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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Smalltalk => Thema gestartet von: Bobbele am 29. August 2011, 13:52:13

Titel: Prokon
Beitrag von: Bobbele am 29. August 2011, 13:52:13
Geht mir schon lange mächtig auf den Zeiger. Schon vor der Energiewendewende haben die in unseren Stadtbussen mit Plakaten geworben. Und jetzt werben die auch noch im TV.

Dabei ist das alles andere als eine seriöse Geldanlage, unabhängig davon ob man an ein Gelingen der Energiewende glaubt oder nicht.

Hier  (http://www.test.de/themen/geldanlage-banken/meldung/Prokon-Genussrechte-Windige-Werbung-1852031-2852031/)ein paar Fakten:

ZitatBeteiligung

Anleger werden durch den Kauf der Genussrechte keineswegs Miteigentümer an Windkraftanlagen oder anderen Sachwerten. Sie erwerben lediglich eine ,,stille Beteiligung" ohne Mitspracherecht an unternehmerischen Entscheidungen.

Risiken

Käufer der Genussrechte gehen erhebliche Risiken ein. Sollte das Unternehmen Pleite gehen, verlieren sie im schlimmsten Fall ihre gesamte Geldanlage. Prokon unterliegt keiner speziellen staatlichen Aufsicht. Laut Zeichnungsschein werden die Genussrechte ,,nachrangig" behandelt. Die Anleger wären im Falle einer Insolvenz erst dran, nachdem die Ansprüche aller anderen Gläubiger bedient sind.

Rendite

Die auf dem Prospekt prangende 8-Prozent-Verzinsung bezieht sich auf die Vergangenheit. Die Grundverzinsung laut Zeichnungsschein beträgt nur 6 Prozent. Eine zusätzliche Überschussbeteiligung ist möglich.

Flexibilität

Prokon betont die ,,maximale Flexibilität" der Genussrechte. Doch der Anleger muss sich für mindestens drei Jahre festlegen und kommt vorher nicht an sein Geld.

Information

Anders als die Werbung listet der ausführliche Verkaufsprospekt eine Fülle von Risiken auf, die Anleger lesen sollten, ehe sie sich für ein Investment entscheiden. Entgegen Prokons Behauptung sind die Genussrechte auf keinen Fall eine Alternative zu sicheren Spareinlagen.


Bitte weitersagen.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Aulak am 29. August 2011, 14:10:22

ZitatAnleger werden durch den Kauf der Genussrechte keineswegs Miteigentümer an Windkraftanlagen oder anderen Sachwerten. Sie erwerben lediglich eine ,,stille Beteiligung" ohne Mitspracherecht an unternehmerischen Entscheidungen.

Das steht explizit und gross gedruckt in deren Infoblättern.

ZitatRisiken

Käufer der Genussrechte gehen erhebliche Risiken ein. Sollte das Unternehmen Pleite gehen, verlieren sie im schlimmsten Fall ihre gesamte Geldanlage. Prokon unterliegt keiner speziellen staatlichen Aufsicht. Laut Zeichnungsschein werden die Genussrechte ,,nachrangig" behandelt. Die Anleger wären im Falle einer Insolvenz erst dran, nachdem die Ansprüche aller anderen Gläubiger bedient sind.

Das ist bei vielen anderen Firmen auch und steht ebenfalls in den Unterlagen. anlage ohne Risiko gibts nicht, jeder kann sich vorher informieren, welches Risiko die Anlage beinhaltet.
Zitat
Rendite

Die auf dem Prospekt prangende 8-Prozent-Verzinsung bezieht sich auf die Vergangenheit. Die Grundverzinsung laut Zeichnungsschein beträgt nur 6 Prozent. Eine zusätzliche Überschussbeteiligung ist möglich.

Das steht explizit und gross gedruckt in deren Infoblättern.

ZitatFlexibilität

Prokon betont die ,,maximale Flexibilität" der Genussrechte. Doch der Anleger muss sich für mindestens drei Jahre festlegen und kommt vorher nicht an sein Geld.

Das steht explizit und gross gedruckt in deren Infoblättern.
Zitat
Information

Anders als die Werbung listet der ausführliche Verkaufsprospekt eine Fülle von Risiken auf, die Anleger lesen sollten, ehe sie sich für ein Investment entscheiden. Entgegen Prokons Behauptung sind die Genussrechte auf keinen Fall eine Alternative zu sicheren Spareinlagen.

Werbung ist nie "Ehrlich". Der Prospekt listet detailiiert die Risiken auf. Eine sichere Sparanlage zu 6% fürsSparbuch gibt es bei keiner Bank.

Wo war nochmal der Skandal?
Zitat
Bitte weitersagen.

Nein danke. Ich hab da Geld und bin mit rendite sowie mit der persönlicher Betreuung durch die Prokonleute höchst zufrieden. Kein Vergleich mit "hotlines". Sofort einer zu sprechen und alles wird schnell und einfach geregelt.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Bobbele am 29. August 2011, 14:23:30
ZitatDer Prospekt listet detailiiert die Risiken auf.
Klar, wer`s kauft ist selbst schuld (kommt mir irgendwie bekannt vor...)

Hier ist nochwas:
http://www.boerse-online.de/gm/aktuell/diskussion/625220.html?
ZitatDas Thema New Energy gepaart mit hohen Zinsversprechen traf offenbar den Nerv der Anleger.

Die Aufsteiger des Jahres führte der Windkraftspezialist und Genussrechtsanbieter Prokon aus Itzehoe an. Sogar in der Rangfolge aller Emissionshäuser katapultierte er sich mit 194 Mio. Euro platziertem Kapital auf Platz drei und überflügelte damit große Initiatoren geschlossener Fonds.

Erstaunt verwies Feri darauf, dass die Aufsteiger-Angebote, ,,kaum dem klassischen, allseits vorgetragenen Sicherheitsstreben der Anleger entsprechen." Genussrechte unterscheiden sich stark von anderen Beteiligungsmodellen. Die Inhaber werden keine Mitgesellschafter, sie dürfen nicht abstimmen, haben wenig Informations- und Kontrollrechte und können an Verlusten beteiligt werden.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Aulak am 29. August 2011, 14:32:27
Das stört halt nicht alle. Gibts ja auch Menschen, die Poker spielen. Es gibt Sicherheitsstreber und riskikofreudige Anleger.

Ich sehe immer noch nicht dass die per se unlauter sind.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Aulak am 29. August 2011, 14:33:34
Zitat von: Bobbele am 29. August 2011, 14:23:30
ZitatDer Prospekt listet detailiiert die Risiken auf.
Klar, wer`s kauft ist selbst schuld (kommt mir irgendwie bekannt vor...)



Mein Gott, was willst du denn mehr als offen und ehrlich informiert und aufgeklärt werde über dein Anlagerisiko. Man muss sich immer die AGB durchlesen, egal, was man kauft, und dann entscheiden.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Bobbele am 29. August 2011, 14:43:29
Zitat von: Aulak am 29. August 2011, 14:32:27
Ich sehe immer noch nicht dass die per se unlauter sind.

Klar. Steht ja so nicht auf den Infoblättern.

Ich für meinen Teil gebe keiner Firma Geld die nicht einer gewissen staatlichen Kontrolle unterliegt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Grauer_Kapitalmarkt
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Bobbele am 29. August 2011, 14:54:04
Nachtrag:

es sollte bei der Prokon-TV-Werbung einen Disclaimer geben, etwa in der Art:

Dieses Produkt ist ein Produkt des grauen Kapitalmarktes und unterliegt nicht der üblichen staatlichen Finanzaufsicht. Für Risiken und Nebenwirkungen haften Sie ausschließlich selbst.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Aulak am 29. August 2011, 15:03:06
Stell dir vor, ich habe gar kein TV. Und trotzdem mein Geld bei Prokon. Und bring auch immer noch mehr Geld dahin.

Und ich kaufe sicher auch andere Produkte, für die im TV geworben wird, ohne die Werbung zu kennen.

Man kann sich nämlich informieren und dass sogar ganz ohne WErbung.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Bobbele am 29. August 2011, 15:06:41
Ist ja gut, Aulak. Die Kritik geht ja nicht gegen dich. Du kannst natürlich tun was du für richtig hältst, vielleicht gehts ja auch gut  ;)
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Bobbele am 29. August 2011, 15:16:44
Seriöse Geldanlage?

http://www.test.de/themen/geldanlage-banken/meldung/Prokon-Genussrechte-Gericht-untersagt-irrefuehrende-Werbung-4224053-4224014/

Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Belbo zwei am 29. August 2011, 17:38:12
...da bin ich zu alt und hab zu viele Renditeversprechen gehört.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/fonds/nachrichten/prokons-unsichere-geschaefte-mit-der-windkraft/4377900.html

und

http://www.taz.de/!48604/
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: PaulPanter am 29. August 2011, 18:19:57
Zitat von: Aulak am 29. August 2011, 14:32:27
Das stört halt nicht alle. Gibts ja auch Menschen, die Poker spielen. Es gibt Sicherheitsstreber und riskikofreudige Anleger.
Das mit dem Pokern ist aber ein blödes Beispiel. Pokern ist ein reines Strategiespiel und da gibt es halt 70% Loser, die einfach schlecht/nicht gut genug sind und deshalb ihr Geld verzocken.
Ich spiel Pokern jetzt seit 5 Jahren und mach damit im longrun mehr Geld, als diese blöden 6-8% Rendite.  ;D
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Bobbele am 29. August 2011, 19:35:29
Zitat von: PaulPanter am 29. August 2011, 18:19:57
Pokern ist ein reines Strategiespiel
Zum Pokern gehört aber auch sich möglichst nicht anmerken zu lassen was man auf der Hand hat. Ich verliere immer dabei, weil mir jeder sofort ansieht ob ich bluffe oder nicht. Ein Sch**s ist das...  :P
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Belbo zwei am 29. August 2011, 19:47:24
Zitat von: Bobbele am 29. August 2011, 19:35:29
Zitat von: PaulPanter am 29. August 2011, 18:19:57
Pokern ist ein reines Strategiespiel
Zum Pokern gehört aber auch sich möglichst nicht anmerken zu lassen was man auf der Hand hat. Ich verliere immer dabei, weil mir jeder sofort ansieht ob ich bluffe oder nicht. Ein Sch**s ist das...  :P

...wierum hältst Du denn die Karten?
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: PaulPanter am 29. August 2011, 20:10:39
Zitat von: Bobbele am 29. August 2011, 19:35:29
Zitat von: PaulPanter am 29. August 2011, 18:19:57
Pokern ist ein reines Strategiespiel
Zum Pokern gehört aber auch sich möglichst nicht anmerken zu lassen was man auf der Hand hat. Ich verliere immer dabei, weil mir jeder sofort ansieht ob ich bluffe oder nicht. Ein Sch**s ist das...  :P
Ich spiele eh nur Online und meist 4-6 Tische gleichzeitig.

Zitat...wierum hältst Du denn die Karten?
lols
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Ridcully am 29. August 2011, 22:13:04
Prokon ist halt so was wie ein geschlossener Fond, da investiert man in ein Unternehmen und das kann gut auch alles komplett den Bach runtergehen. Wenn jedoch die Hälfte der Gewinne aus der Projektentwicklung kommen und somit von den neuen Anlegern, ist das ganze zu eben dieser Hälfte ein Pyramidensystem.


Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Bobbele am 29. August 2011, 22:26:30
Zitat von: Belbo zwei am 29. August 2011, 19:47:24
Zitat von: Bobbele am 29. August 2011, 19:35:29
Zitat von: PaulPanter am 29. August 2011, 18:19:57
Pokern ist ein reines Strategiespiel
Zum Pokern gehört aber auch sich möglichst nicht anmerken zu lassen was man auf der Hand hat. Ich verliere immer dabei, weil mir jeder sofort ansieht ob ich bluffe oder nicht. Ein Sch**s ist das...  :P

...wierum hältst Du denn die Karten?

 :laugh:
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Bloedmann am 11. Januar 2014, 23:15:47
Uups... ::)

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Insolvenz-im-Verzug-Prokon-schreibt-Brandbrief-an-Anleger-article12061341.html (http://www.n-tv.de/wirtschaft/Insolvenz-im-Verzug-Prokon-schreibt-Brandbrief-an-Anleger-article12061341.html)

ZitatBrandbrief an die Sparer: Insolvenz in Verzug
Prokon erhöht Druck auf die Anteilseigner

Der umstrittenen Windkraftfirma Prokon laufen die Anleger davon. Die Folge: Das Geld droht auszugehen. In einem offenen Brief mahnt die Geschäftsführung jetzt die verbliebenen Sparer, bei der Stange zu bleiben. Die Pleite sei sonst nicht mehr zu verhindern.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: uran am 12. Januar 2014, 11:13:22
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/prokon100.html

ZitatFür Kritik sorgte vor allem die mangelnde Transparenz des Unternehmens, das sich unter anderem weigerte, eine sogenannte Kapitalflussrechnung offenzulegen. Daraus hätte man nämlich ablesen können, woher die Mittel für die hohen Ausschüttungen eigentlich stammen: Aus dem Profit, den die Windparks abwerfen, oder aus dem Geld immer neuer Kleinanleger? Letzteres wäre der typische Charakter eines Schneeballsystems, bei dem die Einzahlungen neuer Investoren die Zinsen und Tilgungen der Altanleger finanzieren.

So wie es die Tagesschau darlegt ging es auch schon Richtung Demenzmarketing.

ZitatTeilt man die laut Unternehmensangaben 1,4 Milliarden Euro, die Prokon durch die Genussrechte zuflossen, durch die rund 75.000 Genussrechtsinhaber, so ergibt sich, dass jeder einzelne im Schnitt fast 19.000 Euro investiert hatte. Gemessen an den ganz überwiegend älteren Besuchern bei den Verkaufsevents von Prokon dürften viele Rentner betroffen sein, für die die Genussrechte vermutlich einen Teil der Altersvorsorge darstellen sollte.

Kündigungen in Höhe von 150 mio€ sind bereits eingegangen, das wären bereits über 10% und mehr als das Doppelte als sich Prokon zutraut, sollte man meinen, dass die Sache damit erledigt wäre.
Aber die Landesregierung Schleswig Holstein will Prokon unterstützen um eine Planinsolvenz abzuwenden, es sind schließlich auch noch 1300 Arbeitsplätze in Gefahr.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Groucho am 12. Januar 2014, 12:30:31
Ganz ehrlich, wer sich vorher nicht erkundigt, wie riskant Genussscheine sind, hat es nicht besser verdient (solange er noch des Denkens fähig ist und es sich nicht um das berühmte "alte Mütterlein" handelt, welches über den Tisch gezogen wurde).

ZitatGenussscheine werden in der Regel nachrangig ausgestaltet, d.h. die Verbindlichkeiten werden im Falle einer Insolvenz erst nach den Forderungen der anderen Fremdkapitalgläubiger bedient. Wie eine Anleihe auch, gewähren die ,,Genüsse" in der Regel die Rückzahlung des Anlagebetrages zum Nennwert am Laufzeitende sowie einen jährlichen Zinsanspruch. Die Höhe dieser nicht garantierten Verzinsung hängt aber – wie die Dividende bei der Aktie – vom Jahresgewinn des emittierenden Unternehmens ab. Oftmals wird bei Genussscheinen eine Verlustbeteiligung bis zur Höhe des Kapitaleinsatzes vereinbart.

http://de.wikipedia.org/wiki/Genussschein (http://de.wikipedia.org/wiki/Genussschein)

Procon fordert ja gerade, dass sich 95% aller Geldgeber bis Ende Jan. melden und mit einer frühesten Auszahlung ab Okt einverstanden sein müssen. Wer sich nicht meldet, ist damit nicht einverstanden. Sowas ist illusorisch und der Laden so gut wie insolvent, so nicht anderweitige Rettung naht.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: gesine2 am 12. Januar 2014, 14:10:21
ZitatGanz ehrlich
Ganz ehrlich, Groucho (https://forum.psiram.com/index.php?topic=6952.msg157687#msg157687): Genußscheine heißen wohl deswegen so, weil man nur mit ihnen in den vollen Genuß des Dramas kommt.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Bloedmann am 12. Januar 2014, 23:59:20
Alles über 6-7% Rendite wird sehr schnell unseriös, habe ich mal von einer kompetent wirkenden Finanzberaterin gehört. Und je höher die versprochenen Erlöse, desto schneller setzt bei einigen der gesunde Menschenverstand aus.

Scheint mal wieder was dran zu sein.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Homeboy am 13. Januar 2014, 10:03:48
Zitat von: Bloedmann am 12. Januar 2014, 23:59:20
Alles über 6-7% Rendite wird sehr schnell unseriös, habe ich mal von einer kompetent wirkenden Finanzberaterin gehört. Und je höher die versprochenen Erlöse, desto schneller setzt bei einigen der gesunde Menschenverstand aus.

Scheint mal wieder was dran zu sein.

als ob sich jemand von dem wort "unseriös" abschrecken lassen würde. das ist doch nur die chiffre für: richtig fette kohle.
am ende heißt es noch steuerhinterziehung wäre ein betrugsdelikt und bestechung ig-metallern die aufwartung machen wäre verboten. :-X
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Omikronn am 13. Januar 2014, 11:35:04
ZitatUnd je höher die versprochenen Erlöse, desto schneller setzt bei einigen der gesunde Menschenverstand aus.
@Bloedmann: Ich denke du triffst damit des Pudels Kern. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte das ist vermutlich ein psychologischer Mechanismus den es schon lange gibt.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Harpo am 14. Januar 2014, 08:55:30
Keine Satireseite: http://www.freunde-von-prokon.de/ ;D


Hier noch ein informativer Kommentar zur Frage, ob die augenblickliche Berichterstattung zu Prokon "Hetze" ist:
http://www.freitag.de/autoren/scharfenorth/wenn-prokon-ehrlich-ist-muessen-wir-helfen#1389135941511500
(Kommentar steinhafer 08.01.2014 | 00:05, falls der Direktlink nicht geht).
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Typee am 14. Januar 2014, 09:20:03
Das Problem ist hier: es wird in ein in hohem Maße ideologisiertes Produkt investiert. Die Statements bei den Freunden von Prokon zeigen das überdeutlich. Ich denke, selbst wenn man den Anlegern klargemacht haben sollte, dass sie faktisch eine Unternehmensbeteiligung erwerben, und zwar mit voller Teilhabe am untenehmerischen Risiko bis zur Nachschusspflicht, dann hätten die das trotzdem gemacht. Soziale Sinnstiftung und ein Betriebskindergarten, das ist doch was!

In solchen Fällen versüßte  vermutlich nicht das Renditeversprechen das eingegangene Risiko, sondern die Sinnstiftung beruhigte das schlechte Gewissen an der persönlichen Gier.

Die Lektion, dass auch  Unternehmen mit Ökoanstrich im Trüben fischen könnten, muss bei  Anlegern wie den "Freunden von Prokon" erst noch gelernt werden.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Homeboy am 14. Januar 2014, 11:46:49
im wesentlichen trifft es also BUND-Mitglieder und Grüne Parteibuchinhaber  :-X
sozusagen FDP mit Dosenpfand. :kaffee
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Groucho am 14. Januar 2014, 12:03:25
@Harpo: Die Steinhafer-Kommentare sind wirklich sehr aufschlussreich. Im Übrigen bringt es ein Kommentar auf den Punkt, warum mich die Sache so ankotzt:

Zitat Ich wundere mich, dass man das Gefühl hat moralisch zu handeln, wenn man weit überdurchschnittliche Erträge durch die EEG-Umlage erhält. Das ist das Geld, dass sogar noch Hartz-IV-Empfängern mit der Stromrechnung aus der Tasche gezogen wird.  Nicht wenigen armen Menschen wird der Strom gesperrt, aber die Genussscheininhaber von Prokon träumen von 8% bei reinem Gewissen und ökologischer Anlage....
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Typee am 16. Januar 2014, 14:07:06
ZitatVerkaufsveranstaltungen, die fast wie Sektentreffen wirkten

http://www.zeit.de/2014/04/windkraftfirma-prokon-oekofalle/seite-1

Dazu passen die Statements der "Freunde", die wie die Irren jetzt noch - und jetzt erst recht -  neue Beteiligungen zeichnen.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: MrSpock am 16. Januar 2014, 16:39:41
Leider lernen wir nichts daraus:

ZitatSchaut man, welche Finanzanlagen hierzulande in den vergangenen Jahren die dramatischsten Verluste verursacht haben, dann sind darunter auffällig oft sogenannte ökologische Investments. 2012 ging der Solarkraftwerkeplaner Solar Millennium unter, 30.000 Anleger verloren rund 200 Millionen Euro. Im vorigen August schlitterte der Solaranlagenbauer SolarWorld nur knapp an der Pleite vorbei; um SolarWorld zu retten, verzichteten Aktionäre auf 95 Prozent ihres Kapitals, Anleihegläubiger nahmen einen Schuldenschnitt in Kauf. Kurz darauf erwischte es den schwäbischen Ökopionier Windreich, der sich mit Windparkprojekten auf hoher See übernommen hatte. Auch hier steht ein dreistelliger Millionenbetrag auf dem Spiel.

Windreich hatte eine sogenannte Mittelstandsanleihe herausgegeben, die nun auszufallen droht. Unter Wasser sind auch die Anleihen des Biogasanlagenbetreibers BKN Biostrom, des Solarproduzenten Solarwatt oder des Windradzulieferers Siag Schaaf. Nach einer Analyse der Ratingagentur Scope platzten seit 2010 die Anleihen von insgesamt 14 mittelständischen deutschen Emittenten. Drei Viertel davon kamen aus dem Bereich erneuerbare Energien.

Denn was machen unsere Regionalpolitiker:

ZitatNach diversen Informationsveranstaltungen und Publikationen rund um das Projekt Windpark Wollenberg, das die beiden Kommunen Lahntal und Wetter auf Flächen von Hessenforst im Wollenberg zusammen mit den Stadtwerken Marburg realisieren wollen, gibt es jetzt einige entschiedene Bürger, die es sich zum Ziel gesetzt haben ,,diesem Wahnsinn" entgegenzutreten....Ihre ablehnende Haltung, und das betonen sie immer wieder, resultiert nicht daraus, dass sie vor ihrer Haustür keine Windräder haben wollen. ,,Aber bisher sind uns keine verlässlichen Zahlen vorgelegt worden, die eine Investition im Wollenberg rechtfertigen", sagt Dr. Peter Fuhge...Darüber hinaus gibt Fuhge zu Bedenken, dass im Namen der Energiewende zahlreiche Projekte nur über Subvention künstlich wirtschaftlich gemacht würden, die aber zum Gesamtertrag nichts oder nur unzureichende Mengen beisteuern könnten.

http://www.op-marburg.de/Lokales/Nordkreis/Gegenwind-fuer-Wollenberg-Windpark

Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Typee am 19. Januar 2014, 10:58:22
Ein preiswürdiger Leser-Kommentar in der "Zeit"

ZitatDie Energie-Riesen sind schuld am Desaster von Proton. E.On, RWE und Konsorten haben es mit ihrer Lobbymacht geschafft, den Wind so zu manipulieren, dass er sich nicht in in Windmühlen in reines Gold verwandelt. Der Staat muss unbedingt einschreiten und Subventionen verteilen um diese himmelschreiende Ungerechtigkeit zu beenden!
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Robert am 23. Januar 2014, 15:42:21
Nun hat prokon doch insolvenz angemeldet.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/prokon136.html
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Hildegard am 23. Januar 2014, 15:55:31
Das Handelsblatt hat einen hübschen, ausführlichen Artikel online, über den barfuß laufenden Gründer von Prokon, das Geschäftsmodell, die blauäugigen Kunden und das unprofessionelle Finanzgebaren.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/recht-steuern/anleger-und-verbraucherrecht/prokon-gruender-das-ende-eines-gurus/9372514.html
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Wolleren am 23. Januar 2014, 20:25:27
Gerade hat der Justizminister via Tagesschau verkündet, die Verbraucher durch mehr Transparenz besser schützen zu wollen.

Wenn die Politik Verbraucherschutz ernst nähme, würde sie etwas für die Opfer tun, die sich nicht wehren können. Etwas mehr für die, die sich in psychischen und physischen Notlagen befinden.

Stattdessen wird einfach gelogen, dass Transparenz geholfen hätte. Hätte sie nicht: jeder, der nicht völlig verblendet ist, weiß, dass 8% Renditeversprechen riskant und wahrscheinlich nicht seriös sind. Aber immer schön auf die Banken einprügeln, jaja. Jeder der viel Geld anlegt, informiert sich - und hätte ohne weiteres erfahren können, dass die Stiftung Warentest vor der Anlage warnt. Gegen Risikobereitschaft beim Investieren (aus welchen Gründen auch immer, Renditeverlangen, Dummheit, Überlegenheitsgefühl, Fun) hilft keine Transparenz.

Bestimmt aber waren die Prokon-Investoren keine Opfer, deren Notlage erzeugt und ausgenutzt
wurde, wie das bei der Zielgruppe von psiram der Fall ist.

Aber solche Leute wie Klehr und Rath dürfen weiter ihrer mörderischen Profession nachgehen. Jetzt fehlt nur noch der Anspruch, Prokon zu retten. Dann dürfte binnen kurzem auch das naturheilzentrum bottrop finanziell schutzwürdig sein.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Hildegard am 23. Januar 2014, 20:40:43
Zitat von: Wolleren am 23. Januar 2014, 20:25:27
jeder, der nicht völlig verblendet ist, weiß, dass 8% Renditeversprechen riskant und wahrscheinlich nicht seriös sind. Aber immer schön auf die Banken einprügeln, jaja.
Mit Banken hat das aber hier gar nichts zu tun. Die Prokon-Genusscheine wurden ja direkt verkauft und nicht durch den hinterhältigen Kundenberater der Hausbank.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Wolleren am 23. Januar 2014, 20:56:47
Zitat von: Hildegard am 23. Januar 2014, 20:40:43
Zitat von: Wolleren am 23. Januar 2014, 20:25:27
jeder, der nicht völlig verblendet ist, weiß, dass 8% Renditeversprechen riskant und wahrscheinlich nicht seriös sind. Aber immer schön auf die Banken einprügeln, jaja.
Mit Banken hat das aber hier gar nichts zu tun. Die Prokon-Genusscheine wurden ja direkt verkauft und nicht durch den hinterhältigen Kundenberater der Hausbank.
Richtig. Die vermeintlichen Opfer wollten ja gerade die Bank umgehen. Weil das ja alles Verbrecher sind. Auf dem grauen Kapitalmarkt mal richtig absahnen und derweil die Hausbank mies machen, ist das kein Wohlfühlrezept?

Nochmal: Verbraucherschutz ist hier völlig verfehlt. Die Opfer, um die es bei psiram geht, hätten vielleicht auch mal gerne eine Lobby.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Habra am 23. Januar 2014, 21:25:22
Zitat von: Wolleren am 23. Januar 2014, 20:25:27
Bestimmt aber waren die Prokon-Investoren keine Opfer, deren Notlage erzeugt und ausgenutzt
wurde, wie das bei der Zielgruppe von psiram der Fall ist.

Aber solche Leute wie Klehr und Rath dürfen weiter ihrer mörderischen Profession nachgehen. Jetzt fehlt nur noch der Anspruch, Prokon zu retten. Dann dürfte binnen kurzem auch das naturheilzentrum bottrop finanziell schutzwürdig sein.

Interessant ist, dass bereits im Sommer 2011 Prokon bei PSIRAM ein Thema war.
Sicherlich waren die Investoren von Prokon nicht in einer Notlage, auch muss man noch annehmen, dass Prokron lediglich durch miserables Management (so wie in den meisten großen Firmen vorkommt, aber durch kompetente Mitarbeiter in Grenzen gehalten wird) und weniger durch anrüchige Machenschaften (es gilt die Unschuldsvermutung) an die Wand gefahren wurde.  Ich gehe davon aus, dass die Investoren deshalb nicht auch (Verbraucher)Insolvenz anmelden müssen.
(Übrigens: ein Arbeitskollege, der früher für eine Versicherung im Außendienst war, erzählte mir von erheblichen Provisionen bei Prokon. Er hat allerdings da nicht mitgemischt.)

Leider ist die Politik aber nicht in der Lage den Verbraucherschutz gerade im Gesundheitswesen auszuweiten. Die Lobby der (abzockenden) Pseudomediziner ist eben zu lautstark. Und bei bestimmten Ärzten, die unwirksame Behandlungen anbieten, sollte der Staatsanwalt viel schneller auf Betrug ermitteln. Was befähigt einen Arzt eine neue Behandlungsmethode anzuwenden? Falls diese wirksam sein sollte, wäre es in aller Interesse, das Ganze zusammen mit einer Uniklinik zu überprüfen.
Und so wie PSIRAM zur Zeit mit einigen Heilpraktikern (nicht womöglich "minimal qualifiziert", sondern auf allen Kontinenten unterrichtet) in NRW umgeht und wenn irgendwann genug Hirn vom Himmel fällt, könnte es vielleicht sein, dass deren Praxis irgendwann finanziell schutzwürdig wird. Immerhin muss die Gesundheitsministerin in NRW ja auch dafür sorgen, dass es Alternativen zu den einfältigen Schulmedizinern gibt. (PS: das ist der blanke  Zynismus und doch etwas OT.)
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Hildegard am 23. Januar 2014, 22:36:59
Zitat von: Habra am 23. Januar 2014, 21:25:22
, auch muss man noch annehmen, dass Prokron lediglich durch miserables Management (so wie in den meisten großen Firmen vorkommt, aber durch kompetente Mitarbeiter in Grenzen gehalten wird) und weniger durch anrüchige Machenschaften (es gilt die Unschuldsvermutung) an die Wand gefahren wurde. 

Nunja, zumindest gibt es seit Jahren Vorwürfe, es würde sich um ein Schneeballsystem handeln.
Dazu das Handelsblatt heute in dem schon vorhin von mir verlinkten Artikel:
Zitat
Oder die Tatsache, dass Prokon aus zahllosen Gesellschaften und Beteiligungen besteht – zwischenzeitlich waren es mindestens 27 – die auch untereinander handelten und so für ein unübersichtliches Wirrwarr sorgten. Und dass es trotz früherer Versprechungen keinen Geschäftsbericht aller Gesellschaften gibt – bis heute nicht.
Auch deshalb gab es Vorwürfe, Prokon würde ein Schneeballsystem betreiben.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Homeboy am 23. Januar 2014, 22:56:57
Zitat von: Hildegard am 23. Januar 2014, 22:36:59
Zitat von: Habra am 23. Januar 2014, 21:25:22
, auch muss man noch annehmen, dass Prokron lediglich durch miserables Management (so wie in den meisten großen Firmen vorkommt, aber durch kompetente Mitarbeiter in Grenzen gehalten wird) und weniger durch anrüchige Machenschaften (es gilt die Unschuldsvermutung) an die Wand gefahren wurde. 

Nunja, zumindest gibt es seit Jahren Vorwürfe, es würde sich um ein Schneeballsystem handeln.
Dazu das Handelsblatt heute in dem schon vorhin von mir verlinkten Artikel:
Zitat
Oder die Tatsache, dass Prokon aus zahllosen Gesellschaften und Beteiligungen besteht – zwischenzeitlich waren es mindestens 27 – die auch untereinander handelten und so für ein unübersichtliches Wirrwarr sorgten. Und dass es trotz früherer Versprechungen keinen Geschäftsbericht aller Gesellschaften gibt – bis heute nicht.
Auch deshalb gab es Vorwürfe, Prokon würde ein Schneeballsystem betreiben.

bei soetwas verstehe ich dann nicht, warum leute, in der regel sogar akademisch gebildete bürgerinnen und bürger, die politisch aktiv sind und sich gemäß ihrer eigenwahrnehmung (und der ihres vergleichbaren umfeldes) als "denkend" bezeichnend, auf derlei hereinfallen.

ich möchte meine verwunderung etwas erläutern:
ein puff oder andere halb- bis illegale unternehmungen in den vermeintlich dubiosen teilen unserer ökonomie sind regelmäßig extrem simpel, transparent, effizient und funktional organisiert. kompliziert wird es in solchen milieus nur, wenn man andere abzocken will, sprich (trick)betrug und anderes hinlegt. die eigenen geschäfte betreibt man in der regel trotzdem extrem simpel.
diese beobachtung deckt sich mit "kinder spielen kaufladen"-beobachtungen bis zu, "wie organisiere ich mein leben im alltag".
leute mit einem ausgeprägten sinn fürs irrationale und/oder mit glaubens-/sinnbedürfnissen verpassen dem ganzen dann noch einen solchen, dennoch läuft es auch dann noch recht übersichtlich, wenn man die wust-erkärung mal weglässt.

und dann kommen schlaubis zu leuten, denen man nichts vormachen kann, weil ja auch so clever, schon immer clever gewesen, aus tradition... wedeln mit geld. fragen, ob man sich schnell mal in mailand oder für die fahrt nach paris verabreden kann, um das vertragliche durchzugehen, weil, es ist ja normal auch mal dort geschäfte zu machen.... erzählen anschließend etwas von "vertrau misch, da kann nix schiefgeht, isch hab trick entdeckt, super geheim, bin genius-professor escht ey", nur etwas höflicher, und verweisen auf die nachbarn, die haben ja auch schon unterschrieben.
sozusagen trottel-parade auf der gemarkung oder wie soll ich mir das vorstellen.  :facepalm
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: celsus am 23. Januar 2014, 23:33:48
Möglicherweise läuft es anders ab als du schilderst, zumindest was die Masse der Investments betrifft.
Wenn ich mir Steorn oder Rossi anschaue, offensichtlicher und leicht nachprüfbarer Unfug - trotzdem scheffeln die Millionen. Aber selten direkt von Investoren, sondern eher über Makler/Broker, die das Vermögen ihrer Klienten breit streuen und auf alles setzen, was nach Hoffnung auf Gewinn aussieht. Lass davon 10-20% Ausfall sein, dann bleibt immer noch genug übrig.
Technologie-Firmen und -Fonds sind vermutlich in den meisten Portfolios vorhanden.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Homeboy am 24. Januar 2014, 07:57:55
@celsus

vor meinem geistigen auge war ich beim modell aus hannover. an fonds habe ich tatsächlich nicht gedacht.

andererseits sollte man meinen, dass ein fondsmanager nicht deshalb einkauft, weil er ein gutes gefühl dabei hat, sondern weil er den geschäftsbericht gelesen hat, bzw. die geschäftsberichte. einfach nur breit streuen und alles kaufen ist bisschen wenig oder?

die deutsche bank ist auch nicht gerade simple organisiert und zumindest moralisch ist das, was die da machen gelegentlich problematisch, andere würden vielleicht noch weitergehen und auch von juristischen verwicklungen anfangen, egal. jedenfalls die haben geschäftsberichte und werben nicht damit, dass ihr chef bafuss rumrennt oder von mir aus auf blondinen steht, ungefähr beides gleich sinnige und aussagekräftige details.

da prokon durchaus weltanschauung verkauft würde ich diese irrationalismen da nochmal betonen wollen.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: MrSpock am 02. Mai 2014, 07:29:54
Nun ist es amtlich:

ZitatInsolvenzverfahren gegen Prokon eröffnet: Böses Ende eines grünen Märchens

ZitatDamit vollzieht sich auf dem grauen Kapitalmarkt in Deutschland eine der größten Pleiten seit Jahren. Betroffen sind 75 000 Anleger, die zusammen 1,4 Milliarden Euro in Form von Genussrechten in die Firma gesteckt haben. Seit Monaten bangen sie nun schon um ihr Kapital. Mit dem Insolvenzantrag dürfte es nun bald Gewissheit darüber geben, wie viel den Investoren von ihrem Vermögen noch übrig bleibt.

Zitat"Es besteht eine Liquiditätsunterdeckung von rund 95 Prozent", heißt es im Eröffnungsbeschluss schnörkellos.

ZitatAuch das Vermögen deckt die Verbindlichkeiten bei Weitem nicht. Dem Prokon-Vermögen - etwa durch Windparks oder Projektpläne - von gut einer Milliarde stünden Verbindlichkeiten von 1,5 Milliarden Euro entgegen. Prokon sei überschuldet, heißt es in dem Beschluss weiter. Eine Fortführung des Unternehmens sei unter diesen Umständen "nicht überwiegend wahrscheinlich".

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/insolvenzverfahren-gegen-prokon-eroeffnet-boeses-ende-eines-gruenen-maerchens-1.1948029

Gier gepaart mit grünem Gewissen funktioniert nicht.

Titel: Re: Prokon
Beitrag von: gesine2 am 02. Mai 2014, 08:03:14
Das alles geschieht doch nur, weil ihr Simpel den Aulak (https://forum.psiram.com/index.php?topic=6952.msg76374#msg76374) derart rundgelabert habt, daß er nach den irgendwo erwähnten 3y Sperrfrist seine gesammelten Einlagen abgezogen hat ;-) *bämm* wars vorbei mit Prokon...
ZitatGier gepaart mit
Gier funktioniert nie, zumindest nicht zur Zufriedenheit aller Betroffenen, egal was Du zur Abmilderung des dem Wort innewohnenden schlechten Rufs dazupackst, MrSpock (https://forum.psiram.com/index.php?topic=6952.msg163552#msg163552).
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: MrSpock am 02. Mai 2014, 08:13:22
Zitat von: gesine2 am 02. Mai 2014, 08:03:14
Gier funktioniert nie, zumindest nicht zur Zufriedenheit aller Betroffenen, egal was Du zur Abmilderung des dem Wort innewohnenden schlechten Rufs dazupackst, MrSpock (https://forum.psiram.com/index.php?topic=6952.msg163552#msg163552).

Doch, Gier gepaart mit Gewissenlosigkeit funktioniert! Zumindest für eine Seite.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: gesine2 am 02. Mai 2014, 10:11:05
Zitatfunktioniert nie, zumindest nicht zur Zufriedenheit aller
...
Doch, .. Zumindest für eine Seite
Ist das vulkanische Logik, MrSpock (https://forum.psiram.com/index.php?topic=6952.msg163557#msg163557)? In etwa so wie
ZitatAlle grünen Äpfel sind grün.
...
Nein, die roten nicht.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: forenschlaefer am 02. Mai 2014, 10:41:24
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nach-prokon-insolvenz-gegen-wind-1.1948031
ZitatProkon ist insolvent. Aber auch andere Windkraft-Firmen können ihre Versprechen nicht halten und geben zum Teil der Natur die Schuld. Betroffen sind Hunderttausende Anleger, es geht um viele Milliarden Euro.

[...]

In der Windbranche herrscht derzeit Alarmstimmung. Die Pleite von Prokon und die Insolvenz des Windparkplaners Windreich haben die Branche in Verruf gebracht. Doch diese spektakulären Fälle sind wohl nur die Spitze des Eisbergs. Experten fürchten, dass noch deutlich mehr deutschen Windparkanlegern ein böses Erwachen droht.

In der Boomphase investierten 200 000 Anleger 8,5 Milliarden Euro
Schuld an der Schieflage vieler Projekte ist, dass die Anbieter den Investoren zu viel versprochen haben. "Bei den großen Massenpublikumsgesellschaften, die in der Boomphase 1997 bis 2005 eröffnet wurden, erfüllen über die Hälfte die Prognosen nicht", klagt Christian Herz, Vizechef des Anlegerbeirats des Bundesverbandes Windenergie (BWE). Allein in dieser Boomphase hätten insgesamt 200 000 Anleger rund 8,5 Milliarden Euro in Windprojekte gesteckt, hat Herz berechnet.

laut sz wäre Prokon nur die Spitze des Eisbergs,
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: MrSpock am 02. Mai 2014, 10:56:25
Zitat von: gesine2 am 02. Mai 2014, 10:11:05
Zitatfunktioniert nie, zumindest nicht zur Zufriedenheit aller
...
Doch, .. Zumindest für eine Seite
Ist das vulkanische Logik, MrSpock (https://forum.psiram.com/index.php?topic=6952.msg163557#msg163557)? In etwa so wie
ZitatAlle grünen Äpfel sind grün.
...
Nein, die roten nicht.

Nö, das ist subjektive Wahrnehmung.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: MrSpock am 02. Mai 2014, 11:00:00
Zitat von: forenschlaefer am 02. Mai 2014, 10:41:24
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nach-prokon-insolvenz-gegen-wind-1.1948031
ZitatProkon ist insolvent. Aber auch andere Windkraft-Firmen können ihre Versprechen nicht halten und geben zum Teil der Natur die Schuld. Betroffen sind Hunderttausende Anleger, es geht um viele Milliarden Euro.

[...]

In der Windbranche herrscht derzeit Alarmstimmung. Die Pleite von Prokon und die Insolvenz des Windparkplaners Windreich haben die Branche in Verruf gebracht. Doch diese spektakulären Fälle sind wohl nur die Spitze des Eisbergs. Experten fürchten, dass noch deutlich mehr deutschen Windparkanlegern ein böses Erwachen droht.

In der Boomphase investierten 200 000 Anleger 8,5 Milliarden Euro
Schuld an der Schieflage vieler Projekte ist, dass die Anbieter den Investoren zu viel versprochen haben. "Bei den großen Massenpublikumsgesellschaften, die in der Boomphase 1997 bis 2005 eröffnet wurden, erfüllen über die Hälfte die Prognosen nicht", klagt Christian Herz, Vizechef des Anlegerbeirats des Bundesverbandes Windenergie (BWE). Allein in dieser Boomphase hätten insgesamt 200 000 Anleger rund 8,5 Milliarden Euro in Windprojekte gesteckt, hat Herz berechnet.

laut sz wäre Prokon nur die Spitze des Eisbergs,

Da war doch mal was mit großen Versprechungen und noch größeren Enttäuschungen....moment Mal....gleich komme ich drauf...jetzt hab ich's:

Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Typee am 02. Mai 2014, 12:58:17
Zitat von: MrSpock am 02. Mai 2014, 11:00:00

Da war doch mal was mit großen Versprechungen und noch größeren Enttäuschungen....moment Mal....gleich komme ich drauf...jetzt hab ich's:

Telekom ging aber nicht pleite, sondern verdient gutes Geld. Und wer nicht so blöd war, Telekom AKTIEN zu kaufen, sondern Telekom ANLEIHEN zu zeichnen, konnte selbst in Sturzflug-Zeiten einen soliden Coupon dran verdienen - wenn er die Sache einfach aussaß.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: MrSpock am 05. Mai 2014, 10:25:05
Zitat von: Typee am 02. Mai 2014, 12:58:17
Zitat von: MrSpock am 02. Mai 2014, 11:00:00

Da war doch mal was mit großen Versprechungen und noch größeren Enttäuschungen....moment Mal....gleich komme ich drauf...jetzt hab ich's:

Telekom ging aber nicht pleite, sondern verdient gutes Geld. Und wer nicht so blöd war, Telekom AKTIEN zu kaufen, sondern Telekom ANLEIHEN zu zeichnen, konnte selbst in Sturzflug-Zeiten einen soliden Coupon dran verdienen - wenn er die Sache einfach aussaß.

Das ist wohl wahr. Schließlich ist die Telekommunikationsbranche nicht dem Untergang geweiht. Bei der Windkraft- und Solarbranche allerdings...
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Groucho am 05. Mai 2014, 10:53:38
Zitat von: MrSpock am 05. Mai 2014, 10:25:05
Das ist wohl wahr. Schließlich ist die Telekommunikationsbranche nicht dem Untergang geweiht. Bei der Windkraft- und Solarbranche allerdings...

Ich langweile mal wieder mit nukeklaus:

ZitatDer klassische Verlauf

Es ist immer der gleiche Ablauf, wenn sich Politiker anmaßen, die Gesellschaft zu verändern. Egal, ob über "Bauherrenmodelle", "Filmfonds", "Abschreibungsmodelle für Containerschiffe" oder eben das "EEG". Am Anfang steht eine Vision von einem angeblichen Mangel. Flugs nimmt die Politik einen Haufen fremdes Geld -- besser gesagt unser aller Geld -- in die Hand und verteilt dieses um. Am unbeliebtesten ist dabei der Einsatz von Haushaltsmitteln -- schließlich hat man ja noch eine Menge anderer toller Ideen. Früher waren sog. "Sonderabschreibungen" ein probates Mittel, die Gier zu befriedigen. Leider wurde von den Investoren meist übersehen, daß der Staat nur Steuern stundet, nicht aber verschenkt. Das ökosozialistische Ei des Kolumbus, war die Schaffung eines Schattenhaushaltes in der Form des "EEG", durch "Rot/Grün". Allen Modellen gemeinsam, ist die Gier und Unwissenheit potentieller Investoren.

Aus letzterem Grund ist der zeitliche Ablauf immer gleich: Sobald das Gesetz verabschiedet ist, schlagen die Profis aus den Banken etc. zu. Sie machen tatsächlich Gewinne. Nach einer gewissen Zeit jedoch, sind die besten Grundstücke usw. vergeben. Gleichzeitig steigen durch die erhöhte Nachfrage die Preise der Hersteller. Jetzt schlägt die Stunde des (halbseidenen) Vertriebs. Profis, wie Banken, steigen  aus und verscherbeln ihre Investitionen mit Gewinn an die Kleinanleger. Jetzt werden die Laien skalpiert. Selbst diese Phase geht bei Wind, Sonne und Bioenergie langsam zu Ende. Der letzte Akt beginnt.

http://www.nukeklaus.de/home/wende-der-energiewende/ (http://www.nukeklaus.de/home/wende-der-energiewende/)
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Belbo am 05. Mai 2014, 11:31:44
Doofheit sind wohl eher unabhängig davon ob die Produkte nun "grün" oder nicht sind, man erinnere sich an Flowtex, S&K diverse Schenkkreise etc., was bleibt ist die Gier.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Groucho am 05. Mai 2014, 11:41:02
Zitat von: Belbo am 05. Mai 2014, 11:31:44
Doofheit sind wohl eher unabhängig davon ob die Produkte nun "grün" oder nicht sind, man erinnere sich an Flowtex, S&K diverse Schenkkreise etc., was bleibt ist die Gier.

Klar. War jetzt auch nicht als explizites Grünenbashing gedacht. Die Besonderheit hier ist allerdings, dass der Staat seine Finger drin hat.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: MrSpock am 06. Mai 2014, 08:37:06
Jetzt kommt auch Anlagebetrug hinzu.

http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article127658199/Wohin-ist-das-Holz-von-Prokon-verschwunden.html

ZitatDie Geschichte dreht sich um den Verkauf von rumänischem Holz nach China, der über eine deutsche Zwischenfirma ablief. Im Zentrum dieser Geschichte steht ein Mann, der für Rodbertus eine Art Statthalter in Rumänien gegeben hat. Dieser Mann ist rumänischen Ermittlern zufolge in Geschäfte mit der chinesischen Mafia verstrickt. Er soll dabei Dokumente gefälscht haben.

ZitatDas von Rodbertus gelobte nachhaltige Investment war der Waldkauf in Rumänien schon mal nicht. Das sollte auch der Insolvenzverwalter inzwischen wissen. Wenn Prokons Holz tatsächlich in China gelandet wäre, wäre alleine das schon merkwürdig. Aber das ist noch nicht alles. Prokon hat den Partnerfirmen Hit Holzindustrie und Prokon Hit Timber insgesamt fast 300 Millionen Euro der Anleger gegeben, als Darlehen. Auf den Web-Seiten bilanzierte Prokon aber stets so, als gehörten die Firmen zur Prokon-Gruppe. Ein Etikettenschwindel. Anwälte sagen, das allein sei schon Anlagebetrug.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Wolleren am 22. Juni 2014, 12:15:07
http://www.handelsblatt.com/finanzen/recht-steuern/anleger-und-verbraucherrecht/prokon-insolvenz-rodbertus-will-genussscheininhaber-vertreten/10076964.html

ZitatRodbertus will Genussscheininhaber vertreten
Der ehemalige Chef des insolventen Windparkunternehmens Prokon, Carsten Rodbertus, will sich Anlegerschützern zufolge auf der Gläubigerversammlung zum Interessenvertreter der Genussschein-Inhaber wählen lassen. Rodbertus lasse derzeit eine ,,ganze Armada von Helfern" die Prokon-Anleger abtelefonieren, teilte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in Düsseldorf mit. Sie sollen den Ex-Chef bei der Gläubigerversammlung am 22. Juli demnach als ihren Vertreter bevollmächtigen. ,,Auf diese Art will der Bock sich selbst zum Gärtner machen", warnte DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler.

ZitatDer Fall hatte eine Debatte um den grauen Kapitalmarkt angestoßen und Rufe nach einer strengeren Regulierung laut werden lassen.
Dem Schwarzmarkt soll ja ebenfalls Einhalt geboten werden, indem einfach die Steuern auf Schwarzmarktgeschäfte erhöht werden. :crazy
Titel: The show must go on...
Beitrag von: Sir David Attenborough am 03. Juli 2014, 17:30:40
Prokon wird nicht zerschlagen, sondern wiederbelebt:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/windenergie-prokon-wird-saniert-1.2030404


Ein paar Zitate, die mir besonders gut gefallen:

"Dem Sanierungskonzept zufolge haben die 75 000 Genussrechtsinhaber (jene, die am Vermögen des Unternehmens beteiligt sind) die Wahl: Sie können ihre Papiere in Eigenkapital umwandeln, also echte Gesellschafter von Prokon werden. Ein weiterer Teil der Genussrechte soll in eine handelbare Anleihe umgewandelt werden, über die windkraft-müde Anleger aussteigen können.[...]"

"Die Anleger, die Prokon [...] 1,4 Milliarden Euro an Genussrechtskapital zur Verfügung gestellt hatten, bangen um ihr Geld. Sie werden nach Schätzungen des Insolvenzverwalters mindestens 40 Prozent ihrer Einlagen verlieren."


Kann mir mal einer ernsthaft verraten, wieso man noch in einem Unternehmen festhalten sollte, dass a) pleite ist, b) die Frechheit besaß, Bettelbriefe und Erpressung zu betreiben und bei dem c) ohnehin klar ist, dass ich, wenns gut kommt, annähernd die Hälfte  meines Geldes ohnehin verlieren werde.


Schönen Gruß

Sir David Attenborough
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Typee am 03. Juli 2014, 17:49:26
Nö, kann ich nicht.

Aber ich weiß was anderes: anstatt den restlichen Zaster mit den Genusscheinen zu verlieren, verlieren die ihn eben als Anteilseigner. Wird nicht lange dauern.
Titel: Das Imperium tritt zurück...
Beitrag von: Sir David Attenborough am 13. Juli 2014, 15:45:31
Es gibt was neues von Prokon.

Über die Sanierungspläne hatte ja schon die SZ berichtet (Siehe Link zwei Beiträge weiter oben). In wie weit man dem jetzt vertrauen kann/soll sei mal dahingestellt.

Jetzt hat sich der gefeuerte Chef zu Wort gemeldet und seinen ganz eigenen "Sanierungsplan" eingebracht. Er versucht wohl zur Zeit, mit Hilfe einiger ebenfalls gefeuerter Mitarbeiter (ehemalige Verkäufer der Genussrechte) mittels Telephonterror die Genussrechtsinhaber davon zu überzeugen, dass sie dem Sanierungsplan nicht zustimmen. Sollte das klappen, kann er wieder tun und lassen was er will (Und die armen Teufel verlieren endgültig ihr gesamtes Geld).

Ich zitiere mal:

1. "[...] Er trommelt für seine Idee, das Unternehmen ohne Verkäufe von Betriebsteilen in Gänze fortzuführen und zu sanieren. Er rechnet vor, dass Prokon angeblich schon im kommenden Jahr einen Mittelzufluss (Cash-flow) von gut 158 Millionen Euro erzielen könnte. Penzlin widerspricht vehement: ,,Das ist eine Täuschung." Realistisch seien nur etwa 67 Millionen Euro.[...] Er erinnerte daran, dass Prokon das Jahr 2013 unter dem Strich mit einem Verlust von 478 Millionen Euro abgeschlossen hat."

2. "Ein weiteres Versprechen [...] betrifft das Genussrechtskapital der Anleger. Sollten sie Penzlins Insolvenzplan zustimmen, [...] verlören sie einen großen Teil ihres Kapitals. Er jedoch verspricht den Anlegern, dass Prokon innerhalb der nächsten 3 bis 5 Jahre 90 bis 100 Prozent der Verbindlichkeiten zurückzahlen und überdies noch 2 bis 3 Prozent Zinsen zahlen könne." (Fettung von mir)

3. "dass Rodbertus in der Gläubigerversammlung genügend Stimmen auf sich vereinen könnte, um Penzlins Restrukturierungsplan zu vereiteln und die Wahl eines anderen Insolvenzverwalters durchzusetzen. Angeblich hat der gefallene Unternehmer schon eine Fülle von Vollmachten in der Tasche. [...] Der Berliner Rechtsanwalt Christoph Kaltmeyer, der nach eigener Aussage 400 Prokon-Anleger vertritt, hegt den Verdacht, dass Rodbertus während seiner Zeit als Geschäftsführer Vermögen beiseite geschafft haben könnte."


Link zur FAZ (http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/carsten-rodbertus-im-visier-der-staatsanwaelte-13040569.html)


Ich erspare mir jetzt mal einen Kommentar dazu, jeder mag sich seine Meinung zu dem sauberen Herrn Rodbertus selbst bilden.


Schönen Gruß

Sir David Attenborough
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: Groucho am 23. Juli 2014, 13:47:55
Es wird immer besser:

ZitatDennoch wird schnell klar: Es müssen hanebüchene Zustände geherrscht haben bei dem Milliardenkonzern. So hatte Prokon nur ein Bankkonto, auf das alle Zahlungen einliefen - ob von Anlegern, Stromkunden oder aus Einspeisevergütungen. Definierte Prozesse für die grundlegendsten Aufgaben der Buchhaltung - Fehlanzeige. Weil keine Updates für die Software gekauft wurden, seien wichtige Funktionen nicht nutzbar gewesen. Eine zentrale Unternehmenssteuerung - Fehlanzeige. Controlling - von Rodbertus nicht erwünscht gewesen. Budgetplanung - Fehlanzeige. In einigen Fällen sei der Firma allein deshalb Schaden entstanden, weil man Sachverhalte durch die chaotische Buchhaltung nicht steuerlich geltend machen konnte. Der Jahresabschluss 2012 - wohl nichtig. Der Jahresabschluss 2013 - nicht testierbar.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/prokon-glaeubigerversammlung-insolvenzverwalter-siegt-gegen-robertus-a-982333.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/prokon-glaeubigerversammlung-insolvenzverwalter-siegt-gegen-robertus-a-982333.html)
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: ErpelderNacht am 21. Oktober 2014, 19:05:52
Die Prokon-Pleite löst einen Skandal in der rumänischen Politik aus...

http://investigativ.welt.de/2014/10/21/prokon-loest-skandal-rumaenischer-politik-aus/ (http://investigativ.welt.de/2014/10/21/prokon-loest-skandal-rumaenischer-politik-aus/)

ZitatAnfang des Jahres haben wir über die Insolvenz des Itzehoer Windkraftkonzerns Prokon berichtet. Im Fokus stand dabei der umtriebige Firmengründer und selbsternannte Ökovisionär Carsten Rodbertus. Im Januar enthüllten wir in einer Geschichte seine dubiosen Geschäfte mit rumänischen Wäldern. Die gemeinsame Recherche mit Journalisten des Nonprofit-Projekts RISE hat vergangene Woche in Rumänien einen politischen Skandal ausgelöst, der bis in höchste Regierungsämter reicht.

Am Mittwoch durchsuchten Fahnder der nationalen rumänischen Anti-Korruptionsbehörde (DNA) mehr als 20 Büros und Gebäude in Brasov, Bacau, Covasna und Bukarest. Sie ermitteln gegen Adam Craciunescu, den Chef der staatlichen Forstaufsicht Romsilva, sowie zwei prominente Mitglieder des rumänischen Parlaments. Darunter ist auch der Schwiegervater des aktuellen Premierministers Victor-Viorel Ponta von den Sozialdemokraten. Die Vorwürfe der DNA: Korruption, Bestechung und dreckige Deals mit rumänischen Wäldern.
...
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: MrSpock am 22. Oktober 2014, 08:11:29
Zitat von: ErpelderNacht am 21. Oktober 2014, 19:05:52
Die Prokon-Pleite löst einen Skandal in der rumänischen Politik aus...

http://investigativ.welt.de/2014/10/21/prokon-loest-skandal-rumaenischer-politik-aus/ (http://investigativ.welt.de/2014/10/21/prokon-loest-skandal-rumaenischer-politik-aus/)

ZitatAnfang des Jahres haben wir über die Insolvenz des Itzehoer Windkraftkonzerns Prokon berichtet. Im Fokus stand dabei der umtriebige Firmengründer und selbsternannte Ökovisionär Carsten Rodbertus. Im Januar enthüllten wir in einer Geschichte seine dubiosen Geschäfte mit rumänischen Wäldern. Die gemeinsame Recherche mit Journalisten des Nonprofit-Projekts RISE hat vergangene Woche in Rumänien einen politischen Skandal ausgelöst, der bis in höchste Regierungsämter reicht.

Am Mittwoch durchsuchten Fahnder der nationalen rumänischen Anti-Korruptionsbehörde (DNA) mehr als 20 Büros und Gebäude in Brasov, Bacau, Covasna und Bukarest. Sie ermitteln gegen Adam Craciunescu, den Chef der staatlichen Forstaufsicht Romsilva, sowie zwei prominente Mitglieder des rumänischen Parlaments. Darunter ist auch der Schwiegervater des aktuellen Premierministers Victor-Viorel Ponta von den Sozialdemokraten. Die Vorwürfe der DNA: Korruption, Bestechung und dreckige Deals mit rumänischen Wäldern.
...

Mal wieder die Rumänen. Ich weiss schon, warum ich Peter Maffay nicht ausstehen kann.
Titel: Re: Prokon
Beitrag von: ajki am 23. Oktober 2014, 10:44:38
Für diesen Verweispost brauche ich mal ein schon eingebautes Smiley (etwas, was ich im Allgemeinen aus Faulheit nicht mache)

Der Blog Feuerwächter (http://www.feuerwaechter.org/2014/10/bauernfaengerei-vom-und-fuer-das-zentrum-fuer-traditionelle-chinesische-und-integrative-medizin/) hat eine Veranstaltung in der Berliner Urania :facepalm besucht zu TCM :facepalm und von einer Powerpoint-Folie ein tolles :facepalm Foto gemacht.

(http://www.feuerwaechter.org/wp-content/uploads/2014/10/K%C3%BCrten_Diagnostische_Zusammenh%C3%A4nge_TCM.jpg)

Qi :facepalm ... TCM :facepalm ... Urania :facepalm ... Charité :facepalm ... Berlin :facepalm ...


Titel: Re: Prokon
Beitrag von: pelacani am 23. Oktober 2014, 11:19:24
ZitatDas Gute wird nicht vom Schlechten getrennt deshalb wird Schleim angesammelt

Goldene Worte, signaturwürdig. Aber passt nicht so recht in diesen Faden. Wenn noch mehr Kommentare kommen, werden wir es auslagern.
8)

edit.
Zitat von: ajki am 23. Oktober 2014, 10:44:38Charité :facepalm
Aber ein ganz klein wenig (nur ein bisschen) können wir die Charite in Schutz nehmen:
ZitatSt. Hedwig-Krankenhaus in Berlin, immerhin ein akademisches Lehrkrankenhaus der Charité.
Akademisches Lehrkrankenhaus kann jeder.