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Gute Kommentare

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Begonnen von cohen, 08. Juni 2009, 14:05:41

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Dr. Ici Wenn

Zitat von: Lync am 20. Januar 2012, 07:16:52
Wie würdet ihr hier argumentieren?

Guten Morgen,
die Kritik an alternativen Heilmethoden kommt seit Jahren leider immer aus dem Eck der Chemiebefürworter und-gläubigen, wird meist sogar von großen Pharmafirmen auf dem Umweg über jemand angeblich " Neutralen" gepusht. Und sie liest sich seit Jahren immer gleich.

Alles, was man anfassen kann, ist Chemie. Die Pharmakologie hat sich aus der Pflanzenheilkunde entwickelt.

Zitat
Man sollte allem mit einer gewissen Kritik gegenüberstehen, aber immer auch daran denken, daß Honöopathie - wenn überhaupt - weit weniger Schaden anrichten kann als leichtfertig angewendete Chemie (wie es leider immer noch viel zu häufig auch bei Menschen vorkommt).

Mit einem Spielzeug Schaumstoffhammer kann man wild um sich fuchteln, ohne Schaden anzurichten. Mit einer laufenden Motorsäge sollte man das unterlassen. Wirkungsvolle Werkzeuge verlangen sorgfältigen Umgang. Dafür haben sie aber auch einen Nutzen, wenn richtig angewendet.

Zitat
Dies gilt allerdings nicht für die Anwendung pflanzlicher Heilstoffe, mit denen muß man sehr wohl Erfahrung haben, aber auch mit ihnen muß der Körper, wenn überhaupt, weit weniger (jaja, die Dosis macht's) entgiftet werden als mit Chemie.

Pflanzliche Wirkstoffe sind genauso "Chemie". Nur u.U. deutlich schlechter dosierbar als extrahierte und pure Wirkstoffe.

Zitat
Das Optimum ist ein guter TA, der, so es die Diagnose zuläßt, es zuerst mit alternativer Medizin vrsucht und erst im Notfall zur Chemie greift.

Das Optimum ist ein guter TA, der eine Behandlung unterlässt, wenn sie nicht notwendig ist. Es gibt keine alternative Medizin, so wie es auch keine alternative Physiologie eines Organismus gibt. Es gibt verschiedene Methoden, die in ihrem Eingriff auf den Organismus von leicht bis schwer reichen. Dieses vernünftig abzuwägen ist Aufgabe eines guten Arztes. All das ist ohne Homöopathie möglich.

Graf Zahl

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 20. Januar 2012, 12:16:50
Zitat von: Lync am 20. Januar 2012, 07:16:52
Man sollte allem mit einer gewissen Kritik gegenüberstehen, aber immer auch daran denken, daß Honöopathie - wenn überhaupt - weit weniger Schaden anrichten kann als leichtfertig angewendete Chemie (wie es leider immer noch viel zu häufig auch bei Menschen vorkommt).

Mit einem Spielzeug Schaumstoffhammer kann man wild um sich fuchteln, ohne Schaden anzurichten. Mit einer laufenden Motorsäge sollte man das unterlassen. Wirkungsvolle Werkzeuge verlangen sorgfältigen Umgang. Dafür haben sie aber auch einen Nutzen, wenn richtig angewendet.

Wenn das Haustier den Schaumstoffhammer zerfetzt und frisst, kann das sicher auch schädlich sein.
Homöopathie richtet durchaus Schaden an, wenn auch indirekt:
-Unterlassen von notwendigen Behandlungen
-Errichten und Aufrechterhalten magischen Denkens und Glaubens
-Oft betreiben die Homöopathieverfechter Desinformation und Angstmache vor wirksamen medizinischen Methoden und Medikamenten
-Es gibt mehr als genug Tote als Folge solche "harmlosen" und "natürlichen" Methoden

P.Stibbons

Merdeister auf "Der Freitag":
Zitat
Medikamente, eingeschlossen ausgewiesene Gifte wie Anti-Biotika, werden mit der alltäglichen Nahrung verabreicht (vgl. Geflügelmast).


Und Sie sind der Ansicht, Mediziner schleichen Nachts durch Geflügelfarmen, über Felder und durch Supermärkte und verteilen Antibiotika? Wo leben Sie eigentlich? Fragen Sie mal jemanden, der sich damit auskennt was er oder sie von Antibiotika oder sonstigen Medikamten im Essen hält? Wenn Sie gegen Antibiotika in der Hühnermast sind, sollten Sie mit Ihrem Abgeordneten Sprechen, nicht mir Ihrem Hausarzt.

;D ;D ;D

http://www.freitag.de/community/blogs/merdeister/homoeopathie-und-ich-v--mystik-und-transparanz

P.Stibbons

http://www.freitag.de/community/blogs/merdeister/homoeopathie-und-ich-i---vorspiel#comments

Zitat   
mklingma schrieb am 08.02.2012 um 13:46
Im Unterschied zu Ihnen habe ich einen wesentlichen Unterschied zur Religion benannt.

Im Übrigen habe ich ausgeführt, dass Homöopathie mit geistigen Substanzen umgeht. Jenseits einer Potenzierung von D12 gibt es da nichts Physisches mehr. Wer als gläubiger Materialist geistige Wesenheiten radikal ablehnt, wird die Homöopathie nicht ernst nehmen können, er wird sie, wenn er vom Eifer gepackt wird, sogar bekämpfen; zumindest so lange, bis er ihrer bedarf und somit seine Überzeugung ändert, was ja nichts Schlimmes ist.


Antwort Merdeister:

Der genannte Unterschied zwischen Religion und Homöoapathie ist genau der, der mich dazu treibt, mich mit dem Thema überhaupt zu befassen. Sobald der DZVhÄ sich zur Religionsgemeinschaft erklärt, gebe ich Ruhe. Verspochen.


Adromir

ZitatI had a friend who overdosed on homeopathy; he forgot to take his pills.
http://www.youtube.com/watch?v=qmjF1ncstT8&feature=related

Graf Zahl

Zitat"Homeopathy is the idea that we just cured the world of terrorism by dumping Osama's corpse in the ocean." - Sean Mcfly

Hier gesehen: http://www.theskepticsguide.org/archive/podcastinfo.aspx?mid=1&pid=304

Truhe

http://forum.psiram.com/index.php?topic=8134.msg97860#msg97860
ZitatEsoterik (im Sinne von Glaubenssystemen und wie sie hier Thema ist) ist wie eine Schuhschachtel, in der man die Welt unterbringen will. Beengt, dunkel und muffig.

Die reale Welt wahrzunehmen, ist ein etwas mutigeres Unterfangen, man steht dann staunend vor Unerklärlichem, setzt so Werkzeuge wie Wissenschaft ein, muss sich immer klar sein, dem letzten Grund nie auf die Schliche zu kommen. Es ist der anstrengendere Weg.

Aber der lohnt sich. Man muss nicht in einem Schuhkarton hocken, sondern kann eine duftende Blume anschauen und sich über sie wundern, versuchen, etwas über sie zu erfahren und sich sogar mit ihr eins fühlen im Sinne des faszinierenden Phänomen des Lebens. Wozu diese ganzen morschen Hilfskonstrutionen der Deuter des Undeutbaren? Man sollte soviel Eier in der Hose haben, sich einzugestehen, dass man mit Unwissen leben muss, dann muss man sich nicht in einer beengten Pseudowelt verkriechen, die einem die Erlösung dieses Problems vorgaukelt.

Typee

Vielleicht hat es ja schon jemand gesehen:

In Joseph Kuhns "Gesundheits-Check" ist "thiassos" aufgeschlagen, ein notorischer Homöopath und Impfgegner, dem einst jemand zuviel ExCan ins Fläschchen gerührt haben muss. In einem Beitrag zu dem Risiko einer Polioepidemie in Syrien schrieb thiassos:

Zitat29. November 2013

In Syrien grassieren Krankheiten weil Krieg ist. Die Menschen haben Stress. essen unregelmässig, werden mit Toxinen verseucht ,schlafen sicherlich schlecht und werden mit drohender Vernichtung konfrontiert.
Wer solche Ursachen ausklammert und Viren vorschiebt ist einfach ein Idiot .....Punkt

... und hier Joseph Kuhns Antwort:

Zitat30. November 2013

Ein Argument von beeindruckender Stringenz. Ich hoffe, Sie beachten morgen trotz des Krieges in Syrien rote Ampeln, es wäre gesünder. Ich würde Sie deswegen auch nicht für einen Idioten halten.

Preiswürdig.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

gesine2

ZitatPreiswürdig
Unterstützt, Typee, das hatte schon eine enorme surrealistische Güte...

ersman Lesezeichen für den thread setzen, da hatte der RentnerBarbar schon eine grandiose Idee.
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

Wiesodenn1

Ein Kommentar aus dem Schweizer Forum "Seniorweb:

Zitatalso suggeriert man uns Alten dass wir nur aktuell sind wenn wir das alles kaufen.

Ich denke, dass auch die explodierende Alternative Medizin massivstens von den Alten profitiert. Gestern habe ich bei einer solchen Praxis gelesen, dass sie ein Gerät haben, auf das man die Hand legen kann und das dann mit Licht verschiedene Krankheiten diagnostiziert. Wahrscheinlich funktioniert das am besten wenn man eine grosse Banknote zwischen Hand und Gerät legt.
:rofl

http://www.seniorweb.ch/type/forum-topic/2014-03-24-clubsendung-radikal-im-alter
Bernhard Hoëcker: "Homöophatie ist, wenn Du über ein Feld läufst, furzt und sagst es ist gedüngt."

Wolleren

Leserbrief in der FAZ, zu einem Artikel, in dem einem Ethikrat der Vorzug gegeben wird gegenüber einer "Expertokratie":

Zitat..., als ob nicht jeder wüsste, dass gerade in ethischen Fragen (auch sonst) geradezu ein Abgrund zwischen der öffentlichen Meinung und derjenigen dieser Vertreter klafft. Experten kann es nur für Sachverhalte, nicht für ethische Entscheidungen geben: und solche Experten sind Naturwissenschaftler, sonst niemand.

Und abgesehen davon: Wer die heutige Philosophielandschaft kennt, der weiß, dass es heute schon selten genug ist, kompetente akademische Philosophiehistoriker zu finden. Philosophen, die zu Lebensproblemen etwas Ernsthaftes zu sagen haben, kann man weltweit an den Fingern abzählen, und sie sitzen gewiss in keiner Ethikkommission. Einer der wenigen wie Peter Singer darf sich hierzulande noch nicht einmal öffentlich äußern.
Was Theologen, die vorgeben müssen, an die Dreieinigkeit oder die Verwandlung von Wein in Blut und andere Wunder zu glauben, zur Entscheidung ernsthafter Probleme beitragen können, kann kein vernünftiger Mensch heute verstehen.

Gesetze zu bioethischen Fragen können nur per Volksentscheid nach gründlicher Aufklärung der Öffentlichkeit durch die führenden Naturwissenschaftler, die in der Lage sind, naturwissenschaftlche Sachverhalte gemeinverständlich darzulegen (und die gibt es), beschlossen werden. Den Bürgern derart einschneidende Entscheidungen wie diejenige etwa über Sterbehilfe von Volksvertretern, die sich um Bürgermeinungen erst dann scheren, wenn der öffentliche Druck den Machterhalt gefährdet, aufzuzwingen Volksvertretern, die sich von Gremien beraten lassen, in denen selbsternannte Ethikexperten und wundergläubige Wirrköpfe sitzen, das ist nicht nur Paternalismus, das ist eine Unverfrorenheit. Wenn Höffe [Autor des kommentierten Artikels] andere Länder heranzieht, so kenne ich welche, wo man mit Stammzellen ungestört forschen kann, weil man sie dort als das betrachtet, was sie sind, und ihnen nicht pesudometaphysisches Gefasel überstülpt.

Prof. Dr. Hans-Christian Günther, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.


Einige inhaltliche Schwächen (allgemeine Philosophenschelte, naturwissenschaftliche Volksaufklärung), einige sprachliche Schwächen (Verwendung von "selbsternannt", Satzbau) - doch der Furor entschädigt für alles. Und die Überraschung im letzen Wort: In Freiburg gibt es noch Vertreter der Ratio.

MrSpock

Zitat von: Wolleren am 11. November 2014, 23:33:55
Und die Überraschung im letzen Wort: In Freiburg gibt es noch Vertreter der Ratio.

Das überrascht mich jetzt auch!
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

sumo

wobei ein Bezug auf Singer auch diskussionswürdig ist.

Scipio

Zitat von: sumo am 12. November 2014, 11:55:14
wobei ein Bezug auf Singer auch diskussionswürdig ist.
Sehe ich genauso!

Peiresc

Und es gäbe noch ein Problem: im Deutschen Ethikrat haben die Kirchen-Fuzzis das Sagen, jedenfalls erheblichen Einfluss. Die möchte ich eigentlich nicht zu Vordenkern haben.