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Krise in der Ukraine

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Begonnen von RPGNo1, 18. Februar 2022, 18:04:53

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Max P


RPGNo1

ZitatWestliche Politiker sehnen ein Ende des russischen Krieges gegen die Ukraine herbei – und fürchten es zugleich. Denn das riesige Russland mit seinen Atomwaffen könnte selbst im Chaos versinken, wenn Wladimir Putins Macht schwindet, so die Befürchtung. Der Historiker Timothy Snyder, einer der führenden Intellektuellen der USA, sieht das ganz anders: Russland muss diesen Krieg zu seinem eigenen Besten verlieren. Denn sonst könnte sich das Land niemals von seinem imperialen Wahn verabschieden.

Warum der ausdauernde Widerstand der Ukraine die Welt sicherer macht, die westliche Furcht vor Putins Atomdrohungen an Peinlichkeit grenzt und auch der Kreml bei den Zwischenwahlen in den Vereinigten Staaten eine Niederlage erlitt, erklärt Snyder im t-online-Gespräch.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_100071934/ukraine-krieg-putin-zeigt-deutliche-anzeichen-eines-kontrollverlusts-.html

Scipio 2.0

Zitatauch China einen solchen Schritt vehement ablehnt.

In einem von mir verlinkten Artikel hieß es, dass China zugesagt hätte auf Russland/Putin einzuwirken keine Atomwaffen einzusetzen, wenn man im Gegenzug keine "strategischen Waffen" im konkreten Fall MIGs an die Ukraine liefert. Mich interessiert, ob das so stimmt und ob so eine Vereinbarung auch der Grund dafür sein kann, dass keine westlichen Kampfpanzer an die UA geliefert werden?

RPGNo1

Nicht schon wieder Alice Schwarzer, möchte man ausrufen. Aber diese Frau ist in Bezug auf den Ukrainekrieg nun einmal vollkommen "lost".

ZitatDie Feministin erklärte, nicht nur die Ukraine entscheide, sondern auch die USA spielten eine große Rolle. Der Krieg in der Ukraine sei nicht nur ein Abwehrkrieg gegen den Angriff Russlands, so Schwarzer, sondern auch ein "Stellvertreterkrieg zwischen Amerika und Russland". Heftigen Gegenwind bekam sie dafür von ARD-Ukraine-Korrespondent Vassili Golod. Er schaltete sich in das Gespräch zwischen Schwarzer und Maischberger ein: "Da sind wir im Bereich der Verschwörungsmythen angekommen", so der Journalist.

Schwarzer hingegen warf Golod Polemik vor. Dieser wehrte sich: "Amerika hat erst mal gar nichts damit zu tun, dass Russland die Ukraine angreift." Russland akzeptiere nicht, dass die Ukraine ein demokratischer Staat ist. Grundlage für alles sei der Freiheitswille der Ukrainer, sagte Golod unter Verweis auf die Proteste auf dem Kiewer Maidan 2013/14. Würde das Land jetzt aufgeben, "dann würde Russland noch mehr Territorium einnehmen und noch mehr Menschen terrorisieren".

https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100089434/-maischberger-in-ard-alice-schwarzer-legt-sich-mit-ukraine-experte-an.html
https://twitter.com/CarloMasala1/status/1597849212367958018

RPGNo1

ZitatSince October 2022, Russia has repeatedly attacked Ukraine's electricity distribution grid, primarily with cruise missiles.
This is likely the first example of Russia attempting to implement the concept of a Strategic Operation for the Destruction of Critically Important Targets (SODCIT), a key component of the military doctrine it has adopted in recent years.
Russia envisioned SODCIT as using long-range missiles to strike an enemy state's critical national infrastructure, rather than its military forces, to demoralise the population and ultimately force the state's leaders to capitulate.

https://twitter.com/DefenceHQ/status/1598206953087541248

Wie "wirksam" solche strategischen Bombardierungen sind, um Regierung zur Aufgabe zu zwingen und eine Bevölkerung zu demoralisieren, hat uns ja WK 2 gezeigt.

Die russische Militärführung wie auch die politische leben tatsächlich in der fernen Vergangenheit und haben nichts gelernt.

sailor

Nein. Sie gehen davon aus, dass sich die Verhältnisse geändert haben. Der Blick auf "verwestlichte" Gesellschaften ist dergestalt, dass die russen davon ausgehen, dass diese Gesellschaften aufgrund ihrer Verweichlichung durch sowas anfälliger sind als Gesellschaften vor 70 Jahren. Angesichts der existenziellen Panik, die in D ausbricht, wenn jemand nur das Wort Blackout in den Mund nimmt gar nicht so abwegig. Aber eben nicht validiert und vor allem, sinnlos ohne politisches Konzept dazu. Eine "militärische" Wirkung muss immer auf eine "politische" und oder "gesellschaftliche" Wirkung hinauslaufen. russland spult jetzt ein Programm ab, weil es ein Programm hat, aber es ist reines Steuern, kein Regeln, d.h. es gibt keine Rückkopplung zwischen militärischem Einsatz und politischer Veränderung im Zielland. Die Ukraine wird das aushalten, sie haben mit dem westlichen Ausland einen sicheren Rückzugsort, wo sie jederzeit ihre verletzlichsten Gruppen unterbringen können. Gleichzeitig wirkt diese Zerstörung evolutionär, die Ukrainer werden sich dezentral und kleinzellig anpassen. Zumal mit ausländischer Hilfe. Damit bomben die russen, aber der Effekt ist gegenteilig. Er erhöht die Resilienz noch.

RPGNo1

ZitatThe Pentagon is considering a Boeing proposal to supply Ukraine with cheap, small precision bombs fitted onto abundantly available rockets, allowing Kyiv to strike far behind Russian lines as the West struggles to meet demand for more arms.
[...]
Doug Bush, the U.S. Army's chief weapons buyer, told reporters at the Pentagon last week the Army was also looking at accelerating production of 155 millimeter artillery shells - currently only manufactured at government facilities - by allowing defense contractors to build them.
https://www.reuters.com/business/aerospace-defense/100-mile-strike-weapon-weighed-ukraine-arms-makers-wrestle-with-demand-sources-2022-11-28/

Die US-Rüstungsindustrie wird innovativ, um den erhöhten Bedarf der Ukraine an Munition zu kompensieren, und kurbelt die Produktion immer mehr an. Wenn diese Lösungen umgesetzt werden, dann kann Russland endgültig einpacken. Die durch Korruption und Sanktionen geschwächte russische Industrie ist der USA niemals gewachsen.

sailor

Wird innovativ? Die Idee, eine Small Diameter Bomb (Gleitbombe) auf ne MLRS-Rakete zu schrauben gibts seit Jahren. 2015 wurde das erstmals erfolgreich getestet. Mittlerweile gibts die Teile sogar mit der Möglichkeit, per Lasermarkierer Ziele zu treffen... bei 100km Reichweite und Partisanen im Hinterland ne ganz böse Kombo. Die Produktion von Munition durch zivile Anbieter ist jetzt auch keine Neuigkeit: Die USA haben im Gegensatz zu Deutschland noch staatliche Arsenale, welche Geschütze, Bomben und Granaten bauen.

Max P

Zitat von: sailor am 02. Dezember 2022, 20:45:21Die USA haben im Gegensatz zu Deutschland noch staatliche Arsenale, welche Geschütze, Bomben und Granaten bauen.

A propos: Es heißt ja, die Bundeswehr hätte im Ernstfall nur 1-2 Tage lang Munition (oder sogar nur wenige Stunden). In einem BBC-Beitrag (finde ihn gerade auf YT nicht) wurde gesagt, das sei mindestens seit 2011 so. Wie auch immer, ich frage mich schon wieder, wozu die +/- 50 Mrd. (50.000.000.000) € pro Jahr eigentlich gut sein sollen, wenn sie eine Armee ohne Munition finanzieren sollen!

Max P


Peiresc

Zitat von: Max P am 02. Dezember 2022, 22:36:34Der Feldzug gegen die Ukraine wird immer heiliger:  :crazy

https://twitter.com/JuliaDavisNews/status/1598766707073597440

Danke. Da herrscht ja echte Meinungs- und Diskussionsfreiheit, dem Vordenker kann widersprochen werden. "Nein, Selensky ist nicht der Antichrist, er ist nur ein mieser kleiner Dämon im Dienst des Antichristen". Können die deutschen Journalisten nicht mal die Russlandversteher fragen, wer da nun recht hat von den Kontrahenten?

Peiresc

Zitat von: Max P am 02. Dezember 2022, 22:16:23wozu die +/- 50 Mrd. (50.000.000.000) € pro Jahr eigentlich gut sein sollen, wenn sie eine Armee ohne Munition finanzieren sollen!
Ähm ... u. a. um vielleicht Munition zu besorgen?

RPGNo1

Der Militärhistoriker Sönke Neitzel gibt eine Analyse zu Russlands Krieg(sverbrechen) gegenüber der ukrainischen Zivilbevölkerung, dem aktuellen Winterkrieg und die weitere Zukunft des Kriegs. Die Überlegungen sind jetzt nicht unbedingt neu und überraschend, sondern wurden in den letzten Wochen an verschiedenen Stellen erörtert.

https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-soenke-neitzel-ueber-den-ersten-kriegswinter-und-die-strategie-von-wladimir-putin-a-ca2403ac-3715-4f4f-963d-c3c0176bd1ac

RPGNo1

ZitatWenn Putin sein blutiges Spiel verliert, bedeutet es das Ende für ganz Russland. Die Propaganda nimmt nicht nur das gesamte Land zur Geisel, sie verhängt über die Bevölkerung auch noch die kollektive Schuld für die Verbrechen des Kremls. Dabei ist es vor allem das sorglose Leben von Skabejewa und ihrer Gleichgesinnten, das auf dem Spiel steht.
[...]
Wohlweislich verschweigen die Propagandisten, dass die Straßenfeger hinter den Mauern des Kremls unbeirrt weiter die Pflastersteine werden fegen können – auch nachdem Putin und sein Zirkel der Macht nicht mehr da sind. Im Gegensatz zu den Propagandisten selbst. Um nicht auf der Anklagebank eines internationalen Tribunals zu landen, sind sie bereit, 140 Millionen ihrer Landsleute lebendig zu verbrennen.

https://www.stern.de/politik/ausland/perlen-der-kreml-propaganda/perlen-der-kreml-propaganda--propagandisten-schueren-neue-phobie-32973032.html

Max P

Zitat von: Peiresc am 02. Dezember 2022, 23:26:00
Zitat von: Max P am 02. Dezember 2022, 22:16:23wozu die +/- 50 Mrd. (50.000.000.000) € pro Jahr eigentlich gut sein sollen, wenn sie eine Armee ohne Munition finanzieren sollen!
Ähm ... u. a. um vielleicht Munition zu besorgen?
Offenbar eben nicht. Aber vielleicht reißt es ja das 100 Mrd.-Sondervermögen raus. Neben gutem Schuhwerk und Unterwäsche für die Soldaten (Lamprecht sinngemäß).