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Piratenpartei für jeden Schwachsinn offen

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Begonnen von Belbo zwei, 31. März 2012, 07:50:02

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Averell

BTO: http://www.n-tv.de/politik/Einfach-mal-ein-bisschen-bullshitten-article5943171.html

ZitatAnruf bei Pirat Christopher Lauer"Einfach mal ein bisschen bullshitten"

Warum sollen sich die Piraten eigentlich an den Politikstil der anderen Parteien anpassen, fragt der Piratenpolitiker Christopher Lauer. Wenn er in die Zukunft blicke, "dann sehe ich die Art der Piratenpartei, Politik zu machen, eher als Normalfall, und das, was heute gang und gäbe ist, eher als die Ausnahme", sagt er im Interview mit n-tv.de. Perspektivisch müsse man sich aber fragen, "ob diese ganze Koalitionsnummer überhaupt noch zeitgemäß ist".

Fand ich ganz amüsant und sympathisch wenn auch völlig unkonkret.

NuEM

Das offene Grundprinzip finde ich schon in Ordnung. Wenn die Piraten dann Schwachsinn beschließen, wähle ich sie halt nicht.

Chris224

Mal ne Grundsatzthese zur Politik in unserem Land:

Als unser demokratisches System beschlossen wurde, war es da nicht so, dass, wenn man eine Partei wählte, davon ausgehen konnte, dass diese dann im Bundestag eine bestimmte Politik vertreten hat?
Es war vielleicht nicht so, dass alles, wofür man seine Stimme abgab auch wort für wort umgesetzt wurde, aber eine bestimmte "Bindung" der Stimmabgabe an eine "bestimmte" Politik war doch gegeben.

Meine Meinung ist, dass dieses Prinzip in den letzten Jahrzehnten seine Gültigkeit verloren hat. Die "Stimmabgabe" bei der Wahl hat im großen ganzen nichts mehr damit zu tun, dass der Kurs dann von der gewählten Partei auch nur in einem geringen Maß gehalten wird.
Die Ursachen dafür mögen vielfältig sein, auch sind durch die andere Gestaltung der Informationmöglichkeiten, der Medien, die schnellen Wechsel und die benötigten Reaktionen der Politiker darauf innerhalb der Tages/Wochenpolitik nicht mehr durch einen festgefügten Politischen Kurs, wie das vor 60 Jahren mal der Fall gewesen sein mag, zu bewerkstelligen.

Die Folge ist, dass sich der Bürger mehr und mehr seiner Stimme, die seines Erachtens lediglich zur Parteipolitischen Stimmensammlung benutzt wird, beraubt fühlt, was sich auch in der Wahlmüdigkeit der deutschen niederschlägt.

Da finde ich das Konzept der Piraten gar nicht schlecht. Vor allem, wenn der Erfolg dazu führt, den Bezug von Stimmabgabe bei der Wahl und der darauffolgenden Politik wiederherzustellen, und die "großen" Volksparteien deshalb in eine Art Zugzwang geraten, auch gewisse Basisdemokratische Mechanismen einzuführen.

Ich habe das natürlich sehr vereinfacht dargestellt, außerdem ist das meine eigene, auch sehr gewöhnungsbedürftige Meinung. Allerdings höre ich die auch von Lehrern, von Gemeindearbeitern, von Arbeitslosen und vielen anderen.

Dass die Piraten aufpassen müssen, ist völlig klar. Die Gefahr besteht auf jeden Fall, dass einige Schwachsinnige glauben, sich auf diese Art Einfluss für ihre abstrusen Theorien sichern zu können. Ich hatte erst letzte Woche einen Adrenalinanfall bezüglich A. Popp, war zwar `ne Verwechslung hab aber trotzdem den Kaffe verschüttet.





Ratiomania

Zitat von: Chris224 am 04. April 2012, 20:46:33
Mal ne Grundsatzthese zur Politik in unserem Land:

Als unser demokratisches System beschlossen wurde, war es da nicht so, dass, wenn man eine Partei wählte, davon ausgehen konnte, dass diese dann im Bundestag eine bestimmte Politik vertreten hat?
Es war vielleicht nicht so, dass alles, wofür man seine Stimme abgab auch wort für wort umgesetzt wurde, aber eine bestimmte "Bindung" der Stimmabgabe an eine "bestimmte" Politik war doch gegeben.

Jawohl, so war das geplant:

ZitatDa in der Praxis das Staatsvolk jedoch nicht über jedes Detail des politischen Tagesgeschäftes entscheiden kann, haben sich alle bestehenden Demokratien dergestalt organisiert, dass – meist auf mehreren Ebenen wie Gemeinde, Land, Staat etc. gestaffelt – Einzelentscheidungen an gewählte Volksvertreter delegiert werden. Das Volk gibt dann in Wahlen durch Personalentscheidungen die ,,grobe Linie" vor, an der sich die gewählten Vertreter idealerweise orientieren, da davon ihre Wiederwahl abhängt. Diese Vertreter sollen als Repräsentanten der Wählerschaft agieren, von der sie gewählt wurden und deren Interessen und Ziele sie in den entsprechenden Gremien im Interesse ihrer Wähler durchsetzen sollen. Insofern ist die repräsentative Demokratie eine Ausprägung von Arbeitsteilung in Folge wachsender Sachentscheidungskomplexität.
http://de.wikipedia.org/wiki/Repr%C3%A4sentative_Demokratie

Zitat von: Chris224 am 04. April 2012, 20:46:33
Meine Meinung ist, dass dieses Prinzip in den letzten Jahrzehnten seine Gültigkeit verloren hat. Die "Stimmabgabe" bei der Wahl hat im großen ganzen nichts mehr damit zu tun, dass der Kurs dann von der gewählten Partei auch nur in einem geringen Maß gehalten wird.

Die Ursachen dafür mögen vielfältig sein, auch sind durch die andere Gestaltung der Informationmöglichkeiten, der Medien, die schnellen Wechsel und die benötigten Reaktionen der Politiker darauf innerhalb der Tages/Wochenpolitik nicht mehr durch einen festgefügten Politischen Kurs, wie das vor 60 Jahren mal der Fall gewesen sein mag, zu bewerkstelligen.

Die Folge ist, dass sich der Bürger mehr und mehr seiner Stimme, die seines Erachtens lediglich zur Parteipolitischen Stimmensammlung benutzt wird, beraubt fühlt, was sich auch in der Wahlmüdigkeit der deutschen niederschlägt.


Meiner Meinung nach ist die vox populi selbst Mitschuld. Wenn weniger Wählen gehen hat meine Stimme(n) ein größeres Gewicht. Und wenn man eben Parteien nicht abstraft indem man sein Wählerverhalten ändert, dann hat man halt seine Chance vertan.

Argumente gegen eine Wahlverhaltensänderung sind meist in der Form "ich will meine Stimme nicht umsonst abgeben, also wähl ich entweder SPD/CDU damit sich das lohnt. Damit bleibt aber eben das hier "[...]da davon ihre Wiederwahl abhängt.[...]" aus.

Demokratie isn hartes Brot für Demokraten. Ob im Parlament oder in der Wahlkabine...


Chris224

@Ratiomania:

ZitatMeiner Meinung nach ist die vox populi selbst Mitschuld. Wenn weniger Wählen gehen hat meine Stimme(n) ein größeres Gewicht. Und wenn man eben Parteien nicht abstraft indem man sein Wählerverhalten ändert, dann hat man halt seine Chance vertan.

Wie schon gesagt, ich hab`s mir sehr einfach gemacht mit der Darstellung.
Unsere Demokratie hat schon sehr viele, vorteilhafte Strukturen, vom Föderalismus über die umgekherte Entscheidungstruktur des Subsidiaritätsprinzips von unten nach oben und vieles andere.

Genau das was du beschreibst ist ja das Problem. Die Leute, die sich benachteiligt fühlen, gehen gar nicht mehr anstatt jetzt erst recht wählen zu gehen. Die "Partei" der "Nichtwähler" ist derzeit größer als jede andere Volkspartei.
Ein Problem könnte auch in der Interpretation der Wahlergebnisse durch die Etablierten Parteien liegen. 30% von 50% der Wahlberechtigten sind halt was anderes als 30% von 100% der Wahlberechtigten. Meiner Meinung nach ist das "Schönreden" der Tatsache, dass das, was derzeit im Bundestag geschieht nur noch knapp über der Hälfte der Meinung der Menschen in diesem Lande entspricht. Darauf zu warten, dass die Nutznießer der Wahlmüdigkeit was ändern käme dem klassischen "Bock zum Gärtner machen" Prinzip gleich.

Das gilt vor allem für die ganzen sozial abgegrenzten und Arbeitslosen die ich kenne. Ich schaff es kaum, die Leute zu überzeugen, am Wahlsonntag den Arsch hoch zu kriegen, und, wenn nötig wenigstens das kleinere Übel zu wählen, oder wenigstens seine Stimme als ungültig abzugeben. Das wird ganz anders gewertet.

Da liegt meine Hoffnung schon eher bei den Piraten, zumindestens im Bezug auf die Erkennung der Verhaltensproblematik bei den Wählern. Was die Themen angeht, nun, da muss man denen einfach auch mal die Chance geben, sich ordentlich zu sortieren und Fachkompetenzen zu erwerben. Sind ja keine Idioten, größtenteils. Ich hoffe auch, dass es ihnen gelingt, die Idioten wirksam auszuschließen.


heterodyne

@prime-pippo: Wie willst du argumentativ überzeugt werden, wenn du keine Fakten und nichts objektives anerkennst?
Oder willst du überredet werden? (Ich werde lieber überzeugt, ich hasse schnellrednerblender)

prime-pippo

Zitat von: heterodyne am 05. April 2012, 21:32:16
@prime-pippo: Wie willst du argumentativ überzeugt werden, wenn du keine Fakten und nichts objektives anerkennst?
Oder willst du überredet werden? (Ich werde lieber überzeugt, ich hasse schnellrednerblender)

Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass ich keine Fakten anerkenne. Ich habe gesagt, dass eine Wertung in gut und schlecht immer subjektiv ist.

Ein kleines Beispiel: Nehmen wir es mal als Faktum, dass der anthropogene Treibhauseffekt existiert und zum Teil durch CO2 verursacht wird.

Diese Erkenntnis ist zunächst einmal wertfrei !!

Nun verfolge ich aber das politische Ziel, etwas dagegen zu unternehmen und Menschen davon zu überzeugen, verbrauchsärmere Autos zu fahren.
Du, heterodyne, behauptest nun, dass dies aufgrund der objektiven Wertfreiheit nicht gehen würde. Ich halte das für leicht widerlegbar, man kann nämlich vielen Menschen auf unterschiedlichste Weise den subjektiven Wert dieses Ziels argumentativ erklären.

- Der erste interessiert sich nicht für Autos, gibt sein knappes Geld lieber für andere Dinge aus, und kauft sich ein kleines, deshalb vergleichsweise verbrauchsarmes, günstiges Auto um Geld zu sparen.
-Der zweite hätte zwar genug Geld, ihm liegt aber der Schutz der Natur und Biodiversität am Herzen.
- Der dritte hat genug Geld, Natur ist ihm völlig egal, er sorgt sich aber um die Menschen.....Klimaflüchtlinge als Folge von Wasserknappheit etc.
- Den vierten interessieren all diese Dinge nicht, er sorgt sich aber um seine eigenen Kinder, Enkel und Urenkel.
Diese Liste ist praktisch beliebig fortsetzbar.... 


Man kann also erstens mit einer Vielzahl unterschiedlicher subjektiver Werte das gleiche Ziel ansteuern. Hinzu kommt, das habe ich zigmal betont, dass wir doch alle gar nicht so unähnlich ticken, es also oft extrem große Schnittmengen subjektiver Werte gibt.

Ratiomania

Ouh die Piratenpartei wird janz böse geentert:

http://www.focus.de/politik/deutschland/bayern/20000-euro-spende-rainer-langhans-sticht-mit-den-piraten-in-see_aid_704721.html

:burn: :wurst:

AHOI esoterische Feinstoffmatrosen!

Kommune volle Kraft ins spirituelle Innenleben!  

Golddukaten, Weiberharem und veganer Rum, was will das Piratenherz mehr? ;D

Averell

Das gibt -20.000 Punkte auf der Sympathie-Skala. >:(

heterodyne

Prime-pippo: jetzt im Ernst - diese "Argumentation" hat dir keinen Knoten im Hirn gemacht?

du bist derjenige, dem Fakten (wahrscheinlich weil sie nicht passen?) egal sind, und der sich auf seine Emotion zu einem Thema als Grundlage für die Meinung beruft. Thema Tierhaltung
Auf die Unterstellung, wofür oder wogegen ich bin, gehe ich lieber nicht ein  >:(

prime-pippo

Ich werde aus deinem Beitrag leider nicht wirklich schlau, heterodyne......

Warum sollte mir diese Argumentation ( warum Anführungzeichen?) einen Knoten ins Gehirn machen?

Welche Fakten konkret sind mir egal? Und warum sollten sie mir nicht passen?


Bezüglich Tierhaltung hast du Recht, dass ich aus emotionalen Gründen die Massentierhaltung  ablehne. Damit bin ich nicht alleine......was ist dagegen zu sagen?

Und was soll ich dir unterstellen?

Frohe Ostern noch, genieße dein Osterlamm  ;D

Antitainment

Ich weiß die Frage war nicht an mich gerichtet, aber ich werfe mal meinen Denkanstoß zum Denkfehler dazu ein:

ZitatBezüglich Tierhaltung hast du Recht, dass ich aus emotionalen Gründen die Massentierhaltung  ablehne. Damit bin ich nicht alleine......was ist dagegen zu sagen?

Bezüglich der Schwerkraft hast du Recht, dass ich aus emotionalen Gründen die Schwerkraft ablehne. Damit bin ich nicht alleine......was ist dagegen zu sagen?

Damit erübrigt sich jede Diskussion und deine Immunisierungshaltung liegt auf dem Tisch.

Für den Fall, dass du mit der Schwerkraft nicht zufrieden bist, dann nimm doch:
Impfen
Evolution
Aids/HIV
Krebs als Krankheit
usw.
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

prime-pippo

Du überraschst mich, Antitainment......von dir kenne ich zwar Widerspruch, aber für mich so offensichtlich unsinnig kommt der sonst nicht daher.

Aber was soll's , ich stelle die Frage: Was macht die Massentierhaltung auch nur im Ansatz so unveränderbar wie die Schwerkraft?
Natürlich kann ich diese emotional ablehnen ( jetzt treiben wir es auf die Spitze ::)), es nützt nur wenig.

Antitainment

Ach wo ist der Unterschied zwischen offensichtlich und versteckt, wenn es so oder so darauf hinausläuft, dass es unsinnig ist? War wohl rhetorisch - Honi soit qui mal y pense.

Aber ich beglückwünsche dich im Gegenzug abermals:
ZitatNatürlich kann ich diese emotional ablehnen ( jetzt treiben wir es auf die Spitze Augen rollen), es nützt nur wenig.

Sehr richtig! Weitermachen!
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

prime-pippo

Zitat von: Antitainment am 07. April 2012, 20:04:27
Ach wo ist der Unterschied zwischen offensichtlich und versteckt, wenn es so oder so darauf hinausläuft, dass es unsinnig ist?

Wieso unsinnig? Ich finde die armen Viecher bedauernswert, viele andere auch.

Und es gibt wahrlich genug Alternativen.