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Wie ähnlich sich Ärzte und (alternative) Heiler doch sind

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Begonnen von Alex, 20. September 2012, 17:20:31

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Alex

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 20. September 2012, 18:07:15
@Alex: Heilpraktiker kann in D. jeder werden, der einen Hauptschulabschluss hat, ein übliches Führungszeugnis vorweisen kann, und eine Multiple-Joice Fragerunde beim Amtsarzt ablegt, bei der es hauptsächlich darum geht, meldepflichtige Krankheiten zu erkennen.
Mit etwas Grips kann man die Fragen dazu in 2 Monaten locker lenen, ohne dabei auch nur jemals Kontakt mit einem Patienten gehabt zu haben, ohne auch nur irgend einen Nachweis gebracht zu haben, therapeutisch irgendwas drauf zu haben.
Danke für den Info, ich dachte da hätte sich vor ein paar jahren was geändert. Ich habe alle Heilpraktiker bei denen ich war, vorher getestet. Ein fünfminütiges telefonat ist sehr aussagekräftig.



ZitatUnd klar: Ein HP kann endlos mit Dir am Telefon und in seiner Lokalität quatschen. Er rechnet ja nach Zeit ab. Ein kassenzugelassener Hausarzt bekommt ein Beratungsgespräch für ca. 3 Min vergütet (Die aktuellen Zahlen hab ich grad keine Lust, nachzuschlagen), danach steht es ihm frei, das aus der eigenen Tasche zu bezahlen.
Wenn ein HP mit mir am telefon quatsch muß das nicht bezahlt werden, wie soll er (sein) geld bekommen. Das Hausärzte schlecht bezahlt werden weiß ich, deshalb kann man auch nicht viel erwarten. Weil beratung nichts bringt müssen die ärzte (überflüssige)Untersuchungen machen, ich habe meine erfahrungen gemacht.

ZitatWas sicher ein großer Misstand in D. ist, dass die "sprechende Medizin", also das längere Gespräch beim HA so miseraberl honoriert wird.
Das ist eher ein kostentreiber als senker, Ärzte können(wenn sie wollen) auf Umwegen doch ihr einkommen bestimmen.


bayle

Zitatweil dessen Gutachter (fast)grundsätzlich niemals gegen den Arzt spricht
Das stimmt so nicht. Wenn man Recht bekommen will, dann muss man dem Arzt nachweisen, dass er a) einen Fehler gemacht hat, und dass b) ohne diesen Fehler der Krankheitsverlauf entscheidend besser gewesen wäre. Das ist aussichtslos. In der Praxis wird deshalb regelmäßig ein Stellvertreterkrieg um die ungenügende Aufklärung geführt, denn in diesem Fall gilt die sog. Beweislastumkehr: der Arzt muss nachweisen, dass er keinen Fehler gemacht hat - genauso aussichtslos. Außerdem muss hier unterschieden werden zwischen Straf- und Zivilrecht.
Es ist nicht aussichtslos, sich im Zweifelsfall zunächst an die Schlichtungsstellen der Ärztekammern für eine außergerichtliche Klärung zu wenden. Hier werden ca. 30% der Beschwerden als berechtigt oder teilweise berechtigt anerkannt, übrigens mit manchmal hanebüchenen Begründungen zugunsten des Patienten. Die Gutachter sind häufig pensionierte Chefärzte, die die Weisheit mit Löffeln gefressen, den Kontakt zur klinischen Medizin aber mitunter scheinbar verloren haben.

40_Fieber

Zitat von: Alex am 21. September 2012, 14:54:16
[Weil beratung nichts bringt müssen die ärzte (überflüssige)Untersuchungen machen, ich habe meine erfahrungen gemacht.

Die bringen ja noch weniger.

So überflüssig werden sie deshalb nicht gewesen sein. Wie willst Du eigentlich beurteilen was überflüssig ist?

http://kidmed*info/

The Doctrix

Zitat von: Alex am 21. September 2012, 14:54:16
Ärzte können(wenn sie wollen) auf Umwegen doch ihr einkommen bestimmen.

Wie denn? (Ich meine: ausser, indem sie unwirksamen Mumpitz anbieten.)
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

Alex

Zitat von: 40_Fieber am 21. September 2012, 15:42:06
Zitat von: Alex am 21. September 2012, 14:54:16
[Weil beratung nichts bringt müssen die ärzte (überflüssige)Untersuchungen machen, ich habe meine erfahrungen gemacht.

Die bringen ja noch weniger.

So überflüssig werden sie deshalb nicht gewesen sein. Wie willst Du eigentlich beurteilen was überflüssig ist?
Das gilt natürlich nur teilweise. Z.B. Röntgenaufnahmen, viele bis die Meisten sind überflüssig. Hausärzte warnen gelegentlich auch vor Orthophädenbesuch, man kann einfach so ausschließen das kein Knochen gebrochen ist. Orthopäden röntgen zuviel und man sieht nur den Knochen auf der Aufnahme. Wenn ein Orthopäde trotzdem Röntgen lässt ist ein Scharlatan oder Dummkopf . Er benutzt den Patienten in dem Fall um Geld zu verdienen. Ich hatte schon extreme Fälle, es ist schon manchmal beleidigend für wie dumm Ärzte ihre Patienten halten.

Alex

Zitat von: The Doctor am 21. September 2012, 15:47:56
Zitat von: Alex am 21. September 2012, 14:54:16
Ärzte können(wenn sie wollen) auf Umwegen doch ihr einkommen bestimmen.

Wie denn? (Ich meine: ausser, indem sie unwirksamen Mumpitz anbieten.)
Das er Leistungen abrechnet, die er nicht erbracht hat, durch Zufall erfährt der Patient es gelegentlich. Ich habe es mal von der Sprechstundenhilfe erfahren.
Es kommen auch immer mal grasse Fälle in den Medien, wo man sich fragt warum ist der nicht schon viel früher aufgefallen.

40_Fieber

Zitat von: Alex am 21. September 2012, 16:02:02
Das gilt natürlich nur teilweise. Z.B. Röntgenaufnahmen, viele bis die Meisten sind überflüssig. Hausärzte warnen gelegentlich auch vor Orthophädenbesuch, man kann einfach so ausschließen das kein Knochen gebrochen ist.

So ein Hausarzt wäre lebensgefährlich.

Man kann nicht mal mit einem Röntgen ausschließen, daß nicht doch ein Knochen gebrochen ist:

http://de.wikipedia.org/wiki/Knochenbruchbehandlung#Diagnostik
http://kidmed*info/

bayle

ZitatDas er Leistungen abrechnet, die er nicht erbracht hat
Das ist dann aber einfach nur Betrug, und Betrug gibt es in jeder Sparte. Das ist kein Privileg der Ärzte.

40_Fieber

Nachtrag:

Zitat
Orthopäden röntgen zuviel und man sieht nur den Knochen auf der Aufnahme.

Was denn sonst? Soll er eine Ganzkörperbestrahlung veranstalten?

Zitat
Er benutzt den Patienten in dem Fall um Geld zu verdienen.

Ja, so 10 Euro abzüglich Materialkosten etwa. Dafür hat man den Patienten eine dreiviertel Stunde in der Praxis sitzen. Und dann auch noch einen, der einem so einen Mist erzählt.

260 Punkte gibts für so ein Röntgen. Bei einem Punktwert von ~ 3,5 cent.
http://kidmed*info/

Binky

Zu meinen Zeiten als Privatpatient hatte ich schon manchmal komische Posten auf der Rechnung....

Kaputtgelacht habe ich mich, als quasi für einmal "Guten Tag" sagen, ein besonders tiefschürfendes Beratungsgespräch abgerechnet wurde, obwohl ich nur nur ein Rezept abgeholt habe.

Und beim Zahnarzt wurde ich immer als besonders schwer zu behandelnder Fall gelistet.

:grins

bayle

Und mein Zahnarzt wollte mich gar nicht mehr sehen, als ich mal eine unschuldige Nachfrage zu seinem Steigerungsfaktor von 3,5 hatte ... ;)

Alex

Kernspintomografie um einen Hirntumor auszuschließen. Dafür sollte ich und mein Schädel dringend benutzt werden. Obwohl wie die Ärztin sagte zu 99,9 %  habe ich keinen Hirntumor . Meine Beschwerden kamen zu 100 % vor der Wirbelsäule. Wir waren uns auch zunächst einig, das die Wirbelsäule untersucht werden muß, aber dann kam diese oben genannte Möglichkeit hinzu. So wie das Gespräch dann verlief, wollte ich mich nicht mehr von der behandeln lassen. Es ist absurd wegen 0,1 % Chance so eine teure Untersuchung zu machen. die ganze Bevölkerung könnte man genausogut  daraufhin untersuchen. Und meine Beschwerden deuteten alle auf die Wirbelsäule. Wahrscheinlich kann die Schulmedizin das sowieso nicht viel bessern. Deshalb habe ich einige HPs gefragt.

Ich habe diesen Thread auch gestarted als beispiel warum Heilpraktikern doch zahlreiche Kunden zulaufen. Auch wenn 90 % der HPs Scharlatane sind, ich sehe als Realist doch gute chancen für mich, das ich einen Nützlichen finde, da man den HP schon am telefon testen kann. Damals konnte ich mir das noch locker leisten.
Ich betrachte Ärzte & HPs auch ein bißchen als Handwerker.
Bei meinen Erlebnissen bei denen bin ich schon ziemlich spektisch.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Alex am 21. September 2012, 16:02:02
Das gilt natürlich nur teilweise. Z.B. Röntgenaufnahmen, viele bis die Meisten sind überflüssig. Hausärzte warnen gelegentlich auch vor Orthophädenbesuch, man kann einfach so ausschließen das kein Knochen gebrochen ist.
Nö. Kann man nicht. Und Du widersprichst Dir etwas. Einerseits willst Du eine korrekte Behandlung, andererseits beklagst Du, dass der Arzt alle Möglichkeiten der Diagnostik in Anspruch nimmt, um auch ja keinen fehler zu machen. Ein Großteil der Diagnostik besteht übrigens aus dem Ausschlussverfahren. Dazu muss man halt mal Dinge tun, die dem Patienten überflüssig erscheinen. Aber man will sicher gehen.

Dass ansonsten betrogen und beschossen wird - das ist wie überall sonst im Leben. Schwarze Schafe gibt es immer. Wer allerdings Arzt wird, um reich zu werden, der hat den falschen Beruf ergriffen.

bayle

ZitatIch betrachte Ärzte & HPs auch ein bißchen als Handwerker.
Worin besteht das "Handwerk" von HPs?

Alex

Zitat von: 40_Fieber am 21. September 2012, 16:23:40
Zitat von: Alex am 21. September 2012, 16:02:02
Das gilt natürlich nur teilweise. Z.B. Röntgenaufnahmen, viele bis die Meisten sind überflüssig. Hausärzte warnen gelegentlich auch vor Orthophädenbesuch, man kann einfach so ausschließen das kein Knochen gebrochen ist.

So ein Hausarzt wäre lebensgefährlich.

Man kann nicht mal mit einem Röntgen ausschließen, daß nicht doch ein Knochen gebrochen ist.
Stimmt so einen Fall hatte ich auch mal im Bekanntenkreis.
Aber ein Knochenbruch verursacht stärkere schmerzen. Wegen einer leichten Prellung wird auch geröngt gelegentlich. Also ich hatte mal einen Orthopäden der so eine kleinigkeit gerögnt hatte.
Ich wußte nicht wie wenig Röntgernaufnahmen kosten ca. 10 Euro sagtest Du. Vor 15 Jahren mußte ich mal 80 DM beim Zahnartz hinterlegen wegen vergessenen Krankenschein. Die erstdurchsicht kostet mindestens soviel, hat auch bis zu 5 minuten gedauert.