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Von Ressourcen und Rohstoffen – Eine Zeitreise

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Begonnen von Dr. Ici Wenn, 26. Februar 2013, 00:44:56

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Binky


Conina

So lange es billig genug für Luftballons auf Volksfesten ist, kann das eigentlich nicht so schlimm sein.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Seytharion


The Doctrix

Vielleicht mag ja der eine oder die andere von Euch in die Diskussion bei Florian Freistetter mit einsteigen. Ich habe leider heute abend nicht so viel Zeit, geschweige denn ausreichend Basiswissen für dieses spezielle Thema.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

Omikronn

Zitat@Doctor:
Zum Thema Helium fiel mir gerade ein Blogeintrag vom Jahr 2010 ein, den Lars Fischer geschrieben hatte:
http://www.scilogs.de/wblogs/blog/lindaunobel/nachhaltigkeit/2010-07-02/die-n-chste-knappe-ressource-helium
Ich halte von Robert Richardsons Aussage und dem Artikel nicht sehr viel.

Das ganze kommt mir sehr schwarzmalerisch und einseitig rüber. Der Artikel schreit mir zu sehr "Wir werden alle Untergehen". Auffallend ist für mich auch das USA-Bashing, und Sätze wie "man kann nur noch 25 Jahre diese Wissenschaft betreiben" (gibt es denn eine andere?). Dazu kommt dann noch die Annahme dass die Ressource einfach verbraucht wird bis nichts mehr da ist und dann alle dumm dastehen sollen. Alternativen? wirds natürlich auch niiiiieee geben!


Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: sweeper am 06. März 2013, 18:05:11
So ist es.
Dumm nur, dass diese Art "Planwirtschaft" (nämlich das sehr einseitige Fördern der Kernenergie ohne Rücksicht auf die Endlagerfrage) wider alle Vernunft einfach mit staatlicher Unterstützung über Jahrzehnte fortgeschrieben wurde, statt frühzeitig ernsthaft nach Alternativen zu suchen.

Da wurden massiv Fehler gemacht. Die Endlagerfrage ist technisch gelöst, das Problem ist ein politisches. Ich empfehle nochmal den Blog von JanG, "Kerngedanken" für tiefere Infos.

Zitat
Darüber hinaus ist dadurch vermutlich ein massiver Vertrauensbruch bei den damals in der Bürgerbewegung Aktiven entstanden, der seinen Teil zu dem überschießendem Misstrauen gegenüber den Biotechnologien beigetragen hat:

http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A4uerliche_Notgemeinschaft_L%C3%BCchow-Dannenberg
Zitat...Seit 2008 engagiert sich die Bäuerliche Notgemeinschaft zudem gegen die Nutzung der Gentechnik in der Landwirtschaft...

Sag ich doch, Planwirtschaft ist scheiße.

Zitat
Vielleicht zum besseren Verständnis, um welche Gegend es sich handelt:

Gehe mal davon aus, dass jemand, der sich mit diese Problematik befasst, dem auch die Gegend bekannt ist.

Zitat
Die Castorbehälter werden übrigens oberirdisch gelagert:

Echt jetzt? Unglaublich!  ;D

Es wäre ja wirklich nett, wenn man das mal jenseits der Banalitäten diskutieren könne.

Ein ziemlicher Fehler war damals, auf Reaktortypen zu setzen, die nicht ihärent sicher waren, obwohl es damals schon möglich gewesen wäre, aber man hat gleich Vollgas gegeben, so wie mit den weniger kritischen, aber völlig vergleichbaren Projekten, wo der Staat meint, es besser als die Techniker zu wissen, wie z.B. BER, Stuttgart21 etc.

sweeper

ZitatDa wurden massiv Fehler gemacht. Die Endlagerfrage ist technisch gelöst, das Problem ist ein politisches.

Klar ist das politische das Hauptproblem.
Dennoch stellt sich die Frage nach einer Alternative, denn in Gorleben wird es kein Endlager geben.
Und ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendjemand ein Endlager z.B. im Bayerischen Wald haben möchte oder sonst wo.

Die Schweden sind in der Kommunikation und im Werben um Akzeptanz schlauer gewesen:

http://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/atommuell-endlager-bullerbue-1939975.html
Zitat...Für Zwischen- und Endlager wird kein Steuergeld ausgegeben; SKB finanziert sich stattdessen aus einem Fonds, den seine Eigentümer, die Kraftwerksbetreiber wie Vattenfall und Eon, mit 10 Öre je Kilowattstunde aus Atomkraft speisen; SKB kümmert sich im staatlichen Auftrag ausschließlich um den in Schweden anfallenden radioaktiven Abfall; alle Planungen beruhen auf dem 1980 durch Volksentscheid eingeleiteten Ausstieg aus der Atomkraft, nach dem der letzte Reaktor 2040 abgeschaltet werden soll; Transparenz und Bürgerbeteiligung waren für die Suche nach einem Endlagerstandort für Brennstäbe seit den ersten Probebohrungen 1977 oberstes Gebot...

...Dabei entspreche die vorgesehene Lagerungsmethode längst nicht mehr dem Stand der Wissenschaft, schimpft Gunnarsson. Nur wegen der in den vergangenen 30 Jahren schon in ihre Erforschung investierten Summe halte SKB an ihr fest. Tiefer müsse man bohren, fordern auch einige Geologen von der Königlichen Technischen Hochschule in Stockholm, um den Schutz vor künftigen Eiszeiten und Erdbeben zu erhöhen. Und für die Abfallkapseln müssten andere Materialien als Eisen und Kupfer getestet werden.

Denn Wasser rinnt auch die grob behauenen Wände im Laborstollen unter der Insel Äspö vor Oskarshamn herab, der sich wie eine Spirale in den Granit schraubt...

Allerdings haben auch sie kein Glück mit ihren Kernreaktoren:

Zitathttp://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Oskarshamn
...Am 6. Dezember 2012 teilte die Atomaufsichtsbehörde Strålsäkerhetsmyndigheten (SSM) mit, dass Reaktor 2 umgehend abgeschaltet werden muss, da der Betreiber Sicherheitsauflagen nicht eingehalten habe: Die installierten Dieselgeneratoren sollen nicht zuverlässig funktioniert haben. Eine 2011 fällige Wartung bei einem der vier Generatoren sei bis zum Stilllegungsbescheid nicht durchgeführt worden, teilte die SSM mit. [6] [7]

Am 20. Dezember 2012 wurde das Kernkraftwerk von der schwedischen Atomaufsichtsbehörde unter ,,besondere Aufsicht" gestellt, die letzte Stufe vor dem Entzug der Betriebserlaubnis. Als Grund hierfür wurde genannt, dass der Betreiber mehrere Sicherheitsprobleme nicht in den Griff bekommen hätte.
Demnach waren u. a. die Notstromgeneratoren, die nach einem Umbau des Reaktors 1 im Jahr 2002 installiert worden waren und dazu dienen, auch bei einem Stromausfall die sichere Kühlung des Reaktors zu gewährleisten, bis Dezember 2012 nicht betriebsbereit gewesen.
Der Atomaufsichtsbehörde war dies laut eigenen Angaben bisher nicht aufgefallen, da für die Sicherheit die Reaktorbetreiber zuständig seien und sie nur die Aufsicht ausübe. Da sie nicht die Ressourcen habe, selbst alles zu kontrollieren, müsse sie sich hierzu auf Berichte der Betreiber verlassen.[8]..

Und auch hier gab es einen großen Störfall und Probleme mit der Sicherheit:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Forsmark
Zitat...Nachdem Beschäftigte von Forsmark einen ,,Verfall der Sicherheitskultur"[11] bemängelt hatten, räumte Vattenfall Sicherheitsmängel ein[12] und die zuständige Staatsanwaltschaft nahm wegen des Verdachts auf eine strafbare Verzögerung der Abschaltung des Reaktors die Ermittlungen auf. Nach weiteren technischen Problemen, die erneut zu Reaktorabschaltungen führten, trat im Februar 2007 der Leiter des Kernkraftwerkes, Lars Fagerberg, zurück. Die Sicherheit der Anlage soll nun von der Internationalen Atomenergie-Organisation überprüft werden.[13]...

...Im Oktober 2012 wurden Ergebnisse aus einem Stresstest bekannt, den die EU nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima hatte durchführen lassen. Zu den besonders kritisierten Kernkraftwerken zählte dabei neben dem Kernkraftwerk Olkiluoto in Finnland das Kernkraftwerk Forsmark. Demnach bliebe z.B. den Bedienungsmannschaften in diesen Kraftwerken weniger als eine Stunde Zeit, um eine unterbrochene Stromversorgung zur Aufrechterhaltung der zwingend notwendigen Reaktorkühlung wiederherzustellen, in Forsmark sogar nur 35 Minuten
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Omikronn

ZitatAllerdings haben auch sie kein Glück mit ihren Kernreaktoren:
Ein Dieselgenerator hat aber nur indirekt mit dem Funktionieren des Reaktors an sich selbst zu tun...
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sweeper

Zitat von: Omikronn am 06. März 2013, 22:20:46
ZitatAllerdings haben auch sie kein Glück mit ihren Kernreaktoren:
Ein Dieselgenerator hat aber nur indirekt mit dem Funktionieren des Reaktors an sich selbst zu tun...

Nö.
Was willst du damit sagen?
Dass jeder Störfall und jedes Sicherheitsrisiko vermeidbar wäre ... nur: "Die Verhältnisse, sie sind nicht so" ?


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Omikronn

Nicht jeder Störfall, aber deine zwei Beispiele...

Sorry, aber das ist in Beiden Fällen in meinen Augen nichts anderes als organisatorisches und menschliches versagen. Nochmal und ein wenig präziser: was hat das mit der Reaktortechnik zu tun?
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sweeper

Ich habe lediglich gesagt, dass die Schweden mit ihren Reaktoren kein Glück hatten.

Zitat..Eine 2011 fällige Wartung bei einem der vier Generatoren sei bis zum Stilllegungsbescheid nicht durchgeführt worden, teilte die SSM mit. [6] [7]

Am 20. Dezember 2012 wurde das Kernkraftwerk von der schwedischen Atomaufsichtsbehörde unter ,,besondere Aufsicht" gestellt, die letzte Stufe vor dem Entzug der Betriebserlaubnis. Als Grund hierfür wurde genannt, dass der Betreiber mehrere Sicherheitsprobleme nicht in den Griff bekommen hätte...

Um ehrlich zu sein: ich hatte nicht erwartet, dass die Schweden so viele Probleme mit ihren Kernreaktoren hatten.
"Gefühlt" kam es bei mir bis jetzt so rüber, dass dort im Gegensatz zu Deutschland alles sehr transparent und professionell abläuft.

Technische Probleme und menschliches Versagen sind eben leider kein Pappenstiel bei dieser Technologie:

http://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Tschernobyl#Ursachen
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Dr. Ici Wenn

Zitat von: sweeper am 06. März 2013, 22:26:27
Zitat von: Omikronn am 06. März 2013, 22:20:46
ZitatAllerdings haben auch sie kein Glück mit ihren Kernreaktoren:
Ein Dieselgenerator hat aber nur indirekt mit dem Funktionieren des Reaktors an sich selbst zu tun...

Nö.
Was willst du damit sagen?
Dass jeder Störfall und jedes Sicherheitsrisiko vermeidbar wäre ... nur: "Die Verhältnisse, sie sind nicht so" ?

Lieber Sweeper, sagen wir es mal so: Wer prinzipiell, grundsätzlich und auf jeden Fall gegen Energieerzeugung nach dem Modell der Sonne ist, was soll man denn mit dem noch diskutieren? Gegen feste Überzeugungen kommt man nicht an.

Ich könnte jetzt wie Du meterweise Zitate reinkippen von diversen Kathastrophen, die sich mit anderer Art der Energieerzeugung ereignet haben. Tatsache ist: Nichts hat bisher weniger Menschenleben gekostet als die Erzeugung durch Kernspaltung.

Aber so kann man doch nicht diskutieren. Man kann sich doch nicht permanent auf Zitate berufen, die willkürlich herausgegriffen sind, sich auf diversen Ebenen abspielen und in der Form genau das darstellen, was wir hier ja anprangern: Anekdoten sind keine Daten.




Omikronn

ZitatIch habe lediglich gesagt, dass die Schweden mit ihren Reaktoren kein Glück hatten.
Genau, und das ist m.A. nach sachlich falsch. 
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Seytharion

@Omnikron:
Ja, der Artikel klingt doch etwas merkwürdig, wobei es ein Problem ist, dass der Link zu dem Abtract ins Nirvana leitet (aargh, immer diese defekten Links) und man somit nicht genau weiß, ob dort genauere Infos standen oder nicht. Mit "diese Wissenschaft" meint er wohl das Gebiet der Kryotechnik, auf dem er selbst gearbeitet hat.
Vielleicht erkärt letzteres auch

PS: Beim Überfliegen des englischen Wiki-Artikels über Helium (http://en.wikipedia.org/wiki/Helium) steht unter "Modern extraction and distribution", dass die Heliumvorräte möglicherweise erheblich länger reichen als gedacht (im Bezug auf die bekannten Vorräte in den USA stand etwas vom Faktor 1000 (Schätzung)).

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Omikronn am 06. März 2013, 22:50:58
ZitatIch habe lediglich gesagt, dass die Schweden mit ihren Reaktoren kein Glück hatten.
Genau, und das ist m.A. nach sachlich falsch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernenergie_nach_L%C3%A4ndern#Schweden