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Coronavirus warum die ganze Aufregung?

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Begonnen von Scipio 2.0, 01. Februar 2020, 20:53:01

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HAL9000

Zitat von: Scipio 2.0 am 23. November 2020, 13:02:14... Das muss wohl das sein, was man westliche Ignoranz bezeichnet.
Ein Kommentar unter dem Artikel fasst es gut zusammen: "Der Erfolg der Südostasiaten beruht auf Disziplin, Vertrauen und einem nicht vorhandenen Datenschutz."
Disziplin und Vertrauen gibt es inzwischen nur mehr in homöopathischen Dosen und beim Datenschutz stellt uns unsere Paranoia diesbezüglich sehr erfolgreich ein Bein,
obwohl die Corona-App ein Musterbeispiel an perfekt umgesetzem Datenschutz ist (zumindest in Österreich, mit der deutschen habe ich mich nicht so genau beschäftigt).
Dazu kommt, dass z.B. Taiwan und Südkorea  (Halb-)Inseln sind, die schon alleine deswegen besser schützbar sind.

Scipio 2.0

Der Datenschutz ist ja deshalb so ausgeprägt, weil hier praktisch jeder mit einer Art digitalen Diktatur rechnet, wenn man den Datenschutz schleifen lässt.

HAL9000

Zitat von: Scipio 2.0 am 23. November 2020, 15:43:20... weil hier praktisch jeder mit einer Art digitalen Diktatur rechnet, ...
Vor allem diejenigen, die sich bei Facebook, et al darüber aufregen.

Scipio 2.0

Ja das hat schon ein seltsames Geschmeckle.

PeterPan

Minks infizieren sich mit Covid werden umgebracht, begraben, blähen sich auf und tauchen aus der Erde wieder auf da das Loch nicht tief genug war. Manchmal brauchst du keine Horrorgeschichten.

Culled mink rise from the dead to Denmark's horror
https://www.theguardian.com/world/2020/nov/25/culled-mink-rise-from-the-dead-denmark-coronavirus


Anscheinend gibt es gewisse Mängel an der Heinsbergsstudie. Die kleine Anzahl an Probanden in Gangelt und die kurze Dauer der Studie hat als Ergebnis eine niedrigere und kleinere Varianz, die eigentlich höher wäre. Ich weiß noch nicht wie genau die Angelegenheit ist.

Die ungezählten Todesfälle aus Gangelt
https://medwatch.de/2020/11/26/die-ungezaehlten-todesfaelle-aus-gangelt/

Peiresc


Gimpel

Zitat von: Peiresc am 26. November 2020, 23:17:11
https://english.elpais.com/society/2020-10-28/a-room-a-bar-and-a-class-how-the-coronavirus-is-spread-through-the-air.html

Gut aufbereitete Grafiken und kurze Texte. Mein erster Eindruck: Masken sind wichtig, Lüftung ist noch wichtiger.

Die Zeit hatte vor ein paar Tagen was ähnliches. Ein paar der Parameter sind da variabel, das macht es vielleicht etwas instruktiver.

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-11/coronavirus-aerosole-ansteckungsgefahr-infektion-hotspot-innenraeume


sailor

Südostasien und Corona: Die totalitären Regimes wie VRC und VRV kann man nicht als Vergleich heranziehen. Da fehlt eine Menge an Information. Ich gehe davon aus, dass dort immer noch Quarantäne mit drakonischen Maßnahmen umgesetzt wird. In Wuhan wurden die Bewohner ganzer Wohnblocks eingesperrt, ohne deren Versorgung sicherzustellen. Darüber hinaus wird, wie in jeder "guten Diktatur" ein brutales Strafregime gegen Regelbrecher und vor allem auch Whistleblower durchgesetzt. "Dank" der immensen personellen Reserven, die solche Regimes über Partei-, Paramilitär-, Sicherheits- und "Zivilschutz-"Organisationen haben, ist eine deutlich heftigere Überwachung auch offline möglich. Soweit mir bekannt ist gibts in China immer noch Block- und Hauswarte, welche die erste Linie der staatlichen Unterdrückung darstellen. Dazu kommt, dass "Widerstand" oder auch nur die zweite Prüfung administrativer Maßnahmen auf Rechtmäßigkeit oder auch nur Verhältnismäßigkeit dort nicht möglich sind. Du gehorchst oder trägst universelle Konsequenzen für Dissent. Man darf nicht vergessen, dass Vietnam ebenfalls noch ein "sozialistischer Einheitsstaat" ist, mit allen "Errungenschaften" totalitärer Bevölkerungskontrolle. In den Fällen Südkorea und Taiwan sieht es etwas anders aus, aber auch hier gibts Faktoren, die die Resilienz der Staaten erhöhen: Beide länder sind de facto Inseln (SK hat nur Landgrenze nach Nordkorea, der Grenzverkehr dort ist mehr als überschaubar und generell schon sehr stark überwacht). Beide Länder befinden sich seit 70 Jahren im Belagerungszustand, sind regelmäßig den verschiedensten Angriffen ausgesetzt, womit dort andere gesetzliche Grundlagen für staatliche Maßnahmen existieren. Diese Bedrohung wirkt sich auch auf die Wahrnehmung staatlicher Maßnahmen in der Bevölkerung aus.

Zum Schluss noch was zu den "Jubelmeldungen": Diese werden in erster Linie durch staatliche Medien in VRC und VRV veröffentlicht. Genauso wie die aktuellen Zahlen. Letztere glaube ich nicht, weil es in diesen Staaten eine Motivation gibt, die Zahlen zu schönen. Aus China kommt derzeit eine Kampagne auf vielen Kanälen, die die Herkunft des Virus verschleiern/verdrängen, die Reaktion der Regierung auf die Pandemie heroisieren und den Schwarzen Peter ans Ausland geben soll (mag noch jemand Schweinshaxe?). In Russland ist es genauso, es gibt keine "Corona-Toten", nur auffällig viele Tote durch Lungenentzündung. Fachlich nicht falsch, aber Irreführung vom Feinsten... Genauso wie "Sputnik 5...

Zu China: https://www.latimes.com/world-nation/story/2020-03-21/china-wuhan-coronavirus-diary-fang-fang
zu Sputnik 5: https://www.handelsblatt.com/technik/forschung-innovation/russlands-sputnik-v-photoshop-oder-wuerfeln-westliche-forscher-vermuten-betrug-bei-corona-impfstoff/26181730.html?ticket=ST-2547890-2wDPZ96oUQoSc4ytf3HS-ap1 https://www.handelsblatt.com/politik/international/corona-massenimpfungen-mit-russischem-mittel-sputnik-v-verschieben-sich/26622000.html

Peiresc

https://twitter.com/rupert_pearse/status/1342020644247130113

Rupert Pearse, Intensivmediziner aus London, erklärt: Es ist nicht sinnvoll, nur die Toten zu zählen. Ohne Lockdown würde die Ökonomie noch viel stärker leiden.

Daraus:
ZitatIt's a false dichotomy to suggest we are choosing between the health impacts of COVID and the economic impacts of lockdowns. Poor health causes poor wealth. When an economically active person is too ill to work, their dependents are affected, all become poorer. 4/10

COVID is not a disease of older people. Half the patients admitted to intensive care are less than 60 years of age while four out of five are independent (needing no assistance in daily activities: washing, dressing, cooking, etc). Data: @ICNARC
6/10

For society, death is quick, simple and relatively inexpensive. But survival with serious complications is the much more likely outcome from COVID, and for many people a worse one. Also worse for the economy. Ill people need care from their family and the state. 7/10

So if (as some suggest) we lock up the old and sick, then let the virus rip, we would see many young people die of COVID, but many more survive with long-term disability, with the greatest impact on the poorest in society. The economy would get much worse, not better. 8/10


Scipio 2.0

Mal eine ganz andere Frage. Es ist ja jetzt schon eine Weile bekannt, dass Virusmutation im Umlauf sind, wahrscheinlich ansteckenden sind als die bisherigen.

Auf mich macht es allerdings den Eindruck, als ob die Politik das Problem Mal wieder nicht ernst nimmt.

Falls ihr meinen Eindruck teilt würde ich gerne wissen warum die Politik so handelt?

Es sollte doch mittlerweile klar sein, dass ignorieren die Probleme nur noch größer macht.

sailor

Ignorieren ist meines Erachtens das falsche Wort. Politik und Wissenschaft sind selbstständige Sphären, die sich in Teilen berühren, in anderen Teilen nicht. Die Mutationen, ihre Folgen und ihre Verbreitung werden sehr genau wahrgenommen, nur ist die Politik bereits in einem fiesen Spannungsfeld. Im Moment hat man nur die Wahl zwischen Falsch und Falscher, siehe Lockdownverschärfung zu den Feiertagen. Gleichzeitig sind die Erkenntnisse zu den Mutationen noch sehr neu und vorläufig, also gibt es da mehr Vermutungen als Sicherheiten. Darauf wird man nicht sofort anspringen, sondern die Pandemie als Ganzes weiterbetrachten. Und dort hat man sich festgelegt, bzw. kann auf die Impfstoffe setzen. Solange die Mutationen dadurch auch betroffen sind, kann die Politik das mit den bereits laufenden Maßnahmen abdecken. Dann muss keine "neue Panik" her.

Schwuppdiwupp

Zitat von: Scipio 2.0 am 08. Januar 2021, 13:16:38
Auf mich macht es allerdings den Eindruck, als ob die Politik das Problem Mal wieder nicht ernst nimmt.

Ich vermute, dass das Schließen der Schulen, was vorher so gut wie ausgeschlossen worden war, vor allem als Reaktion auf die B117-Mutation zurückzuführen ist. Es scheint sich nämlich in England abzuzeichnen, dass die Schulen insbesondere im Zusammenspiel mit der neuen Variante Pandemietreiber waren.
Ach, was weiß denn ich ...

Scipio 2.0

Möglich, falls ja wäre das ein Schritt in die richtige Richtung aber es reicht wohl noch nicht.

Nogro

Zur Wirkung der Impfung auf die Mutationen:
https://www.reuters.com/article/idUSKBN29D0DX
ZitatDer COVID-19-Impfstoff von Pfizer Inc und BioNTech scheint laut einer vom US-amerikanischen Arzneimittelhersteller durchgeführten Laborstudie in der Lage zu sein, vor einer Schlüsselmutation in den in Großbritannien und Südafrika entdeckten hoch übertragbaren neuen Varianten des Coronavirus zu schützen.
(Google-Übersetzer, über Fefe gefunden)
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

Juliette

Mukerji und Mannino warnen vor der neuen Mutation und dem schleppenden Impfbeginn:

ZitatHätte der Befund gelautet, das mutierte Virus sei um 50 Prozent tödlicher und würde 50 Prozent mehr Langzeitschäden verursachen, wäre der Aufschrei vermutlich groß gewesen. Die Nachricht, dass das Virus um 50 Prozent ansteckender, zugleich aber wohl nicht aggressiver geworden ist, klingt weniger bedrohlich.

Das gilt jedoch nur aus der Sicht der einzelnen infizierten Person. Es auf die Gesamtbevölkerung zu übertragen, ist ein Denkfehler. Denn eine um 50 Prozent erhöhte Infektiosität der Virusmutante bedeutet, dass sie im selben Zeitintervall zu viel mehr Todesfällen und Hospitalisierungen führen kann als eine erhöhte Todesrate, zumal sich die erhöhte Infektiosität exponentiell auswirkt, was für eine erhöhte Todesrate nicht gilt.

Ein um 50 Prozent tödlicheres Virus führt zu 50 Prozent mehr Todesfällen; eine um 50 Prozent gesteigerte Infektiosität dagegen macht aus einer rückläufigen oder stabilen Epidemie leicht eine exponentiell anwachsende Infektionswelle, was die Hospitalisierungen und Todesfälle um ein Vielfaches erhöht.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/beginn-einer-neuen-pandemie-die-gefahr-der-virusmutante-wird-straeflich-unterschaetzt/26769788.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE