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Energiewende - es bleibt schwierig

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Begonnen von zwingenberger, 09. Oktober 2012, 09:29:37

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The Doctrix

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 17. Oktober 2012, 13:48:20
Zitat von: Wirsing am 17. Oktober 2012, 13:23:16
Naja Doc,
ich denke daß mittelfristig eigentlich kaum ein Weg an AKW´s vorbeigeht. Ich denke kaum jemand hier hält AKW´s wie sie heute existieren für eine dauerhafte Lösung.

Es wurde damals der Fehler gemacht, zu große Reaktortypen zu bauen. Der Grund war, dass das kommerziell verlockend war, man hat dies mit dem Nachteil erkauft, dass diese Typen ein aktives Sicherheitssystem brauchen. Dabei gab es schon damals alternative Entwicklungen. Die werden heute wieder vorangetrieben, z.B. Thorium-Reaktoren, die ein passives System haben. Sprich, wenn man den größten Idioten in die Steuerzentrale setzt und der alles falsch macht, was nur geht, geht der Reaktor nicht durch, sondern aus.

Allerdings findet diese Forschung kaum mehr in D. statt. Gibt eh schon einen Mangel an Kernphysikern, wer will sich das noch antun, bei den Aussichten, und dann noch gerne als unverantwortliches AL beschimpft zu werden.

Da bin ich absolut bei Dir, man hat in der Post-Tschernobyl-Panik grosse Chancen vergeben, bessere Reaktoren zu entwickeln, die nicht nur sicherer sind, sondern auch wesentlich weniger Müll produzieren.

Aber die Situation ist nun einmal so, wie sie ist, wir müssen nun mit dem leben, was wir haben.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

The Doctrix

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 17. Oktober 2012, 14:28:21
Zitat von: The Doctor am 17. Oktober 2012, 14:19:57
Zitat von: Conina am 17. Oktober 2012, 13:15:01
Darf ich bei Dir in den Keller defäkieren, Altöl reinkippen, Farbreste, Batterien, Leuchtstoffröhren, Küchenabfälle usw. einlagern?  ;)

Natürlich nicht, aber was wäre denn Deine präferiert Lösung für das Problem des radioaktiven Mülls?

Bin zwar nicht Conina, aber: Ein Endlager? Das es das noch nicht gibt, hat zwei Gründe: Erstens politische (von beiden Seiten, die eine hat es verbockt, das transparent zu machen, die anderen wissen, dass Ketten an Gleisen billig, und Polizeieinsätze teuer sind),
Zweitens reißen sich die Betreiber auch nicht darum, was heute als Müll gilt, ist ev. morgen ein wertvoller Rohstoff. Warum also unwiederbringlich versenken?

Und dass viele Sicherheitsprobleme noch nicht gelöst sind, soll etwa kein Grund sein?
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

The Doctrix

Zitat von: Conina am 17. Oktober 2012, 14:47:50
Endlager sind ein politisches, kein technisches Problem.

Okay, dann sag mir doch mal, wo Du ein sicheres Endlager errichten würdet.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

The Doctrix

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 17. Oktober 2012, 13:35:34
ZitatIm Gegensatz dazu stehen die chemischen Abfälle. Diese zerfallen nämlich nicht, sind also bis in alle Ewigkeiten (oder zumindest bis zum Ende der Erde) genauso gefährlich wie am Tag ihrer Einlagerung. Und an dieser Stelle muss man sich ernsthaft fragen, ob die Forderung, die im Anhang 2 der Deponieverordnung steht, wirklich Sinn gibt. Dort wird nämlich gefordert, "dass die Abfälle dauerhaft von der Biosphäre ferngehalten werden und die Ablagerung so erfolgen kann, dass keine Nachsorgemaßnahmen erforderlich sind."

Strohmann.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

Binky

Wobei man, will man sich ein realistisches Bild machen, sich weder auf die Betreiber, noch auf die Gegner berufen darf.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schachtanlage_Asse#Radioaktiv_kontaminierte_Salzlauge das hört sich ganz objektiv an.

Binky

Zitat von: The Doctor am 17. Oktober 2012, 15:00:57
Zitat von: Dr. Ici Wenn am 17. Oktober 2012, 13:35:34
ZitatIm Gegensatz dazu stehen die chemischen Abfälle. Diese zerfallen nämlich nicht, sind also bis in alle Ewigkeiten (oder zumindest bis zum Ende der Erde) genauso gefährlich wie am Tag ihrer Einlagerung. Und an dieser Stelle muss man sich ernsthaft fragen, ob die Forderung, die im Anhang 2 der Deponieverordnung steht, wirklich Sinn gibt. Dort wird nämlich gefordert, "dass die Abfälle dauerhaft von der Biosphäre ferngehalten werden und die Ablagerung so erfolgen kann, dass keine Nachsorgemaßnahmen erforderlich sind."

Strohmann.

Nein, nur eine Sache unterschiedlicher Risikowahrnehmung. Atome, Dioxin und Gene eigen sich eben sehr, für politische und ideologische Zwecke missbraucht zu werden.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: The Doctor am 17. Oktober 2012, 14:58:18
Da bin ich absolut bei Dir, man hat in der Post-Tschernobyl-Panik grosse Chancen vergeben, bessere Reaktoren zu entwickeln, die nicht nur sicherer sind, sondern auch wesentlich weniger Müll produzieren.

Ja. Wobei die deutschen Reaktoren ein ganz anderer Typ sind als der, der  in T. hochging, dagegen sind auch noch die ältesten in D. wie Fort Knox. Der in T. war ja auch in erster Linie ein Brutreaktor für Atomwaffen.

Es gibt nun mal Technologien, die man aktiv im Griff haben muss, man denke an große Chemiefirmen, die aber bez. Empörungspotential immer unter dem Radar laufen.

Bei modernen AKWs wäre aber wie gesagt selbst das nicht nötig. Es ist halt viel Irrealität im Spiel, der normale Bürger meint wohl, ein AKW wäre eine Atombombe, die man nur mühevoll und größter Mühe zähmen müsse.


Zitat
Aber die Situation ist nun einmal so, wie sie ist, wir müssen nun mit dem leben, was wir haben.

Jaklar. Deswegen ist die Endlagerdiskussion wie gesagt, eher eine Pseudodiskussion. Eine Entsorgung, wie auch immer, braucht es, egal, wie man zu der Sache steht. Zum einen ist das Zeug da, zum anderen entsteht es auch in anderen Bereichen.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Binky am 17. Oktober 2012, 15:24:00
Wobei man, will man sich ein realistisches Bild machen, sich weder auf die Betreiber, noch auf die Gegner berufen darf.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schachtanlage_Asse#Radioaktiv_kontaminierte_Salzlauge das hört sich ganz objektiv an.

Asse ist wieder ein Thema für sich. Da wurde geschlampt, das unterlag auch alles dem Bergbaurecht. Gorleben z.B. ist Atomrecht, eine ganz andere Kategorie. Beim JanG (Kerngedanken) wird das auch schön erläutert.

glatzkopf

ZitatOkay, und wie steht Ihr zu dem ganzen radioaktiven Müll, dessen Endlagerung bis heute unklar ist? Darf ich den bei Euch in den Keller stellen?
einen Castor darfst Du gerne in meinen Keller stellen.
Meine Energiekosten werden gegen Null gehen.

glatzkopf

ZitatOkay, dann sag mir doch mal, wo Du ein sicheres Endlager errichten würdet.
mal ohne Witz, kann man das Zeug nicht
irgend wann einmal in die Sonne Schicken?

Binky

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 17. Oktober 2012, 15:53:04
Zitat von: The Doctor am 17. Oktober 2012, 14:58:18
Da bin ich absolut bei Dir, man hat in der Post-Tschernobyl-Panik grosse Chancen vergeben, bessere Reaktoren zu entwickeln, die nicht nur sicherer sind, sondern auch wesentlich weniger Müll produzieren.

Ja. Wobei die deutschen Reaktoren ein ganz anderer Typ sind als der, der  in T. hochging, dagegen sind auch noch die ältesten in D. wie Fort Knox. Der in T. war ja auch in erster Linie ein Brutreaktor für Atomwaffen.

Stimmt, man hat früher gezielt solche Reaktoren gebaut, die "nebenbei" waffenfähiges Material liefern. Und das scheint auch der Grund zu sein, daß man den Iran da sehr argwöhnisch beobachtet.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: glatzkopf am 17. Oktober 2012, 16:29:25
mal ohne Witz, kann man das Zeug nicht
irgend wann einmal in die Sonne Schicken?

Nee, das ist Quatsch. Auch langfristig. Das Zeug ist brutal schwer, dann muss man es aus der Erdumlaufbahn bringen (=nochmal ein ganz anderes Kalliber als einen Satelliten aussetzen) und ein Fehlstart mit folgender Selbstzerstörung ist auch nicht das wahre. Vergiss es  :grins2:

Was vielleicht mal sinnvoll wäre, wenn wir schon dabei sind: Radioaktivität ist etwas Natürliches. Nur so als Anmerkung. Wir benutzen das halt als Technik, über die man dann streiten kann, aber wir haben nicht den Teufel erfunden. Ist so wie bei den Genen.

Deine Idee mit dem in die Sonne schießen ist auch insofern Unsinn, dass es durchaus andere Möglichkeiten gibt/geben wird, z.B. Transmutation. Lohnt sich halt nicht momentan wegen mehr Energie reinstecken als rauskommt. Wäre aber -so gefühlsmäßig - mit Sicherheit noch 100mal günstiger.

Belbo zwei

....selbst der Österreicher ist wieder zurückgekommen  :-\

Dr. Ici Wenn

@ The_Doctor: Guck mal, da ist ne Atom-Diskussion von 2010:

http://forum.psiram.com/index.php?topic=5107.0

Edit: Da haben wir uns auch schon schön gefetzt.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: The Doctor am 17. Oktober 2012, 15:00:57
Zitat von: Dr. Ici Wenn am 17. Oktober 2012, 13:35:34
ZitatIm Gegensatz dazu stehen die chemischen Abfälle. Diese zerfallen nämlich nicht, sind also bis in alle Ewigkeiten (oder zumindest bis zum Ende der Erde) genauso gefährlich wie am Tag ihrer Einlagerung. Und an dieser Stelle muss man sich ernsthaft fragen, ob die Forderung, die im Anhang 2 der Deponieverordnung steht, wirklich Sinn gibt. Dort wird nämlich gefordert, "dass die Abfälle dauerhaft von der Biosphäre ferngehalten werden und die Ablagerung so erfolgen kann, dass keine Nachsorgemaßnahmen erforderlich sind."

Strohmann.

Ist es insofern, dass man die eine Scheiße nie mit der anderen als Begründung aufrechnen darf.

Und ist es nicht, wenn ich damit auf eine gewisse cognitive Disonanz in der öffentlichen Wahrnehmung hinweise.