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Prokon

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Begonnen von Bobbele, 29. August 2011, 13:52:13

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Ridcully

Prokon ist halt so was wie ein geschlossener Fond, da investiert man in ein Unternehmen und das kann gut auch alles komplett den Bach runtergehen. Wenn jedoch die Hälfte der Gewinne aus der Projektentwicklung kommen und somit von den neuen Anlegern, ist das ganze zu eben dieser Hälfte ein Pyramidensystem.



Bobbele

Zitat von: Belbo zwei am 29. August 2011, 19:47:24
Zitat von: Bobbele am 29. August 2011, 19:35:29
Zitat von: PaulPanter am 29. August 2011, 18:19:57
Pokern ist ein reines Strategiespiel
Zum Pokern gehört aber auch sich möglichst nicht anmerken zu lassen was man auf der Hand hat. Ich verliere immer dabei, weil mir jeder sofort ansieht ob ich bluffe oder nicht. Ein Sch**s ist das...  :P

...wierum hältst Du denn die Karten?

 :laugh:

Bloedmann

Uups... ::)

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Insolvenz-im-Verzug-Prokon-schreibt-Brandbrief-an-Anleger-article12061341.html

ZitatBrandbrief an die Sparer: Insolvenz in Verzug
Prokon erhöht Druck auf die Anteilseigner

Der umstrittenen Windkraftfirma Prokon laufen die Anleger davon. Die Folge: Das Geld droht auszugehen. In einem offenen Brief mahnt die Geschäftsführung jetzt die verbliebenen Sparer, bei der Stange zu bleiben. Die Pleite sei sonst nicht mehr zu verhindern.
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

uran

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/prokon100.html

ZitatFür Kritik sorgte vor allem die mangelnde Transparenz des Unternehmens, das sich unter anderem weigerte, eine sogenannte Kapitalflussrechnung offenzulegen. Daraus hätte man nämlich ablesen können, woher die Mittel für die hohen Ausschüttungen eigentlich stammen: Aus dem Profit, den die Windparks abwerfen, oder aus dem Geld immer neuer Kleinanleger? Letzteres wäre der typische Charakter eines Schneeballsystems, bei dem die Einzahlungen neuer Investoren die Zinsen und Tilgungen der Altanleger finanzieren.

So wie es die Tagesschau darlegt ging es auch schon Richtung Demenzmarketing.

ZitatTeilt man die laut Unternehmensangaben 1,4 Milliarden Euro, die Prokon durch die Genussrechte zuflossen, durch die rund 75.000 Genussrechtsinhaber, so ergibt sich, dass jeder einzelne im Schnitt fast 19.000 Euro investiert hatte. Gemessen an den ganz überwiegend älteren Besuchern bei den Verkaufsevents von Prokon dürften viele Rentner betroffen sein, für die die Genussrechte vermutlich einen Teil der Altersvorsorge darstellen sollte.

Kündigungen in Höhe von 150 mio€ sind bereits eingegangen, das wären bereits über 10% und mehr als das Doppelte als sich Prokon zutraut, sollte man meinen, dass die Sache damit erledigt wäre.
Aber die Landesregierung Schleswig Holstein will Prokon unterstützen um eine Planinsolvenz abzuwenden, es sind schließlich auch noch 1300 Arbeitsplätze in Gefahr.

Groucho

Ganz ehrlich, wer sich vorher nicht erkundigt, wie riskant Genussscheine sind, hat es nicht besser verdient (solange er noch des Denkens fähig ist und es sich nicht um das berühmte "alte Mütterlein" handelt, welches über den Tisch gezogen wurde).

ZitatGenussscheine werden in der Regel nachrangig ausgestaltet, d.h. die Verbindlichkeiten werden im Falle einer Insolvenz erst nach den Forderungen der anderen Fremdkapitalgläubiger bedient. Wie eine Anleihe auch, gewähren die ,,Genüsse" in der Regel die Rückzahlung des Anlagebetrages zum Nennwert am Laufzeitende sowie einen jährlichen Zinsanspruch. Die Höhe dieser nicht garantierten Verzinsung hängt aber – wie die Dividende bei der Aktie – vom Jahresgewinn des emittierenden Unternehmens ab. Oftmals wird bei Genussscheinen eine Verlustbeteiligung bis zur Höhe des Kapitaleinsatzes vereinbart.

http://de.wikipedia.org/wiki/Genussschein

Procon fordert ja gerade, dass sich 95% aller Geldgeber bis Ende Jan. melden und mit einer frühesten Auszahlung ab Okt einverstanden sein müssen. Wer sich nicht meldet, ist damit nicht einverstanden. Sowas ist illusorisch und der Laden so gut wie insolvent, so nicht anderweitige Rettung naht.

gesine2

ZitatGanz ehrlich
Ganz ehrlich, Groucho: Genußscheine heißen wohl deswegen so, weil man nur mit ihnen in den vollen Genuß des Dramas kommt.
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

Bloedmann

Alles über 6-7% Rendite wird sehr schnell unseriös, habe ich mal von einer kompetent wirkenden Finanzberaterin gehört. Und je höher die versprochenen Erlöse, desto schneller setzt bei einigen der gesunde Menschenverstand aus.

Scheint mal wieder was dran zu sein.
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

Homeboy

Zitat von: Bloedmann am 12. Januar 2014, 23:59:20
Alles über 6-7% Rendite wird sehr schnell unseriös, habe ich mal von einer kompetent wirkenden Finanzberaterin gehört. Und je höher die versprochenen Erlöse, desto schneller setzt bei einigen der gesunde Menschenverstand aus.

Scheint mal wieder was dran zu sein.

als ob sich jemand von dem wort "unseriös" abschrecken lassen würde. das ist doch nur die chiffre für: richtig fette kohle.
am ende heißt es noch steuerhinterziehung wäre ein betrugsdelikt und bestechung ig-metallern die aufwartung machen wäre verboten. :-X

Omikronn

ZitatUnd je höher die versprochenen Erlöse, desto schneller setzt bei einigen der gesunde Menschenverstand aus.
@Bloedmann: Ich denke du triffst damit des Pudels Kern. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte das ist vermutlich ein psychologischer Mechanismus den es schon lange gibt.
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Harpo

Keine Satireseite: http://www.freunde-von-prokon.de/ ;D


Hier noch ein informativer Kommentar zur Frage, ob die augenblickliche Berichterstattung zu Prokon "Hetze" ist:
http://www.freitag.de/autoren/scharfenorth/wenn-prokon-ehrlich-ist-muessen-wir-helfen#1389135941511500
(Kommentar steinhafer 08.01.2014 | 00:05, falls der Direktlink nicht geht).

Typee

Das Problem ist hier: es wird in ein in hohem Maße ideologisiertes Produkt investiert. Die Statements bei den Freunden von Prokon zeigen das überdeutlich. Ich denke, selbst wenn man den Anlegern klargemacht haben sollte, dass sie faktisch eine Unternehmensbeteiligung erwerben, und zwar mit voller Teilhabe am untenehmerischen Risiko bis zur Nachschusspflicht, dann hätten die das trotzdem gemacht. Soziale Sinnstiftung und ein Betriebskindergarten, das ist doch was!

In solchen Fällen versüßte  vermutlich nicht das Renditeversprechen das eingegangene Risiko, sondern die Sinnstiftung beruhigte das schlechte Gewissen an der persönlichen Gier.

Die Lektion, dass auch  Unternehmen mit Ökoanstrich im Trüben fischen könnten, muss bei  Anlegern wie den "Freunden von Prokon" erst noch gelernt werden.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Homeboy

im wesentlichen trifft es also BUND-Mitglieder und Grüne Parteibuchinhaber  :-X
sozusagen FDP mit Dosenpfand. :kaffee

Groucho

@Harpo: Die Steinhafer-Kommentare sind wirklich sehr aufschlussreich. Im Übrigen bringt es ein Kommentar auf den Punkt, warum mich die Sache so ankotzt:

Zitat Ich wundere mich, dass man das Gefühl hat moralisch zu handeln, wenn man weit überdurchschnittliche Erträge durch die EEG-Umlage erhält. Das ist das Geld, dass sogar noch Hartz-IV-Empfängern mit der Stromrechnung aus der Tasche gezogen wird.  Nicht wenigen armen Menschen wird der Strom gesperrt, aber die Genussscheininhaber von Prokon träumen von 8% bei reinem Gewissen und ökologischer Anlage....

Typee

ZitatVerkaufsveranstaltungen, die fast wie Sektentreffen wirkten

http://www.zeit.de/2014/04/windkraftfirma-prokon-oekofalle/seite-1

Dazu passen die Statements der "Freunde", die wie die Irren jetzt noch - und jetzt erst recht -  neue Beteiligungen zeichnen.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

MrSpock

Leider lernen wir nichts daraus:

ZitatSchaut man, welche Finanzanlagen hierzulande in den vergangenen Jahren die dramatischsten Verluste verursacht haben, dann sind darunter auffällig oft sogenannte ökologische Investments. 2012 ging der Solarkraftwerkeplaner Solar Millennium unter, 30.000 Anleger verloren rund 200 Millionen Euro. Im vorigen August schlitterte der Solaranlagenbauer SolarWorld nur knapp an der Pleite vorbei; um SolarWorld zu retten, verzichteten Aktionäre auf 95 Prozent ihres Kapitals, Anleihegläubiger nahmen einen Schuldenschnitt in Kauf. Kurz darauf erwischte es den schwäbischen Ökopionier Windreich, der sich mit Windparkprojekten auf hoher See übernommen hatte. Auch hier steht ein dreistelliger Millionenbetrag auf dem Spiel.

Windreich hatte eine sogenannte Mittelstandsanleihe herausgegeben, die nun auszufallen droht. Unter Wasser sind auch die Anleihen des Biogasanlagenbetreibers BKN Biostrom, des Solarproduzenten Solarwatt oder des Windradzulieferers Siag Schaaf. Nach einer Analyse der Ratingagentur Scope platzten seit 2010 die Anleihen von insgesamt 14 mittelständischen deutschen Emittenten. Drei Viertel davon kamen aus dem Bereich erneuerbare Energien.

Denn was machen unsere Regionalpolitiker:

ZitatNach diversen Informationsveranstaltungen und Publikationen rund um das Projekt Windpark Wollenberg, das die beiden Kommunen Lahntal und Wetter auf Flächen von Hessenforst im Wollenberg zusammen mit den Stadtwerken Marburg realisieren wollen, gibt es jetzt einige entschiedene Bürger, die es sich zum Ziel gesetzt haben ,,diesem Wahnsinn" entgegenzutreten....Ihre ablehnende Haltung, und das betonen sie immer wieder, resultiert nicht daraus, dass sie vor ihrer Haustür keine Windräder haben wollen. ,,Aber bisher sind uns keine verlässlichen Zahlen vorgelegt worden, die eine Investition im Wollenberg rechtfertigen", sagt Dr. Peter Fuhge...Darüber hinaus gibt Fuhge zu Bedenken, dass im Namen der Energiewende zahlreiche Projekte nur über Subvention künstlich wirtschaftlich gemacht würden, die aber zum Gesamtertrag nichts oder nur unzureichende Mengen beisteuern könnten.

http://www.op-marburg.de/Lokales/Nordkreis/Gegenwind-fuer-Wollenberg-Windpark

Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.