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Kulturelle Aneignung

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Begonnen von RPGNo1, 27. Juli 2022, 14:00:00

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Scipio 2.0

So direkt war das nicht gemeint. Ich gehe allerdings davon aus, dass der Einfluss unserer genetischen Ausstattung auch Einfluss darauf hat wie gut wir wirtschaftlich durchs Leben kommen. Ich sehe jedenfalls keinen Grund warum dieser Aspekt unseres Lebens davon unbeeinflusst sein soll.

sailor

Neinneinnein, ihr seht die Wahrheit nicht. Erfolg und Segen kommt nur von Gott, nur wer immer brav betet und die 10 Gebote befolgt wird erfolgreich sein! So stehts in der Bibel!!!! Und dieses Genetikzeug ist vom Teufel, das ist gelogen, jedes gute Kirchengängerkind weiss ganz genau, dass Adam und Eva von Gott geschaffen wurden. Mehr muss man nicht wissen, um erfolgreich zu sein. Und wenns irdisch nicht klappt, dann wartet auf jeden Fall das Paradies auf euch!!!

So und jetzt mal ohne Shice: Herr DeMasio sollte sich vor Augen führen, was die ach so tollen sozialistischen Veränderungen der Verhältnisse uns eingebrockt haben: China, russland und vor allem sucksn! Immer wieder gruselig, wie die alte Rhetorik neu hervorgezaubert wird... Sozialismus scheint darin zu bestehen, dass man die selbse Sache immer wieder versucht, bis sie eben funktioniert :D

HAL9000

Zitat von: sailor am 28. August 2022, 10:50:03Sozialismus scheint darin zu bestehen, dass man die selbse Sache immer wieder versucht, bis sie eben funktioniert :D
Dir ist sicher bekannt, dass das (leicht abgewandelt*) auch die Definition von Wahnsinn ist.
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* Insanity is repeating the same mistakes and expecting different results.

Max P

Zitat von: sailor am 28. August 2022, 10:50:03So und jetzt mal ohne Shice: Herr DeMasio sollte sich vor Augen führen, was die ach so tollen sozialistischen Veränderungen der Verhältnisse uns eingebrockt haben: China, russland und vor allem sucksn! Immer wieder gruselig, wie die alte Rhetorik neu hervorgezaubert wird... Sozialismus scheint darin zu bestehen, dass man die selbse Sache immer wieder versucht, bis sie eben funktioniert :D
::)  ::)  ::) Dafür steht De Masio ganz sicher nicht.

Max P

Zitat von: Scipio 2.0 am 28. August 2022, 10:30:52So direkt war das nicht gemeint. Ich gehe allerdings davon aus, dass der Einfluss unserer genetischen Ausstattung auch Einfluss darauf hat wie gut wir wirtschaftlich durchs Leben kommen. Ich sehe jedenfalls keinen Grund warum dieser Aspekt unseres Lebens davon unbeeinflusst sein soll.

Meine Replik war natürlich sakastisch gemeint.  ::) Und nein, Macht, Reichtum und überhaupt gesellschaftliche Verhältnisse sind NICHT genetisch bedingt. ::) 

sailor

Ist mir egal, wofür DeMasio steht... ich stehe für SoziTrollen :D

aber keine Angst, ist lieb gemeint :* Ich hab auch schon rot gewählt, damals, als ich noch jung, naiv, idealistisch und nicht von der Menschheit verdorben war.

Wobei ich gerade die Akkumulation von Macht und Wohlstand als kultur-übergreifendes Phänomen sehe (um den Bogen zur Aneignung zu schlagen). Sobald eine Gesellschaft Überschüsse erwirtschaftet kommt es zur Arbeitsteilung und dann auch zur Akkumulation an wenigen Stellen. Somit ist Kapitalismus die einzige Wirtschaftsform die Suprakulturell ist :D

Scipio: Gene sagen erstmal gar nix aus. Die Neigungen und Vorteile aus genetischen Anlagen können nur im Zusammenwirken mit der Umwelt Wirkung entfalten. Eine mathematische Neigung/Begabung ist in einer Jäger/Sammlerkultur fast völlig nutzlos... oder erstmal kein Vorteil. Dort sind andere Anlagen gefragt. Bezogen auf das Jetzt und Hier hat man den Vorteil des Schul- und Bildungssystems, in welchem man ziemlich umfassend herausfinden kann, wo Stärken liegen. Diese kann man dann gezielt verbessern/anpassen, um in der Gesellschaft einen Vorteil zu erlangen. Dank ausgeprägter Arbeitsteilung und Spezialisierung kann man für fast jede Neigung eine erfolgreiche Nische finden.

Max P

Zitat von: sailor am 28. August 2022, 12:35:02Somit ist Kapitalismus die einzige Wirtschaftsform die Suprakulturell ist :D

Und die einzige, mit der unsere Spezies kurz vor der Erlangung des Darwin-Arwards steht. Sozusagen das System, das uns nicht nur an den Abgrund führt, sondern auch einen Schritt weiter...


Juliette

Zitat von: Max P am 28. August 2022, 16:26:28
Zitat von: sailor am 28. August 2022, 12:35:02Somit ist Kapitalismus die einzige Wirtschaftsform die Suprakulturell ist :D

Und die einzige, mit der unsere Spezies kurz vor der Erlangung des Darwin-Arwards steht. Sozusagen das System, das uns nicht nur an den Abgrund führt, sondern auch einen Schritt weiter...

So unzufrieden ich mit dem Kapitalismus auch bin, frage ich mich, ob nicht trotz allem damit eine größere Chance besteht, diese Auswirkungen teilweise wieder zu bekämpfen -  auch wenn ich sie weiter natürlich als winzig einschätze. Ich sehe bei keinem anderen System auf der Erde in der Hinsicht überhaupt eine reale Chance. 

Max P

Zitat von: Juliette am 28. August 2022, 17:59:33So unzufrieden ich mit dem Kapitalismus auch bin, frage ich mich, ob nicht trotz allem damit eine größere Chance besteht, diese Auswirkungen teilweise wieder zu bekämpfen -  auch wenn ich sie weiter natürlich als winzig einschätze. Ich sehe bei keinem anderen System auf der Erde in der Hinsicht überhaupt eine reale Chance.
Es gibt ja gegenwärtig auch gar kein anderes System. 

sailor

Ich kann dem geneigten Kenner und Genießer sozialistischer Gedankenspiele noch die "Juche" empfehlen... praktizierter Sozialismus, der garantiert keine Konsumkatastrophe heraufbeschwört... aber Covid insta heilt :rofl

celsus

Mimikama über Phantomdiskussionen und Unsinn plappernde Politiker:

https://www.mimikama.at/winnetou-karl-may-nicht-verboten/

Ein Link aus dem Artikel:
Der erfundene Shitstorm: Chronologie eines Medienversagens
https://scompler.com/winnetou/
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

RPGNo1

Meine Gedanken:

1) Nicht nur die Boulevardmedien haben das Thema ,,Der junge Häuptling Winnetou" aufgegriffen, sondern auch seriöse Medien wie taz, Zeit, tagesspiegel, Spiegel sowie mehr weniger kundige Experten und sie innerhalb kürzester Zeit auf Karl May und seine Werke ausgedehnt und ihren mehr oder weniger schlauen Senf dazugegeben. Wie z.B. Jürgen Zimmerer, Historiker und Afrikawissenschaftler (!). Kein Literaturwissenschaftler, keinerlei Expertise in Sachen Karl May.

2) Ravensburger hat seinen "Fehler eingesehen", nachdem der Film veröffentlicht war und sich u.a. eine kleine lautstarke Anzahl von Personen über den Film und Begleitbücher erregt haben (wobei ich vermute, dass viele der Beschwerdeführer weder Film noch Buch gesehen oder gelesen haben). Ravensburger hätte die Kritik an der Rücknahme der Bücher entkräften können, wenn sie näher darauf eingegangen wären, worauf sie diese Entscheidung stützen. Stattdessen gab es nur eine nichtssagende Nachricht auf den Sozialen Medien.

3) Scompler schreibt von viel sachlicher, ernst zu nehmender Kritik. Sie zählen aber nur Kritiker (1) (an Karl May, die Bücher und Filme allgemein(!), das Kinderbuch spielt keine Rolle mehr) auf und ignorieren aber die Kommentare und Einlassungen, die Kinderfilm und -buch, Karl-May-Filme und -Bücher verteidigen und die zahlreichen Fehleinschätzungen der Kritiker korrigieren.

Es ist schade, aber das sonst von mir geschätzte Mimikama ist hier teilweise auf dem Holzweg, und die Leute von Scompler, einer "innovativen, webbasierten Software für Marketing und Kommunikation" ebenso.


(1) U.a die von mir bereits in Kommentar #58 genannte biodeutsche, kulturelle Aneignung betreibende Carmen Kwasny.


eLender

Ich finde das Thema auch arg aufgeblasen und es wird natürlich von rechten Hohlbirnen entsprechende verwertet. Trotzdem kann ich dem Mimikama-Aufsatz auch nicht zustimmen. Es ist faktisch falsch; der ganze Winnetouismus steht zur Debatte. Ich konnte dem auch nie viel abgewinnen und manche "Bilder", die das transportiert sind (aus heutige Sicht) dümmlich. Das gilt aber für so vieles andere auch. Hab ich grad Whataboutism gemacht? :o
Wollte ich nur mal gesagt haben!

RPGNo1

Was ich mich frage. Warum wird eigentlich der Orient-Zyklus von Karl May nicht mit der gleichen Vehemenz attackiert wie die Winnetou-Bücher? Er spielt in teils noch viel stärkeren Maßen mit Klischees oder sog. -ismen und -phobien, die jetzt intensiv den Western-Büchern vorgeworfen werden.
- Rachsüchtige Araber
- Korrupte faule Türken
- Verschlagene Griechen
- Brutale Albaner
- Spleenige britische Lords
- Ein rückständiger, unterdrückender Islam

Ich habe bisher noch nicht bemerkt, dass türkische, arabische, griechische, albanische, britische oder muslimische Interessenverbände zu lautstarken Protesten in den sozialen Medien aufrufen. Oder dass "Experten" der türkischen, arabischen, griechischen, albanischen, britischen Kultur oder der islamische Religion wohlstrukturierte Kommentare in Spiegel oder Zeit veröffentlichen, um Kritik an Karl Mays Darstellungen zu üben.

PS: Ich fand als Kind und Jugendlicher die Orientgeschichten übrigens spannender und vor allem witziger als die doch oft vom Pathos getragenen Western-Geschichten.

Schwuppdiwupp

Die "Wüsten-Pentalogie" habe ich als Jugendlicher nicht geschafft. Insbesondere konnte ich mit Hatschi-Gesundheit-Bummbeitschi so gar nichts anfangen.

Übel sind die betont christlichen Werke wie "Weihnachten im Wilden Westen" und der Roman, wo er mit seiner Fau "nochmal" in die USA reist und als Old Shatterhand immer noch ein "toller Hecht" ist.

Abgesehen mal davon: In den Büchern ist Winnetou keineswegs ein Apatsche zum Knuddeln, wie er in den doch recht dümmlichen Filmen dargestellt wird. Im Original ist er ein ziemlicher Schnösel, der außer mit Old Shatterhand kaum mit einem anderen Weißen redet.
Ach, was weiß denn ich ...