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MECFS ist keine erfundene Krankheit

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Begonnen von NeuroMD, 04. Dezember 2023, 22:59:23

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HAL9000

Man wünscht sich fast, dass irgendwann (möglichst bald) doch ein Biomarker gefunden wird.
Das triumphierende Geschrei würde ich aushalten, aber man hätte immerhin die Hoffnung,
dass dann auch ein Medikament entwickelt werden kann.
Sollte es doch (hauptsächlich) psychisch sein, müsste man ob der prognostizierten Opferzahlen ab
sofort alle Studienrichtungen verbieten und für die nächsten Jahrzehnte nur mehr Psychotherapeuten
ausbilden (Schwerpunkt: Argumente anbieten gegen: "Ich bin nicht meschugge!").

eLender

Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt. Würde mich auch freuen, auch wenn es dann ein Medi gibt, das Heilung ermöglicht. Aber wie wahrscheinlich ist das? Und wie wahrscheinlich ist es, dass es das alles nicht geben wird? V.a.: Macht die Hoffnung darauf wirklich Sinn? Ist so eine Hoffnung nicht auch schädlich etc. pp?
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Und nochmal ein wenig Hoffnung (die zwar immer wieder platzt, aber damit den Weg freimacht für neue Hoffnung). Ja, liest sich wie eine Echo...

ZitatMenschen mit ausgeprägtem Post-Covid-Syndrom oder ME/CFS sind schwer krank. Die Chance, dass sie von allein wieder gesund werden, sei sehr klein, sagt Scheibenbogen. ,,Wir können das Krankheitsbild medizinisch bisher kaum beeinflussen." Zwar laufen diverse wissenschaftliche Studien, um den Ursachen auf den Grund zu gehen und ein Gegenmittel zu entwickeln, einen Durchbruch hat es bisher aber nicht gegeben.

Wie viele Menschen in Deutschland aufgrund einer Corona-Infektion an ME/CFS leiden, lässt sich nur schätzen. Die Bundesvereinigung der Kassenärzte geht davon aus, dass sich die Zahl von 350.000 Betroffenen vor der Pandemie durch Covid-19 auf 500.000 vergrößert haben könnte.

Nicht abschließend geklärt sind Ursachen und Auslöser der Krankheit. Als relativ gesichert gilt, dass die Schädigung von Muskelzellen sowie Autoantikörper dabei eine Rolle spielen. Autoantikörper sind Proteine, die vom Immunsystem gebildet werden und sich gegen körpereigenes, gesundes Gewebe richten. ,,Die autonome Feinsteuerung des Körpers scheint aus dem Takt zu geraten", sagt Scheibenbogen.

Die Immunologin sie setzt ihre Hoffnung aktuell auf zwei Therapieverfahren und zwei Wirkstoffe: Immunadsorption, also die Entfernung von Antikörpern aus dem Blut, Sauerstoff-Hochdrucktherapie sowie die Medikamente Ocrelizumab und Inebilizumab. Diese hätten ,,ein großes Potenzial für eine Behandlung, vielleicht sogar Heilung."
https://www.morgenpost.de/ratgeber-wissen/article407763766/bc007-gegen-long-covid-das-scheitern-eines-wunder-medikaments.html

Das ist mMn Scharlatanerie auf höchstem Niveau. Jede "Studie", die auf der "Hypothese" aufbaut, scheitert. Hält aber bestimmte Personen nicht davon ab, an ihrer "Hypothese" festzuhalten. Im Gegenteil: es muss weiter daran geforscht werden, bis die hypothetische Erkrankung mit einem hypothetischen Ansatz behandelbar ist. Die Homöopathen verfolgen ähnliche Ansätze.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

HAL9000

Zitat von: eLender am 28. November 2024, 23:33:15Die Homöopathen verfolgen ähnliche Ansätze.
Genau dieser Vergleich schießt mir auch immer wieder in den Sinn, wenn ich so etwas wie...
Zitat"Über Laborergebnisse oder andere Diagnoseverfahren mit objektiven Parametern lässt sich
die Krankheit bislang nicht nachweisen."
... lese. Vielleicht ist das unfair, weil die Homöopathen schon seit zwei Jahrhunderten am Nachweis der
Wirksamkeit ihrer Zauberkügelchen scheitern und im Vergleich die Forschung zu ME/CFS noch relativ "jung" ist.
Aber recht viel mehr als eine ziemlich große Anhäufung von Konjunktiven ist trotzdem noch nicht herausgekommen.

eLender

Zitat von: HAL9000 am 28. November 2024, 23:51:11Aber recht viel mehr als eine ziemlich große Anhäufung von Konjunktiven ist trotzdem noch nicht herausgekommen.
Das geht auch schon seit Jahrzehnten so. Daran wird sich kaum etwas ändern, das sind irrationale Überzeugungssysteme (die aber von offizieller Seite geadelt werden). Ich folge mittlerweile dem englischen Arzt, der sich nur dadurch wieder auf die Beine gestellt hat, in dem er diesen Überzeugungen nicht mehr geglaubt hat: https://x.com/PaulGarnerWoof

Er hat heute ein Video verlinkt, das eigentlich alles zu der Geschichte sagt (passt auch in den LC-Faden). Es ist zwar halbwegs gesicherte Meinung, dass das ein kognitives / psychologisches Ding ist, aber davon erfährt man (gerade als Betroffener) wenig bis gar nichts. Vor allem, wenn man in der Blase festhängt und damit seine Überzeugung nur noch verfestigt und verdauert.

Daher dringende Seh-Empfehlung von mir, weil es verschiedene Perspektiven zeigt, warum das ein psychosomatisches und auch ein sozial konstruiertes Phänomen ist. Das sind Menschen, die sich zusammengeschlossen haben, um darüber aufzuklären (Betroffene, Therapeuten und Wissenschaftler). Erinnert nicht zufällig an Vereinigungen wie Genspect und Co. Die werden aufs Übelste angegriffen und diffamiert. Bei Garner finden sich die Trolle in Legionen ein (schlimmer als bei Kleinschnitz). Alles nur Lüge und Hetze gegen die Ermüdeten.

Da werden dann auch genau solche Studien aus dem Hut gezaubert, die uns schon der HerrX vor die Füße geworfen hat. Es ist kein Zufall und kein Wunder, dass sich solche Leute auch für die großen Verfechter der "Transrechte" sehen. Das ist dann aber analog zu sehen mit den Gestalten, die sich für Gerechtigkeitskrieger aka Truther halten. Genau das Gegenteil von dem, wofür sie sich halten.


Die Beschwerden sind echt, aber was heißt das? Das heißt eben nicht, dass das etwas Körperliches (sagen wir lieber: Organisches) ist. Man sollte sich zumind. den Teil ab ca. 10:50 min ansehen, da wird kurz erklärt, dass das Gehirn letztendlich die Realitätsmaschine ist – und auch nicht objektiv vorhandene Dinge erzeugen kann (als Bewusstseinsausdruck, z.B. auch Schmerzen; erklärt übrigens auch viel von dem "paranormalen" Zeugs). Besonders gefällt mir, dass die Dame das Gummihand-Modell zeigt, das ich oben schon mal verlinkt habe.

Zitat"Post-exertional malaise and setbacks in chronic fatigue conditions: Cutting-edge neuroscience approach"

COFFI Consumer dialogues
People with chronic fatigue conditions can experience recurrence of symptoms, often precipitated by physical, emotional or cognitive exertion. Termed post-exertional malaise (PEM), this can pose a big challenge to full recovery. This seminar explores explanations and management approaches for post-exertional malaise and setbacks in chronic fatigue conditions in a dialogue between research scientists, clinicians and consumers.

COFFI is a global research collaborative dedicated to research to help explain, treat and manage fatigue and persistent somatic symptoms following infection. The COFFI Consumer Advisory Group advise on COFFI's research portfolio, and promote constructive public narrative around helping patients, researchers and practitioners work together for managing and recovering from these conditions.

Professor Silje Reme is a clinical pain psychologist at Oslo University Hospital. 

Dr. Becca Kennedy. She used an evidence-based neuroscience approach to chronic conditions while working at Kaiser Permanente.

Rachel Whitfield developed long covid during the pandemic and has now fully recovered.  She has since told her story multiple times to the BBC and ITV as well as a variety of podcasts.

Fiona Symington lived with M.E/CFS for 14 years, and chronic pain for 25 years before recovering completely using mind-body medicine five years ago.


Das sitzt eine Dame, die das 14 Jahre hatte und heute voll genesen ist. Sie weiß mittlerweile, dass das keine organische Erkrankung ist, auch wenn sie sich das nie vorstellen konnte (und sie ist da nicht die einzige). Man kommt da auch schwer wieder raus (wie das geht, wird auch erklärt), und es kann lange dauern (und nicht bei jedem klappen). Das Gehirn muss neu verdrahtet werden bzw. die disfunktionalen Netzwerke umgeordnet werden (Neuroplastizität machts möglich).

Leute wie Scheibenbogen, Grams und diese ganzen Aktivisten erzeugen einen ungeheuren Schaden, weil sie die Betroffenen von der Möglichkeit abhalten, da wieder rauszufinden. Das wird alles auch von Betroffenen im Video aus eigenem Erleben berichtet. Klar, es gibt Profiteure, Scheibenbogen und Grams können sich als Menschenretter präsentieren, aber sie sind das Gegenteil. Das sind Rattenfänger, die Menschen im Leid halten. Und ja: manche wollen scheinbar auch nichts anderes glauben, weil sie es sich nicht vorstellen können oder weil sie sich in der Rolle vll. sogar gefallen. Dabei kann das tödlich enden, obwohl es keine organische Erkrankung ist.

Ich sehe hier viele Parallelen zu anderen Themen, die uns beschäftigen. In erster Linie natürlich der Transzug mit unglaublichen Ähnlichkeiten. Das wird man ohne Verständnis des biopsychosozialen Modells (hatten wir auch schon) nicht begreifen und bekämpfen können. Ich sehe es als eine Aufgabe der Skeptiker, das anzugehen. Es ist beinahe eine Schande, dass manche Personen in der Gwup die dysfunktionale Denke auch noch unterstützen. Gefangen im Opferkult – mal wieder.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Typee

Zitat von: eLender am 28. November 2024, 23:33:15Jede "Studie", die auf der "Hypothese" aufbaut, scheitert. Hält aber bestimmte Personen nicht davon ab, an ihrer "Hypothese" festzuhalten. Im Gegenteil: es muss weiter daran geforscht werden, bis die hypothetische Erkrankung mit einem hypothetischen Ansatz behandelbar ist. Die Homöopathen verfolgen ähnliche Ansätze.

Das hatte ich mir auch gedacht, seit ich diese Sache verfolge, und der böse Hintergrund meiner Frage war der, ob womöglich gerade die Homöopathen etwas wirksames in der Hand halten könnten - nur eben aus einem ganz anderen Grund, als sie selbst annehmen. Mir fiel da dieses Video mit N. Grams ein, in der sie die Geschichte schildert, wie sie den Weg zur Homöopathie fand - ich finde es nicht mehr, möglicherweise war es beim INH reingestellt: sie hatte nach einem Unfall eine Fatigue-ähnliche Symptomatik entwickelt, kein Arzt konnte etwas organisches finden, nur eine Homöopathin brachte sie auf den Trichter: eine posttraumatische Belastungsstörung. Anstatt sie in eine psychosomatische Behandlung zu schicken, tat sie etwas ganz anderes, sie verschrieb ihr Globuli.

Das half. In dem Video zog Grams dann die richtige Folgerung: die Hilfe kam nicht von dem, was in den Dingern drin ist (oder genauer: nicht drin ist), sondern weil sie , ich zitiere: jetzt ein "tool" hatte, mit dem sie sich hochziehen konnte.

Aber vergessen, vergessen.


The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

zimtspinne

Zitat von: Typee am 30. November 2024, 13:50:37Das hatte ich mir auch gedacht, seit ich diese Sache verfolge, und der böse Hintergrund meiner Frage war der, ob womöglich gerade die Homöopathen etwas wirksames in der Hand halten könnten - nur eben aus einem ganz anderen Grund, als sie selbst annehmen. Mir fiel da dieses Video mit N. Grams ein, in der sie die Geschichte schildert, wie sie den Weg zur Homöopathie fand - ich finde es nicht mehr, möglicherweise war es beim INH reingestellt: sie hatte nach einem Unfall eine Fatigue-ähnliche Symptomatik entwickelt, kein Arzt konnte etwas organisches finden, nur eine Homöopathin brachte sie auf den Trichter: eine posttraumatische Belastungsstörung. Anstatt sie in eine psychosomatische Behandlung zu schicken, tat sie etwas ganz anderes, sie verschrieb ihr Globuli.

Das half. In dem Video zog Grams dann die richtige Folgerung: die Hilfe kam nicht von dem, was in den Dingern drin ist (oder genauer: nicht drin ist), sondern weil sie , ich zitiere: jetzt ein "tool" hatte, mit dem sie sich hochziehen konnte.



Und da fällt es ihr nicht wie Schuppen von den Augen, gemachte Erfahrungen in aktuelles Geschehen und zukünftiges Handeln einzubeziehen?
Stattdessen setzt sie wieder auf die gleiche Bewältigungsstrategie, die mit der früheren Strategie bewältigt wird. Nicht.
Fehlerkultur ist angelegt, wird aber erstmal wieder zwanzig Runden lang ignoriert.
Ich bin nicht sicher, ob das einfach passiert oder Absicht ist. Mischung aus beiden wahrscheinlich.



Reality is transphobic.

Typee

Zitat von: zimtspinne am 30. November 2024, 14:32:53
Zitat von: Typee am 30. November 2024, 13:50:37Das hatte ich mir auch gedacht, seit ich diese Sache verfolge, und der böse Hintergrund meiner Frage war der, ob womöglich gerade die Homöopathen etwas wirksames in der Hand halten könnten - nur eben aus einem ganz anderen Grund, als sie selbst annehmen. Mir fiel da dieses Video mit N. Grams ein, in der sie die Geschichte schildert, wie sie den Weg zur Homöopathie fand - ich finde es nicht mehr, möglicherweise war es beim INH reingestellt: sie hatte nach einem Unfall eine Fatigue-ähnliche Symptomatik entwickelt, kein Arzt konnte etwas organisches finden, nur eine Homöopathin brachte sie auf den Trichter: eine posttraumatische Belastungsstörung. Anstatt sie in eine psychosomatische Behandlung zu schicken, tat sie etwas ganz anderes, sie verschrieb ihr Globuli.

Das half. In dem Video zog Grams dann die richtige Folgerung: die Hilfe kam nicht von dem, was in den Dingern drin ist (oder genauer: nicht drin ist), sondern weil sie , ich zitiere: jetzt ein "tool" hatte, mit dem sie sich hochziehen konnte.



Und da fällt es ihr nicht wie Schuppen von den Augen, gemachte Erfahrungen in aktuelles Geschehen und zukünftiges Handeln einzubeziehen?
Stattdessen setzt sie wieder auf die gleiche Bewältigungsstrategie, die mit der früheren Strategie bewältigt wird. Nicht.
Fehlerkultur ist angelegt, wird aber erstmal wieder zwanzig Runden lang ignoriert.
Ich bin nicht sicher, ob das einfach passiert oder Absicht ist. Mischung aus beiden wahrscheinlich.

Die Schuppenpersistenz ist Leitsymptom dieser Krankheit, wusstest du das nicht?
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

zimtspinne

@ Typee

Ganzheitliche Therapieansätze könnten so aussehen:

https://www.artemisia-heilpraxis.de/erschoepfungssyndrom/

Ich finde die Herangehensweise weniger blöd als die Scheibenbogische. Und das will was heißen.
Reality is transphobic.

zimtspinne

Zitat von: Typee am 30. November 2024, 14:40:36Die Schuppenpersistenz

Bring Professor Scheibenbogen bloß nicht auf neue Ideen!
Es müssen Ideen her, die noch nicht gedacht wurden :)

Reality is transphobic.

eLender

Ja, die Schuppen sind bei Organikern wie mit Scheibenkleister fest auf der Netzhaut verankert, da hilft auch kein Klaps auf den Hinterkopf. Das ist so, als wolle man überzeugte Zuckerkugelisten von der Unwirksamkeit der Informationspillen überzeugen. Sinnlos.

(Das mit Grams ist aber nochmal eine Nummer schärfer: das ist eigentlich schon Vorsatz, d.h., sie müßte es besser wissen. Daher nochmal meine Einschätzung: die zieht eine Show ab, warum auch immer)

Deshalb nochmal Nachrichten aus Norwegen, wo man scheinbar als letzter Hort der Vernunft noch klar denken kann. Ich hatte oben die Dame vom Osloer Institut hervorgehoben. Die ist in einem Netzwerk von Wissenschaftlern, die ziemlich klare und knappe Worte (sieht man selten) zu der Sache finden. Ich zitiere mal ein wenig aus einem knappen Paper (sind nur 2 Seiten, aber die bringen es auf den Punkt):

ZitatThere is an increasingly dominant public narrative that these fatigue conditions are best understood as chronic and incurable multisystem diseases, often coupled with the prediction that patients cannot recover and that activity is harmful [Citation1–3]. This narrative is most commonly expressed by campaigners concerned with chronic fatigue syndrome (CFS)/myalgic encephalomyelitis (ME) [Citation4], but more recently by those writing about post-covid-19 condition [Citation5], often referred to as Long Covid.
...
However, although many of the diagnoses given to patients with these fatigue related conditions, such as CFS/ME, post-covid-19 conditions and burnout, have questionable validity and reliability [Citation1,Citation6–8], and indeed overlap [Citation9], they imply quite different treatments. Persistent fatigue also occurs in many other illnesses [Citation7,Citation10–12] and is therefore unlikely to indicate a distinct illness with specific pathology [Citation13]. Furthermore, post-exertional malaise (PEM), thought by some to be specific to CFS/ME, also occurs in patients with other diagnoses [Citation1]. Given this lack of evidence for the specificity of the diagnosis of CFS/ME [Citation14], it is surprising that it has often been portrayed as a distinct disease requiring treatment different to that from other similar conditions (for example [Citation1,Citation2]).
...
After 40 years of research into CFS/ME [Citation15] neither a specific biological defect or pathology, nor a specific biomarker, has been identified. Whilst many pathophysiological abnormalities have been reported, these remain as non-specific associations. Similar abnormalities have also been found in patients with other illnesses including chronic pain and fibromyalgia [Citation16,Citation17], as well as in illnesses conventionally referred to as 'psychological' [Citation18–20]. We therefore think it is time to explore alternative perspectives that include psychological, social as well as biological factors [Citation21].
...
This new perspective views the symptoms of these fatigue related conditions as real. These symptoms, like all perceptions, arise from synchronized activity of complex neural networks in the brain. Whilst such activity may be driven by signals arising in the tissues of the body, it may occur without such signals [Citation22]. The experience of pain, for example, can arise from expectations based on prior experience, without any neuronal input from peripheral sense organs and influenced by the interplay of biological, psychological, and social factors [Citation23–26].
...
We are also aware that some feel that this dismissal justifies a defensive narrative that decries the involvement of psychological and social factors and promotes the idea of an 'incurable physical disease'. In order to maintain the dominance of this narrative any patients, clinicians, and researchers who question it may be attacked, harassed and unfairly charged with conspiring against vulnerable patients [Citation44]. We believe such actions to be unethical and incompatible with good science and properly informed patient care.
...
The narrative of CFS/ME as an incomprehensible and incurable disease without any available treatment is likely to increase fear, helplessness, and loss of hope. The associated advice to rest whilst awaiting a medical cure both discourages patients from gaining control of their symptoms and creates a barrier to seeking potentially effective treatments, as well as risking worsening of symptoms and reduced quality of life. Unfortunately, this narrative is now being promoted for post-covid-19 conditions, risking a further major negative impact on public health.
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/02813432.2023.2235609#d1e1106

Man sollte es in Gänze lesen, ist eine wirklich gute Zusammenfassung. Der Ansatz beruht auf Evidenz – ist klar ein psychosomatischer. Apropos: Kleinschnitz hat mal wieder eine aktuelle Übersichtsarbeit verlinkt, die zeigt, dass CBT und GET die einzigen Ansätze sind, die überhaupt eine Besserung ermöglichen (mit al den Einschränkungen, die auch in der Natur der Sache liegen). Man kann sich denken, was die Blase (die ständig in Hordenstärke einfällt, wenn der etwas postet, was nicht ins Narrativ passt) dazu kommentiert >> alles Lügen!!!11

Ich poste nur mal die Ergebnisübersicht:


https://www.bmj.com/content/387/bmj-2024-081318

ZitatCBT and graduated physical activity are offered to patients with long covid and ME/CFS based on the observation that patients often reduce activity in response to their symptoms.123 Consequently, patients may become physically deconditioned, develop disrupted sleep-wake patterns, and hold unhelpful beliefs about fatigue.124 Interventions such as CBT and supervised physical activity which gradually reintroduce patients to activity may help with reconditioning, regularising patterns of activity, optimising rest and sleep, and addressing patients' unhelpful beliefs about fatigue and activity. Despite supporting evidence, the role of exercise and CBT for long covid and other post-viral fatigue syndromes remains contentious, with some interpreting their success as evidence that the condition is "not real."45125126 Our findings suggest it is reasonable to offer CBT and mental and physical rehabilitation to patients.

Es ist irgendwo auch klar, dass, wenn man tief im Kaninchenbau steckt, da keine große Verbesserung bzw. einen positiven Effekt erreichen kann. Es wurde oben schon angesprochen: Wer sich an eine organische Ursache klammert, der kann erst mal nicht erreicht werden. Ist wahrscheinlich bei vielen anderen Therapien auch so, man muss auch wollen (dabei ist doch der Spruch: Man will alles, kann nur nicht...).
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Juliette

Zitat von: eLender am 30. November 2024, 23:19:39(Das mit Grams ist aber nochmal eine Nummer schärfer: das ist eigentlich schon Vorsatz, d.h., sie müßte es besser wissen. Daher nochmal meine Einschätzung: die zieht eine Show ab, warum auch immer)

Mal eine Laien-Frage: Wenn man eine psychosomatische Krankheit hat, kann man dann auf dem Gebiet noch neutral und mit kritischer Distanz denken? Homöopathiegläubigkeit ist ja keine Krankheit im Sinne der Medizin, also kann man da vom Kopf her etwas ändern. Bei LC etc sind die Voraussetzungen doch ganz andere, oder? Das wäre doch, als würde man von Depressiven verlangen, sich mithilfe ihres Verstandes aus dem schwarzen Loch rauszuziehen?

Typee

Zitat von: Juliette am 01. Dezember 2024, 08:06:15
Zitat von: eLender am 30. November 2024, 23:19:39(Das mit Grams ist aber nochmal eine Nummer schärfer: das ist eigentlich schon Vorsatz, d.h., sie müßte es besser wissen. Daher nochmal meine Einschätzung: die zieht eine Show ab, warum auch immer)

Mal eine Laien-Frage: Wenn man eine psychosomatische Krankheit hat, kann man dann auf dem Gebiet noch neutral und mit kritischer Distanz denken? Homöopathiegläubigkeit ist ja keine Krankheit im Sinne der Medizin, also kann man da vom Kopf her etwas ändern. Bei LC etc sind die Voraussetzungen doch ganz andere, oder? Das wäre doch, als würde man von Depressiven verlangen, sich mithilfe ihres Verstandes aus dem schwarzen Loch rauszuziehen?

Ja, und das nennt man unter anderem kognitive Verhaltenstherapie.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

zimtspinne

Es läuft nichtsdestotrotz darauf hinaus, sich selbst aus dem schwarzen Loch herauszuziehen. Genauso, wie einem auch keiner abnehmen kann, von Drogen wegzukommen.
In einer Akutphase können Medikamente helfen und unterstützen, aber langfristig wird man nicht drumherum kommen, falls man zu denen mit rezidivierender Depression gehört, immer wieder dran zu arbeiten, maladaptive Dinge sein zu lassen und durch adaptive/funktionale (gesunde) Strategien zu ersetzen.

Das ist wohl auch der Punkt, an dem viele Depressive scheitern. Keine Ahnung, warum niemand darüber spricht.
Es ist einfacher, sich einem intensiven Rausch [mit Essen, Drogen, Kaufen, Tiktok-Katzenvideos] hinzugeben als eine Stunde raus zu gehen oder gar den beschwerlichen Weg ins Schwimmbad, Waldspaziergang, Fitnessstudio usw auf sich zu nehmen, wo es auch nur ein mittelmäßiges high als Belohnung gibt.
Oder gar noch zusätzlich wöchentlich zum Therapeuten zu marschieren. Da fehlt nicht nur die Dopaminflutung, es löst womöglich noch im Bestrafungszentrum Alarm aus ;)

Dort muss man Strategien entwickeln, kurzfristigen (oft kontraproduktiven) Belohnungsreizen zu widerstehen und auf die langfristigen (und erstmal gefühlt schwächer wirksamen) zu setzen.
Ist man an Kicks von Alkohol gewöhnt, wird es hart, sich auf mickrige Kicks von Waldsparziergängen umzugewöhnen. Nach einer Weile lernt man aber die neuen, adaptiven Strategien zu schätzen und zu lieben. Eine Weile wird es auch dauern, bis sich das Belohnungssystem umstrukturiert hat.
Psychotherapie ist auch eine Unterstützung, die man aber nicht mit Wundermittel verwechseln sollte. Die Erfolgsrate ist gerade bei Abhängigkeit, Zwangsstörungen u.ä. sehr niedrig, also die häufigen Begleiter von Depressionen. Viele benötigen daher auch mehrere Anläufe, teilweise auch über Jahre hinweg.

Das Überwinden innerer Schweinehunde kennt allerdings jeder, für Depressive ist es aber nochmal eine höhere Hürde.
Was Scheibenbogen propagiert, ist im Grunde.... ein medizinischer Skandal.

Reality is transphobic.

zimtspinne

ich suche gerade nach einer Übersicht Ansprechen/Erfolgsquote KVT für die jeweiligen psychisichen Störungen, finde die aber nicht auf die Schnelle wieder.

Das höchste Therapieansprechen bzw Therapieerfolg hatten jedenfalls die Phobien... Arachnophobia zB.  :P

Interessanterweise kam Abhängigkeit in einer Übersicht erst gar nicht vor. Daran kann ich mich erinnern und fand das skandalös.

Nur Depression (ohne Komorbiditäten) lag meiner Erinnerung nach so im Mittelfeld.

ps.
Wie realistisch das ist, ist eine auch kaum gestellte aber interessante Frage.
Die Qualitätssicherung bei Psychotherapeuten ist eine Sache für sich. Alles, was sonst in der Medizin gilt, gilt dort nicht.
Jeder Therapeut arbeitet anders und die Unterschiede innerhalb einer Therapieform können so unterschiedlich sein wie Tag und Nacht. Während jeder andere Arzt meistens doch erkennbar sein Programm abwickelt, dh halbwegs nach Leitlinie vorgeht. Ich achte auf sowas, ja , und überprüfe es manchmal sogar  :laugh:
Was der Psycho dann dokumentiert, ohne Rücksprache oder Einbezug der Patienten meistens übrigens, ist die nächste Geschichte. Kontrolle? Nachvollziehbarkeit? Transparenz? Leitlinie? Leitlinie!? Anwendung der Leitlinie!!??
Reality is transphobic.