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Begonnen von fenkt, 16. Januar 2012, 21:34:03

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deus ex machina

Zitat
https://www.meinbezirk.at/voelkermarkt/c-politik/projekt-heilende-wege-am-hemmaberg-sorgt-fuer-diskussion-im-gemeinderat_a3291159

Den Aura- und Chakrenmeister Christian Buchacher mit der Konzepterstellung zu beauftragen, sei im Gemeinderat einstimmig beschlossen worden.  "Deshalb verstehe ich auch nicht, warum die SPÖ jetzt gegen das Projekt ist", so Sadovnik. Das Projekt "Heilende Wege" umzusetzen sei wichtig für die Gemeinde: "Es ist ein Projekt für die Zukunft, womit die Nutzung und Stärkung der energetischen und natürlichen Ressourcen gestärkt werden soll."

Scipio


celsus

Zitat von: Scipio am 22. April 2019, 09:52:02
https://www.deutschlandfunk.de/europa-krieg-wird-moeglich-weil-wir-ihn-fuer-unmoeglich.694.de.html?dram:article_id=446818

Sagt mal meint ihr, dass der Typ recht hat und es in Europa wieder Krieg geben könnte?

Voraussagen sind immer schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen.

Davon abgesehen ist der Aussage "ein Krieg wird möglich" vom heutigen Blickpunkt aus kaum zu widersprechen. Das ist eine Nullaussage.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

LaDeesse

Solche Sätze entwerten eine Analyse:

ZitatWenn die Dinge so weitergehen, wie sie gerade laufen, dann wird Europa zerfallen, es wird möglicherweise lokale Kriege geben, weil die großen Mächte alles daran setzen, die letzten Überreste der europäischen Einheit und Geschlossenheit zu zerstören. Steve Bannon versucht mit einer Art Akademie die anti-europäischen Populisten zusammenzubringen.

Hier werden die Interessen des Staates USA mit den Zielen des Staatsfeinds Bannon gleichgesetzt.

Typee

Ich habe immer gesagt: man kann sich nicht auf ewig auf den Fortbestand kommoder Verhältnisse verlassen, es können auch mal wieder ganz andere Zeiten kommen. Viel wird davon abhängen, wie schnell das politkulturelle Pendel sein gegenwärtiges Momentum verliert. Ganz daneben ist auch meiner Meinung nach aber dieser Satz:

Zitatweil die großen Mächte alles daran setzen, die letzten Überreste der europäischen Einheit und Geschlossenheit zu zerstören

Die Gefahr lokaler Kriege in Europa kommt nicht von außen, sie kommt, wenn sie kommt, aus der nationalistischen Agenda europäischer Protagonisten selbst. Was die LePens, die Wilders, die Salvinis, die Orbans und was noch eint, ist kein gemeinsames Ziel - mit einer Ausnahme: die Zerschlagung der bestehenden multilateralen Strukturen. Das bedeutet am Ende aber nichts anderes als: die Uneinigkeit, das  Gegeneinander, den nickligen Konkurrenzkampf um den - verhältnismäßig - besten Platz an der Tafel von Welthandel und Wohlstand. Die Bilder, die diese Leute grinsend nebeneinander zeigen, sind Fotos künftiger Todfeinde - weil das genau das Programm ist.

Kein einziges Land Europas - auch Deutschland nicht - wäre dem Machtgefälle zu den USA und der VR China gewachsen. Viel Spaß, wenn die Europäer von diesen gegeneinander ausgespielt werden!  Dann würde sich ganz schnell zeigen, wo der Neidhammer hängt.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Scipio

Genau das befürchte ich auch.....

Es ist echt zum verrückt werden. Sind die Leute wirklich so doof dass sie nicht wissen was die Folgen ihres Handelns sein werden oder legen sie es direkt auf diese Folgen an?

LaDeesse

Zitat von: Typee am 22. April 2019, 13:00:12
Die Gefahr lokaler Kriege in Europa kommt nicht von außen, sie kommt, wenn sie kommt, aus der nationalistischen Agenda europäischer Protagonisten selbst.

Der zunehmende Nationalismus ist nur ein Symptom. Die Ursache liegt m.E. im hier bereits angesprochenen Konstruktionsfehler der EU, verschiedene Länder höchst unterschiedlicher Wirtschaftskraft in einen gemeinsamem Währungsraum einzusperren, ohne die Sozial- und Wirtschaftspolitik zu koordinieren. Heiner Flassbeck hatte schon in den Neunzigern vorausgesagt, dass uns dies um die Ohren fliegen wird.
Die europafreundlichen Eliten machen sich unglaubwürdig, wenn sie mehr Europa predigen, ohne Lösungen für diese Probleme aufzuzeigen.


Zitat von: Typee am 22. April 2019, 13:00:12
Kein einziges Land Europas - auch Deutschland nicht - wäre dem Machtgefälle zu den USA und der VR China gewachsen. Viel Spaß, wenn die Europäer von diesen gegeneinander ausgespielt werden!  Dann würde sich ganz schnell zeigen, wo der Neidhammer hängt.

Wenn ich solche Zeilen lese, frage ich mich immer, ob die armen Dänen in den vergangenen Jahrzehnten des nachts zitternd in den Betten lagen, weil sie das Machtgefälle zu Deutschland und Frankreich fürchteten.
Ich halte die Vorstellung, die USA und China hätten ein Interesse an einem schwachen Europa, für grundverkehrt. Stabile Verhältnisse in Europa erlauben langfristige Planung und gute Geschäfte - das nützt allen, solange Europa nicht den imperialen Interessen der beiden Supermächte in die Quere kommt. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, warum irgendjemand Europa militärisch fürchten sollte.

sailor

Boah, das Interview geht schon mal gar nicht, der Typ hat einen an der Klatsche... sorry. Sätze wie "Greta ist – kein Witz – die neue Figur der Antigone. Statt offen zu debattieren, beharrt sie dogmatisch auf ihrem Standpunkt, mit dieser Form des Protests stimme ich überein." sind zutiefst antidemokratisch und offenbaren einen inheränten Totalitarismus, diesmal im Dienste des Klimaschutzes oder anderer "guter Dinge".

Auch der Vergleich mit 1914 ist zwar sehr populär, aber ebenfalls falsch. Damals waren alle Nationen irgendwie scharf auf einen Krieg, die gesamte Bündnisdiplomatie drehte sich um Kriegsfragen (wer mit wem gegen wen und wenn nicht, warum nicht, Ausnahmeklausel hier, carte blanche da). Diese Ebene der Diplomatie spielt kaum noch ein Rolle bei aktuellen Verhandlungen.

Der Verweis auf Bannon wurde ja bereits angesprochen. Was darin nicht vorkommt: Steve Bannon wird die Rechten Europas genausowenig vereint bekommen wie die Rechten selbst (siehe dieses peinliche Treffen in Norditalien vor ein paar Wochen). Die europäische Rechte ist etwas ganz anderes als die der USA und das hat Bannon nicht kapiert/kann damit nicht umgehen. In der Alten Welt hat rechts immer noch eine starke nationalistische Komponente, die sich je nach Land eher feindlich gegenüber stehen... insbesondere vor der historischen Kulisse. Hier kann man nicht einfach eine Allianz zwischen deutschen und französischen Nationalisten/Rechten schmieden, nur weil beide die Überlegenheit der Weißen Rasse predigen. Mit diesen Zwischentönen kann Bannon nicht umgehen, er kann sie nur propagandistisch verwursten. Und darin liegt auch der Fluch des Rechten Lagers in Europa: Es gibt keine gemeinsame Flagge oder Idee, die die selbstverordneten roten Linien zerstören könnte. Auch Putin/Russland kann da nicht offen als Integrator auftreten, weil man damit wieder die Hardliner in Ost und Süd verliert... und auch gegen bspw. die deutschen Rechten kann man sowas verwenden (denn sie sind eher Putinaffin als starker Mann statt russophil... Sympathie nach Russland kann man ziemlich schnell nationalistisch zusammenknüppeln indem man auf das Schicksal von Millionen Landsern und deutschen Frauen in der SBZ hinweist... ;) ).

"Die ultimative Antwort ist es, sich darauf zu konzentrieren, was mit dem links-liberalen Europa schiefgelaufen ist, dass solche migrationsfeindlichen Proteste überhaupt so viel Raum bekommen konnten." Hier kommt der Mann schon etwas auf die Spur, aber er beantwortet das auch nicht. Selbst die Standardantwort des linken Lagers ("Neoliberalismus oder den Kapitalismus für alles verantwortlich zu machen") tut er nicht. Er sagt dies: " Ich beschuldige den Kapitalismus nicht für alles. Ich sage nur, sie können nicht mit einer ökologischen Krise umgehen im Rahmen des globalen Kapitalismus, und deshalb sage ich: Wir brauchen Formen der kollektiven Entscheidungsfindung, die nicht vom Kapital kontrolliert werden." bleibt den Beweis dafür aber schuldig. Im übrigen wage ich zu behaupten, dass keine derzeit bekannte Regierungsform damit ordentlich umgehen kann... und implizit den Klimawandel nur dem Kapitalismus in die Schuhe zu schieben ist auch mindestens manipulativ. Denn gerade linke Wirtschaftsexperimente waren nicht für ihre Umweltfreundlichkeit bekannt... die am schlimmsten verschmutzten Orte entstanden durch die Pläne für den Fortschritt der Arbeiter- und Bauernnationen. Unter Hammer und Sichel wurde geoengineering vom feinsten betrieben, da träumen selbst die schlimmsten Kapitalisten nur von.

Typee

Zitat von: LaDeesse am 22. April 2019, 13:45:42

Der zunehmende Nationalismus ist nur ein Symptom. Die Ursache liegt m.E. im hier bereits angesprochenen Konstruktionsfehler der EU, verschiedene Länder höchst unterschiedlicher Wirtschaftskraft in einen gemeinsamem Währungsraum einzusperren, ohne die Sozial- und Wirtschaftspolitik zu koordinieren. Heiner Flassbeck hatte schon in den Neunzigern vorausgesagt, dass uns dies um die Ohren fliegen wird.
Die europafreundlichen Eliten machen sich unglaubwürdig, wenn sie mehr Europa predigen, ohne Lösungen für diese Probleme aufzuzeigen.

Kein Widerspruch, aber Thema war die Frage nach der Möglichkeit europäischer Kriege. Nicht die Ursache von Nationalismus - um die Wirkung geht's.

Zitat von: LaDeesse am 22. April 2019, 13:45:42

Wenn ich solche Zeilen lese, frage ich mich immer, ob die armen Dänen in den vergangenen Jahrzehnten des nachts zitternd in den Betten lagen, weil sie das Machtgefälle zu Deutschland und Frankreich fürchteten.

Das verstehe ich jetzt nicht ganz - Dänemark gehört seit über 45 Jahren der Gemeinschaft an, oder? Es geht doch im Übrigen darum, dass die EU in ihrer heutigen Form ihre Mitglieder als Gemeinschaft dagegen schützt, von außen in bestimmte Interessenwiderstreite gezogen zu werden. Denn das hier:

ZitatStabile Verhältnisse in Europa erlauben langfristige Planung und gute Geschäfte - das nützt allen, solange Europa nicht den imperialen Interessen der beiden Supermächte in die Quere kommt.

ist ein frommer Wunsch. Dass man sich auf so rationale Erwägungen nicht verlassen kann, bekommen wir gerade von den USA gezeigt.

The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

LaDeesse

Zitat von: Typee am 22. April 2019, 21:30:06
Es geht doch im Übrigen darum, dass die EU in ihrer heutigen Form ihre Mitglieder als Gemeinschaft dagegen schützt, von außen in bestimmte Interessenwiderstreite gezogen zu werden.

Nein, die EU regelt in erster Linie, wie interne Interessenwiderstreite der Mitglieder ausgetragen werden.


Zitat von: Typee am 22. April 2019, 21:30:06
Dass man sich auf so rationale Erwägungen nicht verlassen kann, bekommen wir gerade von den USA gezeigt.

Dort hat vorübergehend ein elfjähriges Kind im Körper eines 70-Jährigen die Rolle des Präsidenten eingenommen. Die USA sind daher gerade etwas unpässlich, wenn es darum geht, die eigenen Interessen zu vertreten.

LaDeesse

Worauf ich aber eigentlich hinaus möchte: Die Vorstellung, die USA und China wollten Europa destabilisieren, führt m.E. zu gar nichts. Das erscheint mir bloß paranoid. Wollen wir denn die USA und China destabilisieren?! Warum unterstellen wir dies den anderen?
Was Trump macht, ist kein Ausdruck amerikanischer Interessen, ganz im Gegenteil: Er fügt den USA mit seinem Verhalten großen Schaden zu, unter dem das Land noch lange zu leiden haben wird. Das wurde möglich, weil sich in den USA eine besondere Form des Bonapartismus herausgebildet hat (der einzelnen Führungspersönlichkeiten ungewöhnliche Freiheiten bei der Ausübung politischer Macht einräumt, weil die Gesellschaft in mehrere Teile gespalten ist, die sich gegenseitig blockieren und lähmen). Was dieser Vollhonk tut, lässt keine Rückschlüsse darüber zu, welches Verhältnis zu Europa "die USA" anstreben.

Typee

Zitat von: LaDeesse am 22. April 2019, 22:15:15
Worauf ich aber eigentlich hinaus möchte: Die Vorstellung, die USA und China wollten Europa destabilisieren, führt m.E. zu gar nichts. Das erscheint mir bloß paranoid. Wollen wir denn die USA und China destabilisieren?! Warum unterstellen wir dies den anderen?
Was Trump macht, ist kein Ausdruck amerikanischer Interessen, ganz im Gegenteil: Er fügt den USA mit seinem Verhalten großen Schaden zu, unter dem das Land noch lange zu leiden haben wird. Das wurde möglich, weil sich in den USA eine besondere Form des Bonapartismus herausgebildet hat (der einzelnen Führungspersönlichkeiten ungewöhnliche Freiheiten bei der Ausübung politischer Macht einräumt, weil die Gesellschaft in mehrere Teile gespalten ist, die sich gegenseitig blockieren und lähmen). Was dieser Vollhonk tut, lässt keine Rückschlüsse darüber zu, welches Verhältnis zu Europa "die USA" anstreben.

M.E. gehst du von viel zu rationalen Agenden aus. In der Politik geschehen Dinge nicht, weil sie rational wären, sondern weil sie gewollt oder auch einfach nur in Kauf genommen werden. Politik ist (auch) eine Spielwiese des Idealismus und damit auch jedweder Mystik. Oder war es rational, den ersten Weltkrieg loszutreten?

Thema USA: Trump ist nicht als Verhängnis vom Himmel gefallen, sondern kam als Ergebnis einer Wahl heraus - also als Ergebnis eines politischen Prozesses. Ganz abgesehen von der verhältnismäßigen Minderheit, die ihn wählte: diese Minderheit war immerhin groß genug, eine Mehrheit von Wahlmännern zu generieren, und auch zahlenmäßig waren es jedenfalls nicht wenige, die mit seinem Politvandalismus einverstanden waren und immer noch sind. Das Volk der Ukraine hat sich gerade mit einer Mehrheit von fast drei Vierteln einen Komiker zum Staatspräsidenten gewählt, in Italien sitzt die Partei der Pappnase Grillo in der Regierung, zusammen mit der "Partei", die eigentlich mal angetreten war, das eigene Land  in der Mitte zu segregieren und bei der der Gründer, der mit Kanonen auf Flüchtlinge schießen lassen wollte, von dem Hool Salvini an der Spitze abgelöst wurde. Welche Ratio steuert die Vorhaben der Regierenden in Polen und Ungarn, oder: wie rational sind Ehre, Gott und Vaterland? Wie rational handelt der ignorante Kommisskopp in Brasilien? Welche Ratio treibt islamische Republiken oder auch nur die Separatisten in Katalonien? Und am Ende: wie rational ist der Brexit?

Natürlich ist Trump eine Katastrophe auch fürs eigene Land, aber es herrscht eine Stimmung, unter der es in Ordnung ist, die üblen praktischen Folgen in Kauf zu nehmen, um irrationale Emotionen und Vorurteile bedient zu bekommen. Damit muss sich politisches Urteilen und Handeln heute auseinandersetzen. Wenn der - mächtige - Vollhonk seinem Gefolge zuruft, Europa schade den Interessen Amerikas, dann wird daraus eine praktische Konsequenz zu Lasten Europas; nicht weil es vernünftig wäre, die eigenen Verbündeten anzupinkeln, sondern weil es sich gut anfühlt. Und dieser Vollhonk mag an Europa vor allem anderen die EU nicht.

Zurück zur Ausgangsfrage: es ist so viel Konfliktpotential innerhalb Europas vorhanden, wie man jeweils haben möchte. Nationalisten untereinander sind an einer kleinen Menge davon nicht grundsätzlich interessiert, deshalb werden sie, wenn die Integration erst einmal erfolgreich bekämpft ist, aufeinander losgehen. Auch ohne praktischen Nettonutzen. Ein Beispiel für das, was womit es losgehen könnte,  habe ich schon einmal genannt: das Vorhaben für ein deutsch-französisches Abkommen, nach dem es eine gemeinsame Regionalplanung in grenznahen Gebieten geben und der wechselseitige Fremdsprachunterricht  intensiviert werden soll (wie sinnvoll! wie überzeugend!), wurde von den Nationalisten auf beiden Seiten (AfD und FN) sofort bekämpft. Geht es um etwas anderes als um die Abgrenzung, mag man sich nicht. Das, der Abschied von der Ratio, ja: geradewegs der Abschied vom (klassischen historischen) Materialismus, das macht mir heute echt Sorgen.

 
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

sailor

Das Problem am Materialismus: Er ist zu unsexy. Rationalität ist langweilig. Kein halbwegs intelligenter Mensch bestreitet, das rationale Politik letztendlich den meisten Benefit für alle bringt... und da liegt das Problem in unserer Postmodernen: 1) Wir sind gelangweilt, wir wollen Reiz, wollen Emotionen 2) Wir brauchen dank unserer technologisch-gesellschaftlichen Organisation keinen Altruismus mehr, also ist wichtig, was das meiste für das Individuum bringt. Wenn nun also emotional aufgeladene Politiker das Maxium für "meine" Gruppe versprechen, dann fühle ich mich doppelt gut. Es putscht auf und es bringt mir Maximalgewinn. Pawlow lässt grüßen ;) Es geht nicht ums Einlösen irgendwelcher Versprechen nach der Wahl, die Wahlveranstaltung verknüpft die Ausschüttung von Glückshormonen mit dem reinen Versprechen. Verstärken kann man das noch durch Bestätigung durch die Peergroup aus sozialen Netzwerken... Ich glaube nicht, dass irgendjemand das so geplant hat, aber es funktioniert.

Typee

Zitat von: sailor am 23. April 2019, 14:23:50
Das Problem am Materialismus: Er ist zu unsexy. Rationalität ist langweilig. Kein halbwegs intelligenter Mensch bestreitet, das rationale Politik letztendlich den meisten Benefit für alle bringt... und da liegt das Problem in unserer Postmodernen: 1) Wir sind gelangweilt, wir wollen Reiz, wollen Emotionen 2) Wir brauchen dank unserer technologisch-gesellschaftlichen Organisation keinen Altruismus mehr, also ist wichtig, was das meiste für das Individuum bringt. Wenn nun also emotional aufgeladene Politiker das Maxium für "meine" Gruppe versprechen, dann fühle ich mich doppelt gut. Es putscht auf und es bringt mir Maximalgewinn. Pawlow lässt grüßen ;) Es geht nicht ums Einlösen irgendwelcher Versprechen nach der Wahl, die Wahlveranstaltung verknüpft die Ausschüttung von Glückshormonen mit dem reinen Versprechen. Verstärken kann man das noch durch Bestätigung durch die Peergroup aus sozialen Netzwerken... Ich glaube nicht, dass irgendjemand das so geplant hat, aber es funktioniert.

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