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Krise in der Ukraine

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Begonnen von RPGNo1, 18. Februar 2022, 18:04:53

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RPGNo1

ZitatRussland gilt als mächtig. Doch dieser Eindruck täuscht gewaltig, sagt Historiker Timothy Snyder. In einer Hinsicht sei das Kremlregime allerdings außerordentlich erfolgreich.

t-online: Professor Snyder, überschätzen oder unterschätzen wir Russland?

Timothy Snyder: Putins System ist ziemlich brüchig. Sein Regime lässt unsere Vorstellungskraft für sich arbeiten. Zu 75 Prozent findet alles, was wir Russland zutrauen, lediglich in unseren Köpfen statt. Im Falle Deutschlands werden es eher 85 Prozent sein. Wir überschätzen Russland und sein Regime völlig.

t-online: Diesem Regime gelingt es aber mit Erfolg, in den westlichen Staaten mit Desinformation für Irritation und Angst vor einer Eskalation zu sorgen.

In mancher Hinsicht ist das Regime klug, etwa darin, dass diese Leute rücksichtslos einschätzen können, wo unsere psychologischen Schwachstellen liegen. Dann drohen sie uns einfach mit Dingen, von denen sie wissen, dass sie uns bremsen werden. Im Falle Deutschlands erinnern sie an den Zweiten Weltkrieg und appellieren an den Frieden, wenn es um Amerika geht, versuchen sie, den Kalten Krieg heraufzubeschwören und schüren die Angst vor einem Atomkrieg.

t-online: Alles mit dem Ziel, die westliche Unterstützung für die Ukraine ins Wanken zu bringen?

Darin besteht Putins Hoffnung. Russland kann die Ukraine im Moment militärisch nicht überwältigen, deswegen geht es darum, den Nachschub an Waffen zu unterbinden. Der Weg dahin besteht darin, in unsere politischen Systeme und Köpfe einzudringen. Das ist Russlands einzige Hoffnung auf den Sieg, das ist der Grund, warum wir es überschätzen. Wie stellen sie das aber an? Sie versuchen, ihre Leute in den westlichen Staaten an die entscheidenden Stellen zu hieven.
[...]
t-online: Wir beurteilen Sie die gegenwärtige Situation im Krieg?

Die Ukraine ist nach wie vor in einer dramatischen Lage. Sie kämpft gegen Invasoren, die auf ihrem Territorium eine Politik des Völkermords betreiben und die Ukraine als Kultur auslöschen wollen. Daneben beobachten wir den natürlichen Unwillen der ukrainischen Menschen, an die Front zu gehen und zu kämpfen. An der Front läuft es aber relativ gut für die Ukraine, besser, als manche denken. Die russische Offensive gen Charkiw ist gescheitert, Russland hat viele, viele Männer verloren und praktisch kein Land gewonnen. Im Donbas ist die Situation aber schlimmer.

t-online: Wo hat die Ukraine weitere Erfolge erzielt?

Den Ukrainern gelingt es immer besser, Ziele innerhalb Russlands anzugreifen. Sie kontrollieren zunehmend das Schwarze Meer, der Handel darüber ist wieder auf Vorkriegsniveau angelangt. Die ukrainischen Siege finden aber zu wenig Beachtung. Warum? Weil wir in einer Erzählung gefangen sind. Russland, dieses große und starke Land, müsste doch unbedingt gewinnen? Nein. Ich wiederhole mich: Wir überschätzen Russland völlig. Nicht zuletzt ist das eine nicht allzu überzeugende Entschuldigung für unsere eigene Untätigkeit.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_100449654/ukraine-krieg-historiker-zu-russland-blatt-wuerde-sich-gegen-putin-wenden-.html
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

Max P

Passend zum obigen Beitrag von RPGNo1:

https://x.com/FabioDeMasi/status/1817990446309625938 ::)

ZitatEin aktueller Beitrag in DIE WELT verdeutlicht wie unverantwortlich das Gerede von einem militärischen Sieg der Ukraine über Russland und die Abwertung von Stimmen war und ist, die sich frühzeitig und unter günstigeren Bedingungen für eine diplomatische Lösung des furchtbaren Krieges aussprachen.

Auszüge:

,,Militärs und Diplomaten von EU und Nato beobachten die Entwicklung auf dem Kriegsschauplatz in der Ukraine schon seit Monaten mit zunehmender Sorge. Öffentlich wird darüber nicht gesprochen, um die Unterstützung in der Bevölkerung des Westens nicht zu schwächen und die ukrainischen Soldaten in ihrem Verteidigungskampf gegen Russland nicht zu demotivieren.

WELT hat zahlreiche Gespräche über die weitere Entwicklung in der Ukraine geführt. Die Gesprächspartner wollten namentlich nicht genannt werden. Nicht ein einziger Diplomat oder Militärvertreter erwartet, dass die Ukraine ihr selbst gestecktes Ziel erreichen wird, die seit 2014 durch Russland völkerrechtswidrig annektierte Halbinsel Krim zurückzuerobern."

Die zentralen Punkte aus dem Beitrag in Die Welt, die sich auf systematische Gespräche mit Diplomaten und NATO Militärs stützen sollen:

1. Die Mehrheit der Gesprächspartner sage, dass ,,die Ukraine nicht siegen wird". Nicht nur die Krim wäre verloren, sondern auch weitere bisher eroberte Gebiete – insbesondere im Osten bzw. ein Fünftel der Gesamtfläche des Landes aus.

2. Ein (brüchiger) Waffenstillstand rücke näher, möglicherweise schon in den kommenden sechs bis neun Monaten – und zwar unabhängig davon, wer ab Januar der nächste Präsident der USA sein wird.

3. Es würde in Brüssel davon ausgegangen, dass der Westen seine militärische Unterstützung für die Ukraine auch künftig nicht auf ein Niveau anheben wird, das es der Ukraine ermöglichen würde, eine erfolgreiche Gegenoffensive zu starten.

4. Die Sanktionen führten nicht zum Erfolg. Laut dem Nato-Oberbefehlshabers in Europa, Christopher Cavoli, könne Russland aktuell drei Millionen Artilleriegranaten im Jahr herstellen. Das sei (...) mehr Munition als alle 32 Nato-Alliierten zusammen", so Cavoli vor dem Streitkräfteausschuss des US-Repräsentantenhauses.

5. Zudem würden westliche Politiker, wie US- Präsident Joe Biden und der deutsche Kanzler Olaf Scholz fürchten, dass Putin unter Druck taktische Atomwaffen einsetzen oder aber die Russische Föderation zerfallen könnte, sodass die Kontrolle über die mehr als 6000 russischen Atomsprengköpfe in die Hände von Terroristen oder blutrünstigen Diktatoren wie dem Tschetschenen-Anführer Ramsan Kadyrow fallen könnte.

6. Zudem sei Russland anders als die Ukraine in der Lage, immer wieder neue Reservisten zu mobilisieren


https://welt.de/politik/ausland/plus252746254/Russlands-Krieg-Vom-Sieg-der-Ukraine-spricht-unter-Insidern-kaum-noch-jemand.html
So schade, Fabio de Masi war mal so ein kluger Kopf...

RPGNo1

Die Information zur russischen Produktion von Artilleriemunition ist vom März diesen Jahres. Schon damals gab es große Zweifel. Zum einen trickst Russland bei den Zahlen. Ein Teil der "produzierten" Munition sollen tatsächlich eingelagerte Sowjetbestände von sehr schlechter Qualität sein. Zudem bleibt immer noch die Tatsache bestehen, dass Russland verzweifelt bei seinen sog. Verbündeten, insbesondere Nordkorea, um Munition bettelt.

https://www.merkur.de/politik/russland-produktion-waffen-munition-artillerie-usa-europa-ukraine-krieg-news-zr-92887660.html

Das gleiche Spiel kann man bei den russischen Panzern beobachten. Auch da schwirren immer wieder vollkommen absurde vierstellige jährliche Produktionszahlen auch für T-90 herum. Die Wirklichkeit ist weitaus nüchterner. Russland holt eingelagertes Sowjetgerät heraus und hübscht das ein wenig auf. Nachdem die einigermaßen modernen und funktionstüchtigen T-72 und T-80 nach 2 Jahren Krieg aufgebraucht sind, kannibalisiert man inzwischen den schrottreifen Rest und arbeitet sich gleichzeitig zu den T-62, T-55 und T-54 herunter.
(At Bhaal Temple)
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RPGNo1

Passend zum t-online Artikel

Zitat"Es gibt verschiedene Desinformationsmethoden, die bei Wagenknecht und ihren Parteimitgliedern auffallen", sagt Klaus Gestwa, Direktor des Instituts für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde an der Universität Tübingen. Ungeniert würden Falschaussagen zum Krieg in der Ukraine verbreitet.
[...]
"Wagenknecht und ihre Parteikollegen fungieren wie deutsche Verstärker der Kreml-Narrative, indem sie solche Falschinformationen aufgreifen und diesen so eine besondere Resonanz sowie Nachhaltigkeit verschaffen", sagt Osteuropaexperte Gestwa.

Das BSW arbeite bei der Verbreitung prorussischer Narrative nicht nur mit Falschbehauptungen, sagt Gestwa. So versuchten Wagenknecht und Co. mit Blick auf den Krieg in der Ukraine immer wieder, bei für sie unliebsamen Themen Zweifel zu säen.
[...]
"Bei ihrer Rosinenpickerei suchen sie nach einem halbwegs passend erscheinenden Satz, lösen diesen aus dem eigentlichen Interviewzusammenhang heraus und nutzen das so verzerrte Zitatschnipsel als Beweis für ihre politische Botschaft", sagt Gestwa. Genau die so vermeintlich belegten Narrative, der Westen habe einen frühzeitigen Friedensschluss verhindert und lasse durch seine Waffenlieferungen an die Ukraine den Krieg unentwegt eskalieren, sorgten für eine Täter-Opfer-Umkehr, wie sie auch der Kreml betreibe, um nicht als alleiniger Kriegstreiber zu erscheinen.
[...]
Nicht nur die verbreiteten Narrative zeigten eine klare prorussische Haltung Wagenknechts und ihrer Parteimitglieder. "Sehr aufschlussreich ist zugleich, was sie nicht thematisieren - die zahlreichen Gräueltaten der russischen Armee und Besatzungsmacht gegenüber der ukrainischen Bevölkerung. Diese verdeutlichen, dass es Russland nicht um die angebliche Wahrung seiner Sicherheitsinteressen geht, sondern um imperialen Landraub und um die unbedingte Ausmerzung alles Ukrainischen", sagt Gestwa.
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/bsw-wagenknecht-ukraine-russland-100.html
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Juliette

Zitat von: Max P am 30. Juli 2024, 22:10:46sodass die Kontrolle über die mehr als 6000 russischen Atomsprengköpfe in die Hände von Terroristen oder blutrünstigen Diktatoren wie dem Tschetschenen-Anführer Ramsan Kadyrow fallen könnte.

Und Putin ist kein blutrünstiger Diktator?  >:(

RPGNo1

Die ukrainische Armee stößt auf russischem Gebiet vor. Was bedeutet, dass die üblichen Verdächtigen wie Stegner und Wagenknecht hyperventilieren.

ZitatDer SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner gehört in seiner Partei zu jenen, die davor beständig warnen. Über den Vorstoß der Ukrainer nach Kursk sagt er: »Die Vorgänge der vergangenen Tage zeigen einmal mehr, wie dringlich es ist, diesen Krieg endlich zu beenden, der täglich so viele Opfer kostet und Zerstörung anrichtet.« Die internationalen Anstrengungen müssten verstärkt werden, dass es zu einem »für alle Seiten akzeptablen Friedensschluss mit Sicherheitsgarantien für die Ukraine kommen kann«, so Stegner gegenüber dem SPIEGEL.
[...]
Gegner von deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine lehnen diese auch mit dem Verweis ab, erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg könnten Panzer aus deutscher Produktion wieder auf russischem Gebiet kämpfen. Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht machte das Thema am Donnerstag auf, sprach von einer hochgefährliche Entwicklung. »Der Bundeskanzler muss mit dem ukrainischen Präsidenten telefonieren und verlangen, dass keine deutschen Waffen bei den Vorstößen auf russisches Territorium zum Einsatz kommen«, forderte sie.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/russland-ukraine-krieg-deutsche-politiker-rechtfertigen-den-vorstoss-in-kursk-a-a56e1809-665e-4146-8c87-1d6db2acbe17
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HAL9000

Zitat von: RPGNo1 am 08. August 2024, 16:35:41... die üblichen Verdächtigen wie Stegner und Wagenknecht hyperventilieren...
Also von Putinknecht habe ich gerade etwas anderes gelesen.

Peiresc

Zitat von: HAL9000 am 08. August 2024, 16:42:13
Zitat von: RPGNo1 am 08. August 2024, 16:35:41... die üblichen Verdächtigen wie Stegner und Wagenknecht hyperventilieren...
Also von Putinknecht habe ich gerade etwas anderes gelesen.

 ;D

Juliette

Im Postillonartikel fehlt eigentlich noch, dass die Ukraine angreifen musste, weil ihr Russland seit Jahrzehnten immer näher auf den Pelz gerückt ist trotz gegenteiliger Absprachen. Und das wäre nichtmal gelogen...

Schwuppdiwupp

Ach, was weiß denn ich ...

Peiresc

Heute früh dachte ich noch: Möge der Vorstoß der Ukrainer nach Russland nicht nur eine Verzweiflungstat sein, sondern einem Plan folgen, und möge dieser Plan aufgehen ... and, lo and behold:

ZitatThe mission of the AFU in Kursk has now become clear: to capture the highway between Kursk and Belgorod which would leave the russians fighting in Donbas without supplies.
At the first glance it looks like an impossible task but it could be done if there aren't enough russian forces to defend the area. And apparently there aren't. Unless they move them back from Donbas :)
https://x.com/PaulConRO/status/1821492953954570735


Max P

Russen, die die russische Welt nicht mehr - oder im Gegenteil jetzt erst besonders gut? - verstehen:

ZitatKursk Zone residents absolutely livid with the Russian authorities doing nothing to help them evacuate from their homes in light of advancing Ukrainian liberation forces.
https://x.com/wartranslated/status/1821597721582551209 

RPGNo1

Zitat von: Peiresc am 09. August 2024, 13:59:17Heute früh dachte ich noch: Möge der Vorstoß der Ukrainer nach Russland nicht nur eine Verzweiflungstat sein, sondern einem Plan folgen, und möge dieser Plan aufgehen ... and, lo and behold:
Im Juni letzten Jahres konnte man bei Prigoschins Aufstand erkennen, wie schlecht der russische Inlandsschutz ist. Die russische Armeeführung hat daraus ganz offensichtlich nichts gelernt, sonst wäre die Grenze bei Kursk nicht nur von Wehrpflichtigen und Geheimdiensttruppen gesichert gewesen. und die Reaktion auf den ukrainischen Vorstoß würde nicht so unkoordiniert ablaufen.

Zitat von: Max P am 09. August 2024, 14:21:36Russen, die die russische Welt nicht mehr - oder im Gegenteil jetzt erst besonders gut? - verstehen:
Zwei Dinge fallen mir dazu ein.
1. "Wer Wind sät, wird Sturm ernten".
2. Ein Bettelbrief an Diktator Wladimir. Das hat schon vor 80 Jahren nicht funktioniert, als sich die deutschen Untertanen an den GröFaZ wandten.
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RPGNo1

ZitatDas ukrainische Militär ist weit in die Grenzregion Kursk vorgedrungen. Nun meldet die Armee, dass sie die Kontrolle über die Stadt Sudscha erlangt hat – und über eine wichtige Gazprom-Anlage.
https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukrainische-soldaten-nehmen-gazprom-anlage-in-sudscha-ein-a-a7723aa6-5210-438f-b54f-aacc6ca03677
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RPGNo1

Nicht nur in Deutchland, sondern auch in Großbritannien gibt es Putinfreunde, die die gleichen Fehlinformationen verbreiten und denen die Berliner Zeitung (wieder einmal) eine Plattform bietet.

ZitatSeit 900 Tagen wird in der Ukraine gekämpft: Lieber ein schlechter Frieden als ein ewiger Krieg

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/seit-900-tagen-wird-in-der-ukraine-gekaempft-lieber-ein-schlechter-frieden-als-ein-ewiger-krieg-li.2242678
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