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Krise in der Ukraine

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Begonnen von RPGNo1, 18. Februar 2022, 18:04:53

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sailor

oh man, wie ich dieses "westsplaining" bzgl. der "Waffenhilfen" hasse. Die Ukraine hat die Russen zurückgeschlagen, weil sie Waffen aus dem Westen hatte. Dabei ist es egal, ob dies "leichte" oder "schwere" Waffen sind. Wenn Russland den "Dritten Weltkrieg" wollte, dann hätten sie bereits jetzt damit angefangen. Werden sie aber nicht, weil sie ihn nicht gewinnen können... sie haben nur noch Atomwaffen, die Offensivkräfte der russischen Armee wurden bereits in der Ukraine in signifikanten Teilen demilitarisiert. Schwere Waffen ändern daran nix, solange sich alles auf dem Staatsgebiet der Ukraine abspielt. "Interessant" würde eine Offensive darüber hinaus werden, aber da sind wir noch lange nicht.

"Erklärungen" warum westliche schwere Technik dort nichts bringt: Ich beobachte die Diskussionen auch in Fachkreisen und bin mir ziemlich sicher, dass viele Argumente gegen eine Lieferung zwar valide sind, aber nicht unbedingt zutreffen müssen. Auf Seiten der Ukraine sollte man seitca. 3 Wochen wissen, dass der Krieg nicht schnell verloren ist und daher anfangen, mehrgleisig zu denken und zu planen. Das Tagesgeschäft in der Verteidigung bleibt wichtig, aber jetzt hat die Ukraine Luft um über strategische Dinge nachzudenken. Dazu gehört neben einer möglichen Frühjahrsoffensive auch eine Mittelfristplanung für Herbst-/Winter. Denn einerseits hat man den ersten Ansturm überlebt, aber der Krieg wird weitergehen... Putin gewinnt nix, wenn er einseitig zum Mai irgendwas erklärt und einen Frieden im Status quo ante wird er nicht zustimmen. Also gehen die Kämpfe weiter... und mit der Perspektive "Herbst" (also September) und der erfolgten Mobilisierung kann die Ukraine komplett neue Formationen aufstellen bzw. vorhandene umrüsten. Im WHQ wird viel darüber philosophiert, wie viel Zeit man für Schulungen auf Leo1/2 braucht, auch zu Panzerhaubitzen und anderem Kram. Da sind 4-5 Monate wertvolle Zeit... auch für die Logistik und Instandhaltung. Persönlich meine ich, dass wir der Ukraine geben sollten, was wir können und helfen sollten, dass sie den Kram auch anständig nutzen... und wenns eben 6 Monate dauert. "Kurze, schnelle, siegreiche" Kriege, die nicht schnell siegreich sind haben die blöde Angewohnheit Jahre zu dauern. Das wird im Westen gern vergessen, obwohl man es in Afgh. und Irak gesehen hat.

Peiresc

Zitat von: sailor am 12. April 2022, 11:47:21und wenns eben 6 Monate dauert.
Das erinnert mich an das ,,ernsthafte" Argument vor ein paar Monaten, dass man die Impfpflicht nicht forcieren müsse, weil Impfungen ja sowieso erst nach ein paar Wochen wirksam werden würden.

Hier fehlt offenbar der politische Wille, vgl.
https://forum.psiram.com/index.php?topic=17890.msg256697#msg256697

sailor

Ich meine mit 6 Monaten den Zeitraum bis zur Einsatzfähigkeit der Einheit der Ukrainer... nicht die Lieferung.

RPGNo1

Ich möchte dem Brigadegeneral a.D. nicht Böses, aber sein Lebenslauf (siehe Wikipedia) lässt mich ahnen, dass der Mann eher theoretisch bzw. politisch denkt denn praktisch bzw. militärisch. Herr Vad ist zudem seit 2013 im Ruhestand.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Vad


Bachblüte

Zitat von: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html13:32 Uhr
Putin: Russland kann nicht isoliert werden

Russland kann nach den Worten seines Präsidenten Wladimir Putin nicht isoliert werden. Bei einem Besuch des Weltraumbahnhofs Wostotschny im Fernen Osten des Landes sagte Putin am Dienstag, Russland habe nicht die Absicht, sich selbst zu isolieren, und ausländischen Mächten werde eine Abschottung des Landes nicht gelingen.

"Es ist in der heutigen Welt sicher unmöglich, jemanden zu isolieren, besonders ein so riesiges Land wie Russland", fügte er hinzu. Russland werde "mit jeden unserer Partner arbeiten, die kooperieren wollen", sagte Putin.


13:15 Uhr
Lambsdorff: Ostermarschierer sind "fünfte Kolonne Putins"

Der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff hat die Teilnehmer der Ostermärsche als "fünfte Kolonne Wladimir Putins" bezeichnet. "Wenn Ostermarschierer jetzt Abrüstung fordern und in Interviews vorschlagen, die Ukraine "gewaltfrei zu unterstützen", spucken sie den Verteidigern Kiews und Charkiws ins Gesicht", schreibt der stellvertretende Chef der FDP-Bundestagsfraktion in einem Gastbeitrag für "Die Zeit".

Die sogenannten Ostermärsche für den Frieden haben in Deutschland seit den Sechzigerjahren Tradition und hatten in ihren Hochzeiten hunderttausende Teilnehmer. Auch 2022 sind in Dutzenden deutscher Städte Ostermärsche angekündigt.

Gleicher Rat an die, gewaltfreie Unterstützung fordernden, Ostermarschierer: Bitte den Marsch durch Mariupol veranstalten. Hier in Deutschland, das kann jeder.

Und um Putin zu isolieren, muss man kein ganzes Land isolieren. Eine winzig kleine Einzelzelle in irgendeiner Strafvollzugsanstalt reicht vollkommen.

RPGNo1

Der Ex-Bundesvorsitzende der Linken, Bernd Riexinger, sieht den Titel "fünfte Kolonne Putins" wahrscheinlich noch als Auszeichnung an.

https://twitter.com/b_riexinger/status/1513768857701429249

Bachblüte

Zitat von: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html15:48 Uhr
Mutmaßliche Spione aus Russland und Belarus in Polen festgenommen

Inmitten des Ukraine-Kriegs sind in Polen drei mutmaßliche Spione aus Russland und Belarus festgenommen worden. Ein seit 18 Jahren in Polen lebender Russe habe "auf Forderung des russischen Geheimdienstes Informationen über Kampfvorbereitungen der polnischen und der Nato-Streitkräfte gesammelt", erklärte ein Sprecher des polnischen Geheimdienstes. Die zwei Belarussen wiederum hätten strategische Objekte für die Verteidigungsfähigkeit Polens ausspionieren wollen.

Die Festnahmen erfolgten vor dem Hintergrund heftiger diplomatischer Spannungen wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine. Ende März waren 45 russische Diplomaten aus Polen ausgewiesen worden. Daraufhin wies auch Russland 45 polnische Diplomaten aus.

15:24 Uhr
Japan bewilligt neue Sanktionen gegen Russland

Das japanische Regierungskabinett hat zusätzliche Sanktionen gegen Moskau wegen des Kriegs in der Ukraine bewilligt. Dies beinhaltet das Einfrieren von Vermögenswerten von fast 400 Einzelpersonen, darunter zwei Töchter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sowie ein Verbot von Neuinvestitionen und Wodka-Importen.

Unter den insgesamt betroffenen 398 Einzelpersonen aus Russland befinden sich auch die Frau und die Tochter des russischen Außenministers Sergej Lawrow. Japan hat damit inzwischen Vermögenswerte von mehr als 500 russischen Einzelpersonen und Organisationen eingefroren.

15:11 Uhr
IT-Experten: Neue Angriffe auf Strom-Infrastruktur in der Ukraine

Die ukrainische Strom-Infrastruktur ist nach Erkenntnissen von Experten Ziel neuer Cyberangriffe aus Russland. Speziell werde versucht, Umspannwerke lahmzulegen, berichtete die IT-Sicherheitsfirma Eset.
Die Eset-Forscher entdeckten gemeinsam mit ukrainischen Behörden eine neue Version der Schadsoftware "Industroyer", die bereits 2016 von der Hacker-Gruppe "Sandworm" eingesetzt worden war.

Bei "Sandworm" gehen westliche IT-Experten und Geheimdienste von einer Verbindung zum russischen Militärgeheimdienst GRU aus.

14:59 Uhr
Russlands Parlament diskutiert über Verstaatlichung von Unternehmen

Die Kremlpartei Geeintes Russland hat einen Gesetzentwurf zur möglichen Verstaatlichung ausländischer Konzerne im Parlament eingebracht. Im Vergleich zu bisherigen Initiativen und Drohungen aus der russischen Führung gilt das am Dienstag von der Partei vorgestellte Gesetzesprojekt allerdings als deutlich abgeschwächt. Betroffen wären wohl nur einige der Unternehmen, die im Zuge des Kriegs in der Ukraine und der deshalb verhängten westlichen Sanktionen ihren Betrieb in Russland eingestellt haben.

So sollen nach Angaben von Geeintes Russland nur Konzerne unter die Insolvenzverwaltung fallen, deren Tätigkeit die Stabilität der russischen Volkswirtschaft beeinflusst, "beispielsweise wenn sie die einzigen Zulieferer für strategisch wichtige Produktionen waren oder Güter des täglichen Bedarfs herstellten", teilte Geeintes Russland mit.

Peiresc

Zitat"Turning all the German nuclear reactors back on could approximately stop gas imports from Russia. Shutting the remaining ones down could increase the dependency on Russian gas by about 30%."
Ich will die Rechnung nicht bezweifeln, auch wenn Gas etwas anderes ist als Strom, sondern nur zur Kenntnis nehmen. Ein Viertel des Urans der EU kommt aus Russland. Die Abhängigkeit ist hier nicht ganz so dramatisch, aber sie ist da.

Scipio 2.0

Vor dem Hintergrund, dass die Betreiber der AKW einer Weiternutzung über die geplante Schließung hinaus schon eine Absage erteilt haben wirkt das wie eine Milchmädchenrechnung.

Ganz davon abgesehen braucht auch die Industrie Gas als Rohstoff, da helfen die AKWs gar nicht weiter.

Bachblüte

Zitat von: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html
17:50 Uhr
Putin: "Wirtschaft arbeitet stabil"

Wladimir Putin hat einen vermeintlichen westlichen "Wirtschaftskrieg" gegen sein Land für gescheitert erklärt. "Dieser Blitzkrieg, auf den unsere Missgönner gesetzt haben, ist natürlich fehlgeschlagen, das ist offensichtlich", sagte Putin Russlands Wirtschaft und Finanzsystem stünden "fest auf beiden Beinen".

Zugleich räumte der Kremlchef auch Probleme durch die wegen Russlands Krieg in der Ukraine verhängten westlichen Sanktionen ein - etwa in der Logistik und bei Abrechnungen. "Natürlich gibt es Probleme", sagte Putin. Die Waren, darunter etwa Dünger, würden ihren Weg aber trotzdem zum Kunden finden. "Die Wirtschaft arbeitet ziemlich stabil", sagte Putin.

17:19 Uhr
Putin will Militäreinsatz wie geplant fortsetzen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die planmäßige Fortsetzung des Militäreinsatzes in der Ukraine angekündigt. "Unsere Aufgabe ist es, alle gesetzten Ziele zu erfüllen und zu erreichen und dabei die Verluste zu minimieren", sagte Putin bei einer Pressekonferenz mit dem belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko. "Und wir werden dabei gleichmäßig, ruhig und nach dem ursprünglich vom Generalstab vorgeschlagenen Plan vorgehen."

Die Berichte über ein Massaker an Zivilisten im ukrainischen Ort Butscha bei Kiew bezeichnete Putin als Falschinformationen. Er verglich die Anschuldigungen gegen die russischen Streitkräfte mit Vorwürfen gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad, im Syrien-Krieg Chemie-Waffen eingesetzt zu haben: "Wir haben den gleichen Fake in Butscha."

RPGNo1

Wenn die vergangen 7 Wochen eine planmäßige Fortsetzung gewesen sein sollen, dann möchte ich gerne von Herrn Putin wissen, wie denn ein nicht-planmäßiger militärischer Einsatz bei ihm aussieht. Eventuell der Einmarsch ukrainischer Streitkräfte in Moskau inklusive seiner Verhaftung und der seiner Mörderclique, die sich Regierung schimpft?

Edit:
ZitatPutin: "Wirtschaft arbeitet stabil"

Latürnich. Ein Einbruch des Bruttoinlandsproduktes um bis zu 15 Prozent bzw. 24 % Inflationsrate bedeuten heutzutage in Russland "stabile Wirtschaft".

https://www.spiegel.de/wirtschaft/wirtschaft-in-russland-konjunktur-bricht-dramatisch-ein-a-5aa68e74-5cd0-4b47-a9ad-46acc5fa2eba

sailor

Solange die Züge noch pünktlich fahren.... :D

Den Wirtschaftskrieg hat die SU/Russland nie verstanden. Sanktionen, Blockaden, Embargos sind keine "schnellen" Maßnahmen, sie sind wie Würgepflanzen. Zuerst sehen sie nur komisch aus und behindern ein bisschen, aber über die Zeit hat man immer weniger Bewegungsspielraum. Und Putin hat keinen Plan B dagegen, im Gegenteil, die städtische Jugend flieht, weil kein Bock auf Repression und Wehrpflicht. Dabei ist Russland bereits jetzt ein Rentnerstaat. Russland fehlt die Demografie, um gleichzeitig Krieg in der Ukraine und in der Wirtschaft zu führen... Für beides braucht man einerseits Fußvolk, andererseits aber Führungsnachwuchs und letzterer verpisst sich grad nach Finnland und Georgien. Schon immer war in der Kriegsführung das Problem, dass Armeen die produktivsten Teile der Bevölkerung binden und zwar über mehrere Jahrgänge hinweg. Wenn nun nur die "Doofen" bleiben, dann wird der Offizier- und Managermangel sein übriges tun und Russland auf Jahrzehnte lähmen. Diese Technokraten und ihre Rolle in Staat, Wirtschaft, Verwaltung, Militär wurde von Putin marginalisiert und damit wird dem Staat die Möglichkeit zur Entwicklung genommen.

Peiresc

Russische Propaganda heute (Iswestija): Die Bundesrepublik, Erfinder, nein doch nur Entdecker, des SARS-Virus, entwickelt in der Ukraine Biowaffen.
https://iz.ru/1319636/2022-04-12/stalo-izvestno-o-voenno-biologicheskoi-programme-germanii-na-ukraine
Zitat[...] An den Bioprogrammen auf ukrainischem Territorium waren das Friedrich-Löffler-Institut (Teil des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft) und das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (Bundesministerium für Gesundheit) beteiligt.

Wie REN TV bekannt wurde, war das Leffler-Institut während des Großen Vaterländischen Krieges dem Reichsführer SS Heinrich Himmler unterstellt und entwickelte auf dessen Befehl biologische Waffen. Diese Entwicklungen wurden zunächst an den Häftlingen der Konzentrationslager Treblinka, Sobibor, Belzec, Che?mno, Auschwitz-Birkenau, Majdanek erprobt. [...]
Na dann verhandeln Sie mal schön, Herr Bundeskanzler.

Max P

Zitat von: RPGNo1 am 12. April 2022, 13:33:46
Der Ex-Bundesvorsitzende der Linken, Bernd Riexinger, sieht den Titel "fünfte Kolonne Putins" wahrscheinlich noch als Auszeichnung an.

https://twitter.com/b_riexinger/status/1513768857701429249
Ich verstehe solche Leute nicht mehr.

RPGNo1

ZitatRussland verlegt offenbar schwere Waffen an finnische Grenze

"Der Konvoi wurde mit Absicht neben dem Straßenschild gefilmt und zwar so, dass die Lokalisierung kein Problem ist. Das bedeutet: Das Video sollte gesehen werden und ist als russische Drohung gegen Finnland zu verstehen." Von dem mutmaßlichen Ort des Geschehens bei Wyborg bis nach Helsinki sind es nur 245 Kilometer.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_92003722/russland-verlegt-offenbar-schwere-waffen-an-finnische-grenze-.html