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Krise in der Ukraine

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Begonnen von RPGNo1, 18. Februar 2022, 18:04:53

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Scipio 2.0

ZitatEs ist auch nicht die Ausnahme, sondern die Regel, dass die Konfrontation mit der Realität keineswegs dazu anhält, irgendwelche Überzeugungen zu revidieren. Im Gegenteil, häufig werden sie verstiegener, verwickelter.

Sowas lässt mich, wie soll ich das ausdrücken, am menschlichen Geist zweifeln.

Damit reiten wir uns doch immer wieder selbst in die Scheiße.

Peiresc

Zitat von: Scipio 2.0 am 03. März 2022, 05:50:07
ZitatEs ist auch nicht die Ausnahme, sondern die Regel, dass die Konfrontation mit der Realität keineswegs dazu anhält, irgendwelche Überzeugungen zu revidieren. Im Gegenteil, häufig werden sie verstiegener, verwickelter.

Sowas lässt mich, wie soll ich das ausdrücken, am menschlichen Geist zweifeln.

Damit reiten wir uns doch immer wieder selbst in die Scheiße.

Ich leiste mir mal eine nichtfalsifizierbare Aussage. Die Mehrheit der Deutschen hat bis weit, weit in den Krieg hinein fest an Hitler geglaubt. Der Bombenkrieg mag zu einer Polarisierung geführt haben; nicht der Holocaust (man wusste, da ist irgendwas Dunkles, Unheimliches, aber mehr nicht). Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Bertram, hat nach dem Selbstmord Hitlers im Mai 1945 ein Requiem für den Führer angeordnet.


Wir sind, wie wir sind.

Bachblüte

Bemerkenswertes aus der Nacht 02.03./03.03.2022

Zitat von: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html
09:09 Uhr
Ungarn wird kein Veto gegen EU-Sanktionen einlegen

Das EU-Mitglied Ungarn wird nach Angaben von Ministerpräsident Viktor Orban kein Veto gegen die Russland-Sanktionen der Europäischen Union einlegen. Es sei vorrangig, dass die 27 EU-Mitglieder einheitlich vorgingen, sagt er in einem Interview der Nachrichten-Website mandiner.hu. Er verurteile den russischen Angriff auf die Ukraine. Alle Seiten sollten an den Verhandlungstisch zurückkehren. Ganz Europa sollte sich für Frieden einsetzen.

Ungarns Beziehungen zu Russland seien bis vor kurzem "ausgeglichen und fair" gewesen. Der Krieg habe jedoch eine neue Situation geschaffen. Es gebe aber keinen Grund, die Energiebeziehungen zu Russland zu kappen. Orban ist in der Vergangenheit immer wieder mit der EU aneinandergeraten und wiederholt von der ungarischen Opposition wegen seines freundschaftlichen Verhältnisses zu Moskau kritisiert worden.

08:55 Uhr
Liberaler russischer Radiosender Echo Moskwy aufgelöst

Der russische Hörfunksender Echo Moskwy ("Echo Moskaus") ist nach Angaben seines Chefredakteurs Alexej Wenediktow aufgelöst worden. Kurz zuvor hatte die Generalstaatsanwaltschaft gefordert, den Zugang zu dem Sender sowie zu TV Rain zu begrenzen wegen der Berichterstattung über Russlands Invasion der Ukraine. Echo Moskwy war einer der wenigen verbliebenen liberalen Medieneinrichtungen, die der Kreml noch toleriert hatte.

07:22 Uhr
Deutschland will 2.700 Flugabwehrraketen an Ukraine liefern

07:07 Uhr
Nestle fährt Produktion in ukrainischen Fabriken wieder hoch

Der Schweizer Lebensmittelkonzern eröffnet seine Fabriken und Lagerhäuser in der zentralen und westlichen Ukraine nach rund einer Woche bereits wieder. Damit wolle der Weltmarktführer die Versorgung mit Lebensmitteln und Getränken sicherstellen. "Wir versuchen, Teile der Lieferkette wieder zu öffnen und an Einzelhändler zu liefern, wo es sicher ist. Nach den letzten Informationen war dies teilweise möglich", sagte ein Nestle-Sprecher. Nestle betreibt in der Ukraine drei Fabriken und beschäftigt rund 5.000 Mitarbeiter.

05:38 Uhr
US-Regierung prangert Unterdrückung der Medienfreiheit in Russland an

Die US-Regierung wirft Moskau vor, die Medienfreiheit in Russland gerade mit Blick auf den Krieg in der Ukraine massiv einzuschränken. "Im eigenen Land führt der Kreml einen umfassenden Angriff auf die Medienfreiheit und die Wahrheit durch. Und Moskaus Bemühungen, die Wahrheit über die brutale Invasion zu unterdrücken, werden immer intensiver", teilte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, mit.

Die russische Regierung drossele auch soziale Medien wie Twitter, Facebook und Instagram, auf die sich Millionen russischer Bürger verließen, um Zugang zu unabhängigen Informationen zu erhalten.

04:55 Uhr
Moody's stuft Russland auf "B3" ab

Die US-Ratingagentur Moody's stuft nach dem Einmarsch in die Ukraine die Kreditwürdigkeit Russlands ab. Die Ratingnote wurde wegen der strengen Sanktionen der westlichen Länder auf "B3" von "Baa3" gesenkt, begründet Moody's den Schritt. Moody's stuft demnach die Sicherung von Zins und Tilgung als gering ein. Zuvor hatte bereits die Ratingagentur Finch die Bonität Russlands auf Schrottniveau heruntergesetzt.

04:27 Uhr
Spotify schließt Büro in Russland

Der Streamingdienst Spotify hat nach eigenen Angaben seine Niederlassung in Russland geschlossen und vom russischen Staat bezahlte Angebote entfernt. Der Schritt sei die Konsequenz aus dem "unprovozierten Angriff" Russlands auf die Ukraine, erklärt Spotify. Für russische Nutzer bleibe Spotify jedoch weiter zugänglich

Bachblüte

Zitat von: zdf.de10:05 Uhr
Studie: Handelskrieg könnte russische Wirtschaft um jährlich zehn Prozent schwächen

Russland hat bei lang anhaltenden Sanktionen und einem langfristigen Handelskonflikt laut Experten deutlich mehr zu verlieren als der Westen. "Ein Handelskrieg zwischen Russland sowie den USA und ihren Verbündeten würde Russlands Wirtschaft langfristig empfindlich treffen", erklärte der Handelsforscher am Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) Alexander Sandkamp. Die russische Wirtschaftsleistung könnte demnach langfristig um jährlich knapp zehn Prozent einbrechen.


Zitat von: zdf.de
10:31 Uhr
Lawrow: Ukraine erhält Befehle aus Washington

Der russische Außenminister Sergej Lawrow wirft der Ukraine vor, sie erhalte Befehle von der US-Regierung. Warum sollte der Westen entscheiden, was wichtig für Russlands Sicherheit sei, sagt Lawrow. Er gehe davon aus, dass die Hysterie des Westens abebbe und dass man eine Lösung der Ukraine-Krise finden werde. Russland sei bereit für Dialog auf der Basis gegenseitigen Respekts.

Russland könne aber nicht zulassen, dass die Ukraine für eine militärische Gefahr für Russland sorge, betont Lawrow. Die russische Militärdoktrin lege die Parameter für den Einsatz von Atomwaffen fest. Man eskaliere nicht, um zu deeskalieren.

Hört der sich eigentlich selber zu!??!?  :o  :stirn

Scipio 2.0

ZitatHört der sich eigentlich selber zu!??!?  :o  :stirn

Mit Sicherheit. Ich meine hier eine Art Schrotflinteprinzip zu erkennen, er und andere offizielle verlautbaren möglichst viele (scheinbar) eindrucksvolle Aussagen in der Hoffnung dass etwas davon beim Publikum hängen bleibt und die gewünschte Wirkung erzielt.

Wobei ich noch vermute, dass das eher an die eigene Bevölkerung gerichtet ist als an die "Weltöffentlichkeit".

Bachblüte

Zitat von: zdf.de
11:55 Uhr
Selenskyj verspricht vollständigen Wiederaufbau der Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen vollständigen Wiederaufbau seines Landes nach dem Krieg mit Russland versprochen. Moskau werde Reparationen zahlen müssen, kündigte er in einer Videobotschaft an. "Wir werden jedes Haus, jede Straße, jede Stadt wieder aufbauen."

An den Kreml gewandt fügte Selenskyj hinzu: "Ihr werdet uns für alles, was ihr gegen unseren Staat, gegen jeden Ukrainer unternommen habt, vollständig entschädigen."

11:48 Uhr
IAEA-Gremium verurteilt russische Einnahme von ukrainischen AKWs

Russlands militärische Einnahme von ukrainischen Atomanlagen ist vom Lenkungsgremium der Internationalen Atomenergiebehörde verurteilt worden. Eine entsprechende Resolution des IAEA-Gouverneursrates wurde laut Diplomaten nur von Russland und China abgelehnt. Sechsundzwanzig Länder stimmten dafür und fünf enthielten sich der Stimme.

Das Risiko für einen Atomunfall mit internationalen Auswirkungen habe sich im Zuge der russischen Invasion deutlich erhöht, hieß es in der Resolution. Russlands Vorgehen in der Ukraine habe "schwere und unmittelbare Gefahren für die Sicherheit dieser Anlagen und ihre zivilen Mitarbeiter ausgelöst".

Laut der IAEA haben russische Einheiten nach Angaben aus Moskau das Gebiet um das Atomkraftwerk Saporischschja - das größte ukrainische AKW - unter ihre Kontrolle gebracht.

11:48 Uhr
VW-Konzern stoppt Russland-Geschäft wegen Krieges in der Ukraine

11:31 Uhr
Lawrow: Ukrainisches Volk soll selbst über Zukunft entscheiden

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat bekräftigt, dass sein Land nach der militärischen "Spezial-Operation" kein Besatzungsregime in der ukrainischen Hauptstadt Kiew plane. Das ukrainische Volk solle selbst darüber entscheiden, wie es künftig leben wolle, sagte Lawrow bei einem Interview mit Journalisten. An diesem Prozess sollten alle in dem Land lebenden Nationalitäten beteiligt sein, betonte Russlands Chefdiplomat.

sailor

So wie die Russen derzeit "Wahlwerbung" betreiben würde sich Lawrow sicher über das Ergebnis der "freien Entscheidung" wundern.... Aber ich meine darin schon ein "zurückrudern" zu erkennen, ganz sanft und zart. Anscheinend merkt man, dass die Ukrainer wenig begeistert sind.

Mit der Kesselung und dem Bombardement von Charkiw tut man sich auch keinen Gefallen. Die Bevölkerung dort, immerhin über 1 Million, ist vorwiegend russischsprachig und es gab 2014/15 dort unschöne Vorgänge bis hin zu einem Bombenattentat. Eigentlich ideal, um die "Brüderlichkeit" zu zeigen....

Scipio 2.0

Da werden die Sympathien auch in der russisch sprachigen Bevölkerung nicht lange halten, so denn überhaupt noch welche für Russland vorhanden sind.


RPGNo1

Putins Ex-Berater Sergei Pugatschow gibt eine Einschätzung, warum die russische Armee in der Ukraine so miserabel agiert und es nicht schafft, den schnellen Sieg herbeizuführen, den Putin und die Kremlführung erwartet haben.

ZitatDer Zustand der russischen Armee ist desastös und das sei alles andere als Zufall, sagt der ehemalige Weggefährte Putins, Sergei Pugatschow. Der Kreml-Chef habe aus Angst vor dem eigenen Militär in den letzten 20 Jahren die Armee bewusst in den Ruin getrieben, erklärte er im Interview mit dem ukrainischen Journalisten Dmitrij Gordon.

"Putin hatte seit jeher Angst vor einer militärischen Verschwörung oder einem militärischen Sturz. Es ist kein Zufall, dass niemand in seinem Umkreis in der Armee gedient hat." Mit der Ernennung [des FSB-Manns] Iwanow habe Putin [im Jahr 2001] diese Gefahr umgehen wollen.

"Putin umgibt sich mit Leuten, die für ihn komfortabel sind. Serdjukow [Verteidigungsminister ab 2007, vorher Leiter des Föderalen Diensts für Steuern] wurde von seinem Schwiegervater Wiktor Subkow in den Kreis von Putin gebracht. Putin begegnet Subkow mit großem Respekt", erklärt Pugatschow.

2012 kam schließlich Sergei Schoigu auf den Posten, nachdem Putin Serdjukow entlassen hatte. [...] Schoigu klimpert für ihn bis heute mit all seinen Medaillen, die jeder Grundlage entbehren. Der gelernte Bauingenieur hat keinen einzigen Tag in der Armee gedient.

"Nach 20 Jahren unter der Herrschaft Putin sehen wir eine absolut erniedrigte, demoralisierte, ausgeraubte Armee. Sie war eine der Quellen zur Aneignung von staatlichen Finanzmitteln. Und Schoigu hat diese Aufgabe bis zum heutigen Tag mit Bravour gemeistert."

"Um die Ukraine einzunehmen, fehlen der russischen Armee das Können, die Technik und auch der Wunsch", sagt Pugatschow. "Wenn die Führung der russischen Armee tatsächlich den Wunsch danach hätte, würden sie anders vorgehen." Wie etwa in Syrien, wo Aleppo in Schutt und Asche gelegt worden war.

https://www.stern.de/politik/ausland/ex-berater-wladimir-putins--warum-der-kreml-chef-seine-armee-ruinierte-31668388.html

Bachblüte

Zitat von: zdf.de
17:05 Uhr
VW stoppt Russland-Geschäfte

15:30 Uhr
Unabhängiger Radiosender Echo Moskwy gibt Auflösung bekannt

Nach der Sperrung durch die russischen Behörden hat der unabhängige Radiosender Echo Moskwy (Moskauer Echo) seine Auflösung bekannt gegeben. Echo Moskwy kündigte auf Telegram an, "trotz der Entscheidung des Verwaltungsrats" weiterhin Inhalte auf der Videoplattform Youtube und in Onlinenetzwerken veröffentlichen zu wollen.

Die Behörden hatten den Sender am Dienstag wegen dessen Berichterstattung über die Invasion in der Ukraine mit einem Sendeverbot belegt. Ein Kreml-Sprecher bezeichnete das Ende des Radiosenders als reine "Entscheidung der Eigentümer". "Der Radiosender hat gegen das Gesetz verstoßen", sagte Dmitri Peskow. Er deutete jedoch an, dass eine Neugründung des Senders möglich sei. Der Radiosender könne sich reformieren, "wenn die Eigentümer dies für angemessen halten".

15:10 Uhr
Twitter sperrt Konten von RT und Sputnik in Europa

14:40 Uhr
Berlin will weitere Flugabwehrraketen liefern

13:53 Uhr
Zentrum für Luft- und Raumfahrt stoppt Kooperation mit Russland

13:31 Uhr
Russland stoppt Lieferungen von Raketentriebwerken an USA

Als Reaktion auf US-Sanktionen stoppt Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos die Lieferung von Raketentriebwerken in die USA. "Lasst sie auf ihren Besen ins All fliegen", sagte Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin im Staatsfernsehen. Zudem wolle Russland vorerst keine gelieferten Triebwerksmotoren mehr warten.

Rogosin hatte bereits in der Vergangenheit vom Westen verhängte Strafmaßnahmen kritisiert und sogar mit einem Ausstieg aus der Internationalen Raumstation ISS ab 2025 gedroht.

13:26 Uhr
Ungarische Regierung will keine Waffen für Ukraine durchs Land lassen

Die ungarische Regierung hat Waffenlieferungen durch das Land in die Ukraine einen Riegel vorgeschoben. Eine große ungarische Minderheit, etwa 150.000 Menschen, lebt in der westukrainischen Region Transkarpatien, die an Ungarn grenzt. Der Stabschef des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, Gergely Gulyas, erklärte, diese Minderheit werde gefährdet, wenn für die Ukraine gedachte Waffen das Land passieren könnten.

Gulyas sagte, bislang seien etwa 120.000 Menschen nach Ungarn geflüchtet. Gulyas sprach sich gegen für den ukrainischen Energiesektor schädliche Sanktionen aus, der stark von russischem Erdgas abhängig ist. Ungarn werde sich nicht aus der geplanten, von Russland unterstützten Erweiterung des einzigen ungarischen Atomkraftwerks zurückziehen, sagte er. Sie soll hauptsächlich von einer russischen Staatsbank finanziert werden.

13:08 Uhr
Ikea stellt Betrieb in Russland und Belarus vorübergehend ein

Scipio 2.0

@RPGNo1:

Vorausgesetzt das stimmt was der Herr da schreibt (und es passt zu den Indizien und Hinweisen die man im Netz findet) ist es mir völlig schleierhaft in was für einem Wolkenkuckucksheim man leben muss um zu glauben, dass man mit einer Armee die man selbst zerlegt hat ein anderes Land erobern kann.

Vor dem Hintergrund sehe ich für die Ukraine gar nicht mehr so schwarz aber es wird trotzdem ein langer harter Weg.

Peiresc

Zitat2012 kam schließlich Sergei Schoigu auf den Posten, nachdem Putin Serdjukow entlassen hatte. [...] Schoigu klimpert für ihn bis heute mit all seinen Medaillen, die jeder Grundlage entbehren. Der gelernte Bauingenieur hat keinen einzigen Tag in der Armee gedient.

Das habe ich ähnlich auch woanders gelesen. Schoigu hat die Militärreformen seines Vorgängers zurückgedreht, der den Unterschleif und die Korruption der Zulieferer bekämpft hatte. Die haben sich dann bei Putin beschwert. Die Tatsache, dass er 10 Jahre in diesem Amt überlebt hat, zeigt, dass er pflegeleicht und konfliktscheu ist. Dabei spielt auch eine Rolle, dass er kein Russe ist, sondern einer nationalen Minderheit angehört. (Das ist ein Gedächtnis-Zitat, kann sein dass ich manches nicht richtig memoriere).

Typee

Zitat von: RPGNo1 am 03. März 2022, 17:01:19
Putins Ex-Berater Sergei Pugatschow gibt eine Einschätzung, warum die russische Armee in der Ukraine so miserabel agiert und es nicht schafft, den schnellen Sieg herbeizuführen, den Putin und die Kremlführung erwartet haben.

ZitatDer Zustand der russischen Armee ist desastös und das sei alles andere als Zufall, sagt der ehemalige Weggefährte Putins, Sergei Pugatschow. Der Kreml-Chef habe aus Angst vor dem eigenen Militär in den letzten 20 Jahren die Armee bewusst in den Ruin getrieben, erklärte er im Interview mit dem ukrainischen Journalisten Dmitrij Gordon.

"Putin hatte seit jeher Angst vor einer militärischen Verschwörung oder einem militärischen Sturz. Es ist kein Zufall, dass niemand in seinem Umkreis in der Armee gedient hat." Mit der Ernennung [des FSB-Manns] Iwanow habe Putin [im Jahr 2001] diese Gefahr umgehen wollen.


https://www.stern.de/politik/ausland/ex-berater-wladimir-putins--warum-der-kreml-chef-seine-armee-ruinierte-31668388.html

Richtig, der Grimpuz (Größter Imperialist unserer Zeit) ist kein Mann des Militärs, sondern des Geheimdienstes, und die Furcht voreinander ist durchaus beiderseitig: Putin (ich bestehe auf der französischen Aussprache) fürchtet die Verschwörung, die militärische Führung fürchtet um ihr Leben. Immerhin könnte in dieser Richtung ein Lösungsszenario liegen. Ich denke und schreibe mal ins Unreine:

Die Militärs wissen selbst ganz genau, was ihre Truppe kann und was nicht und könnten irgendwann die Lust daran verlieren, vor den Augen der Weltöffentlichkeit und der eigenen Bevölkerung als Dilettantenhaufen dazustehen. Putin hat ihnen wohl schönes Spielzeug gekauft, aber brennend im Straßengraben sieht es gar nicht gut aus, auf Paraden macht es sich besser. Ein Szenario für einen verdeckten Staatsstreich, zumindest wenn die Dienste stillhalten, anstatt eine rumänische Variante zu wählen. Anzeichen, dass das möglich sein könnte, gibt es, und alle Welt konnte es sehen, wie dem Chef der Dienste am langen Tisch öffentlich maßgenommen wurde. So etwas verletzt. Dann sehen wir vielleicht noch einen Grimpuz herumhampeln, aber nur noch als Marionette der Generäle. Diese wiederum würden den Schießkrieg vorläufig weiterlaufen lassen müssen, aber mit einem konkreten Ausstiegsplan, und der könnte, auch wenn es schade drum ist, so aussehen:

Russland braucht einen Erfolg, den es gesichtswahrend vorzeigen kann, also wird verlangt werden, dass die Ukraine die Krim und den Donbass hergibt und auf einen NATO-Beitritt verzichtet. Im Gegenzug erhält sie Frieden, Souveränität und Bestandsgarantie. Die Ukraine wird schwer zu schlucken haben, aber wenig Rückhalt für ihre Position haben, denn weder Amerika noch Westeuropa liegt  etwas an Krim und Donbass - man will Ruhe und Sicherheit, mit anderen Worten das, was man europäische Friedensordnung nennt.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

RPGNo1

Zitat von: Scipio 2.0 am 03. März 2022, 18:02:13
@RPGNo1:

Vorausgesetzt das stimmt was der Herr da schreibt (und es passt zu den Indizien und Hinweisen die man im Netz findet) ist es mir völlig schleierhaft in was für einem Wolkenkuckucksheim man leben muss um zu glauben, dass man mit einer Armee die man selbst zerlegt hat ein anderes Land erobern kann.

Vor dem Hintergrund sehe ich für die Ukraine gar nicht mehr so schwarz aber es wird trotzdem ein langer harter Weg.

Natürlich sollte man den Aussagen von Sergei Pugatschow mit gesunder Skepsis begegnen.  Der Mann war einst ein enger Verbündeter von Putin, bis er entmachtet und ins Exil getrieben wurde. Pugatschow hat einige Hühnchen mit seinem ehemaligen Boss zu rupfen und mag ihn in ein noch schlechteres Licht rücken (geht das überhaupt noch?), als er tatsächlich schon ist.

Aber selbst wenn nur die Hälfte der Einschätzung stimmt, muss man noch die Logistikfehler bei der Invasion, die vorherigen "glänzenden" militärischen Erfolge in Georgien, Ukraine, Syrien (welch starke Gegner *husthust*) und das Duckmäusertum der Minister und Berater um Putin hinzunehmen, dann ergeben die Puzzleteile allmählich ein Bild.

Bachblüte

Zitat von: Peiresc am 03. März 2022, 18:09:29
Schoigu hat die Militärreformen seines Vorgängers zurückgedreht, der den Unterschleif und die Korruption der Zulieferer bekämpft hatte.

Er selbst scheint Unterschleif und Korruption offenbar nicht so abgeneigt zu sein. Aber Geschmack hat er, sein (ehemaliger) Palast ist hübsch.

Russian Defense Chief Shoigu Accused Of Owning $18 Million Mansion
https://www.rferl.org/a/russian-dm-shoigu-accused-owning-mansion/27330203.html