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Christ sein ist praktisch

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Begonnen von Wazir, 24. Februar 2010, 11:50:30

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amphibol

Das wird im allgemeinen aber etwas anders gesehen. Auch Fettschrift ist sparsam einzusetzen.

Das sollte doch besonders für jemanden wie Wazir, der selber gerne anderen ihre Schreibweisen vorhält, zu verstehen sein, oder? Was sollte denn da an seinem Text hervorgehoben sein? Hätte sich der Sinn ohne die Fettschrift merklich verändert?

Ich denke, nein.

Wir sollten jetzt mal langsam von den moralisch hohen Rössern wieder herabsteigen.

Wazir

Zitat von: Detritus am 25. Februar 2010, 15:37:44Fettschrift in Foren hat oft die selbe Bedeutung wie Schreien. Warum also verwendest du so oft die Fettschrift?
Smilies haben in Foren oft dieselbe Bedeutung wie "Dämlicher Schreiber".
Warum werden so oft Smilies verwendet?
Was soll das?
Ich bin kein notorischer und dogmatischer Kleinschreiber, gegen die ich gute Gründe angeführt habe.

Also: Ich nutze die Möglichkeit der Fettschrift, um meinen Stil deutlich zu machen, damit schnelle Leser sich nicht durch ungeordneten Wust durcharbeiten müssen.

Klarer?

Wazir

Zitat von: Hlodyn am 25. Februar 2010, 15:53:26
Wazir, ich verstehe nicht worauf du hinaus willst. Wäre es weniger schlimm, wenn er nach dem Töten nicht gebetet hätte? Bist du allgemein gegen den Afghanistaneinsatz?
Evtl. um deutlich zu machen, dass er ein schlechtes Gewissen hat? Dass er trotz des schrecklichen Krieges ein Mensch geblieben ist? Hätte ein Atheist gesagt: "Danach hatte ich albträume etc." Fändest du das besser?
Was ist daran nicht zu verstehen?
Er erwähnt eine private Sache plakativ öffentlich, findet dadurch sogar bei Eso-Watschern Anerkennung.
Darum geht es mir, dass die BRD aus dem laizistischen Stand wieder in einen religiös argumentierenden Stand gerät.

Und die Mehrheit, sogar bei EsoWatch, macht mit.

Christ sein   -und das auch in prekären Situationen öffentlich erwähnen-  ist praktisch.

Natürlich bin ich außerdem gegen den Afghanistan-Einsatz.
Ich bin ja vernünftig.

Das geht schief.
Wie immer schon.
Käßmann hat recht.

amphibol

Interessant, wie sich manche in genau das verwandeln, was sie zu bekämpfen vorgeben.

WikiSysop

Zitat von: Wazir am 25. Februar 2010, 16:34:49
Natürlich bin ich außerdem gegen den Afghanistan-Einsatz.
Ich bin ja vernünftig.

Das geht schief.
Wie immer schon.
Käßmann hat recht.

Das ist die selten ausgesprochene Grundprämisse vieler Deutscher: Gewalt geht immer schief. Das ist ein Irrtum. Die Hunnen sind mit Gewalt gestoppt worden, die Türken vor Wien von einem tapferen Polen, die Mogadischu-Geiselnehmer von der GSG9 etc etc.

Wazir

Zitat von: WikiSysop am 25. Februar 2010, 16:46:231. Das ist die selten ausgesprochene Grundprämisse vieler Deutscher: Gewalt geht immer schief.
2. Das ist ein Irrtum.
3. Die Hunnen sind mit Gewalt gestoppt worden, die Türken vor Wien von einem tapferen Polen, die Mogadischu-Geiselnehmer von der GSG9 etc etc.
1. So?
2. Hab ich das gesagt?
3. Es geht nicht um Mogadishu.
Es geht um Afghanistan. (Stilmittel, nicht Schreien)

Da klappt das nicht.


Und eigentlich geht es um das merkwürdige Wiedererstarken des stolzen Betonens des "Christseins", das wir in den 70ern bei den Amis belächelt haben und das jetzt in der BRD fröhliche Urständ feiert.



amphibol

Käßmann hatte sogar Vorbehalte gegen den alliierten Einsatz im WKII, schon vergessen?

Ich bin kein Kriegstreiber, aber wird sollten uns auch nicht vor Friedfertigkeit selber in die Tasche lügen. Es gibt Typen, die gehören gestoppt. Und ja, dazu kann gegebenenfalls Gewalt das Mittel der Wahl sein.

Sysop hat ja schon ein paar Beispiele gebracht.

Wazir

Zitat von: Detritus am 25. Februar 2010, 16:55:41Käßmann hatte sogar Vorbehalte gegen den alliierten Einsatz im WKII, schon vergessen?
Sysop hat ja schon ein paar Beispiele gebracht.
Ich hab mit Frau Käßmann nichts am Hut.
Sie hat sich einen bescheuerten Beruf ausgesucht und hat komisch-religiöse Ansichten, die offensichtlich mit 1,54 Promille leichter zu verarbeiten sind.
Wenn Käßmann die eine Ansicht hat, muss ich nicht die gegenteilige haben.
Wenn Hitler seine Fischdose mit nem Öffner aufgemacht hat, muss ich sie nicht mit den Zähnen aufbeißen.

Sysops Beispiele sind grottenschlecht und mit Afghanistan nicht vergleichbar.

Shrike

Hm, Sysop, die GSG9 in Mogadischu war ein Polizeieinsatz, ein Pole gegen die ganzen Türken, bei der Schlacht auf dem Kahlen Berg, finde ich stark übertrieben. Krieg, als Gewalt, die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln hat sich nie ausgezahlt. Alle Erorberer haben dann irgendwann die Kultur der Eroberten übernommen und es wird langsam Zeit anzuerkennen, dass die Menschheit erwachsen werden sollte. Und nicht nach den Prämissen, was macht unser Öl unter arabischen Sand, Gewaltpolitik betreibt.
Ausserdem, wenn Gewalt sein muss, dann soll man es so benennen, nicht von einer Entwicklungshilfe sprechen, bei der man mit Bomben Brunnen bohrt und wenn man dann ein paar Zivilisten den Arsch weggesprengt hat, sagen sorry, wrong time, wrong place, wrong people. Und es ist völlig egal ob das nun von einem Taliban erledigt wird, einem betenden deutschen Offizier oder einem atheistischen Ignoranten. Tot ist tot. Ist der betende deutsche Offizier Kathole hat er Glück, ego te absolvo, bis zum nächsten Mal.
Diese Verlogenheit unserer Spitzenpolitiker lässt  deutsche Soldaten, die sich im Staatsauftrag  am Hindukusch herumtreiben, und dabei mal  ein paar unzivilisierte, muselmanische Barbaren massakrieren,  in Deutschland von den Anwälten  jenes Staates angeklagen. Das ist bigott.
Und die deutsche Demokratie muss eben nicht am Hindukusch verteidigt werden, sondern hier, und die ganze Lügerei macht unsere Demokratie fragwürdig.

poochiee

Zitat von: shrike am 25. Februar 2010, 17:01:47... Tot ist tot. Ist der betende deutsche Offizier Kathole hat er Glück, ego te absolvo, bis zum nächsten Mal...

Glaubst du diesen Stuss eigentlich tatsächlich den du hier über die christliche Religion erzählst? Als Katholik kann man den größten Dreck am Stecken haben und mal kurz beten und alles wird gut... ach es muss herrlich sein ein so einfaches Weltbild zu haben. Man muss nie nachdenken...

poochiee

Ps. Nein ich bin kein gläubiges Schäflein sondern selbst Atheist... allerdings mit Toleranz und Gehirn.

Wazir

Nein, ich wurde nicht angesprochen.
Nein, ich bin kein Religiot, auch sonst kein Schäflein.
Nein, ich halte Toleranz nicht für eine blind anzuwendende Tugend.
Nein, ich halte Toleranz und Gehirn nicht für ein Junctim. Es geht auch ohne.

Shrike

ZitatNein ich bin kein gläubiges Schäflein sondern selbst Atheist... allerdings mit Toleranz und Gehirn.

Bei letzterem habe ich ganz erhebliche Zweifel. Gutmenschentum ist eben nicht jedermanns Sache.

Wazir

Zitat von: poochiee am 25. Februar 2010, 17:27:35Als Katholik kann man den größten Dreck am Stecken haben und mal kurz beten und alles wird gut... ach es muss herrlich sein ein so einfaches Weltbild zu haben.
Wenn es nicht so ist: Warum dann beten?

Wenn es so ist: Warum dann das Beten öffentlich verkünden wie eine  -etwas entgleiste-  Entschuldigung oder Erklärung?

Christ sein ist praktisch.

Wozu sonst der Eid der Abgeordneten?

Windle Poons

Nun ich weiß nicht, ob ich hier etwas falsch verstanden habe, aber im Grunde geht es hier mittlerweile doch mehr und mehr um eine ethische Diskussion. Natürlich kann man sich darüber beklagen, daß ein Offizier seinen Glauben in der Öffentlichkeit bekennt. Nur ist es m.e. so, daß jeder das Recht auf seinen privaten Glauben hat. Das wird dann problematisch, wenn jemand einerseits sein gesamtes Streben auf diesen ausrichtet, andere Glaubenssysteme nicht tolerieren kann oder andere Gründe als die Erfüllung des eigenen Spiritualitätsbedürfnisses (z.B. Machtinteressen oder finanzielle Vorteilsnahmen) hat. Aus den Äußerungen des besagten Offiziers läßt sich in meinen Augen nur erkennen, daß das Geschehene ihn belastet und betrübt und das dies seine Art ist damit umzugehen bzw. das zu verarbeiten. Nicht´s verwerfliches in meinen Augen.
Was die Diskussion über für und wieder Gewalt angeht, so droht diese auf eine unsachliche Schiene abzugleiten. Fakt ist, daß Gewalt durchaus eine Option ist, sich durchzusetzen. Vergessen wird aber in dem Zusammenhang häufig, daß die Ausübung von Gewalt zu Nebenerscheinungen führt. Die Frage ob sich Gewalt lohnt muß daher in jedem Fall neu gestellt werden und eine Bewertung im Nachhinein ist natürlich auch nur bedingt objektiv. Eine Debatte zur Beantwortung dieser Frage darf allerdings nicht Informationen verschweigen. So ist das aber halt leider selten, da Polemik eher dazu geeignet ist, Macht/Einflußinteressen zu erfüllen (s.a. Arthur Schopenhauers eristische Dialektik). Eine differenzierte Debatte wird meistens zwangsläufig dazu führen, daß am Ende die Gewißheit steht, daß es keinen richtigen Weg, sondern nur den Weg des wahrscheinlich kleinsten Übels gibt. Und da wir leider alle anfällig dafür sind einfachen und klaren Weltanschauungen zu verfallen, ist eine solche Debatte kaum führbar. Das ist sicherlich auch mit ein Grund, warum die Esoszene immer stärker zu werden droht. Wir erkennen, daß vieles sich komplizierter darstellt, als wir es uns wünschen. Die klassischen Religionen verlieren durch das Verharren in alten Ritualen und Ansichten Anhänger, die aber weiterhin genau dieses Bedürfnis erfüllt haben wollen. Offizielle Stellen/Organe verlieren selbstgemachterweise häufig Teile ihrer Glaubwürdigkeit. Bleibt für viele halt nur noch die Flucht in andere Weltanschauungen. Statt sich hier gegenseitig anzugehen, sollte das Hauptaugenmerk derer, die hier diskutieren vielleicht eher darin liegen, diejenigen, die diese Entwicklung zur persönlichen Vorteilsnahme nutzen zu erkennen und anzuprangern. Auch sollte der Tolerazgedanke in diesem Forum durchaus etwas intensiviert werden.    

Hlodyn

ZitatAus den Äußerungen des besagten Offiziers läßt sich in meinen Augen nur erkennen, daß das Geschehene ihn belastet und betrübt und das dies seine Art ist damit umzugehen bzw. das zu verarbeiten. Nicht´s verwerfliches in meinen Augen.
Genauso sehe ich das auch!