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Krise in der Ukraine

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Begonnen von RPGNo1, 18. Februar 2022, 18:04:53

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sailor

Die Auslegung durch Vorgesetzte und Verwaltungsgerichtsbarkeit. Und die fadenscheinige Ausrede, dass die Email-abesendenden "meldenden Person" (welche ebenfalls TINDER nutzen musste, um das Tinderprofil zu finden) nicht mehr nachvollziehbar sei (Nach der Logik müsste man diese Person auch verwarnen, da Tinder nun bei weitem kein Portal für keusche Jungfern auf der Suche nach einer platonischen Beziehung ist)...

Was sollte denn bitteschön an dem Tinderprofil widerlich sein? Da werde ich nicht mal rot von und habe schon anderes (jetzt nicht tinderspezifisch) gesehen^^

Max P

Zitat von: sailor am 05. Juni 2022, 22:32:50Die Auslegung durch Vorgesetzte und Verwaltungsgerichtsbarkeit. Und die fadenscheinige Ausrede, dass die Email-abesendenden "meldenden Person" (welche ebenfalls TINDER nutzen musste, um das Tinderprofil zu finden) nicht mehr nachvollziehbar sei (Nach der Logik müsste man diese Person auch verwarnen, da Tinder nun bei weitem kein Portal für keusche Jungfern auf der Suche nach einer platonischen Beziehung ist)...
Ach, nicht? Umso heftiger muss ja der Schock für die offenbar aus der Zeit gefallene BW-Verwaltung und das tief verstaubte Gericht gewesen sein.  $)

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Was ganz Anderes:  Die Wichtigkeit und Effizienz der ukrainischen Eisenbahn.

RPGNo1

Ein weiterer russischer General wurde in der Ukraine getötet. Zudem scheint die russische Armee weiter aus Sjewjerodonezk zurückgedrängt werden.

https://www.welt.de/politik/ausland/article239200813/Ukraine-erobert-grosse-Teile-von-Sjewjerodonezk-zurueck-und-toetet-offenbar-russischen-General.html
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

Bachblüte


Zitat von: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html06:59 Uhr
Ukraine meldet Tötung russischen Generals an der Front

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben einen weiteren hochrangigen russischen Offizier im Generalsrang getötet. Der Kommandeur des 1. Armeekorps der separatistischen Donezker Volksrepublik, Generalmajor Roman Kutusow, sei "offiziell entnazifiziert und entmilitarisiert" worden, teilte die Verwaltung für strategische Kommunikation der ukrainischen Streitkräfte laut dem Online-Portal "Ukrajinskaja Prawda" in der Nacht zum Montag mit. Über den Tod Kutusows hatte zuerst ein Korrespondent des russischen Staatsfernsehens berichtet.

RPGNo1

ZitatBei diesen fünf Annahmen über Putin liegt der Westen falsch

Ein Gastbeitrag von Tatiana Stanovaya

Die Frage, ob man Putin einen »Ausweg« aus dem Krieg eröffnen muss, ist nebensächlich: Er glaubt, dass er gewinnt. Der Westen muss die Situation anders betrachten, wenn er effektiver vorgehen will.

https://www.spiegel.de/ausland/wladimir-putin-was-der-westen-ueber-den-kremlchef-immer-noch-nicht-versteht-gastbeitrag-a-fe6f5e9b-0bbb-4900-b7d3-b4f03f48add4
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sailor

@Max P: Nach Meinung konservativer Kreise darf nur der sündigen der auch Macht hat, also Männer gegenüber Frauen. Wenn diese "Sündigen-Geschichte" wirklich ein Grund wäre und konsequent verfolgt werden würde kenne ich eine ganze Reihe von Soldaten, die im Büßerhemd durch die Kaserne gehen müssten: Mehrfachscheidungen, Fremdgehen, unkeusche Gedanken, exzessiver Pornografiekonsum, der ganze Spiegel der Gesellschaft halt. aber das wird zu OT...

@RPGNo1: Grundsätzlich sind das Punkte, die man so auslegen kann. Aber schon bei Annahme 1 wird es schwierig für Putin. Sein Überfall 2014/15 hat die Ukraine erst richtig nach westen getrieben und 2022 wird diese Aufnahme weiter zementiert. Es könnte sogar sein, dass die zunehmende Westbindung und der Wegfall Merkels/der CDU als Bremsklotz ein wichtiger Anstoß für den Einmarsch gewesen sind. Die Ukraine als alternatives politisches Projekt mit "russischen" Wurzeln, was er verhindern will, muss er nun physisch zerstören, wenn es überhaupt zu vernichten ist. Er kann eine "Verwestlichung" der Ukraine jetzt nur noch verhindern, in dem er die Ukraine veröstlicht, sprich erobert. Ansonsten hat er dauerhaft ein Hornissennest an der Südwestflanke.Zu Annahme 2 ist nicht hinzuzufügen. Annahme 3: Jain. Derzeit gibt es keine personelle Alternative zu Putin, das ist richtig. Gleichzeitig haben es die Geheimdienste verk*ckt, das Militär verk*ckt auch grade, damit verlieren diese beiden Fraktionen an Macht. Die Wirtschaftssanktionen treffen die Oligarchen... derzeit werden alle Kremlfraktionen geschwächt, was wiederrum die föderalen Elemente befördern kann... sprich die Regionen, welche ohne die Kremlfraktionen "am Leben" bleiben. Letztendlich ist die derzeitige Schwächung des Kremls eine Stärkung der dezentralen Elemente. Ein interessanter Zug des Westens könnte da sein, über Finnland und das Baltikum St. Petersburg irgendwie zu pampern, damit dort ein Gegenpol zu Moskau entsteht. Die natürlich-historische Konkurrenz kann man bestimmt ausnutzen. Annahme 4: auch dort steckt was Wahres drin, aber es geht tiefer. Der "dunkle Nationalismus" ist vielmehr ein rural-konservatives Element, das gegen die Moderne und die rasanten Veränderungen seit 1920 ankämpft. Schon die Industrialisierung unter Stalin hat eher zu einer "Verbäuerlichung" der Städte geführt, eine eigenständige "Arbeiterschicht" gab es nur punktuell. Auch die seit den 70igern entstandene eigenständige Mittelschicht mit der "Intelligentzia" war/ist sehr dünn... und wandert derzeit wieder ab. Im Grunde hat Putin auf Schichten gesetzt, die allenfalls als Kanonenfutter taugen, nicht jedoch für den Aufbau eines modernen Staates mit leistungsfähiger Wirtschaft jenseits der Rohstoffausbeutung. Annahme 5 ist insofern falsch, als dass Putin weiss, dass wirkliche Verfolgung von Fehlverhalten in der eigenen Umgebung zu einer Kettenreaktion wie in Stalins Großer Säuberung führt. Jeder hat dort Dreck am Stecken und jeder weiss zumindest genug über andere, um diese auch anzuschwärzen. Putin weiss, dass Große Säuberungen schwächen und das kann er sich nicht erlauben. Er wird Einzelfälle "degradieren", Umbesetzungen durchführen, aber keine Schauprozesse durchziehen. Eher wird er noch mehr selbst regeln, was für jemanden um die 70 kein Zuckerschlecken ist... zumal damit eine Nachfolge noch schwerer wird.

Was der Westen machen kann: Der Ukraine zum Sieg verhelfen, zur Rückeroberung der Grenzen von 2014. Das sage ich absichtlich so, weil die Krim ukrainisch ist. Punkt. Sie wurde völkerrechtswidrig besetzt, jeder "Deal" in dieser Richtung weicht das Völkerrecht auf. Egal was man macht, um die Ukraine zu unterstützen, Putin hat hinsichtlich einer Eskalation IMMER die Initiative. Er entscheidet und er ist dabei nicht auf Trigger oder Besänftigung angewisen. Daher sollte man diese Punkte ignorieren und stattdessen die eigenen Ziele (Sieg der Ukraine) an erste Stelle setzen. Putin hat keine zweite Armee, die er auf die Nato hetzen könnte, ich gehe soweit, dass er derzeit noch nicht mal das Baltikum gefährden kann. Sein "Verbündeter" Lukaschenka redet nur, aber verbirgt damit die eigene Angst vor den Folgen eines Einsatzbefehls an die belarussischen Kräfte. Die einzige "Gefahr" aus Russland sind Atomwaffen. Aber hier ist das Gleichgewicht existent, Putin weiss genau, dass er das Zweitschlagspotential der Nato nicht mal annähernd gefährden kann. Damit ist ihm auch klar, dass ein Atomschlag Russland als Nation, als vermeintliche Großmacht und wahrscheinlich auch als Kultur vernichten würde.

Max P

Zitat von: sailor am 06. Juni 2022, 13:13:16Die einzige "Gefahr" aus Russland sind Atomwaffen. Aber hier ist das Gleichgewicht existent, Putin weiss genau, dass er das Zweitschlagspotential der Nato nicht mal annähernd gefährden kann. Damit ist ihm auch klar, dass ein Atomschlag Russland als Nation, als vermeintliche Großmacht und wahrscheinlich auch als Kultur vernichten würde.

Na ja, diese Gefahr besteht eben ganz ohne Anführungsstriche. Letztlich weiß niemand, was wirklich in Putins Schädel vor sich geht und inwieweit er, ggf. in jeder Beziehung mit dem Rücken an der Wand, nicht irgendwann komplett durchdreht. Dass für einen russischen Atomschlag außer Putin selbst angeblich nur noch der Kriegsminister und ein General nötig sind, beruhigt nicht wirklich.

Juliette

Zitat von: Max P am 06. Juni 2022, 13:48:50Letztlich weiß niemand, was wirklich in Putins Schädel vor sich geht und inwieweit er, ggf. in jeder Beziehung mit dem Rücken an der Wand, nicht irgendwann komplett durchdreht. Dass für einen russischen Atomschlag außer Putin selbst angeblich nur noch der Kriegsminister und ein General nötig sind, beruhigt nicht wirklich.

Ja, letztlich weiß das niemand. Aber es wird immer deutlicher, dass die Taktik, das "Selbstwertgefühl" oder die "Würde" oder den "Stolz" Putins nicht zu verletzen bzw zu schonen, ganz und gar nichts bringt. Leider.
"Die Zukunft war früher auch besser." Karl Valentin

RPGNo1

@sailor

Danke für deine Einlassungen und Kommentierungen. Ich empfinde sie immer wieder als große Bereicherung diese Forums.  :2thumbs:
(At Bhaal Temple)
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sailor

Gern geschehen. In den letzten 30 Jahren war ja zum Glück militärischer Sachverstand in der Breite der Bevölkerung nicht notwendig. Genauso wenig Breitenbetrachtungen in den Bereichen Realpolitik und Strategie (letztere umfasst deutlich mehr als Militär, weshalb man auch gern von Aussen- und Sicherheitspolitik spricht). Randthemen, die nun leider hochkochen.

@Max P: Die Anführungszeichen stehen dort, weil der Einsatz von Nuklearwaffen völlig losgelöst zu betrachten ist. Losgelöst von militärischen Sachverhalten. Spätestens seit dem Koreakrieg sind Atomwaffen keine militärischen Waffen mehr, sondern politische. Siehe auch Kubakrise. Der Erstschlag ist eine Entscheidung, die ausserhalb der militärischen Sphäre getroffen wird. Im Falle Putins bedeutet das, dass er den Knopf drücken kann, egal was passiert... oder anders herum, er ist bei der Entscheidung nicht an militärische Vorbedingungen gebunden. Seit dem Koreakrieg und der Nichtbombardierung chinesischer Städte sind strategische Atomwaffen die alleinigen "Spielzeuge" der Staatsführungen. Dies zu erkennen bedeutet auch zu erkennen, dass Putins Drohungen künstlich sind und allein auf Psychologie basieren. Putin lügt wie er will, bricht Verträge, daher bindet er sich nicht selbst an seine Ansagen. Man muss daher davon ausgehen, dass er sich je nach persönlicher Laune nicht an seine eigenen Ansagen halten würde. Er könnte trotz eines Lieferstops immer noch nuken... oder er nukt trotz Panzerlieferungen nicht. Die Wahrscheinlichkeiten für beide ereignisse sind gleich, weil Putin kein verlässlicher Partner ist. Das haben Macron und Scholz schon wieder vergessen^^

RPGNo1

Kamil Galeev hat einen kurzen Thread zum Thema "Entwicklung der russischen Wirtschaft" veröffentlicht. Sein Ausgangspunkt? Die Logistik. Sein Fazit? Es geht bergab.

https://threadreaderapp.com/thread/1533800802657124352.html
(At Bhaal Temple)
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Karlach: You and me both, pal.

Max P

Zitat von: RPGNo1 am 06. Juni 2022, 15:23:47@sailor
Danke für deine Einlassungen und Kommentierungen. Ich empfinde sie immer wieder als große Bereicherung diese Forums.  :2thumbs: 
Schließe mich an.  ;)

Scipio 2.0


Bachblüte

Zitat von: Max P am 06. Juni 2022, 17:52:36
Zitat von: RPGNo1 am 06. Juni 2022, 15:23:47@sailor
Danke für deine Einlassungen und Kommentierungen. Ich empfinde sie immer wieder als große Bereicherung diese Forums.  :2thumbs: 

Schließe mich an.  ;)


Ich auch.  :D

Bachblüte

Zitat von: zdf.deBelgrad weist den Vorwurf zurück, die günstigen Vertragsbedingungen seien eine "Belohnung" des Kreml dafür, dass Serbien sich den Sanktionen gegen Moskau nicht angeschlossen hat.

   
ZitatAll diejenigen, die uns vorwerfen, wegen eines Gasgeschäfts keine Sanktionen gegen Russland zu verhängen, sollten sich schämen.

Ana Brnabic, Regierungschefin Serbien

"Wenn wir keine Sanktionen gegen Russland verhängen, dann aus Prinzip." Lawrow hatte kürzlich gegenüber serbischen Medien erklärt, Moskau sei sich sicher, dass Serbien "in dieser Situation weiterhin eine kluge Wahl treffen wird".

Warum Serbien die EU verärgert
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html

"Aus Prinzip" wird in Serbien also ein unfassbar brutaler Angriffskrieg unterstützt.

Seltsam, dass die Ukraine kein EU-Beitrittskanditat ist, Serbien aber schon. Eigentlich sollte man die Rollen tauschen.