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Der ewige Smalltalk-Faden

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Begonnen von Superkalifragilistisch, 02. Januar 2012, 12:48:31

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Schwuppdiwupp

Ach, was weiß denn ich ...

eLender

Zitat von: celsus am 26. Mai 2018, 22:59:32
Ist in Arbeit.

Sensationell! An sowas habe ich auch schon gedacht. Ich wollte den Flammenwerfer an den Arduino anschließen, musste aber feststellen, dass die Feuerpuste keinerlei elektronischen Anschlüsse aufweist. Das ist aber wirklich eine zukunftsträchtige Sache: Hätte man Drohnen in so einer Größe und der entsprechenden Intellenz, dann ließe sich so einiges an Pestiziden einsparen. Die könnten z.B. die Kartoffelkäfer auf dem konventionellen Acker aufsammeln und beim Biobauern abladen.

ZitatSchädlingsbekämpfungsroboter konnten nicht mehr zwischen Wühlmäusen und Schrebergärtnern unterscheiden, was dann in einer weiträumigen Evakuierung endete.

Nuja gut, Kollateralschäden sind meist unumgänglich. In dem Fall auch wirklich hinnehmbar. Wer mal Wühlmäuse im Garten hatte, der wünscht sich Brennnesseln und Brombeerhecken zurück.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

celsus

Zitat von: eLender am 26. Mai 2018, 23:19:16Ich wollte den Flammenwerfer an den Arduino anschließen, musste aber feststellen, dass die Feuerpuste keinerlei elektronischen Anschlüsse aufweist.

Du musst eine Stromgitarre dazwischenschalten, dann geht es.

https://youtu.be/xwWw9g0EgHA?t=67
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Sauropode

Man kann auch Kunstrasen auslegen. Da braucht man keine Flammwerfer, sondern nur so ein Staubsaugroboterding.

eLender

Zitat von: celsus am 26. Mai 2018, 23:24:46
Du musst eine Stromgitarre dazwischenschalten, dann geht es.

Mist, da hätte ich früher drauf kommen können, ist eigentlich trivial. BTW: Scheint ein interessanter Kanal zu sein, sowas mache ich auch gerne. Wenn ich denn mal Zeit habe und nicht mit dem Flammenwerfer in Maulwurfslöcher "leuchten" muss. Ich vergräme die nur, töten ist ja nicht erlaubt :burn:
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Zitat von: Sauropode am 26. Mai 2018, 23:36:45
Da braucht man keine Flammwerfer, sondern nur so ein Staubsaugroboterding.

Hm, gibts die Dinger nicht auch - zumindest optional - mit Feuerpustenaufsatz? Ich mein, bei der ganzen Plackerei muss es doch auch Spaß machen. Ist doch sonst alles sinnlos ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!

ajki

Wie es sich grad so trifft (unzufällig), gibts natürlich für die großräumige Landwirtschaft seit geraumer Zeit Pläne und (gigantische) Investitionsprojekte für "autonomous weed killers" (natürlich zeitgemäß aufgepeppt mit dem Buzzword "AI" in jedem zweiten Halbsatz). Da gibts verschiedene Ansätze - z.B. will Bayer und Konsorten ein "Ausbringungssystem" auf den Markt bringen (wahrscheinlich in den Trecker Bulldog das Multisuperfunktionsmaschinchen mit "AI"), das allen möglichen Kram unterscheiden und punktgenau feindosiert behandeln kann (mit "AI"). Andere sind eher im schon genannten Staubsaugermodell-Sinn unterwegs (mit "AI").

Einen kleinen Überblick gibt ein Agenturartikel von Reuters:
https://www.reuters.com/article/us-farming-tech-chemicals-insight/robots-fight-weeds-in-challenge-to-agrochemical-giants-idUSKCN1IN0IK

Als Beispielanschauung hier ein Bildchen aus dem Reuters-Artikel für den Prototyp von "ecorobotics" [mit dereferer]:

(edt.: Der Link zu ecorobotix ist eventuell slashbombed derzeit bzw. deren Server verkraftet vielleicht garnix - sogar mit "AI". Andere Hersteller-Links sind im reuters-Überblick, z.B. zu Bosch etc., auch alle mit "AI")

(noch edt.: dieser Post ist mit "AI")
every time you make a typo, the errorists win

ZKLP

Die umfangreiche Forschung an derartiger "AI" ist natürlich äußerst begrüßenswert. Allerdings erinnern mich die allseits kommunizierten Zeitskalen an die Technikgläubigkeit der 60er Jahre:




Mag sein, dass in den Gewächshäusern in den nächsten Jahren unkrautjätene Roboter Einzug halten (wobei dort ohnehin immer mehr Pflanzen nur noch in Nährlösung oder irgendwelchen Kokosfasersubstraten wachsen, bei denen Unkraut kein Thema mehr ist).
Mag sein, dass sich in den nächsten Jahren ein paar Roboter auf ein paar (Bio-)Äcker verirren, um dort spezielle Kulturen wie Gemüse, Zuckerrüben oder sogar Mais zu jäten.
Aber dass sich Roboter als Mainstream-Lösung im Ackerbau durchsetzten, dürfte - selbst mit viel Optimismus - eher eine Generationenfrage sein. Zu groß sind die Hürden in der Praxis (Kosten, Flächenleistung, Robustheit, Wetter, Bodenverhältnisse, Logistik, ...).

Irgendwie ist es schon irrwitzig: Es hat mehrere Jahrzehnte an F&E gebraucht, um eine Handvoll halbautonome Roboter im Schneckentempo über das Geröll unseres roten Nachbarplaneten manövrieren zu können. Es löste Jubelstürme aus, als so ein Roboter in der Lage war, für vermutlich einen achtstelligen Euro-Betrag ein 6,4 cm tiefes Loch zu bohren. Und nun wird suggeriert, dass man mit ganz ähnlicher Technik in ein paar Jahren den weltweiten Ackerbau revolutionieren könne...

Mal abgesehen davon habe ich noch ganz grundsätzliche Probleme, mir vorzustellen, wie solche Maschinen innerhalb kürzester Zeit z.B. auf einem Hektar bis zu 20.000.000 Unkrautpflanzen zwischen den 3.000.000 Getreidepflanzen erkennen und mit einem Stempel in den Boden drücken sollen. Oder mit ihren Flammenwerfern, Mikrowellen oder Laserstrahlen Myriarden von Blattläusen oder Pilzsporen abschießen sollen. Und wenn sich dann noch herausstellen sollte, dass ein derartiger laserbestückter Roboter von einem Konsortium aus Golden-Rice-Entwicklern, Monsanto und der U.S.-Army patentiert wurde...  :teufel


Vielleicht sollten wir uns für die Übergangsphase doch noch andere Optionen offen halten:


(Zugegeben, das Szenario ist nicht ganz realistisch, da normalerweise zwischen den Saatreihen mit Trecker+Reihenhacke vorgearbeitet wird, und somit nur ein Bruchteil des Unkrauts manuell gejätet werden müsste. Aber tatsächlich rechnen auch "gute" Bio-Zuckerrübenbauern mit mittleren 100..150 Stunden Handarbeit pro Hektar; bei stärkerem Unkrautbesatz wird der Bestand mangels Wirtschaftlichkeit auch gerne mal vorzeitig umgepflügt.)

ajki

Ich lass' den blöden Quatsch mit der "AI" jetzt mal beiseite (nervt eh' schon genug). Worum es in der gewerblichen Landwirtschaft geht, ist natürlich die kostenoptimale Produktion. Das ist bekanntermaßen "ein weites Feld". Aber hinsichtlich des Acker/Teil-Acker-bezogenen "Mikro-Managements" scheint mir die Tendenz seit nun doch schon einigen Jahrzehnten klar (eben so, wie überall sonstwo in der Industrie, im Handel, im Handwerk,.... auch): Fortschreiten der "Automatisierung" - was vor allem Sensorik/Monitoring ("in situ") und Data-processing betrifft. Die entsprechenden Reaktionsinstrumente, die auf einer Plattform (dem "Trecker") vorhanden sind oder angebracht/modifiziert werden können, sind dann nur die zwangsläufigen Folgen der Systemintegration. Wie neulich auch schon mal angerissen (und anderswo), hat das Ganze auch nichts mit einem falsch beschworenen Unterschied zwischen "industrieller" und "Bio"-Landwirtschaft zu tun - es ist einfach das Anwachsen von integrierten Software-Bibliotheken in Allerwelts-Applikationen (und es ist weit, weit, unendlich weit entfernt von irgendeiner Form von "Intelligenz" - außer bei denjenigen, die die Bibliotheken zusammenschustern und an das jeweilige Environment anpassen). Es ist einfach klar, dass - völlig unabhängig von jedweder behördlichen Regulierung oder politischen Einflussnahme - eine kostendämpfende Reduktion von teurer menschlicher Arbeitsleistung oder teurem Mitteleinsatz (z.B. im Weed-Management) durch Software-Steuerungen (aller Art) sich im Produktionsalltag (schnell) rechnen kann (und wenn es nur als Abschreibungsprojekt dient). Wobei sich letztlich nicht das Kleingerät rentieren wird, sondern der systemische Gesamtansatz (ähnlich einer neu errichteten "CIM"-Fabrik, die für die semi-automatische Produktion samt Data-Processing schon vom Bau her optimiert wurde).

In diesem Zusammenhang *können* auch die (Riesen-) "Gewächshäuser" der Zukunft vielleicht rentabel sein oder vielleicht zumindest rentabler als die traditionelle Landwirtschaft. Das muß man einfach als gegeben annehmen, da die Niederländer (als Musterbeispiel) es ja nicht seit Jahrzehnten in Teilbereichen so betreiben, weil sie es hübsch finden. Je mehr Variablen man automatisch kontrollieren kann und je mehr automatisch "reagiert" werden kann, desto lieber ist es Produzenten.

(edt.: es ist überdies wohl auch simple "Notwehr", die zur weiter fortschreitenden Automatisierung zwingt - irgendwo habe ich neulich gelesen, dass die berühmten "Polen" - bzw. Ukrainer, Weißrussen, Rumänen..... - den deutschen Landwirten immer weniger als Saisonkräfte zur Verfügung stehen in der aktuellen Tendenzfolge - auch nicht zu "höheren Löhnen". Und da es im Eigenländle nu mal sowieso keine Kräfte gibt, da die Mini-LöhnerInnen lieber in den Städten irgendwas mit Medien machen.... irgendwer/-was muss eben mal ran an die Knolle...)
every time you make a typo, the errorists win

Schwuppdiwupp

Zitat von: ZKLP am 27. Mai 2018, 08:06:09
Die umfangreiche Forschung an derartiger "AI" ist natürlich äußerst begrüßenswert. [...] Oder mit ihren Flammenwerfern, Mikrowellen oder Laserstrahlen Myriarden von Blattläusen oder Pilzsporen abschießen sollen. Und wenn sich dann noch herausstellen sollte, dass ein derartiger laserbestückter Roboter von einem Konsortium aus Golden-Rice-Entwicklern, Monsanto und der U.S.-Army patentiert wurde...  :teufel

Es wurde auch schon in der 1980-er vorausgesehen, was dann passiert.

Ach, was weiß denn ich ...

Peiresc

Zitat von: Schwuppdiwupp am 27. Mai 2018, 08:52:35Es wurde auch schon in der 1980-er vorausgesehen, was dann passiert.

Eigentlich schon in den 40er und 50er Jahren.
https://en.wikipedia.org/wiki/Three_Laws_of_Robotics

Oder noch eher, 1818:
https://de.wikipedia.org/wiki/Frankenstein_(Roman)

Oder noch eher, 12. Jhd.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Golem


Schwuppdiwupp

Oh großes, fliegendes Spaghettimonster, wir werden alle sterben! :ohnmacht:
Ach, was weiß denn ich ...

Taniquel

Zitat von: Schwuppdiwupp am 28. Mai 2018, 19:43:55
Oh großes, fliegendes Spaghettimonster, wir werden alle sterben! :ohnmacht:

Ich rette euch *Besteck herauskram*
Guten Appetit!
:grins:

Schwuppdiwupp

Ach, was weiß denn ich ...

eLender

Passt grad:
ZitatEin Dorf in der Nähe von München. Es ist der 24. Mai 2030. Gleich nach Sonnenaufgang hat Bauer Wachtveitl seinen Roboterschwarm losgeschickt. Die drei einkaufswagengroßen Maschinen staksen nun zwischen seinen Gemüsepflanzen umher. Mit einem Stempel drücken sie das Unkraut in den Boden. Seit vor 15 Jahren die ersten Roboter auf dem Feld erprobt wurden, ist die Technik viel zuverlässiger geworden. Chemie aufs Gemüsefeld? Das kommt für Wachtveitl nicht mehr infrage.
https://www.zeit.de/2018/22/agrarpolitik-ackerbau-pflanzenschutz-zukunft?

Ich hoffe doch, der Kollege Robotta kann auch mit Feuerpuste ausgerüstet werden. So ein Stempel ist doch voll langweilig >:(
Wollte ich nur mal gesagt haben!