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Hofberichterstattung bei der Süddeutschen

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Begonnen von Belbo, 30. Dezember 2013, 15:30:06

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Homeboy

aja, wie schon mal angedeutet: es stimmt so vieles nicht/ist so vieles konfus, dass man garnicht weiß, wo anfangen. vom grundlegenden wozu eigentlich/warum jedes blöcken im netz kommentieren ganz abgesehen.

sweeper

Volltext der Presseerklärung zur Einstellung des Ermittlungsverfahrens Petra M.:

http://www.justiz.bayern.de/imperia/md/content/stmj_internet/staatsanwaltschaften/staatsanwaltschaft/nuernbergfuerth/presse2010/pm_01_verfahren_gg_exfrau_des_gustl_mollath_eingestellt.pdf

Bemerkenswert erscheint mir, dass selbst die Süddeutsche Zeitung, die gemeinhin für "Hofberichterstattung" in Sachen Gustl Mollath bekannt war, hier schlicht und sachlich kommentiert:
Zitathttp://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-gustl-mollath-verfahren-gegen-ex-frau-eingestellt-1.1861562

...Mollath hatte ihr vorgeworfen, noch Wertgegenstände von ihm zu besitzen. Sie hingegen sagte aus, lediglich Hausrats-, aber keine Wertgegenstände von Mollath in ihrem Besitz zu haben. Die Ermittlungen ergaben nach Angaben der Staatsanwaltschaft keine Anhaltspunkte dafür, dass diese Angaben falsch waren...

Im Wortlaut der Presseerklärung:
ZitatZum Hausrat hat die Beschuldigte im Ermittlungsverfahren ergänzend erklärt, ihr Exmann habe diesen schon im Jahr 2006 an einen Bekannten verkauft, der ihn allerdings niemals abgeholt habe. Aus diesem Grund habe sie den Hausrat ihrerseits von diesem Bekannten erworben. Der genannte Bekannte, der als Zeuge vernommen wurde, hat dies insoweit bestätigt, als Gustl Mollath ihm als Sicherheit für ein niemals zurückgezahltes Darlehen in Höhe von 3.000 EUR etwa 15 Gegenstände aus seinem Haushalt sicherungsübereignet habe. An diesen Dingen habe er selbst aber kein Interesse gehabt und sie deshalb später für 10 EUR an die Beschuldigte weiterverkauft
Vielleicht kann Sascha Pommrenke diese neuen Fakten ja als Update in seine Kolumne übernehmen?
Zitathttp://www.humana-conditio.de/?p=260

...Zu einigen anderen Aspekten des Artikels hatte ich hier schon etwas geschrieben. Weshalb ich zum Ende des Lappschen Beitrags springe.

    Mollath behauptet, er habe nichts mehr, noch nicht mal ein Bild seiner Mutter, das in seinem Haus war. Dem Kurier wurde zugespielt, dass Mollath sich von einem Bekannten 3000 Euro geliehen und ihm sein gesamtes Inventar im Haus verkauft habe. Er hat also sogar das Bild seiner Mutter verkauft. Dem Kurier ist der Name des Käufers bekannt. Er ist allerdings seit Tagen nicht erreichbar und reagiert auch nicht auf Rückrufbitten.

Wenn gerade mal niemand Anonym ist, dann ist er leider nicht zu erreichen. Selten so viele Behauptungen in einem Artikel gelesen, der doch so sehr um Objektivität bemüht war...
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Belbo

Zitat von: sweeper am 15. Januar 2014, 10:44:18
Zitat von: Belbo am 15. Januar 2014, 10:01:41
Naja Frau Wolff ist der typische Fall eines Menschen, der seine Meinung nicht mehr im Austausch mit der Realität sondern nur noch an dem mit der eigenen Hybris bildet.
Die eingeschränkte Fähigkeit zu kritischer Selbstreflektion demonstriert sie mit Bemerkungen wie dieser:
Zitathttp://www.ein-buch-lesen.de/2014/01/verschworungstheorien-und-mobbing-auf.html?showComment=1389394623776#c5794444124289335470

Gabriele Wolff 10. Januar 2014 23:57

...Vollends entgeht mir das Motiv, sich nun gerade an mir abzuarbeiten, ohne meine Psychiatriekritik inhaltlich zu kritisieren -: komischerweise halte ich mich selbst für rational und skeptisch...
In der Tat ist das einfach nur komisch:
wenn Frau Wolff - fachfremd, vorurteilsbehaftet und offensichtlich kenntnislos - meint, Ernst zu nehmende "Psychiatriekritik" zu betreiben und sich dann auch noch darüber wundert, dass hier niemand inhaltlich darauf eingeht.

Zumal sie , dass mag Ihrer schrifstellerischen Tätigkeit und ihrem Faible für Karl May geschuldet sein, gerne ihre "Ausseinandersetzung" mit allerlei rhetorischen Kabinettstückchen und polemischen Sottissen schmückt.

ZitatEr arbeitet [... flächendeckend und zielgerichtet mit dem Stilmittel der Weglassung, um einen stimmigen Sachverhalt zu erzeugen,

sweeper

 ::)

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/12/28/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-3/comment-page-2/#comment-31771
gabrielewolff sagte am 20. Januar 2014 um 22:43 :

...Im Fall Mollath kommt Prof. Kröber wahrscheinlich glimpflich weg. Ich halte es für wahrscheinlich, daß es zur Frage der Schuldfähigkeit gar nicht erst ankommen wird. Allerdings wird das Aktengutachten von Prof. Nedopil zu dem Schluß kommen, daß die Akten eine Diagnose, wie sie Dr. Leipziger traf, nicht zuläßt – und damit wäre natürlich auch Prof. Kröber erledigt.
Kann mir mal jemand erklären, warum sie immer wieder so einen Schmarrn von sich gibt? - Ist das zwanghaft?
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Homeboy

Zitat von: sweeper am 21. Januar 2014, 11:11:13
::)

Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/12/28/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-3/comment-page-2/#comment-31771
gabrielewolff sagte am 20. Januar 2014 um 22:43 :

...Im Fall Mollath kommt Prof. Kröber wahrscheinlich glimpflich weg. Ich halte es für wahrscheinlich, daß es zur Frage der Schuldfähigkeit gar nicht erst ankommen wird. Allerdings wird das Aktengutachten von Prof. Nedopil zu dem Schluß kommen, daß die Akten eine Diagnose, wie sie Dr. Leipziger traf, nicht zuläßt – und damit wäre natürlich auch Prof. Kröber erledigt.
Kann mir mal jemand erklären, warum sie immer wieder so einen Schmarrn von sich gibt? - Ist das zwanghaft?
hervorhebungen von mir. was soll man da schon sagen.
ferndiagnosen sind ja bekanntlich schwierig. andererseit... :rofl

pelacani

Wie es scheint, ist auch unser Freund C. F. wieder wach geworden:

ZitatHallo Frau Prem,

"Wann genau sich Psiram von der »kritischen Website« zum pseudowissenschaftlichen Mobbingunternehmen gewandelt hat, ist schwer auszumachen."

Das von Skeptikern betriebene Seite Psiram (früher Esowatch) war immer auch ein Mobbingunternehmen - von Anfang an mischte sich seriöse Kritik mit subtilen Mobbing -ja auch mit bewusster Falschdarstellung. Im Forum toben sich dann die Skeptiker so richtig aus...wer soll denn da aufräumen ?

Das ganze Projekt steht außerhalb unserer Verfassung und Rechtsordnung mit Servern in China, Türkei und Paraguay....

Diese Seite eines ehemaligen Akteurs erklärt das Phänomen.
http://www.skeptizismus.de.......

http://www.ein-buch-lesen.de/2014/01/verschworungstheorien-und-mobbing-auf.html?showComment=1390166170225#c3355362307143460730
Es ist doch eher nicht wahrscheinlich, dass sich der Herr Wunder jemals bei Psiram eingebracht hätte. Wer mit dem C. F. am Tisch sitzt, braucht einen langen Löffel.

sweeper

@Pelacani:
Nuja, der Blogartikel von Frau Prem wurde ohnehin fast ausschließlich von Frau Wolff, Frau Prem selbst (und dir) kommentiert - da ist ein C.F. doch mal eine willkommene Abwechslung  ;D
Ich glaube aber nicht, dass er das wirklich selbst ist - eher jemand, der sich auf seinen notorischen "Watch"-Blogs "Informationen" holt und jetzt den Wissenden gibt.

Amüsant die Formulierung:
ZitatDas ganze Projekt steht außerhalb unserer Verfassung und Rechtsordnung
Hare Fritzschna gibt sich ja derzeit in der Öffentlichkeit konziliant der "Skeptiker-Sekte" gegenüber - seit ihm von seinen Auftraggebern die Kohle gestrichen wurde...
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Groucho

Zu der erwähnten Skeptizismus-Seite die Stellungname der GWUP (zwar ein alter Hut, aber manche mögen es noch nicht kennen):

http://www.gwup.org/infos/themen-nach-gebiet/306-zum-rauswurf-von-edgar-wunder-aus-der-gwup?catid=113%3Askeptikerorganisationen

Homeboy

Zitat von: sweeper am 22. Januar 2014, 11:50:04
Hare Fritzschna gibt sich ja derzeit in der Öffentlichkeit konziliant der "Skeptiker-Sekte" gegenüber - seit ihm von seinen Auftraggebern die Kohle gestrichen wurde...

konziliant ist nicht das wort der wahl. zum beleg zitiere ich hervorhebend aus genannter seite:

ZitatAHZ: Sie haben im Lauf der letzten Jahre umfassendes Wissen über die „Skeptiker“-Szene gesammelt. Können Sie etwas aus dem Nähkästchen plaudern, damit sich unsere Leser ein Bild von den Aktivitäten dieser Bewegung machen können?

Claus Fritzsche: Es gibt speziell 2 Aspekte, die ich interessant finde, die mit dem Internet zu tun haben und die einen Lern- bzw. Wachstumsimpuls vermitteln können. Das Internet bietet kleinen Gruppen die Möglichkeit, sich wie eine große Volksbewegung darzustellen. Wenn 80 Millionen Bürger schweigen, dann können schon 30 000 Twitter-Kurzmitteilungen von 20 Aktivisten mit jeweils 100 sogenannten Followern die Illusion einer großen Bewegung vermitteln. Das ist spannend. Es benötigt tatsächlich nur relativ wenige Aktivisten, die sich gut vernetzen und über mediale Steigbügelhalter in namhaften Redaktionen verfügen. Dieses Spiel beherrscht die „Skeptiker“-Bewegung exzellent. Sie verfügt über willige „journalistische Helfer“ in den Redaktionen von Stern, ZEIT, SPIEGEL, Süddeutsche Zeitung, 3sat, ZDF, Heise-Verlag etc., die rund um ideologisch aufgeladene Themen oftmals Meinungs- und Gesinnungsjournalismus betreiben. Überall dort, wo mit diesen Mechanismen gearbeitet und manipuliert wird, erinnert der Vorgang an das Aufblasen eines großen Luftballons, den man mit einem kleinen Nadelstich zum Platzen bringen kann. Es reicht aus, sich ebenfalls im Internet zu vernetzen und die manipulativen Mechanismen ganz einfach nur transparent zu machen. Damit verliert der Spuk seine „Zauberkraft“. Das geschieht jedoch viel zu selten, meist aus Sorge, in destruktive Auseinandersetzungen verwickelt zu werden. Die Kunst besteht meines Erachtens darin, Debatten aktiv und konstruktiv zu führen.

begrifflich zieht er hier einen vergleich zwischen nazi-propaganda und "skeptikerbewegung", wobei das auch schon ein sprachlicher fehlgriff ist. wissenschaft ist keine "bewegung".

Omikronn

ZitatWie es scheint, ist auch unser Freund C. F. wieder wach geworden
Nicht schon wieder der. Es war so schön ohne ihn...
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

sweeper

@Homeboy:
Na, ich will den Faden nicht ins Hare Fritzschna-OT führen (vielleicht lohnt es, das verlinkte Interview an anderer Stelle zu analysieren).

Daher nur kurz.
Er beschreibt hier (dein Zitat) ein Phänomen, welches ich tatsächlich für die Mainstream- Mollath-Berichterstattung zutreffend finde:

auffällig waren die Reaktionen in den Kommentarspalten der einschlägigen Zeitungsartikel von immer denselben Personen (oft sogar unter einheitlichem Pseudonym), die vehement darauf Einfluss nahmen, dass für die gewünschte Stimmung und Deutung die Lufthoheit erhalten blieb und Andersdenkende pauschal als uninformiert und "kenntnislos" abgewertet wurden, denen in Folge und zu ihrer Läuterung das Studium der Heiligen Schriften von Strate, Wolff, Garcia, Müller etc. angedient wurde.
Wer bei Twitter den Hashtag #Mollath aufruft, bekommt einen realistischen Eindruck davon, wer und was momentan alles im Kielwasser des "Skandals" mitschwimmt.
Was den oberflächlichen Eindruck einer spontanen Basis-Bewegung erweckte, entpuppte sich bei genauerem Hinschauen als etwas Gelenktes - wobei die Aktivitäten politischer Gruppierungen im Vorfeld der Landtagswahlen in Bayern sicher eine besondere Rolle spielten.
Dazu kamen antipsychiatrisch Gesinnte mit unterschiedlichen Beweggründen.
Es gab m.E. nur wenige genuine Unterstützer - und gerade in ihren Reihen könnte der von Strate in Szene gesetzte Spenden-"Skandal" viel Unfrieden gestiftet haben.

Um den Bogen kurz zu Hare Fritzschna zu schlagen:
gerade an diesem Punkt liegt er m.E. in seiner Einschätzung von Psiram voll daneben.

Hier finden sich Menschen spontan zusammen (und gehen auch manchmal wieder), die teilweise zur Skeptiker-"Bewegung" gehören, teilweise aber auch nicht. So weit ich weiß, versteht sich Psiram auch nicht als ein inoffizielles "Organ" der Skeptikerbewegung, wenn auch in vielen Punkten ein gemeinsames Anliegen vorhanden ist.
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sweeper

Na, endlich gibt es mal eine wirkliche Hofberichterstattung:

http://www.sueddeutsche.de/V5d38D/1783219/Mollath-und-die-Koenigstreuen.html
ZitatMITTEN IN BAYERN Mollath und die Königstreuen

Von Hans Kratzer
Vor einigen Wochen ist Gustl Mollath in einem SZ-Interview gefragt worden, warum er einen Button trage, auf dem der bayerische König Ludwig II. abgebildet ist. Mollath antwortete, er betrachte sein Handeln als einen Akt der Solidarität, schließlich sei Ludwig ein Leidensgenosse gewesen: ,,Ein Mann, der Opfer von Aktengutachten geworden ist." Überdies erlaubte sich Mollath, der lange in der Psychiatrie saß, die scherzhafte Anmerkung, Aktengutachten hätten ja eine gewisse Tradition in Bayern. Eine gewisse Tradition hat auch das Patriotentreffen in Gammelsdorf. Am vergangenen Samstag hat ein Haufen Königstreuer einmal mehr mit Blasmusik und Böllerschlag der siegreichen Schlacht von Gammelsdorf von 1313 gedacht, und natürlich haben die Patrioten auch dem geliebten König Ludwig gehuldigt, den man, salopp formuliert, durchaus den Mollath des 19.Jahrhunderts nennen könnte. Schließlich hat sich der Bayerische Ministerrat, als er 1886 den König entmündigte und in Verwahrung stellte, leichtfüßig über alle damals geltenden Vorschriften hinweggesetzt.

Wie scharf haben die Königstreuen einst über das an Ludwig begangene Unrecht hergezogen! Da zitterte sogar die Staatsregierung, es lag Umsturz in der Luft. Heute machen sich die Patrioten nur noch über die Weißwurst auf dem Teller her, die ihnen offenbar so schwer im Magen liegt, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, Gustl Mollath, Ludwigs Alter Ego, nach Gammelsdorf zu bitten. Dabei wäre nur Mollath imstande, staatstheoretisch ähnlich starke Impulse zu setzen wie weiland Georg Lohmeier, der mit seiner Androhung, er werde in Gammelsdorf die Monarchie ausrufen, sofort eine Armee von Reportern in Marsch setzte. Ministerpräsident Strauß konnte sich allein mit der Ausrede drücken, er müsse leider ,,schon so viele andere Faschingsveranstaltungen besuchen".

Längst ist die Gammelsdorfer Exclamation auf den Unterhaltungswert eines Kaffeekränzchens zurückgesunken. Mollaths These, ein Aktengutachten sei ein alter bayerischer Brauch, hätte dieser Bayern-Operette gewiss wieder den Ruhm alter Zeiten beschert. Und diesmal hätte niemand gespottet, das sei alles wirres Zeug. Denn dieser Brauch vernichtete sogar Ludwig II., das steht fest.

SZ vom 21.01.2014

:hirn:

Die taz lag also gar nicht daneben:
Zitathttp://www.taz.de/!121733/

...Und doch könnte der Film, der im Sommer 2015 in die Kinos kommen soll, bei aller Mantel-und-Degen-Action eher nachdenklich stimmen, wenn der Graf von Monte Gustl am Ende einsam in den rauchenden Trümmern von Schloss Neuschwanstein steht, bevor er in die güldene Abendsonne des Bayernlandes reitet.
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sweeper

Ein neues Mollath-Interview:

http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/region-bayern/forderungen-an-mich-sind-enorm-mollath-im-interview-1.3415582#commentsField-2098774

Eigentlich hat er ja nun einen großen Teil der Spendengelder ausbezahlt bekommen (so schrieb jedenfalls im Wolff-Blog ein Insider über die zbb-Spendengelder).
Daher verblüffen solche öffentlichen Bekundungen von G.M. doch einigermaßen:
Zitat Wie sehen Ihre finanziellen Verhältnisse aus?

Mollath: Ich nenne ein Beispiel. Bei Verfahren im Maßregelvollzug, also in der Psychiatrie, haben Sie das Recht auf einen Pflichtverteidiger. Wer einen solchen aber nicht vor dem jährlichen Anhörungstermin beantragt, bekommt auch keinen gestellt. Und Sie müssen ihn bezahlen. Auch die Gutachtenskosten, sogar die Kosten des Entlassgutachtens, werden Ihnen als Patient in Rechnung gestellt. Ich habe im Moment keinen Überblick über die Forderungen, die ich begleichen soll, aber sie müssen immens sein.
Der hier ist auch nett:
Zitat Planen Sie ein Buch oder einen Film über Ihre Geschichte?

Mollath: Einige würden sagen: Gustl, geh' doch einfach nach Neuseeland oder so. Aber das geht nicht. Was in diesen angeblichen Krankenhäusern geschieht, muss aufgedeckt werden, auch mit Hilfe durch das Ausland - die Bundesrepublik selbst schafft das nicht. Natürlich gibt es Begehrlichkeiten, die an einen herangetragen werden, bezüglich eines Buches oder einer Dokumentation.
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Belbo



Zitat
Mollath: Einige würden sagen: Gustl, geh' doch einfach nach Neuseeland oder so. Aber das geht nicht. Was in diesen angeblichen Krankenhäusern geschieht, muss aufgedeckt werden, auch mit Hilfe durch das Ausland - die Bundesrepublik selbst schafft das nicht. Natürlich gibt es Begehrlichkeiten, die an einen herangetragen werden, bezüglich eines Buches oder einer Dokumentation.

ZitatRund vier Monate nach der Entlassung aus der Psychiatrie schließt Gustl Mollath nicht mehr aus, Deutschland nach Abschluss seines Wiederaufnahmeverfahrens den Rücken zu kehren. "Wenn ich sehe, was in diesem Land abgeht, frage ich mich, ob ich länger in diesem Land bleiben möchte", sagte der 57 Jahre alte Nürnberger der Nachrichtenagentur dpa.
Schon als 16-Jähriger habe er mit dem Gedanken gespielt, nach Neuseeland auszuwandern. Mittlerweile bereue er, das er es nicht getan habe. Inzwischen befasse er sich wieder ernsthaft mit der Frage – und Neuseeland. Das Land habe ihn schon immer fasziniert, sagte Mollath.

http://www.welt.de/regionales/muenchen/article123239817/Justizopfer-Gustl-Mollath-will-auswandern.html

.....ist noch lang bis Juli.... :kaffee

....vielleicht liegt es aber auch daran, dass sie ihn einfach nicht wollen, da klingt es natürlich besser wenn man als Aufdecker für angebliche Krankenhausskandale hier bleiben muss? Was ist eigentlich aus dem grössten Geldwäscheskanal aller Zeiten geworden?   :Popcorn:

http://www.neuseeland-einwanderung.de/Einwanderungsprozess/Einwanderungsprozess.php

sweeper

@Belbo:

"Times, they're a'changin'..."


Auf einmal sind Buch-und Filmrechte "Begehrlichkeiten", die an ihn herangetragen werden.
Vor kurzem wollte Mollath noch selbst ein Buch schreiben und (lt. RA Strate) seine Unterstützer entschädigen - statt sie zu verklagen...

Zitathttp://www.zeit.de/2013/35/gerhard-strate-gustl-mollath/seite-4
http://www.zeit.de/2013/35/gerhard-strate-gustl-mollath/seite-5

ZEIT: Auch der stern hat nichts gezahlt?

Strate: Keinen Cent. Längerfristig ist es aber schon so, dass Herr Mollath an seine Existenz denken muss, auch müssen gewaltige Kosten beglichen werden, die bisher unbezahlt geblieben sind. Natürlich für die Verteidigung, aber auch für Unterstützer, die unter großem zeitlichem Einsatz gearbeitet haben. Sie alle will Mollath entschädigen. Da denken wir an Buch- oder Filmrechte. 

ZEIT: Gibt es schon Anfragen zu Buch und Film?

Strate: Massenweise. Aber ich habe noch gar keine Zeit gehabt, Gespräche zu führen. Bavaria, Constantin, sie haben sich alle gemeldet.

ZEIT: Sie würden sich darum auch noch kümmern?

Strate: Das würde ich eventuell machen.

ZEIT: Das bezahlt am Ende auch Ihre Rechnung.

Strate: Das bezahlt auch meine Rechnung, völlig klar.

...
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