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Von Ressourcen und Rohstoffen – Eine Zeitreise

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Begonnen von Dr. Ici Wenn, 26. Februar 2013, 00:44:56

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Belbo zwei

Zitat von: Conina am 04. März 2013, 11:14:17
Das ist nicht schwarz/weiß, das ist ganz einfach menschlich.
Wir ticken einfach so.

Es geht einfach darum dass auch genug Misswirtschaft gibt wenn mit eigenem Geld gehandelt wird, und man es sich daher zu einfach mit einer privat gut/ Staat böse- Ideologie macht.....

Binky

Belbo, da verstehst Du was falsch. Mißwirtschaft gibt es überall und darum geht es nicht. Es geht um Eingriffe des Staates in Bereiche, wo er nichts zu suchen hat. Der Staat muß Rahmenbedingungen schaffen, u.a. um solche von Dir genannten Auswüchse zu begrenzen. Aber er hat gefälligst keine Zwangsabnahme bestimmter Energieerzeuger entgegen jeder wirtschaftlicher Vernunft durchzusetzen. Das geht nämlich weit darüber hinaus, was Rahmenbedingungen angeht.

Belbo zwei

Zitat von: Binky am 04. März 2013, 11:29:21
Belbo, da verstehst Du was falsch. Mißwirtschaft gibt es überall und darum geht es nicht. Es geht um Eingriffe des Staates in Bereiche, wo er nichts zu suchen hat. Der Staat muß Rahmenbedingungen schaffen, u.a. um solche von Dir genannten Auswüchse zu begrenzen. Aber er hat gefälligst keine Zwangsabnahme bestimmter Energieerzeuger entgegen jeder wirtschaftlicher Vernunft durchzusetzen. Das geht nämlich weit darüber hinaus, was Rahmenbedingungen angeht.

....es ging mir nur um diese pauschale Aussage.

ZitatMit fremdem Geld geht man viel unbeschwerter um, als mit eigenem.
Das ist der große Unterschied zwischen einem Unternehmer und einem Politiker/Staatsangestellten und die persönliche Haftung, die der eine voll hat und der andere kaum, tut ihr Übriges.

Binky

So pauschal ist die nicht. Ich erinnere da an öffentliche Großprojekte.

Belbo zwei

Das hat die Öffentlichkeit nicht exclusiv, die Architekturgeschichte ist voll von ruinierten Privatbauherren.....

Binky

Genau, ein Privater wird ruiniert, ein öff. Bauherr greift halt nochmals ins Steuersäckel.

Conina

Eben, da wird weitergebaut, auch wenn das auf einmal 10x soviel kostet.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Wolleren

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 02. März 2013, 13:30:55
Zitat von: sweeper am 27. Februar 2013, 17:03:03
Dem widerspreche ich.

1. Es ist genuine Aufgabe der Politik, Steuerimpulse zu setzen.

Da widerspreche ich auch. Genuine Aufgabe der Politik ist bestimmt nicht, "das Volk" zu steuern.
Steuerimpulse sind ein Steuerungsinstrument der Wirtschaftspolitik, und zwar ein zentrales. Deswegen ist es auch umgekehrt Quatsch, Investoren grundsätzlich das Nutzen von "Steuerschlupflöchern" vorzuwerfen. Daneben gibt es auf europäischer, Bundes- (KfW) und Landesebene Banken, die Förderprogramme aus zugewiesenen Töpfen auflegen. Damit werden zumeist Firmen gefördert, aber auch Privatpersonen. Offenbar greift der Staat hier jahrzehntelang planend und steuernd ein, ohne dass sich je eine Firma darüber beschwert hätte, an verbilligte Kredite zu kommen.
Finanzielle Anreize, die ein Staat setzt, verfolgen hoffentlich ein Ziel. Zielorientiertheit ist nicht dasselbe wie Planwirtschaft.

Wenn sich der Staat dagegen in das Tagesgeschäft einmischt, wird es erfahrungsgemäß brenzlig. Neben der notorischen bayerischen Staatskanzlei ist vielleicht noch das Eingreifen der rheinland-pfälzischen Landesregierung zugunsten der Desasterfinanzierung des Nürburgrings im Gedächtnis. Solches Verhalten hat weniger mit Planwirtschaft zu tun als mit der grundsätzlichen Überzeugung der Politik, es auf jeden Fall besser zu wissen. Diese größenwahnsinnige Selbstüberschätzung des Staates findet man wohl eher bei Extremisten als bei Liberalen. 

Und wenn es um Pläne geht, stellt sich gerade in PPP-Vorhaben wie dem Berliner Flughafen heraus, dass die öffentliche Seite ganz groß ist, immer neue Forderungen zu stellen, ohne irgendein Verständnis vom Gesetz von Ursache und Wirkung zu besitzen. Und sie kann ihre Planungen viel schlechter an geänderte Bedingungen anpassen als private Unternehmer.

Die Eignung des Staates bei der Übernahme unternehmerischer Aufgaben ist aber nur ein Aspekt in der Diskussion, welche Aufgaben besser beim Staat und welche besser privat aufgehoben sind. Es gibt schließlich auch Mischformen aller Art (z.B. TÜV, ARD&ZDF, THW, Caritas, Privatschulen, Krankenhäuser, Wasserversorgung).

Belbo zwei

Vielleicht wäre es ja mal ganz interessant sich zu überlegen wer dieser anoyneme furchtbare Staat denn eigentlich ist....man kommtsich ja langsam vor wie bei den infokriegern und Zinskritikern...... ;D

Binky

Zitat von: Belbo zwei am 04. März 2013, 22:17:31
Vielleicht wäre es ja mal ganz interessant sich zu überlegen wer dieser anoyneme furchtbare Staat denn eigentlich ist....man kommtsich ja langsam vor wie bei den infokriegern und Zinskritikern...... ;D

Oller Depp Stänkerer!  :po:

;D

Belbo zwei

Zitat von: Binky am 04. März 2013, 22:26:29
Zitat von: Belbo zwei am 04. März 2013, 22:17:31
Vielleicht wäre es ja mal ganz interessant sich zu überlegen wer dieser anoyneme furchtbare Staat denn eigentlich ist....man kommtsich ja langsam vor wie bei den infokriegern und Zinskritikern...... ;D

Oller Depp Stänkerer!  :po:

;D


.ist doch wahr, der "Staat" ist nichts anderes als die Verwaltungsstruktur die wir uns selber geben (und deren Teil wir desswegen sind) das sollte man sich gelegentlich mal wieder klar machen und es ist kein Naturgesetz dass er ineffizienter sei als alles privates Handeln....

Binky

Ich glaube, Du interpretierst zu viel in die Aussagen hinein.

Wolleren

Zitat von: Belbo zwei am 04. März 2013, 22:17:31
Vielleicht wäre es ja mal ganz interessant sich zu überlegen wer dieser anoyneme furchtbare Staat denn eigentlich ist....man kommtsich ja langsam vor wie bei den infokriegern und Zinskritikern...... ;D
Das ist es ja gerade - es liegt eben nicht an den handelnden Personen. Die öffentliche Verwaltung wird kontrolliert, dass einem schwarz vor Augen wird. Korruptionsangst. Angst vor den Medien. Angst vor dem Wähler. 
Einem System aus Checks und Balances ist  die Schwerfälligkeit immanent. Und wenn man sich die Hauruck-Aktionen von Politikern (wie damals, als jemand der Ursula von der Leyen das Internet falsch erklärt hatte und sie glaubte, sie könne der Physik befehlen) anschaut, ist die Flexibilität auf einmal gar nicht mehr so erstrebenswert. Die Alternative "Diktatur auf Zeit" oder dergleichen wird ja niemand ernsthaft vorschlagen wollen, deswegen ist das System ziemlich alternativlos.
Wenn man eine Sache mutig durchziehen will, ist der Staat / die öffentliche Verwaltung als Bremser, Berater und Bedenkenträger gut, andere Rollen sind schwierig. Es gibt dagegen haufenweise staatliche Aufgaben, die gerade kein mutiges Durchziehen erfordern, sondern das genaue Gegenteil.

Dr. Ici Wenn

@Wolleren: Ich bin da ja ziemlich Deiner Meinung. Ev. fasse ich mich manchmal zu knapp.

Ich hänge mich hauptsächlich an den Dingen auf, von denen ich glaube, dass sich der Staat in Privatdinge einmischt, die weit über seine Aufgabe gehen - ok, das ist auch nur eine Meinung, halt eine liberale.

Um es nochmal kurz zusammenzufassen: Steuerungsimpulse, Zielsetzungen sind ok. Vorschriften, wie dies mit welcher Technik zu erreichen ist, und wer wem was abkaufen muss, nenne ich dann Planwirtschaft.


Binky

Zitat von: Belbo zwei am 05. März 2013, 11:23:07
Zitat von: Binky am 04. März 2013, 22:26:29
Zitat von: Belbo zwei am 04. März 2013, 22:17:31
Vielleicht wäre es ja mal ganz interessant sich zu überlegen wer dieser anoyneme furchtbare Staat denn eigentlich ist....man kommtsich ja langsam vor wie bei den infokriegern und Zinskritikern...... ;D

Oller Depp Stänkerer!  :po:

;D


.ist doch wahr, der "Staat" ist nichts anderes als die Verwaltungsstruktur die wir uns selber geben (und deren Teil wir desswegen sind) das sollte man sich gelegentlich mal wieder klar machen und es ist kein Naturgesetz dass er ineffizienter sei als alles privates Handeln....

Wolleren hat das schon sehr schön ausgedrückt, hinzufügen möchte ich noch Folgendes:

Der Staat ist nicht nur die Verwaltung, sondern die Legislative, Exekutive und Judikative.

Über ersteres darf ich im Abstand von 4, 5 oder 7 Jahren abstimmen, dazwischen ist mit beinahe jede Mitwirkungsmöglichkeit genomen, wie z.B. auf Gesetzgebungsverfahren. Auf die Exekutive und Judikative habe ich überhaupt keinen Einfluß. Wie wir uns die Exekutive "selber geben", könntest Du ggf. gerne einmal näher erläutern.