Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Amanita-Therapie

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von marykaykay, 14. Februar 2011, 19:42:46

« vorheriges - nächstes »

marykaykay

hallo zusammen.

den artikel zu amanita-therapie finde ich allgemein zu negativ und nicht ausreichend wissenschaftlich belegt bzw recherchiert.

pseudomedizinisch würde ich diese therapie zum einen nicht nennen, da die physiologische wirkung von amanitin nachgewiesen ist (habe das biochemie-lehrbuch nochmal vorgekramt um das zu bestätigen: thieme-verlag, duale reihe biochemie, 2. auflage, s 449. dort ist eine tabelle die bestätigt, dass alpha-amanitin in einer konzentration von 10 hoch -9 schon die RNA-polymerase 2 nachweislich hemmt und damit die transkripte hnRNA, snRNA und snoRNA. was das heißt? wikipedia!). was die therapiewirkung betrifft, da fehlen wirklich noch die studien, aber pseudomedizinisch?

die nächste unstimmigkeit hierbei: "Zur Frage der Verdünnung und Dosierung sind unterschiedliche Angaben zu finden" stimmt nicht ganz. riede schreibt dazu in ihrem artikel, dass die dosierung je nach größe des tumors patientenabhängig gewählt werden muss. (genaues zitat kann ich nicht liefern, finde die stelle grade nicht)

was der abschnitt zur amanitin-vergiftung und der daraufhin nötigen lebertransplantation dort soll, erschließt sich mir nicht.

riede soll nicht nur in magdeburg tätig sein und in überlingen eine praxis haben, die praxis gibts, riede steht im örtlichen telefonbuch (google bestätigt das) und ist privatdozentin in magdeburg. tatsache. sollte man ändern, kommt so geschrieben sehr schlecht recherchiert rüber. zur person könnte man vielleicht auch noch mehr rausfinden und schreiben?

kann man den artikel vielleicht weniger propagistisch schreiben? ich finds schade dass der ansatz so verissen wird und das ganze nicht ausführlicher beschrieben ist.

mir liegt es am herzen dinge ins rechte, objektive licht zu rücken, vielleicht hat ja noch jemand diesen journalistischen anspruch an sich.
bitte um rückmeldung.

Wirsing

Zitat von: marykaykay am 14. Februar 2011, 19:42:46
hallo zusammen.

den artikel zu amanita-therapie finde ich allgemein zu negativ und nicht ausreichend wissenschaftlich belegt bzw recherchiert.

pseudomedizinisch würde ich diese therapie zum einen nicht nennen, da die physiologische wirkung von amanitin nachgewiesen ist (habe das biochemie-lehrbuch nochmal vorgekramt um das zu bestätigen: thieme-verlag, duale reihe biochemie, 2. auflage, s 449. dort ist eine tabelle die bestätigt, dass alpha-amanitin in einer konzentration von 10 hoch -9 schon die RNA-polymerase 2 nachweislich hemmt und damit die transkripte hnRNA, snRNA und snoRNA. was das heißt? wikipedia!). was die therapiewirkung betrifft, da fehlen wirklich noch die studien, aber pseudomedizinisch?



Den Artikel hast Du aber schon gelesen und verstanden? Denn die Kritikpunkte werden ziemlich differenziert dargestellt und auch warum man ein derartiges Verfahren als pseudomedizinisch einstufen muß.
Ich kann ja auch behaupten, das in Tumorzellen eine Hemmung der RNA 2´O-Methyltranferasen besser funktioniert und ich deswegen als Therapiekonzept vorschlage, einen 2´O Methyltransferasehemmer einzusetzen und dann den Patienten mit einem West Nil oder Denguevirus infiziere. Der Effekt wäre dann doch sicherlich, daß der Tumor durch das Virus ausgemerzt würde und die Körperzellen weniger stark betroffen wären und das Immunsystem auch noch genug Zeit hat, AK´s zu produzieren. Somit wäre ich den Tumor los, hätte eine Immunität gegen ein Virus generiert und alle wären glücklich. Naja, das es noch keine klinischen Studien dazu gibt, ist ja wohl nicht ganz so relevant.

Chili

Zitat von: marykaykay am 14. Februar 2011, 19:42:46
pseudomedizinisch würde ich diese therapie zum einen nicht nennen, da die physiologische wirkung von amanitin nachgewiesen ist (habe das biochemie-lehrbuch nochmal vorgekramt um das zu bestätigen: thieme-verlag, duale reihe biochemie, 2. auflage, s 449. dort ist eine tabelle die bestätigt, dass alpha-amanitin in einer konzentration von 10 hoch -9 schon die RNA-polymerase 2 nachweislich hemmt und damit die transkripte hnRNA, snRNA und snoRNA. was das heißt? wikipedia!).

Was hast Du,das steht doch drin?

Zitatdie nächste unstimmigkeit hierbei: "Zur Frage der Verdünnung und Dosierung sind unterschiedliche Angaben zu finden" stimmt nicht ganz. riede schreibt dazu in ihrem artikel, dass die dosierung je nach größe des tumors patientenabhängig gewählt werden muss. (genaues zitat kann ich nicht liefern, finde die stelle grade nicht)

Das ist keine genaue Angabe.Die Dosierung sollte deutlich unter der toxischen Wirkung bleiben.Da aber keine Wirksamkeitsnachweise existieren,wie kann man denn eine Dosis festlegen,die a) gegen Tumore wirkt und b) den Körper nocht nicht zu sehr schädigt?

Zitatwas der abschnitt zur amanitin-vergiftung und der daraufhin nötigen lebertransplantation dort soll, erschließt sich mir nicht.

Es stellt die gesundheitliche Risiken von Amanitin dar,welches ein starkes Lebergift ist.Zu jedem Medikament heißt es ja:"Über Risiken und Nebenwirkungen....." Und wenn nicht einmal die Wirkungen genau untersucht sind,wie Du selber schriebst,wie ist es dann mit Nebenwirkungen,Risiken usw.?



marykaykay

ja, gelesen und verstanden habe ich den artikel  ;)

pseudomedizinisch deswegen nicht: "Die evidenzbasierte Medizin nutzt teilweise auch Verfahren, deren Wirksamkeit reproduzierbar belegt ist, von denen man aber noch nicht im Detail weiß, wie oder warum sie wirken. Solche Verfahren sind nicht der Pseudomedizin zuzurechnen."
ich persönlich kenne einen weiteren fall, bei dem die therapie wirksam war (nicht der in dem artikel von riede beschriebene), deswegen mein interesse an tumortherapien.

die klinischen studien fehlen. das heißt das paper, das in einem renomierten magazin publiziert wird. die wirkung dagegen, die amanitin laut dieser artikel haben soll, erschließt sich mir aus biochemischen aspekten völlig.


Chili

Zitatdie wirkung dagegen, die amanitin laut dieser artikel haben soll, erschließt sich mir aus biochemischen aspekten völlig.

Das ist aber reine Theorie.Auch die Gefahren erschließen sich mir aus biochemischer Sicht völlig.Krebs nicht mit Sicherheit weg,aber Leber kaputt?Und nun?Was ist nun der Vorteil gegenüber den bisherigen Therapien?Ich sehe derzeit nur Gefahren.

Wirsing

Zitat von: marykaykay am 14. Februar 2011, 20:41:44
"Die evidenzbasierte Medizin nutzt teilweise auch Verfahren, deren Wirksamkeit reproduzierbar belegt ist, "

Dem ist nur noch hinzuzufügen, daß auch die unerwünschten Wirkungen bei anerkannten medizinischen Verfahren recht gut untersucht sind.

marykaykay

mein letzter änderungsvorschlag zur person hier nochmal, habe gefunden wonach ich gesucht habe:

"Frau Dr Isolde Riede, geboren am 1.12.1956, studierte Biologie in Stuttgart und Tübingen. Sie promovierte und habilitierte in ihren Schwerpunktthemen Molekularbiologie und Genetik und lehrt als Privatdozentin an der Medizinischen Fakultät der Universität Magdeburg. Von 1979 bis 1986 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Biologie in Tübingen. Nach ihrer Mitarbeit als "Staff Scientist" am European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg war sie von 1987 bis 1993 im Produktmanagement bei Boehringer Mannheim beschäftigt. Seit 1993 arbeitet sie an unterschiedlichen Instituten an der Entwicklung einer neuen Tumortherapie. Seit 1997 ist sie als Unternhemensberaterin tätig und ist Gründerin verschiedener Technologie-Firmen, deren Aufbau sie teilweise betreut. Im Übrigen ist Frau Dr Riede Heilpraktikerin und verfügt über fundierte Kenntnisse in Medizin, Markt, Betriebswirtschaft und Projektmanagement."

gefunden in einem Heft, das ich noch hier rumliegen hatte. vielleicht könnt ihr das wenigstens einfügen?
ich lass mir ja erzählen dass es zweifel gibt, ich fände es einfach nur schön wenn der artikel nicht so ein verriss wäre und vielleicht ein ambitionierter autor andere quellen mit einbezieht um zweifel zu unterstreichen und biochemische aspekte weiter zu klären.

Truhe

Zitat von: marykaykay am 14. Februar 2011, 21:02:37
mein letzter änderungsvorschlag zur person hier nochmal, habe gefunden wonach ich gesucht habe:

"Frau Dr Isolde Riede, geboren am 1.12.1956, studierte Biologie in Stuttgart und Tübingen. Sie promovierte und habilitierte in
...
gefunden in einem Heft, das ich noch hier rumliegen hatte. vielleicht könnt ihr das wenigstens einfügen?
Kannst Du uns das als z.B. Foto oder Scan zukommen lassen? Bitte auch die Daten des Heftchen

Zitat von: marykaykay am 14. Februar 2011, 21:02:37
...
ich lass mir ja erzählen dass es zweifel gibt, ich fände es einfach nur schön wenn der artikel nicht so ein verriss wäre und vielleicht ein ambitionierter autor andere quellen mit einbezieht um zweifel zu unterstreichen und biochemische aspekte weiter zu klären.
Worin genau siehst Du den Verriss?
Hast Du weitere Quellen?

Daggi

gefunden in einem Heft, das ich noch hier rumliegen hatte.

Sorry, wir betreiben keine "Wissenschaft vom Hörensagen". Sowas überlassen wir beispielsweise Personen, über die die Wiki-Autoren ihre Artikel schreiben wollen.

Scan das Teil ein, und zeige hier das Bild. Dann wissen wir vielleicht mehr.

Ansonsten fällt mir zum Thema ein, dass hier möglicherweise ungesetzliche Dinge ablaufen: homöopathische Präparate müssen, um allgemein zulassbar zu sein, eine minimale Verdünnung (sprich Potenz) haben. Hintergrund ist die Gefahr die extrem toxischen Substanzen ausgeht, die auch verdünnt gefährlich beiben (Botulinumtoxin, Tetrodotoxin, Plutonium oder Pilzgifte eben) Ich vermute mal, dass eine D2-Verdünnung nicht ausreicht, das ist ja gerade mal 1:100. Wobei die Menge pro frei verkäufliches Präparate unwichtig ist. Es könnteja jemand 100 Fläschen auf einmal verwenden. Weiss jemand aus dem Stehgreif was die minimale Verdünnung für homöopathische Mittel ist ?

Ganz allgemein muss ein Arzneimittel immer eine minimale therapeutische Bandbreite haben, was die Dosierung angeht: was Chili schon sagte zwischen der Dosierung für mögliche therapeutische Effekte und der Dosierung die zu Nebenwirkungen führt, muss ein ausreichend grosser Bereich sein. Damit nämlich auch die unterschiedliche Verstoffwechselung (siehe enzymatischer Polymorphismus, Alter, Körpergewicht, Geschlecht, Vorerkrankungen, andere Medikationen) pro Mensch nicht zu Vergiftungen führen kann. Es gibt ja Mittel wie die Digitalis (Fingerhut) - Präparate oder Phenytoin wo das knifflig ist. Da muss dann vorsichtig dosiert werden und es werden dann Blutproben zur Kontrolle untersucht um zu sehen ob man noch im therapeutischen Bereich ist. Ich habe bei dem Mittel hier mit dem Amanitin den verdacht, dass da mit D2 oder D3 Verdünnungen eine Gefahr für Kunden besteht. Man stelle sich vor, ein Kleinkind findet so ein D2-Fläschchen und trinkt das auf einmal aus. Die Lösung, hoch zu dosieren und dann eben wenige Tropfen zu nehmen, ist gefährlich. Der Haken ist, dass bei D4 oder höher Verdünnung die Frau viele Tropfen empfehlen müsste, um da die Rezeptoren rechnerisch zu einem rechnerischen Prozentsatz zu blockieren. Und das ist unpraktisch, wäre aber sicherer und vielleicht legal. Wer will 200 Tropfen abzählen ?

Auch ist die Resorption ja zwischen den Menschen unterschiedlich, und hängt von verschiedenen komplizierten Einflüssen ab.

Was mir bei der Sache zusätzlich regelrecht Bauchschmerzen macht: der Mensch ist kein Roboter, kein Chemoreaktor in den man ein Mittel X reinspritzt, und dann verteilt sich das völlig mathematisch gleichmässig in allen Kompartmenten. Man kann nur ganz grob sowas vorab schätzen. Es ist doch gut bekannt, wie bestimmte Arzneimittel sich eben typischerweise unterschiedlich in bestimmten Bereichen anreichern können, oder in anderen verstärkt abgebaut werden. Es müsste also für jeden Tumortyp zuerst untersucht werden, wie bei Zufuhr X (z.B. als Infusion) die Gewebskonzentrationen sind. Das geht nur in Studien bei gesunden Probanden (die gerne in Indien gemacht werden weils da billig ist und keiner aufschreit wenn erhebliche Nebenwirkungen sich zeigen). Von solchen Studien hört man bei Riedle nix. Letzendlich kommt bei mir der Verdacht, hier wird auf unerlaubte Weise herumexperimentiert (im Sinne eines "Menschenversuchs"). Früher gabs wenigstens noch die "heroischen Selbstversuche" a la Forßmann, der sich selbst einen ersten Herzkatheter schob.    

marykaykay

ich hab das bild, weiß aber nicht wie einfügen  ;D hoffe das attachment hilft weiter

die daten vom heft sind "naturheilpraxis Sonderdruck aus 03/2005, 06/2007, 12/2007 und 09/2008 Krebsforum Spezial" verlag etc dürfte euch wohl bekannt sein.

finde den veriss in der ausdrucksweise, alles wirkt sehr abwertend, nicht sachlich dargestellt, zieht sich aber so durch die gesamte website, weswegen ich mich ja fast nicht traue das genau hier zu kritisieren.
ich finde der artikel könnte objektiver sein und trotzdem kritisch bleiben. vielleicht wirklich mit wissenschaftlichen fakten (auch unbedingt anderen als denen von riede!!!) gespickt, was hier einfach mehr sein könnte.

weitere quellen könnten vielleicht krebsforen sein, die biochemischen grundlagen könnte ein biologe, biochemiker oder mediziner einfügen
vielleicht wäre das zur ergänzung hinzuzuziehen?
nur einige vorschläge
http://www.naturheilpraxis.de/fachforen/krebsforum/
(ein paar artikel ums thema herum aber man muss angemeldet sein, was ich nicht bin)
http://forum.prostatakrebs-bps.de/showthread.php?2535-Tumortherapie-Ans%E4tze-aus-Sicht-des-Zellbiologen
http://www.berndallendorf.de/verschiedenes/prostatakrebs.htm
(eine negative stimme, aber nur kurz erwähnt)
vielleicht ist da noch mehr, hab jetzt nur mal eben gegoogelt und das alles schon gefunden.

das problem bei der klinischen studie ist wahrscheinlich tatsächlich, dass sie viel geld kostet und die methode nichtmal patentierbar wäre...naja ungesetzlich ist schon weit aus dem fenster gelehnt, ich mein dürfte die frau noch frei rumlaufen wenns das wäre? ich denke zumindest sie weiß was sie tut, die titel hat sie ja nicht fürs makrameeflechten bekommen...

Truhe

Zitat von: marykaykay am 14. Februar 2011, 22:14:01
ich hab das bild, weiß aber nicht wie einfügen  ;D hoffe das attachment hilft weiter

die daten vom heft sind "naturheilpraxis Sonderdruck aus 03/2005, 06/2007, 12/2007 und 09/2008 Krebsforum Spezial" verlag etc dürfte euch wohl bekannt sein.
Kannst Du auch die Heftdaten als Bild schicken? Am besten wäre natürlich beides auf einem Bild

Zitat von: marykaykay am 14. Februar 2011, 22:14:01
finde den veriss in der ausdrucksweise, alles wirkt sehr abwertend, nicht sachlich dargestellt, zieht sich aber so durch die gesamte website, weswegen ich mich ja fast nicht traue das genau hier zu kritisieren.
Kritisieren kann jeder alles. Wenn Du die problematische Ausdrucksweise konkret an Beispielen aufzeigen könntest, wäre das hilfreich.
Wir nennen die Dinge allerdings auch klar beim Namen. Mist ist eben Mist. Ich vermute diese klare Kennzeichnung und fehlende nette Verpackung ist Dein Problem.

Zitat von: marykaykay am 14. Februar 2011, 22:14:01
weitere quellen könnten vielleicht krebsforen sein, die biochemischen grundlagen könnte ein biologe, biochemiker oder mediziner einfügen
vielleicht wäre das zur ergänzung hinzuzuziehen?
nur einige vorschläge
http://www.naturheilpraxis.de/fachforen/krebsforum/
(ein paar artikel ums thema herum aber man muss angemeldet sein, was ich nicht bin)
http://forum.prostatakrebs-bps.de/showthread.php?2535-Tumortherapie-Ans%E4tze-aus-Sicht-des-Zellbiologen
http://www.berndallendorf.de/verschiedenes/prostatakrebs.htm
(eine negative stimme, aber nur kurz erwähnt)
vielleicht ist da noch mehr, hab jetzt nur mal eben gegoogelt und das alles schon gefunden.
Na ich weiß nicht. Wie möchtest Du mit einem Forumsbeitrag etwas belegen? Da kann jeder schreiben, was er will.
Der zweite Link ist doch auch nur wieder ein "Paper" von Fr. Riede?!

Der Allendorf-Link macht auf den schnellen Blick einen besseren Eindruck, ist aber letztlich auch nur ein persönlicher Bericht, wie mir scheint, also eine Anekdote.

Zitat von: marykaykay am 14. Februar 2011, 22:14:01
das problem bei der klinischen studie ist wahrscheinlich tatsächlich, dass sie viel geld kostet und die methode nichtmal patentierbar wäre...naja ungesetzlich ist schon weit aus dem fenster gelehnt, ich mein dürfte die frau noch frei rumlaufen wenns das wäre?
Wo kein Kläger, ...
Es rennen noch ganz andere Leute frei herum.

Zitat von: marykaykay am 14. Februar 2011, 22:14:01
ich denke zumindest sie weiß was sie tut, die titel hat sie ja nicht fürs makrameeflechten bekommen...
Falscher Schluss. Was hat ein Titel mit "wissen was man tut" zu tun?
Außerdem ist der auch schon ein Weilchen her und hat überhaupt nichts damit zu tun, ob diese Therapie was taugt oder nicht.

Daggi

Mein Verdacht hat sich leider bestätigt:


Die Richtlinie 2001/83/EG der legt EU-weit fest, wie das so genannte "Vereinfachte Verfahren" für die Genehmigung von homöopathischen Arzneimitteln abläuft.

,,Angesichts der Besonderheiten der homöopathischen Arzneimittel, wie etwa ihrer sehr geringen Wirkstoffkonzentration, und der Schwierigkeit der Anwendung der herkömmlichen statistischen Methoden bei klinischen Versuchen erscheint es wünschenswert, ein besonderes vereinfachtes Registrierungsverfahren für solche homöopathischen Arzneimittel vorzusehen, die ohne therapeutische Indikation und in einer Zubereitungsform und einer Dosierung, die kein Risiko für den Patienten darstellen, in Verkehr gebracht werden."

Die deutschsprachige Wikipedia schreibt dazu: (http://de.wikipedia.org/wiki/Hom%C3%B6opathisches_Arzneimittel)

Das vereinfachte Verfahren kann für homöopathische Arzneimittel dann in Anspruch genommen werden, wenn ihnen eine besondere Heilanzeige fehlt, sie für die äußerliche oder orale Anwendung bestimmt sind, der Verdünnungsgrad mindestens 1:10.000 ist (entsprechend einer Potenz von D4/C2) und bestimmte Konzentrationen verschreibungspflichtiger Stoffe nicht überschritten werden. Es muss kein Wirksamkeitsnachweis erbracht werden. In Deutschland werden solche Fertigarzneimittel in ein Register für homöopathische Arzneimittel eingetragen. Für sie gelten spezielle Kennzeichnungspflichten, beispielsweise dass keine therapeutische Indikation angegeben werden darf. Die Angabe lautet: ,,Registriertes homöopathisches Arzneimittel, daher ohne Angabe einer therapeutischen Indikation".

Was heisst das ?

1. Die Amanita - Mittel dürften - um genehmigt zu werden - nicht unter D4 laufen. Tun sie aber ! Wer mit Google sucht, findet D2 und D3 Angaben. Das ist schlecht. Denn mit D4 muss Frau Riede zeigen wie sie ihre Berechnungen zur Enzymblockade hinkriegen will. (wobei man die Tropfenzahl berücksichtigen muss.)
2. Die Amanita - Mittel dürften - um genehmigt zu werden - keine Angaben zur Indikation haben. Es darf also niemand sagen: hilft gegen Prostatkrebs.
3. Die Gifte des grünen Knollenblätterpilzes (Urtinktur) dürften - damit das legal ist -  keine "verschreibungspflichtigen Substanzen" sein.

rincewind

Zitat von: marykaykay am 14. Februar 2011, 22:14:01
finde den veriss in der ausdrucksweise, alles wirkt sehr abwertend, nicht sachlich dargestellt, zieht sich aber so durch die gesamte website, weswegen ich mich ja fast nicht traue das genau hier zu kritisieren.

Nur zu. Wir sind da robust.

Zitat
das problem bei der klinischen studie ist wahrscheinlich tatsächlich, dass sie viel geld kostet und die methode nichtmal patentierbar wäre...

Das sagen sie alle, sorry. Standardausrede Nr. 1. Und wenn dem so ist/wäre, macht man es dann trotzdem? Das ist doch dann völlig verantwortungslos!

Zitat
naja ungesetzlich ist schon weit aus dem fenster gelehnt, ich mein dürfte die frau noch frei rumlaufen wenns das wäre?

Gerade im Medizinbereich ist diesbezüglich sehr viel möglich.

Zitat
ich denke zumindest sie weiß was sie tut, die titel hat sie ja nicht fürs makrameeflechten bekommen...

Ein Dr. Titel ist ein Hinweis, dass jemand vermutlich nicht ganz blöd ist, aber kein Beleg für irgendwelche Aussagen. Da zählen schlicht Fakten.

Was soll jetzt eigentlich dieses Bild belegen?

Truhe

Zitat von: rincewind am 14. Februar 2011, 22:45:33
...
Was soll jetzt eigentlich dieses Bild belegen?

Das soll nur die gewollte Änderung der Personendaten halbwegs belegen.

marykaykay

das bild "belegt" den lebenslauf, mehr nicht, angaben zur person. die hab ich mir gewünscht (siehe erster beitrag)

heftangaben und der abschnitt auf einem bild sind nicht möglich, nein, und auch ein bild des covers ist schwer kenntlich zu machen, da ich im moment nur stolzer besitzer eines kamerahandys bin. werde mich morgen um mehr bemühen.

darf ich außerdem darauf hinweisen, dass riede ihren titel immernoch nicht fürs makrameh-knüpfen bekommen hat sondern für molekularbiologie und genetik? jaja das belegt nichts, aber irgendwo zeigt es ja schon, dass sie nicht irgendeine wirre esotante ist.
und was heißt denn hier länger her, die frau ist 54, nicht 80  :D

der zweite link ist nicht nur ein weiteres paper von riede sondern mehrere und auch von anderen autoren...vielleicht zum durchschauen geeignet, da ist auch noch mindestens ein weiterer fall.

ok dann will ich mal an die konkrete kritik gehen:
ZitatDie Methode wird im deutschsprachigen Raum von der Überlinger Biologin, Heilpraktikerin und Chemotherapiegegnerin Isolde Riede propagiert.
das wort propagiert! unsachlich!

ZitatIn medizinischen Datenbanken lässt sich lediglich eine einzige Veröffentlichung von Riede in einer alternativmedizinischen Zeitschrift finden, in der sie retrospektiv über einen Einzelfall berichtet.
schlicht und ergreifend nicht wahr, habe auf den ersten blick gleich mehrere veröffentlichungen bei google gefunden, sie aber nicht gelesen.(zu viel zeitaufwand jetzt, mach ich aber noch, wenns nötig ist um euch zu überzeugen) bitte recherchieren!

ZitatDie Hemmung der RNA-Polymerase ist dabei nicht das therapeutische Ziel.
den satz sollte man umschreiben, da so nicht klar wird dass amanitin tatsächlich rna polymerase 2 und 3 hemmt, was der normalsterbliche ja nicht weiß.

Zitatda laut Riede dieses Enzym in Tumorzellen "zu 100 % genutzt" werde
stimmt nicht, sie schreibt dass sie das nur vermutet. siehe http://www.freieheilpraktiker.com/content.php?str_css=&CO_ID=&l0_ID=105&l1_ID=3&l2_ID=26&l3_ID=3192

ZitatInsofern - falls die Annahmen stimmten - würde es sich um eine klassische Form einer Chemotherapie handeln und auch mögliche therapieverhindernde Mutationen fördern.
erstens falls die annahmen stimmten, naja, habt ihr belege dass es nicht stimmt? bitte genau da hin schreiben, hört sich an als wüsste der autor mehr. auch die zweite behauptung mit den therapieverhindernden mutationen bitte belegen!

ZitatDie Therapie würde sogar Annahmen der Homöopathie widersprechen (zum Beispiel dem "Simile-Prinzip")
bitte verlinken oder erklären, weiter gehts im satz hiermit
Zitatund die Frage nach dem Sinn einer homöopathischen Potenzierung des Amanitin stellt sich.
nein, wieso stellt sich die frage der potenzierung, die wirksame dosis soll doch erreicht werden....wie vorhin beschrieben reicht eine 10hoch9 verdünnung zur wirksamen hemmung.

ZitatMöglicherweise wird bei dieser Therapieform die homöopathische Potenzierung nur deshalb durchgeführt, um die Mittel auf einfache und preiswerte Weise zulassungsfähig zu gestalten, da homöopathische Mittel prinzipiell kein komplexes Zulassungsverfahren und keinen Nachweis einer therapeutischen Wirksamkeit benötigen.
soviel zu wir überlassen das berichten nach dem hörensagen-prinzip anderen? belege bitte oder raus damit!

ZitatErprobt haben will Isolde Riede die Methode ursprünglich bei Fruchtfliegen (Drosophila).
will sie nicht nur, hat sie auch. beleg gibts morgen, bin jetzt zu müde zum suchen!

ZitatIsolde Riede

Zur Methode der "Amanita-Therapie" liegen nur Angaben einer einzigen Person vor, der deutschen habilitierten Biologin Isolde Riede. Diese soll in Magdeburg tätig sein und in Überlingen eine Heilpraktikerpraxis betreiben.
so und was ich daran auszusetzen hab erwähnte ich bereits.

zu guter letzt das literatur und quellenverzeichnis, dazu besorg ich euch morgen auch mehr.