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Ist die Giordano-Bruno-Stiftung auch für Schwachsinn offen?

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Begonnen von Maxi, 15. April 2012, 11:29:48

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Binky

Zitat von: Maxi am 17. April 2012, 17:24:40
ZitatWeia, da hat die liebe Maxi ja etwas angeschleppt.....

Wieso "die"? Ist meine Ausdrucksweise feminin? Interessiert mich jetzt echt mal.

Viele Grüße
Maxi

Ich kenne persönlich 2 Maxis, welche weiblichen Geschlechts sind, das war nur eine Assoziation.

@Ponder: http://212.227.241.121/imupro-international/pages/homepage.php

P.Stibbons


Zitat@Ponder: http://212.227.241.121/imupro-international/pages/homepage.php

Schaun wir mal:

http://212.227.241.121/imupro-international/pages/just-test.php

ZitatWhy should you undergo the ImuPro test?

Evomed is the first company to place the test in this form on the market in Germany and has many years of experience in the field of food allergies and intolerances. At present, ImuPro is being used successfully in over 30 countries throughout the world. And rightly so:

    ImuPro can test up to 271 foodstuffs.
    Nothing but a simple blood sample is required
    Fast result after 10 days
    Analysis of highest laboratory quality
    It is your choice: Opt directly for the extensive ImuPro300 or proceed taking small steps starting with ImuPro100 or ImuPro200 which can be expanded to ImuPro300.
    Detailed documentation of findings: your individual findings, a patient manual that provides background information and, for ImuPro300, a food encyclopaedia, as well as a cookbook suitable for your individual findings
    Extensive and professional support by our physicians and non-medical practitioners, our hotline for questions of nutrition and the Evomed team
    Clinical trials confirm validity and reliability of the test

Schöne simple Bildchen:

http://212.227.241.121/imupro-international/pages/the-laboratory.php

Das ist der Hintergrund der verwendeten Technik:

http://de.wikipedia.org/wiki/ELISA



Conina

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

P.Stibbons

Mir ist ja vor allem diese Geschichte mit der Dickdarmkrebs-Früherkennung durch immunologische Blut-oder Stuhltests  besonders suspekt.

Dazu auch hier:

http://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/darmkrebs/frueherkennung.php#inhalt11
Zitat
Immunologische Stuhltests

Noch Gegenstand der Forschung sind Tests, die die Untersuchung auf verstecktes Blut im Stuhl langfristig ersetzen sollen. Die bisherigen Studienergebnisse sind jedoch zumindest für einige Verfahren sehr vielversprechend.
Wissenschaftler hoffen mit verschiedenen molekularbiologischen Methoden zum Beispiel Bruchstücke von Krebszellen oder andere "Marker" im Stuhl nachweisen zu können, etwa Stücke von Erbmaterial (DNA) mit krebstypischen Veränderungen oder bestimmte Enzyme, die von Darmkrebszellen vermehrt gebildet werden. Mehrere sogenannte immunologische Stuhltests wurden bereits intensiv in Studien auf ihre Vergleichbarkeit mit den herkömmlichen Verfahren getestet, mit guten Ergebnissen (als Beispiel für laufende Studien: Deutsches Krebsforschungszentrum www.dkfz.de/de/klinepi/Projekte/Projekte.html, Stichwort "BLITZ/DACHSplus").

Die Diskussion um die neuen Verfahren ist jedoch noch nicht abgeschlossen: Daher sind sie auch bisher noch kein Bestandteil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms, das nach wie vor auf die herkömmlichen Stuhltests und die Darmspiegelung setzt. Diese Einschätzung  teilen auch die für die Früherkennung in anderen Ländern verantwortlichen Experten und Behörden: So riet beispielsweise die amerikanische "U.S. Preventive Services Task Force" im Oktober 2008 ebenfalls vom Einsatz dieser neuen Verfahren zur Reihenuntersuchung Gesunder in der Krebsfrüherkennung ab (in englischer Sprache unter www.cancer.gov/ncicancerbulletin/NCI_Cancer_Bulletin_100708/page3).

Mehrere der immunologischen Tests werden inzwischen jedoch von vielen Ärzten als sogenannte individuelle Gesundheitsleistung angeboten, abgekürzt IGeL. Dies bedeutet, dass man die Tests - nach entsprechender Information über die Vor- und Nachteile - durchführen lassen kann, sie aber selbst bezahlen muss. Was man wissen sollte, bevor man sogenannte IGeL-Angebote wahrnimmt, haben die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung in einer Checkliste zusammengestellt, mehr unter www.aezq.de/aezq/publikationen/kooperation/igel/.

Evomed bietet nun einen Bluttest an:

http://evomed.com/pages/unsere-schwerpunkte/darmkrebs.php

ZitatJetzt ist ein Bluttest verfügbar (PSP-Bluttest), der frühzeitig Darmpolypen aufspüren kann.


Der PSP-Bluttest ist patientenfreundlich und einfach, weil eine Blutentnahme genügt und keine Stuhlprobe mit teilweise mehrtägigen Ernährungseinschränkungen oder Medikamentenbeschränkungen notwendig ist.

Der PSP-Bluttest ist medizinisch bedeutsam, denn er ist sowohl empfindlich als auch genau. Dadurch werden schon kleine Darmpolypen rechtzeitig erkannt.

Das kommt mir verdächtig vor.

Darmpolypen können maligne entarten und werden daher, vor allem, wenn sie zahlreich vorkommen, als Präkanzerose betrachtet und endoskopisch abgetragen.
Nach dem, was ich bisher verstanden habe, setzt aber ein immunologischer Test voraus, dass eine Entartung des Gewebes schon statt gefunden hat.

Demnach könnten  Polypen mittels Bluttest erst dann überhaupt erkannt werden, wenn sie ohnehin unbedingt entfernt werden müssen.

Irgendwo wurde für den Bluttest argumentiert, dass wegen berechtigter Scheu vor einer Koloskopie Menschen diese wichtige Früherkennungsmaßnahme nicht in Anspruch nähmen und dass der Bluttest hier eine Lücke in der Krebsvorsorge schließe.

Ich würde spontan ( und ungeprüft) sagen:

Das könnte auch eine dringend notwendige Koloskopie noch weiter hinaus zögern oder Menschen in falscher Sicherheit wiegen...

P.Stibbons

Dafür wird auch hier geworben:

http://kolpak.de/PRessetexte/PM-2010-44-1-INDAGO-vplus.pdf

ZitatAlleinstellungsmerkmale

Luis I. Gomez, Geschäftsführer der INDAGO GmbH:

,,Der PSP-Bluttest der Evomed MedizinService GmbH bietet eine sehr hohe Sensitivität und sehr hohe Spezifität, um mit einer einfachen Blutentnahme statt
einem unbequemen Stuhltest auch schon kleinste Polypen zu erkennen
. Sein günstiger Preis und das Fehlen von Ernährungs- und Medikamenteneinschränkungen machen ihn zusätzlich zu einemwichtigen diagnostischen Hilfsmittel zur Erkennung von adenomatösen Polypen."

Gibt es dafür Belege?

Und sehr schön die Interessenskonflikte dargelegt  ;D ;D ;D

ZitatNicht nur gesundheitliche Aspekte, sondern auch finanzielle Vorteile und Wettbewerbsvorteile im Nebeneinander von Therapieansätzen spielen der
INDAGO sämtliche möglichen unternehmerischen Erfolge zu.
Die V+ Fondsgesellschaften engagieren sich auf Feldern, die einem ethisch vertretbaren Geschäftszweck dienen.
Der PSP-Bluttest bietet Patienten, Untersuchern und Behandlern einen nachvollziehbaren Mehrwert.
Deshalb hält die V+ GmbH & Co. 2 KG 3,33 % Anteile an der INDAGO GmbH

ZitatQuellen:
[1] www.indago-group.com
[2] www.evomed.com/pages/unsere-partner.php
[3] www.futuresax.de
[4] www.vplus-management.de/presse/pm_2010_44_01_indago.html
Zitat
Pressekontakt

Hans Kolpak
Göhren 2
95493 Bischofsgrün
Deutschland
Telefon: 09276 926 9711
Hans-Kolpak at publicEffect.com
www.publicEffect.com

Unternehmensinformation
V+ Management GmbH

CEO Michael Vogel
Wupperplatz 7
51061 Köln
Telefon +49 (0)221 9649 0217
Telefax +49 (0)221 9649 0218
Mobil +49 (0)177 683 9338
vogel at vplus-management.de
www.vplus-management.de

Dr. Ici Wenn

Zitat von: P.Stibbons am 18. April 2012, 13:36:13
Mir ist ja vor allem diese Geschichte mit der Dickdarmkrebs-Früherkennung durch immunologische Blut-oder Stuhltests  besonders suspekt.

Mir auch. Habe aber zu wenig Fachkenntnis.

Zitat
Das könnte auch eine dringend notwendige Koloskopie noch weiter hinaus zögern oder Menschen in falscher Sicherheit wiegen...

Wird das inzwischen nicht sogar öfters mal in einem Aufwasch gemacht? Also Koloskopie und Entfernung bei Bedarf? Ich meinte, sowas gehört zu haben. Dann wäre das ganze noch unsinniger.

P.Stibbons

ZitatAlso Koloskopie und Entfernung bei Bedarf? Ich meinte, sowas gehört zu haben. Dann wäre das ganze noch unsinniger.

Eben!

Und Menschen mit einer familiär (genetisch) bedingten Polyposis werden i.d.R. gut und schon in sehr jungen Jahren darüber aufgeklärt, welche Gefahren diese Veranlagung in sich birgt.

Die müssen aus diesem Grund früh und in regelmäßigen Abständen zur Koloskopie.
Dann wird alles durchgecheckt und neu auftretende Polypen endoskopisch entfernt.

Ich halte es für geradezu kriminell, hier Menschen mit einem dubiosen Test in trügerischer Sicherheit zu wiegen...

P.Stibbons

Aha!

http://www.vplus-management.de/presse/pm_2010_44_01_indago.html


ZitatV+ GmbH & Co. 2 KG jetzt an der INDAGO GmbH mit 3,33 % Anteile beteiligt

Die INDAGO GmbH mit Sitz in Leipzig erforscht und entwickelt neue medizinische Laboruntersuchungsmethoden, um Ursachen von Symptomen und Erkrankungen zu erkennen und Störungen im menschlichen Körper so früh zu erkennen, dass man sich effektiv vor einer Erkrankung schützen kann.


Das Ziel ist es, den behandelnden Therapeuten Analysemethoden zur Verfügung zu stellen, damit sie optimal therapieren können und statt nur der Symptome auch die Ursache zu behandeln.   ::) ::) ::)


Zentraler Gegenstand der aktuellen Forschung sind die sog. Stoffwechselanalysen, die bei der Indago entwickelt werden und einen Beitrag leisten sollen, den oben formulierten Zielen einen entscheidenden Schritt näher zu kommen. Wie in der Forschung üblich, sind solche Entwicklungen ein steter und fortlaufender Prozess, der nicht allein bewältigt werden kann. Mit verschiedenen universitären und privatwirtschaftlichen Partnern aus Europa arbeitet die Indago GmbH an diesen Prozessen.


Die von der Indago angebotenen Stoffwechselanalysen haben derzeit nicht den Status "schulmedizinisch anerkannt", sind keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung und gehören nicht dem sog. EBM-Katalog an.


Aus dieser Forschung sind die Analysen SFT und PSP hervorgegangen, die bereits bei vielen ganzheitlich arbeitenden Ärzten und Heilpraktikern in Deutschland Anwendung finden.


Erforschen und Entwickeln neuer medizinischer Laboruntersuchungsmethoden

Der Stoffwechselfunktionstest SFT

Der SFT, der basierend auf einer neuen Technologie Stoffwechselzwischenprodukte aus dem Blut isoliert und auswertet, ist besonders ein vielversprechender neuer Ansatz für die Ursachensuche bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie z.B. Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Hautproblemen, Konzentrationsstörungen, Burn-out-Syndrom und Magen-Darm-Problemen.

Der Test auf Polypenspezifische Polymere PSP

Ziel des PSP ist die Früherkennung von Polypen im Darm, und soll aufgrund seiner hohen Empfindlichkeit dazu beitragen, dass wesentlich besser und früher eine Vorsorgemaßnahme wie eine Koloskopie eingeleitet werden kann.

Eine Zusammenarbeit mit Universitäten und Ärztenetzwerken soll zukünftig diese beiden innovativen Bluttests zu einer schulmedizinisch anerkannten und somit auch über die gesetzlichen Krankenkassen anrechenbaren Leistung machen. Bisher sind jedoch sowohl der SFT als auch der PSP nur bei Therapeuten erhältlich, die mit der INDAGO GmbH zusammen arbeiten.

P.Stibbons

http://www.indago-group.com/cms/index.php?view=,4,2&mySession=b440d60cd8059e448a2ca6f2478d0623
Zitat
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Labormethodik

Das Blut als wichtigstes Transport- und Kommunikationsmittel zwischen den verschiedenen Organen spiegelt in seiner Zusammensetzung die relevanten Veränderungen des Stoffwechsels wider. In dieser Weise ist es möglich - analog der traditionellen Diagnostik - mittels Stoffwechseluntersuchung notwendige Informationen aus dem Blut zu gewinnen, welche der Identifizierung eines gesunden Patienten dienen.

Stoffwechsel: Gesunder Mensch

Ab dem Moment, in dem sich eine Krankheit manifestiert, verändert sich die Zusammensetzung des Blutes. Hier stehen wir nicht nur vor Konzentrationsveränderungen relevanter Substanzen im Vollblut, auch die Identifizierung neuer nicht physiologischer Stoffe ist dann möglich.
Stoffwechsel: Kranker Mensch

Im Labor werden die eingehenden Blutproben zunächst registriert. Im ersten Schritt, dem sog. thermischen Cracking wird die biologische Masse Blut in chemische Elemente gewandelt. Nach der Re-Suspension mit hochreinem Wasser und entsprechender Filtration entsteht eine Lösung mit Stoffen, die den Stoffwechsel des Organismus repräsentieren. In dieser Lösung befinden sich kolloidale Nanokristalle, die mittels Lichtstreuung nachgewiesen werden können. Bevor jedoch ein Befund formuliert werden kann, müssen diese Partikel charakterisiert werden. Um dies zu erreichen, bedient sich die INDAGO GmbH eines weiteren Laborschritts. So wird die Lösung unter kontrollierten Bedingungen dehydriert. Trotz der in der Lösung stattfindenden verschiedenen Bindungen dieser Molekule, entstehen durch die Dehydration Polymere und nanokristalline Strukturen, die unter dem Mikroskop sichtbar werden. Man kann sagen: All die Stoffe verhalten sich ihren physikalischen Gesetzen konform, so dass auch ihr Verhalten in der Dehydration standardisierbar ist. Je nach Menge und Vorhandensein, sind diese Strukturen also originär.


Mittels elektronenmikroskopischer Techniken, radiologischen Messungen sowie empirischen Auswertungen und dem biochemischen Wissen um menschliche Stoffwechselvorgänge können so diese Strukturen verschiedenen Stoffwechselprozessen zugeordnet werden. Ein großer Vorteil dieser Methodik ist, dass die aufwändigen elektronenmikroskopischen und radiologischen Techniken nur während der Forschungsphase notwendig sind, da die dehydrierten Endprodukte nicht mehr eine Größe im Nanometerbereich haben. Aufgrund der eindeutigen optischen Strukturen kann ein Befund mittels optischer Lichtmikroskopie kostengünstig erstellt werden.


Die Methode wird von der Schulmedizin als noch nicht evidenzbasiert beurteilt.

P.Stibbons

Und hier eine Stellungnahme zur Kritik am IgG-Test:

http://evomed.com/media/01_0101_Stellungnahme%20zur%20Allergologen_D_110511.pdf

Zitat1
Stellungnahme zur aktuellen Allergologen-Kritik der IgG-Tests

In jüngster Zeit mehren sich erneut die Angriffe von Allergologen auf IgG-Tests, die über Magazine wie den Stern, aber auch in Fachzeitungen wie der Ärzte- Zeitung transportiert werden:

IgG-Antikörpertests auf Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten seien ,,Bauernfängerei"; die Ergebnisse der Labortests, so heißt es, seien für die Patienten ohne Nutzen und unter Umständen sogar schädlich.

Bemerkenswert an der Berichterstattung ist vor allem eines:

Die Kernaussagen der fraglichen Artikel beziehen sich auf eine aktuelle Leitlinie der deutschsprachigen Allergologen, in der IgG-Tests abgelehnt werden.
Diese Leitlinie wiederum – so schreiben deren Verfasser – übernehme die Position der European Academy of Allergology and Clinical Immunology (EAACI).

Aber: Die deutschsprachigen Allergologen geben den Inhalt des europäischen Positionspapiers verzerrt wieder. Die EAACI-Position bezieht sich in ihrer Kritik nur auf IgG4-Tests – die Leitlinie hingegen differenziert nicht zwischen IgG und IgG4, sondern bezieht pauschal Stellung gegen sämtliche IgG-Tests.

Darüber hinaus sind die Berichte – selbst in der Ärzte Zeitung – von Unsicherheit in der Terminologie und Unkenntnis der Faktenlage geprägt.
Die Ergebnisse aktueller Studien zum Thema werden ignoriert; ebenso die Patientenwahrnehmung und therapeutische Erfolge...

Soso!  ::)

P.Stibbons

Ergänzend eine wichtige Info aus den Blog-Kommentaren:

http://www.xy44.de/indago/

http://www.xy44.de/indago/erg/stiwos.html

Zitat
Der Stoffwechselfunktionstest der INDAGO GmbH
Früher "Nanopartikelanalyse"


Der Indago-Skandal in Stichworten

Abgezockte Patienten - erfundene Diagnosen -1 Million Fördermittel für
Scharlatane - Leipziger Klüngel



Vorgeschichte - Wiesbach-Insitut

Luis I. Gomez und Haroon Ahmad,  geben sich als Forscher aus und gründen eine Firma mit dem Namen "Wiesbach-Institut für Angewandte Biomedizin GmbH" mit Firmensitz in Bingen. Vermutlich bis 2004.

Sie behaupten, sie hätten mit einem Ring von Universitäten und Arztpraxen in fast 16-jähriger Forschungsarbeit eine neue medizinische Diagnosemethode entwickelt, die sie "Analyse Metabolischer Strukturen" (AMS) nennen, und hätten diese mittels diverser Studien anhand von 85.000 Patienten evaluiert.

Diese Analyse dienen sie Ärzten als IGeL-Leistung an  >>. Jeder Arzt erkennt sofort, dass die AMS Schwindel ist. Vermutlich sind die Ärzte nicht auf die AMS reingefallen. Die Firma wurde  insolvent (Auskunft der IHK). Als Partner werden außer der Sporthochschule Köln unbekannte Institute aus der alternativen Szene angeführt.

Begriffserklärung: Die AMS, wie die noch zu erwähnende "Nanopartikelanalyse" und der "Stoffwechselfunktionstest" sind (angeblich) Analysemethoden mit denen Befunde erstellt werden, die von der Firma als Diagnosen interpretiert werden.



Neues Konzept - BMIB - Nanopartikelanalyse


Neue Firmennamen: BMIB -  arco - Indago
Gomez und Ahmad gründen zwei neue Firmen, das BMIB (Biomedizinisches Institut Bingen) und arcor biotech GmbH, Leipzig. Die letztere wahrscheinlich, um einen Firmensitz in Leipzig zu haben, damit sie an der vom Land Sachsen geförderten Ausbildung für Existenzgründer (futuresax) teilnehmen können. Die Firma heißt jetzt INDAGO GmbH, Leipzig. Sie erhielten einen futuresax-Preis für eine gute Geschäftsidee >>.  Offenbar haben die beiden einiges gelernt, denn sie gehen jetzt zielstrebiger vor:  


Neuer Name für die angebliche Analyse
Die Analyse erhält den besser klingender Namen: "Nanopartikelanalyse". Nanopartikel sind in aller Munde. Das Wort "Nanoparticle" führt bei Google zu über 1 Million Treffer - es klingt nach Hightech - auch wenn sich niemand unter einer Nanopartikelanalyse für medizinische Diagnosen etwas vorstellen kann. Auf welchem Niveau "Forschung" bei der Indago stattfindet, geht aus der aktuellen Beschreibung der Analyse hervor >>  und  >>:

"Im ersten Schritt, dem sog. thermischen Cracking wird die biologische Masse Blut in chemische Elemente gewandelt."

Auch dem Laien wird verständlich sein, dass eine Zerlegung des Blutes in seine chemischen Elemente alle Substanzen zerstört, die vorher in dem Blut vorhanden waren. Es ist sicher, dass die Firma niemals eine solche Analyse durchgeführt hat. Siehe dazu die kurze Darstellung auf meiner Webseite >>.

Anschein von Wissenschaftlichkeit
Um den Anschein von Wissenschaftlichkeit zu erwecken, spricht die Indago  von Universitäten als Forschungspartnern. Sie tritt als Sponsor auf z.B. an der Universität Frankfurt (Prof. Banzer), siehe meine Webseite dazu >>. Auf diese Weise sichert sie sich positive Stellungnahmen von Privatdozenten und Professoren

Strategische Überlegungen - neue Zielgruppen

Die Hauptzielgruppe unter den Patienten sind in erster Linie Kinder mit ADHS (Zappelphilipp-Krankheit). Etwa 5% aller Kinder sollen davon betroffen sein - ein riesiges Potential. Die Eltern stehen unter Druck, nicht nur wegen der nervenden Kinder, sondern auch wegen der Lehrer, die darauf drängen, den Kindern Medikamente zu verabreichen (z.B. Ritalin), damit sie den Unterricht nicht stören. Die genervten Eltern ergreifen jeden Strohhalm. Die übliche Diagnose der Indago lautet: Nahrungsmittelallergie. Um diese abzuklären, wird eine weitere Blutuntersuchung, eine IgG-Analyse, empfohlen. Diese wird von der Partner-Firma Evomed durchgeführt. Ralf Schierl ist Geschäftsführer in beiden Firmen. Allergologen warnen vor dieser Abzocke, siehe  >>.

Nanopartikelanalyse im Fernsehen

Ein Husarenstück der besonderen Art gelang Gomez im Februar 2006:

Er erreichte, dass in dem Wissenschaftsmagazin "nano" des Senders 3sat ein verdeckter Werbefilm über die Nanopartikelanalyse ausgestrahlt wurde. Titel der Sendung: "Nanopartikelanalyse erkennt Krankheiten vor Ausbruch". Gomez zeigte hier Kristalle, die mit der Lupe erkennbar sind und sprach von Nanopartikeln, die nur mit dem Elektronenmikroskop sichtbar sind. Die Redakteurin, eine Biologin, die es besser wissen musste, erklärte dem Zuschauer, dass es Gomez gelungen sei, alle Substanzen des Blutes in Nanopartikel umzuwandeln. Die inzwischen gelöschte Webseite des Senders zu der Sendung siehe >>. Der Sender hat sich gegenüber dem Verband Sozialer Wettbewerb e.V. Berlin in einer Unterlassungserklärung verpflichtet, diese Webseite zu löschen. Meine Korrespondenz mit dem Sender ist hier einzusehen  >>.

Die "Organisation" - Das Nanopartikel-Kartell

Als Zielgruppen bei den "Therapeuten" sprechen Gomez und Ahmad nun bevorzugt Heilpraktiker und solche Mediziner an, die der alternativen Medizin nahe stehen. Es gelingt der Firma, mit Hilfe einer Ärztekammer eine zweitägige Tagung zu organisieren bei der 120 Ärzte, die mit der Nanopartikelanalyse arbeiten, angeblich zu AD(H)S-Spezialisten ausgebildet worden sein sollen. Für die Teilnahme wurden reichlich Fortbildungspunkte vergeben. Die Leitung der Tagung hatte Dr. Friedrichs, ein Privatdozent aus Heidelberg.


Auf diese Weise schafft sich die Firma eine Art Organisation von ca. 100 Ärzten und Heilpraktikern, zur gemeinsamen Ausbeutung von Patienten, die nicht nur Geld für eine nutzlose Diagnose verlieren, sondern eventuell auch gesundheitlich durch falsche Diagnosen geschädigt werden. Siehe dazu den Bericht einer
Patientin  >> und den Bericht eines Arztes, der an der Tagung teilgenommen hatte >>.

Noch einmal ein neuer Name für die Analyse
Der Verband Sozialer Wettbewerb e.V. Berlin hatte in einem gerichtlichem Verfahren >> erreicht, dass die Indago eine Unterlassungserklärung abgegeben hat, mit der sie sich verpflichtet,  nicht mehr für die "Nanopartikelanalyse" zu werben. Die Analyse wird jetzt als "Stofffwechselfunktionstest" vermarktet.

1 Million Fördergelder für Scharlatane
Den größten Erfolg konnte die Firma bei der Sparkasse Leipzig erzielen. Es gelang ihr, die Banker davon zu überzeugen, dass die "Nanopartikelanalyse" ein großes Zukunftspotential habe. Die Sparkasse Leipzig und die KfW stellten zusammen  ca.  1 Million Euro an Fördermitteln zur Verfügung und beteiligten sich an der Firma. Offensichtlich hat die Bank nicht geprüft, ob diese Analyse überhaupt durchführbar ist. Ich habe das auf einer Webseite >> ausführlich dargelegt.
 
Schreiben an die Sparkasse und die KfW
Bereits einige Wochen nach der erwähnten 3sat-Sendung hatte ich auf meinen Webseiten die Nanopatikelanalyse der Indago kritisiert und gezeigt, dass sie nicht durchführbar ist. Wenige Wochen nach Bekanntgabe der Beteiligung der Banken wurden diese von mir auf den Schwindel aufmerksam gemacht - ohne Erfolg. Eine ausführlich Darstellung meines Bemühens finden Sie in dem bereits oben angeführtem Link >>. Die BaFin erklärte sich für nicht zuständig.

Offener Brief an den Oberbürgermeister
Mit einem Offenen Brief >>  bat ich den Oberbürgermeister von Leipzig Burkhard Jung, als Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse, die Beteiligung der Sparkasse zu beenden. Eine Antwort habe ich nicht erhalten.  

Leipziger Klüngel
Meine Bemühungen, Bündnis 90 - die Grünen zu einer offiziellen Anfrage in dieser Sache zu bewegen schlugen fehl, wegen "strategischer Überlegungen" der Fraktion. Einzelheiten siehe meine Webseite >>.


Fazit

Meines Erachtens ist dieser Skandal nicht damit zu erklären, dass Personen an entscheidenden Positionen sich mit einer geschickt arrangierten und schwer zu durchschauenden "Geschäftsidee" täuschen ließen. Das Vorgehen der Scharlatane ist in hohem Maße dummdreist und für jeden mit gesundem Menschenverstand als Schwindel zu erkennen. Die von mehreren Beteiligten benutzte Ausrede, es lägen positive Gutachten von anerkannten Wissenschaftlern und Universitätsprofessoren vor (die natürlich geheim sind), ist unglaubhaft. Aber selbst, wenn dies der Fall sein sollte, ist das kein Grund für die an dem Skandal Beteiligten, den gesunden Menschenverstand auszuschalten.

Selbst ein gekaufter Universitätsprofessor wird sich hüten, zu bestätigen, dass man eine Blutanalyse durchführen könne, wenn man als ersten Schritt das Blut in die chemischen Elemente zerlegt. Aber er kann die Methode so umschreiben, dass ein  Laie den Eindruck gewinnt, er bestätige die Durchführbarkeit der Methode. Siehe das Gutachten von Prof. De Bruijn auf meiner Webseite >>.

Die Indago verlässt sich offenbar darauf , dass einflussreiche Personen verhindern werden, dass der Schwindel bekannt wird.

P.Stibbons

Sabine Paul - wenn es denn dieselbe ist - ist immer wieder für Überraschungen gut:

http://forum.sexualaufklaerung.de/Autor.php?id=170

ZitatDr. Sabine Paul
Homburger Landstr. 887
60437 Frankfurt/Main

Zur Person:

Dr. Sabine Paul ist Molekularbiologin und Bioethikerin. Sie arbeitet derzeit im Bereich Forschung und Entwicklung des Markenartikelherstellers Procter & Gamble.

Ist das etwa die offizielle Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ?

Das wäre ja einen Lacher wert - zufällige Namensgleichheit habe ich allerdings noch nicht kontrolliert...


Antitainment

ZitatLuis I. Gomez und Haroon Ahmad,  geben sich als Forscher aus und gründen eine Firma mit dem Namen "Wiesbach-Institut für Angewandte Biomedizin GmbH" mit Firmensitz in Bingen. Vermutlich bis 2004.

Der Ahmad taucht total überraschend in den Rezensionen auf und überschlägt sich vor Lobhudelei... ::)
http://www.amazon.de/Pal%C3%A4oPower-Wissen-Evolution-Ern%C3%A4hrung-Gesundheit/dp/3406630480/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1334760124&sr=1-1
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

Ridcully

Zitat von: P.Stibbons am 18. April 2012, 15:43:53
Sabine Paul - wenn es denn dieselbe ist - ist immer wieder für Überraschungen gut:

Das ist sie, sie hat da einen ziemlich grottigen Artikel zu Eugenik verfasst: http://forum.sexualaufklaerung.de/index.php?docid=386

Abstract: Eugenik ist die Bekämpfung von erblichen Krankheiten, eugenisch ist eine Maßnahme nur dann, wenn realistisch zu erwarten ist, die Häufigkeit eines krankheitsauslösenden Gens mindestens um die Hälfte zu senken und genau dies auch ausdrücklich das Ziel ist. Individuelle Entscheidungen könnten das nicht, die seien für die Evolution der menschlichen Art irrelevant. Und ausserdem seien eugenische Zielsetzungen ethisch grundsätzlich zu begrüßen, schliesslich käme niemand auf die Idee, absichtlich die Häufigkeit krankmachender Gene zu erhöhen. Auch als Evolutionsbiologin und Bioethikerin ist Paul ein Totalausfall.