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Krise in der Ukraine

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Begonnen von RPGNo1, 18. Februar 2022, 18:04:53

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Daggi

Anwerbung von verurteilten Verbrechern in einem Gefängnis durch die quasistaatliche russische Gruppe Wagner:

https://twitter.com/i/status/1546320529518260224

https://de.wikipedia.org/wiki/Gruppe_Wagner

Peiresc

Selenskyi ist wütend, Videoclip 1:50
https://twitter.com/MacaesBruno/status/1546637939475681281
Er sagt "Kanada", aber gemeint ist natürlich Deutschland. Ich verstehe seine Logik.

Hierzulande sagt man "Friedensverhandlungen", aber gemeint ist natürlich: die Ukrainer sollen sich ergeben, ihre Kultur und Demokratie aufgeben und sich russifizieren lassen, damit unsere Wirtschaft nicht einbricht.

Peiresc

Und wie werden die Perspektiven für das Baltikum, für Polen, Moldova, Georgien, Kasachstan aussehen? Was werden die Russen über die Bereitschaft der NATO vermuten, das Baltikum zu verteidigen, wenn der Westen die Ukraine ausliefert? So werden sie aussehen:

ZitatThere is just nothing more typical of Russia than RT releasing a movie named "Mariupol. Russian City" with a completely destroyed landscape in the background.

"RT Russia Presents".



https://twitter.com/mdmitri91/status/1546587406530494465

Bachblüte

Zitat von: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html11:39 Uhr
Moskau: USA balancieren "gefährlich am Rande" direkter Konfrontation

Russland hat den USA die Verantwortung für ein erhöhtes Risiko einer direkten militärischen Konfrontation zugewiesen. Amerika und andere Staaten hätten "eine Verschärfung der ukrainischen Krise" provoziert, erklärte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, in Moskau. Sie spielte damit offenbar auf westliche Waffenlieferungen für die Ukraine an.

Sacharowa fügte hinzu: "Washington und seine Verbündeten balancieren gefährlich am Rande einer offenen militärischen Konfrontation mit unserem Land - und das bedeutet: eines direkten bewaffneten Konflikts zwischen Atommächten."

sailor

@Max P: Nochmal, Präzision und Produktion sind in erster Linie abstrakte Punkte. Das Problem der russen lautet Logistik. Jeder Krieg ist logistisch und die russen sind darauf nur mangelhaft vorbereitet. Sie binden massive Kräfte im Heranschaffen der Munition und sie haben keine gute Nachschublinie für neues Personal. Die jetzige Strategie der Ukrainer verringert die russische Fähigkeit zum Terrorbombardement; zumal die russen bereits jetzt keine Langstreckenraketen für den Beschuss des Hinterlandes mehr haben. Dort müsste der Terror hin, aber er lässt nach! Die ständigen Verluste der russen bei den Munitionszwischenlagern kosten Personal und Transportkapazitäten, beides Dinge, die man nicht so leicht ersetzen kann. Insbesondere beim Personal haben die russen immer mehr Probleme, sie können ihr Wehrpflichtigenpotential nicht nutzen, weil es kein Krieg ist. Deswegen die Versuche, Strafgefangene und Ausländer zu gewinnen, deswegen die Registrierung von Männern im wehrfähigen Alter in den besetzten Gebieten... den russen gehen die Soldaten, insbesondere die Frontsoldaten aus. Ohne die können sie aber nicht gewinnen, ein altes Sprichwort lautet: Die Artillerie erobert, die Infanterie besetzt. russland hat immer nur den ersten Teilsatz gehört, den zweiten vernachlässigt.

Billige Nukleardrohungen: Das ist Mimimi auf ganz niedrigem Niveau. Darauf sollte man nicht hören, sondern lediglich sagen: Die Nato hat eine umfangreiche Zweitschlagsfähigkeit. Wenn russland meint, es müsste irgendwo nuklear zündeln wollen, bitte sehr. Die Nato wird darauf im Rahmen der aktuellen Nukleardoktrin antworten.

RPGNo1


Peiresc

Zitat von: RPGNo1 am 12. Juli 2022, 12:04:52HIMARS vernichtet wichtige russische Ziele
Ich denke mir, das ist der Grund für den Sacharowa-Wutausbruch. Im allg. sollte ich mich mangels Sachkenntnis in Militärfragen zurückhalten, aber plausibel scheint mir: sie haben kein Gegenmittel.  Sie müssten ihre Kriegsführung dezentralisieren, aber das können sie nicht, weil sie die flexiblen Verladekapazitäten (Container) nicht haben. Und sie können ihre Kommandostruktur nicht dezentralisieren, weil sie keine selbständig handelnden Unterführer haben. Girkin fordert, die gesamte Verkehrsinfrastruktur der Ukraine kurz und klein zu bomben, damit keine HIMARS mehr durchkommen. Aber das können sie auch nicht, weil sie nicht die komplette Lufthoheit haben und nur im Tiefflug agieren, wo sie den Stingers u. ä. ausgesetzt sind.

Bachblüte

Zitat von: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html13:58 Uhr
Kreml: Putin reist kommende Woche in den Iran

Russlands Präsident Wladimir Putin will am kommenden Dienstag in den Iran reisen. Neben dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi wolle er dort auch den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan treffen, sagte Kremlsprecher Peskow. Geplant seien Gespräche über die Lage in Syrien. Zudem werde es ein bilaterales Treffen mit Erdogan geben.

Kurz vor Bekanntwerden von Putins Iran-Reise hatten die USA erklärt, ihnen lägen Hinweise vor, dass der Iran Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen wolle. "Unsere Informationen zeigen, dass die iranische Regierung sich darauf vorbereitet, schnell mehrere Hundert unbemannte Luftfahrzeuge bereitzustellen, darunter auch solche, die Waffen transportieren können", sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan.

RPGNo1

Phillips O'Brien twittert über die geänderten Einsatztaktiken der ukrainischen Armee aufgrund des Einsatzes von HIMARS und die Wirkung, die schon diese wenigen Raketenwerfer auf russische Ziele haben.

https://twitter.com/PhillipsPOBrien/status/1546020369462591488

Noch ein weiterer interessanter Tweet zur Wirkung von HIMARS.

https://twitter.com/DefMon3/status/1546068076239753216

sailor

Container, selbst kleine, sind für militärische Belange noch zu sperrig... Euro-Paletten treffen es eher. Bei Bahn- und meinetwegen auch Containertransport ist man auf entsprechende Infrastruktur angewiesen, also Kräne und Flurförderfahrzeuge (ich liebe dieses Wort, den Staplerschein muss ich noch machen... nennt mich Klaus) und entsprechend ebene/feste Böden. Den Eisenbahnumschlag auf LKW kann man daher nur an wenigen Orten allwettertauglich durchführen. Schaut man sich westliche Logistik an, so gibts da ne Menge spezialisierte Fahrzeuge, Radlader etc. welche das Umladen erleichtern. Und man entwirft Waffensysteme so, dass das Beladen einfach ist. HIMARS und MARS haben Sixpacks, welche die Werferrohre gleich mitbringen, das Ladungsmodul wird eingespannt, ausgerichtet und verfeuert; das Nachladen dauert keine 5 Minuten. Die "russenwerfer" von Grad bis Smerch haben die Rohre fest verbaut, die Raketen müssen hinein geschoben werden; bei Grad von Hand, bei den größeren mit speziellen Ladefahrzeugen. Deswegen ist das Ausschalten der Ladefahrzeuge für Uragan, Smerch und auch TOS immer ein doppelter Gewinn.

Befehlsstruktur: Aus irgendeinem Grund kriegen die Russen keine Disziplin hin. Normalerweise ist der Befehlsstand IMMER mehrere Hundert Meter bis Kilometer vom Sendepunkt entfernt, im eigentlichen Befehlsstand gibts keine Handies oder Funkgeräte, der Stand ist verdunkelt, abgetarnt, Stabsfahrzeuge parken vereinzelt und weit auseinander... das schaffen die russen nicht. Ihre Stäbe werden per Handy aufgeklärt, per Funkpeilung oder auch optisch... alles ein No-Go. Die suchen sich markante Häuser/Schulen etc als Standorte aus, parken ihren Stabfuhrpark in Reih und Glied davor und stellen die Funkwagen gleich mit dahin. Die Bilder der getroffenen CPs sind eine Schande...

Girkin fordert das, was seit Monaten hätte Phase sein müssen... massive Luftpräsenz, Erringen der Lufthoheit bis zur Luftherrschaft. Das klappt aber nur in der ersten Kriegswoche... die Amis machen das regelmäßig vor. Man kann Luftkrieg hoher Intensität nur eine kurze Zeit führen, in der muss man die gegnerische LW nebst FlaRak vernichten. Wenn man das geschafft hat, kann man auch in der Tiefe abriegeln... aber das wird nix mehr, die russische Luftwaffe schafft die Dichte an Einsätzen nicht und kann sich die Verluste nicht leisten (Zweite Regel der Amis: Wer viel schickt verliert weniger). Dazu kommt, dass die Ukraine für ihre Handvoll MLRS/HIMARS und PzH2000/CESAR eben nicht zugweise Munition braucht. Die MLRS-Sixpacks können eingeflogen werden, die Granaten nebst Treibladungen kann man mit zivilen 30tonnern rankarren. Ein weiteres Plus präziser Wirkung ist eben, dass man weniger Bumm für ein großes Bumm braucht.

Peiresc

Zitat von: sailor am 12. Juli 2022, 18:46:36Paletten treffen es eher

Mein ich doch!  :grins2: Da gibt es irgendso einen Militärlogistik-Freak auf Twitter, der das mal im Detail erklärt hat.

RPGNo1

@sailor

Ich bin wieder fasziniert, wenn ich deine Analysen lese.

Bei dir klingt es (stark vereinfacht) so: Für die Ukraine sieht es noch düster aus, aber es ist Licht am Ende des Tunnels.
Die deutschen Medien heißt es oft (auch wieder sehr vereinfacht): Ein Licht. Ein Licht für die Ukraine. Lohnt sich nicht nachzuschauen. Es wird doch nur ein Streichholz sein.

Max P

ZitatGirkin fordert das, was seit Monaten hätte Phase sein müssen... massive Luftpräsenz, Erringen der Lufthoheit bis zur Luftherrschaft.
Zum Glück haben sie bisher eher nicht auf ihn gehört...

Scipio 2.0

Was mich gerade mehr sorgt als der eigentliche Kriegsverlauf sind die wirtschaftlichen Verwerfungen die er mit sich bringt.

Defakto hat uns (bzw. Europa) Russland "an den Eiern" weil man nicht darauf geachtet hat die Energie- respektive Gasversorgung zu diversifizieren. Das fällt uns jetzt auf die Füße. Wenn bis zum Winter keine auch nur halbwegs adäquate Lösung gefunden wird vermute ich, dass die Politik dem drängen der Bevölkerung nachgeben muss einfach weil man sich diesen Zustand nicht mehr leisten/aushalten kann. Die Lieferung der Gasturbine deuten ja viele schon als Schritt in diese Richtung.

Ich sehe auch nicht wie man aus dieser (in meinen Augen) wenigstens zum Teil selbst verschuldeten Zwickmühle wieder rauskommt.

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Im Gegensatz dazu wirken die Wirtschaftssanktionen gegen Russland eher mittel bis langfristig.

Daggi

Neben der Fakenews zu angeblichen Atombomben in der Ukraine, wurde der russische Überfall auf die Ukraine damit begründet daß die USA zusammen mit der Ukraine an biologischen Waffen forsche. Lustiger Weise angeblich auch mit Einsatz von Hepatitis A Erregern, die eigentlich harmlos sind, und gegen die eine Impfung existiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hepatitis_A

Aus vielen Gründen kein geeigneter Kandidat für Biowaffen. HVA kommen ja gerade gelegentlich über Besucher aus Russland nach Westeuropa und nicht umgekehrt.

Als weiterer Grund wurde die Anwesenheit von Nazis in der ukrainischen Armee genannt. Tatsächlich gibt es sie ja bekanntlich als eine Minderheit in der ukrainischen Armee. Es gibt dazu übrigens ein interessantes Suchergebnis mit der Suchmaschine Google. Ich versuche das noch in meinem Archiv zu finden: es zeigt daß entsprechende Schlüsselworte vor Beginn des Überfalls in großer Zahl zu finden waren, und daß danach die Worte seltener wurden. Das Narrativ war sozusagen "ausgebrannt". Das zog nicht mehr. Ich hatte vor ein paar Wochen schon auf Dimitri Utkin hingewiesen, den Chef der russischen Wagner-Gruppe, die im Auftrag von Moskau militärisch aktiv ist. Zu Utkin gibt es Bilder mit eintätowierten SS-Runen, und weitere Hinweise. Die österreichische -Die Presse- hat heute einen Artikel über Nazis in der russischen Armee gebracht, den ich euch nicht vorenthalten möchte:

https://www.diepresse.com/6164256/neonazis-die-die-ukraine-entnazifizieren

Nazis gibt es mehr oder weniger in allen Armeen. Militärische Strukturen ziehen die quasi an.