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Akademische Esoterik: Der Fall Viadrina T.1

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Begonnen von P.Stibbons, 12. Dezember 2010, 20:54:47

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Binky

Bleiben wir einmal bei den geisteswissenschaftlichen Aspekten.Warum bietet die Viadrina keine analogen Kurse für Ingenieure in alternativer Physik, Chemie, Baustatik, Materialkunde oder Elektrotechnik an?

AndreasGiesen

ZitatNehmen wir mal den Punkt "Biologische Schmerzmedizin", der eignet sich hervorragend, um unsere Kritik zu illustrieren.

Die Wortwahl suggeriert nicht unbedingt einen geisteswissenschaftlichen Zugang - so weit Zustimmung, Andreas?

Das ist ja auch ein Modul aus dem nicht-geisteswissenschaftlichen Bereich ;) Das illustriert die Grafik ja gerade, siehe Spalten-Überschriften...

AndreasGiesen

ZitatBleiben wir einmal bei den geisteswissenschaftlichen Aspekten.Warum bietet die Viadrina keine analogen Kurse für Ingenieure in alternativer Physik, Chemie, Baustatik, Materialkunde oder Elektrotechnik an?
Das wäre sicher interessant, hat aber wohl kaum die nötige Relevanz im Vergleich zur alternativen Medizin. Da würden sich vielleicht 3 Studenten für interessieren  ;D

P.Stibbons

Zitat von: P.Stibbons am 11. Juni 2012, 17:36:55
Ja, diese Graphiken kennen wir alle sattsam - auch die ursprünglichen Versionen.

Nehmen wir mal den Punkt "Biologische Schmerzmedizin", der eignet sich hervorragend, um unsere Kritik zu illustrieren.

Die Wortwahl suggeriert nicht unbedingt einen geisteswissenschaftlichen Zugang - so weit Zustimmung, Andreas?

Eben - gehen wir lieber auf die biologische Seite.

Andreas, nicht erschrecken, aber ich zeig dir jetzt mal exemplarisch, was wir hier bei Esowatch machen - und vor allem, wie.
Ich finde also das Stichwort "Biologische Schmerzmedizin" und frage mich  als Mediziner, was dieses wohl beinhaltet und vor allem, wer Modulverantwortlicher ist.

Dazu gehört, dass ich die Personen und ihre Qualifikation abkläre.

In diesem Fall finde ich heraus:

http://www.naturheilmagazin.de/nc/therapeuten/profil/Items/show/hartmut-schroeder.html

ZitatProf. Dr. Hartmut Schröder

   Professor für Sprachgebrauch und Therapeutische Kommunikation an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder): www.kuwi.europa-uni.de/de/lehrstuhl/sw/sw2/index.html
   Gründer und Vorstandsmitglied des Instituts für transkulturelle Gesundheitswissenschaften an der Europa-Universität Viadrina: www.europa-uni.de/de/forschung/institut/institut_intrag/index.html
   Direktor des Steinbeis Transfer-Instituts Therapeutische Kommunikation und integrierte Therapie an der Steinbeis-Hochschule Berlin
   Wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Instituts für Lerntherapie: www.dil-online.de
  Modulleiter und Dozent im Wahlpflichtmodul Biologische Schmerzmedizin: Klangtherapie des Masterstudiengangs ,,Komplementäre Medizin, Kulturwissenschaften und Heilkunde" an  der Europa Universität Viadrina, Frankfurt(Oder)

Werdegang:

   Studium der Sozialwissenschaften, Universität Duisburg und Universität Bielefeld
   Postgraduiertes Studium an der Staatlichen Universität Moskau
   Promotion in Linguistik an der Universität Bielefeld
   Venia legendi in Angewandter Linguistik an der Universität Joensuu in Finnland
   Professor für Angewandte Linguistik und Direktor des Instituts für Kommunikationswissenschaften an der Universität Vaasa
   Professor für Sprachgebrauch und Therapeutische Kommunikation an der Europa-Universität Viadrina
   Fort- und Weiterbildung in Katathymes Bilderleben und Imaginative Körper-Psychotherapie
   Ausbildung als Entspannungstherapeut/Entspannungspädagoge, Yogalehrer Ernährungstherapeut, Betreuer metabolic balance, Gesundheitstherapeut, Musiktherapeut/Klangtherapeut, Hypnotherapeut, Hypnocoach

Autorentätigkeit:

   Herausgeber des Blogs Integrale Heilkunst Aktuell: therapeium.de/blog-2/

Verbandsmitgliedschaften:

   Internationale Gesellschaft für Biologische Medizin e. V. (IGBM): homotox.de
   Internationale Gesellschaft für Homöopathie und Homotoxikologie e.V. (IGHH): homotox.de
   Bundesverband für Autogenes Training und Entspannungstherapie e.V.: www.batev.de
   Naturheilverein Berlin-Brandenburg e.V.
   Deutscher Hochschulverband: www.hochschulverband.de

Ehrenamtliche Tätigkeiten:

   Korrespondierendes Mitglied des Instituts für Psychosomatik und Psychotherapie, Potsdam-Babelsberg: www.ipp-potsdam.de
   Wissenschaftlicher Beirat des Instituts für Entspannungstechniken und Kommunikation: www.iek-berlin.de
   Mitglied des Beirates der Initiative Zukunft Ernährung: www.zukunft-ernaehrung.de
   Mitglied des Editorial Board der Zeitschrift Forschende Komplementärmedizin, Karger Verlag
   Vorstandsmitglied des Naturheilvereins Berlin-Brandenburg e.V. (NHVBB)

Forschungsschwerpunkte:

   Therapeutische Kommunikation, Arzt-Patienten-Interaktion
   Kulturheilkunde
   Entspannung und Stressbewältigung
   Ernährung und Prävention

Publikationen:

   Das Lachen der Kulturen. Plenarvortrag im Rahmen der 58. Lindauer Psychotherapiewochen 2008. Download unter: www.lptw.de/archiv-vortrag2008.php
   Kommunikation. In: G. Schröder (Hrsg.): Pflege von Menschen mit chronischen Wunden. Bern: Verlag Hans Huber 2011.
   Taboos around the Body. In: Lili Hernandez und Sabine Krajewski (Herausgeber): Crossing Cultural Boundaries: Taboo, Bodies and Identities. Cambridge Scholars Publishing: 2009), S. 69-80.  
   Transkulturelle Gesundheitswissenschaften: Eine kulturwissenchaftliche Neurorientierung der Medizin? In: Hartmut Schröder, Ursula Bock (Hg.): Semiotische Weltmodelle. Mediendiskurse in den Kulturwissenschaften. Festschrift für Eckhard Höfner zum 65. Geburtstag. (= Semiotik der Kultur/ Semiotics of Culture, Bd. 8). Münster 2010. S. 517-529.
   Rudolf Virchow und die transkulturellen Gesundheitswissenschaften. Grußwort zum Symposium Neue Beiträge zur Virchow-Forschung aus Anlass des 70. Geburtstags von Prof. Dr. Christian Andree. In: Rudolf Virchow. Sämtliche Werke. Abt. V - Virchowiana - Materialien und Dokumente. Herausgegeben von Christian Andree. Band V,1: Neue Beiträge zur Virchow-Forschung. Festschrift zum 70. Geburtstag von Christian Andree. Mit einem Anhang "Editionen in der Wissenschaftsgeschichte". Herausgegeben von Ingo Wirth. 2010. S. 1-11.
   Theoretische Aspekte der Arzt-Patienten-Interaktion. In: Der gute Arzt aus interdisziplinärer Sicht. Ergebnisse eines Expertentreffens. Essen 2010. S. 93-117.
   Akademische Qualitätssicherung der Komplementärmedizin: Zwischen Reglementierung und Selbstregulation. In: Forsch Komplementmed 2010, 17:61–62.

Also ein Linguist mit irgendwelchen psycho-und körpertherapeutischen Zertifikaten unklarer Art leitet (oder leitete) das Modul Biologische Schmerzmedizin.

Kathatymes Bilderleben kenn ich - geht auf den Psychoanalytiker Leuner zurück, in dessen Vorlesung ich u.a. gesessen bin.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hanscarl_Leuner

Musiktherapie kenn ich auch gut  - ist eigentlich (zumindest war das bis vor kurzem noch so - in Westdeutschland zumindest) ein Aufbaustudium, welches ein abgeschlossenes Musikhochschulstudium voraussetzt und dann über mehrere Semester (je nach Uni etwas unterschiedlich geartet) eine therapeutische Grundkompetenz für unterschiedliche Settings vermittelt.
Finde ich beides nicht bei Schröder.

Dafür weiß ich, dass er exquisite Seminare auf Kos und La Gomera angeboten hat (über die wir hier im Forum gewitzelt haben, weil wir es so dreist fanden).

Er arbeitet mit Klangschalen und Körpertambura und setzt damit seine "Patienten" starken Obertonschwingungen und Vibrationen aus, welche im schlimmsten Fall eine Psychose auslösen können.

Und dies alles ohne eine seriöse psychotherapeutische Qualifikation (die nämlich von einer Psychotherapeutenkammer akkreditiert ist).

http://www.oberberg-stiftung.de/veranstaltungen/events/seminar-klaenge-und-gesundheit-einfuehrung-mit-selbsterfahrung.html

http://www.deutz-klangwerkstatt.de/Deutz_KlangWerkstatt_Kurstermine_2012.pdf

Andreas, das macht mich mächtig zornig!

Allein solche Fundstücke rechtfertigen eine offensive Aufklärung der Öffentlichkeit über esoterische und pseudomedizinische Praktiken, die sich zu allem Unglück auch noch einen akademischen Talar umhängen wollen.

So weit verständlich?


Dr. Ici Wenn

Zitat von: AndreasGiesen am 11. Juni 2012, 17:50:34
Das ist nur teilweise OT, da das meine Einstellung zur Kombination von Schulmedizin und geistigen Elementen
untermauert, die ich oben beschrieben habe, aus meiner eigenen Erfahrung. Ich brauche beides, um zu leben.    

Andreas, das ist ev. ein Missverständnis. Hier lobt keiner das moderne medizinische System über den Klee, genug hier haben auch praktische Erfahrung und wissen, was da so alles schief laufen kann. Und dass man als Mensch auch "geistige" Hilfe und Elemente braucht - keine Frage. Und irrational sind wir auch alle - zumindest auf bestimmten Gebieten.
Vielleicht hilft es, mal über die Entstehungsgeschichte der Wissenschaft zu reflektieren. Sie ist ja als mächtiges Werkzeug nur deswegen entstanden, weil mal ein paar kluge Leute gemerkt haben, wie einfach es ist, sich selber zu bescheißen in der Annahme von Ursache und Wirkung. Unser Hirn arbeitet lösungs- nicht erkenntnisorientiert.

Was an der Viadrina gerade mächtig schief läuft ist dies: Ein Herr Walach z.B. betrachtet Wissenschaft nicht mehr als ergebnisoffenes Werkzeug, sondern er hat eine feste Überzeugung, die er mit wissenschaftsoiden Methoden belegen will. Es ist eine Falle, in die schon viele getappt sind. Nur, wenn sowas an den Unis Einzug hält, dann gute Nacht.  

AndreasGiesen

ZitatSehe ich nicht so. H. ist nur ein Beispiel. Es werden ja auch andere Sachen gelehrt, die ebenso in einem völligen Widerspruch zu modernen Erkenntnissen stehen. Z.B. Ayurveda. Da gilt dann ein massiv schwermetallhaltiger Cocktail aus Käutern, Quecksilber und Blei als "gesund". Ich spare mir weitere Aufzählungen, möchte aber noch bemerken, dass sich diese diversen Lehren selbst in einem völligen Widerspruch in der Ansicht über die Funktionalitäten des Menschen befinden.
Also ich sehe bei Ayurveda genau so einen Bedarf an Ausmistung und Differenzierung, wie das bei der modernen TCM auch schon geschieht und geschehen ist. Nicht alles, was Ayurveda als Erfahrungslehre beinhaltet, taugt, aber vieles ist es auch wert angeschaut und übernommen zu werden. Übrigens ist Ayurveda bisher nur geplant und wird nicht gelehrt.

ZitatAber dieser Doppeldenk des Postmodernalismus ist en vogue, man konstruiert aus Widersprüchen ein typisch esoterisches "oben wie unten", missbraucht Methoden und Terminologien aus Physik und Mathematik um wortreich aber nichtssagend eine Einheit von Allem zu postulieren damit es dann doch irgendwie und -wo zusammengeht. Herr Wallach ist darin Meister, indem er ja als Psychologe auch schon die Quantenphysik bemüht. So funktioniert Wissenschaft aber nicht. Das ist narratives fabulieren. So funktioniert Quacksalberei.
Quacksalberei ist etwas erst dann, wenn man weiss, dass es nicht wirkt, aber trotzdem versucht, gegen Geld jemand damit zu heilen. Die schwache Quantentheorie ist eine Idee, an der geforscht wird, keine Methode, die gelehrt wird. Das finde ich wichtig zu unterscheiden.

Und gegen Interdisziplinarität für die Entwicklung neuer Denkmodelle kann man doch eigentlich nichts haben, schon die Frankfurter Schule versuchte das wieder mehr in den Vordergrund zu bringen. Hier ist lange nicht ausgeforscht; aber man kann nicht erwarten, dass jemand sich bis ins Detail in allen Disziplinen auskennt, die er für neue Ideen heranzieht. Wenn die Leute vom jeweiligen Fach korrigieren, konstruktiv kritisierenden zuarbeiten, um einem Ziel näher zu kommen (belegen oder widerlegen), wäre das sicher eine neue Stufe wissenschaftlicher Effektivität.

ZitatSie ist nicht wirksam. Dazu gibt es nun wirklich genügend Studien seit 200 Jahren. Manche Menschen GLAUBEN, dass sie wirksam war/ist, weil sie den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität nicht beachten.
Es gibt eben auch genügend ernsthafte Studien, die die Wirksamkeit belegen, die werden nur gerne von den Kritikern ignoriert ;)  


ZitatDie Frage ist obsolet, bei etwas, das nicht wirkt nach Ursachen zu fragen, ist Zeitverschwendung.
S.o. Wenn die Ergebnisse nicht einheitlich sind, ist weitere Forschung eben gerade angesagt...

Zitat> Für mich persönlich ist Homöopathie nichts, aber ich kenne viele, die gesundheitlich sehr davon profitiert haben. <

Anekdotisches führt halt auch nicht weiter. Ich kenne einige, bei denen H. zum vorzeitigen Tod geführt hat, weil z.B. eine ernsthafte Erkrankung viel zu spät wirklich behandelt wurde. Die Leichen der Homöopathen sieht man nicht - die liegen im Krankenhaus. Da macht man sich die Hände nicht schmutzig, wenns ernst wird.
In der Heilkunde führt nur das weiter, was hilft. Dazu gibt es die Ansätze der Erfahrungsmedizin und die wissenschaftliche Ebene. Das "anekdotische" in der Wirksamkeit ist offensichtlich ausgesprochen konsistent...

Wenn es dogmatische Homöopathen gibt, die über das Ziel hinaus schiessen, und generell gegen Impfung sind, oder meinen man könne mit Homöopathie akute Sachen heilen, dann finde ich das in etwa so daneben, wie Hamer und seine "Germanische Neue Medizin"... Ich war mal bei einer Homöopathin und habe - nichtmal wegen einer akuten, sondern wegen einer chronischen Krankheit - um Behandlung gebeten. Erstmal habe ich mir eine halbe Stunde anhören müssen, was ich alles erstmal medizinisch abklären und ausschliessen müsste, und dann hat sie mich weggeschickt. Sie war Ärztin und Homöopathien. Das war zwar persönlich enttäuschend, aber auf einer anderen Ebene beeindruckend und für mich heute beispielhaft dafür, wie es sein müsste. Und solche Ärzte sind das Ziel des Studiengangs; nicht reine Homöopathen, sondern echte Mediziner, die nur da, wo es wirklich angemessen ist, zur Homöopathie greifen - und in der Lage sind, zu unterscheiden, wann das der Fall ist und wann nicht.

Ist vielleicht ein wenig eine Retourkutsche, aber nach den vielen Menschen, die durch ärztliche Fehler sterben oder krank werden, fragt hier im Vergleich leider keiner. Ich bin sicher das ist im Prozentsatz mehr, als bei Behandlungs-Fehlern im alternativen Bereich.    


ZitatWie läuft das denn mit dieser Information konkret ab? Wenn ich z.B. eine bakterielle Herzmuskelentzündung habe, wie werden da die Bakterien informiert, dass sie jetzt gefälligst aufzuhören haben?
Wie läuft das denn mit dieser Information hier im Forum konkret ab? Wie übertragen sich die Worte, die ich hier schreibe, in Dein Gehirn? Welche Erreger werden da übertragen? ;)

ZitatEs gibt keine Schulmedizin.
Haarspalter  ;D Es gibt auch keine "Esoterik" - ich verwende das im umgangssprachlichen Sinne, um eine Unterscheidung zu kommunizieren. Ich glaube im Hinterkopf haben wir das doch alle, oder?

Zitat"Alternative Medizin" kann also chronische Erkrankungen heilen, welche die moderne Medizin nicht kann? Gibts da Belege? Also jenseits von Anekdoten?

Anekdoten in Häufung können Grundlage einer qualitativen Forschung sein, da könnte die Geisteswissenschaft der Naturwissenschaft als Inspiration dienen ;) Die Fälle, wo alternative Medizin bei von der etablierten Medizin als chronisch eingestuften Krankheiten geholfen hat, sind nicht selten. Wichtiger ist aber der Aspekt, dass alternative Methoden die medizinische Behandlung ergänzen und abrunden können, sowie Nebenwirkungen abmildern. Gerade in der Krebstheraphie hat sich das ja bereits etabliert.

Und in der Prävention, da hat die etablierte Medizin bisher kaum was zu bieten, weil sie ja auf dem Ansatz beruht, etwas, das schon kaputt ist, zu reparieren. Aber ein Auto versuche ich ja auch im voraus, gesund zu erhalten. Wenn ich schon in die Werkstatt muss, ist es zu spät, das Öl zu wechseln. Dass dann der Mechaniker einen Lachanfall kriegen würde, wenn jemand meint, man könne das Auto mit frischem Öl heilen, ist verständlich. Das macht den Wert von frischem Öl zum richtigen Zeitpunkt bevor etwas kaputt geht aber nicht zunichte...  

P.Stibbons

Zwischendrin etwas Recherche und dox

Geriet mir grad in die Finger auf der Suche nach aktuellen Schröder-Quellen  ;D


http://www.biogesellschaft.de/cms/docs/doc61155.pdf

Zitat
Wie läuft das denn mit dieser Information hier im Forum konkret ab? Wie übertragen sich die Worte, die ich hier schreibe, in Dein Gehirn?

Tja, die Beantwortung dieser Frage setzt erhebliche Grundkenntnisse in Sinnesphysiologie und Neurophysiologie voraus - zumindest ein Wissen über die beteiligten Schaltkreise, den Arbeitsspeicher, die Filterfunktionen, Neurotransmitter etc.

Hast du diese Kenntnisse, Andreas? - Sonst betrachte ich diese Frage als rein rethorisches Manöver



edit:

ZitatUnd in der Prävention, da hat die etablierte Medizin bisher kaum was zu bieten, weil sie ja auf dem Ansatz beruht, etwas, das schon kaputt ist, zu reparieren.

Blödsinn!

Das ist Hüther-Sprech.

Impfungen zum Beispiel sind präventiv.
Vorsorgeuntersuchungen ebenfalls.

Anleitung zu gesunder Ernährung und vernünftigem , den konkreten gesundheitlichen Gegebenheiten angepasstem Ausdauertraining etc gibt es bei jedem guten Hausarzt.

Prophylaxe und Prävention hinsichtlich physiologischer Körperhaltung, sinnvoller Übepraxis, Entspannungsverfahren usw. gibt es für Musiker, Performing Artists: Sportmedizin etc pp.





AndreasGiesen

ZitatWas an der Viadrina gerade mächtig schief läuft ist dies: Ein Herr Walach z.B. betrachtet Wissenschaft nicht mehr als ergebnisoffenes Werkzeug, sondern er hat eine feste Überzeugung, die er mit wissenschaftsoiden Methoden belegen will. Es ist eine Falle, in die schon viele getappt sind. Nur, wenn sowas an den Unis Einzug hält, dann gute Nacht.
So erlebe ich ihn nicht, ich kenne ihn ja nun natürlich über die Arbeit persönlich....
Die Forschung ist ergebnisoffen, soweit ich das mitbekomme, und ich finde sie
hochinteressant. Natürlich versucht jeder, seine Ideen und Überzeugungen zu
belegen, ich glaube, da kann sich kein Wissenschaftler von frei machen. Hier
wird es nur schwierig, weil disziplinäre Grenzen überschritten werden und
Bruchstücke aus verschiedenen Disziplinen versuchsweise eingebaut werden...

Wenn man aber sieht, dass das Ergebnis eine Bereicherung des Gesundheits-
denkens der Gesellschaft wäre durch Elemente, wo es in erster Linie um die
Aktivierung der Selbstheilung geht - durch Methoden, die man nicht kaufen
kann, sondern die, wie die Atmung, jedem von uns zur Verfügung stehen, in
jedem bewussten Moment des Lebens, dann kann er mit den Ergebnissen
kein goldenes Ei gewinnen, aber die Pharmaindustrie hätte womöglich was
zu verlieren....

AndreasGiesen

ZitatTja, die Beantwortung dieser Frage setzt erhebliche Grundkenntnisse in Sinnesphysiologie und Neurophysiologie voraus - zumindest ein Wissen über die beteiligten Schaltkreise, den Arbeitsspeicher, die Filterfunktionen, Neurotransmitter etc.

Hast du diese Kenntnisse, Andreas? - Sonst betrachte ich diese Frage als rein rethorisches Manöver
Ich habe ansatzweise durchaus eine Vorstellung davon, das war keine reine Rethorik. Mein Punkt ist, in Erwiderung auf Deine Aussage, dass es andere Formen der Informationsübertragung gibt, als physikalische Informationsträger, z.B. Wellen (Klang oder Licht), die dann über verschiedene Wege transportiert werden. Ich glaube nicht, dass wir alle Formen der Informationsübertragung schon kennen, oder das Ausmaß bestimmter Möglichkeiten ganz erforscht und begriffen haben. Wer weiss, wie Quanten Information in Echtzeit austauschen? Was hat das möglicherweise für Konsequenzen für unser Denken und handeln in verschiedenen Bereichen? Ich finde die Fragestellung hochinteressant.

Klangtherapie und Musiktherapie sind zwei verschiedene Dinge. Bei der Klangtherapie geht es um Schwingungen und Wellen, die sich übertragen und - wie und was genau wäre zu erforschen - etwas im Körper auslösen. Wenn es möglich ist, Gehirnwellen durch analoge oder resonierende Frequenzmuster zu beeinflussen, warum nicht auch andere Informationsprozesse im Körper. Abgesehen davon, dass jede Entspannungstherapie ursächlich stresslösend und damit präventiv wirksam ist.  

P.Stibbons

ZitatWenn man aber sieht, dass das Ergebnis eine Bereicherung des Gesundheits-
denkens der Gesellschaft wäre durch Elemente, wo es in erster Linie um die
Aktivierung der Selbstheilung geht - durch Methoden, die man nicht kaufen
kann, sondern die, wie die Atmung, jedem von uns zur Verfügung stehen, in
jedem bewussten Moment des Lebens, dann kann er mit den Ergebnissen
kein goldenes Ei gewinnen, aber die Pharmaindustrie hätte womöglich was
zu verlieren....


Euphemistisch ausgedrückt ist das.
Wer 10 000 Euronen für seinen "CAM-Master" auf den Tisch blättert, der will auch entsprechend damit verdienen.

Und eine ganze Alternativmedizin-Branche steht im Hintergrund bereit:

http://www.ars-medendi-gmbh.de/blog/

P.Stibbons

Andreas, du liest nicht genau - oder du lenkst ab.

Mein Hauptpunkt war:

Schröder ist weder Musiker, noch Mediziner noch Psychotherapeut.
Zitat
Mein Punkt ist, in Erwiderung auf Deine Aussage, dass es andere Formen der Informationsübertragung gibt, als physikalische Informationsträger, z.B. Wellen (Klang oder Licht), die dann über verschiedene Wege transportiert werden.

Ist irrelevant, da uns die Neurowissenschaften schon sehr viel mehr über die Prozesse der Signalaufnahme, -leitung  und -verarbeitung erklären und demonstrieren können als du (und leider auch der Rattenhirnforscher Gerald Hüther ) dir träumen lässt.

AndreasGiesen

10.000 € sind für einen berufsbegleitenden Masterstudiengang nicht ungewöhnlich, man muss bedenken,
dass damit der gesamte Lehrbetrieb über mindestens 2 Jahre unabhängig finanziert werden muss. Es
reicht mal so gerade...

Wenn ich mir anschaue, was man teilweise für Wochenendseminare in manchen Bereichen zahlt - mehrere
1000 Euro für ein Wochenende! Dann ist das eigentlich recht günstig. Rechne das mal auf den Monat runter
und die Zahl der in Blockseminaren abgeleisteten Stunden...


Was die Informationsübertragung angeht, Du hast keine Ahnung, was ich mir träumen lassen kann ;)
Je mehr das erforscht wird, umso besser... Über die Ergebnisse in dem Bereich werden wir uns in nicht
allzu langer Zeit noch wundern, da bin ich sicher...

AndreasGiesen

ZitatSchröder ist weder Musiker, noch Mediziner noch Psychotherapeut.
Da es nicht um Musiktherapie geht, sind Punkt 1 und 3 schonmal hinfällig...

Um Entspannungstechniken (Klangtherapie) anzuwenden oder zu lehren muss
man auch kein Mediziner sein. Die Basis der Kritik entzieht sich mir daher....

Dass Entspannung einer der wichtigsten Faktoren in der Schmerztherapie ist,
ist nun auch hinreichend erforscht und anerkannt. Da ich es mit Nervenschmerzen
(Polyneuropathie) zu tun habe, kann ich das nur bestätigen. Erklärung ist die
gleiche wie oben: wo die Medikamente ihre Grenzen haben, lässt sich der Schmerz
durch die richtige Geisteshaltung nicht nur besser ertragen, sondern tatsächlich
abmildern: Die Geisteshaltung - ge-nervt und ängstlich, oder entspannt und
positiv gestimmt - beeinflusst direkt die Neurotransmitter, was die Verarbeitung
der Schmerzreize verändert.

Und wenn man mit Klangtherapie eine hinreichende Entspannungserfahrung
als positive Referenzerfahrung vermitteln kann, die man auch Zuhause mit einfachen
Mitteln wiederholen kann, dann weiss ich nicht, was es daran zu kritisieren gäbe.

P.Stibbons

ZitatWas die Informationsübertragung angeht, Du hast keine Ahnung, was ich mir träumen lassen kann Zwinkernd
Je mehr das erforscht wird, umso besser... Über die Ergebnisse in dem Bereich werden wir uns in nicht
allzu langer Zeit noch wundern, da bin ich sicher...

Na, bleib mal auf dem Teppich!
Bzw belies dich erst mal - z.B. hier:

http://www.scilogs.de/blogs/blog/graue-substanz/2012-06-04/syntax-im-vogelgesang-und-kollisionsvermeidung-der-heuschrecken

Mit Sprechblasen kommst du bei mir nicht weit.
Die Neurowissenschaften arbeiten übrigens universitär mittlerweile im Verbund.
Und jemand wie Gerald Hüther ist in diesen Kreisen völlig unbekannt - was das bedeutet für die, die ihn gern und viel im Munde führen, dürfte deutlich genug angedeutet sein.

http://nwg.glia.mdc-berlin.de/de/

http://www.exzellenz-initiative.de/goettingen-neurosciences-molecular-biosciences

Truhe

Zitat von: AndreasGiesen am 11. Juni 2012, 18:28:21
ZitatWas an der Viadrina gerade mächtig schief läuft ist dies: Ein Herr Walach z.B. betrachtet Wissenschaft nicht mehr als ergebnisoffenes Werkzeug, sondern er hat eine feste Überzeugung, die er mit wissenschaftsoiden Methoden belegen will. Es ist eine Falle, in die schon viele getappt sind. Nur, wenn sowas an den Unis Einzug hält, dann gute Nacht.
So erlebe ich ihn nicht, ich kenne ihn ja nun natürlich über die Arbeit persönlich....
Die Forschung ist ergebnisoffen, soweit ich das mitbekomme, und ich finde sie
hochinteressant. Natürlich versucht jeder, seine Ideen und Überzeugungen zu
belegen, ich glaube, da kann sich kein Wissenschaftler von frei machen.


Wissenschaftler stellen eine Hypothese auf und versuchen diese dann zu widerlegen. Wer nur Belege für seine Ideen sucht, der ist voreingenommen und nicht daran interessiert herauszufinden, ob er vielleicht falsch liegt.