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Krise in der Ukraine

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Begonnen von RPGNo1, 18. Februar 2022, 18:04:53

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Schwuppdiwupp

Schon klar!

Als ehemaliger Zivi bin ich natürlich ein Außenstehender, aber ich vermute mal, dass es zumindest drei Ansatzpunkte geben könnte:

1. Die "Kommandosoldaten" bis in die höchsten Ränge sollten strikt auf ihre demokratische Gesinnung hin überprüft werden. ("Der Fisch stinkt am Kopf zuerst.")
2. In dieser Funktion sollten sie ihe Untergebenen ständig darauf hinweisen, dass die oberste Direktive die Verteidigung der Demokratie ist. (Auch daraus müsste sich ein "familärer Zusammenhalt" generieren lassen.)
3. und keineswegs zuletzt sollte die Wertschätzung für die zu verrichtende "Drecksarbeit" nicht nur in schönen Worten sondern auch finanziell entsprechend ausfallen.

Das sind zugegebenermaßen nur Gedanken eines Ahnungslosen. Aber ich fand's immer ein bisschen bedauerlich, dass schon zu meiner Zeit (späte 1980-er) auf Soldaten immer etwas abschätzig herabgeblickt wurde. Auch die Abschaffung der Wehrpflicht sah und sehe ich nach wie vor kritisch.

Und das als ehemaliger Zivi ... ::)
Ach, was weiß denn ich ...

Max P

Zitat von: Peiresc am 10. Oktober 2022, 20:09:36Wiebitte? Die Explosion auf der Brücke ist ein Attentat auf Putin.
Wer weiß das schon?

ZitatUkrainian president Volodymyr Zelensky denies allegations that Ukrainian intelligence was behind the explosion on the Crimean Bridge.
"We definitely didn't order it, as far as I know," he told Canadian television channel CTV News.
The Ukrainian leader suggested that the explosion was the result of an internal power struggle between the Russian military and Russian intelligence agencies.
https://meduza.io/en/news/2022/10/20/we-definitely-didn-t-order-it-says-zelensky-of-the-crimean-bridge-explosion

Peiresc


sailor

@Schwuppdiwupp:

Zu allem erstmal: Ja.

zu 1: normalerweise werden diese Offiziere und ranghöhere Unteroffiziere "durchleuchtet", ich gehe davon aus, dass die Sicherheitsüberprüfung 2 (bis VS Geheim) dort normal und für höhere Offiziere die SÜ 3 Standard ist. Dabei liegt der Fokus allerdings sowohl auf der Verstrickung in ausländische Dienste als auch in bekannte innere Gruppen. Und hier ist das Problem: Beim Abgleich mit dem Verfassungsschutz kann nur abgefragt werden, was bekannt ist. Nordkreuz, Hannibal und Co. waren entweder nicht oder nicht unter dem dezidiert rechtsextremen Vorzeichen bekannt. Dazu kommt, dass es wohl Verbindungen in den MAD gab, der für diese Überprüfungen zuständig ist.

zu 2: Das funktioniert so nicht. In den Situationen, in denen diese Soldaten stecken ist "Für Freiheit und Demokratie!" nicht der erste Gedanke, sondern der Gedanke gilt den Personen, die dort mit stecken. Die Einheit zuerst, dann der Auftrag und dann irgendwann kommt FDGO. Die FDGO muss intrinsisch da sein... und dazu kommt es nur, wenn die Leute schon vor der Kommandozeit "dran glauben". Dazu wird der Grundstein in der Grundausbildung und den Unteroffiziers- / Feldwebellehrgängen gelegt. Dort muss mehr und vor allem lebensnahe und interessante politische Bildung ansetzen... die besteht meist leider nur aus der "Tour de KZ", also irgendwelchen Fahrten zum nächsten KZ/Aussenlager mit Führung und "Schämen in Uniform". Das ALLEIN reicht nicht, sondern ist rein negativ. Da muss ein positiver Gegenpol her... die Marine bietet da für Besatzungen Programm in Berlin an, Besuche Bundestag und Bundeskanzleramt, dazu Barkassenfahrt durch Berlin, Checkpoint Charlie, alles deutlich besser.

zu 3: Da habe ich bisher keinen Denkansatz gefunden, der nicht nur anders, sondern besser ist. Das Geld ist echt ok, besonders für das Alter. Und vor allem hat man kaum Zeit, es auf den Kopf zu haun :D Was wichtiger ist: Perspektive für Zeitsoldaten und bessere Planbarkeit für Berufssoldaten. Klar gibts den Berufsförderungsdienst, der macht auch gute Sachen, aber nicht genug, bzw. nicht mehr so zeitgemäß: Fernlehrgänge waren vor 10 Jahren noch nicht da, zivile Fernuni eher die Ausnahme. Die Übernahme in den ÖD ist jetzt auch nicht so prall, n Kommandofeldwebel wird nicht auf Knopfdruck zu nem Verwaltungsbeamten. Insgesamt braucht die Kampftruppe (Infanterie, Panzer, Artillerie) mehr Berufsbildung, weil die meisten militärischen Qualis dort sind Zivil eher kontraproduktiv^^

@Bratmaxe: Selensky weiss mit den internen Bruchlinien der russen gut zu spielen... und putin ist auch nicht allwissend. Ich halte putin zunehmend für einen entrückten Menschen, unter dessen Herrschaft die unterschiedlichen Gruppierungen machen was sie wollen... man darf sich bloss nicht vom "wodsch" (Führer) erwischen lassen...

Peiresc

ZitatI've spent in Skadovsk near #Kherson many summers in a camp as a kid. Whenever I heard "Skadovsk" it'd always bring childhood memories: friends giggling, sea beach,first dance with a boy I like.. now it'll also be nurse Tetiana Mudrenko, hanged by russians, near court building

russians hanged her demonstratively,  in front of the court building, for everyone to see. Locals said the reason might've been Tetiana's saying :"Skadovsk is Ukraine".

Tetiana's sister posted about her death.
They were twins.
https://twitter.com/MargoGontar/status/1583147935511891968

RPGNo1

Es kamen in den Medien auch wiederholt Nachrichten, dass der Anschlag auf die Krim-Brücke auf einen innerstaatlichen russischen Machtkampf zwischen Militär und FSB zurückzuführen sein könnten. Die in den vergangenen Monaten vielfach gescholtenen und gedemütigten Militärs wollten den Geheimdienst vorführen und zeigen, dass es mit der in der Propaganda oft hervorgehobenen Kompetenz von FSB und Co. nicht weit her.

RPGNo1

Hinweise gab es schon lange, nun haben sich die Verdachtsmomente erhärtet. Russland stiehlt ukrainisches Getreide, die Türkei und Syrien schauen weg. Nach Meinung von Fachleuten kann dieser Diebstahl als Kriegsverbrechen eingestuft werden. Was Putin und Kumpanen wenig jucken wird.

https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitteilungen/NDR-Moegliches-Kriegsverbrechen-Russland-plant-Diebstahl-von-knapp-18-Millionen-Tonnen-Getreide-aus-der-Ukraine,pressemeldungndr23520.html

sailor

Türkei und Syrien profitieren davon. Beide Länder haben Probleme, ihre Menschen preiswert zu füttern. Syrien wegen des Bürgerkrieges und die Türkei wegen der hausgemachten Inflation. Damit wird Erdogan gekauft bzw. das war sein Preis für die Vermittlerrolle. Über Assad müssen wir nicht reden....

Daggi

Hier übergibt der 16 jährige Sohn von Kadyrow seinem Vater drei Sklaven ähh gefangene ukrainische Soldaten:

https://twitter.com/i/status/1583482383826702338

Scipio 2.0

Wird Zeit, dass der Typ aus dem Verkehr gezogen wird.

RPGNo1

https://www.stern.de/digital/technik/mit-dieser-strategie-will-putins-general-doch-noch-siegen-32836842.html

Bei dieser russischen Planung sind aber sehr viele wenn, aber, möglicherweise und könnte dabei. Ein Unsicherheitsfaktor jagt den nächsten.

sailor

Oh man, stern sollte lieber über irgendwelche Tagebücher berichten^^

Die Drohnen sind ein temporäres Problem, aus zwei Gründen: Die Bestände sind nicht sehr groß, selbst wenn der Iran 2000 liefern kann sind davon schon erkleckliche Zahlen "verschossen". Nachbau ist nicht unmöglich, aber auch auf Elektronik angewiesen, die sanktionierte Regimes nicht einfach bekommen. Zweitens wird die Abwehr besser, gegen diese Drohnen kann man auch zuvor "unwirksames" Gerät (wie alte 23mm Flaks) wieder nutzen. Hier ist das größte Problem die Erkennung der Drohnen, aber auch das ist machbar. Dazu kommt die Abhängigkeit von GPS, man könnte Stör-Riegel aufbauen, die beim Überflug der Ukraine den Drohnen Lokal das Signal wegnehmen oder falsche Werte mitgeben.

Die Aussage, dass man mit den Drohnen die Luftabwehr "ködert" und dann mit Lenkwaffen bekämpft ist zwar theoretisch toll, wird aber bereits lange versucht... und von den Ukrainern umgangen. Dort wird der Standort nach einer Bekämpfung schnell gewechselt, das Radar abgeschaltet. Darüber hinaus muss die russische "HARM"  (Kh-31, KH-58) von einem Flieger gestartet werden... der auch schnell zum Opfer wird.

Zahlenmäßige Überlegenheit: Wenn sie denn eintritt garantiert sie keinen Sieg. Sie kann eine Niederlage hinauszögern, mehr aber auch nicht. Gleichzeitig sind die derzeitigen Verstärkungen von fragwürdigem Wert, es fehlt modernes Gerät, Kommunikation, Führung. Einfach Männer irgendwo in ein Loch stecken und auf alles schiessen was von westen kommt ist sehr verzweifelt.

Aufgabe von Territorium: Bei Cherson ist eine Aufgabe/Rückzug nicht wirklich in sicht. Strategisch wäre sie nötig, politisch wäre sie eine Niederlage. Cherson ist die größte Stadt, die die russen haben und das schon relativ lange. Gleichzeitig ist es der einzige Brückenkopf über den Dnipro. Drittens bekommt man das eigene schwere Gerät nicht raus, dort steht noch genug für Divisionen. Cherson wird erst geräumt, wenn die Ukrainer wirklich in das Gebiet eingebrochen sind... und dann wirds vom Ostufer aus mit Ari plattgemacht.

Befestigen, eingraben: Die Versuche sieht man und sie sind mehr als lächerlich. Mittlerweile gibts Nahaufnahmen von den "Höckern", die sind einfach auf die Erde gestellt. 2-3 Männer können die bewegen, wahrscheinlich ist kein Eisen drin, do dass die unter Last zerbröckeln. Die Ukraine hat ihre Stellungen über Jahre mit Stahlbeton ausgebaut, tlw. gasdichte Bunker hingestellt... die russen bauen Dinge, die sie aus Weltkriegsfilmen kennen... und auch genauso stabil sind wie Filmkulissen. Die "stärkste" Linie, die bisher zu sehen war bestand aus 2x2 Reihen der Alibihöcker und nem 3x2m Graben. Das hält gar nix auf.

Was der Stern komplett ignoriert: Die Ukrainer wechseln ihre Truppen durch, sie ziehen nach Offensiven die mechanisierten Truppen aus der Front und regenerieren sie. Genauso wird bei den Territorialtruppen vorgegangen. Die russen stehen tlw. seit Feb. im Gefecht, dort gibts kein Fronturlaub. Hier mal ein Beispiel für den Nutzen solcher Regeneration: "Noria" in Verdun.

RPGNo1

Zitat von: sailor am 22. Oktober 2022, 16:16:47Die Drohnen sind ein temporäres Problem, aus zwei Gründen: Die Bestände sind nicht sehr groß, selbst wenn der Iran 2000 liefern kann sind davon schon erkleckliche Zahlen "verschossen". Nachbau ist nicht unmöglich, aber auch auf Elektronik angewiesen, die sanktionierte Regimes nicht einfach bekommen. Zweitens wird die Abwehr besser, gegen diese Drohnen kann man auch zuvor "unwirksames" Gerät (wie alte 23mm Flaks) wieder nutzen. Hier ist das größte Problem die Erkennung der Drohnen, aber auch das ist machbar. Dazu kommt die Abhängigkeit von GPS, man könnte Stör-Riegel aufbauen, die beim Überflug der Ukraine den Drohnen Lokal das Signal wegnehmen oder falsche Werte mitgeben.
Ich hatte schon vor Wochen gelesen (nach dem Erfolg der ukrainischen Bayraktar), dass gerade die "veralteten" Flak-Panzer wie Gepard einen Vorteil gegenüber Raketen haben und so auch in Zukunft ein Comeback in allen Armeen erleben könnten.

Zitat von: sailor am 22. Oktober 2022, 16:16:47Befestigen, eingraben: Die Versuche sieht man und sie sind mehr als lächerlich. Mittlerweile gibts Nahaufnahmen von den "Höckern", die sind einfach auf die Erde gestellt. 2-3 Männer können die bewegen, wahrscheinlich ist kein Eisen drin, do dass die unter Last zerbröckeln. Die Ukraine hat ihre Stellungen über Jahre mit Stahlbeton ausgebaut, tlw. gasdichte Bunker hingestellt... die russen bauen Dinge, die sie aus Weltkriegsfilmen kennen... und auch genauso stabil sind wie Filmkulissen. Die "stärkste" Linie, die bisher zu sehen war bestand aus 2x2 Reihen der Alibihöcker und nem 3x2m Graben. Das hält gar nix auf.
Ja, diese Gedanken hatte ich auch. Zum einen hatte die Ukraine schließlich über 7 Jahre Zeit, ihre Befestigungen zu perfektionieren, während die russische Armee erst begann diese aufzubauen, als sie ab August/September von der Offensive in die Defensive wechseln musste. Über die "Maginot-Linie" *husthust* im Gebiet Luhansk hatten wir ja bereits gesprochen.

Zitat von: sailor am 22. Oktober 2022, 16:16:47Was der Stern komplett ignoriert: Die Ukrainer wechseln ihre Truppen durch, sie ziehen nach Offensiven die mechanisierten Truppen aus der Front und regenerieren sie. Genauso wird bei den Territorialtruppen vorgegangen. Die russen stehen tlw. seit Feb. im Gefecht, dort gibts kein Fronturlaub. Hier mal ein Beispiel für den Nutzen solcher Regeneration: "Noria" in Verdun.
Dazu kommt noch, dass die ukrainischen Reservisten und Frewillige eine umfassende Ausbildung erhalten, insbesondere auch durch die NATO-Staaten, während die russsischen Reservisten nach wenigen Tagen Crashkurs oder auch mal komplett unausgebildet an die Front geworfen werden.

sailor

Eigentlich war Flak nie tot. Auch beim Feldlagerschutz hat man neue Wege beschritten, was sich jetzt als nützlich erweisen könnte: MANTIS. Die politische Klasse der BRD war nur so darauf versessen, mit einer "Friedensdividende" möglichst viel Wahlerfolg vom sicherheitspolitisch unbedarften Stimmvieh abzumelken, dass man grundlegende militärische Fähigkeiten der Bundeswehr inkl. selbstständigem Denken abgestoßen hat.

Ich bin heute etwas unleidlich^^

RPGNo1