-Brief
stammt, glaube ich, aus der Zeit um 1998. Die zweite Phase waren dann Briefe, wo Mollath merkte, dass
sich da von 2002 an Druck aufbaute. Spätestens nachdem die netten Polizisten von nebenan im Februar 2003
sein Haus nach Waffen durchsucht hatten, zeigten sich bei Mollath Spuren des Drucks. Ich muss da immer
an diesen Romananfang denken

http://www.zeno.org/Literatur/M/Kafka,+Franz/Romane/Der+Proze%C3%9F/Erstes+Kapitel

Die nächsten dreieinhalb Jahre bis zu seiner Verurteilung sind nichts gewesen, was irgendjemand erleben
sollte. Mollath hat es erlebt. Und das - bei der Möglichkeit - unschuldig und gesund zu sein. Für dich mögen
die Indizien erdrückend sein, und doch bleibt für Mollath das Recht erhalten, dass Schuld und Krankheit
zweifelsfrei nachgewiesen werden müssen, bevor sie gerichtlich festgestellt werden dürfen. Und an dieser
Stelle bin ich im "Fall Mollath" neugierig. Schafft es Mollath, was nötig sein wird, um Ruhe zu finden,
zweifelsfrei nachzuweisen, dass er damals gesund und unschuldig in die Psychatrie eingewiesen wurde?

Ganz schwierige Aufgabe.

Also eher eine Geschichte, bei der der Held scheitern wird. Doch Mollath hat noch eine zweite Chance:
er kann seine Geschichte so erzählen, dass sie ihm das verschafft, was er sich wünscht.

Aber da dürfte er nicht in diese Richtung gehen, die er im Focus-Interview gegangen ist. Dieser megalomane
Touch, der dir aufstößt, verbindet sich mit dem Hautgout, bei dem Belbo übel wird, und es wird genügend
Leser geben, die so was nicht lesen mögen

ZitatDa standen dann nachts plötzlich schlecht aussehende, überfressene Damen im eigenen Zimmer.
So eine Horrorfratze vor dem eigenen Gesicht - davon träumt man.

Schafft es Mollath, seine Geschichte so erzählen, dass er sie gut erzählt? Nach dem Focus-Interview würde
ich sagen: er braucht verdammt viel Hilfe von seiten eines Verlages.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 16. Dezember 2013, 21:57:49
@Tyko:
Zitat@ Sweeper, vielleicht haben sie ja schon etwas. Wenn es so wäre, ist es nur zu verständlich,
dass Strate das nicht verrät. Und ein Hinweis darauf könnte sein, dass Strate seine
Beweisanträge nicht irgendwie veröffentlicht. Gehört zwar schon zum Prozess, doch irgendeine
Andeutung habe ich dieser Tage nicht gelesen. Wenn Strate/Mollath wirklich etwas zugespielt
bekommen sollten, dann würden sie es möglichst effektiv einsetzen.
Aber warum sollte etwas Interessantes, das geleakt werden könnte, ausgerechnet bei Strate/Mollath landen?
Ich meine: für Strate wäre das natürlich bequem, aber viel wirkungsvoller wäre es doch, wenn es unabhängig vom Prozess veröffentlicht würde. Dann könnte ein Verlag damit Schlagzeilen machen, und das öffentliche Interesse würde wieder Fahrt aufnehmen. Es brächte die Strafkammer unter gewissen Druck, und Strate könnte die Information im Vorfeld schon zugunsten seines Mandanten strategisch ausnutzen.

Was mich immer wieder an deinen Beiträgen hier wundert, Tyko:
du denkst bzw. argumentierst sehr stark aus der Strate-Perspektive - als ob es nur diese gäbe.

Nachtrag - ist zwar bayles Terrain, aber um mein Kopfschütteln mal zu verbalisieren:
ZitatAlso diese ersten Briefe an den "Bundespräsidenten Heuss" habe ich anders gelesen. Sie stammen noch
aus einer Zeit, wo Briefe geschrieben wurden, weil das eine Möglichkeit des Protestes war. Der Heuss-Brief
stammt, glaube ich, aus der Zeit um 1998.

http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Heuss
ZitatTheodor Heuss (* 31. Januar 1884 in Brackenheim; † 12. Dezember 1963 in Stuttgart) war von 1949 bis 1959 der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland
Du meinst, man schrieb Briefe an Verstorbene - als Ausdruck des Protestes?
Wäre nicht dieser hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Roman_Herzog) der geeignete Adressat gewesen?
ZitatEr ist Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bündnis für Kinder – gegen Gewalt. Von 2000 bis 2008 gehörte er der Jury zur Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises an.
Oder - falls der Brief etwas später datiert sein sollte - Johannes Rau (http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Rau)?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 16. Dezember 2013, 22:12:08
Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 21:33:30
@ bayle, zur Zeit hängt der Psiram-Server beträchtlich, ich habe mitunter Wartezeiten von ein
paar Minuten, bevor ich ein Vorschaubild erhalte oder ein Beiträg erscheint, und oft bricht die
Seite ab, so dass ich vorher jeden Beitrag kopiere. Diese vielen Zitate zu sammeln hat "Geduld" gekostet. Unzählige Male habe ich die Sanduhr gesehen. Da der alte Faden nicht mehr zitiert werden kann, habe ich da am Ende genervt den Querfeldeinweg beim Zitieren gewählt. Ist keine Absicht gewesen, dich zu verärgern.  :-[
Nein, genervt hat mich etwas ganz anderes; ich glaubte mich dazu klar geäußert zu haben. Ich weiß übrigens, dass Du ein aufmerksamer Leser bist. Deshalb nehme ich nicht an, dass Du mich falsch verstanden hast.

Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 21:33:30
Globale Urteile über Gutachten? Oh, da zoomst aber meine Beiträgen unnötig groß.
Wenn ich mich recht entsinne, habe ich drei Aspekte bei den Gutachten für betrachtenswert
gehalten. Beim ersten hat es sich ergeben, das wir einen Konsens gefunden haben:

der Papagei ist tot
http://www.youtube.com/watch?v=Mnmtpz_FCQg

(Wo du dann die Durchstreichvariante für dein Zitat genutzt hast, so ich mich recht erinnere.)
Ich kann mich gar nicht erinnern, dass Du meine Durchstreich-Variante irgendwo explizit konsentiert hast.

Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 21:33:30
ZitatMeine Frage war in aller Unschuld, ob hier nicht eine gewisse Nähe zum Brief an den Bundeskanzler, oder zu den Faxen, die die weltweiten Friedensdemonstrationen verursacht haben, zu erkennen ist. Ist es denn nicht doch auffällig, wenn jemand (im Ernst, nicht als rhetorischer Trick!) glaubt, die ganze Welt würde ihm zu Hilfe eilen, um die Deutsche Justiz in den Staub zu bohren?
Also diese ersten Briefe an den "Bundespräsidenten Heuss" habe ich anders gelesen.
Ich überblicke nicht das gesamte Mollathsche Schrifttum (und das ist für eine Exegese auch nicht nötig). Ich meine den Brief vom 19.03.03. Dieser Brief ist hoch auffällig. Er hat stark gelockerte Assoziationen und keinen Inhalt. Der Schreiber war intoxikiert (banal: Alkohol) oder anderweitig psychisch krankhaft beeinträchtigt.

Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 21:33:30
...
Ich muss da immer an diesen Romananfang denken
...
Ich nicht, keinesfalls. Alle Indizien sprechen dagegen. Herr M. hätte nur mit seinem ersten Gutachter ein freundschaftliches Gespräch führen müssen, statt aus dessen Briefkopf messerscharf zu schließen, dass der mit DENEN unter einer Decke steckt. Nichts wäre passiert. Auch lassen sich Größenideen kaum reaktiv erklären.

Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 21:33:30
Schafft es Mollath, seine Geschichte so erzählen, dass er sie gut erzählt?
Du meinst, das wäre nur eine Frage der falschen Taktik (früher hast Du mal erwähnt, wenn der Strate ihm schon früher geholfen hätte ...). Das ist unzutreffend. Herr M. hat da keine Wahl.

edit: mit https statt mit http scheint die Verbindung etwas stabiler zu sein.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
@ sweeper, weil es bei Strate die größte Wirkung entfalten könnte. Warum hat der Finanzbeamte die
Aktennotiz der SZ zugespielt irgendwann vor Ende Februar 2013? Auf eine solche Frage bekommt man
fast nie die Antwort.

Dieser Brief, (er ist doch vom März 2003; der Papstbrief ist von 2000 und ein anderer von 1998),

http://www.gustl-for-help.de/download/2003-03-19-Brief-Mollath-Heuss.pdf (http://www.gustl-for-help.de/download/2003-03-19-Brief-Mollath-Heuss.pdf)

Einen Offenen Brief zur Kenntnisnahme an alle liberalen, demokratischen Bürger kann man auch mal
an einen Bundespräsidenten schreiben, der schon lange tot ist. Zwar sind Westerwelle und Gerhardt (damals
Fraktionsvorsitzender der FDP im Bundestag) die Adressaten. Doch der Brief scheint eben auch etwas
zu sein, das sich vortragen lässt. So kann ich mir das gut vorstellen, dass Mollath diesen Brief auch
Freunden aus der Friedensbewegung vorgelesen hat. Ob er das nun gemacht hat oder ob er es nicht
mal geplant hat, müsste er selbst erklären.

Der Vorschlag ihn nun an Herzog (CDU) oder an Rau (SPD) zu schicken ist absurd. Sollte
deutlich werden, wenn du ihn einmal überfliegst.

Zu Strate: na, der produziert am meisten Text!  ;D

Und in wichtigen Fragen stimme ich mit ihm überein. Doch könntest du auch Professor Müller als
Ahnvater bei mir ausmachen. Doch auf den fokussierst du nicht.

@ bayle, das mit der Zitatstelle ist mir nicht klar geworden, ich habe mit dem Wort "Bruch" gemeint,
deutlich gemacht zu haben, dass die durchgestrichene Variante deine Aussage ist und dass die kursiv
gesetzte Variante meine Aussage. Wenn da noch etwas anderes sein sollte, was dich genervt hat,
schreib es so, dass auch ein schlichter Zeitgenosse es verstehen kann, ich hätte dann die Möglichkeit
darauf zu achten.

Hier kommt deine Durchstreichfassung:

Zitat von: bayle am 28. August 2013, 06:15:52
Zitat von: Tyko am 27. August 2013, 21:00:05
Ich bin überrascht

Ich auch. Ich finde gar keinen Krakeel  ;)

Ich bin nicht hinreichend kompetent, die Qualität Deiner Ausführungen einzuschätzen, aber zumindest überzeugt die Diktion. Ich schränke also den Generalisierungsgrad meines Zwischenergebnisses vorerst wie folgt ein:

Die Gutachten Leipziger, Kröber und Pfäfflin sind – was die innere Konsistenz, die Wissenschaftlichkeit und die Unvoreingenommenheit angeht – vor globalen Vorwürfen in Schutz zu nehmen. Sie sind überzeugend, was die Befundwürdigung und die Diagnosestellung angeht. (Allerdings habe ich keine Ahnung, wie die Tragfähigkeit der Gefährlichkeitsprognose einzuschätzen ist). Jedem, der da Zweifel hat, sei die vollständige Lektüre empfohlen. Sie  Die Lektüre ist über weite Strecken auch für den Laien ohne vorprogrammierte Missverständnisse möglich.

Vier Aspekte der Gutachten könnten besprochen worden: die Gefährlichkeitsprognose, die innere Konsistenz,
die Wissenschaftlichkeit und die Unvoreingenommenheit. Bei dem ersten Aspekt "Gefährlichkeitsprognose"
habe ich einen Konsens bei uns ausgemacht.  Den Aspekt "Wissenschaftlichkeit" habe ich vorerst ausgeblendet
wissen wollen

Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 13:53:57

Bei den sechs Gutachten habe ich die Rückmeldung gegeben, dass sie mich überrascht haben. Ich habe auch geschrieben, dass ich die Wissenschaftlichkeit, die du bei Leipziger, Kröber und Pfäfflin gegeben siehst, erst einmal nicht diskutieren möchte. Es fehlt mir da eine wichtige Rückmeldung. Bestätigt das BVerfG die Rechtsauffassung von Strate oder die der bayerischen Justiz hinsichtlich der Kammerentscheidung vom Oktober 2001? Anders formuliert: War es erlaubt, was Leipziger 2005 im Februar und März getan hat? Von dieser Entscheidung hängt viel ab. Warten wir es ab.

Die Klärung dieser Frage kann durchaus drei bis vier Jahre dauern. Die Kernaussage lautet

ZitatDie damit angestrebte Totalbeobachtung, die Erkenntnisse über die Persönlichkeit des Beschul-
digten erbringen soll, die er von sich aus nicht preisgeben will, von denen aber erhofft wird, dass er sie
unter der Einflussnahme Dritter offenbart, ist unzulässig. Denn eine solche Maßnahme liefe auf die
Umgehung des verfassungsrechtlich garantierten Schweigerechts des Beschuldigten und einen Verstoß
gegen § 136 a StPO hinaus. Verfassungsrechtlich steht einer solchen Totalbeobachtung der unantastbare
Kernbereich des Persönlichkeitsrechts des Beschuldigten entgegen, der dadurch zum bloßen Objekt
staatlicher Wahrheitsfindung gemacht würde, dass sein Verhalten nicht mehr als Aus-druck seiner
Individualität, sondern nur noch als wissenschaftliche Erkenntnisquelle verwertet würde.

Momentan liegt die Klageerzwingung noch bei Generalstaatsanwalt in München. Strate rechnet mit einer
Rückmeldung allenfalls bis Ende Januar.

Wenn ich mich recht erinnere, haben wir dann noch über die innere Konsistenz angefangen, uns aus-
zutauschen.

Ich schreibe
ZitatWenn ich mich recht entsinne, habe ich drei Aspekte bei den Gutachten für betrachtenswert
gehalten. Beim ersten hat es sich ergeben, das wir einen Konsens gefunden haben:

Du schreibst
ZitatIch kann mich gar nicht erinnern, dass Du meine Durchstreich-Variante irgendwo explizit konsentiert hast.

Ich habe von einem Aspekt geschrieben, bei dem wir einen Konsens erzielt haben.

ZitatIch überblicke nicht das gesamte Mollathsche Schrifttum (und das ist für eine Exegese auch nicht nötig). Ich meine den Brief vom 19.03.03. Dieser Brief ist hoch auffällig. Er hat stark gelockerte Assoziationen und keinen Inhalt. Der Schreiber war intoxikiert (banal: Alkohol) oder anderweitig psychisch krankhaft beeinträchtigt.

Ich bin etwas raus aus dem Mollath-Fall  ::)

Es ist der Brief vom März 2003. Du erkennst

stark gelockerte Assoziationen, (da stimme ich zu)

keinen Inhalt, (da stimme ich dir nicht zu)

Für dich muss der Schreiber

intoxikiert

oder psychisch krankhaft beeinträchtigt

gewesen sein. Beides ist möglich, doch dieser Text, der erkennbar den Versuch unternimmt literarisch
etwas auszudrücken, kann durchaus von einem nüchternen gesunden Menschen geschrieben worden
sein, der einfach versucht hat kreativ zu schreiben. Für einen ersten Entwurf ist das Mollath schon mal
ganz gut gelungen. Ein solcher "Brief", (der eben kein normaler Brief ist, wie eigentlich meiner Meinung
nach jeder sofort erkennen sollte), entfaltet natürlich vor den Augen eines Psychiaters, der nach einer
krankhaften Störung sucht oder suchen soll ein ganz böses Eigenleben.

Du hast einiges an literarischen Anspielungen fallen gelassen, Catch 22, The House of God und und und ...
Hast du mal teilgenommen an irgendeiner Schreibwerkstatt in der Volkshochschule oder sonstwo? Dort
kann man solche Texte, wie sie Mollath produziert in größerer Zahl kennen lernen. Manche sind originell.
Allen fehlt zweierlei: der letzte Schliff und Übung. Jeden dort könntest du fragen, in welcher
Verfassung er so einen Text geschrieben hat. Vielleicht würde das deinen Blick schärfen. Nicht jeder
Text, der aussieht wie von jemandem, der einen weg hat, muss auch von jemandem stammen, der einen
weg hat.

Man könnte in Mollaths Duraplus-Ordner auch ein Best-of seiner literarischen Versuche vermuten. Solche
Collagen und Textmappen kommen bei Menschen, die ambitionierter schreiben wollen, häufiger vor. Nur
eines sollte man ihnen nicht vorwerfen: dass sie es nicht zur Meisterschaft gebracht habe.

ZitatIch nicht, keinesfalls. Alle Indizien sprechen dagegen. Herr M. hätte nur mit seinem ersten Gutachter ein freundschaftliches Gespräch führen müssen, statt aus dessen Briefkopf messerscharf zu schließen, dass der mit DENEN unter einer Decke steckt. Nichts wäre passiert. Auch lassen sich Größenideen kaum reaktiv erklären.

Vielleicht hast du ja recht. Doch mit dem Gutachter soll Mollath ein "freundschaftliches" Gespräch führen?
Mit dieser Vorgeschichte! Bis zum Januar 2004 hatte sich doch bereits so viel ereignet. Blendest du alles
aus, was die Ehefrau sich gegenüber Mollath so geleistet hat? Lies mal nach, wie Mollath die Chronologie
zusammenstellt

http://www.gustl-for-help.de/chronos.html (http://www.gustl-for-help.de/chronos.html)

In einem guten Gutachten würde diese seelische Verfassung Mollaths zu schildern sein. Ich kann mir ein-
fach keinen Mollath vorstellen, der Lippert freundschaftlich gegenüber treten könnte.

ZitatAuch lassen sich Größenideen kaum reaktiv erklären

Das hast du verkürzt formuliert, mir wird nicht klar, wie ich den Satz verstehen soll.

ZitatDu meinst, das wäre nur eine Frage der falschen Taktik (früher hast Du mal erwähnt, wenn der Strate ihm schon früher geholfen hätte …).

Es ist leicht befremdlich, dass ich erklären muss, warum ein Anwalt literarisch angehauchte Texte in Briefform
niemals einem Gericht oder einem Psychiater, die diesen Kontext fast sicher nicht beachten werden, zur
Verfügung stellt. Jeder halbwegs gute Anwalt hätte den Duraplus-Ordner einkassiert und vor Gericht die
passenden Schriftsätze dabeigehabt.

Und für Mollaths Weg, seine Geschichte zu erzählen, ist Taktik nicht passend. Es hilft nichts, Mollath muss
seine Geschichte so schreiben, wie sie zu ihm gehört. Er sollte sich aber nicht auf die Deutung und auf die
Einordnung in größere Zusammenhänge konzentrieren, das machen die Leser schon selbst.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. Dezember 2013, 09:18:40
Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
@ sweeper, weil es bei Strate die größte Wirkung entfalten könnte. Warum hat der Finanzbeamte die
Aktennotiz der SZ zugespielt irgendwann vor Ende Februar 2013?
Auf eine solche Frage bekommt man
fast nie die Antwort.
Ja eben:
weil es öffentlichkeitswirksamer (und etwas "neutraler") ist, die Info an eine Zeitung zu geben und nicht dem Anwalt des Beschuldigten, und weil der Informant vermutlich von der SZ gut dafür bezahlt wurde - siehe unten.

ZitatDieser Brief, (er ist doch vom März 2003; der Papstbrief ist von 2000 und ein anderer von 1998),

http://www.gustl-for-help.de/download/2003-03-19-Brief-Mollath-Heuss.pdf (http://www.gustl-for-help.de/download/2003-03-19-Brief-Mollath-Heuss.pdf)

Einen Offenen Brief zur Kenntnisnahme an alle liberalen, demokratischen Bürger kann man auch mal
an einen Bundespräsidenten schreiben, der schon lange tot ist. Zwar sind Westerwelle und Gerhardt (damals
Fraktionsvorsitzender der FDP im Bundestag) die Adressaten. Doch der Brief scheint eben auch etwas
zu sein, das sich vortragen lässt. So kann ich mir das gut vorstellen, dass Mollath diesen Brief auch
Freunden aus der Friedensbewegung vorgelesen hat. Ob er das nun gemacht hat oder ob er es nicht
mal geplant hat, müsste er selbst erklären.
Er hätte jedenfalls gut daran getan, diesen Brief Freunden vorzulesen bevor er ihn (als literarischen Versuch oder was auch immer) an Westerwelle und Gerhardt schickt!

Das unterscheidet im übrigen einen künstlerischen Versuch von einem aus anderen Gründen assoziativ gelockerten Elaborat: die Fähigkeit zurückzutreten und zu prüfen, ob die gewählte Form angemessen und der kontextuelle Bezugsrahmen klar identifizierbar ist.
M.a.W.: Wenn Mollath schon Westerwelle und Gerhardt mit einem fiktiven Brief an Theodor Heuss beehren wollte, dann wäre es gut gewesen, ein paar Worte zur Erklärung voranzustellen (zumindest darauf hinzuweisen, dass es sich um ein fiktives Anschreiben handelt und dass er aus Gründen x,y, und z ausgerechnet Theodor Heuss gewählt hat.
Und natürlich - was höflich und klug wäre - ein paar persönliche Dankesworte an die Empfänger, vielleicht mit Hinweisen darauf, warum er gerade die Führungsspitze der FDP auserkoren hat, den fiktiven Brief zu erhalten (und nicht etwa das Bundespräsidialamt).

ZitatDer Vorschlag ihn nun an Herzog (CDU) oder an Rau (SPD) zu schicken ist absurd. Sollte
deutlich werden, wenn du ihn einmal überfliegst.
Leider kann man diese Quellen bei gustl-for-help nicht mehr einsehen - und ich habe sie mir nicht gesichert, weil ich kein langfristiges Interesse daran habe.
Wenn du deine Argumentation ("Literarischer Versuch") aber sauber vertreten willst, dann müsstest du mir jetzt ausführlich begründen, warum Mollath Heuss gewählt hat (über den er vermutlich nicht mehr weiß als dass er der erste Bundespräsident war und als Vater des Grundgesetzes bezeichnet wird) und gerade nicht Roman Herzog, der von Qualifikation und Profil her für Mollaths Anliegen doch ein viel geeigneterer Adressat gewesen wäre, oder den gläubigen  und sozial engagierten Johannes Rau.
Es ist unlauter zu argumentieren, dass im Unterschied zu Heuss Herzog oder Rau als Adressaten absurd seien und mir zu überlassen herauszufinden warum.

ZitatZu Strate: na, der produziert am meisten Text!  ;D

Und in wichtigen Fragen stimme ich mit ihm überein. Doch könntest du auch Professor Müller als
Ahnvater bei mir ausmachen. Doch auf den fokussierst du nicht.
Da war ich wohl nicht deutlich genug:
in deinen Beiträgen hier fällt auf, dass du häufig erklärst, warum sich Strate so und so verhält bzw verhalten wird und nicht anders - du machst quasi unter direktem Bezug auf ihn (wenn auch im Konjunktiv) konkrete Prognosen - so als ob du dich sehr stark mit ihm identifizierst und gleichsam in seinem Namen sprichst.
Die Möglichkeit etwa, dass jemand "Schwarzgeldinformationen" nicht primär an Strate, sondern vielleicht an den STERN weitergibt (s.O.) ziehst du gar nicht in Erwägung.
Warum sollte jemand in diesem Stadium der Entwicklungen nicht primär seinen finanziellen Vorteil suchen und brisante Informationen lieber an einen Verlag verkaufen? - Es würde Strate doch nicht abhalten, diese Informationen im Sinne seines Mandanten literarisch zu verarbeiten; das hat er doch gerade kürzlich bewiesen, als er unlizensiert einen Artikel aus einer forensischen Fachzeitschrift veröffentlichte, weil er nicht auf das Placet des Verlags warten wollte.

Wie gesagt: die Tatsache, dass man so gar nichts Neues hört - weder von Strate noch über die Medien  - , sondern stattdessen zu missglückten Interviews Zuflucht nehmen muss, spricht mMn dafür, dass der Fall mangels Substanz künstlich hochgekocht werden muss.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. Dezember 2013, 11:31:53
Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
ZitatIch nicht, keinesfalls. Alle Indizien sprechen dagegen. Herr M. hätte nur mit seinem ersten Gutachter ein freundschaftliches Gespräch führen müssen, statt aus dessen Briefkopf messerscharf zu schließen, dass der mit DENEN unter einer Decke steckt. Nichts wäre passiert. Auch lassen sich Größenideen kaum reaktiv erklären.

Vielleicht hast du ja recht. Doch mit dem Gutachter soll Mollath ein "freundschaftliches" Gespräch führen?
Mit dieser Vorgeschichte! Bis zum Januar 2004 hatte sich doch bereits so viel ereignet. * Blendest du alles
aus, was die Ehefrau sich gegenüber Mollath so geleistet hat? Lies mal nach, wie Mollath die Chronologie
zusammenstellt

http://www.gustl-for-help.de/chronos.html (http://www.gustl-for-help.de/chronos.html)
@bayle scheint hier (Erwähnung des Briefkopfes -> Hypovereinsbank als Konto angegeben...) an Wörthmüller gedacht zu haben und nicht an Thomas Lippert.

Thomas Lippert (https://twitter.com/tlnue) war der Gutachter von 2004, bei dem sich Mollath nie gemeldet hat bzw die anberaumten Termine unentschuldigt ausfallen ließ. Lippert war als Gutachter bei der Hauptverhandlung im ersten Prozess 2004 zugegen.
Im WA-Antrag (http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Wiederaufnahmeantrag-2013-02-19.pdf) von Strate - S.8:
ZitatSeite 8
Der seinerzeit zuständige Amtsrichter Huber setzte daraufhin [??  -> farbl. Hervorhebung von mir] die Hauptverhandlung aus und beauftragte den Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Thomas Lippert in Nürnberg mit der Erstellung eines psychiatrischen Gutachtens ,,zu der Frage der medizinischen Voraussetzungen der §§ 20, 21 StGB zu den Tatzeiten 12.8.2001 und 31.05.2002".
Am 26.1.2004 teilte Thomas Lippert dem Amtsgericht mit:
,,Sehr geehrte Damen und Herren,
Herr Mollath wurde schriftlich für den 29.12.2003 und den 22.01.2004 zur psychiatrischen Begutachtung in meine Prax is bestellt. Zu beiden Terminen ist Herr Mollath weder erschienen noch hat er sich entschuldigt.
Eine Begutachtung ist damit wohl nur im Rahmen einer polizeilichen Vorführung möglich.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Lippert
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie"

(Bl. 113 d.A.)


Am 22.4.2004 kommt es zu einer neuerlichen Hauptverhandlung gegen Gustl Mollath. Thomas Lippert, mit dem Herr Mollath jede Zusammenarbeit verweigert, ist in der Hauptverhandlung zugegen. Obwohl er mit Herrn Mollath auch während der Hauptverhandlung kein einziges (explorierendes) Wort gesprochen hat, kommt er zu folgendem Ergebnis:

,,Beim Angeklagten liegt eine gravierende psychische Erkrankung, vermutlich eine Psychose, vor. Die Prognose ist ungünstig, da keine Einsicht vorliegt. Es besteht die Gefahr, dass unbeteiligte Dritte Opfer werden können. Es könnte
nur eine stationäre Behandlung weitere Erkenntnisse bringen. Ich empfehle eine stationäre Behandlung im BKH Ansbach oder Erlangen. Es müssen 6 Wochen genügen, um ein genaueres Gutachten zu erstellen."
(Bl. 130 d.a.)
Über diese Verhandlung (203 und nachfolgend 2004) heißt es an anderer Stelle:

http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/nz-news/wer-ist-gustl-mollath-wirklich-1.2576199
.
Zitat..Mollaths früherer Verteidiger, der Nürnberger Rechtsanwalt Thomas Dolmány, kann den Medienhype um Mollath als armes Justizopfer kaum nachvollziehen. Er ist überzeugt, dass sich der heute 56-Jährige schon im Zuge des Strafverfahrens vor dem Amtsgericht im Jahr 2003 äußerst ungeschickt verhalten habe. Dolmány war damals vom Gericht als Pflichtverteidiger für Mollath bestellt worden. Der ehemalige Autohändler — er hatte sein Geschäft wohl schon im Jahr 2000 aufgegeben — war angeklagt, seine Ehefrau schwer misshandelt, verfolgt und eingesperrt zu haben. ..

...Das auffällige Benehmen veranlasste den Amtsrichter damals, die Verhandlung auszusetzen und eine psychiatrische Begutachtung anzuordnen. ,,Sein eigenes Verhalten wurde Mollath zum Verhängnis. Dadurch kam der Stein ins Rollen", sagt Dolmány.

In der Folgezeit meldete sich Mollath auch nicht bei dem Psychiater. Das führte dazu, dass man ihn zwecks Begutachtung vorläufig in einem Bezirkskrankenhaus unterbrachte, ihn dann aber wieder freiließ. Es folgten diverse Versuche von Fachleuten, den Geisteszustand des Mannes zu ergründen. Die Akten steckten seinerzeit schon voller wirr formulierter Schreiben, diffuser Anzeigen und Drohungen. Mollaths Anschuldigungen, seine Frau, eine Bankangestellte, sei in kriminelle Machenschaften verwickelt, seien erst später erfolgt, rekapituliert der Anwalt. Dabei habe Mollath selbst schriftlich formuliert, dass er seine Frau zu Geldtransporten in die Schweiz begleitet habe. Viel später erst seien weitere Übergriffe bekannt geworden, etwa, dass Mollath Menschen aus dem Umfeld seiner Frau die Reifen aufschlitzte...
Zitat
In einem guten Gutachten würde diese seelische Verfassung Mollaths zu schildern sein. Ich kann mir ein-
fach keinen Mollath vorstellen, der Lippert freundschaftlich gegenüber treten könnte.

Du hingegen scheinst dich in deinem Argument tatsächlich auf Lippert zu beziehen
Das passt jetzt chronologisch nicht, Tyko.
* Was soll denn bis zum Prozess 2003/2004 vorgefallen sein - abgesehen von dem privaten Zerwürfnis und den daraus resultierenden vorgeworfenen Gewalttätigkeiten, die Petra M. veranlassten, die Scheidung anzustreben?

Allerdings ergeben sich für mich aus dem erneuten Quellenstudium einige Schlussfolgerungen.
Um Aufschluss darüber zu erhalten, in welcher psychischen Verfassung Mollath in 2003/2004 tatsächlich war, müssten der Gutachter Thomas Lippert und evtl auch RA Dolmany als Zeugen der damaligen Verhandlung gehört werden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. Dezember 2013, 13:41:47
Zitat von: bayle am 17. Dezember 2013, 13:09:28
Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13... doch dieser Text, der erkennbar den Versuch unternimmt literarisch etwas auszudrücken, kann durchaus von einem nüchternen gesunden Menschen geschrieben worden sein, der einfach versucht hat kreativ zu schreiben.
Nein, denn dieser Brief drückt nichts aus außer dem Gefühl, dass Heuss ein dem Schreiber sympathischer Mann war, und dass früher alles besser war. Mehr Inhalt hat er nicht, und das allein würde den Gesunden nicht veranlassen, ihn zu schreiben – noch ganz von den formalen Aspekten abgesehen (ideenflüchtiger, manchmal sprunghafter Wechsel des Themas, wechselnde Schriftgrößen, intermittierende Kapitälchen, ungewöhnliche Zeilenschaltung). Ein solcher Brief hätte mich auch völlig außerhalb des Kontextes sehr nachdenklich gemacht.

Inzwischen habe ich mir - dank Tykos mehrfacher Hinweise - die Seite Gustl-fot-Help noch mal genauer angesehen.
Es ist ja schon etwas länger her, dass die ursprünglich offen zugänglichen Quellen (Briefe, Anzeigen etc) mit dem Hinweis auf ein WA-Verfahren entfernt wurden.

Neu ist jedoch, dass am Text der Chronologie doch recht eifrig im Sinne einer möglichst ansprechenden Dramaturgie gebastelt wird.

So findet man nicht mehr eine einigermaßen ungefärbte Auflistung der Ereignisse, sondern es wurden wertende Zusätze eingefügt sowie im Bedarfsfall einzelne Dokumente zur Illustration eingestellt (sozusagen Duraplus- Auszüge) - diese jedoch wohl zumindest teilweise bearbeitet, sodass das eigenartige Schriftbild teilweise egalisiert wurde.
Aus potenziell verfänglichen Dokumenten wurden einzelne Passagen ohne den (vorhandenen) vollständigen Quellentext übernommen.
Hier ist nun auch der Brief an "Papa" Heuss zu finden - keineswegs adressiert an Westerwelle und Gerhardt, sondern bestenfalls zur gefälligen Kenntnisnahme.
Zitat25.     2003-03-19 Gustl Mollath schreibt einen offenen Brief an "Altbundespräsident Theodor Heuss" respektive Guido Westerwelle und Wolfgang Gerhard. Diese offensichtliche (pazifistisch motivierte) Satire diente der Denunziation Gustl Mollaths als "irre" seitens der Justiz und der Politik.

Dieses kosmetische Procedere führt leider dazu, dass "Gustl-for-Help" künftig als seriöse Quelle völlig unbrauchbar ist:
Zitat
Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
Blendest du alles aus, was die Ehefrau sich gegenüber Mollath so geleistet hat? Lies mal nach, wie Mollath die Chronologie zusammenstellt
Deine Quelle ist mindestens einseitig und unvollständig. Mindestens.

Und das war mir bisher entgangen - dass das HVB-Verschwörungs-Theater sich sogar schon auf Lippert bezogen hatte!
Zitat
Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
In einem guten Gutachten würde diese seelische Verfassung Mollaths zu schildern sein. Ich kann mir einfach keinen Mollath vorstellen, der Lippert freundschaftlich gegenüber treten könnte.
Warum ist er nicht hingegangen? Fragen wir ihn selbst:
ZitatZu einem Dr. [Thomas] Lippert ging ich nicht, der machte auch keinen Hehl von seinem Hypo-Vereinsbankkonto auf seinem Briefkopf.
http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath_(Brief_an_StVK_Regensburg)
Er ist nicht deshalb nicht hingegangen, weil ihm seine Ehefrau übel mitgespielt hat.
[/quote]
::)

Zitat
Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
ZitatDu meinst, das wäre nur eine Frage der falschen Taktik (früher hast Du mal erwähnt, wenn der Strate ihm schon früher geholfen hätte ...).
Es ist leicht befremdlich, dass ich erklären muss, warum ein Anwalt literarisch angehauchte Texte in Briefform niemals einem Gericht oder einem Psychiater, die diesen Kontext fast sicher nicht beachten werden, zur Verfügung stellt. Jeder halbwegs gute Anwalt hätte den Duraplus-Ordner einkassiert und vor Gericht die passenden Schriftsätze dabeigehabt.
Leider hattest Du meine Antwort nicht mehr parat: Mollath hätte Strate einfach rausgeworfen, wenn er es versucht hätte. Nie hätte M auf seinen Duraplex-Ordner verzichtet.
Dann hätte das ja im Übrigen auch schon Dolmany geschafft, ihn zu einem klügeren Verhalten im Prozess zu überreden.
[/quote]
Ja, und genau in diesem Sinne verändert findet man jetzt die Gustl-for-Help-Seite vor!
Schade aber auch!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 17. Dezember 2013, 14:01:07
edit: Hier ist einiges durcheinandergekommen. Dieser Beitrag gehört zeitlich vor den letzten von sweeper; er wird von ihm zitiert.
Jetzt also der Beitrag:

Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
Wenn da noch etwas anderes sein sollte, was dich genervt hat
Nein. Hervorhebungen / Zusätze / Streichungen von anderen sollten als von anderen stammend kenntlich gemacht sein. Damit wäre ich ganz zufrieden. ;).

Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13Vier Aspekte der Gutachten könnten besprochen worden: die Gefährlichkeitsprognose, die innere Konsistenz, die Wissenschaftlichkeit und die Unvoreingenommenheit. Bei dem ersten Aspekt "Gefährlichkeitsprognose" habe ich einen Konsens bei uns ausgemacht. 
ad 1) Gefährlichkeitsprognose
Ich kann das eigentlich nur so deuten, dass wir beide keine  Ahnung haben, ob die Gefährlichkeitsprognose zutreffend war. Bisher hatte ich das Gefühl, Du hättest Dich da etwas weiter aus dem Fenster gelehnt.
ad 2) innere Konsistenz, die Wissenschaftlichkeit
Hier wiederholst Du:
Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 13:53:57Es fehlt mir da eine wichtige Rückmeldung. Bestätigt das BVerfG die Rechtsauffassung von Strate oder die der bayerischen Justiz hinsichtlich der Kammerentscheidung vom Oktober 2001? Anders formuliert: War es erlaubt, was Leipziger 2005 im Februar und März getan hat? Von dieser Entscheidung hängt viel ab. Warten wir es ab.
Dies ist eine unzulässige Vermischung der juristischen mit den medizinischen Aspekten. Die juristische Seite könnte bedeuten, dass die Gutachten im Verfahren nicht verwertbar sind. Aber dies sagt nichts über ihre Validität bezüglich der medizinischen Aspekte und ihre Wissenschaftlichkeit. Diese Aspekte sind außerhalb der Reichweite eines jeden Gerichts; auch des Bundesverfassungsgerichts.  Einfacher ausgedrückt: das Gericht kann nicht darüber befinden, ob Herr M. krank war.
Meine, zugegeben knappe, Antwort auf Deinen Einwand war übrigens:
Zitat von: bayle am 04. September 2013, 06:18:12
Das hat schon was von Palmström.
und etwas ausführlicher hier:
Zitat von: bayle am 16. September 2013, 06:43:00
Wenn alles so läuft, wie Du Dir das vorstellst, dann wären die Gutachten unnötig gewesen, und niemand wird gezwungen oder auch nur in der Lage sein, sie inhaltlich zu prüfen. Sie können aber damit nicht für invalide gehalten werden, was die Diagnose angeht – das wäre, wie die Temperatur abzustreiten, weil man nicht hätte messen dürfen. Das spielt dann wieder durchaus eine Rolle insofern, als es die Glaubwürdigkeit der Investigationstätigkeit des Herrn M. in Sachen Bankenskandal berührt.  Was die Überprüfung der Gutachten durch Dich angeht, da hat sich Deine Bewertung ja vom Text ab und in die Anmutung, ins Kosmische hinein erhoben.

Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13... doch dieser Text, der erkennbar den Versuch unternimmt literarisch etwas auszudrücken, kann durchaus von einem nüchternen gesunden Menschen geschrieben worden sein, der einfach versucht hat kreativ zu schreiben.
Nein, denn dieser Brief drückt nichts aus außer dem Gefühl, dass Heuss ein dem Schreiber sympathischer Mann war, und dass früher alles besser war. Mehr Inhalt hat er nicht, und das allein würde den Gesunden nicht veranlassen, ihn zu schreiben – noch ganz von den formalen Aspekten abgesehen (ideenflüchtiger, manchmal sprunghafter Wechsel des Themas, wechselnde Schriftgrößen, intermittierende Kapitälchen, ungewöhnliche Zeilenschaltung). Ein solcher Brief hätte mich auch völlig außerhalb des Kontextes sehr nachdenklich gemacht.

Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
Blendest du alles aus, was die Ehefrau sich gegenüber Mollath so geleistet hat? Lies mal nach, wie Mollath die Chronologie zusammenstellt
Deine Quelle ist mindestens einseitig und unvollständig. Mindestens.
Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
In einem guten Gutachten würde diese seelische Verfassung Mollaths zu schildern sein. Ich kann mir einfach keinen Mollath vorstellen, der Lippert freundschaftlich gegenüber treten könnte.
Warum ist er nicht hingegangen? Fragen wir ihn selbst:
ZitatZu einem Dr. [Thomas] Lippert ging ich nicht, der machte auch keinen Hehl von seinem Hypo-Vereinsbankkonto auf seinem Briefkopf.
http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath_(Brief_an_StVK_Regensburg)
Er ist nicht deshalb nicht hingegangen, weil ihm seine Ehefrau übel mitgespielt hat.

Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
ZitatAuch lassen sich Größenideen kaum reaktiv erklären
Das hast du verkürzt formuliert, mir wird nicht klar, wie ich den Satz verstehen soll.
Gemeint ist, dass bestimmte psychopathologische Auffälligkeiten sich nicht als Reaktion auf ein Erlebnis verstehen lassen, sondern unmittelbar Ausdruck einer ernstzunehmenden psychischen Erkrankung sind. Es handelt sich dabei bei weitem nicht immer um die lärmerzeugenden großen Auftritte, sondern häufig um scheinbar nebensächliche Details, um die sich niemand weiter kümmert. Die ,,Harald-Schmidt-Episode" beispielsweise. Das Leipziger-Gutachten listet einige solche Dinge auf. Frau M muss der Fr. Dr. Krach einige solcher Details berichtet haben; anders wäre das Attest nicht zustande gekommen.

Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
ZitatDu meinst, das wäre nur eine Frage der falschen Taktik (früher hast Du mal erwähnt, wenn der Strate ihm schon früher geholfen hätte ...).
Es ist leicht befremdlich, dass ich erklären muss, warum ein Anwalt literarisch angehauchte Texte in Briefform niemals einem Gericht oder einem Psychiater, die diesen Kontext fast sicher nicht beachten werden, zur Verfügung stellt. Jeder halbwegs gute Anwalt hätte den Duraplus-Ordner einkassiert und vor Gericht die passenden Schriftsätze dabeigehabt.
Leider hattest Du meine Antwort nicht mehr parat: Mollath hätte Strate einfach rausgeworfen, wenn er es versucht hätte. Nie hätte M auf seinen Duraplex-Ordner verzichtet.
Dann hätte das ja im Übrigen auch schon Dolmany geschafft, ihn zu einem klügeren Verhalten im Prozess zu überreden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. Dezember 2013, 14:18:52
@bayle:

Dein Quellenlink zum Nürnbergwiki gibt nichts mehr her.
http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath_%28Brief_an_StVK_Regensburg
ZitatGustl Mollath (Brief an StVK Regensburg

Diese Seite enthält momentan noch keinen Text. Du kannst diesen Titel auf den anderen Seiten suchen oder in den zugehörigen Logbüchern suchen.

Im gesamten Text über Mollath und seine psychiatrischen Gutachter ist Thomas Lippert nicht (mehr) existent.

http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath#Psychiatrische_Gutachter

Ich vermute aber, dass du den vollständigen Text gesichert hast, aus dem du soeben zitiert hast:
Zitat
Zu einem Dr. [Thomas] Lippert ging ich nicht, der machte auch keinen Hehl von seinem Hypo-Vereinsbankkonto auf seinem Briefkopf.
http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath_(Brief_an_StVK_Regensburg)

Kannst du den hier einstellen? THX
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 17. Dezember 2013, 14:24:17
Was mir bei nochmaliger Lektüre der schöngefärbten Chronolgie auf http://www.gustl-for-help.de/chronos.html aufgefallen ist, dass die öffentliche Denunzierung seiner Frau erst eingesetzt hat als sie ihn verlassen hatte. Vorher scheint er die finanziellen Vorteile ihrer Transaktionen ja durchaus noch genossen zu haben.

2002-05 Auszug der Ehefrau aus der gemeinsamen Wohnung

2002-08-12 Herr Mollath beugt sich nicht und wendet sich letztlich mehrmals an die Geschäftsleitung der Credit Suisse Group und der HypoVereinsbank
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 17. Dezember 2013, 14:29:47
@sweeper

Donnerwetter! Das Zitat habe ich heute früh aufgerufen!
Ich habe den Text nicht gesichert.

Schade.

Vielleicht kann uns ja Tyko über diese überaus eigentümliche zeitliche Koinzidenz des Posts hier und des Verschwindens da aufklären; ein weiteres Schlaglicht auf die Seriosität der mollath-nahen Quellen.  :police:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. Dezember 2013, 14:32:23
So, im NürnbergWiki wurde umgebaut - hier die neue Fundstelle:

http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath_%28Brief_an_StVK_Regensburg%29#Psychiatrische_Gutachter.2C_Verm.C3.B6gen

>>
... Petra Mollaths Anzeigen und Netzwerk

Seite 3 von 6

...Jugend war ich mit dieser Frau zusammen, 24 Jahre. Jetzt muss ich einsehen, sie ist ein regelrechtes Monster, das über Leichen geht.
Im Februar 2003 stürmten 12 Kripo- und Polizeibeamte mein Haus und verwüsteten es von oben bis unten. Später stellte sich heraus, meine mittlerweile getrennt von mir lebende Frau, hatte einfach behauptet, ich hätte Schusswaffen. Gefunden wurde selbstverständlich nichts. Meine Frau wusste genau, dass ich nie was mit Waffen zu tun hatte. Nicht zuletzt deshalb war ich bei der Organisation der Anti-Irakkriegsdemos des Schülerbündnisses in Nürnberg dabei. Erst dachte ich, die Razzia stehe im Zusammenhang mit meinem Demo-Engagement.

Meine Frau machte mich jetzt zusätzlich wirtschaftlich fertig. 24 Jahre hatte ich ihr blind vertraut, unterschrieb, was sie vorlegte, das rächte sich jetzt. Zusätzlich gab sie im Scheidungsprozess eine falsche eidesstattliche Versicherung ab. Ihr immenses Schwarzgeldvermögen in der Schweiz hat sie unterschlagen. So gab es ein Missverhältnis im Zugewinnausgleich.

Parallel musste ich feststellen, dass sie schon länger ein Verhältnis mit einem Direktor der Hypo-Real Estate in Berlin, Martin Maske, hatte. Mit dem wollte sie schon 2004 in mein Haus eindringen, um an Unterlagen zu gelangen (mein Alleinbesitz, von mir bewohnt seit 1961!). Ich drang nach wie vor auf Beendigung der Schwarzgeldgeschäfte. Da wurde es richtig kriminell: Sie behauptete einfach, ich hätte sie schon 2001 angeblich schwer misshandelt. Ein Attest aus der Praxis, wo die Lebensgefährtin ihres Bruders arbeitete, sollte dies bestätigen. Anzeige 2 Jahre nach angeblichem Vorfall!! Die Staatsanwaltschaft schickte mir einen Strafbefehl über 1.000,- Euro; ich zahlte nicht, für was ich nicht getan habe! Es kam zum Prozess, einschüchtern ließ ich mich nicht, ich forderte nach wie vor die Einstellung der Schwarzgeldgeschäfte. Jetzt zeigte ich die Sache bei Staatsanwaltschaft und Finanzbehörde an. Eine gewisse Dr. Verena Fili, Staatsanwältin in Nürnberg, stellte ein. Ich war regelrecht "von den Socken". Ich hatte die Sache umfangreich beschrieben, mit Beweisen und Zeugen belegt. Der einwandfreie Anfangsverdacht, der zu Ermittlungen zwingt, ist gegeben. Was musste ich feststellen: Staatsanwältin Dr. Verena Fili ist im Leistungskader des Golfclub "Reichswald" in Nürnberg. Dort spielt auch die Mutter meiner früheren Frau, Angelika Fassnacht und deren Mann, Günter Fassnacht. Tennis spielt Frau Dr. Fili im Postsport Verein Nürnberg. Dort trifft sie Dr. Woertge, den Anwalt meiner Frau und Busenfreund von Martin Maske schon aus 1. FCN-Handballzeiten.

Hätte Frau Dr. Fili ordentlich ermittelt, hätte sie ihre Golfambitionen, mindestens, vergessen können. über die Hälfte der Clubmitglieder wären "schwer begeistert" gewesen, allein ob der Steuernachzahlungen.

Nicht zu vergessen, Oberstaatsanwalt Klaus Hubmann, der "Oberrotarier" in Nürnberg. 2004 war er der "Boss" aller Rotarierclubs in Nürnberg. Das Sekretariat der Rotary Clubs ist innerhalb der Hypo-Vereinsbank Hauptstelle in Nürnberg am Lorenzerplatz. Die Sekretärin des Rotary Clubs ist angestellt von der HypoVereinsbank. Nur Indizien, keine Beweise! Bitte vergessen Sie nicht, aufgrund viel schwammigerer Indizien hat man mir die mögliche Höchststrafe verpasst: §§ 63/20; ein "Leben" in der Hölle bis zum Tod. Denn nachdem ich keine Ruhe gab, zückte meine Frau die übelste Karte die es gibt. Sie legte Amtsrichter [Alfred] Huber das Schreiben einer gewissen Frau Dr. [Gabriele] Krach vom BKH Erlangen vor. Diese meinte, ich müsse "psychiatrisch untersucht" werden. Da war mir klar, woher der Wind weht: "Wir machen Dich fertig!" Zu einem Dr. [Thomas] Lippert ging ich nicht, der machte auch keinen Hehl von seinem Hypo-Vereinsbankkonto auf seinem Briefkopf. Statt dem sollte ich dann zu einem Dr. [Michael] Wörthmüller, Chef des besagten BKH Erlangen. Ich recherchierte, was finde ich raus? Dr. Wörthmüller wohnt in Nürnberg in der Norastraße. Wer ist sein Hausnachbar? Bernhard Roggenhofer, langjähriger Kunde der Vermögensanlage-Abteilung, wo meine Frau und ihre Kollegen arbeiteten. Arbeiteten? Ja, denn mittlerweile wurde meine Frau, Wolfgang Dirsch und Petra [richtig: Carola] Gmelch usw. aus der Hypo-Vereinsbank Group gekündigt. Wäre wohl schlecht gekommen, wenn die Sache aufgeflogen wäre; wenn die betrogenen Betrüger nichts gemacht hätten.

Der engste Arbeitskollege meiner Frau, Wolfgang Dirsch und Udo Schicht, mit dem sie hochriskante Eurex-Geschäfte machte, gründete mit dem Nachbarn und Freund von Dr. Michael Wörthmüller, mit Bernhard Roggenhofer, die Fortis Vermögensanlage Aktiengesellschaft in der Schnieglinger Straße in Nürnberg.[20] Nach kurzer Zeit mussten sie die wohl umbenennen in Fortrezza Vermögensanlage AG. Mir war klar, was mir blüht. [Die] Polizei jagte mich wie ein wildes Tier; völlig unberechtigt und überzogen; terrorisierten mitten in der Nacht die Nachbarschaft. Die Seilschaft der "Kumpels" reicht überall hin. "Wir machen Dich fertig!". Ein "Kumpel" vom 1. FCN Handballverein, ein Immobilienhändler, ist wohl nicht umsonst "Ehrenkommissar" bei der Nürnberger Bereitschaftspolizei.

Keinen Massenmörder dürfte man so behandeln, wie man mich behandelt hat. In der Polizeizelle wurde ich terrorisiert, mit eiskalter Außenluft über einen riesigen Ventilator gequält; bekam kein Wasser; wurde zusammengeschlagen. Anzeigen? Werden eingestellt. "Der ist [hier bricht das Zitat ab] >>
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 17. Dezember 2013, 14:36:23
http://www.gustl-for-help.de/download/2003-09-11-Brief-Mollath-Maly.pdf

Den Brief an Heuss hat er ja sogar als Anlage an den Nürnberger Bürgermeister geschickt.  :gruebel

Zitat
Anlagen:
Mein Brief an Altbundespräsident Theodor Heuss......
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 17. Dezember 2013, 14:42:13
http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath_%28Brief_an_StVK_Regensburg%29

Da gibts den Originallink und eine Abschrift.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. Dezember 2013, 14:51:38
Zitat von: Belbo am 17. Dezember 2013, 14:42:13
http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath_%28Brief_an_StVK_Regensburg%29

Da gibts den Originallink und eine Abschrift.

http://www.gustl-for-help.de/download/2008-04-17-Brief-Mollath-StVK-Straubing.pdf

OK, das ist jetzt unter Punkt 100 in der Chronik bei Gustl-for-Help versteckt...
Zitat
100.   2008-04-17 Gustl Mollath schreibt einen Brief an die Richter der Strafvollstreckungskammer Straubing. Er schildert die Vorgeschichte seiner Internierung und die schlimmen Umstände in der geschlossenen Psychiatrie Straubing.

Nicht ungeschickt. So kann keiner sagen, die docs wären nicht aufrufbar - aber man findet sie nur über Ausdauer und Gewitztheit...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 17. Dezember 2013, 14:53:53
ZitatWas mir bei nochmaliger Lektüre der schöngefärbten Chronolgie auf http://www.gustl-for-help.de/chronos.html aufgefallen ist, dass die öffentliche Denunzierung seiner Frau erst eingesetzt hat als sie ihn verlassen hatte. Vorher scheint er die finanziellen Vorteile ihrer Transaktionen ja durchaus noch genossen zu haben.

2002-05 Auszug der Ehefrau aus der gemeinsamen Wohnung

2002-08-12 Herr Mollath beugt sich nicht und wendet sich letztlich mehrmals an die Geschäftsleitung der Credit Suisse Group und der HypoVereinsbank


Einfach nicht richtig aufgepasst, das war ja schon bei Zettel Thema:

http://zettelsraum.blogspot.co.at/2013/07/anmerkungen-zum-fall-gustl-mollath.html

ZitatEin pikantes Detail im Bericht:

    Die Kontoführung ist bis zum Zeitpunkt der Trennung von ihrem Mann als angespannt zu bezeichnen. [...] diese Gelder wurden anschließend auf den Konten eingezahlt, um Linienüberschreitungen zu verhindern bzw. auszugleichen. [...] Herr Mollath, der einen Handel mit Autoersatzteilen betreibt, war bisher auf die finanzielle Unterstützung durch seine Frau angewiesen (u. a. HVB-Darlehen über ca. 82 TEUR).

Wenn man das recht versteht, dann hat also Frau Mollath halbseidene (aber juristisch nicht strafbewehrte) Geschäftspraktiken zum Nachteil ihres Arbeitgebers gepflegt, um nicht zuletzt ihren Mann wirtschaftlich über Wasser zu halten, der dies wiederum an ihren Arbeitgeber gemeldet hat, woraufhin Frau Mollath ihren Job verloren hat (und Herr Mollath seine Frau).
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. Dezember 2013, 15:28:44
@Tyko:

Wolltest du hier ein wenig austesten, ob die Umbauten bei gustl-for-help zur Zufriedenheit ausgefallen sind?  :grins2:
Das Dumme hier bei Psiram: die meisten haben ein ziemlich gutes Gedächtnis...

Bei dem ganzen Getöse um Dr. Leipzigers Gutachten (von Seiten Frau Wolff u.a.) ist in Vergessenheit geraten, dass in der Verhandlung 2003/2004 bei Mollath alles psychisch aus dem Ruder lief - und dazu wird Thomas Lippert, der der Verhandlung 2004 als Sachverständiger beiwohnte, jetzt noch einiges sagen können.

Vergl hier (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg156777#msg156777)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 17. Dezember 2013, 18:12:38
Verdammt, schon wieder bin ich Dir auf den Leim gegangen, Tyko! Glückwunsch:
Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 21:33:30
ZitatMeine Frage war in aller Unschuld, ob hier nicht eine gewisse Nähe zum Brief an den Bundeskanzler, oder zu den Faxen, die die weltweiten Friedensdemonstrationen verursacht haben, zu erkennen ist. Ist es denn nicht doch auffällig, wenn jemand (im Ernst, nicht als rhetorischer Trick!) glaubt, die ganze Welt würde ihm zu Hilfe eilen, um die Deutsche Justiz in den Staub zu bohren?
Also diese ersten Briefe an den "Bundespräsidenten Heuss" habe ich anders gelesen.
Es ist Dir ganz zwanglos gelungen, mich vom Inhalt meiner Frage abzubringen. Cool.  8)

Ich hatte nicht vom Heuss-Brief, sondern vom Brief an den Bundeskanzler [entschuldige, gemeint: Brief über den Bundeskanzler] und von den Faxen für den Weltfrieden gesprochen, die im Leipziger-Gutachten vorkommen und die sichere (und ausdiskutierte) Belege für Größenideen sind:
ZitatWeiter ist darzustellen, dass der Angeklagte paranoide Größenideen entwickelt hat, die sich beispielsweise aus seinem Schreiben vom 23.09.2004 an den Präsidenten des Amtsgerichts Nürnberg ergeben. Hier wertet der Angeklagte die Forderung des Bundeskanzlers nach einem Mentalitätswechsel in Deutschland als "persönlichen Erfolg für seine Bemühungen, um das Wohl seines Geburts- und Lebens-Landes. Denn Schwarzgeldverschieber und Steuerhinterzieher verschärfen die Schere Arm oder Reich und die Entwicklung zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen".
[GA Leipziger, S. 27]

– Im Gegensatz zum Heuss-Brief (der allerdings auf andere Weise pathologisch ist).

Noch ein Nachtrag.
Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 18:08:33
Wenn ich da fragen dürfte nach einem Link, dann mach ich das mal. Ich habe die Stelle nicht
mehr gefunden, wo du im Wolff-Blog erklärst, was Wissenschaft so ist. Eines der Highlights.  :D
Autogramme an der Kasse, Blumen ins Bad. Leider gelingt es auch mir nicht, meine alten Beiträge im Wolff-Blog wiederzufinden (zu viele Treffer bei der Suche nach ,,bayle", die irrelevant sind :teufel); einer der Gründe, warum ich dort nicht poste.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. Dezember 2013, 20:13:35
Inspiriert von @Tyko studiere ich gerade den Innenrevisionsbericht der HVB - in der induzierten Erwartung, dort Hinweise auf Mysterien zu finden, die vielleicht noch geleakt werden könnten  :police:

http://www.swr.de/report/-/id=10583092/property=download/nid=233454/1t395cp/index.pdf

Aber siehe, ich wurde nicht fündig - oder vielleicht doch, aber anders.

Der Bericht datiert zwar vom 17. bzw 19. 03. 2003, aber er enthält zwei  für die Chronologie des Falls Mollath interessante Informationen:

a) die außerordentliche Kündigung der P.M. erfolgte demnach (S.16) am 25.02. 2003

b) entgegen der vielfältigen schriftlichen Aussagen des Gustl Mollath haben die mit der Sonderrevision beauftragten Fachleute sehr wohl versucht, Kontakt zu Herrn Mollath aufzunehmen; allerdings heißt es auf S. 2:
Zitat
Auf einen von uns gewünschten Gesprächstermin hat Herr Mollath zunächst nicht reagiert. In einem Telefonat am 19.02.2003 erklärte er, dass er derzeit zu keinem Termin mit der Revision bereit ist und keine weiteren Unterlagen/Beweise vorlegen will.

Entscheidende Hinweise erhielten wir durch die Kontaktaufnahme zur Bank XY in Zürich.
Unverständlich ist nun, dass Gustl Mollath nach diesen Vorfällen nicht aufhört, Anschreiben und Anzeigen in die Weltgeschichte zu schicken mit dem Vorwurf, niemand würde sich um die von ihm vorgebrachten Unregelmäßigkeiten kümmern.
So etwa in diesem Brief an den Generalstaatsanwalt Neumann vom 09.12.2003:

http://www.gustl-for-help.de/download/2003-12-09-Mollath-Anzeige-GenStAnw.pdf


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 17. Dezember 2013, 20:30:06
Zitat von: sweeper am 17. Dezember 2013, 20:13:35
b) entgegen der vielfältigen schriftlichen Aussagen des Gustl Mollath haben die mit der Sonderrevision beauftragten Fachleute sehr wohl versucht, Kontakt zu Herrn Mollath aufzunehmen

Kommt aber schon im Pfäfflin-GA vor:
Zitat von: bayle am 24. August 2013, 10:52:41
Zitat"Ich hatte dann einen Gesprächstermin mit zwei Direktoren und diese auch um Hilfe ersucht. Die waren nicht überrascht. Der Grundzusammenhang war ja bekannt. Die wollten aber in dem Gespräch nur prüfen, welche konkreten Beweise ich in der Hand habe, um zu klären, ob sie sich Sorgen machen müssen oder nicht. Menschlich haben die keine Reaktion gezeigt. So offen und ehrlich wie ich zu denen war, waren sie mir gegenüber nicht. Mein Großvater, mein Vater, meine Mutter und ich waren alle Kunden der Hypobank. Aber so etwas zählt heute nicht mehr. Ich war sehr enttäuscht. Mir hätte es genügt, wenn die gesagt hätten, ,gut, wir halten Ihre Frau an'.
Spannend. Jede Art von Reaktion, die sich tatsächlich auf illegale Geschäfte bezogen hat (was hätten denn die ,,Direktoren" tun sollen, außer ihn nach Beweisen zu fragen?), war ihm gleichgültig oder enttäuschte ihn gar. Es ging ihm um seine Frau. Alles andere ist Garnierung, nachträgliche ,,Rationalisierung", Unterfütterung, Selbstrechtfertigung, wahnhaft ausgebaut.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 17. Dezember 2013, 20:37:37
Bin mir nicht sicher, ob das das beschriebene Setting ist.
Das unterscheidet sich ja:
einmal kam der Kontakt zustande, einmal lehnte Mollath ab.
So wie ich es bis jetzt verstanden habe, waren es im Pfäfflin-Gutachten die direkten Vorgesetzten, im jetzt von mir beschriebenen Fall die Revision.
Es gibt noch einen Brief vom 07.Dezember 2002 (etwa S.9)
http://www.gustl-for-help.de/download/2002-Mollath-Briefverkehr-Bank.pdf
Da ist von einem Gespräch mit einem Direktor Rötzer die Rede, der "nichts dabei" findet und "keinen Grund zu umfangreichem Handeln" sieht.

Der bei Pfäfflin beschriebene Vorgang stammt von Anfang Dezember 2002; der von der Revision beschriebene (mit Verweigerung weiterer Aussagen bzw Unterlagen) vom 19.02.2003

Bei Gustl-for-Help heißt es denn auch:
Zitathttp://www.gustl-for-help.de/chronos.html
19.   2002-12-09 Gustl Mollath schreibt an Direktor Rötzer (Leiter der Niederlassung Privatkundengeschäft) dass er im persönlichen Gespräch am Freitag ihn gebeten habe, Frau Mollath aufzufordern, die illegalen Schweizer Geldgeschäfte zu beenden. Er fordert erneut auf das umgehend zu tun. Ebenso möchte er eine Beendigung der hochspekulativen Geschäfte seiner Frau bei der HypoVereinsbank und der Credit Suisse.
Und :
Zitat23.    2003-02-22 Gustl Mollath fragt beim Gericht an, ob Mitarbeiter der HypoVereinsbank oder Credit Suisse etwas mit der Durchsuchung zu tun hätten.
Das war die berühmte Hausdurchsuchung wegen Verdachts auf Waffenbesitz.
Immerhin scheint Mollath aber geahnt zu haben, dass die Revisionsabteilung auch aktiv ist - 3 Tage vorher hatten die ja bei ihm angerufen...

Und nun - irreführend, denn alles ist ja bereits gelaufen und Petra M. war bereits gekündigt worden (sie ist also aus Gustl Mollaths Sicht "gestoppt" worden) - :
Zitat24.    2003-03-17 Die Hypo-Vereinsbank nimmt die Angaben von Gustl Mollath zu den Schwarzgeldtransfers ernst und erstellt einen Revisionsbericht der u.a. feststellt: "Alle nachprüfbaren Behauptungen (von Gustl Mollath) haben sich als zutreffend herausgestellt." Die Verantwortlichen der HypoVereinsbank halten diesen Revisionsbericht unter Verschluss, bis er 2012-11-13 von der Süddeutschen Zeitung und Report Mainz veröffentlicht wird.

Das ist natürlich ein klarer Fall von Faktenfälschung auf der Gustl-for-Help-Seite: es klingt so, als wäre die Revision ab dem 17.03 erst eingeleitet worden. Sie lief aber lt Rev-Bericht S.1  in der Zeit von 15.01 bis 05.03. (mit Unterbrechungen)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. Dezember 2013, 00:13:52
Bei Strate fand ich noch diesen Hinweis:
Zitathttp://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-StA-Augsburg-2013-03-26.pdf
S.21
...
...Alle diese Aktivitäten hielten meinen Mandanten nicht davon ab, sich im Zeitraum August 2002 bis Dezember 2002 sowohl an die HypoVereinsbank als auch an die betroffenen Schweizer Banken zu wenden, um seine Frau von den illegalen Geschäften abzuhalten. In dem Ordner befindet sich auch das Antwortschreiben der HypoVereinsbank/München vom 2.1.2003, daß die interne Revision ihre Ermittlungen bereits aufgenommen habe...
Also: obwohl er daraus entnehmen konnte, dass seinem Ansinnen nun ernsthaft Gehör geschenkt wurde, nutzte Mollath die Chance nicht, die ihm die Revisionsabteilung mit dem Telefonat vom 19.02. angeboten hat. Er war bis dahin ein freier Mann - niemand hätte ihn daran gehindert, seine Beweise (wenn sie denn vorhanden waren) nun an die richtige Stelle weiterzuleiten. Niemand wollte oder konnte ihn zu diesem Zeitpunkt mundtot machen - im Gegenteil! Er selbst hat die Chance ohne Not und ohne Angabe von Gründen verstreichen lassen.

Zur Mollaths  genereller Begutachtungs-Unwilligkeit (@ Lippert etc) hat Strate im selben Dokument (S.23):
Zitat
Seite 23
Dieselbe Aussage findet sich in der Überschrift des von Mollath verfassten Schreibens vom 3.11.2003:

,,Meine umfangreichen Versuche, Schwarzgeldverschiebungen in die Schweiz mit andauernder Steuerhinterziehung, Insidergeschäfte u.s.w, zu unterbinden. Alle meine Anzeigen werden ignoriert. Jetzt soll mein Geisteszustand geprüft werden." (47)

Auch die nachfolgenden Verhaltensweisen und Äußerungen bestätigen die grundsätzliche Weigerung meines Mandanten, an psychiatrischen Untersuchungen seiner Person mitzuwirken:
Er erscheint bei dem psychiatrischen Sachverständigen Thomas Lippert, der ihn zu einem Erscheinen in der Praxis für den 29.12.2003 und den 22.1.2004 aufgefordert hatte, nicht, worüber der Sachverständige dem Amtsgericht am 26.1.2004 Mitteilung macht (48).

In der Hauptverhandlung am 22.4.2004 lehnt er ein Explorationsgespräch im Gerichtssaal mit dem Sachverständigen Lippert ab (49).

In derselben Hauptverhandlung berichtet seine Ehefrau:
,,Er befand sich nie in psychischer Behandlung. Ich wollte mal eine Eheberatung mit ihm machen, aber da meinte er nur: ,,Ich bin doch nicht verrückt, ich brauch das nicht." (50)
Wer die Daten vergleicht, sieht, dass zum angegebenen Zeitpunkt (3.11.2003) der Revisionsbericht seit einem Dreivierteljahr vorlag und dass Mollath von dieser Revision Kenntnis hatte.
Es trifft daher nicht zu, wenn er behauptet: "alle meine Anzeigen werden ignoriert".

Last, not least:
Im Schriftstück zur Beweiskräftigkeit des Reichel-Attests hat Strate einen Brief der Petra M. an ihre Anwältin beigefügt.
Darin berichtet Frau M. über den Verlauf der Verhandlung am 22.04. 2004 (Gutachter Lippert):
http://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-LG-Regensburg-2013-06-20.pdf
ZitatS.14

...Aufgrund der wiederum nicht themenbezogenen und wirren Aussagen meines Mannes während der dreistündigen Verhandlung bei der mein Mann unter anderem den Staatsanwalt verbal angriff, wurde vom Gericht die Einweisung meines Mannes in eine Klinik angeordnet, um innerhalb von bis zu sechs Wochen ein ausführliches psychiatrisches Gutachten erstellen zu lassen. Der anwesende Psychologe, hat im Laufe der Verhandlung u.a. auch. festgestellt, dass
mein Mann nicht nur gegen mich, sondern auch gegen andere Personen zu Aggressionen neigt...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. Dezember 2013, 00:38:54
Passend dazu ein Bericht von der Veranstaltung heute abend mit Mollath, Sponsel, Kasperowitsch etc.
Mollath kommentiert die Situation von 2002/2003 derzeit so:

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30454
Thomas sagte am 18. Dezember 2013 um 00:20 :

Gustl Mollath in Nürnberg

Heute Abend fand im Caritas-Pirckheimer-Haus in der Nürnberger Innnenstadt vor rund 150 Besuchern eine dreistündige Veranstaltung mit Gustl Mollath, Rudolf Sponsel, Uwe Dolata (Wirtschaftskriminalist aus Würzburg) und Michael Kasperowitsch von den Nürnberger Nachrichten als Moderator statt...

...Gustl Mollath selbst beschrieb noch einmal seine Ausgangssituation, in der es ihm nur darum gegangen sei seine Frau zur Aufgabe ihrer kriminellen Geschäfte zu bringen um sie und sich selbst zu schützen, wie ihn seine Frau abblitzen ließ (,,Da wird nie und nimmer etwas passieren."), ihm später 500.000 € (oder DM?) Schweigegeld – aus seinem eigenen Vermögen – bot und schilderte seine Gespräche mit den damaligen Leitern der Hauptfiliale der Nürnberger Hypovereinsbank, Rötzer und Macher, die sich vor allem dafür interessierten, über welche ,,Munition" er selbst verfügte...
Ja eben - und nicht nur Rötzer & Co interessiert das...  ::)
Leider werden wir es wohl nie erfahren - ebensowenig wie die Herren von der Innenrevision, denen Mollath auch nichts verraten hat.   8)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
Hab immer noch Schwierigkeiten mit dem Server. Habe Chrome neu installiert, komme nun aber
nicht mehr in meinen alten Account. Doof.

Tyko

@ sweeper
Zitat von: sweeper am 17. Dezember 2013, 15:28:44
@Tyko:

Wolltest du hier ein wenig austesten, ob die Umbauten bei gustl-for-help zur Zufriedenheit ausgefallen sind?  :grins2:
Das Dumme hier bei Psiram: die meisten haben ein ziemlich gutes Gedächtnis...

Nein, ich habe nichts austesten wollen. Ich bin auch nicht mit Strate verbandelt oder mit der
Gustl-for-Help-Seite. Und ein Mollath-Fan bin ich auch nicht. Ihr werdet schon recht gute Gedächtnisse
haben. Doch manchmal sperrt ihr euch gegen neue Erkenntnisse. Ich erwarte nun nicht, dass sich gleich
Zweifel einnisten an den Gutachten, doch warum nimmst du meine Hinweise auf

archive.org
https://archive.org/index.php

nicht auf? Du gibst einfach den Pfad für die Gustl-Seite ein und kannst dann frei in der Historie wählen.
Hier wäre der Link zum 20. Januar 2013

https://web.archive.org/web/20130214035209/http://www.gustl-for-help.de/index.html

Da du viel im Netz recherchierst, wäre das eine gute Hilfe. Ich habe im September genau vier Mal
innerhalb von sechs Tagen dich darauf hingewiesen. Das hier ist das fünfte Mal. Irgendein
Getuschel über meine Intention ist da fehl am Platz. archive.org ist eine Hilfe. Einfach mal
ausprobieren  :grins2:

ZitatWenn du deine Argumentation ("Literarischer Versuch") aber sauber vertreten willst, dann müsstest du mir jetzt ausführlich begründen, warum Mollath Heuss gewählt hat (über den er vermutlich nicht mehr weiß als dass er der erste Bundespräsident war und als Vater des Grundgesetzes bezeichnet wird) und gerade nicht Roman Herzog, der von Qualifikation und Profil her für Mollaths Anliegen doch ein viel geeigneterer Adressat gewesen wäre, oder den gläubigen  und sozial engagierten Johannes Rau.
Es ist unlauter zu argumentieren, dass im Unterschied zu Heuss Herzog oder Rau als Adressaten absurd seien und mir zu überlassen herauszufinden warum.

Ausführlich? Nein, das solltest du schon schneller verstehen können. In dem Brief geht es um die liberale
Tradition und Heuss ist FDP und Westerwelle ist FDP, da muss man nun nicht an die SPD oder CDU schreiben.

ZitatDas unterscheidet im übrigen einen künstlerischen Versuch von einem aus anderen Gründen assoziativ gelockerten Elaborat: die Fähigkeit zurückzutreten und zu prüfen, ob die gewählte Form angemessen und der kontextuelle Bezugsrahmen klar identifizierbar ist.

Wenn du noch nie von einem Freund, der eine Schreibwerkstatt besucht, ein Dutzendpack an Schreibübungen
zu einem Thema mittels

Écriture automatique
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89criture_automatique

hast durchblättern dürfen, dann ist dir etwas entgangen. Und jeder dieser Schreiber ist von
der Heiligkeit seiner Texte überzeugt, und viele dieser Schreiber schrecken nicht davor zurück,
sie großflächig unters Volk zu bringen. Sie können einfach gar nicht anders. Man muss nicht
krank sein oder betrunken, um so einen Heuss-Brief zu verfassen, wie ihn Mollath verfasst hat.
Das ist derart offensichtlich für mich wie die Sonne, die im Osten aufgeht. Und wenn dann
jemand kommt und meint, dass ich das mal genau erklären sollte, ... nein. Es gibt eine Grenze.
Irgendwo hat sich jeder selbst zu bemühen um Erkenntnisse jenseits seines Horizontes.

ZitatDie Möglichkeit etwa, dass jemand "Schwarzgeldinformationen" nicht primär an Strate, sondern vielleicht an den STERN weitergibt (s.O.) ziehst du gar nicht in Erwägung.

Wenn ich ein Verb wie "leaken" verwende, dann nicht deshalb, weil es so gut ausschaut, sondern
weil es genau das abdeckt, was du zu vermissen scheinst. Indem ich von leaken schreibe, mache
ich deutlich, dass ich ein Leaken überallhin in Erwägung ziehe.

@ bayle
Zitatad 1) Gefährlichkeitsprognose
Ich kann das eigentlich nur so deuten, dass wir beide keine  Ahnung haben, ob die Gefährlichkeitsprognose zutreffend war. Bisher hatte ich das Gefühl, Du hättest Dich da etwas weiter aus dem Fenster gelehnt.
Ich habe den Konsens so gesehen, dass du deinen globalen Schutzschirm nicht aufrecht erhältst,
sondern eine gewichtige Einschränkung vornimmst. Und unser Konsens sollte sich mittlerweile
darauf erstrecken, dass das Bundesverfassungsgericht letztlich bestimmt, ob eine Gefährlich-
keitsprognose den juristischen Standards entspricht oder nicht. Im Falle Pfäfflin bin ich übrigens
der Meinung, dass seine Gefährlichkeitsprognose jenseits von Gut und Böse ist. Mal eben im
mündlichen Gutachten die eigene schriftliche Prognose drei Stufen hochjazzen. Aua. Dass dann
die Richter das taktvoll überspielten, war ... da fehlen mir die Worte.  ::)

ZitatDies ist eine unzulässige Vermischung der juristischen mit den medizinischen Aspekten.
Ob sie unzulässig ist, möchte ich nun nicht so stehen lassen. Ist aber eine Frage, die ganz weit
weg führt.

ZitatMehr Inhalt hat er nicht, und das allein würde den Gesunden nicht veranlassen, ihn zu schreiben – noch ganz von den formalen Aspekten abgesehen (ideenflüchtiger, manchmal sprunghafter Wechsel des Themas, wechselnde Schriftgrößen, intermittierende Kapitälchen, ungewöhnliche Zeilenschaltung). Ein solcher Brief hätte mich auch völlig außerhalb des Kontextes sehr nachdenklich gemacht.

Deine pauschalen Feststellungen haben es schon in sich. Natürlich können Gesunde solche Briefe
schreiben. Wirklich. Es ist so. Und bei Mollath ist es eben sein Thema gewesen seit Jahren. Sieh dir
einmal den Papstbrief vom März 2000 an. Der ist zeitlich genauso nah an der vorgeworfenen Haupttat
vom August 2001 wie der Heuss-Brief vom März 2003. Und für die Gefährlichkeitsprognose ist der August
2001 der entscheidende Monat.

Papstbrief
http://www.gustl-for-help.de/download/2000-03-14-Mollath-an-Papst-J-P-II.pdf

ZitatDeine Quelle ist mindestens einseitig und unvollständig. Mindestens.

Äh, nun ja ... das ist Mollaths Sicht. Bin leicht verwirrt, dass du eventuell es für möglich hältst, dass
ich mir dessen nicht bewusst gewesen bin. Wir haben über Mollath gesprochen, da ist dann Mollath in
seiner Selbstdarstellung schon eine Anlaufstelle, um das mal zu betrachten. Die zweite Variante wäre es,
wenn man es aus Sicht seiner Frau betrachtete.

ZitatEr ist nicht deshalb nicht hingegangen, weil ihm seine Ehefrau übel mitgespielt hat.

Da vermisse ich nun doch ein wenig die Empathie. Schreib doch mal auf, aus Mollaths Perspektive, was
seine Frau alles so getan hat. Dann könnten wir das vielleicht besser herausarbeiten.

ZitatGemeint ist, dass bestimmte psychopathologische Auffälligkeiten sich nicht als Reaktion auf ein Erlebnis verstehen lassen, sondern unmittelbar Ausdruck einer ernstzunehmenden psychischen Erkrankung sind. Es handelt sich dabei bei weitem nicht immer um die lärmerzeugenden großen Auftritte, sondern häufig um scheinbar nebensächliche Details, um die sich niemand weiter kümmert. Die „Harald-Schmidt-Episode“ beispielsweise. Das Leipziger-Gutachten listet einige solche Dinge auf. Frau M muss der Fr. Dr. Krach einige solcher Details berichtet haben; anders wäre das Attest nicht zustande gekommen.

Danke für die Erklärung. Und damit sind wir bei einem Schwachpunkt des Leipziger-Gutachtens. Er prüft
nur in eine Richtung. Bei dir bin ich mir nicht sicher, wie empathisch befähigt du bist. Von Leipziger habe
ich da einen Eindruck bekommen. Im Vergleich zu sweeper ist Leipziger ein Empathiebanause. Wie
der versucht hat, ein Explorationsgespräch zu bekommen. Ganz harte Nummer.

Unausgebildet. So mein Ausdruck.

sweeper hat das besser hinbekommen. Wenn Mollath sich über die fehlende Kernseife beschwert, dann
lässt er ihm nicht Schmierseife zukommen, sondern schlägt ihm die klinikeigene Allergikerseife vor,
mit der man in der Kinik sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Das wäre ein empathischer Ansatz, ein Ge-
spräch aufzubauen. So wie es sweeper in unserer Diskussion hier im Faden getan hat.

ZitatLeider hattest Du meine Antwort nicht mehr parat: Mollath hätte Strate einfach rausgeworfen, wenn er es versucht hätte. Nie hätte M auf seinen Duraplex-Ordner verzichtet.

Diese Ansicht teile ich nicht, ich bin nicht einmal sicher, ob du weißt, wie lange Mollath Zeit hatte, um
diesen Ordner zusammenzustellen. Wie lange? Bei der Antwort kannst du dann gleich miteinbauen, dass
ein Standardvorgehen von Anwälten darin besteht, dass sie ihrem Mandanten sagen, dass kein Brief mehr
ohne Anwalt herausgeht. Das sind einfach die Spielregeln.

Zitat von: bayle am 17. Dezember 2013, 14:29:47
Vielleicht kann uns ja Tyko über diese überaus eigentümliche zeitliche Koinzidenz des Posts hier und des Verschwindens da aufklären; ein weiteres Schlaglicht auf die Seriosität der mollath-nahen Quellen.  :police:

Oh mein Gott! Ich verstehe das jetzt so, dass ich mit der Gustl-Seite verbandelt sein soll. Nein, wirklich
nicht. Ich würde dann doch nicht mehrmals auf archive.org hinweisen. Die Antwort ist doch einfach. Die
Psiram-Fäden zum Fall Mollath werden anderswo mitgelesen.

Zitat von: sweeper am 17. Dezember 2013, 20:13:35b) entgegen der vielfältigen schriftlichen Aussagen des Gustl Mollath haben die mit der Sonderrevision beauftragten Fachleute sehr wohl versucht, Kontakt zu Herrn Mollath aufzunehmen; allerdings heißt es auf S. 2:
Zitat
Auf einen von uns gewünschten Gesprächstermin hat Herr Mollath zunächst nicht reagiert. In einem Telefonat am 19.02.2003 erklärte er, dass er derzeit zu keinem Termin mit der Revision bereit ist und keine weiteren Unterlagen/Beweise vorlegen will.

Entscheidende Hinweise erhielten wir durch die Kontaktaufnahme zur Bank XY in Zürich.

Die Sache mit der HVB-Bank ist meiner Erinnerung nach anders verlaufen. Im Dezember hat Mollath das
Gespräch gesucht, aber die Bank hat kein Interesse gezeigt. Dann meldet sie sich im Verlauf des 19. Februar
2003. Und genau am Vormittag hat die Polizei mit einem Rollkommando sein Haus auf den Kopf gestellt.
Mollath rätselte damals, wer ihn verleumdet hatte. Es drängte sich der Gedanke auf, dass die HVB-Bank
dahinter steckte, so hat er es in einem Brief an die Polizei glaube ich geschrieben. Stellt man sich nun vor,
dass die HVB-Bank genau nach der Hausdurchsuchung den völlig verstörten Mollath anruft und ihn nun doch
zu einem Gespräch bittet, ist es mehr als verständlich, dass der da einen Verdacht hegt, der zwar nicht
zutrifft, der aber einfach entstehen kann. Faalscher Zeitpunkt für einen Anruf, liebe HVB-Bank. :grins

Zitat von: bayle am 17. Dezember 2013, 18:12:38
Verdammt, schon wieder bin ich Dir auf den Leim gegangen, Tyko! Glückwunsch:
Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 21:33:30
ZitatMeine Frage war in aller Unschuld, ob hier nicht eine gewisse Nähe zum Brief an den Bundeskanzler, oder zu den Faxen, die die weltweiten Friedensdemonstrationen verursacht haben, zu erkennen ist. Ist es denn nicht doch auffällig, wenn jemand (im Ernst, nicht als rhetorischer Trick!) glaubt, die ganze Welt würde ihm zu Hilfe eilen, um die Deutsche Justiz in den Staub zu bohren?
Also diese ersten Briefe an den "Bundespräsidenten Heuss" habe ich anders gelesen.
Es ist Dir ganz zwanglos gelungen, mich vom Inhalt meiner Frage abzubringen. Cool.  8)

Ich hatte nicht vom Heuss-Brief, sondern vom Brief an den Bundeskanzler [entschuldige, gemeint: Brief über den Bundeskanzler] ...

Ups, da habe ich den Fehler begangen. Ich bin einfach aus dem Thema ein wenig heraus. Ich habe keinen
Leim für dich ausgelegt. Nein, bin da sehr friedlich. Die anderen Briefe habe ich jetzt nicht vor Augen.
Ich brauchte da schon einen Link, wenn ich sie mir ansehen sollte. Allgemein gesagt, bin ich sicher,
dass sich für vieles zwanglos einfache Erklärungen finden lassen. Man muss keine pathologische Erklärung
finden. Man kann das aber machen. Und ja, man könnte damit sogar richtig liegen. Doch ich ziele mehr
darauf ab, dass es zweifelsfrei gezeigt werden muss. Nicht vergessen:

Für Mollath gilt wieder die Unschuldsvermutung.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. Dezember 2013, 02:14:08
@Tyko:

Ja, mit dem Server hier gibts grad ein paar Ruckeleien   8)

Zitatwarum nimmst du meine Hinweise auf

archive.org
https://archive.org/index.php

nicht auf? Du gibst einfach den Pfad für die Gustl-Seite ein und kannst dann frei in der Historie wählen.
Hier wäre der Link zum 20. Januar 2013

https://web.archive.org/web/20130214035209/http://www.gustl-for-help.de/index.html
Weil es mir nicht nur um mich geht, sondern auch um andere, die mit den versteckten und entfernten Docs auf der Seite nicht klarkommen:
ZitatDie anderen Briefe habe ich jetzt nicht vor Augen.
Ich brauchte da schon einen Link, wenn ich sie mir ansehen sollte.
;)
Zitat
Ausführlich? Nein, das solltest du schon schneller verstehen können. In dem Brief geht es um die liberale
Tradition und Heuss ist FDP und Westerwelle ist FDP, da muss man nun nicht an die SPD oder CDU schreiben.
Nun, ein Bundespräsident wird nicht über seine Parteienzugehörigkeit definiert - er ist (ungeachtet seiner politischen Herkunft) in diesem Amt über-bzw außerparteilich.
Und mir erschließt sich die Aussage des Elaborates einfach nicht - was will Mollath denn nun damit tatsächlich ausdrücken?
Im übrigen erklärte ich bereits:
auch ein frei assoziiertes "Kunstwerk" muss irgendwie einen Bezugsrahmen haben - vor allem, wenn man es ohne weitere Erläuterung an eine bereits seit langem verstorbene Person adressiert und unkommentiert an mehrere Empfänger verschickt.
Dies ist ein offiziell an Heuss adressierter Brief, der durch nichts zu verstehen gibt, dass er als fiktiver Brief gedacht ist:
Mollath sind da die zeitlichen und im übertragenen Sinn auch die örtlichen bzw situativen Koordinaten durcheinander gekommen.

Allerdings könnte man tiefenpsychologisch motiviert die Frage stellen, ob er zum Zeitpunkt der Abfassung, als ihm alles zerbrach, einen "Papa" gesucht hat und auf Papa Heuss gekommen ist, von dessen segensreichem Wirken er (seien wir ehrlich) auch lebensgeschichtlich nicht viel mitbekommen haben kann, wenn man sich das auf der Zeitleiste (http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Heuss) anschaut: Mollath war 7 Jahre alt, als Heuss starb. Er hat ihn nur von den 2-DM-Stücken gekannt.

Und zu Textwerkstätten:
ich schreibe selbst Texte und habe auch schon den einen oder anderen Workshop mitbetreut - deshalb kann ich deinem Erklärungsversuch nicht wirklich zustimmen.


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. Dezember 2013, 02:20:19
Zitat
ZitatZitat von: sweeper am 17. Dezember 2013, 23:13:35

    b) entgegen der vielfältigen schriftlichen Aussagen des Gustl Mollath haben die mit der Sonderrevision beauftragten Fachleute sehr wohl versucht, Kontakt zu Herrn Mollath aufzunehmen; allerdings heißt es auf S. 2:
   
ZitatAuf einen von uns gewünschten Gesprächstermin hat Herr Mollath zunächst nicht reagiert. In einem Telefonat am 19.02.2003 erklärte er, dass er derzeit zu keinem Termin mit der Revision bereit ist und keine weiteren Unterlagen/Beweise vorlegen will.

        Entscheidende Hinweise erhielten wir durch die Kontaktaufnahme zur Bank XY in Zürich.


Die Sache mit der HVB-Bank ist meiner Erinnerung nach anders verlaufen. Im Dezember hat Mollath das
Gespräch gesucht, aber die Bank hat kein Interesse gezeigt. Dann meldet sie sich im Verlauf des 19. Februar
2003. Und genau am Vormittag hat die Polizei mit einem Rollkommando sein Haus auf den Kopf gestellt.
Mollath rätselte damals, wer ihn verleumdet hatte. Es drängte sich der Gedanke auf, dass die HVB-Bank
dahinter steckte *, so hat er es in einem Brief an die Polizei glaube ich geschrieben. Stellt man sich nun vor,
dass die HVB-Bank genau nach der Hausdurchsuchung den völlig verstörten Mollath anruft und ihn nun doch
zu einem Gespräch bittet, ist es mehr als verständlich, dass der da einen Verdacht hegt, der zwar nicht
zutrifft, der aber einfach entstehen kann. Faalscher Zeitpunkt für einen Anruf, liebe HVB-Bank. :grins
Ja, und da täuscht dich eben deine Erinnerung - wie du an meiner genauen Darlegung #791 (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg156830#msg156830) feststellen kannst.
Die Gespräche im Dezember hatte Mollath von sich aus gesucht (Rötzer), und sie sind ja auch zustande gekommen (siehe Mollaths Bestätigung heute abend #793 (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg156838#msg156838) sowie in diversen Unterlagen) - wenn auch offenbar nicht mit dem von Mollath gewünschten Ergebnis, "dass das jetzt aufhören muss".

Das Telefonat im Januar kam hingegen von der Revisionsabteilung (siehe Revisionsbericht) und ist eine andere, sehr Ernst zu nehmende Baustelle.

Warum * "drängte sich der Verdacht auf, dass die HVB dahintersteckt"? 
Wenn doch just an diesem Tag (tatsächlich eine eigentümliche Koinzidenz) die Bitte der Revisionsabteilung um ein Gespräch und um Überlassung von Beweismitteln an Mollath herangetragen wurde?
Das war doch eigentlich der ersehnte Moment, dass sein Anliegen endlich Gehör fand?!
Deine Erklärungen überzeugen mich nicht. Sie sind schein-logisch:  zu vordergründig und leichtfertig eine wichtige Frage vom Tisch wischend.
Selbst wenn die Durchsuchung zeitlich vor der Revisions-Anfrage gelegen haben sollte und Mollath entsprechend durcheinander war, hätte er einfach sagen können: "Mir geht es heute nicht gut - bitte lassen Sie uns morgen oder nächste Woche darüber reden!"
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. Dezember 2013, 03:37:43
Vielleicht war es auch noch anders und simpler:
Zitathttp://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-StA-Augsburg-2013-03-26.pdf
S.21
...
...Alle diese Aktivitäten hielten meinen Mandanten nicht davon ab, sich im Zeitraum August 2002 bis Dezember 2002 sowohl an die HypoVereinsbank als auch an die betroffenen Schweizer Banken zu wenden, um seine Frau von den illegalen Geschäften abzuhalten. In dem Ordner befindet sich auch das Antwortschreiben der HypoVereinsbank/München vom 2.1.2003, daß die interne Revision ihre Ermittlungen bereits aufgenommen habe...
Vielleicht enthielt dieses "Antwort"-Schreiben vom 2.1.2003 die Anfrage an Mollath nach detaillierteren Informationen und Belegen. Dann hätte er darauf womöglich nicht reagiert und - ausgelöst durch die Hausdurchsuchung ?? - impulsiv am 19. von sich aus das Ganze telefonisch abgesagt?!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 03:42:01
Zitat von: sweeper am 18. Dezember 2013, 02:14:08Und zu Textwerkstätten:
ich schreibe selbst Texte und habe auch schon den einen oder anderen Workshop mitbetreut - deshalb kann ich deinem Erklärungsversuch nicht wirklich zustimmen.

Na, da decken sich unsere Erfahrungen nicht. So eine Exegese eines Mollath-Briefes ist nicht
prickelnd. Er hat den Brief geschrieben. Er kann bereits in den Wahn abgeglitten sein oder eben
nicht. Vor meinen Augen liegt das alles noch in der Normalität, nimmt man Mollaths damalige Lebens-
situation als Rahmen.

Zitatauch ein frei assoziiertes "Kunstwerk" muss irgendwie einen Bezugsrahmen haben - vor allem, wenn man es ohne weitere Erläuterung an eine bereits seit langem verstorbene Person adressiert und unkommentiert an mehrere Empfänger verschickt
.

Ich kann Mollaths Brief verstehen - im emotionalen Sinne -, er funktioniert also. Es ist aber kein
guter Brief. Aber das muss er auch nicht sein und zum Vorwurf machen darf man ihm das auch nicht.

ZitatMollath sind da die zeitlichen und im übertragenen Sinn auch die örtlichen bzw situativen Koordinaten durcheinander gekommen.

Es gibt eine ganze Menge Menschen, die leicht verpeilt sind. Vor allem, wenn sie zu dem werden, wo
sie arbeiten: Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

ZitatJa, und da täuscht dich eben deine Erinnerung

Meine Erinnerung hat mich nicht getäuscht. Anfang Dezember 2002 gab es ein Gespräch mit Rötzer,
dann hat Mollath noch Briefe geschrieben

http://www.gustl-for-help.de/download/2002-Mollath-Briefverkehr-Bank.pdf

Letzter Brief vom 7. Dezember 2012 von Mollath an die Bank. Im Rev-Bericht schreibt die Bank dann,
von ihrem Telefonat am 19. Februar 2003. Und das ist genau der Tag der Hausdurchsuchung. Das sieht
so aus, als hätte sich die Bank zu viel Zeit gelassen.

ZitatDas war doch eigentlich der ersehnte Moment, dass sein Anliegen endlich Gehör fand?!

Na, wie fühlst du dich, wenn zum ersten Mal in deinem Leben ein Rollkommando der Polizei dein trautes
Heim stürmt? Und wenn du dann nicht erfährst, warum sie das tun und wer dich verleumdet hat, dann
bist du einfach misstrauisch. Wenn die Bank, was ich nicht glaube, ernsthaft an Aufklärung interessiert
gewesen wäre, dann hätte sie es anders anstellen müssen. Als sie es dann anstellte, erwischte sie den
denkbar ungünstigsten Moment. Ich habe gerade im Ohr die Stimme eines Steuerfachanwalts, wie der
sich um einen Mandanten kümmerte, der Besuch hatte von der Steuerfahndung, (was noch schlimmer
ist als eine Hausdurchsuchung der Polizei): du, das war der komplett falsche Zeitpunkt für meinen An-
ruf. Und der Anwalt hat jede Menge Erfahrung mit Steuerfahndern. Mollath hatte noch nie eine Haus-
durchsuchung erlebt.

ZitatSelbst wenn die Durchsuchung zeitlich vor der Revisions-Anfrage gelegen haben sollte und Mollath entsprechend durcheinander war, hätte er einfach sagen können: "Mir geht es heute nicht gut - bitte lassen Sie uns morgen oder nächste Woche darüber reden!"

Wenn er aber das Gefühl hat, dass die Bank ein linkes Spiel spielt, um Druck aufzubauen, dann stellt
er sich quer. Das Gespräch hätte vielleicht Mitte Dezember 2002 ein solches Ende nehmen können. Aber
zwei Monate später, wars halt zu spät für die Bank.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. Dezember 2013, 03:54:56
Einspruch: es war DAS zentrale Thema für ihn, und er ließ sich ja nachweislich auch sonst nicht ins Boxhorn jagen :
"Gerechtigkeit oder Tod! sagt ein aufrechter Nürnberger."
Wie gesagt: er hätte sich - gemessen an seinen immer wieder vorgetragenen Forderungen nach Aufklärung - hier anders verhalten können und müssen.

Und statt dazu zu stehen, hat er immer weiter geklagt und andere beschuldigt, sie würden nicht auf ihn hören.
Stimmt doch nicht - es WURDE ermittelt, und er hat seine Mitarbeit aufgekündigt.
Das sind die banalen Fakten.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 04:15:16
Zitat von: sweeper am 18. Dezember 2013, 03:54:56Stimmt doch nicht - es WURDE ermittelt, und er hat seine Mitarbeit aufgekündigt.
Das sind die banalen Fakten.

Du hast auf einmal den Wortlaut des Gespräches zwischen der Rev-Abteilung und Mollath vom 19. Februar 2003 vor Augen? Ich kenne das Gespräch nicht. Doch kann ich mir gut vorstellen, dass die Bank nichts
weniger vorhatte, als den Fall aufzuklären. Und sie wollte den Fall auch nicht so klären, wie es Mollath
wollte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. Dezember 2013, 08:12:33
Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 04:15:16
Zitat von: sweeper am 18. Dezember 2013, 03:54:56Stimmt doch nicht - es WURDE ermittelt, und er hat seine Mitarbeit aufgekündigt.
Das sind die banalen Fakten.

Du hast auf einmal den Wortlaut des Gespräches zwischen der Rev-Abteilung und Mollath vom 19. Februar 2003 vor Augen?
Nein. Ich beziehe mich ausdrücklich auf den Wortlaut des Sonderrevisionsberichts und die dort erwähnten Fakten.
ZitatIch kenne das Gespräch nicht. Doch kann ich mir gut vorstellen, dass die Bank nichts
weniger vorhatte, als den Fall aufzuklären.
Dann hast du den Bericht der Revisionsabteilung nicht gelesen.
Und meinen Beitrag (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg156830#msg156830), auf den du dich beziehst, auch nicht.
Sonst würdest du nicht argumentieren:
ZitatMeine Erinnerung hat mich nicht getäuscht. Anfang Dezember 2002 gab es ein Gespräch mit Rötzer,
dann hat Mollath noch Briefe geschrieben

http://www.gustl-for-help.de/download/2002-Mollath-Briefverkehr-Bank.pdf

Letzter Brief vom 7. Dezember 2012 von Mollath an die Bank. Im Rev-Bericht schreibt die Bank dann,
von ihrem Telefonat am 19. Februar 2003. Und das ist genau der Tag der Hausdurchsuchung. Das sieht
so aus, als hätte sich die Bank zu viel Zeit gelassen.
Darauf habe ich bereits hingewiesen, dass es sich um zwei verschiedene Vorgänge handelt - bayle fragte nämlich ebenfalls danach.
Die Revision ist ein EXTERNES Geschehen - hat mit den Rötzer-Gesprächen vom Dezember nichts zu tun.
ZitatUnd sie wollte den Fall auch nicht so klären, wie es Mollathwollte.
Du sprichst in Rätseln. Woher weißt du das denn? Hast du dafür eine Quelle?
Der Revisionsbericht listet doch Punkt für Punkt auf, welche von Herrn Mollath gemachten Angaben überprüft wurden.
Und falls Mollath noch weiter gehende Informationen besaß, dann hätte er diese eben mitteilen müssen -  es ist mir völlig unverständlich, dass er es entgegen seines öffentlichen Lamentos eben nicht getan hat. Womöglich hätte die Revisionskommission dann noch viel detaillierter ermitteln können.

Man könnte zu der Auffassung gelangen, der Sonderrevisionsbericht, der seit 11 Jahren vorliegt, sei gar nicht so geheim, wie es uns gewisse Zeitungsschreiber verkaufen wollen:
es wäre nur etwas peinlich für Herrn Mollath und seine behauptete Riesenschwarzgeldverschwörung gewesen, wenn man die Blase früher zum Platzen gebracht hätte.  :grins
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 18. Dezember 2013, 08:21:47
Es beginnt sich eine gewisse Langeweile breit zu machen, leider. Ich kann allmählich dazu übergehen, in meiner Antwort auf frühere Posts zu verweisen. Nicht wirklich prickelnd.

Vorab:
Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
Hab immer noch Schwierigkeiten mit dem Server. Habe Chrome neu installiert, komme nun aber nicht mehr in meinen alten Account. Doof.
Wir haben alle mit diesen Zugriffsproblemen zu kämpfen. Psiram wird nicht von allen Lesern in der gleichen Weise geschätzt. Nun zur Sache.

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
Écriture automatique
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89criture_automatique
...
Man muss nicht krank sein oder betrunken, um so einen Heuss-Brief zu verfassen, wie ihn Mollath verfasst hat. Das ist derart offensichtlich für mich wie die Sonne, die im Osten aufgeht.
...
Deine pauschalen Feststellungen haben es schon in sich. Natürlich können Gesunde solche Briefe schreiben. Wirklich. Es ist so.
In Deinem Link habe ich nirgends finden können, dass die von mir registrierten formalen Auffälligkeiten zum Bewusstseinsstrom dazugehören würden. Die Prävalenz der Schizophrenie wird allgemein mit ca. 1% der Bevölkerung angegeben, mit einer bemerkenswerten transkulturellen Stabilität. Nur, dass niemand darüber spricht; das ist einfach kein Thema für den sonntäglichen Kaffeeklatsch. Von daher ist es nicht unmöglich, dass Du schon einmal ein auffälliges Schriftstück in der Hand hattest, ohne das als solches zu vermerken; warum auch. Ich bin auch nicht sicher, ob die verhinderten Künstler ihre Elaborate, wenn man das so nennen will, an ihre Bürgermeister schicken – auch das wäre auffällig, mindestens im Sinne einer möglicherweise krankheitsbedingten Herabsetzung der Kritikfähigkeit (allein würde das natürlich nicht für eine Verdachtsdiagnose reichen – siehe DSDS).

Auf die Sonne komme ich gleich nochmal zurück.

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
Im Falle Pfäfflin bin ich übrigens der Meinung, dass seine Gefährlichkeitsprognose jenseits von Gut und Böse ist. Mal eben im mündlichen Gutachten die eigene schriftliche Prognose drei Stufen hochjazzen. Aua. Dass dann die Richter das taktvoll überspielten, war ... da fehlen mir die Worte.  ::)
Sagte ich doch, so weit geht unser Konsens nicht. Zu Anfang unserer Diskussion meintest Du, dass Du keine Ahnung von forensisch-psychiatrischen Gutachten hast:
Zitat von: Tyko am 27. August 2013, 21:00:05
Ich habe die Gutachten gelesen. Es sind meine ersten derartigen Gutachten.
Und ich vermute, dass es sich mit Deinen praktischen Erfahrungen in dieser Frage genauso verhält. Wahrscheinlich fehlt mir einfach Dein Selbstvertrauen. Ich jedenfalls bleibe bei ,,keine Ahnung".

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
ZitatDies ist eine unzulässige Vermischung der juristischen mit den medizinischen Aspekten.
Ob sie unzulässig ist, möchte ich nun nicht so stehen lassen. Ist aber eine Frage, die ganz weit
weg führt.
Du meinst also, das Gericht wird sich freiwillig in die Nähe unserer pensionierten Oberstaatsanwältin begeben?
Zitat von: bayle am 17. Dezember 2013, 19:46:23
Zitat
gabrielewolff
sagte am 13. Dezember 2013 um 22:12 :

Letztlich gibt es nach wie vor nur vier echte psychische Krankheiten: die Depression, die bipolare Störung (manisch-depressiv), Wahnerkrankungen und die posttraumatische Belastungsstörung (die wegen Überdiagnostizierung leider zur Modekrankheit verkommen ist). Diese Erkrankungen kann, ehrlich gesagt, auch ein Laie diagnostizieren.
http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30264
Übrigens dreht sich die Erde um die Sonne, auch wenn ein Gericht im Jahre 1633 das anders festgestellt hat.

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
Sieh dir einmal den Papstbrief vom März 2000 an. ...
Da vermisse ich nun doch ein wenig die Empathie. ...
Und damit sind wir bei einem Schwachpunkt des Leipziger-Gutachtens. Er prüft nur in eine Richtung. Bei dir bin ich mir nicht sicher, wie empathisch befähigt du bist.
Langweilig. vgl. # 557:
Zitat von: bayle am 15. September 2013, 14:33:15
Ein psychiatrisches Gutachten ist keine Ermittlung eines Staatsanwalts; insofern greift der Begriff ,,Entlastendes" daneben. Es geht um Symptome. In diesem speziellen Fall geht es um die Frage, ob es Auffälligkeiten gibt, und wenn ja, ob sie Ausdruck einer psychiatrischen Erkrankung sind oder ob sie anders, normalpsychologisch, zu erklären sind. Diese möglichen Symptome werden aufgelistet. Was soll das heißen, ,,gesucht und gesucht und gesucht"? Soll er Symptome weglassen? Je mehr mögliche Symptome sich finden, umso ,,rigider" ist Leipziger, und umso ,,misstrauischer" wirst Du?
Noch einmal: Nicht die Fülle auch normalpsychologisch ableitbarer, empathisch fassbarer Erscheinungen ist für die Diagnose wichtig, sondern die wenigen Phänomene, die es nicht sind (wir haben das ja an einigen Beispielen schon bis zum Abwinken durchdekliniert). Wenn jemand auch neurotisch ist, dann ist das kein Argument gegen eine führende Diagnose ,,Psychose". Wenn Leipziger nicht explorieren konnte, dann konnte er auch kein umfassendes Bild der Persönlichkeit des Herrn M. gewinnen. All Deine Einfühlung, mag man sie für plausibel halten oder nicht, bleibt Vermutung, manchmal Spekulation, die zu dieser Frage nicht beiträgt.

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
Unausgebildet. So mein Ausdruck.
Jetzt mal Klartext: Maßlose Überheblichkeit Deinerseits. So mein Ausdruck.

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
ZitatLeider hattest Du meine Antwort nicht mehr parat: Mollath hätte Strate einfach rausgeworfen, wenn er es versucht hätte. Nie hätte M auf seinen Duraplex-Ordner verzichtet.
Diese Ansicht teile ich nicht, ich bin nicht einmal sicher, ob du weißt, wie lange Mollath Zeit hatte, um diesen Ordner zusammenzustellen. Wie lange? Bei der Antwort kannst du dann gleich miteinbauen, ...
Langweilig. vgl.  #584 (https://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg150160#msg150160), #591:
Zitat von: bayle am 22. September 2013, 20:59:17
Ich sehe mich eigentlich nicht in der Position, mich vor Dir rechtfertigen zu müssen, und brauche da auch keine Ratschläge. Ich stütze mich auf meine langjährige Ausbildung und langjährige Berufserfahrung und werde an dieser Stelle nicht konkreter werden. Nimm es einfach hin: ob er mit einem Steuerfahnder, mit einem Staatsanwalt, mit einem Polizeibeamten [Hinzufügung heute:, einem Verteidiger – b. ] oder einem Richter gesprochen hätte – es wäre für den Ablauf solcher Gespräche irrelevant. Wenn das keinerlei Gewicht für Dich hat, nun – dann hat es eben keinerlei Gewicht. Das wird mich grämen, aber ich werde es nicht ändern können.

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
Zitat von: bayle am 17. Dezember 2013, 14:29:47
Vielleicht kann uns ja Tyko über diese überaus eigentümliche zeitliche Koinzidenz des Posts hier und des Verschwindens da aufklären; ein weiteres Schlaglicht auf die Seriosität der mollath-nahen Quellen.  :police:
Oh mein Gott! ...
Ich nehme meine Bemerkung zurück; sie war etwas überstürzt.

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
Für Mollath gilt wieder die Unschuldsvermutung.
Ja. Was gibt es also zu diskutieren?

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 04:15:16
Und sie wollte den Fall auch nicht so klären, wie es Mollath wollte.
Richtig; hatten wir gerade eben wieder, #790 (https://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg156829#msg156829).
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 18. Dezember 2013, 08:45:41
PS. Und, Tyko, ich wäre Dir verbunden, wenn Du in Deine Antwort auch eine Reaktion auf diesen Punkt einbauen könntest:
Zitat von: bayle am 16. September 2013, 16:00:58
Ich habe das sichere Gefühl, dass es keinem Sachverständigen je gelingen wird, Dich in Deiner Eigenschaft als Schöffe zu überzeugen, sofern er nicht die geistige Gesundheit Mollaths bestätigt. Mir scheint, Du bist da festgelegt. 
ZitatAll the king's horses and all the king's men
Couldn't put Humpty together again.
Für den Wissenschaftler, und eigentlich für jedermann, der an so etwas wie ('tschuldigung, großes Wort) objektiver Wahrheit interessiert ist, wäre doch die Frage wichtig: Was spricht eigentlich gegen meine Theorie? Welche Tatsache, welcher Umstand, welches Experiment könnte sie kippen? Eine solche Frage stellst Du Dir offenbar nicht.
Oder gibt es da einen Link zu einem Post von Dir, den ich überlesen habe?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 18. Dezember 2013, 11:18:13
PPS. Ah, ich habe meinen Post wiedergefunden:
Zitat von: bayle am 17. September 2013, 20:40:01
Ist ja jetzt ein bisschen wie Nachwaschen, aber, btw,
Zitat von: Tyko am 16. September 2013, 12:40:45
Natürlich hätte Strate 2003 verhindert, dass Mollath solchen Unfug anstellt und dem Gericht 106 Seiten mit Unterlagen zukommen lässt.
Genau das hätte Strate 2003 natürlich nicht verhindert. Wenn er es versucht hätte, dann wäre er von Mollath rausgeworfen worden. Es ist doch klar, dass für M die 100 übrigen Seiten mindestens genauso wichtig gewesen sind wie die 6, aus denen Strate etwas hätte machen können. Da hätte Strate noch so "psychiatrisch" geschickt argumentieren können - was sicher nicht der Kernbereich seiner Qualifikation ist.
Bitte, Tyko, erspare mir die Mühsamkeiten einer solchen Suche zukünftig.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: MountainKing am 18. Dezember 2013, 11:56:09
Ob es für die Argumentation gegen psychische Auffälligkeiten hilfreich ist, auf Schreibtechniken zu verweisen, die dezidiert auf Kontrolle des Geschriebenen durch Vernunft zu verzichten suchen bzw. Phasen eingeschränkten Bewusstseins simulieren wollen, wage ich stark zu bezweifeln.

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89criture_automatique

Warum man Strafanzeigen und offene Briefe an Politiker/Behörden so verfassen sollte, wenn es dabei nicht um eine künstlerische Aktion, sondern um einen ganz zentralen realen Lebensinhalt geht, bleibt auch völlig unklar, abgesehen davon, dass es abgesehen vom Wunschdenken einiger Verteidiger nicht den Hauch eines Hinweises dafür gibt, dass Mollath diese Schriftstücke als Übungen für kreatives Schreiben verfasst hat und verstanden wissen wollte. Das ist nun schon eine reichlich hanebüchene Erklärung für die Auffälligkeiten.

Zumindest mir ging es anfangs durchaus so, dass ich Mollath eher als Opfer unglücklicher Umstände wahrgenommen habe, auch, weil ich die Blogs von Wolff (im Fall Kachelmann) und auch Müller nicht unbedingt als negativ in Erinnerung hatte. Ich gehe auch davon aus, dass es  Verfahrensfehler gab und möchte mich nicht dahingehend festlegen, dass Mollath tatsächlich noch in irgendeiner Form gefährlich ist oder dies eventuell schon seit einigen Jahren nicht mehr war und er vielleicht schon früher hätte entlassen werden können/sollen. Je mehr ich aber von ihm höre und lese, um so mehr kann ich die grundsätzliche Einschätzung, dass bei ihm psychisch nicht alles rund lief und läuft, nachvollziehen. Wenn man ein wenig Erfahrung mit Verlautbarungen von Personen mit Größen-, Verfolgungs- und Beziehungswahn hat, muss man nicht bösartig sein, um Anzeichen dafür bei Mollath zu finden. Wenn es dann noch ausreichende Indizien für eine Gefährlichkeit gab, ist es mir schwer möglich, hier nun die riesige Verschwörung und Ungerechtigkeit zu diagnostizieren, für die Mollath inzwischen für eine nicht geringe Zahl von Leuten steht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 18. Dezember 2013, 12:16:19
Für die Einschätzung der breiten Masse war es eben von entscheidender Bedeutung die einzig hinterfragenden Journalisten menschlich und fachlich fertig zu machen.

Frau Wolffs phantastische Sicht auf die Causa Mollath wäre sofort zusammengebrochen hätte sie auch nur Teile der Recherchergebnisse von Lapp und Lakotta als zumindest erwägenswert angenommen. Immunisieren konnte sie ihre Weltsicht ja nur in dem sie die beiden als LALA- Journalisten denunzierte.

Grade erst mit den Aussagen der Zeugen aus den Artikeln rundet sich ja erst das Gesamtbild von Herrn Mollath ab, und macht es dann zunehmend schwer nur den herzensguten, selbstlosen Freiheitskämpfer in ihm zu sehen, zu dem ihn jetzt die Kollektivmeinung verklärt.

Auf die Gefahr dieser Überhöhung gepaart mit einer womöglich psychischen Erkrankung hinzuweisen , war ja bei psiram gerade das Ausgangsanliegen leider bewahrheiten sich diese Befürchtungen im zunehmenden Ausmasse.

Wenn jemand dazu neigen sollte im Wahn Autoreifen zu zerstechen oder Frauen zu würgen ist ihm eben nicht damit geholfen die Beweise für diese Taten zu zerpflücken, sondern damit seine psychischen Probleme zu beseitigen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 12:22:39
@ sweeper, die HVB-Bank wollte den Fall für sich klären, umfassend aufklären wollte sie ihn nicht.

ZitatDie Revision ist ein EXTERNES Geschehen - hat mit den Rötzer-Gesprächen vom Dezember nichts zu tun

Die Revision ist ein internes Geschehen. Die Sonderrevision wurde nicht extern geprüft. HVB-Mitarbeiter haben den Fall für die HVB geprüft. Und die Revision hat sehr wohl mit den Rötzer-Gesprächen zu tun.

ZitatDu sprichst in Rätseln. Woher weißt du das denn? Hast du dafür eine Quelle?

Na, das schreibt Mollath der Bank am 7. Dezember 2012: Herr Rötzer sieht keinen Grund zum umfangreichen Handeln.

ZitatMan könnte zu der Auffassung gelangen, der Sonderrevisionsbericht, der seit 11 Jahren vorliegt, sei gar nicht so geheim, wie es uns gewisse Zeitungsschreiber verkaufen wollen:

Das ist eine gewagte Spekulation, die du nicht wirst belegen können. Der Verteiler des Rev-Berichts ist klein, der Bericht war hochvertraulich, dann wurde er der Öffentlichkeit zugespielt.

ZitatEs beginnt sich eine gewisse Langeweile breit zu machen, leider. Ich kann allmählich dazu übergehen, in meiner Antwort auf frühere Posts zu verweisen.

Nenn es nicht Langeweile, das meiste ist geklärt. Wir müssen nicht zu einer Meinung gelangen. Doch bei der
einen oder anderen Frage weichst du aus. Und zwar mehrfach, dabei wäre die Antwort ohne viel Aufhebens möglich.

ZitatIch bin auch nicht sicher, ob die verhinderten Künstler ihre Elaborate, wenn man das so nennen will, an ihre Bürgermeister schicken – auch das wäre auffällig, mindestens im Sinne einer möglicherweise krankheitsbedingten Herabsetzung der Kritikfähigkeit

Es kann vorkommen, dass gestandene Menschen nicht einschätzen können, wie ein Text auf andere wirkt. Sie müssen in einem solchen Fall nicht krank sein.

ZitatDu meinst also, das Gericht wird sich freiwillig in die Nähe unserer pensionierten Oberstaatsanwältin begeben?

Nein, ich meine, dass diese Frage dann in die Wissenschaftsethik übergeht.

ZitatÜbrigens dreht sich die Erde um die Sonne, auch wenn ein Gericht im Jahre 1633 das anders festgestellt hat.

Du bist also der Meinung, dass das Phänomen "Die Erde dreht sich um die Sonne" der Grund wäre, dass die sprachliche Wendung "Die Sonne geht auf" den Vorgang unzutreffend beschreibt? Das ist mir nun bisher nicht bekannt gewesen. Ich bin jedoch der Meinung, dass du das jetzt nicht als Theorie weiter ausarbeiten solltest. Vielleicht einfach mal hier schauen

https://de.wikipedia.org/wiki/Gebundene_Rotation

Die schönen Erdaufgänge vom Mond aus betrachtet sind nicht entstanden, weil sich der Betrachter auf dem Mond befand

http://www.hobby-astronomie.com/galerie/apollo_8_erde.html

ZitatJetzt mal Klartext: Maßlose Überheblichkeit Deinerseits. So mein Ausdruck.

Leipziger hat Zeugnis abgelegt.

ZitatDiese Ansicht teile ich nicht, ich bin nicht einmal sicher, ob du weißt, wie lange Mollath Zeit hatte, um diesen Ordner zusammenzustellen. Wie lange? Bei der Antwort kannst du dann gleich miteinbauen, ...

Auf diese Frage verweigerst du erneut die klare Antwort. Schreib nichts von langweilig. Benenn du den Zeitraum, den Mollath für die Zusammenstellung zur Verfügung hatte. Dann skizziere das alternative Szenario, dass Mollath einen guten Anwalt an seiner Seite gehabt hätte, der sich vor dem Prozess auch um den Fall kümmert. Mach es einfach  :grins2:

ZitatPS. Und, Tyko, ich wäre Dir verbunden, wenn Du in Deine Antwort auch eine Reaktion auf diesen Punkt einbauen könntest:
ZitatIch habe das sichere Gefühl, dass es keinem Sachverständigen je gelingen wird, Dich in Deiner Eigenschaft als Schöffe zu überzeugen, sofern er nicht die geistige Gesundheit Mollaths bestätigt. Mir scheint, Du bist da festgelegt. 

Nein, ich bin da ganz und gar nicht festgelegt. Ich bin davon überzeugt, dass Mollath damals mindestens "schwer durch den Wind" war. Die Gründe sind der Verlust seiner Arbeit im Jahre 2000, das Auseinanderbrechen seiner Ehe im Jahre 2002, der finanzielle Abstieg in den Jahren 2002 bis 2006. Und ich halte es für gut möglich, dass Mollath damals psychisch krank war. Ein Gutachter hätte also leichtes Spiel mich davon zu überzeugen. Doch in seiner Begründung müsste er auch den Tatzeitpunkt August 2001 einbauen und schlüssig darlegen, warum bereits zu diesem frühen Zeitpunkt ein Wahn vorlag. Er müsste dann auch erklären, wie die von der Frau behaupteten regelmäßigen Gewaltätigkeiten ihr gegenüber, die es immer schon gegeben haben soll, gerade im August 2001 sich anders ereigneten.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 18. Dezember 2013, 12:33:54

Zitat
Auf diese Frage verweigerst du erneut die klare Antwort. Schreib nichts von langweilig. Benenn du den Zeitraum, den Mollath für die Zusammenstellung zur Verfügung hatte. Dann skizziere das alternative Szenario, dass Mollath einen guten Anwalt an seiner Seite gehabt hätte, der sich vor dem Prozess auch um den Fall kümmert. Mach es einfach  :grins2:

Es war wohl so, dass Herr Mollath im Vorfeld schon an seinen Unterlagen gearbeitet, von seiner Frau wird ja kolportiert dass sich im ganzen Haus Stapel mit deinen Unterlagen und Briefwechseln verteilten so dass die Familie am Bügelbrett essen musste. Die Vorstellung Herr Mollath hätte sich in einer Nacht- und Nebelaktion hingesetzt um diesen Ordner zu füllen ist da wohl eher weltfremd.


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. Dezember 2013, 12:38:03
Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 12:22:39
@ sweeper, die HVB-Bank wollte den Fall für sich klären, umfassend aufklären wollte sie ihn nicht.
Bitte belege deine Behauptung.
Der Revisionsbericht sagt deutlich etwas anderes.
Lt Strate (wie oben belegt) befindet sich ein entsprechendes Schreiben  an Mollath von Anfang Januar 2003  im Duraplusordner.

Zitathttp://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-StA-Augsburg-2013-03-26.pdf
S.21
...
...Alle diese Aktivitäten hielten meinen Mandanten nicht davon ab, sich im Zeitraum August 2002 bis Dezember 2002 sowohl an die HypoVereinsbank als auch an die betroffenen Schweizer Banken zu wenden, um seine Frau von den illegalen Geschäften abzuhalten. In dem Ordner befindet sich auch das Antwortschreiben der HypoVereinsbank/München vom 2.1.2003, daß die interne Revision ihre Ermittlungen bereits aufgenommen habe...
Diese Revisionskommission muss irgendwann in den nächsten Tagen und Wochen aktiv an Mollath herangetreten sein, wie aus dem Revisionsbericht klar hervorgeht.
Das Telefonat am 19.02. 2003 (von welcher Seite es auch ausging) war offenbar der Endpunkt der Bemühungen der Revisionskommission, von Mollath mehr Informationen zu bekommen (es heißt dort, Mollath habe sich auf eine entsprechende Anfrage der Rev-Abteilung nicht gemeldet).

Weiter heißt es im Revisionsbericht (http://www.swr.de/report/-/id=10583092/property=download/nid=233454/1t395cp/index.pdf) an dieser Stelle (S.2), dass (nachdem von Mollath keine Informationen zu bekommen waren) eine Schweizer Bank (also keinesfalls intern) "entscheidende Hinweise" geliefert hat.
Auf jeden Fall belegt der Bericht - wie schon Beate Lakotta feststellte - dass es zwar diverse geschäftsschädigende Tätigkeiten der inkriminierten Mitarbeiter - darunter vor allem P.M. -  gab, aber keinesfalls Hinweise auf "den größten Schwarzgeldskandal aller Zeiten", sondern Abwerben von Kunden und damit verbunden Provisionszahlungen.
Die von Mollath behaupteten massenhaften Schwarzgeldfahrten im Ferrari konnten keinesfalls bestätigt werden: die vereinzelten nachgewiesenen Aufenthalte der P.M. in der Schweiz boten dafür keinen Anhalt.
Dafür zeigten sich aber Auffälligkeiten in der Kontoführung des Ehepaares Mollath, die darauf schließen lassen, dass ein chronisch überzogenes Konto mittels gezielter Geldspritzen über der Nulllinie gehalten wurde.

Mich beschäftigt die Frage, ob Mollath je die Idee gekommen ist, dass er sich mit einigen seiner schriftlichen Auslassungen in dieser Sache selbst belastet und zum Komplizen gemacht haben könnte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 12:39:36
Zitat von: MountainKing am 18. Dezember 2013, 11:56:09abgesehen davon, dass es abgesehen vom Wunschdenken einiger Verteidiger nicht den Hauch eines Hinweises dafür gibt, dass Mollath diese Schriftstücke als Übungen für kreatives Schreiben verfasst hat und verstanden wissen wollte. Das ist nun schon eine reichlich hanebüchene Erklärung für die Auffälligkeiten.

Er hat einen Offenen Brief geschrieben und sich etlicher Stilmittel bedient, die man nutzen kann, um einen Redebeitrag lebendig wirken zu lassen. Darauf weise ich hin. Und zwar, weil komplett ignoriert worden ist, dass es sich um einen Offenen Brief handelt.

http://www.gustl-for-help.de/download/2003-03-19-Brief-Mollath-Heuss.pdf

Drei Tage vor dem Brief gibt es eine Videoaufnahme von Mollath

http://www.youtube.com/watch?v=do2ohK9_sBk

Ist es wirklich so abwegig, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass Mollath diesen Offenen Brief vielleicht auch irgendwo vorgetragen hat? Vielleicht klärt sich das noch.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: MountainKing am 18. Dezember 2013, 12:52:30
Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 12:22:39
Nein, ich bin da ganz und gar nicht festgelegt. Ich bin davon überzeugt, dass Mollath damals mindestens "schwer durch den Wind" war. Die Gründe sind der Verlust seiner Arbeit im Jahre 2000, das Auseinanderbrechen seiner Ehe im Jahre 2002, der finanzielle Abstieg in den Jahren 2002 bis 2006. Und ich halte es für gut möglich, dass Mollath damals psychisch krank war. Ein Gutachter hätte also leichtes Spiel mich davon zu überzeugen. Doch in seiner Begründung müsste er auch den Tatzeitpunkt August 2001 einbauen und schlüssig darlegen, warum bereits zu diesem frühen Zeitpunkt ein Wahn vorlag. Er müsste dann auch erklären, wie die von der Frau behaupteten regelmäßigen Gewaltätigkeiten ihr gegenüber, die es immer schon gegeben haben soll, gerade im August 2001 sich anders ereigneten.


Es ist meines Wissens nicht zwangsläufig, dass die Manifestierung solcher Wahnideen durch besonders auffällige äußere Umstände ausgelöst wird. Nur weil du das aber voraussetzt, ist der Tatzeitpunkt ein besonderes Problem bzw. Argument. Laut Urteil von 2006 begannen die Probleme aber schon seit 1996 schlimmer zu werden, in den Zeitraum  vor 2001 fiel zudem der Mollath nach eigenen Angaben belastende Rechtsstreit um eine Ferrarilackierung und auch die Einstellung der finanziellen Zuschüsse durch seine Frau bzw. die Aufgabe der Arbeit. Es gäbe also auch schon vor 2001 entsprechenden äußeren Druck, wenn man diesen denn für notwendig hält (was man aber nicht muss).
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. Dezember 2013, 13:32:01
Die Veranstaltung gestern in München:
http://www.heise.de/tp/artikel/40/40601/1.html
Zitat..Gustl Mollath zeigt derweil selbst Initiative und gründet einen Verein gegen staatlichen Machtmissbrauch. Doch warum muss ein Justizopfer überhaupt einen Verein gegen staatlichen Machtmissbrauch gründen? Wäre es nicht Zeit, dass der Staat endlich selbst Initiative zeigt, um weitere gravierende Fehlurteile zu verhindern? Wenn Unrecht im Namen des Rechts gesprochen wird, und wenn dieses Unrecht bis hinauf zum Bundesgerichtshof als Recht erklärt wird, dann hat der Rechtsstaat in seinem innersten Kern versagt. Gustl Mollath, daran kann heute niemand mehr ernsthaft zweifeln, ist ein Justizopfer. Spätestens seit 2011, das hat das Bundesverfassungsgericht auf den Punkt gebracht, war die Unterbringung von Mollath in der forensischen Psychiatrie rechtswidrig..
Und

9. Dezember im Literaturhaus München mit Gustl Mollath, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Ex-Bundesministerin der Justiz, Gerhard Strate, Verteidiger von Gustl Mollath, und Henning Ernst Müller, Strafrechtsprofessor an der Universität Regensburg. Moderation Florian Rötzer, Chefredakteur von Telepolis:

Audio-Mitschnitt der Podiumsdiskussion (http://www.heise.de/tp/html/media/mollath_a.mp3)

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 18. Dezember 2013, 16:11:19
Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 12:22:39
Doch bei der einen oder anderen Frage weichst du aus. Und zwar mehrfach, dabei wäre die Antwort ohne viel Aufhebens möglich.
Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, steige ab.
ZitatDer kleine Pan ist tot
- Karl Kraus

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 12:22:39
Es kann vorkommen, dass gestandene Menschen nicht einschätzen können, wie ein Text auf andere wirkt. Sie müssen in einem solchen Fall nicht krank sein.
Du meinst also, es gäbe keinerlei Merkmale von Schriftstücken, die den Verdacht auf eine schwere psychische Störung nahelegen würden?
ZitatDer kleine Pan röchelt noch
- Karl Kraus

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 12:22:39
Nein, ich meine, dass diese Frage dann in die Wissenschaftsethik übergeht.
...
Du bist also der Meinung, dass das Phänomen "Die Erde dreht sich um die Sonne" der Grund wäre, dass die sprachliche Wendung "Die Sonne geht auf" den Vorgang unzutreffend beschreibt?
...
Leipziger hat Zeugnis abgelegt.
Du solltest Seelsorger werden, falls Du es nicht schon bist.
ZitatDer kleine Pan stinkt schon
- Karl Kraus

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 12:22:39
Auf diese Frage verweigerst du erneut die klare Antwort. Schreib nichts von langweilig. Benenn du den Zeitraum, den Mollath für die Zusammenstellung zur Verfügung hatte. Dann skizziere das alternative Szenario, dass Mollath einen guten Anwalt an seiner Seite gehabt hätte, der sich vor dem Prozess auch um den Fall kümmert. Mach es einfach  :grins2:
Diesen Job sollten wir Herrn Nedopil überlassen. Der hat a) die Qualifikation und wird b) den Zugang zu den Quellen haben.

Du kriegst auch mein Klavier, versprochen!
ZitatDer kleine Pan stinkt noch
- Karl Kraus
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 18. Dezember 2013, 16:43:59
Zitat von: bayle am 18. Dezember 2013, 16:11:19
Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 12:22:39
Es kann vorkommen, dass gestandene Menschen nicht einschätzen können, wie ein Text auf andere wirkt. Sie müssen in einem solchen Fall nicht krank sein.
Du meinst also, es gäbe keinerlei Merkmale von Schriftstücken, die den Verdacht auf eine schwere psychische Störung nahelegen würden?
Ich will mich nicht allzu sehr in eure Debatte einmischen - nur so viel:

@Tyko: Du hast Recht damit, dass oft auch gestandene Menschen nicht einschätzen können, wie ihr Text - oder auch ihre blumigen Zitate, an unpassender Stelle angebracht etc pp - auf andere wirken.

Bei Mollath ist das aber ein ziemlich konsistentes "feature", dass ihm der so genannte "sense of occasion" fehlt (der im übrigen genuine Künstler oft auszeichnet: der Instinkt für die Szene, die Dramaturgie...):

angefangen von der Zahnbürste im Jackett / weiter über das demonstrative Blättern in Nürnberger Prozess-Broschüren während der Verhandlung/ ein unangemeldeter Besuch beim Anwalt am Wochenende incl Unverständnis über dessen Reaktion / drastische und unangemessene Wahl der sprachlichen Mittel bis hin zu hanebüchenen Übertreibungen: sowohl in seinen früheren Schriftstücken bis hin zum letzten Focus-Interview.
Dazu passt dann eben auch, dass er nicht abstrahieren kann, warum sein Theodor-Heuss-Brief ohne erklärende Worte eben nicht in der Anlage an den Bürgermeister (http://www.gustl-for-help.de/download/2003-09-11-Brief-Mollath-Maly.pdf) oder andere Nichtsahnende verschickt werden sollte...

@bayle: Umgekehrt schließt auch ein an sich unauffälliger oder sogar gelungener Text, etwa ein Gedicht (http://opablog.net/2013/12/15/ilona-haslbauer-gedichte-friedhof-der-atmenden-toten/), die Möglichkeit des Vorliegens einer floriden psychischen Erkrankung nicht aus.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: MountainKing am 18. Dezember 2013, 18:19:43
Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 12:39:36
Er hat einen Offenen Brief geschrieben und sich etlicher Stilmittel bedient, die man nutzen kann, um einen Redebeitrag lebendig wirken zu lassen. Darauf weise ich hin. Und zwar, weil komplett ignoriert worden ist, dass es sich um einen Offenen Brief handelt.

Inwiefern Einrückungen, Wechsel von Schriftgrößen und wörtliche Zitate einen REDEbeitrag lebendiger machen sollen, erschließt sich mir nicht. Genauso wüsste ich nicht, warum der Brief weniger auffällig sein soll, weil er als offener Brief gemeint war? Das halbe Internet ist voll von offenen Briefen von Leuten, bei denen man auch arg daran zweifeln muss, ob alles in Ordnung ist.

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 12:39:36
Ist es wirklich so abwegig, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass Mollath diesen Offenen Brief vielleicht auch irgendwo vorgetragen hat? Vielleicht klärt sich das noch.

Es gibt eine ganze Reihe von Passagen und Informationen, die den Brief für einen Vortrag eher ungeeignet machen, sinnlose Zusatzinformationen wie genaues Ausschreiben von langen und komplizierten Namen ("ihre Nichte Anna Freilinghaus-Heuss") oder Wohnorte/Berufe von Personen in Klammerbemerkungen ("Carl Zuckmayer [Saas Fee, Schweiz]"), die man de facto nicht vortragen kann. Für mich wirken die Erklärungen "kreatives Schreiben" oder "Redemanuskript" sind nicht nur komplett spekulativ, sondern wirken auch auf Basis der Dokumente eher an den Haaren herbeigezogen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Homeboy am 18. Dezember 2013, 19:13:25
Für mich sehen diese seine Briefe des ehrenwerten Herrn G: M~ aus, als wären sie von Clarité geradezu durchdrungen, schließlich kann niemand sagen, er wüsste nicht, worauf es ankäme, außerdem bezeugt er historische Bildung - eine Seltenheit, wenn Sie mich fragen - ferner ist hervorzuheben, dass Herr G: M~ es immerhin und ohne umschweife geschafft hat, seinen Brief nur wenige Seiten umfassen zu lassen, direkter und eingängiger lässt sich so ein Vorhaben kaum bewerkstelligen - aber auch das wiederum nur meine bescheidene Meinung, so bleibt doch zum Schluss ein außergewöhnliches,
eindrucksvolles
[/font]und höchst persönliches Schreiben an einen, viel zu früh von uns gegangenen, Bundespräsidenten von einem, möglicherweise unehelichen Sohn und, Waldorfschüler.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 22:41:58
Zitat von: bayle am 18. Dezember 2013, 16:11:19Du kriegst auch mein Klavier, versprochen!

Da hätte ich Bedenken. Dein norwegischer Blauling hat nun doch nicht das gehalten, was du versprochen hast.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 18. Dezember 2013, 23:11:40
Zitat von: bayle am 22. September 2013, 20:59:17
Es tut mir leid, dass ich Dich da enttäuscht habe – auch wenn ich nicht weiß, womit ich höhere Erwartungen bei Dir provoziert habe.
(http://fc08.deviantart.net/fs70/i/2011/099/3/7/sorry__by_culpeo_fox-d3dlsgh.jpg)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 02:19:32
Das wird schon ...

(http://static.themetapicture.com/media/funny-fox-hidden-dogs.jpg)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 19. Dezember 2013, 08:25:14
Grade mal wieder passender
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 19. Dezember 2013, 08:35:26
last try.

Wenn Du ernsthaft bist, Tyko, dann wirst Du zugeben müssen: #807 (https://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg156868#msg156868) war deutlich unter Deinem bisherigen Niveau. Das war bloß noch so hingehunzt, nicht mehr nachgedacht.

Du musst zwar nicht den Mund halten, aber doch wieder auftauchen. Du kannst gerne noch ein bisschen überheblich rumblödeln, aber dann ohne mich. Wenn Du einer Fachmeinung nicht vertraust, nimm einfach den üblichen Ausweg: bestelle einen neuen Sachverständigen.

Nach diesem methodenkritischen Gutachten :teufel noch was zur Sache:
Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 12:22:39
Ich bin davon überzeugt, dass Mollath damals mindestens "schwer durch den Wind" war. Die Gründe sind der Verlust seiner Arbeit im Jahre 2000, das Auseinanderbrechen seiner Ehe im Jahre 2002, der finanzielle Abstieg in den Jahren 2002 bis 2006. Und ich halte es für gut möglich, dass Mollath damals psychisch krank war.
Das ist die Vorstellung des Laien. Äußere Belastungen sind keine Wahnursachen (deren Ursache liegt im Dunkeln).
ZitatBei ihrer Vernehmung durch den Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Tiergarten. Berlin, (Bl 47 ff), am 15. Mai 2003 hätte die Geschädigte Petra Mollath u.a. angegeben, dass der Misshandlung durch ihren Mann am 12.08.2001 kein besonderes Ereignis vorangegangen sei. Ihr Mann hätte sich psychisch verändert und in sich zurückgezogen. Er sei geschäftlich nicht sehr erfolgreich gewesen und hätte das Geschäft aufgeben müssen. Er sei dann hauptsächlich zu. Hause gewesen. An diesem besagten Tag hätte er sie plötzlich ohne Vorwarnung angegriffen. Er hätte sich in seinen Wahn reingesteigert, das heiße, er wolle die Welt verbessern und meine, alle seien schlecht und sie sei auch schlecht.
[Leipziger, S. 4]
Mehr Details aus dieser Phase findet man auch bei Lakotta (übrigens, der eigentümliche Umgang der Mollathisten mit ihr wäre einen Essay wert). Wenn man das mit Argwohn betrachtet, dann ist es natürlich theoretisch möglich, dass sich in der Erinnerung von Frau M einige Dinge übereinander projizieren, die zeitlich getrennt waren, aber dennoch: ist dies die Schilderung eines "normalen" Rosenkriegs? Hat ,,man" Frau M instruiert, von einem Wahn (den man hier natürlich nicht als Diagnose, sondern nur als Synonym für psychische Auffälligkeit werten kann) zu sprechen? Ein sehr ernstes weiteres Indiz bietet das Krach-Attest (18.09.03, also nach der Vernehmung durch den StA).

Zur Validität der Selbstauskünfte von G. M. vergleiche noch:
ZitatBevor ich in die Hände dieser Ärzte fiel, verfügte ich über ein Vermögen von über einer Million. Hatte ein eigenes Haus in bester Wohnlage von Nürnberg, hatte 3 Ferraris in der Garage. Jetzt, nachdem ich platt gemacht wurde, habe ich nichts mehr.
[http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath_(Brief_an_StVK_Regensburg), aber zitiert nach dem Faksimile]
Viel Erfolg bei der Rekonstruktion seiner psychischen Befindlichkeiten.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 19. Dezember 2013, 11:55:21
Zitat von: bayle am 19. Dezember 2013, 08:35:26

Du musst zwar nicht den Mund halten, aber doch wieder auftauchen.

??  Wieso muss er das? - Vielleicht will er ja nicht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 19. Dezember 2013, 12:06:38
Stimmt, sweeper, muss er nicht; er kann natürlich auch weiter tieftauchen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 19. Dezember 2013, 12:22:24
Noch unbestätigt:
ZitatTil Huber ‏@TilHuber 1m

Landgericht Regensburg meldet: Wiederaufnahme im Fall #Mollath beginnt nächstes Jahr am 7. Juli.
Erst in 6 Monaten... viel Zeit für Podiumsdiskussionen und Interviews.

Na dann...
Zitat
http://mobil.wochenblatt.de/nachrichten/regensburg/regionales/art1172,218138Gustl Mollath

Der Beginn des Verfahrens gegen Gustl Mollath ist für Juli 2014 geplant. Das hat die Pressestelle des Landgerichtes Regensburg am Donnerstag, 19. Dezember, per Fax und später dann auch per Mail mitgeteilt.

Mit den Verfahrensbeteiligten wurden bereits 15 Termine vereinbart, so die Mitteilung. Diese sind zwischen dem 7. Juli und 14. August 2014 terminiert. "Über eventuelle Folgetermine und das vorläufige Programm wird noch entscheiden werden", so Pressesprecher Thomas Polnik.

Zunächst war mehrfach "März/April/Mai 2014" als Zeitpunkt für die Verfahrenseröffnung genannt worden. Dieser Zeitplan könne nicht eingehalten werden, da für das Verfahren wichtige Beteiligte nicht vor Juli Zeit haben, das Landgericht spricht von einer "anderen terminlichen Auslastung".

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 19. Dezember 2013, 13:06:32
http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/oberpfalz-bayern/artikel/mollath-prozess-erst-im-juli/997236/mollath-prozess-erst-im-juli.html
Zitat...Das Oberlandesgericht Nürnberg hatte im August die Wiederaufnahme des Strafverfahrens gegen ihn beschlossen und seine Freilassung verfügt. Mollath erklärte erst vor wenigen Tagen, dass er mit einer von ihm gegründeten Initiative Machtmissbrauch in Deutschland stoppen will. Die Initiative ,,Macht braucht Kontrolle, wirksame Kontrolle" sei bereits am 10. Oktober bei einem Treffen mit Freunden in Neumarkt aus der Taufe gehoben worden, sagte Mollath.

Mollath verweist auf Missstände in Justiz, Politik, Banken und Psychiatrie. ,,Wir können uns diese Zustände in dem öffentlichen System nicht leisten", sagte er. ,,Wir wollen eine Initiative aufbauen, die die Dinge so benennt, wie sie unsäglich sind, und die Beiträge dazu leistet, dass sich das ändert." Es gebe viele Opfer, unterstrich der 57-Jährige, der nach eigenen Angaben immer noch bei Freunden lebt und weiterhin keine feste Wohnung hat....
Dieser Staat unterstützt ihn ja angeblich nicht.
Wie lange sich dieser "wohnungslos, aber nicht obdachlos" - Zustand wohl noch hinziehen wird?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 19. Dezember 2013, 14:09:07
Zitat von: sweeper am 19. Dezember 2013, 13:06:32
Dieser Staat unterstützt ihn ja angeblich nicht.
Wie lange sich dieser "wohnungslos, aber nicht obdachlos" - Zustand wohl noch hinziehen wird?
Ist nicht überraschend. Gleiches Verhaltensmuster hier (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148281#msg148281).

Ich habe auch nie so recht verstanden, dass jemand, der sieben Jahre um seine Freiheit gekämpft hat, im Moment seiner Freilassung nicht überglücklich ist, sondern sich als erstes zornig und nachhaltig beschwert, er habe keinen Personalausweis. Wäre das nicht mit einem einfachen Gang zum Bürgeramt erledigt gewesen? Muss an meiner mangelnden Empathiefähigkeit liegen.

Ein Detail noch zur Telepolis-Veranstaltung vom 9.12.2013. Strate schwadroniert minutenlang (ca von 38:30 – 41:00) über die 600.000 EUR der Industrie für den DGPPN-Kongress, ,,600.000 EUR nur für diesen dämlichen Kongress", was er als ,,obszön" bezeichnet (mein Kommentar dazu hier (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg156650#msg156650)). Später (bei ca 1:23:50) sagt er anlässlich der von Mollath geforderten Protokollierungspflicht in etwa, er sei da skeptisch; der Satz ,,Ich trete jetzt aus dem Rechtsstaat aus" sei ja auch aus einem Gerichtsprotokoll und werde von der dem Herrn M. nicht günstig gesonnenen Presse aufgegriffen, dabei habe doch jeder hier gerade das Bekenntnis von G. M. zum Rechtsstaat vernehmen können. Er suggeriert (wenn er es auch nicht ausspricht), dass das Protokoll falsch sei.

Ähnlich hatte er sich schon im ZEIT-Interview geäußert. Als ordentlicher Anwalt lässt er hier mal eben die schriftlich vorliegenden Selbstaussagen von G. M. beiseite (,,UnrechtSStaat"), wie auch die Aussage eines – wohlwollenden – Zeugen (Westenrieder).

Was psychiatrische Belange angeht: da ist Strate eindeutig unberaten; und so wie er drauf ist, wird er auch keinen fachlichen Rat annehmen. Ich bin wirklich gespannt, was das für Auswirkungen auf den Prozess haben wird. Ich habe mich ein bisschen belesen, was der Nedopil so drauf hat. Angenommen, Nedopil gibt tatsächlich ein Gutachten ab, dann wird Strate voll auflaufen, aber voll. Dies wäre dann eine völlig andere Situation, als im Nachhinein als Laie an alten Schriftstücken herumzupolken, wo ihm niemand widerspricht. Wen wird er aufbieten? Weinberger? Dieckhöfer? Das ist eine andere Gewichtsklasse. Ich werde mir kein neues Klavier kaufen müssen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 16:21:58
@ bayle, der Beitrag ist nicht hingehunzt. Die Zeit nehme ich mir schon, die nötig ist, passende Antworten zu finden. Was allgemein gerade bevorsteht, nennt man Weihnachtsurlaub, und wird bei mir dazu führen, dass ich hier für einige Zeit nicht mehr schreiben kann. Da wir uns gerade festgeplaudert haben, habe ich überlegt, wie ich die nächsten paar Beiträge gestalte. Im nächsten Jahr wird ja bei mir die Neugier auf den "Fall Mollath" erst im Frühjahr wieder richtig erwachen. (Sie hat gerade im Bärenwinterschlaf einmal kräftig gegähnt.) Ich werde also für längere Zeit hier nicht schreiben.

Dein letzter Beitrag vor meinem Bildchen: Du führst einen Fuchs ein, der sich vermeintlich entschuldigt. Wohin führt denn dein Zitat? Ein Klick, eine Antwort, und einer meiner Sätze

ZitatMein ganz schwerer Eindruck ist, dass ... bei bayle eine große Unsicherheit in juristischen Fragen besteht, die sich auch auf den Bereich des Steuerrechts erstreckt.

Ah ja, wenn du dich sperrig zeigst, (immer dieses Klavier), und nicht erklären magst, wie du zu deiner Spekulation gelangst

ZitatLeider hattest Du meine Antwort nicht mehr parat: Mollath hätte Strate einfach rausgeworfen, wenn er es versucht hätte. Nie hätte M auf seinen Duraplex-Ordner verzichtet.

dann wird es nicht ganz so leicht, dir nahezubringen, wie dein Statement bei Lichte betrachtet wirkt.

Da wären z. B. deine Beiträge im Wolff-Blog zur Wissenschaft und ihren Zielen. Da bist du gut. Da bist du überzeugend. Doch mit dem Statement zum Duraplus-Ordner bist du es nicht. Du hast möglicherweise noch nie einen Rechtsstreit mit einem Anwalt durchfechten müssen. Am Anfang einer solchen Auseinandersetzung wird ein guter Anwalt klar machen, dass kein Schriftstück mehr herausgeht, das nicht von ihm stammt. Du kannst das Ergebnis bei Strate/Mollath für das Jahr 2013 erkennen. Strate ist derjenige, der die Schriftstücke verfasst.

Wie ist der Duraplus-Ordner entstanden und was enthält er? Du hast dich damit beschäftigt

http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-18.html

Du kennst also den Zeitablauf

23. September 2003: Fax mit der Stellungnahme von Dr. Krach ans Gericht von Frau Mollaths Anwalt
25. September 2003: Hauptverhandlung

Der Duraplus-Ordner trägt ein Deckblatt mit dem Hinweis, dass er am 25. September 2003 dem Gericht übergeben worden ist. Die Schrift "Was micht prägte" ist datiert vom 24. September 2003. Spätestens am 24. September 2003 bekam also Mollath Kenntnis von der Vorgehensweise seiner Frau. Für die Zusammenstellung des Duraplus-Ordners blieb Mollath damit im ungünstigsten Fall ein Tag Zeit. Er hat diesen Ordner zusammengestellt in der Absicht, die Vorwürfe gegen seine geistige Gesundheit zu widerlegen. Er hat dazu ein paar Seiten neu verfasst und dann einen Querschnitt aus seinen Briefen und aufbewahrten Presse-Artikeln zusammengestellt. Das sollte unstrittig sein.

Wenn jetzt Strate bereits im September 2003 Mollaths Anwalt gewesen wäre, dann hätte bereits diese eine Grundregel gegolten, die 2013 Wirkung zeigt: kein Schriftstück verlässt mehr ohne Prüfung des Anwalts das Haus. Und dieser Duraplus-Ordner wäre niemals entstanden. Mollath hätte zwar bestimmt angeboten, ihn zusammenzustellen, doch Strate oder irgendein anderer guter Anwalt hätte es ihm untersagt. Schau dir das Bild mit dem Fuchs in der Hundemeute noch einmal an. Ohne "Anwalt" kommt der Fuchs da nicht mehr lebend heraus. Der Anwalt weiß das.

ZitatWenn man das mit Argwohn betrachtet, dann ist es natürlich theoretisch möglich, dass sich in der Erinnerung von Frau M einige Dinge übereinander projizieren, die zeitlich getrennt waren, ...

Oh, mein Gott, bayle! Du siehst die theoretische Möglichkeit, dass Frau Mollath nicht nur die Wahrheit spricht. Wo das mal hinführen wird :stricken

@ sweeper, ich werde nächstes Jahr auf jeden Fall mal vorbeischauen  :grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 19. Dezember 2013, 16:33:15
@Tyko,
ich könnte jetzt zum vierten Mal versuchen, Dir zu erklären, dass Herr M. alle guten Ratschläge vom Besten Anwalt der Welt nicht angenommen hätte, aber :gaehn: ich wünsch Dir lieber schöne Weihnachtsferien.

edit: Tyko, Du hattest mir doch versprochen, dass ich nicht wieder in alten Posts rumkramen muss.
Vgl #135 (https://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145963#msg145963)

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 19. Dezember 2013, 16:35:24
Na die Anklageerhebung war im Mai 2003, schwer vorstellbar dass Vielschreiber Mollath vier Monate nichts zu seinem Fall geschrieben hatte, um dann innerhalb von 24 Stunden des ganzen Ordner zu füllen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 19. Dezember 2013, 16:39:41
War nicht Bossi auch kurz in den Fall involviert, bevor er das Weite gesucht hat?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 19. Dezember 2013, 16:44:56
Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 16:21:58
Oh, mein Gott, bayle! Du siehst die theoretische Möglichkeit, dass Frau Mollath nicht nur die Wahrheit spricht. Wo das mal hinführen wird :stricken
Ich denke, das wird ein Grundzug der Strategie von Strate werden: die Glaubwürdigkeit von Frau M untergraben. Es wird zugehen wie im amerikanischen Wahlkampf.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: MountainKing am 19. Dezember 2013, 17:35:14
Zumindest hat Mollath laut Schreiben in der Betreuungsakte Bossi kontaktiert, ob dieser geantwortet hat oder in irgendeiner Form tätig wurde, weiß ich nicht genau. Interessant fand ich die Aktennotiz, nach der Mollath von einer Bekannten/Nachbarin besucht wurde, die ihm mitteilte, dass seine Haustür durch einen Strick angebunden war und dort Leute ein- und ausgehen würden. Dies erfolgte auch offensichtlich vor dem Zeitpunkt, dass seine Frau dies erfuhr bzw. das Haus mit einer anderen (?) Nachbarin betrat und sicherte. Da Mollath seinen zugeteilten Betreuer konstant ablehnte, wurde diese Besucherin gefragt, ob sie die Betreuung übernehmen würde. Sie lehnte ab, weil sie "das Gute im Menschen sehen will und Herr Mollath nach ihren bisherigen Erfahrungen auch zu ihr nicht immer ehrlich ist...". Mollath hatte auch zwei weitere, mit ihm bekannte/befreundete Personen als Betreuer vorgeschlagen, die auch jeweils gefragt wurden. Ein Rechtsanwalt, der wegen "Arbeitsüberlastung" ablehnte und außerdem eine zweite Person (praktizierender ....), der vorsprach, aber angab, telefonisch nicht erreichbar zu sein, bei ihm gibt es einige geschwärzte Ausführungen, das AG Bayreuth war der Meinung, dass er eher nicht geeignet sei und holte weitere Erkundigungen ein, die geschwärzt sind, aber dazu führten, dass der Betreffende auch nicht mit der Betreuung betreut wurde.

Gibt es eigentlich Informationen dazu, wer Mollaths Unterstützungskreis begründete? Freunde/Bekannte/Verwandte? Aus diesem Kreis müsste es ja theoretisch Zeugen für oder gegen die Behauptung geben, dass er sich seit 1996 seltsamer verhielt und entsprechende Kontakte abbrach.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 19. Dezember 2013, 18:12:35
Noch ein bisschen Wäsche gewaschen, weil grade noch ein paar Minuten Zeit waren:
Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 16:21:58
@ bayle, der Beitrag ist nicht hingehunzt. Die Zeit nehme ich mir schon, die nötig ist, passende Antworten zu finden.
Deine Unterweisungen über die Erdrotation als Illustration der juristischen Verfügungsgewalt über die medizinische Wissenschaft mögen Dich Zeit gekostet haben, ja.

Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 16:21:58
Wohin führt denn dein Zitat? Ein Klick, eine Antwort, und einer meiner Sätze
...
Ah ja, wenn du dich sperrig zeigst, (immer dieses Klavier), und nicht erklären magst, wie du zu deiner Spekulation gelangst
Du hast einmal zuwenig geklickt.
Zitat von: bayle am 12. Dezember 2013, 13:03:39
Statt dessen aber könnte sein, dass er gefragt wird, was er denn nun wirklich konkret meine mit ,,Leichen im Keller". In seiner Antwort wird er diffus bleiben, darauf wette ich, andernfalls:
Zitat von: Wiesodenn1 am 22. November 2013, 18:38:32
I will give you my piano
One of my legs
And my wife
Es wird also nichts dabei herauskommen.

Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 16:21:58
Da wären z. B. deine Beiträge im Wolff-Blog zur Wissenschaft und ihren Zielen. Da bist du gut. Da bist du überzeugend. Doch mit dem Statement zum Duraplus-Ordner bist du es nicht.
Das Problem ist einfach, dass es für den Wahn keine normalpsychologische Entsprechung und keine logische Ableitung gibt, die man als Laie nachvollziehen könnte. Das ist reine Phänomenologie, und wenn Du nicht ein paar Fälle selbst erlebt oder wenigstens nachgelesen hast, dann kannst Du immer sagen, ,,Spekulation". Hilfsweise könntest Du Dir die ICD-10-Kriterien für F22 anschauen, aber das verschiebt das Problem nur. Der Laie wird kaum einschätzen können, wann diese Kriterien nun genau erfüllt sind. Wir sind da an den Grenzen der Methode. Einfacher ist das nicht zu haben.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 19. Dezember 2013, 18:36:53
LOL!
Hier kann ich mir einfach nicht verkneifen, eine Ferndiagnose zu stellen -das klingt doch nach narzisstischer Persönlichkeitsstörung in Reinform:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/nsu-prozess-vater-von-uwe-mundlos-diskutiert-mit-richter-goetzl-a-939921.html
Zitat...Das Thema Rechtsextremismus umschifft Mundlos. Er spricht vom "Traumdenken" der jungen Leute damals, von ihren "unrealistischen Vorstellungen, die Macht im Staat zu übernehmen", dem "hohen sozialen Bewusstsein" seines "naiven" Sohnes.

Was aber lief schief?

Mundlos hat eine Antwort parat. Wenn der Verfassungsschutz Geld bereitstelle, um junge Leute zu Veranstaltungen zu bringen, bei denen sie dann von der Polizei abgefangen würden - er kann den Satz nicht beenden, denn der Vorsitzende unterbricht ihn:

"Woher wissen Sie das? Oder haben Sie das irgendwo gelesen?"

"Ich will Ihnen nur meine Erklärungsversuche schildern!"

"Sie sollen aber die Beziehung von Frau Zschäpe zu Ihrem Sohn beschreiben!"

"Lassen Sie mich doch ausreden!"

"Nein! Sie hören mir jetzt zu!"

"Ich höre doch zu!"

Es geht unablässig so weiter.

"Fragen Sie doch Frau Zschäpe!" blafft Mundlos den Vorsitzenden an, wissend, dass sie die Aussage verweigert. "Ich frage Sie!" blafft Götzl zurück. Mundlos beißt in seinen Apfel. Götzl unterbricht sofort. Nach der Pause erklärt Mundlos sich für "gestärkt". Götzl aber ist noch immer ungehalten: "Ich mache mein Geschäft wirklich nicht erst seit ein paar Jahren. Aber ich muss Ihnen schon sagen, Herr Dr. Mundlos, dass Sie der erste Zeuge sind, der hier seine Brotzeit auspackt!"

"Ich war der Vater, er der Sohn"

Der Richter führt den Zeugen zum Thema zurück. Ohne nachhaltigen Erfolg. Als sein Sohn den anderen Uwe kennengelernt habe, habe er, der Vater, gehört, dass es sich um einen "hochgefährlichen" Mann handle, trägt er vor. "Wäre es dann nicht Ihre Aufgabe gewesen, dies mit Ihrem Sohn zu diskutieren?" fragt Götzl. Mundlos fühlt sich angegriffen und wirft dem Vorsitzenden vor - was bisher noch niemand gewagt hat: "Sie sind ein kleiner Klugsch...!" Er spricht das Wort nicht komplett aus. Götzl ist kurz davor zu explodieren.

"Was fällt Ihnen ein, mich so anzugehen?" Das Wort "Unverschämtheit" fällt. Götzl droht dem Zeugen Ordnungsgeld oder eine Ordnungsstrafe an.

Mundlos erbost: "Was fällt Ihnen ein, mich so anzugehen? Sie können mich ruhig Professor Mundlos nennen!"

"Ich nenne Sie Dr. Mundlos, das ist Ihr Name!"

Die Fachhochschulprofessur beeindruckt Götzl wenig. Mundlos windet sich. Er habe keinen Grund gesehen, über Uwe Böhnhardts Gefährlichkeit zu sprechen. Und schiebt hinterher: "Sie tun so arrogant!" ...

Ich hoffe für Herrn Mollath, dass er seine Ausdrucksweise und seine Impulsivität besser im Griff haben wird als der Vater von Mundlos (wie kann man dann auch noch so heißen??   :facepalm  )
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 19:33:59
@ Belbo
Zitat von: Belbo am 19. Dezember 2013, 16:35:24
Na die Anklageerhebung war im Mai 2003, schwer vorstellbar dass Vielschreiber Mollath vier Monate nichts zu seinem Fall geschrieben hatte, um dann innerhalb von 24 Stunden des ganzen Ordner zu füllen.

Warum sollte das schwer vorstellbar sein? Mollath wusste im Mai 2003 nicht, dass eine Dr. Krach eine fachärztliche Stellungnahme am 18. September 2003 abgeben würde, die dann zwei Tage vor der Hauptverhandlung an das Gericht gefaxt würde. Mollath hatte keinen Anwalt. Er hatte keine Erfahrung. Er konnte niemanden fragen, der Erfahrung hat. Erst einen oder zwei Tage vor der Hauptverhandlung erfuhr er, dass seine geistige Gesundheit in Frage gestellt wurde. Er setzte sich hin und war der Meinung, diese Anschuldigung aus der Welt zu schaffen, indem er einen voluminösen Ordner anlegte. Dass dieser Ordner, gerade weil er unter Zeitdruck zusammengestellt wurde, einen ungefilterten Eindruck von Mollaths damaliger Persönlichkeit ermöglicht, dürfte klar sein. Und das ist wiederum der Grund, warum dieser Ordner nie an die Öffentlichkeit gelangte. Sponsel erwähnt übrigens, dass er eine PDF-Datei davon besitzt.

@ bayle
Zitat von: bayle am 19. Dezember 2013, 16:44:56
Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 16:21:58
Oh, mein Gott, bayle! Du siehst die theoretische Möglichkeit, dass Frau Mollath nicht nur die Wahrheit spricht. Wo das mal hinführen wird :stricken
Ich denke, das wird ein Grundzug der Strategie von Strate werden: die Glaubwürdigkeit von Frau M untergraben. Es wird zugehen wie im amerikanischen Wahlkampf.

Oh, jetzt nähern wir uns vorweihnachtlich an. Vielleicht wird dir ja klar, dass Strates Ziel immer gewesen ist, Frau Mollath als unglaubwürdig darzustellen. Und weil der Revisionsbericht deutlich macht, dass Frau Mollath bei der Untersuchung kaum bereit war, von sich aus die Fragen umfassend zu beantworten, wird Strate nicht allein sein. Die Richter werden sich auch daran machen, herauszufinden, ob man Frau Mollaths Behauptungen Glauben schenken kann. Und im Gerichtssaal hinterlässt das bei Richtern einen ganz schlechten Eindruck, wenn Frau Mollath sich so verhält, wie gegenüber der HVB-Bank (beschrieben auf Seite 4 unten des Rev-Berichts)

http://www.swr.de/report/-/id=10583092/property=download/nid=233454/1t395cp/index.pdf

- Vorwurf "Frau Mollath verwaltet Schwarzgelder in der Schweiz"
- Frau Mollath bestätigte nur, die Familie zu kennen
- Ein weiteres Gespräch und Frau Mollath gab zu, in einer Erbschaftssache für die Familie aktiv gewesen zu sein
- Zu dem Thema Schweiz verweigerte sie die Aussage
- Ihr wurde eine Vollmacht vorgelegt, die von Mollath der Bank zugespielt worden war, woraus hervorgeht, dass Frau Mollath Gelder in der Schweiz für die Familie verwaltet
- Frau Mollath wollte sich nicht dazu äußern

Was bedeutet diese Stelle in dem Rev-Bericht? Die Bank hat Frau Mollath nachgewiesen, dass sie Schwarzgelder in der Schweiz verwaltet. Sie schreibt das zwar nicht explizit. Doch der Prüfungsleiter macht mehr als deutlich, was er davon hält. (Wem das nicht klar ist, für wen der Bericht geschrieben ist, der werfe einen Blick auf den Verteiler; wer dort genannt ist, versteht, was der Prüfungsleiter davon hält.) Und vor Gericht könnte Frau Mollath nicht einfach mal schweigen. Sie will ja die Richter davon überzeugen, dass ihre Behauptung, von ihrem Mann geschlagen worden zu sein, stimmt. Sie muss sich darum kümmern, dass sie vor den Richtern als glaubwürdig erscheint. Doch bevor nun Frau Mollath anfängt sich in Lügen zu verstricken, kann sie von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen. Sie wird es tun. Das ist meine Prognose. (Sie hat das in einem Zeitungsinterview mit Lapp Anfang Juli auch bereits angedeutet.)

ZitatDeine Unterweisungen über die Erdrotation als Illustration der juristischen Verfügungsgewalt über die medizinische Wissenschaft mögen Dich Zeit gekostet haben, ja.

Richtig viel Zeit hat das nicht gekostet.  :fechtel:

ZitatDas Problem ist einfach, dass es für den Wahn keine normalpsychologische Entsprechung und keine logische Ableitung gibt, die man als Laie nachvollziehen könnte. Das ist reine Phänomenologie, und wenn Du nicht ein paar Fälle selbst erlebt oder wenigstens nachgelesen hast, dann kannst Du immer sagen, ,,Spekulation". Hilfsweise könntest Du Dir die ICD-10-Kriterien für F22 anschauen, aber das verschiebt das Problem nur. Der Laie wird kaum einschätzen können, wann diese Kriterien nun genau erfüllt sind. Wir sind da an den Grenzen der Methode. Einfacher ist das nicht zu haben.

Und das ist ja etwas, was ich in diesem Jahr hinzugelernt habe. Und ich kann das durchaus bei meinen Überlegungen berücksichtigen. Vielleicht hast du dieses Jahr auch etwas hinzugelernt.

Zitat@Tyko,
ich könnte jetzt zum vierten Mal versuchen, Dir zu erklären, dass Herr M. alle guten Ratschläge vom Besten Anwalt der Welt nicht angenommen hätte, aber ...

Mach es nicht. Nimm dir am besten nur vor, dass du diesen Punkt nicht in deinen möglichen Blogbeitrag zu dem Thema "Lakotta und der Mollathmob" einbaust. Der Blogbeitrag würde dadurch nicht besser.

@ MountainKing
ZitatGibt es eigentlich Informationen dazu, wer Mollaths Unterstützungskreis begründete? Freunde/Bekannte/Verwandte? Aus diesem Kreis müsste es ja theoretisch Zeugen für oder gegen die Behauptung geben, dass er sich seit 1996 seltsamer verhielt und entsprechende Kontakte abbrach.

Der Unterstützterkreis wurde, glaube ich, von Dörner, Braun und Schlötterer begründet. Edward Braun hat eine eidesstattliche Versicherung abgegeben, in der du einige Hinweise finden wirst zu deinen Fragen.

http://www.gustl-for-help.de/download/2011-08-2011-11-Braun-Eidesstattliche-Versicherung-Briefe-Merk.pdf
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 19. Dezember 2013, 19:53:14
edit:

Programm spinnt mal wieder - gelöscht
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 19. Dezember 2013, 19:55:17
Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 16:21:58
@ sweeper, ich werde nächstes Jahr auf jeden Fall mal vorbeischauen  :grins2:
Das freut mich.  :grins2:
Beantwortest du mir dennoch vor deinem Weihnachtsurlaub noch diesen offen gebliebenen Punkt (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg156874#msg156874)?
Zitat von: sweeper am 18. Dezember 2013, 12:38:03
Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 12:22:39
@ sweeper, die HVB-Bank wollte den Fall für sich klären, umfassend aufklären wollte sie ihn nicht.
Bitte belege deine Behauptung.
Der Revisionsbericht sagt deutlich etwas anderes.

Lt Strate (wie oben belegt) befindet sich ein entsprechendes Schreiben  an Mollath von Anfang Januar 2003  im Duraplusordner.

Zitathttp://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-StA-Augsburg-2013-03-26.pdf
S.21
...
...Alle diese Aktivitäten hielten meinen Mandanten nicht davon ab, sich im Zeitraum August 2002 bis Dezember 2002 sowohl an die HypoVereinsbank als auch an die betroffenen Schweizer Banken zu wenden, um seine Frau von den illegalen Geschäften abzuhalten. In dem Ordner befindet sich auch das Antwortschreiben der HypoVereinsbank/München vom 2.1.2003, daß die interne Revision ihre Ermittlungen bereits aufgenommen habe...
Diese Revisionskommission muss irgendwann in den nächsten Tagen und Wochen aktiv an Mollath herangetreten sein, wie aus dem Revisionsbericht klar hervorgeht.
Das Telefonat am 19.02. 2003 (von welcher Seite es auch ausging) war offenbar der Endpunkt der Bemühungen der Revisionskommission, von Mollath mehr Informationen zu bekommen (es heißt dort, Mollath habe sich auf eine entsprechende Anfrage der Rev-Abteilung nicht gemeldet).

Weiter heißt es im Revisionsbericht (http://www.swr.de/report/-/id=10583092/property=download/nid=233454/1t395cp/index.pdf) an dieser Stelle (S.2), dass (nachdem von Mollath keine Informationen zu bekommen waren) eine Schweizer Bank (also keinesfalls intern) "entscheidende Hinweise" geliefert hat.
Auf jeden Fall belegt der Bericht - wie schon Beate Lakotta feststellte - dass es zwar diverse geschäftsschädigende Tätigkeiten der inkriminierten Mitarbeiter - darunter vor allem P.M. -  gab, aber keinesfalls Hinweise auf "den größten Schwarzgeldskandal aller Zeiten", sondern Abwerben von Kunden und damit verbunden Provisionszahlungen.
Die von Mollath behaupteten massenhaften Schwarzgeldfahrten im Ferrari konnten keinesfalls bestätigt werden: die vereinzelten nachgewiesenen Aufenthalte der P.M. in der Schweiz boten dafür keinen Anhalt.
Dafür zeigten sich aber Auffälligkeiten in der Kontoführung des Ehepaares Mollath, die darauf schließen lassen, dass ein chronisch überzogenes Konto mittels gezielter Geldspritzen über der Nulllinie gehalten wurde.

Mich beschäftigt die Frage, ob Mollath je die Idee gekommen ist, dass er sich mit einigen seiner schriftlichen Auslassungen in dieser Sache selbst belastet
und zum Komplizen gemacht haben könnte.

Mackenthun schreibt zwar sehr polemisch, aber er kommt, wie ich jetzt feststellen konnte, bei der Auswertung des Revisionsberichts zu den gleichen Ergebnissen wie ich:
http://geraldmackenthun.de/mollath/aus-dem-revisionsbericht-der-hypovereinsbank-vom-19-01-03/

Meine Einschätzung zu P.M.:
sie hat versucht, Einnahmen von (unerlaubten) Provisionszahlungen und aus der Erbschaft beiseite zu schaffen im Hinblick auf eine geplante Trennung von ihrem Mann.
Sie muss es wirklich satt gehabt haben, sein überzogenes Konto auszugleichen, während er nur daheim saß und Trübsal blies.
Sie hat sich laut Rev.-Bericht alles andere als kooperativ verhalten, als es darum ging, ihren Teil zur Aufklärung beizutragen. Deshalb wurde ihr gekündigt (was zur Folge hatte, dass die fehlenden Belege nun auch verloren waren)
Allerdings sind die ihr vorzuwerfenden Unregelmäßigkeiten Verstöße gegen ihre Mitarbeiterpflichten - die Beschuldigungen, die Mollath sehr pauschal formuliert, bilden sich lt Revisionsbericht darin nicht ab.
Vor allem berührt dieser Bereich ja nicht die gegen ihn erhobenen Vorwürfe der gefährlichen Körperverletzung - oder entschuldigt das sein Verhalten?

Es fällt auf, dass die Gespräche mit der Revisionsabteilung zeitlich eng benachbart sind mit dem Termin der Hausdurchsuchung (Luftgewehr) - welcher wiederum mit Mollaths telefonischer Absage an die Revisionsabteilung zusammenfällt.
Allerdings muss sich G.M. im November/Dezember/Januar in einem sehr agitierten Zustand befunden haben, was sich aus seinem Schriftwechsel mit der Bank ergibt. Es entsteht der Eindruck einer kopflosen und getriebenen Rastlosigkeit - so hat er offenbar mehrere angebotene bzw von ihm gewünschte Gespräche nicht wahrgenommen oder war telefonisch nicht erreichbar.

Ich halte es für möglich, dass Frau M. tatsächlich nicht wußte, dass dieses Luftgewehr keine gefährliche Waffe ist, sondern Angst hatte, dass ihr Mann in seinem erregten Zustand vielleicht sogar sich selbst gefährdet.
Er wiederum hat vermutet, dass die Hausdurchsuchung eine Racheaktion seiner Frau war bzw vielleicht hat er sogar geargwöhnt, dass die Revision auf diese Weise versuchte, die von ihm ursprünglich zugesagten Beweise zu finden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 19. Dezember 2013, 20:15:37
@Tyko:

OK, du hast inzwischen noch einiges geschrieben - vielleicht haben sich unsere Beiträge gekreuzt.
Da du es erwähnst:
ZitatZu dem Thema Schweiz verweigerte sie die Aussage
Stimmt nicht - schon deshalb Quatsch, da es (so wird im Rev-Bericht gleich zu Anfang erläutert), offizielle und regelmäßige Geschäftsverbindungen zu einer Schweizer Bank gab: S.3 unter 1.1 (http://www.swr.de/report/-/id=10583092/property=download/nid=233454/1t395cp/index.pdf)
Aussagen von Frau M. zum Vorwurf, Transaktionen in die Schweiz, womöglich sogar als Kurierfahrten, getätigt zu haben : ebd, S.5
Ausführliche Bewertung der gegen P.M. erhobenen Vorwürfe: S.6 unten und 7 oben

Schade, dass du den Rev-Bericht so einseitig und damit verfälschend "zitiert" hast... hätte ich dir nicht zugetraut, dass du die Psiramistas nach all der Zeit hier für so leichtgläubig hältst! - Doch nicht so viel dazugelernt?
Zitat- Ihr wurde eine Vollmacht vorgelegt, die von Mollath der Bank zugespielt worden war, woraus hervorgeht, dass Frau Mollath Gelder in der Schweiz für die Familie verwaltet

Das Verwalten von Kundengeldern in der Schweiz ist ein Delikt?
Zitathttp://geraldmackenthun.de/mollath/aus-dem-revisionsbericht-der-hypovereinsbank-vom-19-01-03/
Der Bericht der Bank bestätige eben nicht die Beihilfe von Frau Mollath zur Steuerhinterziehung. Die Mollath-Unterstützer wollen einfach nicht begreifen, dass man Geld auch im Ausland anlegen darf

Das ist ein sehr brisanter Punkt zu Ungunsten von Herrn Mollath, denn er beweist, dass er sich widerrechtlich Zutritt zu ihrem Schriftverkehr verschafft hat - was ihm seine Frau ja auch offen vorwarf.
So eine Vollmacht kann  - bei allem, was recht ist - nicht aus seinem Faxgerät gekrochen sein. Die muss er sich durch gezieltes Nachforschen beschafft haben.

Ähnliches gilt für eine Bemerkung über einen geschäftlichen Brief der Dresdener Bank an seine Frau - wieso er den überhaupt haben und über den Inhalt verfügen konnte, das habe ich mich schon oft gefragt -S. 9:

http://www.gustl-for-help.de/download/2002-Mollath-Briefverkehr-Bank.pdf

Zitat7.12. 2002
"....Heute werde ich mit einem Schreiben der Dresdener Bank an meine Frau konfrontiert.
Meine Frau soll unterschreiben, dass sie über die Verlustrisiken von Finanztermingeschäften informiert wurde..."

Zu diesem Zeitpunkt war Frau M. längst aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen.
Wie kam ihr Mann dazu, einen an sie adressierten Brief widerrechtlich zu öffnen?
Oder ist das der Brief, den er angeblich bei seinem Schwager aus dem Briefkasten gezogen hat - und womöglich dabei auch die erwähnte Vollmacht?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 19. Dezember 2013, 20:22:53
Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 19:33:59
Vielleicht wird dir ja klar, dass Strates Ziel immer gewesen ist, Frau Mollath als unglaubwürdig darzustellen.
Jetzt bin ich aber baff. Meinst Du wirklich, dass das immer Strates Ziel war?

Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 19:33:59
Dass dieser Ordner, gerade weil er unter Zeitdruck zusammengestellt wurde, einen ungefilterten Eindruck von Mollaths damaliger Persönlichkeit ermöglicht, dürfte klar sein. Und das ist wiederum der Grund, warum dieser Ordner nie an die Öffentlichkeit gelangte. Sponsel erwähnt übrigens, dass er eine PDF-Datei davon besitzt.
Der ungefilterte Eindruck wäre also nicht geeignet, Empathie zu wecken?

Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 19:33:59
Die Richter werden sich auch daran machen, herauszufinden, ob man Frau Mollaths Behauptungen Glauben schenken kann. ...
Dein Szenario des Prozesses hattest Du schon einmal geschildert. Ich entdecke da jetzt keine wesentlichen Neuigkeiten.
Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 19:33:59
Sie will ja die Richter davon überzeugen, dass ihre Behauptung, von ihrem Mann geschlagen worden zu sein, stimmt.
Wenn wir schon im Reich der Möglichkeiten sind: ich schätze mal, sie will eher endlich ihre Ruhe haben. Ich finde es aber müßig, das ausdiskutieren zu wollen.

Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 19:33:59
Zitat von: bayle am 19. Dezember 2013, 18:12:35
Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 16:21:58
@ bayle, der Beitrag ist nicht hingehunzt. Die Zeit nehme ich mir schon, die nötig ist, passende Antworten zu finden.
Deine Unterweisungen über die Erdrotation als Illustration der juristischen Verfügungsgewalt über die medizinische Wissenschaft mögen Dich Zeit gekostet haben, ja.
Richtig viel Zeit hat das nicht gekostet.  :fechtel:
Dann stimmt ja an Deinem Satz nicht mal das.

Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 19:33:59
Mach es nicht. Nimm dir am besten nur vor, dass du diesen Punkt nicht in deinen möglichen Blogbeitrag zu dem Thema "Lakotta und der Mollathmob" einbaust. Der Blogbeitrag würde dadurch nicht besser.
Danke für dieses Angebot, ich weiß es zu schätzen. Sollte ich je einen Blogvorschlag in dieser Frage haben, werde ich ihn Dir vorlegen, damit ich mich nicht unversehens blamiere. Dein Rat wird mir sehr wertvoll sein.

Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 19:33:59
Vielleicht hast du dieses Jahr auch etwas hinzugelernt.
In diesem wie in allen anderen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 22:20:57
@ sweeper

Da bist du jetzt in Eile gewesen? Ich habe doch zitiert und den Link beigesteuert, so dass der eine oder andere neue Leser sofort das Dokument aufrufen kann auf Seite 4 unten steht alles zu dem einen Fall, den ich herausgepickt habe. Er betrifft eine Familie und ihr Schwarzgeld (wie Mollath behauptet) in der Schweiz. Der letzte Satz auf der Seite lautet

Zum Thema "Schweiz" verweigerte sie die Aussage.


Ich habe das wiedergegeben mit

Zum Thema Schweiz verweigerte sie die Aussage.

Ich habe allein diese sieben Zeilen erneut gelesen. Im September haben wir doch schon darüber gesprochen.

Beitrag 576 (und folgende Beiträge)
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg150147#msg150147

ZitatSchade, dass du den Rev-Bericht so einseitig und damit verfälschend "zitiert" hast... hätte ich dir nicht zugetraut, dass du die Psiramistas nach all der Zeit hier für so leichtgläubig hältst! - Doch nicht so viel dazugelernt?

Das ist nun ein Artefakt deinerseits. Ich habe sieben Zeilen erneut gelesen und glaube, dass ich den Inhalt der sieben Zeilen recht gut wiedergegeben habe. Leider kann man aus dem Bericht nichts kopieren. Das muss dann eben reichen. Ich beziehe mich nur auf diese sieben Zeilen und das passt dann schon.

ZitatDas Verwalten von Kundengeldern in der Schweiz ist ein Delikt?

Nehmen wir mal an, dass die Familie K Kunde bei der HVB war. Dann wird der Prüfungsleiter H das sorgfältig geprüft haben, wie Gelder bewegt wurden. Er wird aber immer auch daran denken, dass er sich nicht strafbar machen möchte, weshalb er juristisch sichere Formulierungen wählt. Das alles ist ein sehr kompliziertes Rechtsgebiet. Als Grundprinzip könntest du dir merken: die Bank will auf keinen Fall herausfinden, dass sie als Bank nachweislich in Schwarzgeldgeschäfte verstrickt ist. So wie der Bericht ausgefallen ist, so sollte er ausfallen. Und der nette Herr Prüfungsleiter H wird andere Eindrücke nur mündlich weitergegeben haben, er wird bei der Abfassung im Blick gehabt haben, dass er sich zu diesem Bericht auch einmal vor Gericht äußern muss. Es war damals ja nicht klar, was Mollath alles an Material zur Verfügung hatte.

Mehr kann ich dieses Jahr zum Komplex nicht beisteuern. Sei aber versichert: das ist wirklich kompliziert und es gibt leider keine guten Links zum Einlesen.

@ bayle

Das habe ich geschrieben

ZitatMan muss nicht krank sein oder betrunken, um so einen Heuss-Brief zu verfassen, wie ihn Mollath verfasst hat. Das ist derart offensichtlich für mich wie die Sonne, die im Osten aufgeht. Und wenn dann
jemand kommt und meint, dass ich das mal genau erklären sollte, ... nein.

Darauf bekomme ich von dir einen sprachkritischen Hinweis

ZitatÜbrigens dreht sich die Erde um die Sonne, auch wenn ein Gericht im Jahre 1633 das anders festgestellt hat.

Ich antworte dir dann

ZitatDu bist also der Meinung, dass das Phänomen "Die Erde dreht sich um die Sonne" der Grund wäre, dass die sprachliche Wendung "Die Sonne geht auf" den Vorgang unzutreffend beschreibt? Das ist mir nun bisher nicht bekannt gewesen. Ich bin jedoch der Meinung, dass du das jetzt nicht als Theorie weiter ausarbeiten solltest. Vielleicht einfach mal hier schauen

https://de.wikipedia.org/wiki/Gebundene_Rotation

Die schönen Erdaufgänge vom Mond aus betrachtet sind nicht entstanden, weil sich der Betrachter auf dem Mond befand

http://www.hobby-astronomie.com/galerie/apollo_8_erde.html

Wenn dir das immer noch nicht klar wird, wo es deine Theorie vielleicht schwer hätte, anerkannt zu werden. Es gibt da etwas zu lesen

Sonnenaufgang
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenaufgang

ZitatDas Wort Sonnenaufgang bezieht sich auf den menschlichen Betrachter und damit auf das frühere geozentrische Weltbild. Im Sinne des kopernikanischen, heliozentrischen Weltbildes ist diese Bezeichnung falsch: Nicht die Sonne geht auf, der Standort des irdischen Beobachters dreht sich als Folge der Erdrotation der Sonne entgegen.

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 19. Dezember 2013, 23:08:55
Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 22:20:57
Wenn dir das immer noch nicht klar wird, wo es deine Theorie vielleicht schwer hätte, anerkannt zu werden. Es gibt da etwas zu lesen

Das ist mir jetzt ein bisschen peinlich, aber vielleicht habe ich zu viele Zwischenschritte im Denken einfach vorausgesetzt. Ich baue es noch einmal zusammen. Der Originalzusammenhang war:

a)   Die Frage, um die es eigentlich geht:
Zitat von: bayle am 17. Dezember 2013, 14:01:07
ad 2) innere Konsistenz, die Wissenschaftlichkeit
Hier wiederholst Du:
Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 13:53:57Es fehlt mir da eine wichtige Rückmeldung. Bestätigt das BVerfG die Rechtsauffassung von Strate oder die der bayerischen Justiz hinsichtlich der Kammerentscheidung vom Oktober 2001? Anders formuliert: War es erlaubt, was Leipziger 2005 im Februar und März getan hat? Von dieser Entscheidung hängt viel ab. Warten wir es ab.
Dies ist eine unzulässige Vermischung der juristischen mit den medizinischen Aspekten. Die juristische Seite könnte bedeuten, dass die Gutachten im Verfahren nicht verwertbar sind. Aber dies sagt nichts über ihre Validität bezüglich der medizinischen Aspekte und ihre Wissenschaftlichkeit. Diese Aspekte sind außerhalb der Reichweite eines jeden Gerichts; auch des Bundesverfassungsgerichts.  Einfacher ausgedrückt: das Gericht kann nicht darüber befinden, ob Herr M. krank war.

b)   Jetzt erst geht die Sonne auf:
Zitat von: bayle am 18. Dezember 2013, 08:21:47
Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
ZitatDies ist eine unzulässige Vermischung der juristischen mit den medizinischen Aspekten.
Ob sie unzulässig ist, möchte ich nun nicht so stehen lassen. Ist aber eine Frage, die ganz weit
weg führt.
Du meinst also, das Gericht wird sich freiwillig in die Nähe unserer pensionierten Oberstaatsanwältin begeben?
Zitat von: bayle am 17. Dezember 2013, 19:46:23
Zitat
gabrielewolff
sagte am 13. Dezember 2013 um 22:12 :

Letztlich gibt es nach wie vor nur vier echte psychische Krankheiten: die Depression, die bipolare Störung (manisch-depressiv), Wahnerkrankungen und die posttraumatische Belastungsstörung (die wegen Überdiagnostizierung leider zur Modekrankheit verkommen ist). Diese Erkrankungen kann, ehrlich gesagt, auch ein Laie diagnostizieren.
http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30264
Übrigens dreht sich die Erde um die Sonne, auch wenn ein Gericht im Jahre 1633 das anders festgestellt hat.

Bei einer Gedicht-Übersetzung gibt es häufig als ersten Schritt eine Interlinear-Übersetzung, die zunächst versucht, die inhaltlichen Schattierungen sämtlich explizit darzustellen. Ich liefere das dann mal nach. Im Jahre 1633 beschloss das Hl. Uffizium:
ZitatWe say, pronounce, sentence and declare that you, Galileo, by reason of these things which have been detailed in the trial and which you have confessed already, have rendered yourself according to this Holy Office vehemently suspect of heresy, namely of having held and believed a doctrine that is false and contrary to the divine and Holy Scripture: namely that Sun is the centre of the world and does not move from east to west, and that one may hold and defend as probable an opinion after it has been declared and defined contrary to Holy Scripture. ...
Das war eine Aussage über das Gericht, aber nicht über die Sonne. Es ist später klar geworden, dass die Entscheidung über diese Frage außerhalb der Reichweite der Inquisition lag. Das Gericht kann nicht aus eigenem Ermessen über die Wissenschaftlichkeit der Gutachten befinden, und auch nicht über Wissenschaftsethik. Dazu muss es den Sachverstand befragen.

Geht es Dir jetzt besser?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 19. Dezember 2013, 23:23:37
@Tyko:

Nein, ich habe keine Eile gehabt.
Ich habe beanstandet, dass du die Quelle missdeutend zitierst.
Den gesamten Sachverhalt habe ich schon mehrfach hier ausführlich dargelegt.

Entweder du verstehst den Sinngehalt des Revisionsbericht nicht - lies bitte Mackenthun dazu: der formuliert sehr prägnant - oder du hoffst, dass du uns hier mittels ewiger Wiederholungen desselben Falschen zumüllen kannst.

Es ist legal, Anlagen in der Schweiz zu tätigen; es war offizielle Geschäftspraxis der Bank.
Dabei gab es bei einzelnen Mitarbeitern Unregelmäßigkeiten (so auch bei Frau M.), die u.a. mit Kundenabwanderungen und Provisionszahlungen zu tun hatten. Das ist schlecht, aber vermutlich auch alles andere als ungewöhnlich in der Branche.

Frau M. hat bestritten, Kurierfahrten unternommen zu haben
. Es steht aber (auch ohne Belege - die sie verweigert hat herauszugeben) zu vermuten, dass sie wie ihre Kollegen an den geschäftsschädigenden Kundenabwerbungen beteiligt war. Dies konnte man ihr aber nicht direkt nachweisen - im Gegensatz zu einem ihrer Kollegen.
Bei der Prüfung ihrer eigenen Kontobewegungen und anderen Unterlagen konnte man Aufenthalte in der Schweiz von Frau M. in wenigen Fällen (1bis 2 mal pro Jahr) ausmachen, aber keinen Bezug zu den gegen sie erhobenen Vorwürfen herstellen.
Sie hat die Auskunft verweigert über die Art der Vermögensverwaltung für die Frau K.  (die von Gustl Mollath illegal beschlagnahmte Vollmacht).
Es geht für mich nicht einwandfrei hervor, ob diese Anlagetätigkeit überhaupt im Rahmen der HBV stattgefunden hatte oder auch wieder über eine andere Bank oder ganz in eigener Sache.
Bei der Bewertung taucht der Punkt Frau K deshalb auch nicht auf, ebenso wenig wie irgendwelche Kurierfahrten.
Dafür aber die nicht nachgewiesenen Provisionen.

So what?

Diese Vorgänge haben in keiner Weise die von Gustl Mollath behauptete Dimension:  "Größter Schwarzgeldskandal aller Zeiten", solange nicht irgendetwas Grandioses aus dem Hut gezaubert wird.
Bedenke bitte, wieviele Daten-CDs aus der Schweiz in Sachen Steuerbetrug mittlerweile aufgekauft worden sind.
Findest du nicht seltsam, dass darunter offenbar nichts ist, was Mollaths aberwitzige Behauptungen stützt?
Beim "größten Schwarzgeldskandal aller Zeiten" sollte doch wenigstens ein Teil davon in diesen Datensätzen zu finden sein - das müssten investigative Journalisten doch längst rausgekriegt haben.

Ich sehe auch nicht, was diese (im Vergleich mit anderen Bankenskandalen) Peanuts abwerfen sollen, um die Glaubwürdigkeit der P.M. in der privaten Sache zu beeinträchtigen, die Herrn Mollath zu Last gelegt wird.
Im Gegenteil wird die ergaunerte Vollmacht sowie der übergriffiger Weise von ihm geöffnete Brief der Dresdener Bank Frau M.s Position stärken und ihn belasten .
Diese Geheimniskrämerei um heiße Luft, von keinem einzigen Fakt gestützt, ist dummes Geschreibsel von einigen Journalisten und Strates (in meinen Augen verabscheuungswürdige) Taktik:
auch für P.M. gilt nämlich die Unschuldsvermutung, und der ungünstige Verlauf der Verhandlung damals lässt sich ganz banal ohne solche verschwörungstheoretischen Konstrukte erklären

Thomas Lippert war ja damals als Sachverständiger in der Hauptverhandlung: Mollath hat offenbar den Staatsanwalt verbal attackiert (aus diesem Grund habe ich den SPIEGEL-Artikel über Dr. Mundlos im Zeugenstand hier verlinkt) und sich auch sonst völlig bizarr benommen (Dolmanys Aussage) und eben nicht zur Sache ausgesagt.
Das reicht völlig aus, um ein psychiatrisches Gutachten zu veranlassen. (Sogar ohne das Fax von Frau Dr. Kracht übrigens. )
Recht so!


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 23:58:56
Oh, bei deiner Leidenschaft für die Krimi-Gabi unterstelle nicht, dass jeder sie teilt. Wenn Wolff in Beiträgen anfängt über psychische Krankheiten zu schreiben, lese ich nicht weiter. Und so einen Link mag ich auch nicht anklicken. Was ich überfliege ist euer Faden zu Krimi-Gabi, so dass ich im Groben auf dem Laufenden bin.

Ich sehe jetzt, dass du deinen Hinweis auf die Sonne nicht hast verstanden wissen wollen als einen Beitrag zur Sprachkritik, wie ich ihn verstanden habe. Du hast aber mit dem Hinweis

ZitatAuf die Sonne komme ich gleich nochmal zurück.

für mich klar gemacht, dass du einen Bezug von deinen Erörterungen der Sonne zum Heuss-Brief, wie ich ihn wahrnehme, gewahrt wissen möchtest. Ich verstehe nun, dass das vielleicht nicht deine Absicht gewesen ist und du nichts dagegen hast, wenn man schreibt, dass die Sonne aufgeht.

Etwas anderes ist diese Sache mit der Wissenschaft und den Menschenrechten

ZitatDie juristische Seite könnte bedeuten, dass die Gutachten im Verfahren nicht verwertbar sind. Aber dies sagt nichts über ihre Validität bezüglich der medizinischen Aspekte und ihre Wissenschaftlichkeit.

Über die Wissenschaftlichkeit haben wir bisher uns nicht unterhalten. Ich sehe da eine Schwierigkeit, die ich kurz ansprechen möchte, aber die wir nicht vertiefen müssen. Ich habe im August/September eine Frage gestellt, die aber keine Antwort gefunden hat.

Gibt es wissenschaftliche Studien dazu, wie man am besten ein Explorationsgespräch mit einem Probanden anbahnt, der sich nicht explorieren lassen möchte?

Ich kann mir gut vorstellen, dass es nichts dazu gibt. Ich habe mir das von sweeper verlinkte Lehrbuch explizit nur einmal auf diese Frage hin angesehen und dazu eine halbe Seite Text gefunden. Immerhin.

Die nächste Frage wäre, gibt es wissenschaftliche Studien zu der Frage, ob eine Totalbeobachtung in einer Klinik unter Zwang unverfälschte Beobachtungen liefern kann? Daran schließt sich die nächste Frage an: Welches Maß an Misshandlung des Probanden ist noch statthaft, ohne die gewonnenen Beobachtungen wertlos werden zu lassen? Als Beispiel sei die Offerierung von Schmierseife als Kernseife genannt. Schlafentzug durch regelmäßiges Wecken während der Nacht wäre ein weiteres Beispiel. Eine andere Frage wäre, wie wirkt sich das Verprügeltwerden des Probanden in der Nacht vor der Zwangseinlieferung auf sein Verhalten in den kommenden Wochen aus? Viele weitere Fragen würden sich anschließen. Antworten erwarte ich nicht, dass es sie gibt.

Solchen Studien fehlt einfach die Rechtsgrundlage. Dass du jetzt Karl Kraus zitierst, hat mich übrigens verwundert. Aber gut, nehme ich mal Zuflucht bei einem Zitat von Kraus

Zitat"Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält. "

Ich würde es für möglich halten, dass die Erkenntnisgewinnung à la Sonnengott wie sie Leipziger praktiziert hat im Falle Mollath lediglich scheinbare Indizien liefert für eine psychische Erkrankung. Vielleicht gibt es aber Studien, die genau die Verlässlichkeit der Beobachtungen belegen. Wir sind nun gerade vor Weihnachten. Ich habe nun nicht mehr die Muße mich mit diesem Thema zu beschäftigen. Du kannst gerne dazu noch etwas schreiben, aber halte es vielleicht so, dass ich nicht sofort darauf antworten muss.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 00:13:12
sweeper, Mackenthun? Bitte nicht. Das habe ich doch schon im September dargelegt, warum ich dessen Beiträge nicht verlinken würde.  :P

Zu den anderen Punkten zitiere ich einmal aus einem älteren Beitrag. Mein Rat: halt dich lieber an Meindl, der hat Ahnung von der Materie, der ist der Oberstaatsanwalt im kommenden Verfahren, der wird da gute Arbeit abliefern. Das glaube ich einfach.

Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26...
Da gäbe es Mollath, der im Scheidungsverfahren, unter anderem einen wichtigen Brief dem Richter hat zukommen lassen. Dieser Brief ist bisher nicht veröffentlicht, er findet sich in einer Abschrift im Nürnberg-Wiki, (ungeachtet der Parteilichkeit der Seite halte ich den Brief für lesenswert)

http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath_(Scheidung)

(Der Link verliert immer die letzte Klammer; die Seite ist vorhanden, einfach die Klammer beim Pfad von Hand eingeben.)

Ganz wichtig sind nun die Rückmeldungen, die sich im Revisionsbericht finden. Mollath hat der HVB nicht nur eine Vollmacht für die Vermögensverwaltung vorgelegt, sondern auch die Hinweise auf das Gewerbe seiner Frau gegeben. Ein paar Monate später hat er sich dazu die genauen Belege besorgt. Eine Gewerberegisterauskunft ist da sehr aufschlussreich. Ich halte Mollath in dieser Frage für glaubwürdig. Ich gehe davon aus, dass seine Frau seit 1994 eine Vermögensberatung neben ihrer Arbeit für die Bank betrieben hat. Auch sein Hinweis auf die reduzierte Arbeitszeit seiner Frau (dreieinhalb Tage) halte ich für glaubwürdig. Das Problem für seine Frau wäre auch, dass sie aus steuerrechtlichen Gründen kaum eine Wahl hat. Sie hat Provisionszahlungen für die Kundenabwerbung erhalten. Diese wären zu versteuern. Doch die richtige Einkunftsart wären Einkünfte aus Gewerbebetrieb. Wenn sie keinen solchen Gewerbebetrieb besitzt, ist sie umgehend bei der Steuerhinterziehung angelangt.

Bei Pfäfflin kann man nachlesen (Seite 11), was Mollath zu seiner Theorie von den Schwarzgeldverschiebereien sagt

ZitatDie Hypobank war dabei besonders aktiv, wobei Herr M. auf die Feststellung wert legt, dass ihm nicht bekannt ist, ob andere Banken dies ebenso machten. Er hält dies für möglich, wenn nicht gar für wahrscheinlich, aber er weiß es nicht.

Er kennt die Grundlage seines Wissens und er kann sie benennen. Sein Wissen war begrenzt, aber er hat von Anfang der 90er Jahre beobachtet, wie sich eine Großbank bei der Kundenberatung verhält. Und er erzählt an anderer Stelle von einem Seminar, das seine Frau besucht habe, wo ihr beigebracht worden sei, wie sich sich verhalten solle, wenn die Steuerfahndung ins Haus komme. Und gerade das ist etwas, was ich nicht bei dir berücksichtigt sehe. Die Revisoren der HVB sind deutlich erbost darüber, wie geschickt sich Frau Mollath in der Befragung verhält. Sie verneint erst einmal alles, was nicht belegt werden kann, vorher befragt sie aber ihren Rechtsanwalt, ob ihr diese Fragen überhaupt gestellt werden dürfen.

Frau Mollaths Fähigkeiten

Es gibt so viel, was man gegen deine Theorie einwenden könnte. Aber sie könnte dennoch stimmen. Doch du solltest dich fragen, ob du die Glaubwürdigkeit von Frau Mollath nicht zu hoch veranschlagst. Die Frau ist von ihrer Bank ausgebildet worden, unter schwerstem Ermittlungsdruck - wenn die Steuerfahndung kommt - nicht die Wahrheit zu sagen. Und nun soll sie einfach glaubwürdig sein?

Du bist wirklich an Objektivität interessiert? Dann kannst du im Bericht des UA auch den Minderheitenbericht lesen. Dort wird der Oberstaatsanwalt Meindl zitiert, was er zu dem Bericht der Bank denkt.

Zitat,,Zwar hält sich der Sonderrevisionsbericht bedeckt,
was die Art und Weise des Geldtransfers anbelangt,
jedoch ist allgemein bekannt, dass gerade
in den 90er Jahren von deutschen Anlegern immense
Bargeldbeträge in die Schweiz verbracht worden
sind, um sie der Besteuerung zu entziehen. Dass es
sich dabei auch um ,,Schwarzgeld" gehandelt hat,
also Geld, das bereits in der Bundesrepublik insbesondere
der Einkommens-, Umsatz-, Gewerbe-,
Erbschafts- oder Schenkungsbesteuerung entzogen
worden war, konnten die Strafverfolgungsbehörden
nahezu täglich in ihrer Ermittlungsarbeit feststellen.
Der Verfasser selbst musste sich zwischen 1993
und 1999, als er am Amtsgericht Regensburg als
Strafrichter für Steuerstrafsachen tätig war, mit
einer Vielzahl derartiger Fälle befassen und muss
es auch heute noch in seiner Eigenschaft als Referent
eines Steuerstrafrechtsreferats. Dies dürfte
in anderen Gerichtsbezirken nicht anders gewesen
sein."285

Das wäre z. B. jemand, der sich mit den steuerrechtlichen Aspekten des Falles gut auskennt. Meindl hat in seinem WA-Antrag klare Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Frau Mollath ausgesprochen.

Wer sagt die Wahrheit?

Sei versichert, ich bin nicht festgelegt. Ich bin ziemlich sicher, dass sich Mollath an vielen Stellen um die Wahrheit herumdrückt. Und das sind die Stellen, die du im Pfäfflin-Gutachten hervorgehoben hast, bei denen Pfäfflin aber leider nicht nachgebohrt hat. Wenn er seiner Frau Schwarzgeldgeschäfte vorwirft, dann hängt er immer mit drin. Und diese Konten in der Schweiz, über die er verfügte, machen mich mehr als stutzig. Etwas anderes ist die Frage, ob er seine Frau gewohnheitsmäßig verprügelte. Kann sein, kann nicht sein. Wenn er das aber schon immer tat, dann braucht es keinen Wahn für die Tat.

Offenkundig befindet sich das zentrale Gutachten von Leipziger schwersten Zweifeln ausgesetzt. Neben dem schwachen Eindruck, den es auf den Schöffen Westenrieder im Prozess machte, steht auch der schwache Eindruck, den es auf viele Menschen macht, die zu den billig und gerecht denkenden Menschen gehören. Gravierend sind die Vorwürfe, die von juristischer Seite erhoben werden, die da lauten, dass Leipziger widerrechtlich erlangte Informationen als Grundlage für seine Diagnose verwendet hat.

Die Klärung dieser Fragen wird möglicherweise noch einige Jahre benötigen. Wir können hier nur unsere Ansichten austauschen.

Ich bin zur Zeit häufig unterwegs, so dass es manchmal mit der Antwort dauern kann.

Prost  :prosit
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 00:19:51
Tyko, bevor du gehst (und wieder jede Menge Fragen in den Raum gestellt hast , auf die schon mehrfach an anderer Stelle eingegangen wurde):

Beantworte bitte meine Frage:

Wo ist dein Beleg zu der von dir getätigten Behauptung, dass die Bank (Revisionsabteilung) im Grunde nicht aufklären wollte? Dies ist das dritte Mal, dass ich danach frage.

Zu Mackenthun: brauchst du nicht zu klicken, dann zitier ich ihn hier:
Zitathttp://geraldmackenthun.de/mollath/aus-dem-revisionsbericht-der-hypovereinsbank-vom-19-01-03/
Aus dem Sonderrevisionsbericht der HypoVereinsbank Nürnberg vom 19. Januar 2003

Mollath schrieb Ende 2002 mehrere Briefe an die HypoVereinsbank (HVB), die daraufhin ihre Revisionsabteilung in Marsch setzte. Diese forderte ihn zunächst auf, weitere Unterlagen einzureichen, doch Mollath weigerte sich, mit der inneren Revision der Bank zusammen zu arbeiten.

Der Revisionsbericht beschäftigt sich zunächst mit Details der Geldanlage und die Abwicklung des Geldtransfers in die Schweiz, eine Praxis, die offenbar bereits Mitte der 90er Jahre abgestellt wurde. Mollaths Vorwurf lautet, seine Frau und ein anderer HVB-Mitarbeiter hätten potenzielle Kunden für eine andere Bank abgeworben.

In der Tat gab es 44 Depotüberträge. Dafür erhielten Frau Mollath und der Mitarbeiter von der Konkurrenzbank Provisionen. Diese Angaben von Mollath stimmen also, stellen aber keinen Straftatbestand dar, wohl aber eine gravierende Illoyalität der beiden HVB-Mitarbeiter gegenüber ihrem Arbeitgeber.

Der Vorwurf, Frau Mollath verwalte ,,Schwarzgeld" der Familie K. in der Schweiz, konnte nicht verifiziert werden, da Frau Mollath die Aussage verweigert.

Mollaths Vorwurf, seine Frau habe persönlich Bargeld von Hypo-Kunden in die Schweizer Tochterbank gebracht, konnte nicht verifiziert werden.

1996 hatte Frau Mollath von einem ihrer Kunden eine Erbschaft über 800.000 DM erhalten. Sie hielt sich in diesen Jahren mindestens einmal pro Jahr in der Schweiz auf. Einen Zusammenhang mit der Erbschaft konnte nicht nachgewiesen werden, auch weil Frau Mollath die Zusammenarbeit verweigerte.

Frau Mollath führte aus dieser Erbschaft von ihrem Arbeitgeber ungenehmigt Anlagegeschäfte bei einer anderen Bank durch. Ferner nahm sie einen Kredit bei einer anderen Bank auf, was gegen die Hypo-Arbeitsordnung verstößt.

Der Bericht kommt zu den Zwischenergebnis, dass Frau Mollath ungerechtfertigter Weise Provisionen von anderen Banken erhalten habe. Die nicht gemeldet privaten Bankgeschäfte verstoßen gegen die Mitarbeiterrichtlinien der Hypo-Bank.

Ein Hypo-Mitarbeiter namens Wolfgang D. verhielt sich eindeutig strafbar: Für eine bekannte Persönlichkeit wickelte er Geldumtauschgeschäfte über seinen Privatkonto ab. Es handelte sich um 70.000 SFr ,,Schwarzgeld". Ein anderer größerer Geldbetrag wurde künstlich aufgesplittet, um der Anzeigepflicht zu entgehen. Der Mitarbeiter verstieß eindeutig gegen das Geldwäschegesetz. Er erhielt eindeutig Provisionen, was von anderen Mitarbeitern und der Konkurrenzbank bestätigt wurde.

Mitarbeiter E. erhielt von einem Kunden eine Ferienwohnung in Marbella zu vergünstigten Konditionen. E. wickelte über eine andere Bank Wertpapiergeschäfte ab, um diese nicht der HVB melden zu müssen. Er belog die Compliance-Stelle der HVB über weitere Konten. E. tätigte mehrere nicht genehmigte Wertpapiergeschäfte. Diese Verstöße waren der Bank ab Dezember 2002 bekannt. Er verstieß mehrfach gegen das Wertpapierhandelsgesetz. Er konnte Herkunft und Verwendung von 530.000 DM auf seinem Konto nicht erklären. Im Bericht heißt es, es besteht der Verdacht der Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Zu diesen Vorwürfen trug Herr Mollath außer einem vagen Hinweis auf ,,Schweizer Geld" offenbar selbst nichts bei. Auch handelt es sich nicht um seine Frau, die diese Geschäfte tätigte.

Die Hypo-Mitarbeiterin Carola G. wurde von einer Kundin zu einer Südafrika-Reise eingeladen im Wert von knapp 13.000 DM. Über die Herkunft einer Einzahlung von 25.000 DM auf ihr Konto konnte sie zunächst keine Angaben machen. Später sagte sie, es handele sich um die Schenkung einer Kundin. Sie belog die Hypo-Bank über weitere Geldgeschäfte. Auch diese Verfehlungen betrafen nicht Frau Mollath.

Frau Mollath wurde am 23.02.2003 fristlos gekündigt. Mitarbeiter Wolfgang D. kündigte am gleichen Tag von sich aus. Der Geldwäschebeauftragte der Bank verzichtete auf eine Geldwäsche–Verdachtsanzeige. ,,Auf weitergehende Maßnahmen wurde wegen der Trennung von den Mitarbeitern verzichtet" (S. 16). Einem dritten Mitarbeiter wurde gekündigt. Ein Mitarbeiter erhielt eine Abmahnung, ein weiterer eine Ermahnung. Allen wurde der Leistungsbonus für 2002 gestrichen.

Der Bericht der Bank bestätige eben nicht die Beihilfe von Frau Mollath zur Steuerhinterziehung. Die Mollath-Unterstützer wollen einfach nicht begreifen, dass man Geld auch im Ausland anlegen darf. Natürlich erscheint es dem Normalbürger als reichlich dubios, dass eine Bankangestellte Bargeld für ihre Kunden über die Grenze bringt. Das Wort "Schwarzgeld" im Bank-Bericht fällt nicht im Zusammenhang mit Mollaths Ex-Frau. Es gab kein ,,System", sofern damit suggeriert werden soll, dass die Bank dieses System betrieb. Es gab eine Handvoll Mitarbeiter, darunter Frau Mollath, die erheblich gegen bankeninterne Regeln und in einem Fall gegen das Geldwäschegesetz verstießen (nicht Frau Mollath). Der im Bericht erwähnte geschilderte spezifische Geldwäsche-Verdacht war wie gesagt nicht von Mollath erwähnt worden und der Name Petra Mollath taucht im Bericht im Zusammenhang mit Schwarzgeldtransfers nicht auf.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 01:47:19
Mackenthun schreibt im Original
Zitat
Die Mollath-Unterstützer wollen einfach begreifen, dass man Geld auch im Ausland anlegen darf.

Bei dir liest sich die Stelle so
ZitatDie Mollath-Unterstützer wollen einfach nicht begreifen, dass man Geld auch im Ausland anlegen darf.

Bei mir liest sich die Stelle so
ZitatDie Mollath-Unterstützer wollen einfach [hier fehlt ein Wort] begreifen, dass man Geld auch im Ausland anlegen darf.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg150147#msg150147

Wie ist das noch mal mit dem Zitieren gewesen? Es ist übrigens schon eine Frage der Glaubwürdigkeit, wenn ein Blogger einen Beitrag verfasst und da so etwas Sinnentstellendes steht. Wenn bayle einen Blog-Beitrag über den Duraplex-Ordner bei Psiram veröffentlicht

ZitatLeider hattest Du meine Antwort nicht mehr parat: Mollath hätte Strate einfach rausgeworfen, wenn er es versucht hätte. Nie hätte M auf seinen Duraplex-Ordner verzichtet.

und alle Welt nur einen Duraplus-Ordner kennt, dann kommt das nicht so gut. Hier im Forum passt das schon. Schwamm drüber.

Warum will die HVB nicht wirklich aufklären?

Bei einer umfassenden Aufklärung würde doch die gesamte Führungsriege Gefahr laufen, dass
Ermittlungsverfahren gegen sie losgetreten würden. Und zwar dann, wenn die Bank gewusst hat, dass da
Schwarzgeld verschoben wird. Und in dem Rev-Bericht outet sich Frau Mollath doch als Kennerin der
Materie, indem sie versichert, dass sie ein Original der betreffenden Dienstanweisung besitzt, das sie aber
nicht herausgeben möchte.

Seite 5 des Rev-Berichtes in der Mitte
http://www.swr.de/report/-/id=10583092/property=download/nid=233454/1t395cp/index.pdf

Da taucht dann so ein hässliches Wort auf wie

ZitatDepoteinlieferungen

und kurz darauf sogar das noch hässlichere Wort

ZitatBargeldbewegungen

aber deine Heldin Petra M macht deutlich, dass sie die Unschuld dieser Stadt ist und sie damit
nichts zu tun hat. Aber diese Dienstanweisung IWD, die hat sie noch. Für mich übersetze ich das
Ganze mit

"Jungs, ich hab euch an den E...!"

Und der Prüfbericht fasst das auf Seite 15 zusammen

"Jungs, sie hat uns an den E..."

Das steht da zwar nicht. Aber es kann das bedeuten. Das ist mein Eindruck. Und dann steht da auf
Seite 15 auch noch zu Gustl Mollath

ZitatEr selbst spricht in diesem Zusammenhang auch von dem "größten und wahnsinnigsten
Steuerhinterziehungsskandal" in dem auch die HypoVereinsbank verstrickt sei.

Und diesen Fehler machst du hier neben anderen immer wieder. Mollath hat das wirklich so
formuliert. Es gibt diesen größten Steuerhinterziehungsskandal, und die HVB ist daran beteiligt.
Seine Frau sei nur eine von ganz vielen Bankangestellten gewesen, die daran beteiligt war.

Am 1. August 2000 gab es vom BGH ein wegweisendes Urteil

http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=2000-8&Seite=4&nr=23797&pos=124&anz=126

Die Beihilfe zu Schwarzgeldtransfers in diesem Fall nach Luxemburg ist nicht nur strafbar,
sie verjährt auch nicht, wenn der Bankangestellte gewusst hat, dass es sich um Schwarzgeld
gehandelt hat. Und das ist der Grund, warum deine Heldin Petra die Unschuld der Stadt mimt.
Würde sie vor dem Prüfungsleiter zugeben, dass sie von Schwarzgeldtransfers in die Schweiz
gewusst hat, dann verjährt diese Straftat nicht, oder zugeben, dass sie regelmäßig Bargeld
in die Schweiz geschafft hat im Ferrari.

Diese Frau hat in den Jahren 1998 bis 2002 10.000 Euro für Wertpapierpublikationen
ausgegeben. Ich bin sicher, dass in den von ihr abonnierten einschlägigen Periodika dieses
Urteil ausführlich besprochen worden ist.

Bei Mackenthun fällt mir eben auf, dass er sich mit der Materie nicht auskennt. Du bist Arzt,
dir fällt es nicht auf. Dir gefällt es, was Mackenthun schreibt. Dann freu dich daran. Häng es
aber nicht zu hoch bei dir auf. Die Haltbarkeit könnte begrenzt sein. Das ist mein Rat.  :grins2:

Wenn dir nicht klar ist, worum es sich bei Depoteinlieferungen handeln könnte. Ich vermute,
dass es sich nicht um die Übertragung von Wertpapierdepots mittels EDV handelt. Hier dürften
Couponschneider die Dienste der Bank in Anspruch genommen haben, um ihre

Tafelgeschäfte
https://de.wikipedia.org/wiki/Tafelpapier

in die Schweiz zu transferieren.

Ich schaue am Freitag noch mal hier herein.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 03:28:35
@Tyko:

Zitat von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 01:47:19
Mackenthun schreibt im Original
Zitat
Die Mollath-Unterstützer wollen einfach begreifen, dass man Geld auch im Ausland anlegen darf.

Bei dir liest sich die Stelle so
ZitatDie Mollath-Unterstützer wollen einfach nicht begreifen, dass man Geld auch im Ausland anlegen darf.

Bei mir liest sich die Stelle so
ZitatDie Mollath-Unterstützer wollen einfach [hier fehlt ein Wort] begreifen, dass man Geld auch im Ausland anlegen darf.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg150147#msg150147

Wie ist das noch mal mit dem Zitieren gewesen?
Na schau, dann hast du Mackenthun ja doch mal angeklickt!   :rofl2
ZitatEs ist übrigens schon eine Frage der Glaubwürdigkeit, wenn ein Blogger einen Beitrag verfasst und da so etwas Sinnentstellendes steht.
Na, auf einmal päpstlicher als der Papst?
Der Satz machte nur dann Sinn, wenn man das Wort ergänzte.
Ich habe noch mindestens einen anderen Rechtschreibfehler korrigiert (eine Dopplung)
Du weißt selbst am besten, dass ein solcher Fehler schnell beim Bearbeiten eines Textes passieren kann.

Mackenthun ist ein alter Herr, vermutlich in etwa Sponsels Jahrgang - dem seh ich einen solchen Flüchtigkeitsfehler gerne nach. (Sponsel war für mich lange ein seriöser und fleißiger Online-Archivar und eine verlässliche Quelle für einige Themen, die hier bei Psiram relevant sind - inzwischen muss ich leider fachlich oft den Kopf über ihn schütteln...)

Wenn du meinst, ich habe meine Glaubwürdigkeit aufs Spiel gesetzt, weil ich den Irrtum ohne Kenntlichmachung ausgebessert habe, dann kann ich damit prima leben.

Zitat
Zitat... Nie hätte M auf seinen Duraplex-Ordner verzichtet...
und alle Welt nur einen Duraplus-Ordner kennt, dann kommt das nicht so gut. Hier im Forum passt das schon. Schwamm drüber.
Anderswo ist von "das Geheft" die Rede.
Pommrenke hat in seinem neuen Buch zwei Richternamen verwechselt.
Du hast einen Satz aus dem Rev-Bericht in grob sinnentstellender Weise aus dem Zusammenhang gerissen - um damit dein Argument zu führen.
Lieber Tyko - hältst du mich eigentlich für dämlich?
Bislang fand ich dich ja wirklich sympathisch, aber allmählich nutzt sich das ab.
Zitat
Warum will die HVB nicht wirklich aufklären?

Bei einer umfassenden Aufklärung würde doch die gesamte Führungsriege Gefahr laufen, dass
Ermittlungsverfahren gegen sie losgetreten würden. Und zwar dann, wenn die Bank gewusst hat, dass da
Schwarzgeld verschoben wird. Und in dem Rev-Bericht outet sich Frau Mollath doch als Kennerin der
Materie, indem sie versichert, dass sie ein Original der betreffenden Dienstanweisung besitzt, das sie aber
nicht herausgeben möchte.
Ich wollte einen Beleg für deine Behauptung - nicht eine weitere Spekulation à la hätte-popette-Fahrradkette:
ZitatDas steht da zwar nicht. Aber es kann das bedeuten. Das ist mein Eindruck.
Ich erklär dir jetzt mal den Unterschied zwischen Journalisten wie Ritzer & Przybilla  und dem, was Psiram tut:

besagte Journalisten (nicht nur diese beiden - sie mögen ja ganz nett sein... bei Ritzer hatte ich den Eindruck, er will wenigstens nicht bewusst Fakten verbiegen) haben eine Idee, eine Hypothese, und suchen dann in ihren Quellen nach irgendwelchen Hinweisen, die sie im Sinne ihrer Arbeitshypothese deuten. Das wird dann mit ein paar Gewürzen zu einer süffigen Story gemixt - das Ganze muss ja auch noch von möglicht vielen Leuten gelesen und halbwegs verstanden werden. Wenn die Story abgekauft wird (in doppelter Bedeutung), dann kann man noch einen draufsetzen.

Hier dagegen ist es anders:
wir stolpern über ein Phänomen (in diesem Fall: tendenziöse Berichterstattung zur Causa Mollath incl deutlich erkennbarem Spindoctoring und vor allem Masseninvasion von gleichgeschalteten Kommentatoren, die alles niederknüppeln, was nicht zur offiziell ausgegebenen Parole passt) und versuchen zu verstehen, was dahinter steckt.
Dieser spezielle Fall war noch dazu kurios, weil die P.M. ja sattsam als Eso-Tante verschrieen wurde. D.h. besondere Vorsicht war geboten. (Komisch,ne: bei Mollath schreit jetzt keiner, dass der mit dem Dirk Lauer zu Frau Mantheys ARCHE 2013 fahren wollte...)
Ich habe - bevor ich irgendeine journalistische Deutung gelesen habe - anfangs nur Quellen studiert, soweit sie eben verfügbar waren. Daraus konnte man, wenn man sorgfältig war, schon eine Menge entnehmen.
Es ist eher Detektivarbeit: wie hat es sich wirklich zugetragen? - Was sagt die Quelle mir tatsächlich?
Zitat]
ZitatEr selbst spricht in diesem Zusammenhang auch von dem "größten und wahnsinnigsten
Steuerhinterziehungsskandal" in dem auch die HypoVereinsbank verstrickt sei.

Und diesen Fehler machst du hier neben anderen immer wieder. Mollath hat das wirklich so
formuliert. Es gibt diesen größten Steuerhinterziehungsskandal, und die HVB ist daran beteiligt.
Seine Frau sei nur eine von ganz vielen Bankangestellten gewesen, die daran beteiligt war.

Am 1. August 2000 gab es vom BGH ein wegweisendes Urteil

http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=2000-8&Seite=4&nr=23797&pos=124&anz=126

Die Beihilfe zu Schwarzgeldtransfers in diesem Fall nach Luxemburg ist nicht nur strafbar,
sie verjährt auch nicht, wenn der Bankangestellte gewusst hat, dass es sich um Schwarzgeld
gehandelt hat. Und das ist der Grund, warum deine Heldin Petra die Unschuld der Stadt mimt.
Würde sie vor dem Prüfungsleiter zugeben, dass sie von Schwarzgeldtransfers in die Schweiz
gewusst hat, dann verjährt diese Straftat nicht, oder zugeben, dass sie regelmäßig Bargeld
in die Schweiz geschafft hat im Ferrari.
Diese Verquickung von Mollaths Vorwürfen an seine Frau mit dem Körperverletzungsdelikt ist aber doch genau der Quatsch!
Das sind eben zwei Paar Stiefel - das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
(Im Urteil wurde das auch so benannt:
"Es mag Schwarzgeldgeschäfte gegeben haben" oder so ähnlich. Tut in dieser Angelegenheit - vorgeworfene gefährliche Körperverletzung - aber eben nichts zur Sache.)

Von mir aus soll die P.M., wenn sie sich in ihrem Finanzgebaren illegal verhalten hat, dafür zur Verantwortung gezogen werden, wie es sich gehört. Die Beweise dafür hätte Mollath liefern können, und zwar von November 2002 bis zu seiner ersten Verhandlung -mehr als 6 Monate später. Hat er aber nicht.
Deshalb verhält es sich so:
Obwohl er wusste, dass die Revisionsabteilung gerne noch mehr Unterlagen und Hinweise entgegen genommen hätte, brach er den Kontakt am 19.02. 2003 ab.
Statt nun seine inkriminierenden Unterlagen zu vervollständigen oder was auch immer zur Sache beizutragen, schreibt er frei assoziierte offene Briefe an Verstorbene und versendet seine mit vagen Andeutungen und unbelegten Behauptungen gespickten Schreiben, Anzeigen etc an Krethi und Plethi sowie Ende 2003 an den Generalstaatsanwalt Neumann (http://www.gustl-for-help.de/download/2003-12-09-Mollath-Anzeige-GenStAnw.pdf)

Er redet von "umfangreichen Beweisen", die er vorgelegt habe, und beklagt, dass trotz dieser (fiktiven) Beweise nichts geschieht. Krethi und Plethi und last, not least, der Generalstaatsanwalt geben ihm denn auch immer wieder zu verstehen, dass seine Behauptungen zu vage seien. Man kann aber erkennen, dass jetzt immer mehr Namen genannt werden - in der verlinkten Quelle erstreckt sich die "Zeugen-und Täterliste" über 3 Din A4 Seiten.
Das erfüllt schon den Tatbestand der Verleumdung, wenn er da über 3 Seiten lang Namen auflistet und ohne Belege irgendetwas behauptet.

NB: In dieser ganzen langen Zeit liegt der Revisionsbericht schon vor, Mollath befindet sich auf freiem Fuß => niemand will ihn also mundtot machen, damit er die behauptete große Steuerhinterziehung/den Schwarzgeldskandal nur ja nicht aufdecken kann.

Und genau diese Verkennung ist ganz klar wahnhaft. Mit beobachtbarer Wahnausweitung auf Unbeteiligte. Beeindruckend.


Tyko, alter Sportsfreund, ich wünsch dir erholsame Feiertage. Bis irgendwann im neuen Jahr dann also!  :prosit
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 20. Dezember 2013, 07:46:05
Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 23:58:56
Oh, bei deiner Leidenschaft für die Krimi-Gabi unterstelle nicht, dass jeder sie teilt. Wenn Wolff in Beiträgen anfängt über psychische Krankheiten zu schreiben, lese ich nicht weiter. Und so einen Link mag ich auch nicht anklicken.
Ich bin jetzt ganz verlegen, dass Du mich beim Klebstoff-Schnüffeln ertappt hast. ;). Der Link, das ist nur so eine Angewohnheit, um dem Diskutanten die Möglichkeit zu geben, auch noch den Kontext zu erfassen, falls es ihn danach gelüstet :rülps:. 'Tschuldigung.

Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 23:58:56
Ich sehe jetzt, dass du deinen Hinweis auf die Sonne nicht hast verstanden wissen wollen als einen Beitrag zur Sprachkritik, wie ich ihn verstanden habe. Du hast aber mit dem Hinweis

ZitatAuf die Sonne komme ich gleich nochmal zurück.

für mich klar gemacht, dass du einen Bezug von deinen Erörterungen der Sonne zum Heuss-Brief, wie ich ihn wahrnehme, gewahrt wissen möchtest. Ich verstehe nun, dass das vielleicht nicht deine Absicht gewesen ist und du nichts dagegen hast, wenn man schreibt, dass die Sonne aufgeht.
Aber wenn ich mir die weiteren Posts zum Heuss-Brief ansehe, dann ist die Sonne der psychischen Gesundheit über ihm nicht aufgegangen, auch wenn ich natürlich nichts gegen umgangssprachliche Floskeln habe.

Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 23:58:56
Etwas anderes ist diese Sache mit der Wissenschaft und den Menschenrechten
Das wäre in der Tat ein schwieriges Thema. Es ist aber prinzipiell möglich, z. B. die Ergebnisse der Nazi-,,Forschung" auf ihre Wissenschaftlichkeit hin abzuklopfen und dabei hohe ethische Standards einzuhalten. Wenn Du willst, versorge ich Dich da mit Literatur. Ich bin aber einer Meinung mit Dir, dass das weit weg führen würde.

Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 23:58:56
Die nächste Frage wäre, gibt es wissenschaftliche Studien zu der Frage, ob eine Totalbeobachtung in einer Klinik unter Zwang unverfälschte Beobachtungen liefern kann?
Wenn ich die Posts eines geschätzten Mitforisten aus dem ersten Mollath-Faden (der seine Weisheiten aus Strate hatte) richtig verstanden habe, dann waren möglicherweise die juristischen Voraussetzungen für eine zwangsweise Einweisung zur Beobachtung nicht erfüllt. Ich habe bisher nichts darüber gelesen, dass die ,,Zwangsbeobachtung" als solche gegen die Menschenrechte verstoße und zu a priori invaliden Ergebnissen führe. Ich gehe davon aus, dass das Bundesverfassungsgericht Deine Fragen vor seinen Entscheidungen geprüft hat. Wie Du weißt, bin ich kein Jurist; ich lasse mich da gern belehren, falls ich das grundsätzlich missverstanden haben sollte. 

Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 23:58:56
Daran schließt sich die nächste Frage an: Welches Maß an Misshandlung des Probanden ist noch statthaft, ohne die gewonnenen Beobachtungen wertlos werden zu lassen? Als Beispiel sei die Offerierung von Schmierseife als Kernseife genannt.
Du hast also das Attest des Allergologen gefunden? Kannst Du es hier einstellen?

Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 23:58:56
Schlafentzug durch regelmäßiges Wecken während der Nacht wäre ein weiteres Beispiel.
Vor allem, wenn man die Inneneinrichtung so gegen die Tür baut, dass es jedes Mal ordentlich poltert.

Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 23:58:56
Dass du jetzt Karl Kraus zitierst, hat mich übrigens verwundert. Aber gut, nehme ich mal Zuflucht bei einem Zitat von Kraus
Zitat"Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält. "
Ich weiß, dass Du nicht gern auf Links klickst, deshalb stelle ich das Zitat hier gleich ganz ein. Es ist ja nicht lang:
ZitatGenau. Psychotherapie, Psychologie, Psychoanalyse, Neurologie, Psychiatrie, Neurochirurgie, Neuropsychologie, Physiologie, Physiotherapie – alles eins, alles Macke!

Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 23:58:56
Ich würde es für möglich halten, dass die Erkenntnisgewinnung à la Sonnengott wie sie Leipziger praktiziert hat im Falle Mollath lediglich scheinbare Indizien liefert für eine psychische Erkrankung.
Du weißt natürlich, dass ich Deine Wortwahl für unangemessen halte. Ich verweise noch einmal auf meinen Post #778:
Zitat von: bayle am 17. Dezember 2013, 14:01:07
Gemeint ist, dass bestimmte psychopathologische Auffälligkeiten sich nicht als Reaktion auf ein Erlebnis verstehen lassen [nachträgliche Hervorhebung durch mich – b], sondern unmittelbar Ausdruck einer ernstzunehmenden psychischen Erkrankung sind. Es handelt sich dabei bei weitem nicht immer um die lärmerzeugenden großen Auftritte, sondern häufig um scheinbar nebensächliche Details, um die sich niemand weiter kümmert. Die ,,Harald-Schmidt-Episode" beispielsweise. Das Leipziger-Gutachten listet einige solche Dinge auf.

Zitat von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 01:47:19
Wie ist das noch mal mit dem Zitieren gewesen? Es ist übrigens schon eine Frage der Glaubwürdigkeit, wenn ein Blogger einen Beitrag verfasst und da so etwas Sinnentstellendes steht. Wenn bayle einen Blog-Beitrag über den Duraplex-Ordner bei Psiram veröffentlicht

ZitatLeider hattest Du meine Antwort nicht mehr parat: Mollath hätte Strate einfach rausgeworfen, wenn er es versucht hätte. Nie hätte M auf seinen Duraplex-Ordner verzichtet.

und alle Welt nur einen Duraplus-Ordner kennt, dann kommt das nicht so gut. Hier im Forum passt das schon. Schwamm drüber.
Im Prinzip ist das richtig, aber es war kein Blog- sondern ein Forums-Beitrag, es war ein Gedächtnis- und kein wörtliches Zitat, auch in den vielen von Strate eingestellten Dokumenten, bis hin zu den offiziellen Schriftstücken, geht es mit der Bezeichnung munter durcheinander, im Duden kommt das Wort nicht vor (ist es ein Eigenname?), und inwiefern war das eine Sinnentstellung. Passt schon, Schwamm drüber.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 20. Dezember 2013, 08:30:58
Zitat
Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 19:33:59
@ Belbo
Zitat von: Belbo am 19. Dezember 2013, 16:35:24
Na die Anklageerhebung war im Mai 2003, schwer vorstellbar dass Vielschreiber Mollath vier Monate nichts zu seinem Fall geschrieben hatte, um dann innerhalb von 24 Stunden des ganzen Ordner zu füllen.

Warum sollte das schwer vorstellbar sein? Mollath wusste im Mai 2003 nicht, dass eine Dr. Krach eine fachärztliche Stellungnahme am 18. September 2003 abgeben  würde, die dann zwei Tage vor der Hauptverhandlung an das Gericht gefaxt würde.

Ein Mann der seinen Kirchenaustritt schriftlich direkt beim Papst ankündigt soll, nachdem er 4 Monate Zeit hatte auf den Vorwurf der Reifenstecherei und des Bewussloswürgens seiner Ehefrau zu reagieren, wegen einem Fax plötzlich einen Tag vor der Verhandlung mit seinem Rechfertigungskonvolut anfangen? Ein Mann der jetzt schon wieder eine monatelange berufliche Auszeit braucht um sich auf den nächsten Prozess vorzubereiten? Glaub ich nicht.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 20. Dezember 2013, 08:44:01
Noch ein bisschen Krümelkram :teufel

Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 19:33:59
@ Belbo
Zitat von: Belbo am 19. Dezember 2013, 16:35:24
Na die Anklageerhebung war im Mai 2003, schwer vorstellbar dass Vielschreiber Mollath vier Monate nichts zu seinem Fall geschrieben hatte, um dann innerhalb von 24 Stunden des ganzen Ordner zu füllen.
Warum sollte das schwer vorstellbar sein?
Das wären dann ohne Essen, Trinken, Schlafen 106 Seiten in 24 Stunden, d. h. 4,4 Seiten pro Stunde, Seite um Seite in weniger als einer Viertelstunde; eine fieberhafte Tätigkeit. Kein Wunder, dass das niemand lesen wollte. Nein im Ernst, es gibt doch überhaupt keinen Grund, Deinen ,,Zeitplan" als zutreffend zu akzeptieren. Er ist doch nicht zum Prozess gekommen wie die Jungfer zum Kind; das hatte doch eine jahrelange Vorgeschichte mit allerlei Anwaltskontakten.

Zu Duraplus/Duraplex:

Selbst die Oberste Autorität in Sachen Durapl..., Dr. h. c. Strate, ist in dieser Frage unentschieden:
Zitat
Beweismittel: Schreiben des Herrn Gustl Mollath an Petra Mollath vom 25.8.2002 (Duraplex-Ordner)
Aus dem Duraplus-Ordner geht weiterhin hervor: ...
http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Klagerzwingung-2013-08-15.pdf
(S. 85)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 09:05:22
ZitatBeweismittel: Schreiben des Herrn Gustl Mollath an Petra Mollath vom 25.8.2002 (Duraplex-Ordner)
Aus dem Duraplus-Ordner geht weiterhin hervor: ...
http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Klagerzwingung-2013-08-15.pdf
(S. 85)
@bayle:
Da bin ich aber perplex, dass der Strate auch den Duraplus....  :grins

Kleines Bonbon aus Mollaths letztem Auftritt (Bericht eines Zuhörers):
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30536
Thomas sagte am 19. Dezember 2013 um 20:43 :

Gustl Mollath in Nürnberg (Teil 2)


...Hunderttausend Euro habe seine Unterbringung die Allgemeinheit jährlich gekostet und es sei nur deshalb so günstig gewesen weil er ja beim medizinischen Teil nicht mitgemacht habe, erzählte Gustl Mollath ...

:rofl2 :rofl2 :rofl

Ja, er war sehr sparsam!!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 20. Dezember 2013, 09:18:47
.....na als
Staatsfeind
Nummer 97 äh 12 äh ne natürlich Staatsfeind Nummer EINS..... , das darf schon was kosten....  ::)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 09:25:03
@Belbo:

Ob er das als Argument in die nächste Verhandlung einführen will?
Katastrophale Verschwendung von Steuergeldern ("Macht braucht Kontrolle, wirksame Kontrolle!"), gegen die er mit allen Mitteln (auch unter Gefahr für Leib und Leben!) anarbeitete, indem er sich konsequent jeder medizinischen Maßnahme verweigerte - sonst wäre alles noch viel teurer geworden!  :crazy
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 20. Dezember 2013, 09:42:02
....ich bin ja mal gespannt, wenn Strate auch nur den geringsten Einfluss auf Mollath hat veranlasst er ihn zur Aussageverweigerung.... , wenn der Staatsanwalt was auf dem Kasten hat bringt er ihn zum Reden....  :teufel ....ich stell mir das so vor wie Bogart in "Die Caine  war ihr Schicksal".....

http://www.youtube.com/watch?v=hIKQkJz-C5k

Fragen an die Juristen:
.....könnten eigentlich seine Exfrau bzw. die Reifenopfer als Nebenkläger auftreten?
.....wie wirkt sich das Urteil auf eventuelle Entschädigungsansprüche aus bzw. auf die Strafverfahren gegen Dr. Leipziger und den Richter?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 10:08:15
Zitat von: Belbo am 20. Dezember 2013, 09:42:02
....ich bin ja mal gespannt, wenn Strate auch nur den geringsten Einfluss auf Mollath hat veranlasst er ihn zur Aussageverweigerung.... , wenn der Staatsanwalt was auf dem Kasten hat bringt er ihn zum Reden....  :teufel ....ich stell mir das so vor wie Bogart in "Die Caine  war ihr Schicksal".....

Und 15 Termine sind schon fix geplant - vorbehaltlich weiterer...

Ich würde jetzt Strate gern den ärztlichen Rat geben, sich sofort ein Fahrradergometer zu kaufen und 3x wöchentlich 20 Minuten bei Pulsfrequenz = 115 zu treten, mit sanft ansteigender Belastung.
Zusätzlich Ernährungsberatung, Cholesterin-und Puringruppe. Nikotin absetzen.
Ein Kampfsporttraining wäre auch nützlich: baut Stress ab und stärkt die mentale Kontrolle.

In 6 Monaten kann er da einiges erreichen in Richtung Infarktprophylaxe.

Ich werde mir für diesen Juli-August einen Platz auf der Hurtigrouten (http://www.berge-meer.de/bm/angebot/kreuzfahrten/norwegen/8NP26/ms-vesteralen) buchen und dann noch mindestens 14 Tage in der Hardangervidda (http://www.skantravel.de/norwegen-hardangervidda_nationalpark.php) wandern gehen ohne Internet - anders halte ich das nicht aus.
Auf der Nachtfähre Oslo-Kiel zieh ich mir dann das Ergebnis der Verhandlung rein  :kaffee
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 20. Dezember 2013, 10:24:47
Zitat von: Belbo am 20. Dezember 2013, 09:42:02
.....könnten eigentlich seine Exfrau bzw. die Reifenopfer als Nebenkläger auftreten?
Also mal ehrlich, Belbo, würdest Du das tun? Ich würde alles daran setzen, Abstand von dem Rummel zu halten. Auch wenn ich felsenfest davon überzeugt wäre, dass er der Täter gewesen ist. Das hat doch jetzt alles schon so einen Bart, und niemand kann etwas gewinnen dabei.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 20. Dezember 2013, 11:29:49
Zitat von: bayle am 20. Dezember 2013, 10:24:47
Zitat von: Belbo am 20. Dezember 2013, 09:42:02
.....könnten eigentlich seine Exfrau bzw. die Reifenopfer als Nebenkläger auftreten?
Also mal ehrlich, Belbo, würdest Du das tun? Ich würde alles daran setzen, Abstand von dem Rummel zu halten. Auch wenn ich felsenfest davon überzeugt wäre, dass er der Täter gewesen ist. Das hat doch jetzt alles schon so einen Bart, und niemand kann etwas gewinnen dabei.

Als Reifenopfer nicht, aber an der Stelle der Exfrau, da geistern ja noch diverse Entschädigungsforderungen und eine Anzeige wegen Prozessbetrug ( ...von der Exanwältin) rum, wäre es da nicht angebracht in dem Mollathprozess schon mal  den Angeklagten mit dem eigenen Anwalt entsprechend befragen zu können?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 11:32:03
Gehört eigentlich in den Wolff-Faden, aber inhaltlich hierher:
Herr Mollath braucht einen internetfähigen PC, denn

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30554
Albert A. sagte am 20. Dezember 2013 um 11:01 :

... Mit einem internetfähigen Computer könnte Herr Mollath seinen Anwalt Herrn Strate so ziemlich entlasten, weil über diesen bislang alle Nachfragen und Klärungswünsche von unzähligen Unterstützern laufen...

...Herr Mollath bekommt bestimmt viele und auch sehr unterschiedliche, sich teilweise widersprechende Ratschläge, was er machen und wie er sich verhalten könnte, um noch viel besser auf die "Öffentlichkeit" zu wirken. Es gibt aber noch viel mehr Menschen, die ihn auch gerne beraten würden, wenigstens über das Internet. Wenn sich Herr Mollath immer noch ein internetfähiges Computer wünscht, dann hat er wohl vor der Unmenge an Ratschlägen keine Angst...
Ich schließe mich der Auffassung an, dass RA Strate von den vielen Anfragen und Klärungswünschen entlastet werden sollte.
Er muss seine Energien jetzt fokussieren und kann sich nicht in der Funktion einer Privatsekretärin verzetteln.

Ist mir sowieso unverständlich, wie man Herrn Mollath derart in Unmündigkeit halten kann.
Ein internetfähiger PC wird ja wohl noch aufzutreiben sein - irgendein abgeschriebenes Teil aus einer Anwaltskanzlei.
Das kostet heutzutage alles nicht mehr die Welt.  ::)

Dieser Zustand, dass Herr Mollath vom Informationsfluss und gleichberechtigten Austausch abgeschnitten ist, soll sich doch hoffentlich nicht 6 Monate lang bis zum Prozess hinziehen?  :police:
Ich hoffe, jemand schenkt Herrn Mollath einen Internetzugang und eine Flatrate zu Weihnachten - das wäre mal ein nobler Akt. Da gibt es dann auch keine Schwierigkeiten mit verschwindenden Spendengeldern.

Außerdem hat die Anteil nehmende Bevölkerung ein Anrecht darauf, ihre Fragen direkt an Herrn Mollath zu richten.
Er ist ein freier Mann - wieso wird er von den heutzutage üblichen Kommunikationswegen abgeschnitten?
In welcher Welt leben wir denn??
Der BGH hat doch gerade erklärt, dass freier Internetzugang ein Grundrecht ist:
Zitathttp://www.dw.de/bgh-internet-ist-ein-grundrecht/a-16549914
BGH: Internet ist ein Grundrecht

Das Internet und der Zugriff auf seine vielfältigen Inhalte ist von zentraler Bedeutung für die Lebenshaltung, fand der Bundesgerichtshof
... In der Urteilsbegründung des BGHs heißt es unter anderem: "Der überwiegende Teil der Einwohner Deutschlands bedient sich täglich des Internets. Damit hat es sich zu einem die Lebensgestaltung eines Großteils der Bevölkerung entscheidend mitprägenden Medium entwickelt, dessen Ausfall sich signifikant im Alltag bemerkbar macht." ...
Was sagen die Piraten eigentlich dazu?- Ist denen wohl kein Anliegen mehr, seit der Wahlkampf vorbei ist. Typisch.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: WCfix1L am 20. Dezember 2013, 13:27:18
Achtung Achtung Wichtige Mitteilung

Wir schalten jetzt Live zur Psiram Konferenz. 

(http://s1.directupload.net/images/131220/s55q2ydb.png)

Es begrüßen sie die Startmoderatorinnen  Bello Blitzmerkerin ,Sweeper Allercheckerin und Bayle Schallplatine .



:Popcorn: :Popcorn: :Popcorn: :Popcorn: :Popcorn: :Popcorn: :Popcorn: :Popcorn: :Popcorn: :Popcorn:


Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 13:40:10
Schön  ;D

Wann wird nun Herr Mollath - Staatsfeind Nummer Eins - zugeschaltet?
Hach, ist das heute wieder aufregend hier !!!  :ohnmacht:

:prosit
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 20. Dezember 2013, 13:52:01
...das links ist doch eindeutig Gabi.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 13:59:40
Zitat von: Belbo am 20. Dezember 2013, 13:52:01
...das links ist doch eindeutig Gabi.
@Belbo:
Du meinst, die links aufm Sofa, die so nett lächelt? Also von uns aus rechts?

Stimmt! Unverkennbar trotz des ungewohnten Lächelns.
Und auf der anderen Seite, die mit dem schicken Turban, ganz klar!

(http://www.ursulaprem.de/images/Turandot1.jpg)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Homeboy am 20. Dezember 2013, 14:00:08
Gustel, nein, es ist eine Falle. Sweeper will dich und deine Schar nur ins Verderben stürzen. Aber vielleicht bin ich ja Teil der Verschwörung gegen dich, und will nur, dass du denkst, dass wir denken, dass du denkst....

Gleichwohl bin ich der festen Überzeugung, wenn RA Strate etwas richtig macht, dann, dass er G:M vom Internet fernhält - ich würde das zur Bedingung für das Mandat machen.
Würde er das nicht tun, würde G:M sich in Nullkommanix um Kopf und Kragen schreiben, bloggen, podcasten usw., alle Zweifel an seinen mentalen Verfassung unwiderbringlich beseitigen und sich höchstwahrscheinlich als Dauergast einer vollumfänglichen Unterkunft des bayrischen Freistaates wiederfinden. Nofalls würde man hierfür vielleicht sogar T. Heuss aus dem Grab zerren und um eine Unterschrift bitten. Alternativ kann der Gauckler das bestimmt so aussehen lassen. Irgendwas muss er ja bei der Stasi gelernt haben.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 20. Dezember 2013, 14:06:38
@ sweeper

Zitat@Belbo:
Du meinst, die links aufm Sofa, die so nett lächelt? Also von uns aus rechts?

...ne, ne die andere, schau nur mal die Kinnpartie.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 20. Dezember 2013, 14:11:05
Ich kann mich gar nicht entscheiden, alles so schön bunt hier!

(http://www.patverfue.de/img/nina-hagen.jpg)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 14:11:55
Zitat von: Belbo am 20. Dezember 2013, 14:06:38
@ sweeper

Zitat@Belbo:
Du meinst, die links aufm Sofa, die so nett lächelt? Also von uns aus rechts?

...ne, ne die andere, schau nur mal die Kinnpartie.

Hmmm... dann müsste ja die Uschi die andere sein... schaunmermal... Donnerschlag!

(http://isoldes-liebestod.net/Isolde_Jpg_Ordner/M-P/Prem_Bruennh_Mngen.jpg)

Hätt ich doch gedacht, sie gibt die wilde Brünnhilde - aber nee! Das soll die sanfte Isolde sein... ?? oder nicht oder doch?!
Was war das denn für eine Inszenierung?!
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 20. Dezember 2013, 14:18:23
...alles relativ....
(http://blog.psiram.com/wp-content/uploads/2010/02/JLopez.jpg)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 15:57:45
@ Belbo
Zitat von: Belbo am 20. Dezember 2013, 09:42:02
Fragen an die Juristen:
.....könnten eigentlich seine Exfrau bzw. die Reifenopfer als Nebenkläger auftreten?
.....wie wirkt sich das Urteil auf eventuelle Entschädigungsansprüche aus bzw. auf die Strafverfahren gegen Dr. Leipziger und den Richter?

Seine Frau könnte es, wegen der Körperverletzung. Die Reifenopfer eher nicht, Sachbeschädigung reicht
nicht aus. Falls aber diese Reifenstechereien als versuchter Mord oder versuchter Totschlag angeklagt
würden, dann ja.

Entschädigungsansprüche? Ein klarer Freispruch für Mollath würde die Tür für kommende Prozesse öffnen.

@ bayle
ZitatEs ist aber prinzipiell möglich, z. B. die Ergebnisse der Nazi-„Forschung“ auf ihre Wissenschaftlichkeit hin abzuklopfen und dabei hohe ethische Standards einzuhalten. Wenn Du willst, versorge ich Dich da mit Literatur.

Ich habe mich mit dem Thema schon einmal beschäftigt. Momentan ruht das aber.

ZitatIch habe bisher nichts darüber gelesen, dass die „Zwangsbeobachtung“ als solche gegen die Menschenrechte verstoße

Ich habe doch vielfach das Urteil des BVerfG zitiert. Das Urteil hat nur fünf Seiten Länge. Selbstredend
verstößt so etwas gegen die Menschenrechte. Deshalb sind die Anforderungen für solche Verstöße
streng. Prinzipiell kann es aber Fälle geben, wo sie erlaubt sind.

http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rk20011009_2bvr152301.html

Dass dieses Urteil nun flächendeckend von niederen Gerichten und psychiatrischen Kliniken nicht beachtet
wird, ist für mich die Überraschung des Jahres.

Wenn es bisher keine Studien dazu gibt, dass die Beobachtung in einer Zwangssituation valide Ergebnisse
liefert, dann bewegt sich die Wissenschaft auf schwankem Grund. Denn irgendwo sollte jedem klar
sein, dass auf einer Skala vom BKK Bayreuth bis Camp Delta

https://de.wikipedia.org/wiki/Gefangenenlager_der_Guantanamo_Bay_Naval_Base

irgendwo eine Grenze zu ziehen ist, wo keine validen Ergebnisse mehr erzielt werden können. Und der Ge-
danke, dass schon beim BKK Bayreuth diese Grenze überschritten ist, sollte nicht von vornherein ausge-
blendet werden.

Wenn du mich mit Literatur versorgen magst, dann würde ich mich freuen, wenn du etwas hast zur Frage,
wie man ein Explorationsgespräch am besten anbahnt und führt. Irgendwelche Lehrbücher dazu wird es
bestimmt geben.

@ sweeper
ZitatNa, auf einmal päpstlicher als der Papst?

Ich bin jetzt kürzlich zwei Mal in kurzer Folge hart angegangen worden wegen vermeintlicher Verstöße
gegen das Zitieren. Das dann auch noch mit Spekulationen zu meiner Intention garniert. Versteh meinen
Hinweis zu deinen Zitierfreiheiten einfach als Wunsch, dass du da etwas entspannter agierst.

ZitatIch wollte einen Beleg für deine Behauptung - nicht eine weitere Spekulation à la hätte-popette-Fahrradkette:

Und diese Belege habe ich dir geliefert: das maßgebliche BGH-Urteil. Zwei Spiegel-Artikel zu diesem
Thema

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13683919.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-84061011.html

Es ergibt sich aus dem Wesen eines solchen Rev-Berichts, dass dort nicht das zu finden ist, was du
erwartest. Es ist jedoch Allgemeinwissen, dass deutsche Großbanken halfen, Schwarzgelder ihrer
Kunden in die Schweiz und nach Luxemburg zu transferieren.

ZitatHier dagegen ist es anders:
wir stolpern ... und versuchen zu verstehen, was dahinter steckt.

So verkürzt, trifft es, wie euer Vorgehen in einem Teilbereich auf mich wirkt. Dieses Stolpern hat
nichts von sicherem Auftreten an sich. Wirklich nicht. Gar nichts. Fürs Forum völlig ausreichend.
Aber der Gedanke an einen Blog-Beitrag zum Thema Revisionsbericht und Schwarzgeld sollte nicht
einmal ansatzweise auftauchen. Lieber noch einmal lesen, was der Oberstaatsanwalt Meindl schreibt.

Zitat„Zwar hält sich der Sonderrevisionsbericht bedeckt,
was die Art und Weise des Geldtransfers anbelangt,
jedoch ist allgemein bekannt, dass gerade
in den 90er Jahren von deutschen Anlegern immense
Bargeldbeträge in die Schweiz verbracht worden
sind, um sie der Besteuerung zu entziehen. Dass es
sich dabei auch um „Schwarzgeld“ gehandelt hat,
also Geld, das bereits in der Bundesrepublik insbesondere
der Einkommens-, Umsatz-, Gewerbe-,
Erbschafts- oder Schenkungsbesteuerung entzogen
worden war, konnten die Strafverfolgungsbehörden
nahezu täglich in ihrer Ermittlungsarbeit feststellen.
Der Verfasser selbst musste sich zwischen 1993
und 1999, als er am Amtsgericht Regensburg als
Strafrichter für Steuerstrafsachen tätig war, mit
einer Vielzahl derartiger Fälle befassen und muss
es auch heute noch in seiner Eigenschaft als Referent
eines Steuerstrafrechtsreferats. Dies dürfte
in anderen Gerichtsbezirken nicht anders gewesen
sein.“285

Warum der sich wohl nicht wundert, dass sich der Revisionsbericht bedeckt hält?
Du ahnst mittlerweile die Antwort. Meindl würde sonst umgehend zu ermitteln beginnen.
Allein der Wunsch, dass in einem solchen Revisionsbericht sich sämtliche Beteiligte
bis ans Ende ihrer Tage der Strafverfolgung aussetzen, hat etwas Rührendes an sich.

Auch dir ein herzliches  :prosit
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 15:59:21
Zitat von: Homeboy am 20. Dezember 2013, 14:00:08
...Gleichwohl bin ich der festen Überzeugung, wenn RA Strate etwas richtig macht, dann, dass er G:M vom Internet fernhält - ich würde das zur Bedingung für das Mandat machen...
Im Prinzip ja, aber... diese Bevormundung würde Herr Simmerl jetzt nicht goutieren, denn es besteht ja volle Geschäftsfähigkeit.
Wenn man der Quintessenz seines Gutachtens (http://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Gutachten-Simmerl-2007-09-26.pdf) konsequent folgt - welches ja leider (im Gegensatz zu den Schlechtachten von Lippert, Leipziger, Pfäfflin und Kröber) keine Berücksichtigung fand.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: MountainKing am 20. Dezember 2013, 16:24:46
Zitat von: Tykozwo am 19. Dezember 2013, 19:33:59
Der Unterstützterkreis wurde, glaube ich, von Dörner, Braun und Schlötterer begründet. Edward Braun hat eine eidesstattliche Versicherung abgegeben, in der du einige Hinweise finden wirst zu deinen Fragen.

http://www.gustl-for-help.de/download/2011-08-2011-11-Braun-Eidesstattliche-Versicherung-Briefe-Merk.pdf

Also anscheinend alles Leute, die in der fraglichen Zeit keinen direkten Kontakt mit Mollaths hatten. Ich finde es schon bemerkenswert, dass es der doch recht breiten journalistischen Pro-Mollath-Fraktion bislang anscheinend nicht gelungen ist, aus der engeren Bekanntschaft/Verwandtschaft von Mollath Zeugen aufzutreiben, die bestreiten, dass dieser sich verändert hat. Derartige Verweise gibt es nur bei Lakotta und beim Nordbayrischen Kurier, die allerdings nur Aussagen kolportieren, die eher ungünstig für Mollath sind. Da die Zeugen nicht benannt werden wollen (was angesichts der hysterisierten Öffentlichkeit kaum verwunderlich wäre), kann man natürlich behaupten, dass die Journalisten sich das nur ausgedacht haben. Aber da fehlen eben trotzdem nach wie vor die doch eigentlich naheliegenden gegenteiligen Statements.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 16:38:51
@Tyko:
Zitat
,,Zwar hält sich der Sonderrevisionsbericht bedeckt,
was die Art und Weise des Geldtransfers anbelangt,
jedoch ist allgemein bekannt, dass gerade
in den 90er Jahren von deutschen Anlegern immense
Bargeldbeträge in die Schweiz verbracht worden
sind, um sie der Besteuerung zu entziehen
. Dass es
sich dabei auch um ,,Schwarzgeld" gehandelt hat,
also Geld, das bereits in der Bundesrepublik insbesondere
der Einkommens-, Umsatz-, Gewerbe-,
Erbschafts- oder Schenkungsbesteuerung entzogen
worden war, konnten die Strafverfolgungsbehörden
nahezu täglich in ihrer Ermittlungsarbeit feststellen.
Der Verfasser selbst musste sich zwischen 1993
und 1999, als er am Amtsgericht Regensburg als
Strafrichter für Steuerstrafsachen tätig war, mit
einer Vielzahl derartiger Fälle befassen und muss
es auch heute noch in seiner Eigenschaft als Referent
eines Steuerstrafrechtsreferats. Dies dürfte
in anderen Gerichtsbezirken nicht anders gewesen
sein."285
Ja sicher - diese Praxis wird im Revisionsbericht doch gleich zu Anfang geschildert . Dort wird auch formuliert, dass man dann von dieser Praxis abkam, dass aber offenbar einige Mitarbeiter, so auch die P.M., die Sache auf eigene Faust weitergeführt haben.

Tyko, um es noch mal ganz klar zu sagen:
das zweifele ich doch nicht an.

Aber Mollath behauptet doch, dass er deshalb "weggesperrt" bzw "verräumt" wurde, damit die Sache nicht auffliegt. Und das ist Quatsch. Bzw. wahnhaft.

Und wenn die HVB angeblich selbst nicht weiter ermittelt und die Steuerfahndung sich angeblich auch nicht gekümmert hat (es haben doch viele diese vage gehaltenen Andeutungen von M. bekommen) und wenn der Generalstaatsanwalt (http://www.gustl-for-help.de/download/2003-12-09-Mollath-Anzeige-GenStAnw.pdf) in seinem Antwortschreiben formuliert, es sei kein Anfangsverdacht geprüft worden , aber die zuständige Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth informiert..), dann lässt sich dadurch dennoch nicht ableiten, dass dies irgendeinen Einfluß auf den privaten Körperverletzungsprozess des G.M. gehabt hätte - außer man fängt an, wild herumzuspekulieren und immer mehr Zusatzkonstruktionen einzuführen, die diese wahnhafte Hypothese stützen.

Wie oben schon betont:
Herr Mollath hätte noch mehrere Monate Zeit gehabt, weitere Belege beizubringen - daran hätte ihn niemand hindern können. Er hätte sich sogar nach seiner telefonischen Absage an die HVB noch jederzeit umentscheiden können und einen zweiten Anlauf machen - mit entsprechendem Material.
ZitatEs ist jedoch Allgemeinwissen, dass deutsche Großbanken halfen, Schwarzgelder ihrer
Kunden in die Schweiz und nach Luxemburg zu transferieren.
Sehr richtig. Und genau deshalb, weil das allgemein verbreitete schlechte Praxis ist, bedarf es doch einer sehr präzisen Begründung, wenn Herr Mollath behauptet, dass diese ubiquitäre Praxis etwas mit seinem individuellen Prozess zu tun hat, oder?
Sonst könnte ja jeder, der zufällig mit einem Verwandten von bspw Herrn Ackermann oder Herrn Nonnenmacher im Restaurant gesehen wird, von einem umtriebigen Nachbarn der Beihilfe zu XYZ  beschuldigt und mit Anzeigen überzogen werden. Das ist doch aberwitzig!

Wenn du mich fragst, dann bestand/besteht die "Allgemeingefährlichkeit" im Falle G.M. nicht primär in zu befürchtendem Impulskontrollverlust, sondern in dieser Art üble Nachrede, diese Verknüpfung von Namen und vagen Beschuldigungen (die geschäftsschädigend und sonstwie inkriminierend wirken) und der wahllosen öffentlichen Streuung solcher Beschuldigungen - inclusive Nachschnüffeln von Geschäftskunden/ Beschlagnahmung bzw Diebstahl von Geschäftsbriefen und vertraulichen Dokumenten.

Mit einem solchen Verhalten (selbst wenn sich ex post der eine oder andere Treffer ergeben hat - was aber bei der nun bekannten weit verbreiteten Praxis von Unregelmäßigkeiten im Bankenbereich auch nicht wirklich sensationell ist) kann man auch unbescholtene Menschen geschäftlich in den Ruin treiben. Und leider deuten die Vorfälle um den Unterstützerkreis und das Spendenkonto darauf hin, dass sich an dieser Neigung zu lautstarken Pauschalverdächtigungen (siehe Focus-Interview) nichts geändert hat.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 16:51:11
ZitatAber der Gedanke an einen Blog-Beitrag zum Thema Revisionsbericht und Schwarzgeld sollte nicht
einmal ansatzweise auftauchen.
Wieso das denn?
Frau Wolff bloggt ständig bar jeder Expertise über Psychiatrie und psychiatrische Gutachten.
Warum darf Psiram sich nicht auch mal zum Narren machen? 

Hauptsache im Gespräch bleiben!  :teufel
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 20. Dezember 2013, 17:09:51
Zitat von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 15:57:45
Ich habe doch vielfach das Urteil des BVerfG zitiert.
...
Wenn es bisher keine Studien dazu gibt, dass die Beobachtung in einer Zwangssituation valide Ergebnisse liefert, dann bewegt sich die Wissenschaft auf schwankem Grund. Denn irgendwo sollte jedem klar sein, dass auf einer Skala vom BKK Bayreuth bis Camp Delta

https://de.wikipedia.org/wiki/Gefangenenlager_der_Guantanamo_Bay_Naval_Base

irgendwo eine Grenze zu ziehen ist, wo keine validen Ergebnisse mehr erzielt werden können. Und der Gedanke, dass schon beim BKK Bayreuth diese Grenze überschritten ist, sollte nicht von vornherein ausgeblendet werden.
Mit einer Klärung der Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Unterbringung ist sicherlich zu rechnen. Bisher kennen wir die Meinung des Anwalts. Er wird wohl, ebenso wie Du, auf die frappierenden Ähnlichkeiten zwischen Bayreuth und Guantanamo Bay hinweisen. Am Wahn war hier, im konkreten Fall, kein Zweifel; wesentliche beitragende Erkenntnisse stammen aus dem Vorfeld. Ich weiß nicht, ob das allein gereicht hätte; aber ich halte das für möglich. Prinzipiell wird die Beurteilung der Prognose in Zwangssituationen immer nur mit gewissen Einschränkungen möglich sein. Das bleibt eben eine schwierige Kernaufgabe der forensischen Psychiatrie, nicht nur in einer zeitlich begrenzten Begutachtungssituation, sondern auch nach einem Urteil, im Vollzug. Du hast Recht; da bewegt sich die Wissenschaft auf schwankendem Grund. Macht sie immer.

Ich kann das leider nicht vertiefen, mir fehlt da die Erfahrung. 
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 17:24:33
Zitat von: sweeper am 20. Dezember 2013, 16:38:51
Tyko, um es noch mal ganz klar zu sagen:
das zweifele ich doch nicht an.

Ich bin beruhigt.  :umarm:

Zitat von: sweeper am 20. Dezember 2013, 16:38:51
Und das ist Quatsch.

In dem Moment, wo Edward Braun von Frau Mollaths Drohung berichtet, sie werde dem Gustl
etwas anhängen, sie wisse wie das gehe, sie werde ihn auf seinen Geisteszustand überprüfen
lassen, ändern sich die Voraussetzungen, weil dann das, was Mollath zugestoßen ist, sich auch
wie das Resultat eines Planes deuten lässt. Ich glaube nicht, dass Meindl diese Zeugen-
aussage von Braun sogleich als Quatsch abtut. Wie die Richter dann das alles einordnen, wird der
Prozess zeigen. Aber als Quatsch würde ich das momentan nicht bezeichnen wollen.

Zitat von: sweeper am 20. Dezember 2013, 16:38:51Wenn du mich fragst, ...

Nein, das mache ich lieber nicht. Du müsstest dich dann mit Begriffen wie

Tatsachenbehauptung
https://de.wikipedia.org/wiki/Tatsachenbehauptung

Verleumdung
https://de.wikipedia.org/wiki/Verleumdung_(Deutschland)

Übler Nachrede
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cble_Nachrede_(Deutschland)

beschäftigen.

ZitatWarum darf Psiram sich nicht auch mal zum Narren machen?

Ihr seid süchtige Eichhörnchen, die viel lieber andere in der Pfeife rauchen, als selbst in
der Pfeife geraucht zu werden.

(http://www.pixgallery.in/pixgallery/photos/fullsize/squirrel-pipe-smoking-shisha-109.jpg)

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 17:35:32
@Tyko:
ZitatDu müsstest dich dann mit Begriffen wie

Tatsachenbehauptung
https://de.wikipedia.org/wiki/Tatsachenbehauptung

Verleumdung
https://de.wikipedia.org/wiki/Verleumdung_(Deutschland)

Übler Nachrede
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cble_Nachrede_(Deutschland)

beschäftigen
Wieso muss das eigentlich Herr Strate nicht, wenn er die Gutachter beschimpft und Frau M. vor der Verhandlung ohne Beweise in aller Öffentlichkeit der Lüge bezichtigt?

ZitatIn dem Moment, wo Edward Braun von Frau Mollaths Drohung berichtet, sie werde dem Gustl
etwas anhängen, sie wisse wie das gehe, sie werde ihn auf seinen Geisteszustand überprüfen
lassen, ändern sich die Voraussetzungen, weil dann das, was Mollath zugestoßen ist, sich auch
wie das Resultat eines Planes deuten lässt.
Ja, ich habe die Eidesstattliche Erklärung (http://www.gustl-for-help.de/download/2011-08-2011-11-Braun-Eidesstattliche-Versicherung-Briefe-Merk.pdf) gelesen.
Auffällig ist ja schon, dass ihm nach so langer Zeit des sich unzuständig Fühlens und des Kontaktabbruchs diese Szene so detailreich eingefallen ist, gell?
Und auffällig ist auch, dass er bei all dem blumigen Rankwerk inclusive Datumsangaben und Details zu Rennstrecken-Events für den eidesstattlich bezeugten Vorfall in seinem Elaborat keinerlei Datum oder sonstige präzisierende Angaben liefert, oder? Eine Kopie seines  damaligen Terminkalenderblattes mit Aktennotiz als Beleg wäre jetzt kein übertriebener Luxus, oder?
Wann haben diese zwei behaupteten Telefonate angeblich stattgefunden?

Ansonsten: wenn du dich lieber rauchen lässt statt selbst zu rauchen, bist du halt ein Passivraucher.
:shisha:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 20. Dezember 2013, 17:45:02
Zitat von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 17:24:33
In dem Moment, wo Edward Braun von Frau Mollaths Drohung berichtet, sie werde dem Gustl etwas anhängen, sie wisse wie das gehe, sie werde ihn auf seinen Geisteszustand überprüfen lassen, ändern sich die Voraussetzungen, weil dann das, was Mollath zugestoßen ist, sich auch wie das Resultat eines Planes deuten lässt. Ich glaube nicht, dass Meindl diese Zeugenaussage von Braun sogleich als Quatsch abtut. Wie die Richter dann das alles einordnen, wird der Prozess zeigen. Aber als Quatsch würde ich das momentan nicht bezeichnen wollen.
Das Gelingen dieses ,,Plans" hatte aber eine wesentliche Voraussetzung: die Wahnkrankheit des G. M.

Meine persönliche Theorie, wie das alles gelaufen ist, kann ich leider nicht öffentlich kundtun, wegen:
Zitat von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 17:24:33
Tatsachenbehauptung
https://de.wikipedia.org/wiki/Tatsachenbehauptung

Verleumdung
https://de.wikipedia.org/wiki/Verleumdung_(Deutschland)

Übler Nachrede
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cble_Nachrede_(Deutschland)
Tut mir leid.  :-X
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 18:12:51
Zitat von: bayle am 20. Dezember 2013, 17:45:02
Das Gelingen dieses ,,Plans" hatte aber eine wesentliche Voraussetzung: die Wahnkrankheit des G. M.

Und hier irrt Strate in der Annahme, dass dem "Attest" der Frau Dr. Krach eine besondere Bedeutung zukäme:

ausschlaggebend war die entgleiste Verhandlung, bei der G.M. laut Gutachter Lippert u.a. den Staatsanwalt verbal attackierte.

Eigenartig, dass der Gutachter Lippert so gar nicht im Schussfeld von Strate, Garcia und Frau Wolff ist.
Man könnte daraus den völlig falschen Eindruck gewinnen, dass es nur die berüchigte Brixner-Verhandlung gab.
Etwas mehr Aufmerksamkeit hätte er doch verdient als dieses Sätzchen:
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/
Ein regionaler gerichtsnaher psychiatrischer Gutachter, der Aktenkenntnis hatte, kam nach Verweigerung einer Kooperation des Angeklagten aufgrund einer kurzen Hauptverhandlung vom 22.4.2004 begründungslos zu demselben Ergebnis wie die rechtswidrig handelnde Kollegin und empfahl eine zwangsweise Unterbringung ,,zur Behandlung" sprich zur Begutachtung gemäß § 81 StPO.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Homeboy am 20. Dezember 2013, 18:14:39
bayle, deshalb ja die Forderung nach Internetzugang für M:G von sweeper. dann wissen wir das schneller, als ein Papst [Selbstzensur. Die Schere in meinem Kopf legt mir nahe, mein Tourette besser nicht niederzuschreiben] sagen kann.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 18:24:44
Zitat von: sweeper am 20. Dezember 2013, 17:35:32Wieso muss das eigentlich Herr Strate nicht, wenn er die Gutachter beschimpft und Frau M. vor der Verhandlung ohne Beweise in aller Öffentlichkeit der Lüge bezichtigt?

Er hat die weitaus bessere Rechtskenntnis, was gerade noch erlaubt ist und was nicht. Und er hat wohl
den einen oder anderen befreundeten Rechtsanwalt, der ihn im Falle eines Falles zu einem Freundschafts-
preis vor Gericht vertreten würde. Das kann aber auch mal schlecht laufen. Das Risiko, sich mit den Augs-
burgern anzulegen, ist er eingegangen. Er hat die Dokumente nicht vom Server genommen.

Und er ist womöglich "gut in Schuss"
http://www.welt.de/regionales/hamburg/article118851853/Der-Mann-der-Gustl-Mollath-rausholte.html

ZitatAuffällig ist ja schon, dass ihm nach so langer Zeit des sich unzuständig Fühlens und des Kontaktabbruchs diese Szene so detailreich eingefallen ist, gell?
Und auffällig ist auch, dass er bei all dem blumigen Rankwerk inclusive Datumsangaben und Details zu Rennstrecken-Events für den eidesstattlich bezeugten Vorfall in seinem Elaborat keinerlei Datum oder sonstige präzisierende Angaben liefert, oder? Eine Kopie seines  damaligen Terminkalenderblattes mit Aktennotiz als Beleg wäre jetzt kein übertriebener Luxus, oder?

Ich finde, dass er das plausibel geschildert hat. Wenn er 2006 mehrmals bei Gustl anruft, der aber nicht
zurückruft, dann lässt man es eben irgendwann sein. Dass sich Gustl zu dem Zeitpunkt bereits in der
Psychiatrie befand und gar nicht zurückrufen konnte, erfuhr Braun erst in der zweiten Jahreshälfte 2010
durch einen Anruf von Mollath bei der Exfrau von Edward Braun. Er hat dann umgehend Kontakt
aufgenommen. (Das hat er in irgendeinem TV-Bericht erzählt.)

Meindl hat sich für seinen WAAntrag vier Stunden lang mit Braun unterhalten. Der wird sich da von der
Glaubwürdigkeit dieses Zeugen schon ein Bild gemacht haben. Das Ergebnis lässt sich bei Meindl nach-
lesen. Die Glaubwürdigkeit von Frau Mollath ist für ihn in Frage gestellt. Die Aufzeichnungen von Braun
solltest du eigentlich noch vor Augen haben, da sie in dem großen Report-Bericht im Frühjahr gezeigt
wurden

http://www.youtube.com/watch?v=8z99MO8uv2U

19:00 ein Zeuge bestätigt Mollaths Behauptung, dass ein von Mollath beschuldigter Bankmitarbeiter
der HVB den Schwarzgeldservice routinemäßig angeboten hat
20:00 Edward Braun und der ehemalige Mechaniker von Mollath bestätigen, dass Frau Mollath routine-
mäßig im Bekanntenkreis ihre Schwarzgelddienste angeboten hat

33:00 Frau Mollaths Plan wird geschildert
34:30 Terminkalender

ZitatAnsonsten: wenn du dich lieber rauchen lässt statt selbst zu rauchen, bist du halt ein Passivraucher

Ich rauch hier sogar selbst mit und besitze schon so gut wie ein Klavier  :grins
(http://1.bp.blogspot.com/_1ece_1s4bkU/S03XQHA9V2I/AAAAAAAAF-c/hCLpNkFdb4E/s400/funny%2Bsquirrel%2Bplaying%2Bpiano%2Bsmoking%2Bcigarette%2Bgif.gif)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 18:33:42
@Tyko:
ZitatIch rauch hier sogar selbst mit und besitze schon so gut wie ein Klavier  :grins
Das ist sehr gut. Pflichtgemäß weise ich dich darauf hin, dass fortgesetzte Forenaktivität bei Psiram Dopamin freisetzt und daher Suchtgefahr besteht...

ZitatEr hat die weitaus bessere Rechtskenntnis, was gerade noch erlaubt ist und was nicht.
Na, da bin ich mit meiner völlig unmaßgeblichen Meinungsäußerung in Sachen "Gefährlichkeit" zum Glück noch Kategorien entfernt von Strates Anwürfen und Unterstellungen, die er in offizielle Schriftsätze auf seiner HP packt!! - Puh, bin ich erleichtert!!   :rock
Zitat
http://www.youtube.com/watch?v=8z99MO8uv2U
34:30 Terminkalender
Das meinst du jetzt nicht Ernst, dass ich mir am heiligen 4.Adventsfreitag 34 min Herrn Braun anhören soll, um über seinen Terminkalendereintrag informiert zu werden?
Sei so gut und sag mir wenigstens, welches Datum und welche Uhrzeit er da angibt - es waren wohl zwei Anrufe.
Ich vertraue dir auch, dass du mir da nichts Falsches unterjubeln willst!  :prosit

ZitatIch finde, dass er das plausibel geschildert hat. Wenn er 2006 mehrmals bei Gustl anruft, der aber nicht
zurückruft, dann lässt man es eben irgendwann sein.
Nicht plausibel ist für mich, dass ihm die Anrufe der P.M., die ihn konkret um Beistand gebeten hatte, im Nachhinein angeblich als so dringlich erschienen, dass er aber direkt nach den Telefonaten seine Haltung eher distanziert angibt - so etwa nach dem Motto:
"Ich habe ihr versprochen, ich kümmere mich und habe überlegt runterzufahren; dann dachte ich aber doch, nachdem kein Rückruf kam, ich will mich nicht aufdrängen."
Ein wirklich interessierter Freund hätte doch noch einmal aktiv nachgehakt statt zu denken "Ich will mich nicht aufdrängen und lasse die Sache auf sich beruhen", dann alles zu vergessen und erst Jahre später dieses Karnickel aus dem Hut zu ziehen: "Überraschung!!"

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 18:45:24
Zitat von: sweeper am 20. Dezember 2013, 18:33:42Das meinst du jetzt nicht Ernst, dass ich mir am heiligen 4.Adventsfreitag 34 min Herrn Braun anhören soll,

Also bei mir kann ich einfach in der Zeitleist bei 34:30 klicken und sehe den Terminkalender sofort. Und
ohne zu klicken werden mir die Vorschaubilder angezeigt. Du müsstest also nicht 34 Minunten lang zu-
schauen, sondern vielleicht 3,4 Minuten, um die vier Stellen wieder präsent zu haben. Dass dein Gedächt-
nis dich bei diesen Szenen nicht unterstützt in Verbindung mit deiner Weigerung, sie sich jetzt anzusehen,
deutet eventuell auf etwas hin ...

Frau Mollaths Anruf bei Edward Braun erfolgte am 31. Mai 2002, dem Tag, wo es im Hause Mollaths die
von ihr behauptete Freiheitsberaubung gegeben haben soll.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 18:53:48
Zitat von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 18:45:24
Frau Mollaths Anruf bei Edward Braun erfolgte am 31. Mai 2002, dem Tag, wo es im Hause Mollaths die
von ihr behauptete Freiheitsberaubung gegeben haben soll.
Na, dazu passt wenigstens die geschilderte Stimmung des ersten Telefonates:
Zitat
Allerdings musste ich mich 2002 wieder mit dieser Problematik befassen, da ich einen Anruf von Petra erhielt.
Sie bat mich inständig, auf Gustl einzuwirken. Ich wäre der einzige, auf den er hören würde.
Er würde sich in ihre beruflichen Belange einmischen. Sie ließe sich das nicht länger gefallen. Ich versprach ihr, es zu versuchen.
Diesem Wunsch bin ich allerdings nicht nachgekommen.
Was nicht stimmig ist, ist diese Passage aus behauptetem Anruf 2:
ZitatBevor sie das Gespräch beendete ließ sie mich wissen: ,, Wenn Gustl seine Klappe hält, kann er 500,000 € von seinem Vermögen behalten, das ist mein letztes Wort.
Das steht im krassen Gegensatz zu den Vermögensverhältnissen des G.M., wie sie im Rev.-Bericht geschildert sind.

S.15 unten, Punkt 3 zu 2.1
http://www.swr.de/report/-/id=10583092/property=download/nid=233454/1t395cp/index.pdf

ZitatDas dein Gedächtnis dich bei diesen Szenen nicht unterstützt in Verbindung mit deiner Weigerung, sie sich jetzt anzusehen, deutet eventuell auf etwas hin ...
Sprich dich ruhig deutlicher aus  ;D
Wie du siehst, ist mein Gedächtnis gar nicht soo schlecht.
Ich wusste sogar, dass dieser Termin auf der GFH-Seite in der Chronologie steht und hätte dafür gern die Referenz gehabt.
Sie ist dort nämlich nicht angegeben.
Also vielen Dank für deine Unterstützung!  :umarm:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 19:04:37
ZitatEin wirklich interessierter Freund hätte doch noch einmal aktiv nachgehakt statt zu denken "Ich will mich nicht aufdrängen und lasse die Sache auf sich beruhen", dann alles zu vergessen und erst Jahre später dieses Karnickel aus dem Hut zu ziehen: "Überraschung!!"

Wenn man mit einem Ehepaar befreudnet ist, und zwar mit beidem, dann ist das ein häufig vorkommendes
Verhalten, dass man sich in den Streit nicht einmischen möchte. Später hat Braun hin und wieder versucht,
behutsam das Gespräch auf die eheliche Situation von Mollath zu bringen, doch Mollath habe einsilbig abge-
wiegelt, (so irgendwann und irgendwo von Braun erzählt).

ZitatDas steht im krassen Gegensatz zu den Vermögensverhältnissen des G.M., wie sie im Rev.-Bericht geschildert sind.

Und genau diese Summe hat Mollath aber schon 2002 in einem Brief an seine Frau erwähnt in Zusammen-
hang mit ihrem "Angebot".
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 19:11:36
Zitat von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 19:04:37
ZitatDas steht im krassen Gegensatz zu den Vermögensverhältnissen des G.M., wie sie im Rev.-Bericht geschildert sind.

Und genau diese Summe hat Mollath aber schon 2002 in einem Brief an seine Frau erwähnt in Zusammen-
hang mit ihrem "Angebot".
Also, du fragst mich ja nicht, aber da verlasse ich mich lieber auf die Angaben im Rev.-Bericht der HVB als auf die Angaben von G.M.
Der hat auch über den Wert seines damaligen Hauses gesagt, es sei in "bester Wohnlage" - das hat sich nach Überprüfung auch als Übertreibung herausgestellt.

Die HVB vermutete damals laut Bericht, dass G.M. sein behauptetes Insiderwissen womöglich deshalb nicht zur Verfügung stellt, weil zu befürchten stehe, er könne es "verkaufen" wollen - da er nachweislich 82T€ Darlehensschuld bei der HVB hatte.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 20. Dezember 2013, 19:24:26
Was sagt denn Herr Braun, hätte Fr. M. gesagt?
Zitat,,Du hast Dich ja nicht mehr gemeldet, jetzt sag ich Dir Folgendes: Wenn Gustl meine Bank und mich anzeigt, mache ich ihn fertig. Ich habe sehr gute Beziehungen. Dann zeige ich ihn auch an, das kannst Du ihm sagen. Der ist doch irre, den lasse ich auf seinen Geisteszustand überprüfen [Hervorhebung durch mich – b], dann hänge ich ihm was an, ich weiß auch schon wie."
[LG Regensburg – pfui aber auch! – S. 61ff]
Funktioniert. Wenn Herr M. wahnkrank ist. Und G. M. hat sich doch nur gewehrt, m. a. W. sich völlig gemäß den Regie-Anweisungen verhalten.

Zitat von: sweeper am 20. Dezember 2013, 18:53:48
Das steht im krassen Gegensatz zu den Vermögensverhältnissen des G.M., wie sie im Rev.-Bericht geschildert sind.
Aber G M war doch Millionär, hat er selbst gesagt. Und dann ist das Beweis, mehr als alle Gerichtsprotokolle zusammen, sagt sein Anwalt, und der muss es wissen.

Gib doch einmal einen Tipp ab, Klavierbesitzer in spe: Was wird Nedopil sagen?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 19:25:05
Zitat von: sweeper am 20. Dezember 2013, 18:53:48Das steht im krassen Gegensatz zu den Vermögensverhältnissen des G.M., wie sie im Rev.-Bericht geschildert sind.

S.15 unten, Punkt 3 zu 2.1
http://www.swr.de/report/-/id=10583092/property=download/nid=233454/1t395cp/index.pdf

Oh, mein Gott  :ohnmacht:

An dieser Stelle schildert der Prüfungsleiter wie sich die finanzielle Situation für ihn ausnimmt. Möglicher-
weise hat er keine steuerrechtlichen Überlegungen angestellt. Ich habe sie mal in einer geselligen Runde
mit Freunden angestellt. Das bedeutet doch gar nichts, wenn Frau Mollath ihrem Mann einen Kredit gibt.
Oder wenn Gustl Mollath Sportwagen auf Kredit kauft, mit Geld, das seine Frau ihm geliehen hat. Das
fällt nun in den Bereich der steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten. Die beiden hätten mit den nötigen
Steuersparmodellen ihre gemeinsamen Einkünfte sehr niedrig halten können. Nur als Andeutung, wohin
das führt: es gibt sieben Einkunftsarten im deutschen Steuerrecht.

Ich glaube einfach nicht, dass du dich jetzt mit dem deutschen Steuerrecht beschäftigen willst. Dabei ist
dieses Thema zentral für den "Fall Mollath". Vertrau einfach darauf, dass Meindl als ehemaliger Strafrichter
für Steuerstrafsachen und als Referent eines Steuerstrafrechtsreferats sich mit der Thematik sehr gut
auskennt. Und ich bin sicher, dass Meindl genau wie ich stutzig wird, wenn er bei Mollath im August 2002
in einem Brief liest, dass Gustl Mollath zwei Konten in der Schweiz besitzt. Es gibt Menschen wie Macken-
thun, die das für harmlos erachten. Doch der Meindl wird einfach nicht anders können, als stutzig zu
werden.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 20. Dezember 2013, 19:40:26
Zitat von: sweeper am 20. Dezember 2013, 18:53:48
Das steht im krassen Gegensatz zu den Vermögensverhältnissen des G.M., wie sie im Rev.-Bericht geschildert sind.
ZitatSie macht Karriere bei der Bank, finanziert das gemeinsame Leben. Er restauriert Oldtimer, doch das Geschäft läuft nie. Bis zum Jahr 2000 steckt Petra Mollath laut Gerichtsurteilen umgerechnet 210 000 Euro in seine Firma, als sie damit aufhört, muss er dichtmachen. Bei der Trennung ist er hoch verschuldet.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-101368199.html
Aber G M war doch Millionär, hat er selbst gesagt. Und dann ist das Beweis, mehr als alle Gerichtsprotokolle zusammen, sagt sein Anwalt, und der muss es wissen.

Zitat von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 19:25:05
Und ich bin sicher, dass Meindl genau wie ich stutzig wird, wenn er bei Mollath im August 2002 in einem Brief liest, dass Gustl Mollath zwei Konten in der Schweiz besitzt.
Willst Du etwa damit andeuten, Herr Mollath hätte Schwarzgeld in die Schweiz verschoben?


Was sagt denn Herr Braun, hätte Fr. M. gesagt?
Zitat,,Du hast Dich ja nicht mehr gemeldet, jetzt sag ich Dir Folgendes: Wenn Gustl meine Bank und mich anzeigt, mache ich ihn fertig. Ich habe sehr gute Beziehungen. Dann zeige ich ihn auch an, das kannst Du ihm sagen. Der ist doch irre, den lasse ich auf seinen Geisteszustand überprüfen [Hervorhebung durch mich – b], dann hänge ich ihm was an, ich weiß auch schon wie."
[LG Regensburg – pfui aber auch! – S. 61ff]

Funktioniert. Wenn Herr M. wahnkrank ist. Und G. M. hat sich doch nur gewehrt, m. a. W. sich völlig gemäß den Regie-Anweisungen verhalten.
Gib doch einmal einen Tipp ab, Klavierbesitzer in spe: Was wird Nedopil sagen?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 19:41:46
@Tyko:
Netter Versuch. Wenn es tatsächlich ein gemeinsames Vermögen gab, von dem G.M. 500.000 € Schweigegeld bekommen sollte, dann hat er das jedenfalls nicht mit seiner Ferrari-Werkstatt erwirtschaftet - so viel scheint klar zu sein  :grins2:

Wenn es gemeinsamer Besitz war, den sie mit ihren verabscheuungswürdigen krummen Geschäften erwirtschaftet hätte, dann hätte sie ihren rechtschaffenen Mann damit gar nicht erpressen können - und das hätte sie auch selbst gewusst. Um Rotarier-Streubomben-Nummernkonten-Blutgeld hat G.M. immer einen großen Bogen gemacht:
ZitatOh, mein Gott  :ohnmacht:

Immerhin hatte die HVB Anlass zur Sorge, dass G.M. mit irgendwelchen verbleibenden Belegen aus den Händen seiner Frau drohen könnte.
D.h. er war mit seiner Aktion, Informationen anzubieten und dann doch im letzten Moment zurückzuziehen, so richtig selbstverschuldet in die Klemme geraten:

Wenn er über keine relevanten Informationen/Belege verfügte (wovon ich ausgehe, bis tatsächlich wider Erwarten der große Barolo-Geheimplan (http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/recht-steuern/barolo-geheimprojekt-deutsche-bank-wollte-kirch-konzern-zerschlagen-12720068.html) der Nürnberger Rotarierverschwörung auffliegt), dann hatte er sich damit so richtig zum Affen gemacht.
Wenn er tatsächlich doch noch Material hatte, dann musste er damit rechnen, dass die HVB ihn nach seiner Absage für einen Erpresser hielt.
Daraus konnte er sich nur retten, indem er möglichst unverzüglich doch inkriminierendes Material zur Verfügung stellte ... welches er aber nicht hatte.
OK, das kann schon genug inneren Druck aufbauen, um alle möglichen Szenarien zu erfinden - Hauptsache, er ist aus der Schusslinie.

Der Herr Braun scheint ja doch ein sehr enger Freund der Frau M. gewesen zu sein, dass sie sich getraut hat, ihm am Telefon von ihrem 500.000 € Erpressungsversuch zu erzählen. So was sagt man ja nicht jedem ungeprüft mal eben am Telefon, nech?

Ich bin aber tatsächlich dafür, dass Psiram nichts über den HVB-Revisionsbericht bloggt.
Anlässlich des Jahreswechsels sollten wir stattdessen lieber einen öffentlichen Unterstützungsaufruf für G.M. starten
Er braucht unbedingt ein internettaugliches Mobiltelefon oder ein iPad mit Flatrate - immerhin ist er doch jetzt viel unterwegs zwischen Monte Christo und Bell'Inferno. Wie soll man ihn denn erreichen, wenn jemand sich einen Tip für seinen Ferrari von ihm holen will?
Ich finde es höchst fragwürdig, dass ihm dieses Recht auf Kommunikation offenbar von seinen Unterstützern nicht zugestanden wird. Wie soll er denn einen Job und eine Wohnung finden? - Ist doch heutzutage fast alles nur online möglich: kein Wunder, dass sich da bislang nichts bewegt!
Vielleicht erklärt sich der Zahnarzt Braun ja selbst bereit, ihm da mit etwas Hardware und einer Flatrate unter die Arme zu greifen?
So viel sollte ihm die Verantwortung aus dieser eidesstattlichen Versicherung schon wert sein.

Oder man könnte twittern. Das tun die Piraten immer gern.

In etwa so vielleicht:
#aufschrei! #freies internet  free#mollath  stoppt #psychofolter durch #strate #willkür
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 20. Dezember 2013, 20:05:03
Das ist doch das Problem der Mollathisten 100% Verständniss für Gustl 100% Hass für Petra.  Ein Mollathist der sich ähnlich empathisch in die Situation von Frau Mollath hineinzuversetzen suchte würde vielleicht auch den hysterisch, sarkastisch und lachenden Unterton in ihrem Wutausbruch heraushören.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 20. Dezember 2013, 20:52:31
Tyko, ich habe noch eine Frage an Dich. Der Staatsanwalt, der die Sache betreibt, ist doch derjenige, der den Wiederaufnahmeantrag betrieben hat. M. a. W., er hat ja nun schon in einem langen Schriftsatz so gut wie nachgewiesen, dass Herr M weder die Taten begangen hat noch irgendwie psychisch krank war. Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, dann hatte er sich auch mit dem Verteidiger abgestimmt. Du selbst weist ja auch häufiger darauf hin, wie er diesen und jenen Zeugen in die Zange nehmen wird. 

Er wird ja nun in der Verhandlung nicht besonders viel Gehirnschmalz einsetzen, um sich selbst zu widerlegen. Wird denn das ein Prozess gegen den Angeklagten (möge ihm Gerechtigkeit widerfahren)? Wird sich der Belastungszeuge zwei Angreifern gegenübersehen? Wer wird rufen, ,,Einspruch, Euer Ehren, das sind Suggestivfragen!"? (Du merkst, ich habe zu viele Filme gesehen). Wie ist die Lage, ist das ein faires Verfahren? Nur mal ein Beispiel: ich selber bewahre keine bekritzelten Schreibtischunterlagen 9 Jahre lang auf. Man kann laborchemisch feststellen, wie alt Schrift auf einem Schriftstück ist (Auswanderung der Tintensalze). Angenommen, das wäre kein Overkill: Wer würde ein solches Gutachten in Auftrag geben?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 21:13:45
Ich habe auch noch eine vorerst abschließende Frage, Tyko.

Ein Anwalt, der den Anspruch erhebt, aus Transparenzgründen alle verfügbaren Unterlagen für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, der sollte doch auf der anderen Seite (und das meine ich jetzt Ernst im Gegensatz zu dem Geflachse davor...) seinem (nach seiner Einschätzung und gegen die Expertise aller bislang für den Fall relevanten Gutachter) psychisch "offensichtlich" gesunden  Mandanten zutrauen, in aller Freiheit mit jedem Menschen und auf allen Wegen zu kommunizieren, was immer er will.
Wie will man Herrn Mollath das verbieten oder ihn reglementieren? Er ist ein freier Mensch und untersteht keiner Betreuung.

Was denkst du selbst, Tyko? Ist das nicht seltsam?

:prosit

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 21:29:46
Zitat von: bayle am 20. Dezember 2013, 19:40:26
Zitat von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 19:25:05
Und ich bin sicher, dass Meindl genau wie ich stutzig wird, wenn er bei Mollath im August 2002 in einem Brief liest, dass Gustl Mollath zwei Konten in der Schweiz besitzt.
Willst Du etwa damit andeuten, Herr Mollath hätte Schwarzgeld in die Schweiz verschoben?

Hier wird es spannend. Beihilfe zu den Schwarzgeldtransfers in die Schweiz ist strafbar und sie verjährt
wohl nicht. Wie lange hat er geduldet, dass sie seine Ferraris für die Fahrten in die Schweiz nutzt? Hat er
gewusst, dass es sich dabei um Schwarzgeld handelt?

Das sind spannende Fragen. Eine andere Frage ist, ob er Schwarzgeld besessen hat in der Schweiz. Ich
zitiere einfach ein paar meiner Beiträge

Zitat von: Tyko am 22. September 2013, 14:09:26
Wenn er seiner Frau Schwarzgeldgeschäfte vorwirft, dann hängt er immer mit drin. Und diese Konten in der Schweiz, über die er verfügte, machen mich mehr als stutzig.
Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 17:00:38Falls sie aber während des Prozesses doch schon reden mag, gäbe es da ein paar Fragen, die die Sache spannend werden ließen. Wie ist das alles in steuerrechtlicher Hinsicht damals gelaufen? Warum hat sie für ihren Mann mehrere Konten in der Schweiz eingerichtet? Wie war der Kontostand dieser Konten am Mittwoch, dem 29. Mai 2002, (ein Tag vor Fronleichnam)? Wie war der Kontostand dieser Konten am Montag, dem 3. Juni 2002? Ich finde es eine gute Entscheidung, dass das OLG das neue Verfahren an eine Wirtschaftsstrafkammer verwiesen hat.
Zitat von: Tyko am 02. September 2013, 00:50:33
Aus seinen Briefen, den Gutachten und den Aussagen der Frau geht hervor, dass sie die Buchhaltung der Werkstatt, die steuerlichen Angelegenheiten des Ehepaares und alle Geldgeschäfte Mollaths unter ihren Händen hatte.

https://docs.google.com/viewer?url=http%3A%2F%2Fwww.gustl-for-help.de%2Fdownload%2F2002-Mollath-Briefverkehr-Bank.pdf

Lies dir dieses Schreiben einmal durch. Warum braucht Gustl Mollath mehrere Konten in der Schweiz? Und achte auf das Datum. Vier Tage zuvor hat seine Frau ihm das Attest gefaxt. Mollath schreibt zweieinhalb Monate, nachdem seine Frau bei ihm ausgezogen ist:

Meine Frau verfügt über eine Servicekarte zu meinen Konten bei Ihnen, ich bitte diese einzuziehen.:deppenalarm:

Wie haben sich die Kontostände von Mollaths beiden Schweizer Konten im Zeitraum Mai bis August 2002
verändert? Das ist sie: meine Wunschfrage für den Prozess. Waren da vielleicht 500 Euro auf den Konten
oder waren das 500.000 Euro. Es gibt eine Skala vom BKK Bayreuth bis zum Camp Delta. Und man könnte
auch eine Skala festlegen von 500 Euro bis 500.000 Euro: Wann verliert Gustl Mollath seine Glaubwürdigkeit?

Wieviel Schwarzgeld würden seine Fans ihm zubilligen, dass er es besessen haben dürfte?

Irgendein Geldbetrag muss auf diesen beiden Konten vorhanden gewesen sein. Ob diese Frage im nächsten
Sommer gestellt wird, weiß ich nicht. Ich würde es aber einfach mal nicht ausschließen, dass Oberstaatsanwalt
Meindl genau so neugierig ist wie ich.

Und die Richter einer Wirtschaftsstrafkammer sind in dieser Hinsicht kaum anders. Krankhaft
neugierig  8)

@ sweeper
ZitatNetter Versuch. Wenn es tatsächlich ein gemeinsames Vermögen gab, von dem G.M. 500.000 € Schweigegeld bekommen sollte, dann hat er das jedenfalls nicht mit seiner Ferrari-Werkstatt erwirtschaftet - so viel scheint klar zu sein

Es gibt Autowerkstätten, die sind gut im Lackieren, die erfüllen jeden Farbwunsch
http://www.youtube.com/watch?v=JkYRLcWQBuU

Frau Mollath hat den Mechaniker ihres Mannes angesprochen, ob er selbst Schwarzgeld hätte, das er in
der Schweiz anlegen möchte, oder ob er Leute kennen würde, die Schwarzgeld in der Schweiz anlegen
möchten. Empathie für Frau Mollath? Wie kam es, dass Frau Mollath so etwas damals fragte? bayle und
sweeper werden keine Krankenschwestern in ihren Kliniken fragen, ob sie Schwarzgeld in der Schweiz
anlegen möchten. So eine Vorstellung wäre absurd. Doch Frau Mollath soll den Mechaniker ihres Mannes
gefragt haben. Gab es da bei ihr vielleicht die Vermutung, dass der Mechaniker ihres Mannes in einer
schwarzgeldaffinen Autowerkstatt tätig war? Und in einem Jahrzehnt könnten doch jedes Jahr 20.000 bis
30.000 Euro in einer Werkstatt für Ferrari-Oldtimer anfallen. Vor allem dann, wenn diese Werkstatt
eigentlich nie richtig Gewinn gemacht hat. Wenn man dann eine wertpapierkundige Ehefrau hat, die
könnte in der Phase des Börsenbooms das Geld erfolgreich gemehrt haben. Völlig abwegig ist das nicht.
Natürlich würde das Geld nicht in den Büchern auftauchen. Das ist ja die besondere Eigenschaft von
Schwarzgeld.

Und bayle, es werden bestimmt etliche Gutachter in dem Prozess auftreten. Es gibt ja viele spannende
Fragen.  :grins2:

Und das Schöne ist, dass im Gerichtssaal diese Fragen gestellt werden dürfen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 21:36:37
ZitatFrau Mollath hat den Mechaniker ihres Mannes angesprochen, ob er selbst Schwarzgeld hätte, das er in
der Schweiz anlegen möchte, oder ob er Leute kennen würde, die Schwarzgeld in der Schweiz anlegen
möchten...
... Doch Frau Mollath soll den Mechaniker ihres Mannes gefragt haben. Gab es da bei ihr vielleicht die Vermutung, dass der Mechaniker ihres Mannes in einer schwarzgeldaffinen Autowerkstatt tätig war?
Dein Beleg für diese Episode? - Ich gebe mich jetzt nicht mit einem Hinweis auf Herrn Mollath zufrieden (der sprach auch von "gealterten Blondinen", "Hausfrauen", "alle machen das!" -oder so)
Sonst Märchen, nicht wahr?
Oder wir müssen den scharf geschliffenen Schraubenzieher wieder aus der Mottenkiste holen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 21:37:38
Zitat von: bayle am 20. Dezember 2013, 20:52:31Er wird ja nun in der Verhandlung nicht besonders viel Gehirnschmalz einsetzen, um sich selbst zu widerlegen.

Ich vermute, dass Meindl dieses Prozess sehr ernst nimmt. Das ist doch der Auftritt seines Lebens. Und
der Fall ist wirklich kompliziert, weil er sich über verschiedene Rechtsgebiete erstreckt. Und man kann
wirklich nicht wissen, was da auf einmal an Wendungen auf einen zukommt.  :grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 20. Dezember 2013, 21:48:10
Tyko, Du bist ja wirklich dem ganz großen Ding auf der Spur. Diehl, Microwellenwaffen, das sind doch Peanuts dagegen ...
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 21:49:03
Zitat von: sweeper am 20. Dezember 2013, 21:36:37Dein Beleg für diese Episode? - Ich gebe mich jetzt nicht mit einem Hinweis auf Herrn Mollath zufrieden (der sprach auch von "gealterten Blondinen", "Hausfrauen", "alle machen das!" -oder so)

Zitathttp://www.youtube.com/watch?v=8z99MO8uv2U

19:00 ein Zeuge bestätigt Mollaths Behauptung, dass ein von Mollath beschuldigter Bankmitarbeiter
der HVB den Schwarzgeldservice routinemäßig angeboten hat
20:00 Edward Braun und der ehemalige Mechaniker von Mollath bestätigen, dass Frau Mollath routine-
mäßig im Bekanntenkreis ihre Schwarzgelddienste angeboten hat

Bei 20:00 wird der Beruf von Eduard Spitzer nicht genannt, dafür aber bei

5:00 Werbevideo von Mollaths Werkstatt Augusto M mit seinem Mechaniker

Interessant ist natürlich, dass die Journalisten nicht weiterfragen. Aber das ist so: wenn man sich mit
Schwarzgeld und dem Steuerrecht nicht auskennt, dann fällt es einem nicht auf. Dann stellt man als
Journalist auch nicht solche Fragen. Oberstaatsanwalt Meindl ist da einfach ganz anders beruflich vor-
gebildet. Sechs Jahre Strafrichter für Steuerstrafsachen? Der wird einfach nicht anders können.  8)

Und wenn Mollath da ein Werbevideo dreht und wir sehen einen

schwarzen

Porsche, dann kann die Farbe Schwarz natürlich einfach Zufall sein  :rofl2
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Tykozwo am 20. Dezember 2013, 21:51:41
Zitat von: bayle am 20. Dezember 2013, 21:48:10
Tyko, Du bist ja wirklich dem ganz großen Ding auf der Spur. Diehl, Microwellenwaffen, das sind doch Peanuts dagegen ...

bayle, manche Sachen sieht man einach, weil man nicht anders kann. Für dich ist es nun
wichtig, was Nedopil sagen wird in dem Prozess. Ich habe bisher nicht darüber nachgedacht.
Dafür bin ich auf andere Fragen neugierig.  :grins2:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 21:55:08
@Tyko:

Ich seh schon, ich muss die Buchung bei Hurtigrouten für Juli stornieren.
Wir werden dann doch sämtliche von Lapp/Lakotta aufgespürten Zeugen zu sehen bekommen, und Frau Klarsfeld kommt mit einem großen Rollenkoffer voller Faxe angesaust!

:rofl2

Hier bei Psiram haben wir ein paar Regeln, die aus langjähriger Forenerfahrung gewachsen sind.
Immer dann wird es richtig bizarr, wenn

1. Videoclips als "Beweiße" angeboten werden
2. die Leutchen anfangen zu dichten

Nr. 1 haben wir heute gerade wieder erreicht
Für Nr. 2 ist ja über die Feiertage die eine oder andere besinnliche Stunde geeignet -
ich weiß es zu schätzen, wenn jemand Limericks hinkriegt und nicht nur die üblichen Endreime  ;D

ZitatUnd wenn Mollath da ein Werbevideo dreht und wir sehen einen

schwarzen

Porsche, dann kann die Farbe Schwarz natürlich einfach Zufall sein  :rofl2
Eben.
Noch bevorzugt er offensichtlich ROT und ist der Weihnachtsmann.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: bayle am 20. Dezember 2013, 21:55:56
Am Ende wird M zwar für seine angeklagten Taten freigesprochen, aber landet für Steuerhinterziehung hinter Gittern, in der einen Nachbarzelle seine Ex-Gattin, in der anderen der Chef der HVB!
:rofl
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: WCfix1L am 20. Dezember 2013, 22:17:57
Achtung Achtung Wichtige Mitteilung

Neue Erkenntnisse im Fall Mollath.

Die Geistheilerin Petra hat neue Beweise gechannelt und wird diese dem Richter vor die Haustür legen.

(http://s14.directupload.net/images/131220/mgebl5kw.gif)

Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 22:20:59
Ja, die hat sich mit Dirk Lauer und ihrem Ex auf dem ARCHE-Kongress von Heiderose Manthey (http://www.archeviva.com/kurse-2/free-freie-energiearbeit/) beim gemeinsamen Channeling-Workshop getroffen.
Alles ist Eins!!

http://behoerdenstressnews.blogspot.de/2013/11/gustl-mollath-und-dirk-lauer-on-tour-am.html

(http://www.archeviva.com/wp-content/uploads/2013/08/ARCHE-FotoMantheyMollathVAfK.jpg)
lt jpg-Titel von 2013

http://tv-orange.de/2013/11/arche-kongress-vom-protest-gegen-menschenrechtsverletzungen-zu-einem-konstruktiven-frieden-und-miteinander/

Oder wars doch die Werkstatt für automatisches Schreiben?  :gruebel
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: WCfix1L am 20. Dezember 2013, 22:43:26
Das ist ja fürchterlich. Mollath erzählt Esos wies ihm in der Forensischen ergangen ist. Der muss bekloppt sein.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: pelacani am 20. Dezember 2013, 22:47:42
Zitat von: WCfix1L am 20. Dezember 2013, 22:43:26
Der muss bekloppt sein.
Wenn Du hier heimisch werden willst, Wichtel, dann solltest Du noch ein bisschen an Deinem Wortschatz feilen.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 22:48:02
Zitat von: WCfix1L am 20. Dezember 2013, 22:43:26
Das ist ja fürchterlich. Mollath erzählt Esos wies ihm in der Forensischen ergangen ist. Der muss bekloppt sein.

Jedem seine geeignete Einstiegsdroge  :teufel
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: WCfix1L am 20. Dezember 2013, 22:52:23
Zitat von: Pelacani am 20. Dezember 2013, 22:47:42
Zitat von: WCfix1L am 20. Dezember 2013, 22:43:26
Der muss bekloppt sein.
Wenn Du hier heimisch werden willst, Wichtel, dann solltest Du noch ein bisschen an Deinem Wortschatz feilen.
Du nennst mich Wichtel und kritisierst meinen Wortschatz?  :o
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 22:57:13
Wie wärs mit einem Gedicht?
Wär doch nett, wenn das heute noch klappt.

Das Video gab es schon.
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: WCfix1L am 20. Dezember 2013, 23:25:09
Ups, Pelacani hat wohl die Blogbeiträge zu Mollath geschrieben. (zwitschert mir gerade jemand)

Dann muss das ja schmerzhaft sein.  :teufel
Es tut mir leid, echt, wirklich, ich schwöre.  :anbeten:
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: sweeper am 20. Dezember 2013, 23:47:25
Schmerzhaft ist deine etwas unbeholfene Art von Witzischkeit .
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Homeboy am 21. Dezember 2013, 00:01:28
sand, wand, rand, band
lustisch, wurstisch, durstisch
ringen, singen, bingen


... es ist soweit ...
8)
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: pelacani am 21. Dezember 2013, 09:36:11
Zitat von: WCfix1L am 20. Dezember 2013, 23:25:09
Dann muss das ja schmerzhaft sein.  :teufel
Die Quersumme des Inhalts Deiner Posts ist Null. Meinst Du, in die Luft geworfenes Konfetti ist schmerzhaft?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 21. Dezember 2013, 09:41:38
Zitat von: Pelacani am 21. Dezember 2013, 09:36:11
Zitat von: WCfix1L am 20. Dezember 2013, 23:25:09
Dann muss das ja schmerzhaft sein.  :teufel
Die Quersumme des Inhalts Deiner Posts ist Null. Meinst Du, in die Luft geworfenes Konfetti ist schmerzhaft?

Wohl eine Bewerbung als Forenkomiker, nachdem es im Fernsehen nicht mehr so läuft? Cindy bist Du's?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Belbo am 21. Dezember 2013, 10:31:20
Zitat von: sweeper am 20. Dezember 2013, 22:20:59
Ja, die hat sich mit Dirk Lauer und ihrem Ex auf dem ARCHE-Kongress von Heiderose Manthey (http://www.archeviva.com/kurse-2/free-freie-energiearbeit/) beim gemeinsamen Channeling-Workshop getroffen.
Alles ist Eins!!

http://behoerdenstressnews.blogspot.de/2013/11/gustl-mollath-und-dirk-lauer-on-tour-am.html

(http://www.archeviva.com/wp-content/uploads/2013/08/ARCHE-FotoMantheyMollathVAfK.jpg)
lt jpg-Titel von 2013

http://tv-orange.de/2013/11/arche-kongress-vom-protest-gegen-menschenrechtsverletzungen-zu-einem-konstruktiven-frieden-und-miteinander/

Oder wars doch die Werkstatt für automatisches Schreiben?  :gruebel

Die  Einstiegsdroge ist wohl diese Väter/Sorgerechtbewegung die ja auch schon beim Kongress in Gießen eine Rolle gespielt hat, korrespondiert ja auch gut mi Frau Wolffs unterschwelligem Frauenhass. Die Grenzen zu BRD-Kritik und der ganzen Tauschgeldszene sind dann fließend....., ich sehe gerade in Mollaths Unterstützerszene niemanden der ihn von diesen Kreisen abhalten könnte zumal die Denkweise durchaus mit seiner eigenen Neigung zur großen Verschwörung korrespondiert. ist ja nicht so, dass wir nicht genau vor solchen Entwicklungen gewarnt hätten.


ZitatIm Plakat selbst sollte zwei unter Verschluss gehaltenen und an Beispielen orientierten Fragen nachgegangen werden:

Was sagt beispielsweise die Mutter von Mädchen, wenn sie aus Sexsucht heraus sich den nächstbesten Mann gekrallt hat und dann der Gesellschaft vorgaukelt, dieser Mann wollte nur sie? Wie geht es einem Mann, der auf eine sexsüchtige Frau hereingefallen ist, als er auf der Suche nach Wärme, Geborgenheit und Liebe war? Ist er ein Lebenlang an diese Frau und als Vater an diese Kinder gebunden, wenn er eines Tages feststellt, dass die Frau nicht ihn meinte, sondern sein Geld und die Befriedigung ihrer Nymphomanie? Welch ein Erwachen!
Oder: Was sagt beispielsweise die Mutter eines Jungen ihrem Sohn, wenn dieser je erfahren sollte, dass ein Mann ihn nach der Geburt auf die Arme genommen hat, der gar nicht sein Vater war? Wie geht es den Vätern, wenn sie erfahren müssen, dass der Sohn, den sie im Kreißsaal entgegennahmen nicht ihr eigenes Kind ist?
Titel: Re: Neues zu Mollath
Beitrag von: Omikronn am 21. Dezember 2013, 14:39:42
Auf die Gefahr hin mich hier unbeliebt zu machen: Können alle Beteiligten hier das Thema mal ruhen lassen? Ich möchte niemandem vorschreiben womit er sich zu beschäftigen hat, und die Geschichte um Mollath ist sicherlich ein interessanter Fall. Als Unbeteiligter sehe ich aber, dass über zwei Fäden schon über fast ein halbes Jahr hinweg (um was eigentlich?) Diskutiert wird ohne dass es insgesamt neue Bahnbrechende Erkenntnisse geben würde.

Es mag eigenmächtig erscheinen und man möge mir für den eventuellen Kollateralschaden ein eigentlich interessantes Thema abzuwürgen verzeihen, aber ich denke es wird Zeit das schwebende Klavier meines Avatars mal auszulösen: Dieses Thema schicke ich vorsorglich in die Weihnachtsferien, der Thread ist bis auf weiteres gesperrt.

Es gibt aus meiner Sicht noch genug andere Themen die mindestens genauso interessant wären. Das ganze zieht m.A. nach einfach zuviel Aufmerksamkeit für das eigentliche Anliegen ab: Einen Verbraucherschutz darstellen um möglichst viele vor falschen Predigern, Ideologen, Scharlatanen und Betrügern zu schützen. Beispielsweise könnten div. Artikel im Wiki mit nur einem Bruchteil der Energie die hier aufgewendet wird stark verbessert werden, oder es könnte viele neue Artikelvorschläge geben...