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Wie nimmt man richtig ab?

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Begonnen von Scipio 2.0, 04. Dezember 2022, 19:36:29

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eLender

Zitat von: HAL9000 am 14. März 2023, 17:00:13"Kalter Entzug" mit maximal zwei größeren Mahlzeiten am Tag und mindestens 4-5 Stunden Pause.
Wenn man das hinkriegt wahrscheinlich die beste Lösung. Aber wir sind scheinbar total verschieden. Ich brauche schon 3 Mahlzeiten am Tag, aber gut verteilt. Ich esse halt nie so viel auf einmal, so dass ich vor der nächsten Mahlzeit schon wieder ordentlich Appetit habe. Aber die Zwischenzeiten sind wirklich nahrungsfrei, darauf sollte man achten, weil man sonst keinen Hunger mehr ertragen kann (ich weiß das, weil ich das auch kenne).

Zitat von: zimtspinne am 14. März 2023, 19:32:02Oft esse ich sogar nur einmal am Tag, abends
Weiß nicht, ob das Genetik oder Training ist, aber das könnte ich - glaube ich - nicht. Das ist ja sowas wie Intervallfasten (willst du etwa auch unsterblich werden? ;D ). Aber hat was Praktisches, werde das mal in meine pot. Studienliste aufnehmen ::)

Zitat von: zimtspinne am 14. März 2023, 19:32:02Besser wären sogar ein paar Nüsse, falls es nicht zwingend süß sein muss.

Ups, da wäre ich vorsichtig. Habe selber nämlich einige Zeit (die mit den Pausbacken) immer eine Dose Erdnüsse parat gehabt und da dann gelegentlich (ohne groß nachzudenken) reingelangt. Eine Handvoll davon hat um die 200 kcal, das wird man nur über eine halbstündige, halbwegs intensive Trainingseinheit wieder los. Es sind genau solche Fallen, die bei mir zu erhöhtem Gewicht (was aber immer im sog. Normalbereich) geführt haben. Das sind dann auch Gewohnheiten, die man schwer wieder los wird.

Zitat von: zimtspinne am 14. März 2023, 19:32:02Nur noch Kaffee und manchmal an besonderen Anlässen ein Stück Kuchen
Bei mir ist täglich besonderer Anlass ;D Es muss halt kalorisch stimmen, dann darf man auch sündigen. Jeder tickt beim Futtern wohl anders, aber solange man das erste kalorische Gesetz (nie mehr aufnehmen als man verbraucht) einhält, sind die Hamsterbacken vermeidbar.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

HAL9000

Zitat von: eLender am 14. März 2023, 20:13:40... Ich brauche schon 3 Mahlzeiten am Tag, aber gut verteilt.
Das geht sich eh trotzdem locker mit den Pausen aus. 7:30 Frühstück, 13:00 Mittag, 19:00 Abendessen.
Und wenn man, wie ich, eine Zeit lang das Frühstück nur aus einem Espresso und einem Glas Wasser
bestehen lässt, hat man gleich ein 16/8-Intervallfasten gebastelt, mit dem die Kilos purzeln.

eLender

Zitat von: HAL9000 am 14. März 2023, 20:26:05Frühstück nur aus einem Espresso und einem Glas Wasser
bestehen lässt
Hatte beinahe gelesen, ein Espresso und eine Gitane ;D  Habe zwar morgens auch nur wenig Appetit, aber ganz ohne einen kleinen Kalorienschub werde ich spätestens nach 2 h zur Diva zum Hungerwahnsinnigen. Das zwischenzeitliche Hungern (aka Intevallfasten) soll ja auch die ganzen positiven Effekte auslösen, die ich schon mal im Zusammenhang mit der Kalorienrestriktion genannt habe. Das soll die einzige Wunderwaffe gegen das Altern Abbauen mit dem Alter und dem sonstigen Verfall sein. Habe ich erst skeptisch betrachtet (Hype und so), aber da ist schon was dran. Also Scipio, wenn du nicht mit 50 in Rente gehen willst (weil du dich schon wie 67 fühlst), muss du deinen Zwischenhunger besiegen. Du schafft das.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Juliette

Zitat von: eLender am 13. März 2023, 23:59:55Oder auf alemannisch:

ZitatInsgesamt ist schwer nachweisbar, welche Ursachen und Mechanismen den beobachteten Zusammenhängen zwischen UPFs und Krankheitsrisiken zugrunde liegen (Marino et al. 2021). Einige Wissenschaftler*innen erachten das Konzept der UPFs daher als irreführend. Sie kritisieren, dass unklar ist, ob der Verarbeitungsgrad oder nicht einfach die ernährungsphysiologische Qualität das entscheidende Kriterium ist (Poti et al. 2017, Vergeer et al. 2019, Capozzi et al. 2021, Marino et al. 2021).
https://www.dge.de/blog/2022/05/12/hochverarbeitete-lebensmittel/

Also ich bleibe erst mal skeptisch :skeptisch:  und werde meine "hochverarbeiteten" Leckerlis nicht gleich in die Biotonne (oder ist das jetzt Sondermüll ;) ) werfen. Schaumermal.

Ich kann nichts dazu sagen, was die Auswirkungen der Verarbeitung als solche angeht, aber wenn man beim Einkaufen mal die Etiketten der ganzen verarbeiteten Lebensmittel ansieht, machen auf jeden Fall die Zutaten dick. Überall ist entweder zuviel Zucker, zuviel Salz, zuviel Stärke oder zuviel Fett drin - oder alles zusammen. Es ist eben billiger, gute und wenige Grundstoffe durch zahlreiche wenig kostende, magenfüllende, geschmackgebende Zutaten zu ersetzen. Eine Sauce Hollandaise aus dem Brick besteht aus bis zu 17 Zutaten, auch gerne mit Butteraroma statt Butter, eine hausgemachte aus Eiern, Butter, Salz, Pfeffer und Zitrone. Die so genannten Erfrischungsgetränke (und leider auch viele Obstsäfte) beinhalten unglaubliche Mengen an Zucker. In mehreren europäischen Ländern gibt es inzwischen eine Steuer auf diese Zuckerbomben. Erstaunlicherweise ging der Zuckergehalt dort rapide runter - im Gegensatz zu Deutschland, wo es wie üblich nur eine "freiwillige Selbstverpflichtung" der Industrie gibt (einer meiner beiden meistgehassten Ausdrücke).

Nachfolgend verlinkte Sendung ist etwas zu bemüht witzig (finde ich) und ab und zu auch etwas überspitzt, aber trotzdem spannend und informativ:

https://www.zdf.de/dokumentation/besseresser

Sebastian Lege baut darin im Studio Zubereitungen der Industrie nach. Gestern habe ich die beiden Sendungen über Asia-Restaurants und deutsche Restaurants angesehen... hm, na ja, nicht unbedingt appetitanregend. Klar stirbt man von dem ganzen Zeug nicht (sofort), und jeder darf das essen, was er oder sie will, aber die Menge macht es eben aus. Und der ganze Kram gewöhnt uns an den Geschmack von zu viel Zucker, zu viel Salz, zu vielen Aromen.

Jemand, der mit dem Gewicht Probleme hat, sollte deshalb, bis auf Ausnahmen, auf solche Sachen so weit wie möglich verzichten (kann man toll selbst machen und schnell außerdem). Abgesehen davon fühle ich mich als Käuferin verarscht. Ich bin begeisterte Köchin und bin immer wieder entsetzt über die katastrophale Esskultur in Deutschland. 

Scipio 2.0

Ich koche ja auch ganz gerne aber ich habe kaum Zeit dazu. Das höchste der Gefühle ist es, wenn ich es am Sonntag schaffe für die nächste Woche vorzukochen.

Scipio 2.0

Mal exemplarisch ein Tag was ich so esse:

Frühstück:

2x Toast mit Honig
2x kleine Waffeln mit Schoko

Gesamtkalorien: 518 kcal

Mittag:

1x Ja-Linseneintopf

Gesamtkalorien: 576 kcal

Abendessen:

1x Cherry-Tomaten
1x Toast mit Käse

Gesamtkalorien: 273 kcal

Zusätzlich:

2x Tasse Kakao

Gesamtkalorien: (geschätzt): 380 kcal

Insgesamt: 1747 kcal

Mein berechneter Grundumsatz soll bei 2500 kcal liegen, was eine Differenz von 753 kcal ergibt.

eLender

Zitat von: Juliette am 15. März 2023, 13:46:25Es ist eben billiger, gute und wenige Grundstoffe durch zahlreiche wenig kostende, magenfüllende, geschmackgebende Zutaten zu ersetzen

Das ist mir zu pauschal. Die Frage ist doch: ist "billig" gleich "schlecht"? Ich würde das auch gerne mal an konkreten Beispielen besprechen. Scipio hat ein gutes Beispiel genannt, auf das ich gleich nochmal komme. Ich habe selbst mal ein wenig geschaut, was ich so an "billigen" Zeugs konsumiert habe. Es ist nicht viel, aber gelegentlich - wenn ich keine Zeit habe und auch nicht die Möglichkeit - verfuttere ich auch mal so richtig "übles" Zeug. Eher selten, aber ganz vermeiden tue ich das nicht. Manchmal kaufe ich auch ein Päckchen Nuggets - der Teufel soll mich holen ::)

Habe hier gerade noch das Etikett von so einer Curry-King-Billigvariante (Currywurst in Plastikschale mit Currypulver, keine 2 €). Das ist wirklich billiges Zeugs, man schmeckt es auch. Die Wurst besteht nur zu 44% aus Fleisch, der Rest ist Wasser(!) (das ist eine Möglichkeit, Fleisch quantitativ zu "vermehren"). Das macht die Wurst nicht ungesünder (streng genommen sogar andersrum) und es schont Ressourcen (weshalb es auch billiger angeboten werden kann). Die Soße ist ein Ketchupverschnitt (ein paar Grundzutaten wie Gewürze, Tomatenmark, Essig, Stärke), angedickt mit Xanthan. Klingt unheimlich nach Schämie, ist aber überhaupt nichts Unnatürliches. Xanthan ist sogar ein Ballaststoff, den man aus Bakterien gewinnt, und das auch mit sehr hoher Effizienz.

Wahrscheinlich ist das Fleisch selbst auch nur "minderwertig" und z.T. aus "Schlachtabfällen" gemacht. Ich setze das deshalb in Gänsefüßlein, weil das nur auf den ersten Blick nach minderwertigem Zeugs (aka Abfall) aussieht. Man muss - wenn man sowas bewerten will - auch berücksichtigen, dass günstig im Preis auch ein Resultat der Effizienz ist.

Ich hatte es an andere Stelle schon erwähnt: Wenn man alle Bestandteile eines Tieres verwendet (und sich nicht nur auf die Filets konzentriert), dann holt man viel mehr aus den armen Dingern raus (und kann zumindest die Bestände ein wenig kleiner halten). Das geht z.T. nur mit Extraktionstechniken, bei denen tatsächlich erst mal "Schleim" entsteht (damit kann man auch Formfleisch machen).

Nicht ohne Grund wird darauf hingewiesen, dass nur der Blick auf den Verarbeitungsgrad zu eng ist. Es ist nicht nachweisbar, dass das Zeugs gesundheitlich bedenklich ist (zumindest so pauschal betrachtet) und es verkennt die positiven Umweltwirkungen (die vll. auch erst mal nur potentiell sind).

Ich weis (was ihr denkt): ich bin bestimmt so ein Vertreter des industriellen-militärischen Komplexes (zu dem natürlich auch die Farmermafia gehört), aber das sind valide Positionen, die man bei solchen komplexen Bewertungen berücksichtigen muss. "Hochwertige" Lebensmittel sind toll, aber sie kosten auch sehr viel an Ressourcen und müssen pauschal nicht besser sein (v.a. gesundheitlich betrachtet). Die Menschheit wächst schneller als die verfügbaren Ressourcen. Und nur ein kleiner Teil der Menschheit kann sich überhaupt den Luxus von Haute Cuisine "teurer Lebensmittel" leisten.

Und bevor ihr mich jetzt erschlagen wollt: natürlich gibt es auch genügend Kritikpunkte an verarbeitetem Zeugs, auf die ich nochmal eingehen werde. Aber: das was man z.B. im ZDF zu sehen bekommt, ist viel zu unterkomplex und wird der Sache nicht gerecht.

(Das mit den "Tricks der Lebensmittelindustrie"...-Formaten ist im Staatsfunk ein Quotenrenner, aber es langweilt mich. Es setz immer nur auf den Ekelfaktor und geht nie darauf ein, was das eigentlich für Hintergründe hat. Billige Empörungsunterhaltung für Wohlstandsverwahrloste)

Nachschlag: noch ein Beispiel aus der bösen Industrie: Löslicher Kaffee gilt dem Gourmetadel ja als Todsünde. Ich trinke das Zeugs aber auch öfters mal und lebe noch (aber natürlich gönne ich mir auch "gebrühten" Kaffee (Senseo ;D ), der ist schon einen Tick leckerer). Was man dabei nicht vergessen sollte: Mit der Extraktionstechnik, mit dem man das Zeugs gewinnt, holt man 10x mehr aus dem Kaffee, als mit seiner Expresso-Maschine. Kaffeeanbau ist mit einem recht hohen Ressourcenverbrauch verbunden, und der Bedarf wächst massiv (die Chinesen sind auf den Geschmack gekommen). Den Rest kann man sich selber denken.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Zitat von: Scipio 2.0 am 15. März 2023, 18:22:36Mal exemplarisch ein Tag was ich so esse:
Wenn das deine durchschnittliche Brennstoffversorgung ist, dann müssten die Pfunde aber locker purzeln (ist gar nicht so weit von meinem Input entfernt). Entweder du hast das falsch berechnet oder - aus Unachtsamkeit  ;) - die ganzen Leckerlis vergessen, die du dir noch zwischendurch reinfährst. Man muss beim Kalorienzählen brutal ehrlich sein, was viel Arbeit macht, aber nur so bekommt man eine brauchbare Bilanz (daher muss man das auch über längere Zeit machen).

Und du sagst es selbst: das wäre schon mehr als dein Grundumsatz, daher kann das nicht stimmen. Wenn du dazu noch ein wenig Bewegungstraining machst, dann würde ich tatsächlich mal eine Bärenfalle vor den Kühlschrank stellen (wegen unbewusster nächtlicher Wandlungen).

Aber: wenn du wirklich mit so einem Standardmenü über den Tag kommst, dann ist die schlanke Linie greifbar. Ich möchte auch erst mal gar nicht bewerten, ob das jetzt gesund ist oder nicht (aber ich picke mir mal ein Item raus). Wenn der Kakao dein notwendiger Sündenfall ist (ist gar nicht schlecht), dann könntest du ggf. mal überlegen, das Zeugs mit Süßstoff (ggf. Stevia) zu süßen. Das hat dann tatsächlich nicht so viele Kalorien, wie einem das schlechte Gewissen weiß machen will. Und es befriedigt das kaum vermeidbare Suchtverhalten ;)
Wollte ich nur mal gesagt haben!

zimtspinne

Zitat von: eLender am 15. März 2023, 20:24:02Wahrscheinlich ist das Fleisch selbst auch nur "minderwertig" und z.T. aus "Schlachtabfällen" gemacht. Ich setze das deshalb in Gänsefüßlein, weil das nur auf den ersten Blick nach minderwertigem Zeugs (aka Abfall ) aussieht. Man muss - wenn man sowas bewerten will - auch berücksichtigen, dass günstig im Preis auch ein Resultat der Effizienz ist.

vielleicht solltest du dich zukünftig an die Näpfe meiner Katzen setzen - die bekommen was besseres da rein gefüllt  :skeptisch:

danke, @ Scipio, das ist doch endlich was zum filetieren  :laugh:

keine Angst, ich schaffe das heute eh nicht mehr, kann mom leider aus Zeitgründen nur mitlesen.. finds aber wirklich gut, dass man bei deinen Heißhungersachen jetzt nicht mehr total ins Blaue spekulieren muss und einen Anhaltspunkt hat.

Hast du auch an alles gedacht, auch an Alkohol? Den vergisst man schnell mal ;)
Reality is transphobic.

Gefährliche Bohnen

Zitat von: eLender am 15. März 2023, 20:24:02(Das mit den "Tricks der Lebensmittelindustrie"...-Formaten ist im Staatsfunk ein Quotenrenner, aber es langweilt mich. Es setz immer nur auf den Ekelfaktor und geht nie darauf ein, was das eigentlich für Hintergründe hat. Billige Empörungsunterhaltung für Wohlstandsverwahrloste)

Passendes Beispiel: hab mal genau so eine Sendung über Eiscreme gesehen. Voller Empörung wurde dort aufgedeckt, dass die Industrie dafür sorgt, dass die Eiscreme nicht steinhart sondern schön cremig wird, indem sie *Trommelwirbel* LUFT reintun.   :schreck
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Scipio 2.0

Zitataus Unachtsamkeit  ;) - die ganzen Leckerlis vergessen

Heute hab ichs mal geschafft an den ganzen Bahnhofsgeschäften, -automaten und was weiß ich nicht noch alles vorbei zu gehen aber das klappt nicht immer. Insbesondere dann nicht, wenn ich schlechte Laune habe bzw. es mir nicht so gut geht. Da wird dann doch der ein oder andere "süße Seelentröster" mehr gegessen als gut wäre.

Ach ja und so penibel durchhalten tue ich das mit dem Kalorienzählen auch nicht. Da verbergen sich sicher noch genug Fallstricke.

eLender

Zitat von: zimtspinne am 15. März 2023, 21:03:59die bekommen was besseres da rein gefüllt
Nee danke, ich mag keine toten Mäuse (oder zappeln die gar noch :P )

Die Reaktion habe ich natürlich erwartet, aber ich habe extra so ein extremes Beispiel genannt. Das werde ich bestimmt nicht nochmal essen, aber nur, weil es geschmacklich wirklich nicht der Brüller war (habe ich auch nur gekauft, weil es mir jemand in den Einkaufswagen gelegt hat, ohne dass ich es gemerkt habe, ischwör. Aber im Notfall geht sowas immer runter, nach der nächsten Zombieapokalypse gilt sowas dann als Delikatesse, so wie Katzenfutter bei Mad Max ;D )

Ich halte trotzdem mal fest: wahrscheinlich ist die alleinige Kritik, dass es billig ist (und evtl., weil es nicht schmeckt). Das hätte ich dann aber gerne mal argumentativ ausgeführt (und bekäme vll. sogar offene Türen eingerannt).

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 15. März 2023, 21:28:34indem sie *Trommelwirbel* LUFT reintun
:o man glaubt es nicht, aber hattet ihr gewusst, dass Brötchen auch nur aus Luft bestehen und das Mehl die nur verpackt!!11. Böhnchen, du musst noch an deinem Empörungslevel arbeiten, deine Schwelle ist - noch - zu hoch ;)

Zitat von: Scipio 2.0 am 15. März 2023, 21:30:48Da wird dann doch der ein oder andere "süße Seelentröster" mehr gegessen als gut wäre.
Ja, man muss sich seine Sünden eingestehen (spätestens an der Himmelspforte kommt's eh raus). Das mit der Seelentrösterei kenne ich auch, das ist schwierig in den Griff zu bekommen, aber du hast es ja zumindest schon mal versucht. Es ist wie mit jeder Sucht, ein langer steiniger Weg, aber gehbar.

Ich wollte nochmal was zu deinem Speiseplan sagen bzw. zum "Fast Food". Das hier landet wohl gelegentlich in deiner Magengrube (Vorsicht: sponsored link :grins):
https://shop.rewe.de/p/ja-linseneintopf-mit-schweinefleisch-800g/570611

Sowas würde man auch als (relativ) hoch verarbeitetes Lebensmittel bezeichnen (oder als "billiges", was es preislich auch ist). Aber man muss sich mal wieder die Details ansehen, d.h. die Zutatenliste und die Energieangaben, dann erst kann man das bewerten (billig alleine sagt gar nix). Erst mal: der Nutriscore sagt uns, dass es ein hochwertiges Lebensmittel ist. Aber warum? Es ist eine komplexe Bewertung der Inhaltsstoffe und ggf. auch der Umstände der Produktion (man fordert da teilweise auch, dass soziale Aspekte (ob es z.B. gendergerecht ist ;) ) bei der Bewertung berücksichtigt werden sollen). Von daher: ganz lustig, aber verzichtbar.

Bei den Nährwerten hätte ich nichts zu beanstanden, da es kaum von einer selbst gemachten Furzsuppe abweicht (Zucker würde ich nicht reinmachen, aber das ist nur eine Spurenzutat). Das einzige, was ich da evtl. bemängeln würde, ist der Salzgehalt. Wenn du dir eine ganze Dose davon reinschüttest, dann sind das beinahe 5 g NaCl (was bei deinem Gewicht noch unproblematisch ist, es ist sogar im Bereich der empfohlenen Menge). Das sind aber eigentlich 2 Portionen (wäre für mich aber noch zu viel), daher ist das eher unproblematisch und auch nicht unbedingt mehr, als man auch in eine selbstgemachte Suppe schüttet (es sei denn, man hat ein Empörungs-Blutdruckproblem).

Apropos: Linsensuppe ist ein wirklich einfaches Rezept, das sich beinahe von selbst zubereitet. Kann man auch gut auf Vorrat kochen. Aber es spricht nichts Prinzipielles gegen so eine Fertig-Büchse, es sei denn, der Geschmack liegt im Bereich gekochter Socken.

Wollte ich nur mal gesagt haben!

Juliette

Zitat von: eLender am 15. März 2023, 20:24:02Die Soße ist ein Ketchupverschnitt (ein paar Grundzutaten wie Gewürze, Tomatenmark, Essig, Stärke), angedickt mit Xanthan. Klingt unheimlich nach Schämie, ist aber überhaupt nichts Unnatürliches. Xanthan ist sogar ein Ballaststoff, den man aus Bakterien gewinnt, und das auch mit sehr hoher Effizienz.

Ketchup ist eine der größten Zuckerbomben überhaupt, Zucker ist neben Wasser DIE Grundzutat.

Zitat von: eLender am 15. März 2023, 20:24:02Wenn man alle Bestandteile eines Tieres verwendet (und sich nicht nur auf die Filets konzentriert), dann holt man viel mehr aus den armen Dingern raus (und kann zumindest die Bestände ein wenig kleiner halten). Das geht z.T. nur mit Extraktionstechniken, bei denen tatsächlich erst mal "Schleim" entsteht (damit kann man auch Formfleisch machen).

Was ist das für ein Quatsch? Bis vor 3 Jahren haben wir selbst mit Freunden jedes Jahr 3 ganze Schweine verarbeitet und der Metzger kam zum Schlachten zu uns und alles außer den Knochen wurde da genutzt und verwertet. Da braucht man keine Extraktionstechniken und es gibt keinen Schleim - wie sich deutsche Wohlstandsbürger, die von Tuten Schlachten und Blasen Kochen keine Ahnung haben, das anscheinend vorstellen. Ich hatte auch mal in der Verwandschaft einen Dorfmetzger, bei dem im Schlacht- und Zerlegeraum schon mal Augen von Kälbern auf dem Boden rumkullerten. Und da meinst du, dass ich hysterische Zustände kriege, wenn du von Xanthan oder so was redest??

Und die Eis-Luft-Geschichte ist wirklich schon ein alter Hut. Erstaunlich ist, wie enorm die Unterschiede bei der benötigten Luftmenge sind, wenn sie doch für die Fluffigkeit essentiell ist:

ZitatWer 1 Liter Vanille-Eis kauft, erhält bei der Marke Häagen-Dazs über 82 Prozent mehr Eis als bei Landliebe. Nach diesen Zahlen ist der Hersteller Froneri Ice Cream Deutschland mit der Landliebe Eiscreme Bourbon-Vanille der größte ,,Schaumschläger" unserer Stichprobe.
...

Auffallend war, dass für viel Luft im Eis mit E-Nummern nachgeholfen werden muss. Im Cremissimo Bourbon Vanille Laktosefrei verarbeitet Unilever gleich drei Stabilisatoren (Guarkernmehl E412, Johnannisbrotkernmehl E410, Carageen E407) und einen Emulgator (Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren E471). Dazu kommen noch ein Farbstoff sowie Aroma, damit das stark aufgeschlagene Eis auch nach etwas schmeckt. Das Vanilleeis von Häagen-Dazs, das kaum Luft enthält, benötigt keinen einzigen dieser Zusatzstoffe und es stehen insgesamt nur fünf Zutaten auf der Zutatenliste. Beim Cremissimo Bourbon Vanille Laktosefrei sind es 14 Zutaten inklusive der Zusatzstoffe.

aus: https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/einkaufsfalle-supermarkt/jede-menge-luft-im-eis

Aber klar, das wird alles nur gemacht, weil der Verbraucher es cremig mag.  :P

Wie ich schon sagte, von mir aus kann jeder so viel Scheiße fressen wie er will - Millionen Fliegen können ja nicht irren. (auch so ein Alter-Hut-Spruch) Aber es soll doch keiner behaupten, dass das alles höchste Qualität und nur zum besten der Verbraucher so ist.

Im Gegenteil, die Verbraucher werden schuldig gesprochen, wenn sie von zu viel Zucker, Fett, Nikotin oder Alkohol krank werden:

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-produkte-politik-konzerne-1.5765016

Der Zynismus der Firmenchefs ist unfassbar. Aber was tun sie nicht alles, vor allem finanziell, um uns dumme Verbraucher von ihrer Sorge um unser Wohlergehen zu überzeugen:

ZitatAllein der Marketing-Etat von Nestlé entspricht in etwa dem Forschungsbudget aller deutschen Universitäten.

Zitat von: eLender am 15. März 2023, 20:24:02"Hochwertige" Lebensmittel sind toll, aber sie kosten auch sehr viel an Ressourcen und müssen pauschal nicht besser sein (v.a. gesundheitlich betrachtet).

Na ja, Gemüse würde ich jetzt als hochwertiges Lebensmittel und in den meisten Fällen als relativ ressourcenarm betrachten und das kann sich fast jeder leisten.

Und ja, die Sendungen sind unterkomplex - aber ich fange ja auch nicht in der 1. Klasse Volksschule mit Sinus und Cosinus an. Oder bei "Wer wird Millionär" mit der Relativitätstheorie. Oder in einem Anfängerkochkurs mit 3-Sterne-Küche.

Und soooo typisch deutsch ist diese Auffassung, dass nur Wohlstandsmaden sich für gute und manchmal eben auch teure Küche begeistern können. Ein guter Deutscher (Mann?) steht vor allem auf die freie Fahrt mit seinem gepflegten und gepuderten tollen Auto und isst dann lieber tagtäglich so billig es geht.


Gefährliche Bohnen

Zitat von: Juliette am 16. März 2023, 01:12:23Und die Eis-Luft-Geschichte ist wirklich schon ein alter Hut. Erstaunlich ist, wie enorm die Unterschiede bei der benötigten Luftmenge sind, wenn sie doch für die Fluffigkeit essentiell ist:

ZitatWer 1 Liter Vanille-Eis kauft, erhält bei der Marke Häagen-Dazs über 82 Prozent mehr Eis als bei Landliebe. Nach diesen Zahlen ist der Hersteller Froneri Ice Cream Deutschland mit der Landliebe Eiscreme Bourbon-Vanille der größte ,,Schaumschläger" unserer Stichprobe.
...

Auffallend war, dass für viel Luft im Eis mit E-Nummern nachgeholfen werden muss. Im Cremissimo Bourbon Vanille Laktosefrei verarbeitet Unilever gleich drei Stabilisatoren (Guarkernmehl E412, Johnannisbrotkernmehl E410, Carageen E407) und einen Emulgator (Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren E471). Dazu kommen noch ein Farbstoff sowie Aroma, damit das stark aufgeschlagene Eis auch nach etwas schmeckt. Das Vanilleeis von Häagen-Dazs, das kaum Luft enthält, benötigt keinen einzigen dieser Zusatzstoffe und es stehen insgesamt nur fünf Zutaten auf der Zutatenliste. Beim Cremissimo Bourbon Vanille Laktosefrei sind es 14 Zutaten inklusive der Zusatzstoffe.

aus: https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/einkaufsfalle-supermarkt/jede-menge-luft-im-eis

Aber klar, das wird alles nur gemacht, weil der Verbraucher es cremig mag.  :P

Das hat ja keiner behauptet. Allerdings schließen sich Verbraucherwunsch und  Kosten bei der Herstellung sparen ja nicht gegenseitig aus.
Wer bestimmt denn, was ausreichende Fluffigkeit ist und wann es zu viel Fluffigkeit ist?
Ich mag es fluffig. Die "besseren" Eissorten (z.B. Häagen Dazs) sind mir einfach zu hart.

Und - ernstgemeinte Frage, bin da vielleicht nicht auf dem neuesten Stand - was genau ist an den Zusatzstoffen denn eigentlich so schlimm?
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Juliette

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 16. März 2023, 05:36:50Und - ernstgemeinte Frage, bin da vielleicht nicht auf dem neuesten Stand - was genau ist an den Zusatzstoffen denn eigentlich so schlimm?

Ähm, schlimm daran ist, dass sie meist als Ersatz verwendet werden, um Sachen, die mit billigen Fetten, viel Wasser und viel Zucker hergestellt werden, Stabilität, Konsistenz und Geschmack zu geben. Und den ganzen Kram dann möglichst teuer zu verkaufen. Ansonsten sind mir die meisten Zusatzstoffe ziemlich egal.

Zitat von: eLender am 15. März 2023, 22:33:18
Zitat von: zimtspinne am 15. März 2023, 21:03:59die bekommen was besseres da rein gefüllt
Nee danke, ich mag keine toten Mäuse (oder zappeln die gar noch :P )

Die Reaktion habe ich natürlich erwartet, aber ich habe extra so ein extremes Beispiel genannt. Das werde ich bestimmt nicht nochmal essen, aber nur, weil es geschmacklich wirklich nicht der Brüller war (habe ich auch nur gekauft, weil es mir jemand in den Einkaufswagen gelegt hat, ohne dass ich es gemerkt habe, ischwör. Aber im Notfall geht sowas immer runter, nach der nächsten Zombieapokalypse gilt sowas dann als Delikatesse, so wie Katzenfutter bei Mad Max ;D )

Hund- und Katzenfutter in Dosen ist heute schon in großen Teilen teurer als Menschenfutter in Dosen. Darum ist auch der Spruch von der Omma, die sich wegen ihrer niedrigen Rente von Katzenfutter ernährt, ein schlechter Witz.

Zitat von: eLender am 15. März 2023, 22:33:18
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 15. März 2023, 21:28:34indem sie *Trommelwirbel* LUFT reintun
:o man glaubt es nicht, aber hattet ihr gewusst, dass Brötchen auch nur aus Luft bestehen und das Mehl die nur verpackt!!11.

Populistischer Quark in Sarkasmus verpackt, findest du nicht? Oder findest du, das ist eine angemessene Antwort auf meine Argumente? Du dichtest bloß schon wieder Dinge in meine Beiträge, die ich nicht geschrieben oder angedeutet habe. Na ja, Militärs und Zivilisten sprechen ja auch eine verschiedene Sprache - genauso wie wir anscheinend.