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Verlust eines Menschen an eine Sekte - was tun?

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Begonnen von Antieso, 26. Dezember 2009, 04:56:04

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Antieso

Hallo,

ich stehe vor dem Problem, einen Menschen, der mir bis vor kurzem extrem viel bedeutet hat, der zu allem Unglück (darum geht es mir eigentlich) unseren Hund "entführt" hat, an das Kryongedankengut verloren zu haben. Ein Freund von uns, den ich Idiot auch noch ursprünglich angeschleppt habe, hat sich als das Gegenteil eines Freundes entpuppt, er hat wohl über lange Zeit bewußt Lügen über mich gestreut, ist selbst hochgradig kryongeschädigt und schädigt möglichst große Teile seines Umfeldes mit diesem Wahnsinn und bei meinem Expartner hat er leider fruchtbaren Boden vorgefunden.

Beide betreiben jetzt das 100%-Kontrastprogramm zu mir und ich bin der Feind. Auf eine gewisse Weise stimmt das sogar: In meinem Dunstkreis kann man solchen Blödsinn nicht glauben und anderen andrehen, ohne sich meine Gegnerschaft einzuhandeln. Es ist in sich eigentlich sogar VÖLLIG logisch, ich bin TATSÄCHLICH der Feind. Blöd nur, daß sie der Feind allen dessen sind, wofür Menschen mit einem funktionierenden Gehirn stehen: Für ECHTE Menschlichkeit, für Achtung vor der Welt wie sie WIRKLICH ist (und da gibt es nunmal keine Kryons), für all die Dinge, die man eben hervorbringen kann, wenn sich die eigene Bildung nicht als lächerlicher Witz entpuppt...

Unter normalen Umständen würde ich folgendes tun: Mich weitgehend abwenden, ein Auge auf meinen Expartner werfen und vielleicht eingreifen, wenn ich ihn akut in Gefahr sähe und mir ansonsten meinen Teil denken. Dieser Mensch hat mich zum dritten Mal verraten und ich sehe keinen vernünftigen Grund, nicht auch an einen vierten Verrat zu glauben. An sich ist mir dieser Mensch also mehr oder weniger egal, er hat meine Liebe, meine Zuneigung, mein Vertrauen, meine Hilfe, meine praktisch bedingungslose Loyalität nicht länger verdient und ich werde nicht ewig Perlen vor die Säue werfen...

Es gibt da nur dieses kleine Problem, daß er unseren Hund geklaut hat, der wiederum überhaupt nichts dafür kann, daß derjenige, der sich seine Gesellschaft weit weniger praktisch verdient hat, ihn nun zu seinem Besitz erklärt hat, der mich niemals wieder sehen soll. Ich MUSS diesem Problem einfach begegnen, weil es mich innerlich zerreißt, wenn ich nichts tue. Nichts zu tun, ist für mich Verrat an einem Lebewesen, dem ich meine ewige Treue geschworen habe. Ich weiß, daß viele Leute denken werden "Ist doch nur ein Hund..." - ist es aber nicht. Es ist MEIN Hund, es ist der Hund, in dem zwei Jahre meiner Liebe stecken, der mich liebt und der jeden Tag von Neuem in meinen Gedanken einen großen Platz einnimmt. Jeder Hund, den ich auf der Straße sehe, triggert eine Erinnerung an ihn und ich kann einfach nicht so tun, als ginge mich das alles nichts an.

Also suche ich nach Lösungen und so frage ich Euch: WAS tut man gegen diesen ganzen Wahnsinn? Kennt Ihr irgendwen, der doch irgendwann mal begriffen hat, was solche Schwachköpfe mit seinem Hirn anstellen? Für mich wäre es sehr wichtig zu verstehen, wie es zu solchen Heilungen gekommen ist, was der Auslöser für das Fallen des Groschens war.

Desweiteren wüßte ich gerne, ob Ihr irgendetwas über Selbsthilfegruppen wißt, die sich in irgendeiner Art mit dem Aussteigen aus Sekten befassen, sei es mit den Opfern der Sekten selbst oder mit deren Angehörigen oder mit beiden.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir mit möglichst vielen Informationen weiterhelfen könntet. Ich muß einfach etwas tun, ich kann nicht hier sitzen und darauf warten, daß mein Hund das Zeitliche segnet. Sicher wird mein Expartner IRGENDWANN allein merken, was abgeht. Aber da könnte es längst zu spät für eine ziemlich große Liebe sein, die zwischen einem zweibeinigen und einem vierbeinigen Wesen...

Danke!

Antieso

Graf Zahl

Hallo Antieso,

erstmal herzlich willkommen. Du hast mein Mitgefühl in dieser üblen Situation.

Es gibt einige, die aus solchem Sumpf herausgefunden haben. Das war aber oft ein langer und schmerzvoller Weg.
Leider kann ich Dir nicht so viel Hoffnung machen, wie ich gern würde. Ob Dein Mann da wieder raus findet, hängt nur wenig von Dir ab und viel von ihm selbst und seinen Erfahrungen bei den Kryons. Wie Du selbst sagst: Du bist der "Feind" und auf den wird eben nicht gehört. Du wirst viel Geduld und Zeit brauchen. "Druck", "Gewalt" und Eile werden nichts bringen.

Schau auch mal hier:
http://blog.psiram.com/index.php?itemid=327
http://www.agpf.de/Risiken-und-Nebenwirkungen-Berlin-2002.pdf
http://forum.psiram.com/index.php?topic=1984.0

Gruß
GZ

Blacky

Hörst du Hasso nicht mehr bellen, gibt's bei Kryons Frikadellen.

::)

MrBaracuda



Blacky

Dazu habe ich auch Gruppen in wkw. Siehe Thread

Psycho-Kult KRYON in WER KENNT WEN

unter Andere Websites.

Blacky

MrBaracuda

Äh, Danke. Ich persönlich bleibe ja bei Ashtar Sheran (Comandante Estelar!)



Aber zurück zum Thema. Ich kann ja vieles verstehen, wie zum Beispiel irgendwelche Wohlfühlsteine, wo man sich einbildet sie würden einem helfen, aber diese Sache sollte doch schnell vorbei sein, oder? Na, was solls, viel Erfolg.

Blacky

Ich krieg bei solchen Bildern immer Brechreiz. Deshalb könnte ich auch nie auf eine Eso-Messe gehen, so interessant und lustig das wäre. Ich müsste mich schon alleine wegen der Aufmachung der Stände ständig übergeben.  :kotz:

MrBaracuda

So, jetzt hab ich den ganzen Text gelesen. Sag mal Antieso, wie ist das, lässt man einen Hund auf sich "eintragen", oder wie stellt man den Besitzer fest?
Vielleicht könntest du ja zur Polizei gehen? Keine Ahnung. Ansonsten bleibt vorerst wohl nur zurückklauen. ;)

Antieso

Hallo an alle,

ich danke Euch für die Beschäftigung mit dem Thema. Deinen Thread, Blacky, werde ich nachher mal in Ruhe lesen, wenn ich ihn finde. MrBaracuda, juristisch habe ich nicht den Hauch einer Chance, ist viel zu kompliziert zum Erklären - aber alles, was ich über unser Rechtssystem weiß, sagt mir: SOOO kann man alles nur noch schlimmer machen. Zurückklauen scheitert auch an einem Rechstsystem, welches dann auf einmal MICH zum Feind erklärt. Das eigentliche Problem ist - wie immer - eine dumme, zuschauende, teilaktiv unterstützende Gesellschaft, die noch nicht einmal kapiert, daß ein Hund keine Sache ist, sondern viel eher einem Kind gleichkommt.

Ich habe heute selber ein paar Anlaufstellen wegen der Sektenproblematik gefunden und ich werde mich da mal schlaumachen. Trotzdem bleiben zwei wichtige Fragen an Euch:

1. Wer von Euch hat jemals jemanden von esotherischem Fehldenken überzeugen können und zwar SOOO, daß er sich hier einreihen würde? Ist das jemals vorgekommen? Falls ja: Was war der Trick?

2. Was wird AKTIV getan, um dieses Gedankengut des Wahnsinns einzudämmen? Sind Esogegner in irgendeiner Form organisiert? Weil: Mir erscheint das eher ein MEGAproblem der modernen Welt zu sein. Das Internet trägt die Dummheit überall hin...

Danke Euch im voraus!
Antieso

hic fuit

Tut mir leid um Deinen Hund. Es gibt einen Trost: in anderen Fällen sind Kinder betroffen. Wir kennen hier so einen extremen Fall.

Zu 1) ich nicht. Es gibt wohl einige, die sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf gezogen haben, und dabei Unterstützung erhalten haben.

Zu 2) was man tun kann, unvollständige Liste....
- Bei Esowatch mithelfen.
- Aktiv werden und Transparenz schaffen, z.B. bei Staatsanwaltschaft, Rundfunkrat, Ärztekammer, via Petitionen, Kommunalpolitiker, Lokalzeitungen u. dergl..
- Im täglichen Leben nicht verständig nicken, wenn jemand wieder mal eine Schwurbelwahrheit auspackt, sondern fragen, warum das nicht an der Uni oder in der Schule gelehrt wird (bei Homöopathie wirds gerade schwieriger, die Welt geht unter). Und dann die folgende Verschwörungstheorie auseinandernehmen.

Antieso

hic fuit, danke für Deinen Beitrag. Ich möchte allerdings eine Sache einwenden: Ich habe eine ähnliche Geschichte mit einem Kind am Laufen - die belastet mich aus zwei Gründen aber emotional relativ wenig: Erstens kenne ich meine Tochter schlichtweg nicht, ich weiß nur von ihrer Existenz und zweitens wird die irgendwann mündig und kann SELBST entscheiden, was sie für richtig hält.

Bei meinem Hund ist das alles viel schlimmer: Erstens HABEN wir eine Beziehung und zweitens wird er NIE mündig, ich darf also im Zweifel vor laufender Kamera (gefühlt, sozusagen) seinem Tode beiwohnen. DAS ist mein Problem. Würde der in drei Jahren mündig werden, dann würde ich mich beruhigt zurücklehnen und diesen Menschen machen lassen. Aber dieser Mensch hat die Macht, dieses Lebewesen quasi vor meinen Augen verrecken zu lassen, ohne daß ich es in den Arm nehmen kann, etc. Das ist tausendfach schlimmer, weil es so unendlich viel endgültiger ist, weil ich so unendlich ohnmächtig bin.

Mag sich schräg anhören, IST aber so.

Andere Frage, zu 1 und 2: Ich habe soeben in der Wikipedia über Reiki gelesen. Dort wird unter Wirksamkeit von einer aktuelleren Studie berichtet, die eine Wirkung bei Ratten nahelegt. Was haltet Ihr davon? Methodischer Fehler? Wenn ja: WELCHER? Zu wenige Exemplare? Darüber schweigt sich die Studie aus. Ein Fehler könnte der Unterschied in den Personen AN SICH sein, also ohen diese Reikisache...

wumbaba

Da dir offenbar der Verbleib des Hundes mehr zu Herzen geht als der Verlust eines geliebten Menschen an eine Sekte, kann ich dir leider nur viel Glück bei deinem "Kampf" wünschen.
"Es gibt Inseln der Vernunft auf dieser Erde, in einem Meer des Blödsinns. Hier müssen wir stehen und Brücken bauen, auf dass einmal ein Kontinent der Vernunft entsteht." (J.Weizenbaum)

Antieso

Hi, Wumbaba,

ich danke Dir für Deinen Wunsch. Allerdings höre ich aus dem, was DU sagst ein profundes Maß an Unverständnis darüber heraus, daß das so ist. Ich werde ein paar Sätze dazu sagen:

Ein Mensch hat eine Lebenserwartung, die grob über den Daumen siebenmal so hoch wie die eines Hundes ist, so in den Maximalwerten. Bei einem Menschen habe ich also alle Zeit der Welt. Desweiteren läuft der Erkenntnisprozeß, daß irgendwas mit diesem Menschen nicht stimmt, schon ein paar Jährchen länger, es war ein Schock, ich bin in eine heftige psychische Regression gerutscht, ich war in einem Zustand, der sicherlich den einen oder anderen auf irgendeine Brücke getrieben hätte und doch ist eines gewiß:

SOOO wie dieser Mensch zur Zeit ist, kann ich Gott auf Knien danken, ihn loszusein. Er zieht Menschen neben sich in den Abgrund und ich denke, daß er dabei eher besser als schlechter werden wird. Hier verlege ich mich erst einmal auf das Beobachten, weil ich genügend Zeit dazu habe. Und ja: Es tut mir trotzdem leid, es tut mir trotzdem weh. Aber irgendwann, nach Jahren des Leidens, muß dann mal der Verstand über das Gefühl triumphieren und das tut er inzwischen.

Meinen Hund will ich jedoch wiederhaben, zu dem war die Beziehung nämlich in Ordnung und der betrügt und hintergeht mich auch nicht. Vielleicht erklärt das ein bißchen das Thema.

Antieso

Heinz-Rüdiger

@Antieso,

ich würde behaupten, den Hund aus einem früheren Leben zu kennen (bspw. ihr wart mal Indianer und verheiratet oder so). Esos verstehen sowas und rücken die "Geisel" dann vielleicht aus Mitgefühl wieder raus....

Ansonsten habe ich auch keinen Tipp, rechtlich ist ein Hund eine Sache .