Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Die Genderdebatte

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

« vorheriges - nächstes »

RPGNo1

ZitatSex is binary, according to the majority of British scientists in a poll.
[...]
"To me this just means that at least 29 per cent of the academics that filled out this questionnaire do not understand the biological concept of sex, and at least 22 per cent of them do not know what gender means," Dr Wolfgang Goymann, professor for behavioural biology at the Max Planck Institute for Biological Intelligence, told The Telegraph.

Dr Goymann recently published an article in the journal BioEssays, where he said some scientists are arguing that sex is a graded spectrum rather than a binary trait.

"Leading science journals have been adopting this relativist view, thereby opposing fundamental biological facts," he said.

"While we fully endorse efforts to create a more inclusive environment for gender-diverse people, this does not require denying biological sex.

"On the contrary, the rejection of biological sex seems to be based on a lack of knowledge about evolution and it champions species chauvinism, inasmuch as it imposes human identity notions on millions of other species."

https://www.telegraph.co.uk/news/2024/03/02/sex-is-binary-majority-of-scientists-polled-agree/

Hervorhebung von mir.  :2thumbs:
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

zimtspinne

@ Max

Erinnerst du dich an unsere kurze Diskussion darüber, wie in (männlichen) homosexuellen Beziehungen der ordnende, disziplinierende Einfluss des Weibes fehlt?
Ich wollte eigentlich in meinem Bücherregal nach einer genaueren Analyse suchen, da ich sicher bin, darüber mal ein ganzes Kapitel gelesen zu haben. Ich müsste auch eigentlich längst das Bücherregal aufgeräumt haben. Und ausgemistet. Und das hässliche alte Regal durch etwas hübscheres ersetzt haben. usw.

Erstmal komme ich aus der Nummer raus, da Shermer das Thema aufgreift, im Rahmen seines Kommentares zu evolutionärer Psychologie

ZitatBut isn't evolutionary psychology plagued with "just-so" stories? As early as 1979 Don Symons proposed tests of his hypotheses, e.g.:
In homosexuality, the object of sexual desire is switched but the nature of each sex's desire is preserved, and those desires can be indulged without the usual compromise with the desires of the opposite sex. Homosexual relations, then, offer a clearer window into what each sex wants, and the differences revealed are dramatic. Gay men, far more than lesbians, seek casual sex with many partners, chosen for their youth and beauty—not because the men are gay but because they are men.
https://x.com/michaelshermer/status/1891641707718115658

und dazu einen Quilette-Artikel von Steven Pinker zur Vertiefung anbietet:

https://quillette.com/2025/02/04/sage-of-sex-and-psyche-donald-symons-evolutionary-psychology-sex/

Ich bin gespannt, was der alte weiße heteronormative Mann dazu zu sagen hat. Quilette ist immer einen Ausflug wert - auch wenn mich ein Thema nicht so interessiert, lerne ich dabei etwas. Und sie sind feministisch genderskeptisch orientiert.

Shermer greift immer wieder Themen auf, in denen sich viele Menschen gelesen finden. Trotzdem bleibt er vielseitig (wenn auch schon mit einer Natur-ist-faszinierend-Tendenz) und nimmt auch die Wohlfühlskeptiker mit. Seitenhieb auf Bartoschek und Genossen.

Nachtrag
weil das generell in das Thema passt und die "Gameten" durch den Genderismus und die Gegenbewegungen im Mainstream angekommen sind (ok im virtuellen zumindest), kann man das Problem Unterschiede Sexstrategien kernpunktmäßig auf die Gameten und deren Eigenschaften festnageln. dort müsste man zur Entstehung der Gameten aus............. etc zurückgehen, also bis zur Ursuppe und an den Anfang der Entstehung des Lebens. Dreh und Angelpunkt bleiben aber die beiden Gameten und deren Unterschiede. Genau deshalb sind im allgemeinen die Gender- und im besonderen die Transideologie eine Luftnummer, die beim ersten Windhauch von Hinterfragen ins Wanken gerät und bei der Analyse implodiert. Nur mit der Reinheitsspirale bleibt die ganze Konstruktion bombenfest stehen.
 
Reality is transphobic.

zimtspinne

Die Tage wurde eine 18jährige transidentifizierende Frau festgenommen, die mutmaßlich einen Amoklauf, ich bevorzuge die englische Sprache, die das Massenschießerei nennt, geplant hatte.

ZitatA transgender high school student in Indiana is accused of planning to kill masses of students on Valentine's Day – the anniversary of the Marjory Stoneman Douglas High School shooting in Parkland, Florida.

Trinity J Shockley, 18, is being held in the Morgan County jail in Martinsville, Indiana without bond. Shockley was charged Thursday in Morgan Superior Court 1 with the highest-level felony count of conspiracy to commit murder, and two low-level felony counts of intimidation with a threat to commit terrorism, according to court documents obtained by Fox News Digital.

Shockley identifies as a transgender man and often goes by Jamie or Dex.

The plot to conduct a mass shooting at Mooresville High School was foiled when the FBI in Indianapolis received a tip and contacted the Mooresville Metropolitan Police Department (MMPD) to assess the credibility. In a statement to Fox News Digital, FBI Indianapolis said that the agency "swiftly coordinated" with local officials to investigate.

Bereits im Jahr 2023 gabe es in Nashville eine transidentifizierende Teenagerin, die in einer Schule eine Massenschießerei veranstaltete und dabei mehrere Menschen tötete und schwerverletzte.

https://www.theguardian.com/us-news/2023/mar/28/nashville-school-shooter-identity-transgender

Ich hatte darüber hier schon berichtet und mich geärgert, dass diese Person von der genderideologisch infizierten Mainstreamnpresse fast durchweg "mis"gendert und sogar gedeadnamed wurde. Also sie wurde mit weiblichen Pronomen besprochen, oft schon im Titel.
Auch in diesem Fall wird wieder ähnlich respektlos mit weiblich Queer umgegangen. Was mich natürlich freut, jedoch gut aufzeigt, dass es nicht das gleiche ist, ob jemand ein transender Mann oder eine transende Frau ist. Frauen werden weiterhin respektlos behandelt. Aufgefallen ist mir diese Imbalance besondere in der Berichterstattung inkl. Polizeimeldungen/-vermisstensuche, aber auch in den queeren communities.

Hier mal eine Statistik zu Massenschießereien in USA von 1982 - 2024.

https://www.statista.com/statistics/476445/mass-shootings-in-the-us-by-shooter-s-gender/

Vier davon begangen von Frauen. Innerhalb vo 42 Jahren.

Reality is transphobic.

zimtspinne

Ich meine sogar, die "transidentifzierende" Dame aus 2023 Nashville ist in der Rechnung drin.
Dann wären es nur drei nicht-trans-Frauen in 42 Jahren.

Bin mir allerdings nicht sicher, was die beiden Individuen in Balken "male & female" sind. Wird auch nirgends erläutert. Wie ich dieses Gendersprech in relevanten Publikationen hasse. Das muss aussterben.

Geschlechtergemischte Schießteams? Amokläufer sind meines Wissens (fast?) immer Einzeltäter.

Wikipedia:
ZitatAmok, Tötung oder versuchte Tötung mehrerer Personen durch einen bei der Tat anwesenden Täter innerhalb eines Tatereignisses


Im Vergleich dazu

engl. Wiki:

ZitatA mass shooting is a violent crime in which one or more attackers use a firearm to kill or injure multiple individuals in rapid succession. There is no widely accepted specific definition, and different organizations tracking such incidents use different criteria.

Wenn Statistiken nicht mal im Kleingedruckten erklären, wie sie "trans" und "nichtbinär" behandeln und wohin sie die stopfen und ob das wenigstens innerhalb eines Landes einheitlich für alle Statistiken gehandhabt wird, ist das maxinmal Scheiße.
Gilt auch für klinische Studien, dort hab ich auch öfters verwirrendes Zeug gesehen.

Es gibt genau eine Studie, die sich mit männlichen und weiblichen Kriminalitätsmustern beschäftig (sich hauptsächlich, das war eher Beifang), eine schwedische Studie, wenn ich mich richtig erinnere.

Für transidentifizierende Frauen ergab sich ein [Männern] angleichendes Kriminalitätsmuster. Das hatte mich leicht überrascht, was es nicht hätte sollen. Siehe nachfolgender Teil 3.
Stella und Sasha beschäftigen sich in einigen ihrer Videos ebenfalls mit diesem Thema und bestätigen die Beobachtungen.

Reality is transphobic.

zimtspinne

Es gibt einen Sportwissenschaftler, der Profi für anabole Steroide ist. In jeder Hinsicht. In einem Video lässt er sich über Wirkungen, Nebenwirkungen und allgemein Folgen psychischer und physischer Natur aus.
Dabei erzählt er über seine eigenen Angst- und Panikattacken, Suchtverhalten und über seine Exkursionen in Aggressions- und Gewaltphantasie-Zustände. Fieber-Tagträume. Total faszinierend, verstörend und super natürlich, das als Experte transparent zu machen und einzuordnen. Seinen bias oder gleich mehrere aufgrund der eigenen Involviertheit kann man im Hinterkopf behalten.

Während der Sportwissenschaftler sein stark erhöhtes Aggro-Potential unter Kontrolle hat (hoffentlich bleibt das so und ist auch wirklich so, ob er heimlich Tiere foltert, weiß ja keiner) und bei ihm immerhin die zusätzlichen Testosterongaben in einen dafür ausgelegten Organismus treffen, kann es verheerend sein, wenn psychisch labile (milde ausgedrückt) Teenagerinnen Testosteron supplementieren, oft sogar mit den Dosierungen wild herumexperimentieren und/oder es sich auf dem Schwarzmarkt besorgen. Mit Fentanyl kombinieren etc.
An diesem Mischkonsum verstarb kürzlich eine sehr junge transidentifizierende Frau, man kann es sich als Amateur-Reality-Serie auf YT und Tiktok anschauen, das verlinke ich aber hier nicht. Es gibt auf X eine Person, die solche Todesfälle 'sammelt', dort schaue ich aber nur selten rein, da es zu heftig ist, so alles auf einmal nacheinander sichten zu müssen.
Diese jungen Menschen schlafen nicht friedlich nachts ein, sondern quälen sich zuvor oft monatelang mit den Komplikationen und Folgen ihrer Operationen & sonstigen Maßnahmen - das öffentlich zu machen, ist trotzdem wichtig, man erlebt sie dabei auch live in ihrer maladaptiven coping-Strategie Transsexualismus.
Ich vermute, Frau Cass hat sich auch viele solcher Videos angeschaut :(

Das ist auch nicht vergleichbar mit weiblichen Amateur-Bodybuildern. Die haben immerhin bessere coping-skills am Start, ein Ziel vor Augen und können sich über ihren Sport auspowern. Habe zumindest noch nichts von amoklaufenden und verstörende öffentliche Tagebücher führenden Bodybuilderinnen gehört.

So, habe ihn mal rausgekramt.
https://www.youtube.com/watch?v=UrzF-rhJtOs

Ich mag ihn sehr, unterhaltsam und erfrischend ehrlich. Informativ sind seine Videos für Sportinteressierte natürlich obendrein.
Er wird auch angefeindet, weiß allerdings gerade nicht mehr warum genau. Für aggressive Anfeindungen braucht man ja auch nicht unbedingt einen Grund, irgendwas findet sich immer.


Reality is transphobic.

Max P

Zitat von: zimtspinne am 19. Februar 2025, 13:54:38@ Max

Erinnerst du dich an unsere kurze Diskussion darüber, wie in (männlichen) homosexuellen Beziehungen der ordnende, disziplinierende Einfluss des Weibes fehlt?
Das habe ich wohl wieder verdrängt. :grins2:

Zitat von: zimtspinne am 19. Februar 2025, 13:54:38
ZitatBut isn't evolutionary psychology plagued with "just-so" stories? As early as 1979 Don Symons proposed tests of his hypotheses, e.g.:
In homosexuality, the object of sexual desire is switched but the nature of each sex's desire is preserved, and those desires can be indulged without the usual compromise with the desires of the opposite sex. Homosexual relations, then, offer a clearer window into what each sex wants, and the differences revealed are dramatic. Gay men, far more than lesbians, seek casual sex with many partners, chosen for their youth and beauty—not because the men are gay but because they are men.
Ja, mag sein. Letztlich interessiert mich aber das Individuum, und das kann natürlich vom statistischen Durchschnitt erheblich abweichen.

RPGNo1

ZitatHuge new study involving 107,583 patients with gender dysphoria: "Those undergoing [gender-affirming] surgery were at significantly higher risk for depression, anxiety, suicidal ideation, and substance use disorders than those without surgery."

https://x.com/eyeslasho/status/1895598043032142082
https://academic.oup.com/jsm/advance-article-abstract/doi/10.1093/jsxmed/qdaf026/8042063?redirectedFrom=fulltext&login=false

Tja...  ::)

Das sieht für mich nach einer schallenden Ohrfeige für Ärzte, Therapeuten und Transaktivisti aus, die genderaffirmative Behandlung mit möglichst rascher hormoneller und/oder operativer Behandlung als das Nonplusultra ansehen.
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

zimtspinne

Reality is transphobic.

zimtspinne

Huhu Max,

ich schaue gerade auf meine lange Liste der Versprechen und heute kommt endlich der Film dran, der die gute alte Zeit zum Zuschauer zurück bringt.
Hatte ich vor Ewigkeiten schon mal gesehen und erinnerte mich gut an die beiden Menners und dass der Film insgesamt in der Schwulenszene angelegt war. Das Transzeuch hingegen war mir erinnerlich nicht geläufig. Hatte ja auch damals keine Bedeutung.

https://www.ardmediathek.de/video/tatort/liebeswirren/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdFNjaGVkdWxlU2xvdC9kZjU1ODFiZS0xMWRiLTRhNjctYmU4ZC1jNzk1ZjNmZWMzNGE

um die Szene in geht es
bei 14:00
interessant, wie die um Pronomen herumtänzeln nach der ersten Kante: "sind alles Männer"

und ab 57:30 extra für dich  ;)
Reality is transphobic.

Max P

Danke für den Tip, kannte ich noch nicht. :grins2:

Zitatund ab 57:30 extra für dich
Die Dialoge in der Szene klingen sehr gestellt. So läuft das nicht ab. Aber ein großer Klubgänger war ich eh noch nie. ;D

zimtspinne

Das dachte ich mir schon.
Wirkt denn wenigstens das Publikum einigermaßen authentisch?
Ich landete mal aus Versehen in einem Schwulenclub und dort trugen alle normale Kleidung. Das kam so zustande: einmal pro Woche war reiner Männerclub, was ich nicht wusste bzw nicht den Tag dafür. Fiel mir auch erstmal gar nicht auf, da ich die ersten ca 20 Minuten damit beschäftigt war, mit Leuten zu schreiben, ob noch jemand kommt oder wo die sind. Als ich mich dann doch mal näher umschaute, bemerkte ich erst die männliche Übermacht. Dazu muss man wissen, dass in diesen riesigen Szeneclubs zumindest in dieser Stadt Eiszeit herrschte, wenn du einen Platz zum arbeiten unter Leuten suchtest wo laute Musik nicht störte, wäre das der perfekte Ort gewesen.
Als ich ging, habe ich die Türsteher gefragt, warum sie mir das nicht vorab gesagt hätten, worauf sie lachten und meinten, nö, warum hätten sie sollen.
Mit meinem heutigen Hinterwissen weiß ich natürlich auch, dass eine 20% Trans"frauen"-Quote optimal ist, was mal eine solche in Bezug auf eigene Erfahrungen und Chaser aufgestellt hatte.
Ansonsten war ich ab und an mit Freundinnen in einem Schwulencafe, das allerdings stets bunt durchmischt war. Anders als der komische Club... das wäre auch nichts für dich gewesen, viel zu aufgebrezelt.
Reality is transphobic.

Eratosthenes

Muss Anfang der 80er gewesen sein, da habe ich mit einem Freund eine Schulkameradin  in Heidelberg besucht, die da gerade ihre Ausbildung angefangen hatte. Wir Jungs sind dann noch, grün wie wir waren, im "Whisky a gogo" gelandet, mit Walter, dem Wirt, haben wir dann bis morgens um sechs das ein oder andere Fläschchen Schampus geschlürft, war total lustig.

Muss ungefähr zur Zeit der Kießling-Affäre gewesen sein, also in Zeiten als Homosexualität noch bei weitem nicht so normalisiert war wie heute. Schon damals hiesss es, die grössten Schwulenhasser seien die, die ihr eigenes Outing verpasst bzw. verdrängt haben. In wie weit das auf Manfred Wörner zutraf weiss ich allerdings nicht.

Das kleinere Übel wird auch immer grösser.

Mike1978

Also mal meine unmaßgebliche Meinung... die ganze "Genderdebatte" ist absolut überflüssig, hat keinen praktischen Nutzen, verursacht dafür aber erheblichen gesellschaftlichen Schaden.

OK, ich bin auch extrem voreingenommen, denn ich gehe mit gleich 3 Prämissen an das Thema heran.
1. Es ist scheiße trans zu sein
2. In der Gesellschaft erkennbar trans zu sein ist noch viel beschissener.
3. Egal ob trans oder cis, Menschen sind individuell extrem unterschiedlich.

Transgender gibt es als Introvertierte und Selbstdarsteller. Letztere findet man heutzutage unter anderem auf Social Media, und wenn sie damit ihren Lebensunterhalt verdienen wollen, müssen sie halt besonders auffallen und kontrovers sein. Diejenigen, die ich kennenlernen durfte, wollten eher unauffällig ihr Leben leben, und sich nicht an irgendwelchen Stellungskriegen zwischen woke und anti-woke beteiligen.

Transgender existieren. Es gibt Fragestellungen, wie man mit ihnen aus medizinischer Sicht umgeht. Es gibt Fragen, wie man mit ihnen aus gesellschaftlicher Sicht umgeht. Und es gibt Fragen, wie man mit ihnen aus juristischer Sicht umgeht. Biologie, Sozialwissenschaften und Rechtswissenschaften schließen sich dabei nicht gegenseitig aus. Aber keine dieser Fragestellungen sollte Bestandteil irgendwelcher politischer woke gegen anti-woke Kriege sein.

Transgender sind in den letzten Jahren sichtbarer geworden, und zwar in der Wissenschaft, der Gesellschaft und in der Rechtsprechung. Das kann man gut finden, das kann man blöd finden, und hat vermutlich etwas mit dem Wegfall von Stigmata zu tun. Aber entweder bewege ich mich jetzt nicht in den Kreisen, wo eine Massenvermehrung auftritt, oder es handelt sich nach wie vor um eine kleine Minderheit. So oder so gibt es keinen Grund, Transmenschen als Kanonenfutter in einem woke gegen anti-woke Krieg einzusetzen.

Transgender als real existierende Minderheit haben in der Vergangenheit weder größere Probleme im Sport noch auf der öffentlichen Toilette bereitet. Diese Probleme existieren praktisch nicht, und sind hochstilisiert zur Meinungsmache. Niemand hat ein Interesse daran, dass der Gang aufs stille Örtchen zu einem politischen Akt hochstilisiert wird. Ganz im Gegenteil, auch über cis Frauen mit androgynen Zügen wird plötzlich öffentlich über deren Genitalien, Chromosomen oder Hormonspiegel diskutiert, um Punkte in einem woke gegen anti-woke Krieg zu sammeln. Aufgrund der geringen Anzahl von trans Frauen sind da im Übrigen viel mehr cis Frauen von betroffen.

Transgender als Behandlungssuchenden dürfte wohl ziemlich egal sein, ob sie Hilfe aufgrund der Diagnose F64.0 oder irgendeinem entpathologisiertem Diagnoseschlüssel erhalten. Je nach finanziellen Möglichkeiten dürfte aber interessant sein, ob das ganze von der Krankenkasse erstattet wird, oder aus eigener Tasche bezahlt werden muss. Alles andere sind wohl eher abstrakte Fragestellungen für Menschen mit abstrakten Problemen.

Fun fakt: Ich habe eine nicht repräsentative Umfrage auf reddit gemacht, warum Menschen Hormontherapie als DIY machen, also quasi im Internet bestellen. Leider gab es nicht sehr viele Antworten, aber Hauptgründe waren die langen Wartezeiten zwischen Diagnosestellung und Therapiebeginn und die Unabhängigkeit von der Beurteilung eines Arztes. Nur zur Klarstellung: Das möchte ich niemandem empfehlen, egal aus welchem Grund.

Die ganze Transdebatte nervt einfach nur. What about detransitioners? Ändert nichts an der Existenz von Transmenschen. What about Fehldiagnose? Ändert nichts an der Existenz von Transmenschen. What about Gender Studies? Ändert nichts an der Existenz von Transmenschen. Die Notwendigkeit, in einer pluralistischen Gesellschaft miteinander auszukommen, ist weder eine Pseudowissenschaft, noch lässt sie sich wegdiskutieren. Und für die meisten Fragen ist die Biologie nicht das geeignete Werkzeug, um vernünftige Antworten zu geben.

Und ja, mir ist auch klar, dass Medizin, Gesellschaft und Recht oft Hand in Hand gehen. Gutes Beispiel ist der Transvestitenschein, der in den 20er und 30er jahren Menschen vor der Verhaftung wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses bewahrt hat. Politische Lobbyarbeit ist also nicht per se etwas schlechtes, letztendlich aber keine Kernaufgabe der Naturwissenschaften. Und auch wenn ethische Fragen durchaus Bestandteil der praktischen Medizin sind, ist es auch keine Aufgabe der Sozialwissenschaften, Antworten auf biologische Fragen zu liefern.

Die ganze Genderdebatte ist aus meiner Sicht alleine schon deswegen absolut schwachsinnig, weil sie auf keinem tragfähigen Untergrund geführt wird, und letztendlich auf Kosten von Betroffenen stattfindet.

P. S.: Am Ende gibts mal einen kleinen Einblick wie sich das anfühlt, so objektifizierter Gegenstand einer politischen Debatte zu sein. Ziemlich beschissen. Eine Seite verklärt einen zur Sturmramme, um das Patriachat einzureissen. Die andere dämonisiert einen zum potentiellen Sexualstraftäter auf der Frauentoilette, der im Damen-Boxsport Frauen verprügeln will. Vollkommen ideologisierter Mumpitz. Wenn Menschen MIT mir reden sieht das glücklicherweise anders aus... da reagieren die Meisten Menschen wirklich verständnisvoll und interessiert. Diese ganze Gender-Debatte fusst halt auch überhaupt nicht in der Realität.

Juliette

Ich verstehe immer noch nicht, warum immer Männer uns Frauen erklären müssen, dass (meistens unoperierte) Transfrauen im Frauensport keine Vorteile haben und auch unter der Dusche oder in einer Umkleide nicht stören und natürlich den Frauen nichts wegnehmen, wenn sie sich auf Frauenplätze in der Politik wählen lassen. Vom Knast will ich nicht reden, da kenne ich mich zum Glück nicht aus.  >:(

Genauso, wie Männer uns früher (und immer wieder) erklärt haben, dass für Frauen ein eigenes Bankkonto, ein Job, das Wahlrecht, Fußballspielen, Hosen, allein reisen oder ausgehen etc etc völlig irrelevant sind.
"Die Zukunft war früher auch besser." Karl Valentin

Max P

Zitat von: Eratosthenes am 02. März 2025, 19:28:19Muss Anfang der 80er gewesen sein, da habe ich mit einem Freund eine Schulkameradin  in Heidelberg besucht, die da gerade ihre Ausbildung angefangen hatte. Wir Jungs sind dann noch, grün wie wir waren, im "Whisky a gogo" gelandet, mit Walter, dem Wirt, haben wir dann bis morgens um sechs das ein oder andere Fläschchen Schampus geschlürft, war total lustig.
Hah, das Whisky a gogo kenn ich auch noch. ;D War aber nur sehr selten, wenn nicht überhaupt nur einmal da.