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Die Wahrheit in den Zeiten der Corona

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Begonnen von eLender, 02. April 2020, 23:43:18

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Sauropode

Langsam macht mir das alles mehr Sorgen als das Virus. Ich sollte mir mal wieder ne Auszeit gönnen und Meiden, Internet usw. meiden.

Conina

Es sind lautstarke Minderheiten und ich finde es interessant, dass sie trotzdem so viel Abstand halten auf den Demos.

Anscheinend sind solche Begleiterscheinungen immer mit Epidemien verknüpft.

Früher gab es gleich mal Pogrome, dagegen ist das doch harmlos.

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

eLender

Das sind ja überwiegend Aluhütler. Dass sie in solchen Massen auftauchen, ist befremdlich, aber wahrscheinlich ist ein nicht geringer Bevölkerungsanteil so orientiert. Die sind aber sehr sehr weit davon entfernt, eine Mehrheit zu bilden. Selbst wenn die auf einen Wähleranteil von 10 % kommen (wahrscheinlich überwiegend AfD und Linke), ist das nur der extreme Rand, mit dem die Gesellschaft immer zu kämpfen hat. Solche "Bewegungen" haben eine hohe Dynamik. Wie sich das weiterentwickelt, wird man sehen. Aber die Wahnmachen lassen grüßen. So manchem wird erst jetzt langsam dämmern, mit wem man sich da eigentlich abgibt.

ZitatBei manchen der Verschwörungsweitererzähler könnte man allerdings die Hoffnung haben, dass sie vielleicht doch nicht ganz glücklich mit ihren neuen Fans sind. Damit, dass sie jetzt eine Klientel anfeuern, zu der Leute gehören, die Kamerateams mit Totschlägern angreifen.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/corona-verschwoerungstheorien-detlef-ken-und-attila-wissen-genaueres-kolumne-a-e10ce3d3-1826-467d-8d2a-204f304b1378
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Schwuppdiwupp

Das ist gar nicht so erstaunlich, dass die Aluhüte gerade jetzt ais den Löchern gekommen kommen.

1. ist es wie Conina sagt: Es ist geradzu ein Beiwerk, wenn Pest und Cholera umgehen.

2. Jahr(zehnte)lang wurde der Weltuntergang bzw. die Machtübernahme einer wie auch immer gearteten NWO von den esoterischen Predigern sowie die Nichtrechtmäßigkeit der Bundesregierung herbeigeredet. Unter den aktuellen Umständen kann sich also jeder bestätigt fühlen.
Ach, was weiß denn ich ...

eLender

ZitatAn eine Seite wird in der Debatte, wie mit Verschwörungsgläubigen am besten umzugehen ist, praktisch überhaupt nicht gedacht: diejenigen, die sich den ganzen Quatsch anhören müssen. Die Coronakrise belastet alle, jeder hat ein Päckchen zu tragen. Woher kommt die Erwartung, dass Vernünftige dann auch noch Toleranz gegenüber den Unvernünftigen zeigen sollen – und auf eine saudumme Wortmeldung, die in Wahrheit eine Belästigung darstellt, mit Geduld und Feingefühl reagieren?

Es gibt keine moralische Verpflichtung, sich das anzuhören. Es ist erlaubt, Verschwörungsgläubige abzukanzeln, sogar auszulachen, ihnen auch zu entgegnen: ,,Erzähl das der Parkuhr, Onkel!" oder ,,Geh weg, du bist peinlich." Meinungsfreiheit bedeutet, dass man fast alles behaupten darf. Es bedeutet nicht, dass sich jemand den Mist anhören muss.
https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/halt-mal-den-rand-onkel-warum-corona-verschwoerungsglaeubige-keine-ruecksicht-verdienen/25816652.html

Richtig guter Artikel, auch der Hildmann wird angemessen gewürdigt :grins
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Sauropode

Heißt der Typ nun Hildmann oder Hiltmann? Ich habe beide Schreibweisen gesehen.


Schwuppdiwupp

Zitat von: eLender am 11. Mai 2020, 17:44:59

https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/halt-mal-den-rand-onkel-warum-corona-verschwoerungsglaeubige-keine-ruecksicht-verdienen/25816652.html

Richtig guter Artikel, auch der Hildmann wird angemessen gewürdigt :grins

Finde ich auch.

Aber was mir aktuell aufgefallen ist: Wenn plötzlich Freunde diesen Verschwörungstheoretikern auf den Leim gehen, dann macht es wenig Sinn, sie vermeintlich witzig-ironisch auf ihren Schwachsinn z. B. bei Diskussionen auf einer Social Media Plattform hinzuweisen und somit letztendlich öffentlich bloßzustellen.

Da verbaut man sich jede Chance, doch noch zu dem Freund oder Bekannten "durchzudringen".
Ach, was weiß denn ich ...

asteroid5335

Zitat von: Bloedmann am 05. April 2020, 20:36:33
Ich persönlich habe zum Glück relativ wenig Berühungspunkte mit den meisten Themen. Aber in Tagen wie diesen merkt man leider wieviel um mich herum doch für den ganzen Quatsch empfänglich sind.

Dies. Ich nehme das aber aktuell eher als eine Art Spaltung wahr. In meinem Umfeld gibt's Leute, die vor dem CoV weder sonderlich skeptisch, noch überhaupt medizinisch/wissenschaftlich interessiert waren. Aber die reiben sich jetzt an der Form, wie das Coronavirus im Netz diskutiert wird und attribuieren das – wahrscheinlich meistens auch korrekt – als VT, Falschmeldung usw. Ich hab nur halt Zweifel daran, dass die Leute deshalb jetzt nachhhaltig aufmerksamer für fragwürdige Inhalte werden. Aber vielleicht ist eine Konditionierung auf merkwürdige äußere Formen, in denen VTs und Co. ja oft präsentiert werden, auch was wert?

... Wobei, wenn ich mir das Sonnenstaatland anschaue, relativiert sich das wieder :-P

Zitat von: Schwuppdiwupp am 11. Mai 2020, 19:18:54
Aber was mir aktuell aufgefallen ist: Wenn plötzlich Freunde diesen Verschwörungstheoretikern auf den Leim gehen, dann macht es wenig Sinn, sie vermeintlich witzig-ironisch auf ihren Schwachsinn z. B. bei Diskussionen auf einer Social Media Plattform hinzuweisen und somit letztendlich öffentlich bloßzustellen.

Das sollte man auf jeden Fall lassen, wenn man einen Rest an Sozialkompetenz übrig hat. Was machst du überhaupt auf Social-Media-Plattformen? Da tummeln sich doch nur Lichtnahrungsabhängige und Schwurbler. ... ;-)

Schwuppdiwupp

Ich halte über Facebook schlichtweg Kontakt zu alten Freunden und mir persönlich bekannten Menschen, mit denen ich trotz räumlicher Trennung den Kontakt halten will. Wenn man das maßvoll nutzt, ist es ganz unabhängig davon, das facebook eine Gelddruckmaschine für Herrn Zuckerberg ist, eine gute Sache.

Leider tickt ausgerechnet mein ältester Freund Dank Corona gerade aus. Er merkt nicht einmal, dass seine "Rundumschläge" jegliche sachliche Diskussion verhindern.

Mit Leuten, die die Attitüde "Alle anderen sind doof, außer ich!" versprühen, kann man nicht diskutieren.
Ach, was weiß denn ich ...

asteroid5335

Zitat von: Schwuppdiwupp am 12. Mai 2020, 07:59:15
Ich halte über Facebook schlichtweg Kontakt zu alten Freunden und mir persönlich bekannten Menschen, mit denen ich trotz räumlicher Trennung den Kontakt halten will. Wenn man das maßvoll nutzt, ist es ganz unabhängig davon, das facebook eine Gelddruckmaschine für Herrn Zuckerberg ist, eine gute Sache.
Ich glaub, das mit der Ironie muss ich noch bisschen üben, hehe.

ZitatLeider tickt ausgerechnet mein ältester Freund Dank Corona gerade aus. Er merkt nicht einmal, dass seine "Rundumschläge" jegliche sachliche Diskussion verhindern.

Ist er denn in irgendeiner Form kritisch von der Krise betroffen? Bei den Leuten, die jetzt akut die Daumenschrauben spüren, kann ich gut verstehen, wenn sich diese zum emotional aufgeladenen Mitreden veranlasst fühlen. Sie sind ja direkt und evtl. existentiell involviert. Ansonsten bin ich ja der Meinung, dass manchen Menschen der Respekt vor der Tiefe naturwissenschaftlicher Zusammenhänge fehlt (klassische Selbstüberschätzung). Drosten sagte dazu auch mal was, überraschend deutlich sogar: https://www.youtube.com/watch?v=9AV4MTs5Mj0

ZitatMit Leuten, die die Attitüde "Alle anderen sind doof, außer ich!" versprühen, kann man nicht diskutieren.

Stimme dir zu. Ich glaube, dass man das auch tatsächlich so verallgemeinern könnte. Mit schwierigen Personen sinnvoll (symmetrisch) diskutieren geht glaube ich in bestimmten Fällen zwar schon irgendwie, aber das setzt mE oft einen gewissen Eiertanz und eine dicke Haut bei sich selbst voraus, die man ja auch nicht immer so hat. Muss man im Einzelfall für sich abwägen, ob es das wert ist.

Schwuppdiwupp

Ganz wichtig ist dabei, nicht als Oberlehrer oder Erklärbär zu agieren. Dann machen die Angesprochenen gleich dicht.

Zitat von: asteroid5335 am 12. Mai 2020, 23:43:39
Ist er denn in irgendeiner Form kritisch von der Krise betroffen? Bei den Leuten, die jetzt akut die Daumenschrauben spüren, kann ich gut verstehen, wenn sich diese zum emotional aufgeladenen Mitreden veranlasst fühlen.

Nicht das ich wüsste. Beruflich ist er nicht direkt betroffen, aber er kann halt nicht auf Parties und insgesamt keinen seiner üblichen Späße haben. Zuhause fällt ihm wahrschienlich nur die Decke auf den Kopf und deshalb benimmt sich wie kleines Kind, dem man den Lieblingsteddy weggenommen hat.
Ach, was weiß denn ich ...

Bloedmann

Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

PeterPan

Die Corona-Verschwörer
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/tauchsieder-die-corona-verschwoerer-/25835512.html

Es geht nicht explizit um die harten Verschwörungen, sondern um die Personen die medial Probleme kleinreden, Expertenmeinungen entwerten, schlechte Analogien erzählen und generell Phrasen dreschen. Ich bin schon dem Gedanken aufgeschlossen, dass auch schlechte Argumente die nur Dissenz schüren sollen ein Brandbeschleuniger sind. In Zeiten von eleganten Zitaten um Deutungshoheit im Diskurs zu erhalten können Aussagen missbraucht werden.

Und es bleibt die Frage warum sind die konträren Meinungen von Intellektuellen, Politikern und Berühmtheiten so schwach. Es muss sie geben, aber die Rhetorik erinnert teilweise an Trump und das was er sich aus Fox News und OAN raussaugt.

eLender

ZitatDie Logik der Verschwörungstheoretiker

Unzählige Faktenprüfer haben all diese Thesen als falsch entlarvt, doch Verschwörungstheoretiker recherchieren nach einer anderen Logik: Alles, was man im Netz finden kann, dient als Beleg. Alles, wovon nicht das Gegenteil bewiesen ist, gilt als wahr.

Wenn die Tageszeitungen über Pannen des Robert-Koch-Instituts berichten, werden die Artikel munter geteilt, nach dem Motto: Wenn das sogar die Systempresse schreibt, muss es ja stimmen. Wenn im Fernsehen die Zahlen der Covid-Toten bekanntgegeben werden, heißt es dagegen: alles Lügen.

Oft sind die Thesen so aus der Luft gegriffen, dass man sie weder widerlegen noch belegen kann. Nach juristischen Maßstäben heißt das: Die Vorwürfe würden nicht einmal für einen Anfangsverdacht ausreichen, den es braucht, damit etwa die Polizei oder der Staatsanwalt Ermittlungen aufnimmt.

Es ist ungefähr so logisch wie die Entwicklung der Demonstrationen. Je lockerer die Maßnahmen gegen das Virus werden, desto größer der Widerstand. Am Anfang, als sich die Toten in Bergamo stapelten, hielten sie still. Jetzt, da die Gefahr eingedämmt ist, sagen sie: Seht ihr, war doch alles gar nicht nötig.
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/wie-ein-erfolgreicher-unternehmer-verschwoerungstheorien-naeher-kommt-16782874.html
Wollte ich nur mal gesagt haben!