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Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread

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Begonnen von RPGNo1, 25. Januar 2023, 13:52:20

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RPGNo1

Sebastian Schnelle hat einen klugen Text beim hpd veröffentlicht.

ZitatIdentitätspolitiken von Links und Rechts: Der perfekte Sturm

In der aktuellen Politik scheint es eine ungute Wechselwirkung zwischen Populismus und Identitätspolitiken von Links und Rechts zu geben. Durch Feindbilder und Stigmatisierung wird Wählerklientel abgeschreckt und wendet sich anderen politischen Lagern zu, da Politik als elitär wahrgenommen wird. So verlieren identitätspolitisch agierende Parteien am Ende auch noch die Minderheiten, die sie zu vertreten vorgeben, während die politisch radikale und extreme Rechte immer nur dann eine historische Machtperspektive zu haben scheint, wenn sie es schafft, beträchtliche Teile der unteren Klassen auf ihre Seite zu ziehen.

https://hpd.de/artikel/identitaetspolitiken-links-und-rechts-perfekte-sturm-22754

Ein Kommentator bestätigt prompt Schnelles These, indem er den Autor in die rechte Ecke stellt. Text gelesen, aber nicht verstanden (verstehen wollen?). Setzen, Sechs!
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

Eratosthenes

Ein etwas längerer Text der BpB zum Thema, ich denke ganz gut für alle (wie mich) geeignet die sich in die Thematik erstmal einlesen müssen.

Die BPB zur Identitätspolitik

Interessantes Fazit:

ZitatSomit sind Diagnosen, denen zufolge linke und rechte Identitätspolitik identisch sind (vergleichbar zur aus der Interner Link:Extremismustheorie bekannten "Hufeisentheorie") nicht schlüssig. Rechte und linke Identitätspolitik vertreten in Tat und Wahrheit unterschiedliche Auffassungen von Identität. Dessen ungeachtet ist es möglich, dass linke Identitätspolitik gleichsam rechte Wirkungen zeitigt, wenn sie sich aus der offenen, kritischen Analyse der Wirklichkeit verabschiedet und, sei es auch auf unfreiwillige Weise, Identitäten gegeneinander verschließt, statt sie füreinander zu öffnen. Eine offene Gesellschaft kann es ohne offene Identitäten nicht geben.

Salz in die Suppe!

zimtspinne

BbB als Quelle?

Das sind doch die, die globalen Konsens unter Biologen zu Vielgeschlechtlichkeit, Geschlechterspektren, Geschlechts-IDs, Kinder in falschen Körpern behaupten und jahrelang Werbung für Pubertätsblocker machten, bis sie (viel zu spät) dafür auf die Nüsse bekamen?

Den von RPG verlinkten Text/Analyse finde ich zutreffend.
Ich wusste nicht, dass vorpolitisch = Sebastian Schnelle.


Reality is transphobic.

zimtspinne

Auszug daraus:

ZitatWer immer noch glaubt, dies seien nur Nischenphänomene, dem sei eine Umfrage ans Herz gelegt, nach der fast ein Drittel der Wechselwähler, die sich für Donald Trump entschieden, sagten, es sei für sie wichtig gewesen, dass Kamala Harris "sich zu sehr für kulturelle Themen wie das trans-Thema interessiere anstatt der Mittelklasse zu helfen".

Ja, zB Peiresc mit seiner 'total irrelevante Buchstabensuppe'. Phänomenaler Schachzug, das gesamte woke Phänomen, das wir hier in verschiedenen Themen seit gut zwei Jahren behandeln, zur irrelevanten Buchstabensuppe zusammenzustreichen. Ob sich der Herr Edmüller darüber freuen würde, wie mit seinem Phänomen umgegangen wird?

Ich frage mich da schon, ob die Leute das ernsthaft selbst glauben oder sich täglich neu einreden. Diese völlige Unreflektiertheit‏‎ in Bezug auf die US Demokraten und deren Misswirtschaft ist erschreckend. Gut, dass es den panic button für Feindbild Trump + Musk gibt. Einfach immer draufhauen, wenn es mal unbequem wird.

RPG ist hier der einzige, der in der Lage war, über seinen Schatten zu springen.
Das fiel mir übrigens auch schon beim Thema L/P-Covid positiv auf.  :grins2:

Reality is transphobic.

RPGNo1

ZitatHow Scientific American's Departing Editor Helped Degrade Science

When magazines like Scientific American are run by ideologues producing biased dreck, it only makes it more difficult to defend the institution of science itself.

https://reason.com/2024/11/18/how-scientific-americans-departing-editor-helped-degrade-science/
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

eLender

Zum Thema neulich was in so einem protofaschistischen Kampfblatt gelesen (eher so kryptofaschistisch, nicht so offen faschistoid wie NZZ und Welt).

ZitatNur mit zugehaltener Nase. Es dauert nicht lange, bis beim Abendessen mit amerikanischen Freunden kürzlich in London diese Formulierung fällt. Nur mit zugehaltener Nase, bekennt das gut situierte, liberale und gesellschaftlich engagierte Paar, hätten sie dieses Mal noch die Demokraten wählen können. Die beiden, das wird schon beim Aperitif klar, sind Zurückgelassene. Nicht die Freunde haben sich verändert, sondern die tonangebenden Kräfte des linken politischen Lagers, in dem sie sich lange Zeit zu Hause fühlten.

Von der Radikalisierung des rechten Lagers wird beständig gesprochen. Von der des linken so gut wie gar nicht. Das war schon 2016, nach Trumps erstem Wahlsieg, ein Fehler. Wäre es nicht spätestens jetzt auch in Deutschland, wo die etablierte politische Mitte abschmiert und Anti-Establishment-Parteien zulegen, womöglich ganz erkenntnisstiftend, zur Abwechslung mal weniger über die Splitter im Auge der anderen zu zürnen, als den Balken im eigenen zu betrachten?
https://archive.is/amE7s (Zeit Online Plus)

Der Wokismus hat an nichts Schuld, die Leute werden einfach so immer rechter. Sagen die Krappzillen. Deshalb ist das auch eine Entwicklung, die niemand aufhalten kann. Es hilft wahrscheinlich nur noch mehr Wokeness.

ZitatDenn zu einer ehrlichen Bilanz gehört, dass der furchtlose Ideenaustausch und der intellektuelle Wettbewerb immer stärker verdrängt wurden von vermeintlich einzig wahren progressiven Lehren. Schon das Hinterfragen gewisser Grundannahmen galt als verwerflich. In Parteien, Universitäten, Redaktionen und anderen Institutionen wurde dadurch eine Minderheit zur Taktgeberin für eine Mehrheit. Die drei Grunddevisen lauteten: Die Zeit läuft uns davon! Die anderen leben immer noch in der falschen Welt! Und: Die Moral gebietet es! Aus Angst, als rückständig, unanständig oder "rechts" diffamiert zu werden, nahmen weite Teile der Mehrheit den derart abgesicherten Linksruck hin. Der üble Folgeeffekt war wahrscheinlich überhaupt nicht beabsichtigt, aber er besteht darin, dass jenes Lager, das sich selbst als progressiv beschreiben würde, von immer mehr Wählerinnen und Wählern heute als genau das betrachtet wird, was dieses Lager seinen Gegnern vorwirft zu sein: autoritär.

Dabei waren die Hümmleristen gar nicht autoritär, sie waren einfach nur nicht das Gegenteil. Es sind Randthemen, die niemanden interessieren, nur eben die rechten Hetzer. Einfach ignorieren.

ZitatUnd dann wäre da noch die Entstehungsgeschichte des deutschen Selbstbestimmungsgesetzes. Es mag wie ein Randthema klingen. Aber es ist das eindrücklichste Beispiel dafür, wie einige Vertreter des angeblich progressiven Lagers eine Unterwerfung unter eine Doktrin verlangt haben. Das mittlerweile verabschiedete Gesetz macht das juristische Geschlecht zu einer Frage der Wahl. Kritiker sagen, es bestärke Jugendliche tendenziell in der Annahme, sie könnten selbst einschätzen, welches Geschlecht für sie das richtige sei. In Großbritannien warnten Kinderärzte nach einer ausführlichen Studie im Frühjahr allerdings davor, die Diagnose "trans" vorschnell zu stellen; oft steckten hinter dem Unwohlsein mit dem eigenen Körper in der Pubertät andere Ursachen. Wer solche Bedenken in Deutschland äußerte, wurde von den Gesetzesbefürwortern mit Shitstorms bedacht und mit Schmähbegriffen, von denen "Terf" (trans-exclusionary radical feminist) noch ein harmloser war. Unter anderem nannte der damalige Sprecher für Sozial- und Queerpolitik der Grünen-Bundestagsfraktion und spätere Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, Kritiker des Selbstbestimmungsgesetzes "Terfs" und "Transfeindinnen und Transfeinde". In einem solchen Klima kann es keine Diskussion geben, die den Namen verdient. Die Haltung vieler Verfechter des Gesetzes erinnerte an das berühmte Diktum von Gerhard Polt: "Ich brauch keine Opposition, weil ich bin bereits Demokrat!"

Moment, es geht um höhere Werte (Selbstbestimmung, Würde, Eierkuchen), da darf man auch nicht diskutieren. Muss nur noch die AfD kapieren, dann  ists geschafft.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

RPGNo1

ZitatIdeology has been creeping into evolutionary biology and distorting facts.

In this talk, Jerry Coyne explores two of the many ways this ideological erosion of biology has infected the field. The first is the increasingly widespread claim that biological sex is a "spectrum": that there are not just two sexes, male and female, but a large number of them. This may be true of gender but not of biological sex itself, which is always binary, with just two sexes in all animals and vascular plants. Why has this distortion occurred? Probably to buttress the felt identities of people who are transsexual or non-binary. But this conflates sex and gender, and the sex binary, which has led to big advances in understanding evolution, should not be distorted in the service of ideology.

A similar phenomenon has occurred in biological discussions of race, though the term is fraught. The popular argument that there are no meaningful genetic differences between human populations has led the American Medical Association, for instance, to state that "Race and ethnicity are social constructs without biological meaning." This is in fact false: human populations over the globe have sufficient genetic differences that we can infer our ancestry with high accuracy—and even deduce one's crude self-identified "race"—from a sample of DNA. These genetic differences evolved when early human populations lived in physical isolation, and have implications not just for deducing ancestry, but also tracing the history of human migration and for mitigating disparities in health and education.

(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
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RPGNo1

ZitatWokeness is a hyper-vigilance toward any real or imagined transgressions against identity-based human dignity, resulting in exaggerated perceptions of harm, rigid systems of thinking, a need for purification, and a desire to disengage from and punish transgressors.

https://x.com/eyeslasho/status/1879910504371728524

Nicht schlecht.  :D
(At Bhaal Temple)
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Juliette

Ein ausgezeichneter Artikel von Joachim Käppner in der Süddeutschen:

https://archive.is/8OZF4
https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_K%C3%A4ppner

ZitatLinke keifen gegen Linke, und die Rechten triumphieren. Die ,,politische Korrektheit", von ihren Gegnern zum allmächtigen Monstrum aufgeblasen, hat gewaltigen Schaden angerichtet.

.... Das Gemeinsame solle vor dem Trennenden stehen. Aber zur Rechten spuckten die Verlierer damals Gift und Galle, später ließen republikanische Hardliner das Gedicht Gormans wegen ,,Hassbotschaften" aus Grundschulbüchereien entfernen. Auf der Linken gab es nicht etwa Freude über den Sieg oder Gormans Auftritt. Stattdessen entbrannte ein verbohrter Kulturkampf darum, ob es weißen Menschen gestattet sein solle, die Verse Gormans in andere Sprachen zu übersetzen, oder ob dies nicht vielmehr ein Vergehen an schwarzer Identität sei.

Kulturkampf ist das falsche Wort. Eigentlich ist es ein Kampf der Unkulturen an den Rändern, der hier in den westlichen Demokratien tobt, ein Kampf zweier ideologisch aufgeladener Lager um die Besetzung moralisch überlegener Positionen, der Sprache und der kulturellen Dominanz. Dieser Kampf lässt Amerika und die freie Welt nicht los, und er hat ganz wesentlich zum Niedergang der amerikanischen Demokratie beigetragen.

.... Die Unkultur zersetzt den Boden gemeinsamer Werte, die Fähigkeit zu Lösungen, den Glauben an das, was die Demokratie ausmacht: den Kompromiss, den Ausgleich der Interessen, die Kraft der Selbstreinigung. Sie frisst sich in Parteien hinein wie in die einst stolzen US-Republikaner, die ihr fast völlig erlegen sind und servil darum wetteifern, wer den Ring Donald Trumps am innigsten küssen darf. Oder in Teile der Demokraten, die nicht verstehen können, warum ihnen die Arbeiterschicht abhandenkommt und sogar viele Migranten, als deren natürliche Fürsprecherin sich die Partei doch verstand. Deren Aktivisten debattieren derweil, ob man in der Schule statt Latinos künftig ,,latin@" sagen müsse oder ,,Latinx". Keine Frage, Rassismus, Polizeigewalt, Formen der Benachteiligung sind massive Probleme – wenn aber wie in den USA jeder Lösungsversuch politisch zum Sprengsatz gegen das andere Lager benutzt wird, kann dieser Versuch kaum gelingen.

Längst hat der Kampf der Unkulturen auch Europa und Deutschland erreicht. Christian Lindner, vor drei Jahren mit SPD und Grünen zur ,,Fortschrittskoalition" angetreten, rühmte sich auf dem Dreikönigstreffen der FDP selbst als ,,den schlimmsten Albtraum des links-grünen Mainstreams in Deutschland". Der Mann, der das Land in eine Regierungskrise stürzte, geriert sich jetzt also als Vorkämpfer gegen die dunklen Mächte der Wokeness.

Er spricht mir aus dem Herzen.. und dem Verstand.

RPGNo1

Jerry Coynes letztes (nach eigener Aussage) Statement zu seiner Auseinandersetzung mit der FFRF.

ZitatConsortium of secular organizations attack scientists deemed transphobic, The Center for Inquiry responds

https://whyevolutionistrue.com/2025/01/19/consortium-of-secular-organizations-attack-scientists-deemed-transphobic-the-center-for-inquiry-responds/
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

RPGNo1

(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

Eratosthenes

Salz in die Suppe!