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Piratenpartei für jeden Schwachsinn offen

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Begonnen von Belbo zwei, 31. März 2012, 07:50:02

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prime-pippo

Zitat von: zwingenberger am 03. April 2012, 07:49:21
@ primo pippo:
Zitat
Woher wird das "Recht" genommen, den Mehrheitswillen zu übergehen?

Aus dem Grundgesetz. Wir leben nicht nur in einer Demokratie, sondern auch in einem Rechtsstaat. Die beiden Prinzipien aus dem Art. 20 GG können auch mal in Widerstreit geraten, und dann hat der Rechtsstaat das letzte Wort. Über die Verbindlichkeit von demokratisch beschlossenen Gesetzen entscheidet ein Gericht - das Bundesverfassungsgericht, und zwar anhand von Rechtsnormen.

Völlig richtig, aber diese Systeme sind auch von Natur aus wertfrei.
Gesetze, Gerichte und Richtlinien sind eine feine Sache für uns, sie sind aber nicht von Natur aus "besser" als
Gesetzlosigkeit.
Sie werden dadurch besser, dass die Mehrheit sie für besser hält.

Wären diese Systeme nach Meinung der Mehrheit schlechter, könnte man sie abschaffen.

Deshalb muss man Rechtsstaatsgegner argumentativ überzeugen, damit sie sich der Vorteile eines Rechtsstaates bewusst werden.
Die Meinung "das ist Scheiß" ist und bleibt eine Meinung, mehr nicht.


Zitat von: MrBaracuda am 03. April 2012, 09:30:47
Kommt mir bei deinem Geschwurbel über "die Menschen" und jetzt den Ethikkrams irgendwie so vor. ;)

Wir leben halt in einer Welt, in der Kategorien wie "gut und schlecht" nicht existieren. Sie sind Ergebnis menschlicher Bewertung, die Welt ist ist von Natur aus in dieser Form wertfrei.

Das ändert nichts daran, dass man für seine Überzeugungen kämpfen kann, aber man kann sich den Fehler, die eigene Meinung als von Natur aus höherwertig zu betrachten, auch sparen.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: prime-pippo am 03. April 2012, 11:33:24
"Richtigkeit" innerhalb des "Konzepts der Ethik" gibt es natürlich.
Die Bewertung in "gut und schlecht" ist aber nicht objektivierbar. Es ist nicht vorgeschrieben, dass anhand ethischer Leitlinien ermittelte Ergebnisse schlecht und gut bzw. höherwertig sind.

Das Subjektivität nicht objektivierbar ist, ist banal, sonst gäbe es den Begriffsunterschied nicht. Den Fehler, den Du aber m.M. machst ist, dem Subjektiven eine freie Beliebigkeit zu unterstellen. Dem ist nicht so. Subjektivität ist letztlich eine Interpretation des Objektiven, sie ist so frei, wie Du mit einem Auto auf einer Straße fahren kannst - rückwärts, links oder rechts, in Schlangenlinien, schnell oder langsam, aber im Graben links oder rechts oder am Baum klebend gehts halt nicht weiter.

zwingenberger

Zitat
Wären diese Systeme nach Meinung der Mehrheit schlechter, könnte man sie abschaffen.

Das sieht das Grundgesetz anders.
ZitatEine Änderung dieses Grundgesetzes, durch welche die Gliederung des Bundes in Länder, die grundsätzliche Mitwirkung der Länder bei der Gesetzgebung oder die in den Artikeln 1 und 20 niedergelegten Grundsätze berührt werden, ist unzulässig.

...sagt Art. 79 Abs. 3 GG. Dazu reicht also nicht mal die verfassungsändernde Mehrheit. Bleibt die Revoluton, womit wir wieder beim Wohlfahrtsausschuss wären.

Und beispielsweise den Grundrechtskatalog als "wertfrei" zu bezeichnen, ist schon sehr schräg.


prime-pippo

Zitat von: zwingenberger am 03. April 2012, 13:37:13
Zitat
Wären diese Systeme nach Meinung der Mehrheit schlechter, könnte man sie abschaffen.

Das sieht das Grundgesetz anders.

Ich sehe das Grundgesetz als eine weitestgehend wunderbare Sache, aber es ist nicht die neue Bibel-->über jeden Zweifel erhaben ;D

Aber ok, wodurch sollte das Grundgesetz denn diesen Status verdienen?
Natürlich können und werden wir es verändern, falls das aus irgendwelchen Gründen gewollt sein sollte.


Zitat von: zwingenberger am 03. April 2012, 13:37:13
Und beispielsweise den Grundrechtskatalog als "wertfrei" zu bezeichnen, ist schon sehr schräg

Selbstverständlich ist er das von Natur aus und ohne menschliche Bewertung, aber das ist doch nicht schlimm. Er hat den Wert, der ihm beigemessen wird.


Zitat von: Dr. Ici Wenn am 03. April 2012, 12:05:14
Zitat von: prime-pippo am 03. April 2012, 11:33:24
"Richtigkeit" innerhalb des "Konzepts der Ethik" gibt es natürlich.
Die Bewertung in "gut und schlecht" ist aber nicht objektivierbar. Es ist nicht vorgeschrieben, dass anhand ethischer Leitlinien ermittelte Ergebnisse schlecht und gut bzw. höherwertig sind.

Das Subjektivität nicht objektivierbar ist, ist banal, sonst gäbe es den Begriffsunterschied nicht.
Selbstverständlich ist dies banal, ich sagte es selbst auf der letzten Seite.
Dennoch schimmert immer wieder durch, dass Leute ihre politische Meinung und ihren Weg als "objektiv gut" bezeichnen.
Dies gibt es aber nicht, es geht immer nur um Meinungen und darum, Menschen zu überzeugen.


P.Stibbons

Zitat
Selbstverständlich ist er das von Natur aus

Von Natur aus ist er gar nicht.

prime-pippo

Zitat von: P.Stibbons am 03. April 2012, 14:20:38
Zitat
Selbstverständlich ist er das von Natur aus

Von Natur aus ist er gar nicht.

So kann man es auch ausdrücken. Kommt auf das gleiche raus.....

Belbo zwei

Ich mache einen Grundwertekatalog det wertfrei wäre wenn ich ihn nicht gemacht hätte?
Sei mir nicht böse, aber das erinnert  doch stark an "alles ist Schwingung"- Philosphie der Esos.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: prime-pippo am 03. April 2012, 14:22:32
Zitat von: P.Stibbons am 03. April 2012, 14:20:38
Zitat
Selbstverständlich ist er das von Natur aus

Von Natur aus ist er gar nicht.

So kann man es auch ausdrücken. Kommt auf das gleiche raus.....

Dann wären wir aussagetechnisch auf dem Level Null. Wäre ja jetzt schön, wenn etwas mehr an Inhalt raus käme, als dass eine Kreisbahn unabhängig ihrer Richtung zu stets gleichen Punkten führt.

prime-pippo

Dann versuche ich das nochmal ;D

Zitat von mir:

ZitatDennoch schimmert immer wieder durch, dass Leute ihre politische Meinung und ihren Weg als "objektiv gut" bezeichnen.
Dies gibt es aber nicht, es geht immer nur um Meinungen und darum Menschen zu überzeugen.

P.Stibbons

prime-pippo, ich kann mir nicht helfen:

dein Diskussionsstil erinnert mich an gewisse jugendliche ADHSler ohne ausgeprägte Hypermotorik, dafür aber mit exzessiver Logorrhoe: Inhalt egal, aber nonstop gequasselt werden muss.  :taetschel:

prime-pippo

Zitat von: P.Stibbons am 03. April 2012, 14:35:36
prime-pippo, ich kann mir nicht helfen:

dein Diskussionsstil erinnert mich an gewisse jugendliche ADHSler ohne ausgeprägte Hypermotorik, dafür aber mit exzessiver Logorrhoe: Inhalt egal, aber nonstop gequasselt werden muss.  :taetschel:

Vielleicht nicht diagnostiziert? Wobei mir der Inhalt hoffentlich nicht egal ist...,

PS ich will den Thread auch nicht zerreden, aber diese Anmerkung fand ich relativ wichtig.

prime-pippo

 P.Stibbons: Mein "Gequassel" fing mit einer ganz harmlosen Frage an, die meines Wissens keiner beantworten konnte/wollte.

Vielleicht bemüht sich ja dankenswerterweise noch einer darum.

Ansonsten werde ich mich in diesem Thread wohl lieber nicht mehr äußern.....wenn mein  "Diskussionsstil" schon als pathologisch eingestuft wird.

Zitat von: prime-pippo am 01. April 2012, 23:04:31
Zitat von: Wirsing am 01. April 2012, 20:39:59
Zitat von: Dr. Ici Wenn am 01. April 2012, 16:19:26
Zitat von: Superkalifragilistisch am 31. März 2012, 23:37:49
Die Piraten verwechseln Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt mit laissez-faire und Beliebigkeit, was der schwerste zu begehende Fehler ist, wenn man den Pluralismus verteidigen möchte.

Ein ziemlich kluger Satz.

Dem schließ ich mich an.

Für nähere Erklärungen, warum genau ihr diesen Satz
für klug und richtig haltet wäre ich dankbar  8)

Was genau soll hierbei der Fehler bei der Verteidigung des Pluralismus' sein?

BTW bin bislang kein Piraten- Freund.

prime-pippo

ZitatNietzsche betont, dass es zu einer der Grundeigenschaften des Menschen gehört, sein Leben nach den individuellen Ansprüchen und Bedürfnissen zu organisieren. Aus der Natur kann dies nicht abgeleitet werden. Diese ist gegenüber den menschlichen Bedürfnissen und Wünschen neutral. Der Mensch ist daher genötigt, einen eigenen Maßstab zu schaffen, durch den erst eine Bewertung entsteht. Das Perspektivische ist eine ,,Grundbedingung des Lebens" (JGB Einleitung), weshalb man nicht den Geist oder das Gute absolut setzen kann wie Platon

Dieser Ausschnitt aus dem Nietzsche Artikel bei Wiki deckt sich ganz gut mit dem von mir Gesagten.
Das ist alles was ich sagen wollte.......

Warum man das als Geschwurbel oder krankhaftes Gequassel abqualifizieren muss .......!?

Dr. Ici Wenn

Zitat von: prime-pippo am 03. April 2012, 19:57:36
Warum man das als Geschwurbel oder krankhaftes Gequassel abqualifizieren muss .......!?

Nakomm, als krankhaft bezeichnet das doch keiner. Ist auch ok, wenn Du das so sagst. Das Nervige ist, dass das halt alles ziemliche Nullaussagen sind. Darauf sind hier halt einige allergisch, mich eingeschlossen.

prime-pippo

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 03. April 2012, 22:12:19
Nakomm, als krankhaft bezeichnet das doch keiner.

Naja, P.Stibbons hat meinen Diskussionsstil schon relativ deutlich pathologisiert.....
Aber sei es drum, ich will mich hier auch nicht künstlich über solche Dinge aufregen, eigentlich ist es ziemlich egal.

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 03. April 2012, 22:12:19
Das Nervige ist, dass das halt alles ziemliche Nullaussagen sind.

Mag simpel sein, aber keine Nullaussage.....

Ein Werturteil findet immer durch Menschen statt. Meinungen sind nicht automatisch wertvoller, nur weil sie auf einer Systematik beruhen.

Deshalb ist es schlichtweg unsinnig, Ansichten als "objektiv schlecht" zu bezeichnen.

Man muss argumentativ überzeugen, einfaches Abqualifizieren einer politischen Strömung wie der Piratenpartei als "Scheiß" ist nicht zielführend.

Gleichzeitig, und da habe ich mich verrannt, da es nicht in diesen Thread gehört, haben natürlich auch Gesetze, Ethik, Menschenrechte etc nur den Wert der ihnen beigemessen wird.