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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Smalltalk => Thema gestartet von: Wazir am 24. Februar 2010, 11:50:30

Titel: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 24. Februar 2010, 11:50:30
Zitat von: Oberst Klein..Als Mensch und Christ habe er sich seine Entscheidung nicht leicht gemacht.
Nach dem Angriff sei er erst einmal in die Kapelle des Lagers gegangen und habe gebetet...
Das finde ich sehr praktisch, besonders am Hindukusch.
Vielleicht sollte die ach so süüße Labertasche aus Hannover das auch machen, oder ist Klein von der anderen Fraktion?
http://www.sueddeutsche.de/politik/905/504121/text/5/ (http://www.sueddeutsche.de/politik/905/504121/text/5/)
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Roland K. am 24. Februar 2010, 12:15:25
Es wird in der Debatte stets behauptet, dass "unschuldige Zivilisten" getötet worden sind. Dies muss man meiner Ansicht nach relativieren.

Die Taliban sind Teilzeitsoldaten. Mal ziehen die Patriarchen der Familien, unterstützt von männl. Kämpfern ab ca. 13, für einige Monate in den Krieg, mal sind sie wieder Bauern. Bekanntlich haben die Eroberer der Lastwagen und Mörder der Fahrer, als sie im Sand stecken geblieben waren, befreundeten Familien erlaubt, den Kraftstoff zu entnehmen. Die "unschuldigen Zivilisten" waren also zumindest mit den Taliban befreundet, einige unter den Zivilisten hatten sich sicherlich auch schon als Soldat betätigt und machten zur Zeit nur ein kleines Päuschen.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 24. Februar 2010, 12:31:05
Zitat von: Roland K. am 24. Februar 2010, 12:15:25...Es wird in der Debatte stets behauptet, dass "unschuldige Zivilisten" getötet worden sind. Dies muss man meiner Ansicht nach relativieren...
Für einen echten Christen ist das doch egal, Roland.
Immerhin verteidigt er doch irgend etwas Strucksches am Hindukusch.
Erst bombt er, dann erschrickt er, dann betet er.

Und gut isss.

Und die süüße Labertasche kann nichts dafür, wie der Spiegel heute beweist:
http://www.spiegel.de/spam/ (http://www.spiegel.de/spam/)
Woher sollte sie wissen, dass das sooo schnell passiert?
Halt zu effektiv gebetet?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Roland K. am 24. Februar 2010, 12:58:02
Ich verstehe im Moment nicht, worauf Du hinauswillst. Willst Du Dich wirklich für die Taliban einsetzen?

http://www.rawa.org/rules_de.htm

Für mich sind bei diesem Angriff aktive Taliban, pausierende Taliban und Freunde der Taliban in einem erbittert geführten Bürgerkrieg während einer Kampfhandlung ums Leben gekommen. Was hättest Du denn in der Position von Oberst Klein unternommen?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 24. Februar 2010, 14:34:03
Zitat von: Roland K. am 24. Februar 2010, 12:58:02Was hättest Du denn in der Position von Oberst Klein unternommen?
Gemordet, danach gebetet.  
Danach hätte ich mir vielleicht die üblichen christlichen 1,54 Promille reingedrückt.
Das macht, folgt man der christlichen Presse, das Christsein in hoher Position so süüß und so menschlich.
Auch  -und gerade-  im Phaeton.

Ich bin aus gutem Grund nicht in der Position von Oberst Klein.
Ich nehme mir sogar heraus, sein Verhalten falsch zu finden.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Roland K. am 24. Februar 2010, 15:19:45
"Gemordet, danach gebetet."

Das hat der Klein doch nur so gesagt, weil seine Kritiker aus den USA überzeugte Christen sind, die USA nunmal der Chef von Deutschland sind und die USA zuvor von Deutschland auf den moralischen Anspruch hingewiesen worden sind. Nun meinen die Amis, nachdem die ach so "kampfschwachen, kampfunerprobten und moralisierenden" Deutschen solch einen militärischen Erfolg feiern konnten, dass den Deutschen zumindet auf der moralischen Schiene der Heldennimbus streitig gemacht werden muss. Das ist nichts anderes als internes NATO-Gezicke, wer die schöneren Soldaten hat. Und Du lieber Wazir, fällst drauf rein und unterstützt auch noch die Taliban. 

"Ich bin aus gutem Grund nicht in der Position von Oberst Klein."

Meinst Du, alle fremden Truppen sollten Afghanistan verlassen und es sich selbst, bzw. den Taliban überlassen?

"Ich nehme mir sogar heraus, sein Verhalten falsch zu finden."

Das habe nun auch ich mal so langsam mitbekommen.  ;D
Aber was war falsch? Dass "unschuldige Zivilisten" ermordet worden sind (siehe oben)? Oder sollten die Taliban grundsätzlich nur als Krimminelle behandelt werden, die nur gefangen genommen werden dürfen und vor ein deutsches Gericht gehören?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 24. Februar 2010, 15:26:22
Zitat von: Roland K. am 24. Februar 2010, 15:19:451. Das hat der Klein doch nur so gesagt
2. Das ist nichts anderes als internes NATO-Gezicke, wer die schöneren Soldaten hat.
3. Und Du lieber Wazir, fällst drauf rein und
4. ...unterstützt auch noch die Taliban.  
5. Meinst Du, alle fremden Truppen sollten Afghanistan verlassen und es sich selbst, bzw. den Taliban überlassen?
6. Das habe nun auch ich mal so langsam mitbekommen.  
1. Aha
2. Zwei mal Aha
3. Nö
4. Gar nicht
5. Ja
6. Ich glaube nicht, dass Rolands Aussage stimmt. Roland zickt ganz gern mal, wenn er etwas nicht recht verstanden hat.
Wie in diesem Fall.
___________
Es geht um Eso-Watschen. Dazu gehören die Religioten.
Wie schön und logisch ist es doch, wenn man nach dem Mord auch mal schön beten und saufen kann.
Christentum at its best.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 15:51:56
Was ist praktischer, lieber Wazir: Christ sein und nach dem Morden beten oder Afghanistan sich selber überlassen?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: amphibol am 24. Februar 2010, 16:18:01
Vor allem hört damit das Morden dort ja auch nicht auf.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Shrike am 24. Februar 2010, 16:36:47
30 Jahre Krieg in Afghanistan. Eine ganze Generation von Menschen wächst auf ohne Frieden überhaupt erlebt zu haben. Die Taliban existieren mittlerweile nur in den Köpfen einiger spinnerter Politiker des Westens. Denn mittlerweile kämpft alles und jeder, ab einem bestimmten Alter, rennen, schießen und vor allem töten kann gegen die Fremdlinge.
Die USA haben in ihrem antikommunistischen Blindheitswahn religiös-fundamentalistische Kräfte mit Kapital und Waffen unterstützt, klar, gegen die Russen. Säkulare, fortschrittliche Kräfte wurden dagegen unterdrückt und eliminiert.
Bis jetzt kennt die Geschichte noch kein Beispiel wo ein Volk gegen seinen Willen demokratisiert wurde.

Und ein deutscher Oberst versucht mit ein paar hundert Pfund Bomben einen Brunnen zu bohren, sein Gewissen betet er sich rein. Klasse. Solange der Westen mehr Geld für die Vernichtung von Menschenleben ausgibt, als für den Wiederaufbau des Landes, wird sich nichts ändern, mit dem Westen nicht, ohne ihn nicht und mit beten schon gar nicht.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Conni am 24. Februar 2010, 16:37:59
Das Morden hört auch so nicht auf. Wieso ausgrechnet Afghanistan? Wieso nicht z.B. Somalia?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 24. Februar 2010, 16:49:12
Zitat von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 15:51:56
Was ist praktischer, lieber Wazir: Christ sein und nach dem Morden beten oder Afghanistan sich selber überlassen?
Lieber WikiSysop.

Was ist praktischer, EsoSchreck zu sein oder Afghanistan sich selber zu überlassen?

WikSysop, die Art Deiner Fragestellung verträgt m.E. sich nicht mit dem Amt eines guten Sysop.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 16:50:44
Ich bin ein ganz böser Sysop. Siehst Du doch an meinem Ava :-). Und ich habe zuerst gefragt!
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Shrike am 24. Februar 2010, 16:56:14
@Conni, weil Afghanistan strategisch günstig liegt. Im Norden kann man ganz schnell an Russland heran und im Osten ist es nicht weit bis nach China, China wird eh der neue Feind werden.
Zum anderen sind in Afghanistan ein paar wichtige Piplines geplant.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 24. Februar 2010, 17:00:34
Zitat von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 16:50:44
Ich bin ein ganz böser Sysop. Siehst Du doch an meinem Ava :-). Und ich habe zuerst gefragt!
Die Frage, böser Avatar-Sysop, ist so Scheisse, dass sie nicht einmal bei doofen Foristen als fair (geschweige denn logisch) durchgeht.
Sollte man als schlauer Forist auf so bescheuerte unlogische Fragen antworten?
Oder sollte man nicht ganz offen  -verzeih, Sysop-  das als einen Akt öffentlichen Anpissens verstehen?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 17:02:01
In Somalia ist, im Unterschied zu Afghanistan, nicht klar, wen man vor wem beschützen soll. Es ist ja versucht worden und schief gegangen. Im übrigen finde ich das Argument schwach, Afghanistan aufzugeben nur weil man in Somalia auch nix tut.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 17:04:11
Zitat von: Wazir am 24. Februar 2010, 17:00:34
Zitat von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 16:50:44
Ich bin ein ganz böser Sysop. Siehst Du doch an meinem Ava :-). Und ich habe zuerst gefragt!
Die Frage, böser Avatar-Sysop, ist so Scheisse, dass sie nicht einmal bei doofen Foristen als fair (geschweige denn logisch) durchgeht.
Sollte man als schlauer Forist auf so bescheuerte unlogische Fragen antworten?
Oder sollte man nicht ganz offen  -verzeih, Sysop-  das als einen Akt öffentlichen Anpissens verstehen?

Also hör mal- gerade DU bist nicht zimperlich. Ist ja auch OK. Ich bin auch nicht zimperlich. Aber dann muss man auch einstecken können und nicht herumheulen "Mami, Mami, Der böse Sysop hat mir eine böse Frage gestellt".
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 24. Februar 2010, 17:08:28
Zitat von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 17:04:11Also hör mal- gerade DU bist nicht zimperlich. Ist ja auch OK. Ich bin auch nicht zimperlich. Aber dann muss man auch einstecken können und nicht herumheulen "Mami, Mami, Der böse Sysop hat mir eine böse Frage gestellt".
Nö, Sysop.
Das gibt n Abzug in der B-Note.

Thread heisst: Christ sein ist praktisch.
Und Sysop fragt bescheuerte Fragen, die keiner philosophischen Prüfung standhalten.
Ist ja OK, Sysop. Du machst es eben so.
Aber deshalb bleibt es eine bescheuerte, unlogische, anpissende Frage, die mit dem Thread nichts zu tun hat.

Und ich habe gerufen: Mami, Mami?

Sysop, mit Verlaub, Du delirierst.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 17:13:53
Das Stilmittel der Übertreibung gefällt DIR nicht?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Roland K. am 24. Februar 2010, 17:14:56
Zitat von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 17:02:01
In Somalia ist, im Unterschied zu Afghanistan, nicht klar, wen man vor wem beschützen soll. Es ist ja versucht worden und schief gegangen. Im übrigen finde ich das Argument schwach, Afghanistan aufzugeben nur weil man in Somalia auch nix tut.

Ich stimme dem vollkommen zu und gebe zusätzlich zu bedenken, dass Pakistan Atomraketen hat (meines Wissen nur Mittelstreckenraketen, aber weiß das schon so genau). Wenn Afghanistan an die Taliban fällt, dann könnte kurz danach auch Pakistan mit seinen Atomraketen an die Taliban fallen.

@Conni, Wazir und shrike

Ihr wisst schon, dass Ihr die Position von der Partei DieLinke und von Frau Käßmann vertretet?   :o So kenn ich Euch doch gar nicht.  ;D
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 24. Februar 2010, 17:21:11
Zitat von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 17:13:53
Das Stilmittel der Übertreibung gefällt DIR nicht?
Doch, gern.
Aber doofe Fragen sind als doofe Fragen zu kennzeichnen, wenn man sie als doofe Fragen erkannt hat.
Da hilft auch kein schöner Titel wie "Sysop", kein böses Avatar.
Ich habe nicht geheult und Sysop ist bewusst diskriminierend auf mich losgegangen.

Das hat mit EsoWatch nix zu tun, mit dem Thread auch nicht.


Christ sein ist praktisch, oder?

Man betet, man säuft, man bekommt Verständnis, man kann eh nicht tiefer fallen als in Gottes Hand,
besonders nicht, wenn man im gottlosen Afghanistan auch Kinder als Taliban im Wartestand betrachtet und sie   -mit christlicher und mit NATO-Begründung-  mal eben so in die Luft jagt.
Und das religiöse Gesummse geht weiter.

Auch in EsoWatch?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 24. Februar 2010, 17:26:39
Zitat von: Roland K. am 24. Februar 2010, 17:14:56Ihr wisst schon, dass Ihr die Position von der Partei DieLinke und von Frau Käßmann vertretet?   :o So kenn ich Euch doch gar nicht.  ;D
Roland, Du weißt, dass Du die Position einer misslungenen Regierung und einer gescheiterten Partei vertrittst?
Käßmann und die Linke vertreten  -in wohlverstandener populistischer Absicht-   die Ansicht der Mehrheit des deutschen Volkes.
Sie sammeln Stimmen.
Sie wollen so süüß rüberkommen und neue Lämmlein an sich binden.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 17:32:19
Zitat von: Wazir am 24. Februar 2010, 17:21:11
Man betet, man säuft, man bekommt Verständnis, man kann eh nicht tiefer fallen als in Gottes Hand,
besonders nicht, wenn man im gottlosen Afghanistan auch Kinder als Taliban im Wartestand betrachtet und sie   -mit christlicher und mit NATO-Begründung-  mal eben so in die Luft jagt.
Und das religiöse Gesummse geht weiter.

Auch in EsoWatch?


Dieser Oberst Klein hat versucht, seinen Job zu machen. Dieser Job besteht darin, möglichst viele Taliban zu erledigen, ohne Zivilisten zu erwischen oder selber in die Luft gesprengt zu werden. Das ist in die Hose gegangen, nicht zuletzt deshalb, weil unsere Politiker nicht den Mumm haben, den Leuten zu sagen, dass das genau die Sorte Scheisse ist, die in einem Krieg passiert. In England und Amerika ist das anders, die haben da andere Erfahrungen als wir.

Wenn nun dieser Oberst Klein es nötig hat, zur Erleichterung seines Gewissens in die Kirche zugehen, solls mir Recht sein. Hauptsache er hört nicht auf, möglichst viele von diesen Spinnern zu erledigen, und zwar etwas vorsichtiger.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 24. Februar 2010, 17:35:33
Zitat von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 17:32:19...Dieser Oberst Klein hat versucht, seinen Job zu machen. Dieser Job besteht darin, möglichst viele Taliban zu erledigen...
Schon wieder falsch, Sysop.
Leg Dich einfach mal hin und ruh Dich aus
Ausgechillt kannst Du dann mal die Beschlüsse zu Afghanistan lesen und
Dich an dieser Stelle mal in aller Form entschuldigen, anstatt mich anzupissen.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 17:45:56
Träum weiter.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 24. Februar 2010, 17:47:57
Zitat von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 17:45:56Träum weiter.
Träum weiter, Sysop.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Conni am 24. Februar 2010, 17:54:07
Zitat von: shrike am 24. Februar 2010, 16:56:14
@Conni, weil Afghanistan strategisch günstig liegt. Im Norden kann man ganz schnell an Russland heran und im Osten ist es nicht weit bis nach China, China wird eh der neue Feind werden.
Zum anderen sind in Afghanistan ein paar wichtige Piplines geplant.

Meine Frage war nur rhetorisch als Antwort darauf:

ZitatAfghanistan sich selber zu überlassen

Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 24. Februar 2010, 18:00:37
Zitat von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 15:51:56...Afghanistan sich selber überlassen?
Sysop, Sysop....

Genau darauf wird es hinauslaufen.
Egal, ob vorher noch ein paar Turbanträger ermordet werden oder ob sofort abgezogen wird.

Völlig wumpe.

Ich wette das obligate Schwarzbier darauf, dass Afghanistan irgendwann sich selbst überlassen werden wird.
Wenigstens nominell.

Wozu also vorher noch christlich morden, christlich beten, christlich saufen, christlich aufgefangen werden?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Conni am 24. Februar 2010, 18:01:34
ZitatIhr wisst schon, dass Ihr die Position von der Partei DieLinke und von Frau Käßmann vertretet?

Wenn ich zu einem Thema eine Meinung habe und die stimmt zufällig mit der der Linken oder Katholen oder sonstwem überein, dann werde ich mir allein deswegen keine andere Meinung zulegen.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Shrike am 24. Februar 2010, 18:33:01
Mal sehen ob die Amis und die NATO länger bleiben als die Russen.

@Wazir sehe ich genau so.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Warze am 24. Februar 2010, 23:02:29
Oberst Klein murkst einen Haufen Leute ab, betet dann wild in der Gegend herum und alles ist wieder gut?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 24. Februar 2010, 23:23:42
Zitat von: Kranker Pfleger am 24. Februar 2010, 23:02:29Oberst Klein murkst einen Haufen Leute ab, betet dann wild in der Gegend herum und alles ist wieder gut?
Sieht so aus, Pfleger.
Nach Roland ist es vom Anfang über Abmurksen bis Beten alles gut, denn es sind ja nur Taliban abgemurkst worden.

Und Taliban müssen abgemurkst werden, sagt Sysop.
Das sei deren, der BW,  Auftrag.

Bitte leise sein, Kranker Pfleger: Sysop braucht noch viel Schlaf zum Träumen.

ISAF will den Afghanen ihr Land überlassen.
Abmurksen von Taliban und Talibanoiden steht nicht drin in den Verträgen, soweit ich weiß.
Aber Roland weiß sicher mehr und Besseres darüber.

Aber so, wie bei Oberst Klein....so lässt sich doch nach Beten und vielleicht auch noch einem Fläschchen kannibalisch gutem Jesus-Christus-Blut sorgenfrei mit den obligaten 1,54 Promille leben, oder?
Klein ist ja kein christlicher Geistlicher, sonst hätte er vielleicht noch andere, auch manuelle Pflichten.
Man muss den jungen Leuten doch helfen. Die Situation ist so schon schlimm genug.

Aber Struck muss ja am Hindukusch verteidigt werden, sonst schmeißen die Pakistanis die Atombombe auf Tel Aviv.
Logisch, denn jeder gute Pakistani weiß ja, dass die religiösen Israelis aus purem Anstand ihre Atombombe in solchem Falle im Silo ließen.

Christ sein ist praktisch.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Katharina am 25. Februar 2010, 08:17:24

Habe neulich ein Interview mit Helmut Schmidt gesehen, u.a. hat er sich zu Afghanistan geäußert:
http://www.50plus-bund.de/aktuelles/071101_interview.php (http://www.50plus-bund.de/aktuelles/071101_interview.php)

Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen.
Raus aus Afghanistan!





Zitat von: Wazir am 24. Februar 2010, 16:49:12
Zitat von: WikiSysop am 24. Februar 2010, 15:51:56
Was ist praktischer, lieber Wazir: Christ sein und nach dem Morden beten oder Afghanistan sich selber überlassen?
Lieber WikiSysop.
Was ist praktischer, EsoSchreck zu sein oder Afghanistan sich selber zu überlassen?
WikSysop, die Art Deiner Fragestellung verträgt m.E. sich nicht mit dem Amt eines guten Sysop.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Roland K. am 25. Februar 2010, 11:55:41
In einem der vorhergehenden Posts ist angedeutet worden, dass bei der fraglichen Aktion auch Kinder getötet oder verletzt worden sind. Das bezweifle ich. Gründe:
1. Es ist m.W. keine Kinderleiche gefunden worden.
2. Es ist m.W. kein Kind mit Brandverletzungen in einem der umliegenden Krankenhäuser behandelt worden.
3. Es ist nicht Art der Taliban, Kinder als lebende Schutzschilde zu verwenden.
4. 3. würde auch nur dann sinnvoll sein, wenn die Taliban davon ausgehen konnten, dass der Gegner um die Anwesenheit von Kindern wusste. Davon konnten die Taliban aber nicht ausgehen.
5. Die Aktion fand nachts statt. Nachts schlafen Kinder. Geweckt werden sie vielleicht für Volksfeste, aber die Taliban wussten um die Gefährlichkeit ihrer Aktion.
6. Es wurden Menschen zum Schleppen benötigt. Da stören Kinder nur. Im äußersten Notfall hätten die Taliban zunächst auf Frauen zurückgegriffen.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Shrike am 25. Februar 2010, 12:09:01
@Roland K, jetzt wird es auch noch spekulativ, nach deiner Argumentation. Versuch es mal mit Machscher Denkökonomie, oder besser bekannt unter dem Begriff Occam's Razor. Deine Spekulationen und Annahmen fallen alle der Mittelbeschränkung, anheim.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 25. Februar 2010, 12:13:13
Zitat von: Roland K. am 25. Februar 2010, 11:55:411. Es ist m.W...  
2. Es ist m.W...  
3. Es ist nicht Art der Taliban...
4. 3. würde auch nur dann sinnvoll sein, wenn die Taliban davon ausgehen konnten, dass der Gegner um die Anwesenheit von Kindern wusste.  
5. Die Aktion fand nachts statt. Nachts schlafen Kinder.  
6. ...Taliban zunächst auf Frauen zurückgegriffen.
1. Rolands Wissen?
2. Rolands Wissen?
3. Nein
4. Unlogisch und unmaßgeblich.
5. Stimmt nicht, und selbst wenn?
6...die dann automatisch Talibane sind und "erledigt" (Zitat Sysop EsoWatch!) werden müssen.

Danke für das Outing, Roland

Nicht mal gebetet hat er, der Oberst, meint Roland, hat´s halt nur mal so gesagt wegen der Schönheit der Soldaten.

Klasse
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Roland K. am 25. Februar 2010, 12:23:36
Zitat von: shrike am 25. Februar 2010, 12:09:01
@Roland K, jetzt wird es auch noch spekulativ, nach deiner Argumentation. Versuch es mal mit Machscher Denkökonomie, oder besser bekannt unter dem Begriff Occam's Razor. Deine Spekulationen und Annahmen fallen alle der Mittelbeschränkung, anheim.

Ich hatte nach belastbaren Hinweisen oder Quellen gefragt. Bisher konnte mir noch niemand so etwas nennen. Vielleicht irre ich mich ja. Natürlich bin ich der Ansicht, dass bei Anwesenheit von Kindern der Angriff nicht hätte geführt werden dürfen. Aber bis mir jemand belastbare Hinweise oder Quellen für obige Behauptung nennt, halte ich sie - durchaus im Einklang mit Ockhams Rasiermesser - für unwahrscheinlich.

mfg
Roland K.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Roland K. am 25. Februar 2010, 12:26:31
Wazir: "Danke für das Outing, Roland"
???

Lieber Wazir, kannst Du bitte mal wieder runterkommen und zumindest versuchen, sachlich zu diskutieren?

mfg
Roland K.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 25. Februar 2010, 12:28:51
Zitat von: Roland K. am 25. Februar 2010, 12:26:31Lieber Wazir, kannst Du bitte mal wieder runterkommen und zumindest versuchen, sachlich zu diskutieren?
Lass diese unangebrachten onkelhaften Kumpeleien, Roland.
Ich bin nicht oben, brauch nicht runterzukommen.
Und sachlich bin ich allemal.
Roland nicht.
Jedenfalls nicht in diesem Thread.

Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Shrike am 25. Februar 2010, 12:43:03
@Roland K. bei Interesse kann ich dir  das VS-Dokument - Nur für den Dienstgebrauch - Nur Deutschen zur Kenntnis über den Close Air Support KUNDUZ, von Oberstleutnant Brenner, vom 04.09.2009. 40 Seiten, angefüllt mit Fakten, zu schicken. Da es fast 4 MB hat, kann ich es hier leider nicht einstellen.

Edit:

Datei ist attached.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: poochiee am 25. Februar 2010, 12:53:29

Gegen den Afghanistankrieg bin ich auch aber...Was genau ist denn jetzt praktisch am Christ sein? Wo genau steht denn daß Oberst Klein sein schlechtes Gewissen durch Gebete erleichtert hat und sich selbst die Absolution erteilt hat? Vielleicht hat er einfach nur in einer auch für ihn persönlich schweren Situation einen "Halt" in seinem Glauben gesucht. Das sollte doch jedem selbst überlassen bleiben. Mir ist ein Christ, der sich solche Entscheidungen die er treffen musste nicht leicht macht (und offensichtlich wollte er nichts anderes ausdrücken mit seinem "Gebetskommentar") allemal lieber als ein gewissenlos mordender Atheist!

Zitat von: Kranker Pfleger am 24. Februar 2010, 23:02:29
Oberst Klein murkst einen Haufen Leute ab, betet dann wild in der Gegend herum und alles ist wieder gut?

Wie betet man denn "wild in der Gegend herum"? Rennt er durchs Gebirge und brüllt die Zehn Gebote vor sich her oder wie muss man sich das in Afghanistan vorstellen...?

Zitat von: Wazir am 25. Februar 2010, 12:28:51
Und sachlich bin ich allemal.

Dann will ich dich, rein interessehalber, mal "unsachlich" erleben.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 25. Februar 2010, 13:10:04
Zitat von: poochiee am 25. Februar 2010, 12:53:291. Was genau ist denn jetzt praktisch am Christ sein?
2. Wo genau steht denn daß Oberst Klein sein schlechtes Gewissen durch Gebete erleichtert hat...
3. Vielleicht hat er einfach nur in einer auch für ihn persönlich schweren Situation einen "Halt" in seinem Glauben gesucht.
4. Das sollte doch jedem selbst überlassen bleiben.
5. Mir ist ein Christ, der sich solche Entscheidungen die er treffen musste nicht leicht macht (und offensichtlich wollte er nichts anderes ausdrücken mit seinem "Gebetskommentar") allemal lieber als ein gewissenlos mordender Atheist!  
6. Dann will ich dich, rein interessehalber, mal "unsachlich" erleben.
1. Dass man sein schlrchtes Gewissen durch Gebete erleichtern kann. Man fällt ja nie tief, und immer in Gottes Hand, jedenfalls als Christ. Als Atheist ist man verloren, schmort in einer Hölle oder so.
2. In der Süddeutschen
3. Eben!  Darum ist Christ sein so praktisch.
4. Aha! in einem Forum mit Namen EsoWatch sollten also Religionen, Religioten und das, was sie verursachen, unkommentiert bleiben?
5. Mir ist es egal, ob ich in der Nacht beim Organisieren von Treibstoff
von einem gewissenlos mordenden Atheisten in die Luft gesprengt werde,
von einem gewissenhaft mordenden Christen oder
von einem patriotischen Muselmanen.
Sogar, wenn mich ein Buddhist in die Luft jagen würde: Es würde mir nicht gefallen.
Meiner versehentlich für eine Talibanette gehaltenen Frau ebensowenig.
6. Wart´s ab.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Roland K. am 25. Februar 2010, 13:13:15
Danke shrike, hab ich erstmal überflogen. Einen Hinweis auf getötete Kinder konnte ich nicht finden. Die Zivilisten sagen aus, sie wären von den Taliban aus der Moschee heraus zum Arbeitsdienst verpflichtet worden. Halte ich für glaubhaft. Nicht jeder der in die Moschee geht, sympathisiert dort mit den Taliban. So einem Gruppenzwang wird man sich in einer solchen Situation nicht enziehen können. Du hast mich überzeugt, dass leider auch Unschuldige getötet worden sind.

mfg
Roland K.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Shrike am 25. Februar 2010, 13:21:25
Zitat von: poochie...allemal lieber als ein gewissenlos mordender Atheist!
Mit, am, unter dem Kreuz war schon eh ein fröhliches Sterben, seit mindestens 2000 Jahren. Und wenn man argumentativ nicht weiter kommt, holt man die Atheistenkeule raus, machen Wixxa und Konsorten auch, wenn das noch nicht reicht, Hitler, Stalin, Mao und Mutter Teresa. :kotz:
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: poochiee am 25. Februar 2010, 13:26:29
Zitat von: shrike am 25. Februar 2010, 13:21:25
Zitat von: poochie...Und wenn man argumentativ nicht weiter kommt, holt man die Atheistenkeule raus, machen Wixxa und Konsorten auch, wenn das noch nicht reicht, Hitler, Stalin, Mao und Mutter Teresa. :kotz:

...oder die Christenkeule...je nach Bedarf.  :kotz:
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: poochiee am 25. Februar 2010, 13:53:14
Zitat von: Wazir am 25. Februar 2010, 13:10:04
Zitat von: poochiee am 25. Februar 2010, 12:53:291. Was genau ist denn jetzt praktisch am Christ sein?
2. Wo genau steht denn daß Oberst Klein sein schlechtes Gewissen durch Gebete erleichtert hat...
3. Vielleicht hat er einfach nur in einer auch für ihn persönlich schweren Situation einen "Halt" in seinem Glauben gesucht.
4. Das sollte doch jedem selbst überlassen bleiben.
5. Mir ist ein Christ, der sich solche Entscheidungen die er treffen musste nicht leicht macht (und offensichtlich wollte er nichts anderes ausdrücken mit seinem "Gebetskommentar") allemal lieber als ein gewissenlos mordender Atheist!  
6. Dann will ich dich, rein interessehalber, mal "unsachlich" erleben.
1. Dass man sein schlrchtes Gewissen durch Gebete erleichtern kann. Man fällt ja nie tief, und immer in Gottes Hand, jedenfalls als Christ. Als Atheist ist man verloren, schmort in einer Hölle oder so.
2. In der Süddeutschen
3. Eben!  Darum ist Christ sein so praktisch.
4. Aha! in einem Forum mit Namen EsoWatch sollten also Religionen, Religioten und das, was sie verursachen, unkommentiert bleiben?
5. Mir ist es egal, ob ich in der Nacht beim Organisieren von Treibstoff
von einem gewissenlos mordenden Atheisten in die Luft gesprengt werde,
von einem gewissenhaft mordenden Christen oder
von einem patriotischen Muselmanen.
Sogar, wenn mich ein Buddhist in die Luft jagen würde: Es würde mir nicht gefallen.
Meiner versehentlich für eine Talibanette gehaltenen Frau ebensowenig.
6. Wart´s ab.

1. Falsch... ein Christ der so denkt hat NIE ein wirklich schlechtes Gewissen. Glaubst du ernsthaft dass alle Christen derartig dämlich denken? Niveaulosere Religionskritik hab ich selten gehört...
2. Falsch... da steht nur daß er nach der Entscheidung gebetet hat... nicht mehr und nicht weniger!
3. Wenn es ihm hilft in seiner Situation nicht zu kaputt zu gehen...bitte!
4. Natürlich sollten hier alle negativen Auswirkungen von esoterischen Weltanschauungen kommentiert werden. Nur hat Oberst Kleins Christ sein in meinen Augen nichts aber auch gar nichts mit dem Afghanistankrieg zu tun. Wer das denkt ist dämlich. Da könnte man jede Ungerechtigkeit  in der westlichen Welt anprangern aufgrund des Christentums... irgendwo wird schon ein Christ dabei sein.
5. OK hab ich falsch formuliert. Ein Mensch mit Gewissen in der Position von Oberst Klein ist mir lieber als einer ohne Gewissen. Ob Christ, Moslem, Hindu,... whatever ist völlig schnurz!
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Roland K. am 25. Februar 2010, 14:01:47
shrike: "Und wenn man argumentativ nicht weiter kommt, holt man die Atheistenkeule raus, machen Wixxa und Konsorten auch, wenn das noch nicht reicht, Hitler, Stalin, Mao und Mutter Teresa."

Hitler war kein Atheist, sondern katholisch. Der Kult um Stalin und Mao hatte religiöse Züge und war damit eher eine Religion, als die Abwesenheit einer Religion, wie sie der Atheismus per Definition ist.

Als Atheist betrachte ich gemäßigte, vernünftige Christen als meine Verbündeten im Kampf gegen weltweit zunehmenden religiösen Fundamentalismus.

mfg
Roland K.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: amphibol am 25. Februar 2010, 14:19:53
Bei allem Rspekt, ihr tut gerade so, als sei Oberst Klein auf einem privaten Mordzug in Afghanistan unterwegs.

Das ist er nun aber gerade nicht. Wir alle, auch diejenigen, die gegen den Afghanistan Einsatz sind, haben ihn dahin geschickt. Ich finde es seltsam, jemanden in so eine Situation zu bringen, und ihm das hinterher vorzuwerfen. Die Schuld, so denn eine auf ihm lastet, sie lastet auf uns allen. Und sie würde auch bei einem sofortigen Abzug eben nicht geringer werden.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Windle Poons am 25. Februar 2010, 14:52:44
Zitat von: Detritus am 25. Februar 2010, 14:19:53
Bei allem Rspekt, ihr tut gerade so, als sei Oberst Klein auf einem privaten Mordzug in Afghanistan unterwegs.

Das ist er nun aber gerade nicht. Wir alle, auch diejenigen, die gegen den Afghanistan Einsatz sind, haben ihn dahin geschickt. Ich finde es seltsam, jemanden in so eine Situation zu bringen, und ihm das hinterher vorzuwerfen. Die Schuld, so denn eine auf ihm lastet, sie lastet auf uns allen. Und sie würde auch bei einem sofortigen Abzug eben nicht geringer werden.

Sehr schön gesagt Detritus. Die Absurdität solcher Diskussionen stellt Hagen Rether sehr schön dar: http://www.youtube.com/watch?v=-OHa07jmv6o
So schlimm die Vorfälle auch sind, leider muß man folgende Fakten sehen.
1. In jedem bewaffneten Konflikt einer solchen Größe wird es zivile Opfer geben, auch wenn und suggeriert wird, daß heutige Hightech Armeen immer zielgenau arbeiten.
2. Wir alle haben durch unsere Regierung diesen Einsatz gebilligt (natürlich hat nicht jeder sich dafür ausgesprochen, aber so funktioniert nunmal unser Staatssystem).
3. Nun werden bei Unfällen (die ja zu erwarten waren) Schuldige gesucht und öffentlich ausgeweidet.
Wir sollen halt wieder mal beschäftigt werden. Mit Dingen, die zwar nicht unwichtig sind, aber die Kernfragen bzw. die Kernproblematik nicht lösen.  Kernfragen wären meiner Ansicht nach gewesen:
1. Muß man ein Regime, welches man Jahre lang gebilligt und unterstützt hat (weil es einem politisch in den Kram passte) militärisch aus dem Amt jagen, oder gibt es alternativen?
2. Wenn es keine Alternativen gibt, warum sorgen wir uns dann nicht mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln darum, die entsendeten Soldaten und die Zivilbevölkerung zu schützen und den anschließenden Wiederaufbau voranzutreiben indem wir mal ein paar zehntausend Personen mehr entsenden und Geld in die Ausrüstung stecken (ach du liebe Zeit, daß kostet ja viele viele Euros und könnte die Entscheidung bei Punkt 1. vielleicht sogar beeinflussen)?
3. Wenn dann "Unfälle" passieren, warum fordern wir dann nur Rechenschaft von denen, die dort nach bestem Wissen und Gewissen versuchen ihren Job zu machen und nicht von denen, die an der Spitze der Befehlskette stehen?

Naja, aber ich sollte mich nicht zu sehr dazu hinreißen lassen, meine Stammtischgabel in die Voodoo Puppen zu pieksen. Kommt nichts bei rum und verdirbt einem die Laune.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Shrike am 25. Februar 2010, 14:53:09
@Roland K, habe ich keine andere Auffassung. Ich habe viel eher die Argumente der Gegenseite gebracht. ala Mixa und Konsorten.

@Detrius, ich habe den Klein nicht nach Afghanistan geschickt und glaubt man den öffentlichen Statistiken 60% der deutschen Bevölkerung auch nicht.
Deine seltsame Auffassung zu einer Kollektivschuld teile ich nicht, sie ist Stuss.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: amphibol am 25. Februar 2010, 15:02:25
Zitat von: shrike am 25. Februar 2010, 14:53:09

@Detrius, ich habe den Klein nicht nach Afghanistan geschickt und glaubt man den öffentlichen Statistiken 60% der deutschen Bevölkerung auch nicht.
Deine seltsame Auffassung zu einer Kollektivschuld teile ich nicht, sie ist Stuss.

Das Parlament hat sich aber so entschieden. Die Parlamentarier als Vertreter des Volkes, ob es dir nun gefällt, oder nicht. Aber wir können gerne mal ein bisschen über den Begriff "Repräsentative Demokratie" räsonieren.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Shrike am 25. Februar 2010, 15:08:00
Deutschland hat eine Parteiendemokratie und keine repräsentative. Und diese findet ihren Audruck in der Politik-und Parteiverdrossenheit.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: amphibol am 25. Februar 2010, 15:11:27
Zitat von: shrike am 25. Februar 2010, 15:08:00
Deutschland hat eine Parteiendemokratie und keine repräsentative.

Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder?

Repräsentative Demokratie (http://de.wikipedia.org/wiki/Repr%C3%A4sentative_Demokratie)
Artikel 38 GG

ZitatArtikel 38

(1) Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 25. Februar 2010, 15:15:04
Zitat von: Detritus am 25. Februar 2010, 14:19:53Bei allem Rspekt, ihr tut gerade so, als sei Oberst Klein auf einem privaten Mordzug in Afghanistan unterwegs.
Das ist er nun aber gerade nicht. 
Bei allem Respekt, Detritus, ich habe keineswegs so getan, als sei er auf einem privaten Mordzug.
Ich bitte um Zitat der entsprechenden Stellen, damit ich Stellung nehmen kann.
Oberst Klein ist das gerade nicht.
EBEN!
Um so schlimmer.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: amphibol am 25. Februar 2010, 15:16:48
Bist du der Meinung, wer schreit, hat automatisch recht?

Habe ich explizit dich angesprochen?

Fühlst du dich angesprochen?

faszinierend.

Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 25. Februar 2010, 15:24:04
Zitat von: Windle Poons am 25. Februar 2010, 14:52:44Die Absurdität solcher Diskussionen stellt Hagen Rether sehr schön dar: http://www.youtube.com/watch?v=-OHa07jmv6o
...Naja, aber ich sollte mich nicht zu sehr dazu hinreißen lassen, meine Stammtischgabel in die Voodoo Puppen zu pieksen. Kommt nichts bei rum und verdirbt einem die Laune.
Stimmt.
Und das habe ich auch nicht anders geschrieben.
Im Gegenteil, ich habe geschrieben, dass ich an seiner Position genau so gehandelt hätte.
Er ist keine Voodoopuppe und das Essen sollte ihnen auch nicht verdorben werden, denn der Thread heißt:

Christ sein ist praktisch.

Und das ist es nun mal.
Das passiert einem knallharten Soldaten ein "Unfall".

Er hat im Interview die Stirn, gleich darauf hinzuweisen, dass er nach dem "Unfall" gebetet hat.

Darum geht es.
Das ist doch pervers.

Warum erwähnt er das?
Warum schwören heute mehr Politiker denn je "so wahr mir Gott helfe"?

Es scheint mir flach zu sein, auf Religions-Kritiker in dieser Weise einzudreschen wie Sie das gerade tun, sie am Stammtisch, am etwas dämlichen, totschlagargumentig zu verorten.

Es ist nicht so.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 25. Februar 2010, 15:26:00
Zitat von: Detritus am 25. Februar 2010, 15:16:481.Bist du der Meinung, wer schreit, hat automatisch recht?
2. Habe ich explizit dich angesprochen?
3. Fühlst du dich angesprochen?
4. faszinierend.
1. Nö.
Bist Du der Meinung, wer schreit hat automatisch unrecht?
Oder kann "Schreien" auch andere Bedeutungen haben?
2. Ist das wichtig?
3. Schon
4. Weniger

Bitteschön: Ich schreie nicht.
Oder wen meinst Du?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: amphibol am 25. Februar 2010, 15:37:44
Zitat von: Wazir am 25. Februar 2010, 15:26:00
Zitat von: Detritus am 25. Februar 2010, 15:16:481.Bist du der Meinung, wer schreit, hat automatisch recht?
[...]
1. Nö.
Bist Du der Meinung, wer schreit hat automatisch unrecht?
Oder kann "Schreien" auch andere Bedeutungen haben?
[...]
Bitteschön: Ich schreie nicht.
Oder wen meinst Du?

Fettschrift in Foren hat oft die selbe Bedeutung wie Schreien. Warum also verwendest du so oft die Fettschrift?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Hlodyn am 25. Februar 2010, 15:53:26
Wazir, ich verstehe nicht worauf du hinaus willst. Wäre es weniger schlimm, wenn er nach dem Töten nicht gebetet hätte? Bist du allgemein gegen den Afghanistaneinsatz?
ZitatEr hat im Interview die Stirn, gleich darauf hinzuweisen, dass er nach dem "Unfall" gebetet hat.

Darum geht es.
Das ist doch pervers.

Warum erwähnt er das?
Evtl. um deutlich zu machen, dass er ein schlechtes Gewissen hat? Dass er trotz des schrecklichen Krieges ein Mensch geblieben ist? Hätte ein Atheist gesagt: "Danach hatte ich albträume etc." Fändest du das besser?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Shrike am 25. Februar 2010, 16:00:20
Zitat von: DetriusFettschrift in Foren hat oft die selbe Bedeutung wie Schreien. Warum also verwendest du so oft die Fettschrift?

Falsch. Majuskelschrift ist das Brüllen, Schreien in Foren oder Chats. Fettschrift ist nichts anderes als etwas zu betonen. Wie z.B. Überschriften, Nennungen von Zitaten etc. pp. die müssten nach der Logik alle geschrieen sein.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: amphibol am 25. Februar 2010, 16:03:34
Das wird im allgemeinen aber etwas anders gesehen. Auch Fettschrift ist sparsam einzusetzen.

Das sollte doch besonders für jemanden wie Wazir, der selber gerne anderen ihre Schreibweisen vorhält, zu verstehen sein, oder? Was sollte denn da an seinem Text hervorgehoben sein? Hätte sich der Sinn ohne die Fettschrift merklich verändert?

Ich denke, nein.

Wir sollten jetzt mal langsam von den moralisch hohen Rössern wieder herabsteigen.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 25. Februar 2010, 16:29:49
Zitat von: Detritus am 25. Februar 2010, 15:37:44Fettschrift in Foren hat oft die selbe Bedeutung wie Schreien. Warum also verwendest du so oft die Fettschrift?
Smilies haben in Foren oft dieselbe Bedeutung wie "Dämlicher Schreiber".
Warum werden so oft Smilies verwendet?
Was soll das?
Ich bin kein notorischer und dogmatischer Kleinschreiber, gegen die ich gute Gründe angeführt habe.

Also: Ich nutze die Möglichkeit der Fettschrift, um meinen Stil deutlich zu machen, damit schnelle Leser sich nicht durch ungeordneten Wust durcharbeiten müssen.

Klarer?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 25. Februar 2010, 16:34:49
Zitat von: Hlodyn am 25. Februar 2010, 15:53:26
Wazir, ich verstehe nicht worauf du hinaus willst. Wäre es weniger schlimm, wenn er nach dem Töten nicht gebetet hätte? Bist du allgemein gegen den Afghanistaneinsatz?
Evtl. um deutlich zu machen, dass er ein schlechtes Gewissen hat? Dass er trotz des schrecklichen Krieges ein Mensch geblieben ist? Hätte ein Atheist gesagt: "Danach hatte ich albträume etc." Fändest du das besser?
Was ist daran nicht zu verstehen?
Er erwähnt eine private Sache plakativ öffentlich, findet dadurch sogar bei Eso-Watschern Anerkennung.
Darum geht es mir, dass die BRD aus dem laizistischen Stand wieder in einen religiös argumentierenden Stand gerät.

Und die Mehrheit, sogar bei EsoWatch, macht mit.

Christ sein   -und das auch in prekären Situationen öffentlich erwähnen-  ist praktisch.

Natürlich bin ich außerdem gegen den Afghanistan-Einsatz.
Ich bin ja vernünftig.

Das geht schief.
Wie immer schon.
Käßmann hat recht.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: amphibol am 25. Februar 2010, 16:40:21
Interessant, wie sich manche in genau das verwandeln, was sie zu bekämpfen vorgeben.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: WikiSysop am 25. Februar 2010, 16:46:23
Zitat von: Wazir am 25. Februar 2010, 16:34:49
Natürlich bin ich außerdem gegen den Afghanistan-Einsatz.
Ich bin ja vernünftig.

Das geht schief.
Wie immer schon.
Käßmann hat recht.

Das ist die selten ausgesprochene Grundprämisse vieler Deutscher: Gewalt geht immer schief. Das ist ein Irrtum. Die Hunnen sind mit Gewalt gestoppt worden, die Türken vor Wien von einem tapferen Polen, die Mogadischu-Geiselnehmer von der GSG9 etc etc.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 25. Februar 2010, 16:54:55
Zitat von: WikiSysop am 25. Februar 2010, 16:46:231. Das ist die selten ausgesprochene Grundprämisse vieler Deutscher: Gewalt geht immer schief.
2. Das ist ein Irrtum.
3. Die Hunnen sind mit Gewalt gestoppt worden, die Türken vor Wien von einem tapferen Polen, die Mogadischu-Geiselnehmer von der GSG9 etc etc.
1. So?
2. Hab ich das gesagt?
3. Es geht nicht um Mogadishu.
Es geht um Afghanistan. (Stilmittel, nicht Schreien)

Da klappt das nicht.


Und eigentlich geht es um das merkwürdige Wiedererstarken des stolzen Betonens des "Christseins", das wir in den 70ern bei den Amis belächelt haben und das jetzt in der BRD fröhliche Urständ feiert.


Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: amphibol am 25. Februar 2010, 16:55:41
Käßmann hatte sogar Vorbehalte gegen den alliierten Einsatz im WKII, schon vergessen?

Ich bin kein Kriegstreiber, aber wird sollten uns auch nicht vor Friedfertigkeit selber in die Tasche lügen. Es gibt Typen, die gehören gestoppt. Und ja, dazu kann gegebenenfalls Gewalt das Mittel der Wahl sein.

Sysop hat ja schon ein paar Beispiele gebracht.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 25. Februar 2010, 16:58:53
Zitat von: Detritus am 25. Februar 2010, 16:55:41Käßmann hatte sogar Vorbehalte gegen den alliierten Einsatz im WKII, schon vergessen?
Sysop hat ja schon ein paar Beispiele gebracht.
Ich hab mit Frau Käßmann nichts am Hut.
Sie hat sich einen bescheuerten Beruf ausgesucht und hat komisch-religiöse Ansichten, die offensichtlich mit 1,54 Promille leichter zu verarbeiten sind.
Wenn Käßmann die eine Ansicht hat, muss ich nicht die gegenteilige haben.
Wenn Hitler seine Fischdose mit nem Öffner aufgemacht hat, muss ich sie nicht mit den Zähnen aufbeißen.

Sysops Beispiele sind grottenschlecht und mit Afghanistan nicht vergleichbar.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Shrike am 25. Februar 2010, 17:01:47
Hm, Sysop, die GSG9 in Mogadischu war ein Polizeieinsatz, ein Pole gegen die ganzen Türken, bei der Schlacht auf dem Kahlen Berg, finde ich stark übertrieben. Krieg, als Gewalt, die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln hat sich nie ausgezahlt. Alle Erorberer haben dann irgendwann die Kultur der Eroberten übernommen und es wird langsam Zeit anzuerkennen, dass die Menschheit erwachsen werden sollte. Und nicht nach den Prämissen, was macht unser Öl unter arabischen Sand, Gewaltpolitik betreibt.
Ausserdem, wenn Gewalt sein muss, dann soll man es so benennen, nicht von einer Entwicklungshilfe sprechen, bei der man mit Bomben Brunnen bohrt und wenn man dann ein paar Zivilisten den Arsch weggesprengt hat, sagen sorry, wrong time, wrong place, wrong people. Und es ist völlig egal ob das nun von einem Taliban erledigt wird, einem betenden deutschen Offizier oder einem atheistischen Ignoranten. Tot ist tot. Ist der betende deutsche Offizier Kathole hat er Glück, ego te absolvo, bis zum nächsten Mal.
Diese Verlogenheit unserer Spitzenpolitiker lässt  deutsche Soldaten, die sich im Staatsauftrag  am Hindukusch herumtreiben, und dabei mal  ein paar unzivilisierte, muselmanische Barbaren massakrieren,  in Deutschland von den Anwälten  jenes Staates angeklagen. Das ist bigott.
Und die deutsche Demokratie muss eben nicht am Hindukusch verteidigt werden, sondern hier, und die ganze Lügerei macht unsere Demokratie fragwürdig.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: poochiee am 25. Februar 2010, 17:27:35
Zitat von: shrike am 25. Februar 2010, 17:01:47... Tot ist tot. Ist der betende deutsche Offizier Kathole hat er Glück, ego te absolvo, bis zum nächsten Mal...

Glaubst du diesen Stuss eigentlich tatsächlich den du hier über die christliche Religion erzählst? Als Katholik kann man den größten Dreck am Stecken haben und mal kurz beten und alles wird gut... ach es muss herrlich sein ein so einfaches Weltbild zu haben. Man muss nie nachdenken...

poochiee

Ps. Nein ich bin kein gläubiges Schäflein sondern selbst Atheist... allerdings mit Toleranz und Gehirn.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 25. Februar 2010, 17:34:42
Nein, ich wurde nicht angesprochen.
Nein, ich bin kein Religiot, auch sonst kein Schäflein.
Nein, ich halte Toleranz nicht für eine blind anzuwendende Tugend.
Nein, ich halte Toleranz und Gehirn nicht für ein Junctim. Es geht auch ohne.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Shrike am 25. Februar 2010, 17:37:12
ZitatNein ich bin kein gläubiges Schäflein sondern selbst Atheist... allerdings mit Toleranz und Gehirn.

Bei letzterem habe ich ganz erhebliche Zweifel. Gutmenschentum ist eben nicht jedermanns Sache.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 25. Februar 2010, 17:57:03
Zitat von: poochiee am 25. Februar 2010, 17:27:35Als Katholik kann man den größten Dreck am Stecken haben und mal kurz beten und alles wird gut... ach es muss herrlich sein ein so einfaches Weltbild zu haben.
Wenn es nicht so ist: Warum dann beten?

Wenn es so ist: Warum dann das Beten öffentlich verkünden wie eine  -etwas entgleiste-  Entschuldigung oder Erklärung?

Christ sein ist praktisch.

Wozu sonst der Eid der Abgeordneten?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Windle Poons am 25. Februar 2010, 18:20:02
Nun ich weiß nicht, ob ich hier etwas falsch verstanden habe, aber im Grunde geht es hier mittlerweile doch mehr und mehr um eine ethische Diskussion. Natürlich kann man sich darüber beklagen, daß ein Offizier seinen Glauben in der Öffentlichkeit bekennt. Nur ist es m.e. so, daß jeder das Recht auf seinen privaten Glauben hat. Das wird dann problematisch, wenn jemand einerseits sein gesamtes Streben auf diesen ausrichtet, andere Glaubenssysteme nicht tolerieren kann oder andere Gründe als die Erfüllung des eigenen Spiritualitätsbedürfnisses (z.B. Machtinteressen oder finanzielle Vorteilsnahmen) hat. Aus den Äußerungen des besagten Offiziers läßt sich in meinen Augen nur erkennen, daß das Geschehene ihn belastet und betrübt und das dies seine Art ist damit umzugehen bzw. das zu verarbeiten. Nicht´s verwerfliches in meinen Augen.
Was die Diskussion über für und wieder Gewalt angeht, so droht diese auf eine unsachliche Schiene abzugleiten. Fakt ist, daß Gewalt durchaus eine Option ist, sich durchzusetzen. Vergessen wird aber in dem Zusammenhang häufig, daß die Ausübung von Gewalt zu Nebenerscheinungen führt. Die Frage ob sich Gewalt lohnt muß daher in jedem Fall neu gestellt werden und eine Bewertung im Nachhinein ist natürlich auch nur bedingt objektiv. Eine Debatte zur Beantwortung dieser Frage darf allerdings nicht Informationen verschweigen. So ist das aber halt leider selten, da Polemik eher dazu geeignet ist, Macht/Einflußinteressen zu erfüllen (s.a. Arthur Schopenhauers eristische Dialektik). Eine differenzierte Debatte wird meistens zwangsläufig dazu führen, daß am Ende die Gewißheit steht, daß es keinen richtigen Weg, sondern nur den Weg des wahrscheinlich kleinsten Übels gibt. Und da wir leider alle anfällig dafür sind einfachen und klaren Weltanschauungen zu verfallen, ist eine solche Debatte kaum führbar. Das ist sicherlich auch mit ein Grund, warum die Esoszene immer stärker zu werden droht. Wir erkennen, daß vieles sich komplizierter darstellt, als wir es uns wünschen. Die klassischen Religionen verlieren durch das Verharren in alten Ritualen und Ansichten Anhänger, die aber weiterhin genau dieses Bedürfnis erfüllt haben wollen. Offizielle Stellen/Organe verlieren selbstgemachterweise häufig Teile ihrer Glaubwürdigkeit. Bleibt für viele halt nur noch die Flucht in andere Weltanschauungen. Statt sich hier gegenseitig anzugehen, sollte das Hauptaugenmerk derer, die hier diskutieren vielleicht eher darin liegen, diejenigen, die diese Entwicklung zur persönlichen Vorteilsnahme nutzen zu erkennen und anzuprangern. Auch sollte der Tolerazgedanke in diesem Forum durchaus etwas intensiviert werden.    
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Hlodyn am 25. Februar 2010, 18:25:58
ZitatAus den Äußerungen des besagten Offiziers läßt sich in meinen Augen nur erkennen, daß das Geschehene ihn belastet und betrübt und das dies seine Art ist damit umzugehen bzw. das zu verarbeiten. Nicht´s verwerfliches in meinen Augen.
Genauso sehe ich das auch!
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Elke am 25. Februar 2010, 18:37:54
Ich möchte mich in das Thema Afghanistan jetzt nicht auch noch involvieren. Die Äußerungen von Helmut Schmidt dazu sind für mich aber auch die Vernünftigsten.

Zum Thema des Threads: "Christ sein ist praktisch" muss ich aber sagen, dass ich Leute kenne, die aufgrund ihres eigenen Schuldbewusstseins ganz gezielt die Beichte in der katholischen Kirche als bestes Heilmittel bezeichnen, weil sie damit Absolution erhalten, die sie weder in der Gesellschaft, der Psychotherapie noch in der Esoterik oder in anderen Religionen in der Art und Weise bekommen würden.

Es geht nicht um beten, es geht um die Beichte, die Katholiken in Anspruch nehmen können und es gibt keine Sünde, die nicht Vergebung finden könnte. Je nach Schweregrad der Sünde bekommt man eben vom Priester mehr Gebete mitgeteilt, die man beten solle, damit die Absolution auch zu 100% wirkt.

Da Protestanten still beichten, fällt die Vergebung durch eine andere reale Person weg. Die katholische Beichte scheint deswegen für manche rein psychologisch wirkungsvoller zu sein.

Dies ist jetzt eine Motivation, die mir persönlich mehrmals zugetragen wurde, das soll nicht heißen, dass jeder Christ so tickt.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 25. Februar 2010, 18:59:47
Zitat von: Hlodyn am 25. Februar 2010, 18:25:58
ZitatAus den Äußerungen des besagten Offiziers läßt sich in meinen Augen nur erkennen, daß das Geschehene ihn belastet und betrübt und das dies seine Art ist damit umzugehen bzw. das zu verarbeiten. Nicht´s verwerfliches in meinen Augen.
Genauso sehe ich das auch!
Himmel, Ars, Wolkenbruch!
Das ist doch klar.

Es geht mir um das modische Kokettieren mit dem "Ich bin Christ". Als seien die was Besseres, verglichen z.B. mit den Nichtchristen,
in Politik und in der Karriere und beim Krieg führen.
Damit hat man immer bessere Karten, als würde man sagen: "Ich bin bekennender Atheist.
Und dann hab ich einen "Unfall" gehabt, bei dem 142 Menschen durch meine Veranlassung getötet wurden."

Der Oberst hat tatsächlich wörtlich gesagt: "Ich, als Mensch und Christ...".
Find ich anbiedernd an den gefährlich religiösen Mainstream.

Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: WikiSysop am 25. Februar 2010, 20:31:46
Zitat von: shrike am 25. Februar 2010, 17:01:47
Hm, Sysop, die GSG9 in Mogadischu war ein Polizeieinsatz, ein Pole gegen die ganzen Türken, bei der Schlacht auf dem Kahlen Berg, finde ich stark übertrieben. Krieg, als Gewalt, die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln hat sich nie ausgezahlt. Alle Erorberer haben dann irgendwann die Kultur der Eroberten übernommen und es wird langsam Zeit anzuerkennen, dass die Menschheit erwachsen werden sollte. Und nicht nach den Prämissen, was macht unser Öl unter arabischen Sand, Gewaltpolitik betreibt.
Ausserdem, wenn Gewalt sein muss, dann soll man es so benennen, nicht von einer Entwicklungshilfe sprechen, bei der man mit Bomben Brunnen bohrt und wenn man dann ein paar Zivilisten den Arsch weggesprengt hat, sagen sorry, wrong time, wrong place, wrong people. Und es ist völlig egal ob das nun von einem Taliban erledigt wird, einem betenden deutschen Offizier oder einem atheistischen Ignoranten. Tot ist tot. Ist der betende deutsche Offizier Kathole hat er Glück, ego te absolvo, bis zum nächsten Mal.
Diese Verlogenheit unserer Spitzenpolitiker lässt  deutsche Soldaten, die sich im Staatsauftrag  am Hindukusch herumtreiben, und dabei mal  ein paar unzivilisierte, muselmanische Barbaren massakrieren,  in Deutschland von den Anwälten  jenes Staates angeklagen. Das ist bigott.
Und die deutsche Demokratie muss eben nicht am Hindukusch verteidigt werden, sondern hier, und die ganze Lügerei macht unsere Demokratie fragwürdig.

Der polnische König hatte noch ein paar toughe Kumpels dabei, deren Einsatz entscheidend war: http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_am_Kahlenberg
Und ich denke, der Einsatz von Gewalt am Hindukusch wird sich lohnen. Wir kämpfen ja nicht gegen die Afghanen, sondern gegen eine große Gruppe Fanatiker, die Hilfe von außerhalb hatten. Die Afghanen haben sich heftig gegen die Taliban gewehrt, schon vergessen? Was die Hilfe von außerhalb betrifft, haben die Pakistaner inzwischen begriffen, dass sie sich ins eigene Fleisch schneiden, wenn Sie die Taliban wohlwollend gewähren lassen. Da hat ein Politikwechsel stattgefunden, mit sichtbaren Erfolgen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,679763,00.html

Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Shrike am 25. Februar 2010, 22:11:39
Nee Sysop, die Taliban sind der bewaffnete Arm der Pakistani gegen Indien. Das ganze Theater ist ja letztlich nur Zustande gekommen, weil ein degenerierter englischer Lord eine Grenzziehung vorgenommen hat, die mal 50% der Paschtunen über Nacht zu Ausländern machte, die Grenze also mitten durch uraltes Familienland gezogen wurde. Die Taliban sind die Kriegertruppe um pakistanische Interessen um Kaschmir zu wahren. Dort tobt in 7000m Höhe ein erbärmlicher Krieg gegen Indien und vice versa.
Das ist auch der Grund, weshalb soviele Medressen in Pakistan sind. Dort werden die Fundamentalisten ausgebildet. Dort geht nichts ohne den pakistanischen Geheimdienst, die CIA ist dick drin und die Warlords telefonieren alle mit ihren schicken Funktelefonen, die von mindestens noch Dutzenden Geheimdiensten überwacht werden. Die Brüder zu lokalisieren ist nicht das Problem und damit auch die mögliche Vernichtung nicht. Da man sie gewähren lässt, heisst dass, sie werden gebraucht. ab und zu wird ein allzu eifriger Mullah in die Luft gesprengt, aber am Problem ändert sich nichts.
Der Gucci-Paschtune Karsai ist durch Wahlfälschung an der Macht geblieben, man braucht ihn, die ach so ehrlichen, demokratisc hen Länder des Westens hätten in jedem anderen Fall, die Muskeln spielen lassen, wenn nicht gar mehr.
Afghanistan, Pakistan und Kaschmir sind eine verzwickte Kiste. Und wenn der Westen nicht begreift, dass sein Modell der Demokratie dort nicht greift, wird es ihn gehen wie den Russen und ich hoffe nicht, dass es so kommt, wie es seiner Zeit den Engländern passiert ist, als sie das Land verlassen haben. Von ihrer militärischen Pracht gab es einen Überlebenden, einen Arzt, der über einen Gebirgspass in die Freiheit gekommen ist.
Ausserdem geht es dort nicht um Demokratie. Es geht um handfeste wirtschaftliche Interessen, es geht um die Eindämmung Chinas und die weitere Annäherung an Russland, es geht um Öl, und es geht um islamische Fundamentalisten, die mit amerikanischen Steuergeldern zu dem gemacht wurden was sie heute sind.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 25. Februar 2010, 22:16:09
Zitat von: WikiSysop am 25. Februar 2010, 20:31:461. Und ich denke, der Einsatz von Gewalt am Hindukusch wird sich lohnen.
2. Wir kämpfen ja nicht gegen die Afghanen, sondern gegen eine große Gruppe Fanatiker, die Hilfe von außerhalb hatten.
3. Die Afghanen haben sich heftig gegen die Taliban gewehrt, schon vergessen?  
1. Sysop, der Meister der seitlichen Arabeske, die am Thema vorbeiführt.
2. Es geht gegen Afghanen. Wenn die einen Hilfe von außen hatten, natürlich böse Hilfe, dann helfen jetzt die deutschen Soldaten den anderen "WIR sind die Guten" mit guter Hilfe.
Die gottlosen Afghanen allein kriegen das nicht gebacken, aber der christliche Oberst Klein mit seinen "toughen", blonden, den schöneren Soldaten.
3. Ja, gern. Mehr Infos, bitte.

Ein Klassiker der Kriegsnotwendigkeits-Argumentation.


Danke, shrike


So war´s wohl (http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-02/kundus-chronologie)
Bomben, Lügen, Rücktritte
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: WikiSysop am 26. Februar 2010, 12:36:19
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,680397,00.html
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: amphibol am 26. Februar 2010, 12:43:56
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,680432,00.html (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,680432,00.html)
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 26. Februar 2010, 13:54:02
Zitat von: WikiSysop am 26. Februar 2010, 12:36:19
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,680397,00.html
Danke für den OT Hinweis.
Nur zur Erinnerung:
Der Thread heißt:
Christ sein ist praktisch

Das gilt natürlich nicht für alle Pakistanis.
Oder was will Sysop uns sagen?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 26. Februar 2010, 13:55:33
Zitat von: Detritus am 26. Februar 2010, 12:43:56
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,680432,00.html (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,680432,00.html)
Sag ich doch:
Egal ob Christ Oberst Klein betet oder nicht:

Die machen dort ihren Kram.
Auch in 20 Jahren.
Ich wette ein Schwarzbier auf die blutige NatoNase.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 26. Februar 2010, 15:00:58
Zitat von: Roland K. am 24. Februar 2010, 12:15:25
Es wird in der Debatte stets behauptet, dass "unschuldige Zivilisten" getötet worden sind....  
Hallo Roland!

Hat sich nach Lektüre der Unterlagen etwas getan in Ihrer Einschätzung?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 27. Februar 2010, 13:45:07
Zitat von: Detritus am 25. Februar 2010, 16:40:21Interessant, wie sich manche in genau das verwandeln, was sie zu bekämpfen vorgeben.
Schön gesehen.
Das haben sich die Beobachter des betenden christlichen Oberst Klein sicher auch gesagt.
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 08. März 2010, 19:31:21
Zitat von: Roland K. am 25. Februar 2010, 12:23:36Ich hatte nach belastbaren Hinweisen oder Quellen gefragt. Bisher konnte mir noch niemand so etwas nennen. 
Hallo, Roland!
Und jetzt?
Titel: Re: Christ sein ist praktisch
Beitrag von: Wazir am 08. März 2010, 23:59:26
Zitat von: ZEIT...Dixi-Toiletten. Der einzig sichtbare deutsche Erfolg in der Schlacht um Kundus, geführt mit 1300 Soldaten, Mörsern, Schützenpanzern, hoch entwickelten Aufklärungsdrohnen.

Die Deutschen, so trostlos ist in Kundus die Lage, können diesen Kampf nicht gewinnen...
http://www.zeit.de/2010/10/DOS-Kundus?page=1 (http://www.zeit.de/2010/10/DOS-Kundus?page=1)
Sysop!
Wie war das doch gleich mit dem "Taliban erledigen"?