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Neues zu Mollath

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Begonnen von Typee, 06. August 2013, 11:26:07

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bayle

Zitat von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 08:52:08
War das Leipziger-Gutachten vor oder nach dem Urteil des Landgerichtes?
Wenn das Urteil aus dem Gutachten zitiert, was wird wohl zeitlich vorangegangen sein? Sollte es tatsächlich so sein, dass erst das Urteil und dann das Gutachten (auf welchem das Urteil beruht) geschrieben worden ist? Interessante Theorie, völlig neue Gesichtspunkte. Hat das schon mal jemand so formuliert, oder ist das das Resultat Deiner eigenen Durchdringung des Falls?
Wenn ersteres, dann Link bitte, wenn letzteres, dann mehr Details bitte!
:rofl2

ErpelderNacht

Zitat von: bayle am 24. August 2013, 09:08:48
Zitat von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 08:52:08
War das Leipziger-Gutachten vor oder nach dem Urteil des Landgerichtes?
Wenn das Urteil aus dem Gutachten zitiert, was wird wohl zeitlich vorangegangen sein? Sollte es tatsächlich so sein, dass erst das Urteil und dann das Gutachten (auf welchem das Urteil beruht) geschrieben worden ist? Interessante Theorie, völlig neue Gesichtspunkte. Hat das schon mal jemand so formuliert, oder ist das das Resultat Deiner eigenen Durchdringung des Falls?
Wenn ersteres, dann Link bitte, wenn letzteres, dann mehr Details bitte!
:rofl2

Du hast recht, Brixner hatte aus dem Gutachten zitiert.

Meine Fragen zielen auf etwas Anderes.

Hier behauptete sweeper:
Zitat
[url]http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg147153#msg147153[/url
Mit dem internen Revisionsbericht hat nun die Forensik nichts zu tun.
Die sind eben - was leider keiner wahr haben will - an die Weisung eines Gerichts gebunden und können nicht einfach eigenmächtig bewerten und beschließen, dass mit Auftauchen des Berichts G.M. plötzlich entlastet ist.

Also: War Leipziger für sein Gutachten 2005 an eine Weisung des Gerichtes gebunden, die Beschreibung Mollaths der Wörthmüller-Episode als unwahr einzustufen? War Leipziger bekannt, daß Wörthmüller sich für befangen erklärte, und wenn ja, hätte er die Wörthmüller-Episode in seinem Gutachten erwähnt?

Wie kam diese vernichtende Episode in das Gutachten und wie hätte Mollath das erfolgreich richtigstellen können außer in der Weise, wie er es getan hatte?

bayle

Zitat von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 09:33:19
Wie kam diese vernichtende Episode in das Gutachten und wie hätte Mollath das erfolgreich richtigstellen können außer in der Weise, wie er es getan hatte?
Die Episode ist kennzeichnend, aber nicht vernichtend. Sie ist ein Detail unter Dutzenden, die eine ernsthafte psychische Erkrankung belegen. Was Herr M. hätte tun können, um sie ,,erfolgreich richtig zu stellen", hängt von der a-Priori-Wahrscheinlichkeit ab, dass ein Gutachter (das ist schon der zweite Gutachter übrigens, nach Lippert) nun tatsächlich in einen ,,Schwarzgeldskandal" verwickelt sein wird, der – ausgerechnet – den Probanden betrifft. Die Geschichte mit dem ,,Gefälligkeitsgutachten" ist doch völlig unglaubwürdig. Wenn Dr. W. wirklich ... ach was.

Wenn Du da weiter spekulieren willst, ich mach mal kurz mit: Das mindeste wäre gewesen, er hätte Konto-Auszüge über riesige Geldbewegungen von W. vorgelegt, am besten ein unterschriebenes Schuldeingeständnis. Alles andere ist Kokolores, in dieser Konstellation. Aber nun ist gut mit Dr. W.

ErpelderNacht

Zitat von: bayle am 24. August 2013, 09:56:44
Zitat von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 09:33:19
Wie kam diese vernichtende Episode in das Gutachten und wie hätte Mollath das erfolgreich richtigstellen können außer in der Weise, wie er es getan hatte?
Die Episode ist kennzeichnend, aber nicht vernichtend. Sie ist ein Detail unter Dutzenden, die eine ernsthafte psychische Erkrankung belegen. Was Herr M. hätte tun können, um sie ,,erfolgreich richtig zu stellen", hängt von der a-Priori-Wahrscheinlichkeit ab, dass ein Gutachter (das ist schon der zweite Gutachter übrigens, nach Lippert) nun tatsächlich in einen ,,Schwarzgeldskandal" verwickelt sein wird, der – ausgerechnet – den Probanden betrifft. Die Geschichte mit dem ,,Gefälligkeitsgutachten" ist doch völlig unglaubwürdig. Wenn Dr. W. wirklich ... ach was.

Wenn Du da weiter spekulieren willst, ich mach mal kurz mit: Das mindeste wäre gewesen, er hätte Konto-Auszüge über riesige Geldbewegungen von W. vorgelegt, am besten ein unterschriebenes Schuldeingeständnis. Alles andere ist Kokolores, in dieser Konstellation. Aber nun ist gut mit Dr. W.

Es ist bewiesen, daß die Folgerungen Mollaths, Wörthmüller wäre Teil in einem Schwarzgeldskandal, auf tatsächlichen Grundlagen beruhten. Das hatte Wörthmüller selbst gesagt und sich für befangen erklärt.

Das ist Fakt. Ein Fakt, den Leipziger wissen mußte. Oder glaubst Du, daß er nicht wußte, warum und wie er zu dem Gutachtenauftrag kam?

Und trotzdem nahm er diese Unwahrheit in sein Gutachten auf, und Brixner schrieb es in sein Urteil hinein.

Und so wird eine Unwahrheit gerichtsfest.

Wie hätte sich Mollath dagegen wehren können? Jeder, der das Urteil mit dieser Episode ohne Hintergrundwissen liest, wird denken, oh Gott, der ist ja hochgradig verrückt, von dem halte ich mich fern.

Wie kann man ein Gutachten mit so einem groben Fehler für voll nehmen?

bayle

Zitat von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 10:10:40
Es ist bewiesen, daß die Folgerungen Mollaths, Wörthmüller wäre Teil in einem Schwarzgeldskandal, auf tatsächlichen Grundlagen beruhten. Das hatte Wörthmüller selbst gesagt und sich für befangen erklärt.
Nein, das hat W. natürlich nicht gesagt. Er hat in etwa gesagt, kein Wunder, dass ein Paranoider auf die Idee kommt, ich wäre da verwickelt, wo ich doch mit einem Bankangestellten (oder so, ich hab das nicht mehr genau im Kopf) bekannt bin.

sweeper

Ist ja auch irgendwie tragisch, dass M. bei seiner Schnüffelei in Sachen Roggenhofer zufällig ausgerechnet dem Mann begegnet, der Tage später sein Gutachter wird.

Um ehrlich zu sein: ich denke, nach Prüfung einiger Briefe von Mollath ( Inhalt war ein vermisster Rasierapparat), dass Wörthmüller tatsächlich Mitleid mit Mollath hatte. Aus diesem Grund hat er sich wohl nicht sofort für befangen erklärt (weil Roggenhofer sich wohl abfällig über M.s Geisteszustand geäußert hat, was mit Wörthmüllers  Eindruck bei der Zufallsbegegnung übereinstimmte) - in der Hoffnung, mit Mollath wenigstens über die Gewalttätigkeit  an der P.M. sprechen zu können. Er hat ihm ja später einen sehr freundlichen Brief geschrieben wegen des vermissten Rasierapparats - auch ein Gürtel sei noch aufgetaucht.

Mollath fehlte damals leider jede kritische Distanz bzw die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel.
Hätte er sich damals Wörthmüller nicht aus wahnhaftem Misstrauen verweigert, dann hätte womöglich alles einen anderen Verlauf genommen. Stattdessen interpretierte er die Geste Wörthmüllers  wahnhaft als "Deal".

ZitatEs ist bewiesen, daß die Folgerungen Mollaths, Wörthmüller wäre Teil in einem Schwarzgeldskandal, auf tatsächlichen Grundlagen beruhten. Das hatte Wörthmüller selbst gesagt und sich für befangen erklärt.
Wo wurde bewiesen, dass diese Verdächtigungen eine reale Grundlage haben? Bitte Quellenlink.
Wie oben ausgeführt, erklärte sich Wörthmüller nur deshalb befangen, weil er Mollath zuvor auf seinem Privatgrundstück in leicht verwirrtem Zustand angetroffen hatte und im nachbarschaftlichen Gespräch mit Roggenhofer dieser ihm wohl bestätigte, dass Mollath in einschlägigen Kreisen als gaga gelte.
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Terry Pratchett

Belbo

Zitat von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 10:10:40
Zitat von: bayle am 24. August 2013, 09:56:44
Zitat von: ErpelderNacht am 24. August 2013, 09:33:19
Wie kam diese vernichtende Episode in das Gutachten und wie hätte Mollath das erfolgreich richtigstellen können außer in der Weise, wie er es getan hatte?
Die Episode ist kennzeichnend, aber nicht vernichtend. Sie ist ein Detail unter Dutzenden, die eine ernsthafte psychische Erkrankung belegen. Was Herr M. hätte tun können, um sie ,,erfolgreich richtig zu stellen", hängt von der a-Priori-Wahrscheinlichkeit ab, dass ein Gutachter (das ist schon der zweite Gutachter übrigens, nach Lippert) nun tatsächlich in einen ,,Schwarzgeldskandal" verwickelt sein wird, der – ausgerechnet – den Probanden betrifft. Die Geschichte mit dem ,,Gefälligkeitsgutachten" ist doch völlig unglaubwürdig. Wenn Dr. W. wirklich ... ach was.

Wenn Du da weiter spekulieren willst, ich mach mal kurz mit: Das mindeste wäre gewesen, er hätte Konto-Auszüge über riesige Geldbewegungen von W. vorgelegt, am besten ein unterschriebenes Schuldeingeständnis. Alles andere ist Kokolores, in dieser Konstellation. Aber nun ist gut mit Dr. W.

Es ist bewiesen, daß die Folgerungen Mollaths, Wörthmüller wäre Teil in einem Schwarzgeldskandal, auf tatsächlichen Grundlagen beruhten. Das hatte Wörthmüller selbst gesagt und sich für befangen erklärt.

Das ist Fakt. Ein Fakt, den Leipziger wissen mußte. Oder glaubst Du, daß er nicht wußte, warum und wie er zu dem Gutachtenauftrag kam?

Und trotzdem nahm er diese Unwahrheit in sein Gutachten auf, und Brixner schrieb es in sein Urteil hinein.

Und so wird eine Unwahrheit gerichtsfest.

Wie hätte sich Mollath dagegen wehren können? Jeder, der das Urteil mit dieser Episode ohne Hintergrundwissen liest, wird denken, oh Gott, der ist ja hochgradig verrückt, von dem halte ich mich fern.

Wie kann man ein Gutachten mit so einem groben Fehler für voll nehmen?


w hat sich nicht für befangen erklärt weil er an den Schwarzgeldgeschäften beteiligt war wo stünde denn das?

bayle

Mein Ritt durch die Gutachten, Teil 3. Pfäfflin.

ZitatDa der Verlauf in den jährlichen Stellungnahmen nach § 67 StGB zusammengefasst ist, werden hier stichwortartig nur Details genannt, die sich auf die jüngste, dort noch nicht dargestellte Entwicklung beziehen ... Besuchskommission (10.11.2009). Herr M. sei gegenüber Mitpatienten beleidigend gewesen. Weiter heißt es, er gebe täglich 4-5 Anträge ab.
[S. 5] [...]
Das umfangreichste Kapitel der Krankengeschichte ist Kap. 4 mit der Bezeichnung "Sonstige Anträge". Es enthält sehr viele Schriftstücke, in denen Herr M. detailliert zu Situationen Stellung nimmt, die er mir im direkten Gespräch geschildert hat, weshalb hier kein ausführliches Referat erfolgt. Im zweiten Leitzordner der Krankengeschichte finden sich ebenfalls viele Anträge sowie Anwaltsschriftwechsel,  z. B. ein Antrag von Herrn M. vom Juni 2010, der Chefarzt möge unterbinden, dass Mitpatienten beim Hofgang Nazi-Sprüche von sich geben, eine Beschwerde, dass ihm Gottesdienstbesuch verweigert werde, sowie diverse Dienstaufsichtsbeschwerden und schließlich ein Schreiben vom 13.05.2010 von Richter i. R. Heindl an Ministerpräsident Seehofer mit der Beschwerde, dass Herrn M. der Besuch der Hl. Messe verweigert werde. [S. 6/7]
Auch wenn er vielleicht nicht über die gesamten 7 Jahre täglich 4-5 Anträge abgegeben hat: es wird wohl die willigste Justiz in der Bearbeitung nicht folgen können. Überhaupt, die Besuchskommission als Handlanger der Verbringung ist bisher noch gar nicht in den Fokus geraten.
Leider geht aus dem Gutachten nicht hervor, ob Herr M. für die Unterbindung der Nazi-Sprüche des Mitpatienten eine Zwangsbehandlung mit Neuroleptika für gerechtfertigt halten würde.
Der Richter i. R. Heindl ist uns schon begegnet. Das ist der, der von Herrn Sponsel und Frau Wolff übelst verleumdet wurde.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=10168.msg143429#msg143429
http://apokalypse20xy.wordpress.com/2013/04/16/richter-i-r-rudolf-heindl-an-unterstutzerkreis-05-04-2013-z-k-dr-rudolf-sponsel-osta-a-d-gabriele-wolff-opablog-reiner-hofmann-schwabach-die-linke-schwabachgustl-mollath/
In Bayern wurde dem Patienten der Besuch der Hl. Messe verweigert? Wirklich?

ZitatBevor ich ihn jedoch über seine Rechte in einer Begutachtungssituation aufklären konnte, thematisierte er, dass er an der vorausgegangenen Begutachtung durch Prof. Kröber nicht aktiv mitgewirkt hatte. Er begründete dies damit, dass er zuvor Einblick in seine Krankenakte nehmen wollte, um dort evtl. falsch dargestellte Dinge richtigzustellen. Er war auf Prof. Kröber als Gutachter gekommen, weil er in der Zeitschrift Strafverteidiger einen Aufsatz von ihm aus dem Jahr 1999 gelesen hatte, ...
[S. 7/8]
Also schon Kröber war ein Wunsch-Gutachter von Mollath!

Aus der Exploration.
Ach, da ist sie ja, die Besuchskommission:
ZitatNiemand übt eine Kontrollfunktion aus, auch nicht die Besuchskommission, alles wird abgenickt
Herr Strate, übernehmen Sie!

Zitat"Das sind U-Haft-Bedingungen. Mir sind sogar Stift und Papier verweigert worden."
Die Anträge sind dann wahrscheinlich alles Diktate.

ZitatAuf Frage: Diese Art der Handarbeit machte er jeden Vormittag auf seiner Zelle. "Ich bin keine Laborratte, lehne diese niedere Nazi-Ideologie ab, deshalb werde ich terrorisiert mit den schlechtesten Haltungsbedingungen und als Wahnsinniger diskreditiert."
Alle, durch die Bank, Nazis. Beweis: einfache, eintönige Handarbeit.

Zitat"Meine Frau sagte, ich hätte mich danach verändert. Aber ich war halt kritisch." Er bringt verschiedene Beispiele seiner Kritik und sagt, dass er diese kritische Haltung in der Rudolf-Steiner-Schule gelernt hatte.
Kritik meint hier offenbar nicht Kritik im Sinne von Kritikfähigkeit allgemein, sondern Kapitalismus-Kritik, wie sie von Steiner-Sympathisanten verstanden wird.

ZitatAus Presseberichten war zu erfahren, dass die Firma Diehl im Saarland auch Streubomben baute. Da sagte ich zu meiner Frau: "Jetzt ist Schluss mit dem illegalen Geschäft..."
Was seine Frau mit dem Streubomben-Geschäft der Firma Diehl zu tun gehabt hat, das herauszufinden bleibt dankbare Aufgabe für die Mitstreiter des Wolff-Blogs. Da kann man sich noch richtig Lorbeeren verdienen. Scheuen Sie keine Google-Klicks und kein Gehirnschmalz! Gerne auch Youtube-Videoclips.

ZitatIch frage Herrn M., ob er darauf hinaus will zu sagen, seine Frau sei eine Betrügerin. "Es ist Betrug." Ich frage ihn, ob er, da er ja damals mit seiner Frau zusammenlebte, nicht auch von diesem Betrug gelebt hat? "In der Situation fühlte ich mich nicht wohl. Auch fand ich es nicht richtig, dass man den Leuten 60 Prozent abnimmt. Die haben ein Steuersystem etabliert, wo man 60 Prozent abführt. Dann gibt es Schlupflöcher und manche können sich auf Null herunterregulieren. Sie werden noch sehen, wir kriegen noch bürgerkriegsähnliche Zustände. In der Dritten Welt ist das schon so ... "
Diese Frage, die sich jeder stellt, der sich mit den Details befasst, ist dann offenbar peinlich.

ZitatIm Jahr davor war sie schon einmal eine Woche weg gewesen. Danach hatten wir wieder ganz normal zusammengelebt.
Was der Anlass war, das sagt er nicht. Es scheint sich hier um eine indirekte Bestätigung der Aussage von Petra M zu handeln, dass sie wegen der tätlichen Auseinandersetzungen schon einmal ausgezogen war (s. Leipziger-GA).
Gleich noch einmal:
Zitat"Oft bin ich nachts schweißgebadet aufgewacht bei diesen Geschäften, denn man muss in Minuten entscheiden." Auf die Frage, ob er nicht auch profitiert hat von den Geschäften seiner Frau, sagt er, er habe ihr bei diesen Geschäften geholfen.
Wir müssen natürlich davon ausgehen, dass Herr M. alle Gewinne den hungernden Kindern in Afrika gestiftet hat, denn sein Haus ist zwangsversteigert worden. War ja schmutziges Geld.

Zitat"Ich hatte dann einen Gesprächstermin mit zwei Direktoren und diese auch um Hilfe ersucht. Die waren nicht überrascht. Der Grundzusammenhang war ja bekannt. Die wollten aber in dem Gespräch nur prüfen, welche konkreten Beweise ich in der Hand habe, um zu klären, ob sie sich Sorgen machen müssen oder nicht. Menschlich haben die keine Reaktion gezeigt. So offen und ehrlich wie ich zu denen war, waren sie mir gegenüber nicht. Mein Großvater, mein Vater, meine Mutter und ich waren alle Kunden der Hypobank. Aber so etwas zählt heute nicht mehr. Ich war sehr enttäuscht. Mir hätte es genügt, wenn die gesagt hätten, ,gut, wir halten Ihre Frau an'.
Spannend. Jede Art von Reaktion, die sich tatsächlich auf illegale Geschäfte bezogen hat (was hätten denn die ,,Direktoren" tun sollen, außer ihn nach Beweisen zu fragen?), war ihm gleichgültig oder enttäuschte ihn gar. Es ging ihm um seine Frau. Alles andere ist Garnierung, nachträgliche ,,Rationalisierung", Unterfütterung, Selbstrechtfertigung, wahnhaft ausgebaut.

ZitatHausdurchsuchung ...Von morgens bis abends haben sie alles durchsucht, Haus, Garage, alles. Ich habe mich gefragt, wieso das alles, ich dachte, das ist wegen meines Engagements für das Schülerbündnis gegen den Irakkrieg.
Alles klar, Herr Dr. Strate. Skurril bis knorrig, aber nicht krank. Nein, das nicht. Was ist denn das für ein Schülerbündnis?

Zitat"Dann kam im Frühjahr oder Sommer ein Strafbefehl zwischen 300 und 1000 Euro, das weiß ich nicht mehr genau, weil ich angeblich ein Jahr vorher meine Frau schwer misshandelt hatte. Ich fiel aus allen Wolken. Wenn ich das bezahle, dachte ich, dann bestätige ich, dass es stimmt. Ich habe über Rechtsanwalt Müller Akteneinsicht beantragt.
Der Anwalt muss ihm gesagt haben, dass damit die Sache erledigt gewesen wäre. Da hat die Bankenmafia kühl vorausgesehen, dass der aufrechte Herr M. sich weiter reinreiten wird.

ZitatEs ist Unsinn, dass ich Bin Ladens Vorgehen richtig gefunden hätte, das ist absoluter Quark.
Dann wäre das ja geklärt. Wir wissen ja nun schon: die Akten lügen, generell.

ZitatIch hielt noch vor der Lorenzkirche eine Rede, ging dann zu den Polizeibeamten dort und wollte, dass die mich unter Zeugen festnehmen. Das haben die überhaupt nicht verstanden.
Unter uns: wer sollte es ihnen verdenken.

Und auch die Kernseife kommt noch einmal vor. War die blanke Schikane, wie alles im Leben des Herrn M.:
Zitat... berichtet er weitere Situationen aus seiner Unterbringung, in denen er sich schikaniert gefühlt hatte, z. B. als er während des Aufenthalts im BKH Bayreuth anlässlich der Begutachtung durch Dr. Leipziger um Kernseife gebeten hatte, von einem Pfleger als Waschmittel aber "eine Tube" bekommen hatte "mit einem Mittel für eine Spülmaschine".

Aus den Fremdschilderungen.

ZitatManchmal sei er sehr angespannt, provoziere Konflikte mit Mitpatienten, nehme manches allzu wörtlich, z. B. habe ein Mitpatient zu ihm in provozierender Weise gesagt, ,du kannst mich am Hintern kratzen', und Herr M. habe dies dann tatsächlich gemacht.
Die konkretistische Auslegung von Metaphern und Sprichworten kann bei Normintelligenten durchaus ein Hinweis auf psychische Erkrankung sein. Der Erfahrene wird so etwas aufmerksam registrieren, ohne nun gleich eine Diagnose daraus abzuleiten. (wird im Befund, S. 35, auch an einem anderen Beispiel erläutert)

ZitatAnträge auf Beurlaubung z. B. für seinen Geburtstag stelle er gar nicht selbst, sondern diese kämen von außen, man müsse ihn geradezu auffordern, einen Lockerungsantrag zu stellen. Dann beantrage er Lockerungen mit Fesselung. Man müsse ihn regelrecht anschieben. Gelegentlich vertue er sich bei den Begründungen für seine Anträge in der Weise, dass die Begründungen gar nicht auf das Ziel des Antrags bezogen sind. Auch vertue er sich bei seinen Anträgen häufig mit der Datierung bestimmter Ereignisse.
Folter! Misshandlung! Schreckliche Dinge passieren! Wenn es nicht spontan zum Märtyrer reicht, dann muss man ein bisschen nachhelfen.

ZitatDr. Zappe verwies darauf, dass Herr M. sehr viele Anträge schreibe, auch Anträge auf richterliche Entscheidung, manchmal auch ganz nutzlose Anträge, dass er gelegentlich queruliere und vorwurfsvoll, z. T. auch ausfällig werde, so dass man gar nicht dazu komme, seine Gefährlichkeit zu beurteilen. Herr M. verlange von Dr. Zappe, dass dieser die Machenschaften der Hypobank aufkläre.
Klar. Wenn es den wahnsinnigsten, größten Schwarzgeldskandal aufzudecken gilt, dann müssen alle ran, auch Psychiater in einer Klinik. Sonst machen sie sich zu Handlangern der Bankenmafia. (kommt auch noch mal vor in der Beurteilung)

Zwischenergebnis

Die Gutachten Leipziger, Kröber und Pfäfflin sind – was die innere Konsistenz, die Wissenschaftlichkeit und die Unvoreingenommenheit angeht – vor Vorwürfen in Schutz zu nehmen. Sie sind überzeugend. Jedem, der da Zweifel hat, sei die vollständige Lektüre empfohlen. Sie ist über weite Strecken auch für den Laien ohne vorprogrammierte Missverständnisse möglich.

Strate stützt sich in seiner Verteidigungsstrategie auf einen Dunning-Kruger-Effekt. Da kann man immer mit viel Beifall rechnen.


sweeper

@bayle:
Vielen Dank für den Überblick!
Da ich z.Zt. auf das iPhone angewiesen bin, kann ich den Kram nicht selbst lesen - werde es aber nachholen.
Man kriegt bei dem Wenigen, was du zitierst, schon Kopfschmerzen, wenn man das extrapoliert auf all die Anträge und Eingaben, die Mollath geschrieben haben muss.

Von Herrn Strate als Mollaths gewissenhaftem Verteidiger kann man mit Fug und Recht erwarten, dass er jedes einzelne dieser zig Schriftstücke prüft...  8)
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Terry Pratchett

sweeper

@bayle:
ZitatAuch wenn er vielleicht nicht über die gesamten 7 Jahre täglich 4-5 Anträge abgegeben hat: es wird wohl die willigste Justiz in der Bearbeitung nicht folgen können. Überhaupt, die Besuchskommission als Handlanger der Verbringung ist bisher noch gar nicht in den Fokus geraten.
Dochdoch, zur Rolle der Aufsichtsbehörden hat Frau Wolff sich schon ihre Gedanken gemacht - und auch sonst ist sie um Ratschläge nicht verlegen:
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/08/18/der-fall-mollath-etappensieg-und-raumgewinn/comment-page-1/#comment-22805

gabrielewolff zu 23. August 2013 um 22:29
Es würde bereits ausreichen, ihm die Nebentätigkeitsgenehmigung zur Gutachtenerstellung zu entziehen.

Das ist der Bereich, in der der größte Schaden angerichtet werden kann. Die Folge einer solchen Maßnahme durch die Dienst- bzw. Fachaufsicht wäre zudem, daß seine Untergebenen den Mut zum Widerspruch entwickeln würden. Davon ist ja zur Zeit nichts zu bemerken. Sein stellvertretender Oberarzt und die leitende Oberärztin agieren ja wie seine Klone in Fortsetzung der Selbstverteidigung des Chefs (für sein Eingangsgutachten und gegen die Strafanzeige). Das wird sich ändern, sobald die Vorgesetzten von Dr. Leipziger ihn fachlich zurechtsstutzen. Seine publizistischen Verteidigungen im Nordbayerischen Kurier und im FOCUS sind ebenfalls nicht geeignet, zur Imageverbesserung beizutragen. Gegen das Gewicht der öffentlichen Auftritte des "allgemeingefährlichen" Gustl Mollath kommen diese verzweifelten Rechtfertigungsversuche mit dem Gestus des am Reden verhinderten Geheimnisträgers nicht an.
Es gibt keine Geheimnisse mehr. Die intellektuellen Offenbarungseide sind jetzt frei zugänglich – übrigens auch für die Fachaufsicht im Sozialministerium.
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Terry Pratchett

bayle

ZitatEs würde bereits ausreichen, ihm die Nebentätigkeitsgenehmigung zur Gutachtenerstellung zu entziehen.

sweeper, das ist noch etwas anderes. Aber es sei Dir verziehen ;), denn auch Frau Wolff hat das falsch verstanden. Die ,,Nebentätigkeitsgenehmigung" erteilt der Arbeitgeber, nicht die Aufsichtsbehörde, und sie bezieht sich allein auf den Umstand, dass der Betreffende (prinzipiell außerhalb, faktisch aber überwiegend innerhalb) der Arbeitszeit, die er dem Arbeitgeber widmet, zusätzlich Geld verdient; hier: mit Gutachten. Das ist eher noch weniger bindend für seine Unterstellten, als wenn das Bestandteil seines arbeitsvertraglich festgelegten Aufgabenbereiches wäre.

Die Besuchskommission hat damit nichts zu tun.

sweeper

@bayle:
Ja, stimmt!
Irrtum liegt wohl daran, dass ich hier nur im Kleinstformat jeweils ein Fenster lesen kann...
Und ich gebe zu, den Wolff-Dummfug gern zur Veranschaulichung verlinkt zu haben:
alles willfährige Klone und Marionetten in Leipzigers Umfeld, die sich nicht trauen, wider den Stachel zu löcken..

Zur Wörthmüller-Story -  da hat maßgeblich der Spin-Doctor Oliver García Anteil an der Erschaffung des geglaubten "Mysterium":

http://blog.delegibus.com/2013/04/07/der-fall-mollath-ein-mehrpersonenstuck-teil-5/
Zitat...Daß Wörthmüller, dem Leiter der psychiatrischen Forensik des Bezirkskrankenhauses Erlangen, im Fall Mollath etwas Mysteriöses anhaftet, klang bereits an, als die Süddeutsche Zeitung am 29. November 2012 mit Bezug auf ihn titelte: "Der dritte Mann". Ja, Wörthmüller war immer irgendwie da, wennn gerade etwas Wichtiges im Fall Mollath passierte: ...
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bayle

Und wenn ich da so querlese, bei O. Garcia:
ZitatIm Fall Mollath wird in der öffentlichen Diskussion öfters von einem Strafbefehl gesprochen und davon, daß Mollath die langen Jahre in der Psychiatrie erspart geblieben wären, hätte er diesen nicht angefochten. Bei dieser Annahme dürfte es sich allerdings um eine Verwechslung handeln.
Jetzt wissen wir es: diese "Verwechslung", sofern es eine gewesen ist (was ich nicht für sehr wahrscheinlich halte), ginge auf niemanden anders als den Herrn M. selbst mit seinem fotografischen Gedächtnis für alle jemals gemachten Äußerungen zurück. Zu diesem Gedächtnis übrigens, einer Grundvoraussetzung der Strate-Argumentation, vgl. ebenso das Pfäfflin-GA: häufig die Daten oder Begründungen für seine Anträge durcheinandergebracht.

Wir können also sehen, was sich mit einem Wissensmonopol alles so anstellen lässt, Herr Garcia.
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-13.html#msg100761

bayle

Mein Ritt durch die Gutachten, Teil 4. Simmerl und Weinberger.

Eine ausführliche Kritik des Simmerl-Gutachtens findet sich bei Pfäfflin. Simmerl standen ganz offenbar wesentliche Teile der Akten nicht zur Verfügung, und seine Fragestellung war eine andere. Es wäre vermessen, ihn über Pfäfflin hinaus kommentieren zu wollen.

Zum ,,Gutachten" Weinberger

Das Schriftstück hat die äußere Form eines Gutachtens, aber es ist alles andere als das. Weinberger war nicht der Objektivität, sondern seiner vorgefassten Überzeugung verpflichtet. Auch für den, der Weinbergers intellektuelle Vorgeschichte nicht kennt und keine Zeile von ihm außerhalb dieses ,,Gutachtens" gelesen hat, wird das offensichtlich. Eigentlich lohnt es sich nicht, im Einzelnen darauf einzugehen. Aber es ist der noch am ehesten infrage kommende ,,Fachtext" des FMM (Free Mollath Movement), dessen Versatzstücke uns sicher noch hunderte Male begegnen werden.

ZitatZur sich zuspitzenden und nunmehr aktuellen Situation
Auch hierbei halte ich mich an die Angaben des Untergebrachten.
Er hat natürlich die Angaben des Untergebrachten aufmerksam zu registrieren, aber er hat sie nicht 1:1 gläubig hinzunehmen, sondern ggf. zu hinterfragen und v. a. zu bewerten.

Die Merkwürdigkeiten beginnen schon auf der Seite 2:
ZitatAus den Akten
Vom Schicksal Gustl Mollaths hörte ich erstmals im Frühjahr 2010 durch einen seiner Leidensgenossen. Dieser hatte gegen eine fehlerhafte "Psychiatrisierung" im Februar 2010 beim OLG München obsiegt. Zu seinem Erfolg hatte ich gutachtlich beitragen können. ...
Was, das hat er aus den Akten, die er auf Seite 1 (,,Das Gutachten stützt sich auf ...") erwähnt? Was, ein Selbstlob gehört in ein Gutachten?

ZitatStichwortartig seien erst einmal die Daten von Mollaths Zwangsinternierungen zusammengefaßt:
Eine präjudizierende, ungewöhnliche, wertende Wortwahl.

ZitatPetra M. war es, die auch den Verdacht auf eine bei ihrem Mann vorliegende psychische Störung anzeigte. Eine von ihr konsultierte Ärztin der o.g. Erlanger Klinik habe ihn am 18.9.2003 geäußert und gar auf eine mögliche Gemeingefährlichkeit aufmerksam gemacht. Mit seiner Begutachtung wandelte Dr. Leipziger vom BKH Bayreuth 2005 diesen Verdacht in eine entsprechende Diagnose.
,,anzeigte" – ein unangemessener Terminus, wenn jemand zu einem Arzt geht und über seinen Partner berichtet, sei es auch in hoher Sorge um sich selbst; soll offenbar ,,denunzierte" suggerieren; ,,gar" ist die Steigerung davon. Statt ,,Gemeingefährlichkeit" steht im O-Text des Attests nur ,,Fremdgefährlichkeit": das ist ja wohl völlig angemessen, wenn die Frau berichtet, geschlagen worden zu sein. ,,wandelte" bedeutet: Leipziger ist auf dem Weg in den Abgrund der Rechtsbeugung weiter vorangeschritten.

ZitatDas Urteil fügt noch gravierende Psychopathologica an, die im Gutachten selbst gar nicht stehen. "Vor allem ... die sein Handeln kommentierenden Stimmen" sind eher eine Erfindung des Gerichts, wobei es etwas einschränkend zwar bemerkt "so sie mit Sicherheit angenommen werden können" (S. 23 des Urteils). "Mit Sicherheit" konstatierte sie Dr. Leipziger jedoch gar nicht.
Herr Lehrer ich weiß was, in der Küche brennt Licht, ich hab's aber schon ausgemacht. Ein Skandal, der keiner ist. Schon der nächste Satz (und Absatz) beginnt mit:
ZitatAuf weitere Inkonsistenzen des Urteils verweist aus juristischer Sicht die erwähnte Übersicht von Dr. Schlötterer.
Das also war der Nachweis der ersten Inkonsistenz (die ,,Übersicht von Dr Schlötterer" ist für den Adressaten wie für den späteren Leser des Gutachtens übrigens ein Phantom; wenn er sie verwertet, hätte er sie ausführlicher zitieren müssen, und wenn nicht, dann muss er sie weglassen).

Etc. pp., so könnte man durch jeden Satz gehen. Ich greife wieder unsystematisch heraus:
ZitatDer Gutachter Prof. Pfäfflin führt wiederholend dafür weitere Mollath "belastende" Angaben Leipzigers ins Feld, etwa die "vielfältigen Auffälligkeiten" und "deutlich bizarren Verhaltensmuster mit demonstrativer Komponente", von denen er freilich nicht sagt, worin sie bestanden, nämlich in Mollaths "naturköstlichen" Einschränkungen in Bezug auf Nahrung und Körperpflege. Wären diese ein Hinweis auf eine Geistesstörung, könnten die Reformhäuser im Land schließen.
Das ist schon eine regelrechte Fälschung. Im Pfäfflin-GA wird klar gesagt, worin die demonstrative Bizarrerie bestand, und Weinberger schiebt hier seine eigene Interpretation unter, die durch nichts im Text des GA belegt ist.

ZitatWas Leipziger anführt, fällt insbesondere unter den Bedingungen einer als Unrecht empfundenen Zwangsunterbringung keineswegs aus dem Rahmen des Normalen.
Siehe meinen Ritt durch die Gutachten, Teil 1.

Aber die Krönung des Ganzen ist dann wohl dieser Passus:
ZitatDie von Leipziger auch erwogenen, dabei ebenso unhaltbare "organisch wahnhafte schizophreniforme Störung" sah Pfäfflin dem Vorgutachter damit nach, daß "Herr M die Mitarbeit für die dafür notwendige apparative Untersuchung verweigerte". Dabei war diese differentialdiagnostische Annahme a priori abwegig, da das Kernsymptom einer hirnorganischen Störung, die Bewußtseinseintrübung, nie bestand, zumindest nie angeführt wurde.
Die Bewusstseinstrübung ist Kernsymptom einer akuten hirnorganischen Störung, und selbst da wäre sie nicht obligat (sog. luzide Durchgangssyndrome). Bei chronischen hirnorganischen Störungen, wie z. B. bei Alzheimer-Demenz, kommt sie nur in akuten Exazerbationen oder bei hinzutretenden Ursachen vor (Delir).

Das ist jetzt nicht übertrieben: in einer Facharztprüfung würde die Atmosphäre sehr, sehr eisig werden, wenn man da solche Sachen vom Stapel lassen würde.

Auch der Laie hat Möglichkeiten, die Qualität des Gutachtens von Pfäfflin mit dem Pamphlet von Weinberger ins Verhältnis zu setzen. Man vergleiche einmal die oberlehrerhafte Abkanzelung von Leipziger und Pfäfflin, die sich Weinberger leisten zu können glaubt, mit der sachlichen Kritik, die Pfäfflin an Simmerl übt. Auch versuche man einmal, sich den Menschen Gustl M. vorzustellen – welcher Text ist da hilfreicher: Pfäfflin oder Weinberger?

Oh, hatte ich ganz vergessen: alle besprochenen Texte sind hier zu finden:
https://www.strate.net/de/dokumentation/index.html

sweeper

Wolfgang Schmidtbauer ("Die hilflosen Helfer") zu den vielfältigen Psychodynamiken, die nach seiner Einschätzung im Fall Mollath am Werk waren und sind:

http://www.neues-deutschland.de/m/artikel/831143.wahn-und-wahnwitz.html

Zitat...Indem die Ehefrau Gewalttätigkeiten hinnimmt und ihre eigene emotionale Abhängigkeit pseudosouverän als »Mitleid« auslegt, versagt sie in ihrer Aufgabe, die Beziehung vor destruktiven Übergriffen zu schützen. In solchen Ehen entwickelt sich eine Partnerschaft außerhalb der Legalität. Die Partner sind zunächst überzeugt, dass sie einander im Dienste der Liebe »alles« verzeihen müssen, auch Verhalten, über das nach einem empfindlicheren Rechts- und Realitätssinn nur ein Gericht entscheiden sollte...

Ist ja nicht verkehrt - im Nachhinein hat sich die P.M. ähnliches vermutlich auch schon selbst gesagt.

Hier wäre Schmidtbauer die Lektüre seines Kollegen Jürg Willi anzuraten, der über neurotisches Zusammenspiel in Paarbeziehungen - "Kollusion" - Lesenswertes veröffentlicht hat. ("Die Zweierbeziehung")
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett